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Technischer
Bereich
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Die Erfindung betrifft einen Dichtring,
um einerseits die statische Dichtheit und andererseits die dynamische
Dichtheit sicherzustellen. Der Dichtring ist insbesondere zur Sicherstellung
der Dichtheit stromaufwärts
und stromabwärts
eines Drosselklappenventils mit einer Absperrvorrichtung für Betriebsbedingungen
unter hohem Druck und/oder hohen Temperaturen geeignet. Für diesen
Verwendungszweck benützt
man Dichtringe aus Metall, womit man auf der Seite des Körpers eine
statische und auf der Seite der Absperrvorrichtung eine dynamische
Dichtheit herstellt oder umgekehrt.
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Stand der
Technik
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Das Dokument FR-B1-2 566 870 enthält mehrere
Typen von Dichtringen zur Herstellung der Dichtheit zwischen einer
Absperrvorrichtung und einem Körper.
Man schlägt
in 6 einstückig hergestellte
Dichtringe vor, wo die statische Dichtheit durch das Aufdrücken eines
abgeschrägten
Teils gegen die Absperrvorrichtung erreicht wird. Die 2 und 4 zeigen Dichtringe aus Blech mit festen
und relativ steifen Reaktionsringen. Der Dichtring aus Blech stellt
die dynamische Dichtheit durch einen geformten Metallring sicher,
um ausreichend starke Kontaktspannungen für den Widerstand gegen hohen
Druck aufzubauen. Die statische Dichtheit wird durch Kompression
eines auf eine der flachen Partien des Dichtrings gedrückten elastischen
Ringkörpers
realisiert.
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Die Dichtringe nutzen das Konzept
der Selbstzentrierung auf der Absperrvorrichtung in der Weise, dass
die Dichtspannung während
des Unterdrucksetzens und während
des Verschließens
der Absperrvorrichtung erhalten bleibt. Die radiale Flexibilität des gefertigten
Dichtrings wir durch mehrere rundherum angebrachte Rillen erreicht.
Der Dichtring aus Blech enthält
einen konischen Verbindungsbereich zwischen dem als Ring geformten
Teil und dem Steg.
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Dabei sind die Dichtringe relativ
kompliziert und daher teuer in der Herstellung
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Im Dokument DE-C2-26 44 518 wird
ein metallener Dichtring aus einem Stück beschrieben. Der Dichtring
besitzt einen Querschnitt in Form eines Hakens, d. h. eines Wulstes
zur Sicherzustellung der statischen Dichtheit, ein Zwischenstück und ein kreisbogenförmiges Teil.
Das Zwischenstück
kann in konischer oder gerader Form realisiert werden und ist dazu
bestimmt, eine axiale Flexibilität
des Dichtrings sicherzustellen und dem Dichtring damit zu erlauben, einer
axialen Verschiebung der Absperrvorrichtung zu folgen, d. h. entlang
der Achse des Flüssigkeitsstroms.
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Aus der DE-AS-24 54 452 kennt man
Dichtringe in Hakenform aus Elastomer oder Metall. Die Dichtringe
verfügen
in ihrem Ringbereich über
eine Lippe, die auf dem Bund einer Aufnahme ruht, um eine radiale
Verschiebung des Dichtrings zu begrenzen.
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Diese Dichtringe weisen den Nachteil
auf, nicht gleichmäßig komprimiert
zu werden, wenn die Absperrvorrichtung sich nicht genau zentriert
auf der dynamischen Dichtfläche
des Dichtrings befindet, d. h. wo es eine radiale Verschiebung entlang
der Steuerungsachse gibt. Daher hat der Dichtring nicht die Fähigkeit
der Selbstzentrierung und die Dichtheit um die ganze Absperrvorrichtung
herum ist nicht mehr homogen.
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Das Ziel der Erfindung ist es, eine
einfache Lösung
zu finden, um einen Dichtring mit der Fähigkeit der Selbstzentrierung
zu realisieren.
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In der FR-A-242946 beschreibt man
einen Dichtring aus Metall gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung
ist in Anspruch 1 definiert.
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Dank der Erfindung ist man in der
Lage, eine Selbstzentrierung des Dichtrings zu beherrschen, zum
Beispiel auf einer sphärischen
Fläche
der Absperrvorrichtung, durch eine radiale Anpassungsfähigkeit,
die auf der einen Seite durch einen Bogen mit geeigneten Eigenschaften
(Winkel und Radius) und auf der anderen Seite durch den Kontaktdruck
der dynamischen Dichtheit erlangt wird, welcher durch die Wahl eines
geeigneten Bogenwinkels und eines geeigneten variablen Radius erreicht
wird.
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Ausgehend von einer Parametrisierung
mit Winkel und Radius kann eine große Vielfalt von möglichen
Formen realisiert werden, die es erlaubt, den Dichtring in der Spannung
für kleine
wie für
große Durchmesser
zu optimieren.
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Im Verhältnis zu bekannten selbstzentrierfähigen Dichtringen
mit Reaktionsringen, ist die Zahl der Teile reduziert, wobei ganz
alleine durch den gekrümmten
Teil eine immer gleiche Funktionsweise sichergestellt wird. Versuche
haben gezeigt, dass diese technische Lösung sogar bei 50·105 Pa anwendbar ist.
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In einer anderen Ausführungsform
legt sich der gekrümmte
Teil des am Platz montierten Dichtrings gegen einen festen Bereich
einer Lagerstelle des Dichtrings.
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Eine andere Ausführungsform sieht ein gerades
Segment vor, das den gekrümmten
Teil mit dem Steg verbindet, wodurch die Adaption dieser Lösung an
vorhandene Abmessungen ermöglicht
wird. Das gerade Segment bildet einen Winkel von mindestens 135° mit dem
Wulst. Zugleich kann die radiale Beweglichkeit und damit die Kapazität der Selbstzentrierung
noch stärker
variieren.
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Eine Armaturenvorrichtung, die einen
Körper,
eine Absperrvorrichtung und einen Dichtring zur Sicherstellung der
Dichtheit stromauf- und stromabwärts
zwischen dem Körper
und der Absperrvorrichtung, zum Beispiel einem Drosselklappenventil,
enthält
und die mit einem solchen Dichtring aus Metall ausgestattet ist,
hat den Vorteil einen verlässlichen Dichtheit
auch unter extremen Bedingungen mit hohem Druck und/oder hohen Temperaturen.
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Darstellung
der verschiedenen Figuren
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Die beigefügten Zeichnungen illustrieren
die Erfindung in einem Drosselklappenventil.
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1 ist
ein schematischer Axialschnitt eines Drosselklappenventils, das
mit einer Dichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgestattet
sein kann.
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2 zeigt
im Schnitt einen Teil des Drosselklappenventils, das mit einem Dichtring
gemäß der Erfindung
bestückt
ist.
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3 zeigt
im Schnitt eine Vergrößerung der Region
der dynamischen Dichtheit und den in normaler Richtung montierten
Dichtring.
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4 zeigt
im Schnitt eine Vergrößerung wie in 3, wobei der Dichtring gegenläufig montiert
ist.
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5 zeigt
Montage- und Belastungsarten des Dichtrings.
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Ausführungsbeispiel
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In Bezug auf 1 enthält
das Drosselklappenventil in herkömmlicher
An einerseits einen Körper 1 mit
einem axialen Flüssigkeitsdurchlass 2,
versehen mit einem Bohrungsbund 3, der eine in einer senkrechten
Ebene zur Achse 5 des Flüssigkeitsdurchlasses 2 gelegene
Abstützung 4 bietet,
und andererseits eine im Körper 1 mittels
zweier Achsen 7,8 drehbar montierte Drosselklappe 6,
die durch zwei im Körper
vorgesehenen Querbohrungen 9, 10 verlaufen und
von denen die eine (Achse 7) dazu dient, die Mitnahme der
Drosselklappe 6 sicher zu stellen.
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In diesem Beispiel weist die Dichtfläche 12 der
Drosselklappe 6 (die aus ihrem Rand besteht) eine auf der
Hauptsymmetrieachse der Drosselklappe 6 zentrierte sphärische Form
auf. Diese Form könnte
gleichermaßen
sphärisch
oder, in einer allgemeineren Form, drehkonisch sein, d. h. aus einer Drehkurve
bestehen, deren Mantellinie eine geeignete Krümmung hat.
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Es sei anzumerken, dass in geschlossener Position
des Ventils der Bereich 12 der Drosselklappe 6 sich
im wesentlichen rechtwinklig zur Abstützung 4 des Bohrungsbunds 3 des
Körpers 1 ausrichten
wird.
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In dieser Figur ist der Dichtring
zur Realisierung der Dichtheit stromauf- und stromabwärts des Ventils
nicht dargestellt. Es wird einfach ein Kreis 13 dargestellt,
der mit verschiedenen Details der Ausführungsformen in den 2 bis 6 übereinstimmt.
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Wie vorher erwähnt und in der 2 dargestellt, wird die Dichtheit stromauf- und stromabwärts durch
einen Dichtring 14 sichergestellt, dessen einer Abschnitt
ein gekrümmtes
Teil 15 für
die dynamische Dichtheit und einen kranzförmigen Steg 16 enthält, wobei
dieser einen planen radialen Bereich vorweist, der dazu bestimmt
ist, auf die Abstützung 4 des
Bohrungsbunds 3 des Körpers 1 gespannt
zu werden, um die statische Dichtheit herzustellen. Der Querschnitt des
Dichtringes 14 weist in seiner Gesamtheit die Form eines
Hakens auf. Der Kontaktpunkt 19 zwischen dem Dichtring 14 und
der Dichtfläche 12 der Drosselklappe 6 ist
bei geschlossenem Ventil auf dem gekrümmten Teil 15 angeordnet
und weist in Bezug auf die Steuerungsachse 8 einen Winkel φ auf, wobei
er eine Seite des Winkels α bildet.
Die zweite Seite des Winkels α schneidet
die Steuerungsachse 8 an der Stelle, wo die Achsen 5 und 8 sich
schneiden und entspricht der Normalen der Dichtfläche unter dem
Kontakt 19. Der Schnittpunkt der zwei Achsen 5,8 ist
somit der Ursprung des Winkels φ.
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Es sei zu diesem Thema anzumerken,
dass in den folgend dargestellten Ausführungsformen die Einspannung
des Stegs 16 mittels eines Ringflansches 17 sichergestellt
wird, der durch die Schraube 18 auf den Körper 1 gespannt
wird.
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Die von der Drosselklappe 6 auf
den Dichtring 14 ausgeübte
Kontaktkraft ruft eine Verformung des Dichtrings 14 hervor.
Unter dem Einfluss dieser Verformung kann sich der gekrümmte Teil 15 gegen den
Flansch 17 drücken
oder allgemeiner gegen einen Abstützpunkt seiner Lagerstelle.
Der Punkt 23 ist der mögliche
Kontaktpunkt des gekrümmten
Teils 15 des Dichtrings 14 mit dem Flansch 17.
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Ebenso kann der gekrümmte Teil 15 des Dichtrings 14 gegen
die Abstützung 4 des
Körpers 1 gepresst
werden, falls die Steuerungs- und Druckbedingungen eine Verschiebung
in dieser Richtung hervorrufen, was auch bei der Montage des Dichtrings
in entgegengesetzter Richtung der Fall ist.
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In 3 ist
der Dichtring 14 in Bezug auf die Dichtfläche 12 der
Drosselklappe 6 in normaler Richtung montiert, während in 4 der Dichtring in der entgegengesetzten
Richtung montiert ist. Die Dichtfläche 12 kommt mit dem
Dichtring 14 auf der geöffneten
Seite (in normaler Richtung) oder auf der geschlossenen Seite (in
entgegengesetzter Richtung) in Kontakt.
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In der 5 erkennt
man in schematischer Form die drei Anordnungen der Beanspruchung
des Sitzes des Dichtrings und zwei mögliche Richtungen der Montage.
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Prinzipiell kann der Dichtring bis
zu vier Dichtflächen
haben, die im Schema durch Abstützpunkte
dargestellt werden. Zwei Abstützpunkte
zeigen die Einspannung des Stegs zwischen dem Flansch und dem Körper als
feste Lagerstelle, ein dritter Abstützpunkt zeigt, als freie Lagerstelle,
den Abstützpunkt
des gekrümmten
Teils an der Lagerstelle des Dichtrings. Die Position dieses Abstützpunktes variiert
mit dem Montageprinzip. Der Kontaktpunkt des Dichtrings mit der
Dichtfläche
der Absperrvorrichtung ist durch den letzten Abstützpunkt
gekennzeichnet.
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Die 6 bis 8 zeigen den Unterschied
der Belastung auf dem Niveau des Kontakts Dichtring-Absperrvorrichtung
je nach Art der Belastung für
einen in normaler Richtung montierten Dichtring.
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Die reine Einspannbelastung (Absperrvorrichtung
geschlossen ohne Druck), dargestellt in 6, entspricht der Schließung des
Ventils ohne irgendeinen zusätzlichen
Druck. Der Dichtring unterliegt wegen des Eindringens der Absperrvorrichtung einer
Verspannung der Größe X, was
eine Verformungsspannung hervorruft. Die Verformung des Dichtrings
findet auf seinem freien Bereich statt, d. h. auf seinem gekrümmten Teil,
da der Steg als Festlager fungiert.
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Die in 7 gezeigte
autoklave Belastung entspricht dem Anlegen eines Drucks P an das
Ventil von 50·105 Pa auf der geöffneten Seite des gekrümmten Teils
des Dichtrings. Auf Grund des an der einen Seite angelegten Drucks
und des Fertigungsspiel, verschiebt sich die Absperrvorrichtung
um eine Strecke y, wobei sie noch mehr in den Dichtring eindringt.
Diese Verschiebung der Absperrvorrichtung bewirkt, dass der gekrümmte Teil
noch stärker
um eine Strecke X+ komprimiert wird, was die Verformungsspannung
erhöht.
Der Kontaktdruck erhöht sich
und der Dichtungsdruck wächst
gleichermaßen.
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Die in 8 dargestellte
nicht-autoklave Belastung entspricht dem Anlegen eines Drucks an
das Ventil auf der geschlossenen Seite des gekrümmten Teils 15 des
Dichtrings. Wie durch die Darstellung mit der gestrichelten Linie
angedeutet, verschiebt sich die Absperrvorrichtung um eine Strecke
Y und komprimiert den Ring um einen Wert X–. Diese Verschiebung übersetzt
sich in eine Verringerung der Spannkraft.
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Die Bemessung des Rings muss diesen
Effekten Rechnung tragen, um eine verlässliche Dichtheit sicher zu
stellen unabhängig
von der Montagerichtung, wobei man gleichzeitig eine plastische, nicht
reversible Verformung des Dichtrings vermeidet.
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Die 9 zeigt
den Dichtring im Detail.
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Dieser Dichtring verfügt über ein
gekrümmtes
Teil mit drei Kreisbögen α + β, γ, δ mit mindestens zwei
verschiedenen Radien darunter R1, R2, R3, Die Verbindung
zwischen dem gekrümmten
Teil und dem Steg 16 wird von einem Kreisbogen ε mit dem
Radius R4 gebildet. Das gekrümmte Teil
verfügt über ein
gerades Segment 20 mit einer für die Bedingungen des verfügbaren Platzangebots
in der Lagerstelle des Dichtrings geeigneten Länge. Diese Länge kann
bei der Wahl bestimmter Radien R1, R2, R3 zu Null werden.
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Der Auflagepunkt an der Lagerstelle
im Fall der Montage in normaler Richtung 23 befindet sich auf
dem Bogen γ mit
dem Radius R2, angezeigt durch die Abstützung.
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Der Kontaktpunkt Drosselklappe-Sitz 19 befindet
sich auf dem Kreisbogen α + β mit dem
Radius R1. Bei der Montage in normaler Richtung
befindet er sich in einem Winkelabstand α vom Ende des Dichtrings und
in einem Winkelabstand φ von
einer Achse, die zu der durch das Zentrum des Kreisbogens α + β verlaufenden
Zentralachse senkrecht steht. Dieser Winkel φ entspricht dem Winkel φ in 2. Der Bogen α + β mit dem
Radius R1 besteht aus zwei Winkel α und β, die durch
die Beziehung zum Winkel φ definiert
sind.
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Der Kontaktpunkt im Fall einer entgegengesetzten
Montage 19' befindet
sich auf dem Bogen β bei
2φ des
Bogens α.
In diesem Fall befindet sich der Auflagepunkt 23' auf der Lagerstelle
auf dem Bogen α nahe
dem Ende des Dichtrings.
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Die Ausführung des Dichtrings aus Blech
ist Dank der konstanten Dicke und der offenen Form des Abschnitts
durch Tiefziehen, Fließformen
oder Fließdrücken ohne
Wanddickenabnahme möglich.
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Industrieller Einsatz
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Der Dichtring gemäß der Erfindung kann für eine statische
und dynamische Dichtheit in Armaturen und dergleichen eingesetzt
werden, zum Beispiel um eine Absperrvorrichtung einer Armaturenvorrichtung,
die eine vierteldrehende Absperrvorrichtung enthält, abzudichten.