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1. Technisches Gebiet
der Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte
zum Einsatz in lithografischem Druck ohne Anfeuchtung. Die vorliegende
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Laserbebilderung
dieses wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials.
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2. Allgemeiner Stand der
Technik.
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Lithografischer Druck ist das Verfahren,
bei dem das Drucken von speziell hergestellten Oberflächen her
erfolgt, von denen bestimmte Bereiche Farbe anziehen (oleophile
Bereiche) und andere Bereiche die Farbe abstoßen werden (oleophobe Bereiche).
Die oleophilen Bereiche bilden die druckenden Bereiche, die oleophoben
Bereiche die Hintergrundbereiche.
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Es gibt zwei Basistypen von lithografischen
Druckplatten. Beim ersten Typ, den sogenannten Naßdruckplatten,
werden entweder Wasser oder Feuchtwasser zusammen mit Druckfarbe
auf die hydrophile und hydrophobe Bereiche aufweisende Plattenoberfläche angebracht.
Die hydrophilen Bereiche werden mit Wasser oder dem Feuchtwasser
benetzt und dadurch oleophob gemacht, während die hydrophoben Bereiche
die Farbe anziehen werden. Bei einem zweiten Typ von lithografischen
Druckplatten wird auf den Einsatz eines Feuchtwassers verzichtet,
wodurch die Platten als "driografische" Druckplatten bezeichnet
werden. Dieser Typ von Druckplatten enthält stark farbabstoßende Bereiche
und oleophile Bereiche. In der Regel bestehen die stark farbabstoßenden Bereiche
aus einer Silikonschicht.
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Driografische Druckplatten können unter
Verwendung eines fotografischen Materials, das durch Fotobelichtung
bildmäßig farbanziehend
oder farbabstoßend
gemacht wird, hergestellt werden. Zur Herstellung von driografischen
Druckplatten kommen allerdings bekanntlich ebenfalls wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien in Frage, deren Oberfläche durch bildmäßige Beaufschlagung
mit Wärme
und/oder anschließende Entwicklung
bildmäßig farbanziehend
oder farbabstoßend
gemacht wird.
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In DE-A 2 512 038 zum Beispiel wird
ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial offenbart, das auf einem Träger, der
eine oleophile Oberfläche
trägt oder
damit versehen ist, (i) eine wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht mit einem selbstoxidierenden Bindemittel, z.
B. Nitrocellulose, und einer Substanz, die Strahlung in Wärme umzuwandeln
vermag, z. B. Gasruß,
und (ii) eine nichtgehärtete
Silikonschicht als Oberflächenschicht
enthält.
Das offenbarte wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial wird bildmäßig laserbelichtet
und anschließend
mit Hilfe einer Entwicklerflüssigkeit,
die die Silikonschicht in den belichteten Bereichen zu lösen vermag,
entwickelt. Anschließend
an diese Entwicklung wird die Silikonoberflächenschicht gehärtet. Infolge
des Gebrauchs von Naphtha als Entwicklerflüssigkeit ist das Verfahren ökologisch
nachteilig. Da die Oberflächenschicht
nicht gehärtet
ist, wird das wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial weiterhin während seiner Handhabung besonders
beschädigungsanfällig sein.
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Die FR-A-1.473.751 beschreibt ein
wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial mit einem Substrat, das eine oleophile Oberfläche, eine
Nitrocellulose und Gasruß enthaltende
Schicht und eine Silikonschicht aufweist. Nach bildmäßiger Laserbelichtung
sollen die bebilderten Bereiche oleophil sein. Die zersetzte Silikonschicht
wird nicht entfernt. Die Farbanziehung der erhaltenen Druckplatten
ist schwach und die Druckeigenschaften wie die Auflagenfestigkeit
und die Auflösung
der Kopien ziemlich schwach.
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Research Disclosure 19201, April
1980, beschreibt ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial mit einem Polyesterfilmträger, der mit einer als wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht dienenden Wismutschicht und einer darüber vergossenen
Silikonschicht überzogen
ist. Das offenbarte wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial wird durch Argonlaserbelichtung bebildert
und mit Hexan entwickelt.
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In EP-A 573 091 wird ein Verfahren
zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte offenbart, wobei ein
wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial benötigt
wird, das auf einem Träger
mit einer oleophilen Oberfläche
(i) eine Aufzeichnungsschicht mit einer Stärke von nicht mehr als 3 μm mit einer
die Laserstrahlung in Wärme
umwandelnden Verbindung und (ii) eine gehärtete oleophobe Oberflächenschicht
enthält,
wobei die Aufzeichnungsschicht und die oleophobe Oberflächenschicht
die gleiche Schicht darstellen können.
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In EP-A 698 822 wird eine lithografische
Druckplattenvorstufe mit einem biegsamen Träger offenbart, auf deren einer
Oberfläche
durch bildmäßige Belichtung
und eine eventuelle Entwicklungsstufe eine Differenzierung zwischen
farbanziehenden und farbabstoßenden
Bereichen herbeigeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der biegsame Träger ein
Polyesterfilm mit einer Stärke
zwischen 0,075 mm und 0,35 mm ist und zu wenigstens 75 Gew.-% aus
Polyethylennaphthalindicarboxylat zusammengesetzt ist. In dieser
Patentanmeldung wird ebenfalls ein Verfahren offenbart, um unter
Verwendung dieser Vorstufe durch Belichtung und eventuelle Entwicklung
eine lithografische Druckplatte herzustellen.
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In JP-A 5 116 474 wird ein typischer
Flackdruckformbogen zur Verwendung in Xerografie offenbart, der
ein Papierträgermaterial
und auf beiden Seiten des Trägers
wasserfeste Schichten enthält,
wobei auf eine dieser Oberflächen
eine Zinkoxid und ein Bindemittelharz enthaltende Schicht und auf
die andere Oberfläche eine
anorganisches Pigment und ein Bindemittelharz enthaltende Schicht
aufgetragen ist. Der Bogen kann entweder durch thermische Bildübertragung
oder elektrostatische Bildübertragung
hergestellt und dann infolge des niedrigen Reibungskoeffizienten
zwischen Druckschicht und Rückschicht
blattweise in einen Drucker eingeführt werden.
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In JP-A 58020495 wird eine ebenfalls
zur Verwendung in z. B. Xerografie geeignete lithografische Druck-
bzw. Kopiervorlage offenbart, deren Träger an der Vorderseite mit
einer Grundschicht, einer eventuellen wasserfesten Schicht und einer
strahlungsempfindlichen, ein Zinkoxid-Harz-Dispersionssystem enthaltenden Schicht
und an der Rückseite
mit einer leitfähigen
Schicht überzogen
ist, die ein Pigmentgemisch aus Kaolin mit Calciumcarbonat und/oder
Zinkoxid, ein ein schwach anionisches oder nicht-ionisches Emulsionsharz
enthaltendes Bindemittel, einen kationischen und polymeren Elektrolyt
und eine Wachsemulsion enthält.
Die Druck- bzw. Kopiervorlage wartet außer ihrem Gleitgefahr bei der Übertragung
verhütenden
Reibungskoeffizienten mit einer hohen Lagerbeständigkeit bei hohen Temperaturen
und einer niedrigen Neigung zu Fleckenbildung beim Wischen auf.
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Aus Vorhergehendem ist ersichtlich,
daß mehrere
Vorschläge
gemacht worden sind, unter Verwendung eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
eine driografische Druckplatte herzustellen. Alle diese Platten
beinhalten aber den Nachteil, daß sie aneinanderhaften. Dieses
Phänomen
führt zu
Schwierigkeiten während
aller Stufen, in denen die Materialien gefördert werden, wie beim Aufwickeln
während
der Herstellung, beim Zuschneiden und Verpacken, beim automatischen
Einspannen in die Druckpresse, während
des Transports durch die Bestrahlungsstation usw.
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3. Kurze Darstellung der
vorliegenden Erfindung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein alternatives wärreempfindliches
Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung einer hochqualitativen driografischen
Druckplatte bereitzustellen, bei dem Aneinanderhaften beschränkt ist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer hochqualitativen
driografischen Druckplatte bereitzustellen, bei dem ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial mit beschränktem
Aneinanderhaften verwendet wird.
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Weitere Aufgaben der vorliegenden
Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Gelöst werden die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial, das auf einem biegsamen Träger mit
einer oleophilen Oberfläche
(i) eine Aufzeichnungsschicht mit einer Licht in Wärme umwandelnden
Substanz, die Strahlung in Wärme
umzuwandeln vermag, und (ii) eine oleophobe Oberflächenschicht
enthält,
wobei die oleophobe Oberflächenschicht
und die Aufzeichnungsschicht ein und dieselbe Schicht sein können, dadurch
gekennzeichnet, daß der
kinetische Reibungskoeffizient (μk) des Materials nicht mehr als 2,6 beträgt, wenn
eine Seite des Materials über
die andere Seite des Materials gleitet.
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Gelöst werden die erfindungsgemäßen Aufgaben
ebenfalls durch ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes
Verfahren zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte, in
dem kein Anfeuchtwasser benötigt
wird
- – bildmäßige Belichtung
mit Laserstrahlung eines obenbeschriebenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials,
- – Entwicklung
des belichteten wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials, wobei die oleophobe Oberflächenschicht
in den belichteten Bereichen entfernt und dadurch die unterliegende
oleophole Oberfläche
freigelegt wird.
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4. Ausführliche
Beschreibung der vorliegenden Erfindung.
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Es hat sich herausgestellt, daß das Phänomen des
Aneinanderhaftens beim obenbeschriebenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial
beschränkt
wird, wenn der kinetische Reibungskoeffizient (μk) des Materials
nicht mehr als 2,6 beträgt.
Dadurch kann das Material einfacher hergestellt und verwendet werden und
sind Druckplatten mit besseren physikalischen Eigenschaften (beschränktes Faltenschlagen)
erhältlich.
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Der kinetische Reibungskoeffizient
(μk) wird nach der Norm ASTM D1894 gemessen,
wobei die wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien so angeordnet werden, daß die Rückseite
des unterliegenden Materials in Kontakt mit der Vorderseite des
oberliegenden Materials steht. Unter Rückseite des Materials versteht sich
die Seite des Materials, die, bezogen auf den biegsamen Träger, keine
oleophobe Oberflächenschicht
aufweist, während
unter Vorderseite des Materials sich die Seite des Materials versteht,
auf die, bezogen auf den biegsamen Träger, die oleophobe Oberflächenschicht
aufgetragen ist.
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Der kinetische Reibungskoeffizient
(μk) beträgt
vorzugsweise nicht mehr als 1,25. Die untere Grenze soll möglichst
niedrig sein, aus praktischen Gründen
jedoch vorzugsweise nicht niedriger als 0,05, besonders bevorzugt
nicht niedriger als 0,10.
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Zur Senkung des kinetischen Reibungskoeffizienten
wird die Rückseite
des biegsamen Trägers
des wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials beschichtet oder wird der oleophoben Oberflächenschicht
ein Mattiermittel zugesetzt oder werden die beiden Methoden kombiniert.
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Eine erfindungsgemäß bevorzugte
Rückbeschichtung
enthält
Gelatine in einer Menge zwischen 175 und 750 mg/m2,
kolloidale Kieselsäure
mit einer spezifischen Oberfläche
von zumindest 100 m2/g,
besonders bevorzugt zumindest 300 m2/g,
in einer Menge zwischen 50 und 1.000 mg/m2 und
amorfe Kieselsäure,
vorzugsweise mit einem Durchmesser zwischen 1 und 10 um, in einer
Menge zwischen 1 und 100 mg/m2.
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Eine weitere erfindungsgemäß bevorzugte
Rückbeschichtung
enthält
einen Polymethylmethacrylatlatex (mit einem vorzugsweise zwischen
25 und 300 nm liegenden Teilchendurchmesser) in einer Menge zwischen
100 und 500 mg/m2, kolloidale Kieselsäure mit
einer spezifischen Oberfläche
von zumindest 100 m2/g in einer Menge zwischen
5 und 50 mg/m2, ein Polyethylenwachs in
einer Menge zwischen 3 und 30 mg/m2, Polystyrolsulfonsäure in einer
Menge zwischen 3,1 und 12 mg/m2, Poly(3,4-ethylendioxythiophen)
in einer Menge zwischen 0,9 und 4 mg/m2 und
Polymethylmethacrylat-Mattiermittel
(vorzugsweise mit einem Durchmesser zwischen 2 und 10 μm) in einer
Menge zwischen 10 und 100 mg/m2.
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Noch eine weitere erfindungsgemäß bevorzugte
Rückbeschichtung
enthält
PVA, TiO2 und hydrolysiertes Tetraalkylorthosilikat,
wobei SiO2 in einem Verhältnis zwischen 7 und 30 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix, TiO2 in
einem Verhältnis
zwischen 63 und 83 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix,
und PVA in einem Verhältnis
zwischen 7 und 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix, enthalten
ist. Das Gesamtgewicht der Matrix liegt zwischen 5 und 10 g/m2. Es kann der Matrix ein Mattiermittel, wie
Stärke,
Siliciumoxid, Silikate, Glasperlen und Tonerteilchen, in einer Menge
zwischen 3 und 500 mg/m2 zugesetzt werden.
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Als Mattiermittel, das der oleophoben
Oberflächenschicht
zum Senken des kinetischen Reibungskoeffizienten zugesetzt wird,
kommen ein organisches Polymer oder ein organisches Copolymer wie
ein Copolymer aus Acrylsäure
und Methylacrylat oder ein Copolymer aus Styrol, Methylmethacrylat
und Maleinsäure
in Frage. Besonders bevorzugt als Mattiermittel wird eine anorganische
Verbindung wie Kieselsäure
oder ein Silikat.
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Das Mattiermittel hat einen gewichtsdurchschnittlichen
Durchmesser von zumindest 2 um, besonders bevorzugt zumindest 3 μm, ganz besonders
bevorzugt zumindest 4 um. Zwar ist das maximale Gewichtsmittel nicht
so wichtig, aus praktischen Gründen
jedoch liegt es unter 100 um, besonders bevorzugt unter 60 μm.
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Die erfindungsgemäße oleophobe Oberflächenschicht
enthält
vorzugsweise zumindest 30 mg/m2 eines Mattiermittels
mit einem gewichtsdurchschnittlichen Teilchendurchmesser von zumindest
2 μm, besonders bevorzugt
zwischen 50 und 500 mg/m2 des Mattiermittels,
ganz besonders bevorzugt zwischen 75 und 300 mg/m2 des
Mattiermittels.
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Erfindungsgemäß nutzbare biegsame Träger können lichtundurchlässig oder
lichtdurchlässig
sein, z. B. ein Papierträger
oder ein Harzträger.
Bei Verwendung eines Trägers
aus Papier wird ein auf einer oder beiden Seiten mit einem α-Olefinpolymer
beschichteter Träger
bevorzugt, z. B. eine gegebenenfalls einen Lichthofschutzfarbstoff
oder ein Lichthofschutzpigment enthaltende Polyethylenschicht. Ein
Träger.
aus organischem Harz kommt ebenfalls in Frage, z. B. eine Cellulosenitratfolie,
eine Celluloseacetatfolie, eine Poly(vinylacetal)folie, eine Polystyrolfolie,
eine Poly(ethylenterephthalat)-folie,
eine Polyethylennaphthalindicarboxylat)folie, eine Polycarbonatfolie,
eine Polyvinylchloridfolie oder Folien aus einem Poly-α-olefin wie
eine Polyethylenfolie oder Polypropylenfolie. Die Stärke einer
solchen Folie aus organischem Harz liegt vorzugsweise zwischen 0,06
und 0,35 mm. Diese Träger
aus organischem Harz sind vorzugsweise mit einer oleophilen Klebeschicht überzogen.
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Nach einer erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform
enthält
das wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial eine gesonderte wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht,
die zwischen dem Träger
und der oleophoben Oberflächenschicht
die wärmeumwandelnde
Substanz enthält.
Beispiele für
Substanzen, die in der Lage sind, Strahlung in Wärme umzuwandeln, sind z. B.
Gasruß,
Infrarotlicht oder nahes Infrarotlicht absorbierende Farbstoffe
oder Pigmente, Metalle wie Bi, Sn, Te usw. oder eine Kombination
derselben. Geeignete Infrarotfarbstoffe sind beispielsweise in US-4833124,
EP-321923, US-4774583,
US-4942141, US-4948776, US-4948777, US-4948778, US-4950639, US-4950640,
US-4912083, US-4958552, US-5024990, US-5023229 usw. beschrieben.
Geeignete Infrarotpigmente sind z. B. HEUCODOR-Metalloxidpigmente, die von Heubach
Langelsheim vertrieben werden. Beim Gebrauch eines Metalls wie z.
B. Wismut als Wärme
umwandelnde Substanz ist die Aufzeichnungsschicht vorzugsweise eine
im Vakuum aufgedampfte Metallschicht.
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Zwecks des Erhalts einer Druckplatte
akzeptabler Qualität
beträgt
die Stärke
der erfindungsgemäßen Aufzeichnungsschicht
vorzugsweise nicht mehr als 3 um, besonders bevorzugt weniger als
2,5 um. Die Stärke der
Aufzeichnungsschicht liegt in der Regel vorzugsweise zwischen 15
nm und 1,5 μm.
Die bevorzugte Höchststärke der
Aufzeichnungsschicht von 3 μm
ist insbesondere wichtig, wenn das Aufzeichnungsmaterial durch den
Träger
hindurch belichtet wird.
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Nach einer besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann es sich bei der Aufzeichnungsschicht
um eine vakuumaufgedampfte Aluminiumschicht handeln. Die Stärke einer
solchen Aluminiumschicht sollte aber weniger als 25 nm betragen
und besonders bevorzugt zwischen 10 nm und 22,5 nm liegen. Bei einer
zu hohen Stärke
der Aluminiumaufzeichnungsschicht kann ja das erfindungsgemäße wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial nicht bebildert werden.
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Die erfindungsgemäß verwendete wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht kann ein Bindemittel enthalten, z. B. Gelatine,
Cellulose, Celluloseester, z. B. Celluloseacetat, Nitrocellulose,
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, ein Copolymer aus Vinylidenchlorid
und Acrylnitril, Poly(meth)acrylate, Polyvinylchlorid, Silikonharz
usw. Die Aufzeichnungsschicht kann fernerhin andere Ingredienzien
enthalten, wie z. B. Netzmittel, Mattiermittel, Antioxidantien,
usw. Bevorzugt enthält
die wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht ein Polymer mit einem kovalent gebundenen Chloratom.
Als Alternative kann das Polymer ganz oder zum Teil in einer separaten,
an der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht anliegenden Schicht und ganz besonders bevorzugt
in einer zwischen den Träger
und die wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht eingefügten
Schicht enthalten sein.
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Die erfindungsgemäße wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht
kann gehärtet
sein. Es kann zum Beispiel eine isocyanat- oder melamingehärtete Nitrocelluloseschicht
benutzt werden.
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Es hat sich herausgestellt, daß durch
Verwendung eines Polymers mit einem kovalent gebundenen Chloratom
in der wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsschicht eines Aufzeichnungsmaterials oder in einer
angrenzenden Schicht eine Verbesserung der Empfindlichkeit des Aufzeichnungsmaterials
erzielbar ist.
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Geeignete chlorhaltige Polymere zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind z. B. Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, ein Copolymer aus Vinylidenchlorid, einem
Acrylester und Itakonsäure,
ein Copolymer aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, ein Copolymer
aus Vinylchlorid und Vinylacetat, ein Copolymer aus Butylacrylat,
Vinylacetat und Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid, ein Copolymer
aus Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Itakonsäure, ein Copolymer aus Vinylchlorid,
Vinylacetat und Vinylalkohol, chloriertes Polyethylen, Polychloropren
und Copolymere derselben, chlorsulfoniertes Polyethylen, Polychlortrifluorethylen,
Polymethyl-α-chloracrylat
usw.
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Das erfindungsgemäß verwendete chlorhaltige Polymer
kann nach verschiedenen Verfahren zur Polymerisation der bildenden
Monomere angefertigt werden. So kann die Polymerisation zum Beispiel
in einer wäßrigen Dispersion
geführt
werden, die einen Katalysator und einen Aktivator, z. B. Natriumpersulfat
und Metanatriumbisulfit, und ein Emulgiermittel und/oder ein Dispersionsmittel
enthält.
Die erfindungsgemäß verwendeten
Homopolymere oder Copolymere sind ebenfalls durch Polymerisation
der monomeren Komponenten in der Masse ohne, Zugabe von Verdünnungsmittel
anfertigbar oder die Reaktion der Monomere kann in einem geeigneten
organischen Lösereaktionsmedium
geführt
werden. Das Gesamtverhältnis
Katalysator/Aktivator soll in der Regel zwischen etwa 0,01 Gew.-%
und etwa 2,0 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 Gew.-% und 1,0 Gew.-%,
bezogen auf die Monomerladung, gehalten werden. Verbesserte Löslichkeits-
und Viskositätswerte
sind erzielbar, indem die Polymerisation in Gegenwart von Mercaptanen
wie Ethylmercaptan, Laurylmercaptan, tertiärem Dodecylmercaptan usw.,
die die Vernetzung im Copolymer in zweckmäßiger Weise verringern, geführt wird.
In der Regel sollten die Mercaptane in einem Verhältnis zwischen
0,1 Gew.-% und 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht polymerisierbarer
Monomere in der Charge, benutzt werden.
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Das chlorhaltige Polymer ist ebenfalls
mit chlorierenden Homopolymeren oder Copolymeren anfertigbar. So
können
zum Beispiel chlorierte Gummis wie Polychloropren durch Reagieren
eines Gummis mit Chlorgas angefertigt werden. In ähnlicher
Weise kann chloriertes Polyethylen angefertigt werden.
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Nach einer alternativen Ausführungsform
kann die wärmeumwandelnde
Substanz in der oleophoben Oberflächenschicht enthalten sein,
unter der Voraussetzung, daß die
Substanz homogen darin verteilt ist.
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Die Stärke der erfindungsgemäßen oleophoben
Oberflächenschicht
beträgt
vorzugsweise zumindest 1,0 μm
und besonders bevorzugt zumindest 1,5 μm. Die Höchststärke der Oberflächenschicht
ist zwar nicht kritisch, kommt vorzugsweise jedoch nicht über 5 μm und besonders
bevorzugt nicht über
4 μm hinaus.
Es hat sich herausgestellt, daß die
Stärke
der oleophoben Oberflächenschicht
die Auflagenfestigkeit, die Schärfe
und das Auflösungsvermögen der
Druckplatte beeinflußt.
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Die erfindungsgemäße oleophobe Oberflächenschicht
ist vorzugsweise gehärtet
und enthält
besonders bevorzugt eine gehärtete
Silikonschicht. Die Silikonschicht enthält vorzugsweise eine oder mehrere
Komponenten, von denen eine in der Regel ein lineares Silikonpolymer
ist, das an beiden Enden eine chemisch reaktive Endgruppe besitzt,
und als Härter
eine mehrfunktionelle Komponente. Die Silikonschicht kann durch Kondensationshärtung, Additionshärtung oder
Strahlungshärtung
gehärtet
werden.
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Die Kondensationshärtung kann
mit einem Polysiloxan mit Hydroxylendgruppen, das mit einem mehrfunktionellen
Silan gehärtet
werden kann, vorgenommen werden. Geeignete Silane sind z. B. Acetoxysilane, Alkoxysilane
und Oximfunktionsgruppen enthaltende Silane. In der Regel erfolgt
die Kondensationshärtung
in Gegenwart von einem oder mehrere Katalysatoren wie z. B. Zinnsalzen
oder Titanaten. Polysiloxane mit Hydroxylendgruppen können ebenfalls
mit einem Polyhydrosiloxanpolymer in Gegenwart eines Katalysators,
z. B. Dibutylzinndiacetat, gehärtet
werden.
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Die Additionshärtung basiert auf der Zugabe
von Si-H in einer Doppelbindung in Gegenwart eines Katalysators,
z. B. eines Platinkatalysators. Silikonschichten, die nach dem Additionshärtungsverfahren
ausgehärtet
werden können,
enthalten also ein Polymer mit Vinylendgruppen, einen Katalysator,
z. B. Chlorplatinsäurekomplexe,
und ein Polyhydrosiloxan, z. B. Polymethylhydrosiloxan. Geeignete,
eine Vinylgruppe enthaltende Polymere sind z. B. Polydimethylsiloxane
mit Vinyldimethylendgruppen und Dimethylsiloxan-Vinylmethylsiloxan-Copolymere.
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Erfindungsgemäß nutzbare strahlungshärtbare Schichten
sind z. B. ultravioletthärtbare
Schichten mit Epoxygruppen enthaltenden Polysiloxanpolymeren, oder
durch Elektronenstrahlung härtbare
Schichten mit (Meth)acrylatgruppen enthaltenden Polysiloxanpolymeren.
Letztere Schichten enthalten vorzugsweise ebenfalls mehrfunktionelle
(Meth)acrylatmonomere.
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Die erfindungsgemäße farbabstoßende Schicht
kann zusätzliche
Substanzen wie z. B. Weichmacher, Pigmente, Farbstoffe usw. enthalten.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird das wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial bildmäßig laserbelichtet.
Bevorzugte Laser sind z. B. Halbleiterlaser, YAG-Laser, z. B. Nd-YAG-Laser,
Argon-Ionenlaser
usw. Die Ausgabeleistung des Lasers kann zwischen 35 und 20.000
mW eingestellt werden. Bevorzugt wird der Laser im spektralen Infrarotbereich
betrieben. Der Träger
des wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials ist vorzugsweise lichtdurchlässig und
die bildmäßige Belichtung
erfolgt vorzugsweise durch den Träger hindurch.
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Nach der bildmäßigen Belichtung wird das wärmeempfindliche
Aufzeichnungselement entwickelt, um die oleophobe Oberflächenschicht
auf den Bereichen, auf die die Strahlung aufgetroffen ist, zu entfernen.
Die Entwicklung erfolgt vorzugsweise durch Abwischen der oleophoben
Oberflächenschicht.
Das Abwischen kann z. B. mit einer Bürste oder einem Baumwolltupfer
vorgenommen werden. Das Abwischen des wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
kann in Gegenwart von einem Lösungsmittel,
wie z. B. Isopropanol, n-Heptan oder anderen Kohlenwasserstofflüssigkeiten,
vorgenommen werden, wenn die Oberflächenschicht ein Polysiloxan
enthält,
oder besonders bevorzugt ohne Verwendung einer Flüssigkeit.
Das Abwischen nach den bevorzugten Ausführungsformen bietet außer dem ökologischen
Vorteil den Erhalt von Druckplatten, die mit hohem Auflösungsvermögen und
hoher Schärfe
aufwarten.
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Die folgenden Beispiele erläutern die
vorliegende Erfindung, ohne sie aber hierauf zu beschränken. Alle
Teile sind in Gewicht ausgedrückt,
wenn nichts anders vermerkt
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BEISPIEL 1
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Es wird die nachstehende Gießlösung für die farbabstoßende Schicht
angefertigt:
Isooctan | zum
Auffüllen
auf 1.000 ml |
Dimethylpolysiloxan
mit Divinylendgruppen | 59,5
g |
Dimethylpolysiloxangummi | 28,2
g |
Divinyltetramethyldisiloxankomplex
von Platin | 0,37
g |
Dimethylpolysiloxan
mit Hydridendgruppen (DC 7048-Vernetzungsmittel von Dow) | 1,79
g |
Stabilisator
(Surfinol 61 von Air Products) | 0,18
g |
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Es wird die nachstehende Gießlösung für die Aufzeichnungsschicht
angefertigt:
Gemisch
aus Ethylacetat und Butylacetat (60 : 40) | zum
Auffüllen
auf 1.000 ml |
Spezial
Schwarz (Gasruß von
Degussa) | 24,6
g |
Solsperse
28000 (Netzmittel von ICI) | 2,64
g |
Solsperse
5000 (Netzmittel von ICI) | 0,52
g |
Nitrocellulose | 11,87
g |
Cymel
301 (Melaminhärter
von Dyno Cytec) | 2,14
g |
p-Toluolsulfonsäure | 0,42
g |
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Es wird ein vergleichendes wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial A0 hergestellt, indem die oberbeschriebene
Gießlösung für die Aufzeichnungsschicht
in einer Naßschichtstärke von
22 μm, die
einer Trockenschichtstärke
von 2,2 μm
entspricht, auf einen Polyethylenterephthalatfilmträger (175 μm) aufgetragen wird.
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Auf diese Schicht vergießt man in
einer Trockenschichtstärke
von 3,42 μm
die farbabstoßende
Schicht aus der obenbeschriebenen Gießlösung. Anschließend wird
die farbabstoßende
Schicht 3 Min. bei 130°C
gehärtet.
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Es werden erfindungsgemäße wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien hergestellt, die dem vergleichenden Muster
zwar ähnlich
sind, mit dem Unterschied jedoch, daß auf die Rückseite des biegsamen Trägers nichts
aufgetragen wird, wodurch Elemente An erhalten werden, eine Rückschichtlösung B,
wodurch Elemente Bn erhalten werden, eine Rückschichtlösung C, wodurch Elemente Cn
erhalten werden, oder eine Rückschichtlösung D aufgetragen
wird, wodurch Elemente Dn erhalten werden (wobei n eine ganze Zahl
zwischen 0 und 3 bedeutet), und/oder mit dem Unterschied, daß die Gießlösung für die farbabstoßende Schicht weiterhin
keine zusätzlichen
Substanzen enthält,
wodurch Elemente X0 enthalten werden, oder 100 mg/m2 Mattiermittel
1 enthält,
wodurch Elemente X1 erhalten werden, 100 mg/m2 Mattiermittel
2 enthält,
wodurch Elemente X2 erhalten werden, oder 100 mg/m2 Mattiermittel
3 enthält,
wodurch Elemente X3 erhalten werden, wobei X A, B, C oder D bedeutet
und diese Großbuchstaben
die diesen Symbolen oben zugemessene Bedeutung haben.
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Die Rückschicht B enthält 233 mg/m2 Gelatine, 520 mg/m2 kolloidale
Kieselsäure
mit einer spezifischen Oberfläche
von 300 m2/g und 10 mg/m2 amorfe
Kieselsäure
mit einem Durchmesser von 4 μm.
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Die Rückschicht C enthält PVA,
TiO2 und hydrolysiertes Tetraalkylorthosilikat,
wobei SiO2 in einem Verhältnis von 7,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Matrix, TiO2 in
einem Verhältnis
von 75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix, und PVA
in einem Verhältnis
von 17,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix, enthalten
ist. Das Gesamtgewicht der Matrix beträgt 6,8 g/m2.
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Die Rückschicht D enthält 200 mg/m2 eines Polymethylmethacrylatlatex (Teilchendurchmesser
zwischen 25 und 300 nm), 20 mg/m2 kolloidale
Kieselsäure
mit einer spezifischen Oberfläche
von 100 m2/g, 10 mg/m2 eines
Polyethylenwachses, 7 mg/m2 Polystyrolsulfon-säure, 3 mg/m2 Poly(3,4-ethylendioxythiophen) und 30 mg/m2 eines Polymethylmethacrylat-Mattiermittels
mit einem Teilchendurchmesser von 6 μm.
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Mattiermittel 1 ist amorfe Kieselsäure mit
einem gewichtsdurchschnittlichen Durchmesser zwischen 4,3 und 5,3 μm, die mit
einem Fettsäureamid
behandelt ist (SYLOBLOC 250). Mattiermittel 2 ist eine mit Wachs behandelte
amorfe Kieselsäure
mit einem gewichtsdurchschnittlichen Durchmesser zwischen 4,3 und
4,9 μm (SYLOID
7000). Mattiermittel 3 ist ein amorfes Aluminiumsilikat mit einem
gewichtsdurchschnittlichen Durchmesser von höchstens 40 μm (SYLOSIV A3). SYLOBLOC 250,
SYLOID 7000 und SYLOSIV A3 sind Handelsnamen von Grace Davison,
Belgien.
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Der kinetische Reibungskoeffizient
(μk) und das Aneinanderhaften der erhaltenen
wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien werden gemessen. Der μk Wert
wird nach ASTM D1894 gemessen. Das Aneinanderhaften wird durch optische
Prüfung
während
des Aufwickelns des Films gemessen. Dazu wird ein Film mit einer
Breite von 24 cm bei einer Geschwindigkeit von 7 m/Min. aufgewickelt.
Der Filmaufwickelsteuermechanismus wird über 2 cm versetzt. Der Effekt
dieser Versetzung auf den aufgewickelten Film wird qualitativ ausgewertet.
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Die Proben sind akzeptabel bis zu
einer Auswertungsziffer von 2. Proben mit einer Auswertung von 3 oder
mehr sind nicht mehr akzeptabel. Die Ergebnisse für die verschiedenen
wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien sind in Tabelle 1 angegeben.
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Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich,
das bei dem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial A0 (vergleichendes Material) mit einem kinetischen
Reibungskoeffizienten von 4,4 ein sehr starkes Aneinanderhaften
zu beobachten ist, während
bei den anderen wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien (erfindungsgemäße Materialien) ein akzeptables
bis kein Aneinanderhaften zu beobachten ist. Die besten Ergebnisse
sind erzielbar, wenn sowohl die Rückseite überzogen wird als ein Mattiermittel
in der farbabstoßenden Schicht
benutzt wird.