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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
eine pharmazeutisch wirksame Verbindung, ein Verfahren zu deren Herstellung
und Zusammensetzungen, die diese Verbindung enthalten. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat,
ein Nassgranulierungsverfahren zur Herstellung der Verbindung und Zusammensetzungen,
die diese Verbindung enthalten.
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Hintergrurund der Erfindung
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Die Verbindung (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
ist unter dem Namen „Eprosartan" bekannt und ist
Gegenstand des U.S. Patents Nr. 5,185,351 (das 351er Patent), herausgegeben
9. Februar 1993. Dieses Patent offenbart in Beispiel 41 ein Verfahren
zur Herstellung der wasserfreien Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat.
Außerdem
offenbart das 351er Patent herkömmliche
Verfahren zur Formulierung von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
und die Beispiele 108–111
beschreiben insbesondere ausführlich
die Herstellung bestimmter Formulierungen. Diese Erfindung soll
Nutzen beim Blockieren von Angiotensin-II-Rezeptoren haben und zur
Behandlung von Hypertonie, Stauungsinsuffizienz und Niereninsuffizienz
verwendbar sein.
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Die Verbindung (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäure ist
allgemein im U.S. Patent Nr. 5,312,828 und in der veröffentlichten
internationalen Patentanmeldung W092/10189 und speziell J. Mod.
Chem., 1993, Band 36, 1880–1892
offenbart.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass die zweifach hydratisierte Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
in situ während
des Nassgranulierungsverfahrens zur Herstellung fester Dosierungsformen
der wasserfreien Form der Verbindung erhalten wird. Außerdem wurde
festgestellt, dass das Dihydrat von Eprosartan durch Umkristallisieren
der wasserfreien Form aus einer wässrigen Säurelösung erhalten wird. Das Dihydrat
hat die verbesserte Eigenschaft, in der festen Dosierungsform verglichen
mit der korrespondierenden wasserfreien Form der Verbindung stärker verdichtet
zu sein. Dies ist besonders bei der Formulierung von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
zur therapeutischen Verwendung wichtig.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine neue zweifach hydratisierte Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
bereit, insbesondere in pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Behandlung
von Krankheiten, bei denen die Blockade von Angiotensin-II-Rezeptoren
angezeigt ist, zum Beispiel in der Behandlung von Hypertonie, Stauungsinsuffizienz
und Niereninsuffizienz.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
während
der Nassgranulierung der wasserfreien Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
bereit.
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Eine andere Ausführungsform dieser Erfindung
stellt ein Verfahren zur Herstellung von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
durch Umkristallisieren der wasserfreien Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
aus einer wässrigen
Säurelösung, insbesondere
einer wässrigen
Lösung
von Methansulfonsäure
bereit.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Die 1, 3 und 5 zeigen das Thermogramm der Differenzialrasterkalorimetrie
(DSC), die thermogravimetrische Analyse (TGA) und bzw. das Muster
der Pulverröntgenbeugung
(XRD) der wasserfreien Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat.
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Die wasserfreie Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
zeigt ein einziges thermisches Ereignis, einen endothermen Schmelzvorgang
bei etwa 250°C
verbunden mit einem Gewichtsverlust, der nahe legt, dass der Schmelzvorgang
von der Zersetzung des Arzneimittelstoffs gefolgt wird [1]. Kein signifikanter Gewichtsverlust
wird vor dem Schmelzvorgang in dessen TGA (thermogravimetrische
Analyse) [3] beobachtet,
was nahe legt, dass diese Verbindung keine signifikanten Mengen
von an der Oberfläche
gebundenem Wasser und/oder restlichen Lösungsmitteln enthält. Das
Pulvenöntgenbeugungsmuster
[5] zeigt charakteristische
Beugungslinien entsprechend 2θ-Werten
von 7, 14, 18.9, 22.2 und 29 Grad.
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Die 2, 4 und 6 zeigen das Thermogramm der Differenzialrasterkalorimetrie
(DSC), die thermogravimetrische Analyse (TGA) bzw. das Muster der
Pulvenöntgenbeugung
(XRD) der zweifach hydratisierten Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat.
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Die DSC des Dihydrats [2] zeigt 3 charakteristische
endotherme Peaks bei etwa 71°C,
99°C und 250°C. Das exotherme
Ereignis in 2 bei 124°C entspricht
dem Umkristallisieren von Eprosartan-Dihydrat zum Anhydrat bei Dehydratisierung.
Eine typische TGA für
das Dihydrat, erhalten durch Granulieren der wasserfreien Form von
(E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
mit einem Exzipienten wie Lactose, Xanthan, Stärke und Gelatine, der als Reaktionshilfsmittel
oder Stabilisierungsmittel (d. h., Stabilisierung des Dihydrats)
wirkt, zeigt einen zweistufigen Feuchtigkeitsverlust im Temperaturbereich
von 25–125°C [4]. Der Verlust von Wasser
verbunden mit der ersten Stufe des Feuchtigkeitsverlusts beginnt
bei 25°C
und ist unabdingbar bei 70°C
abgeschlossen. Dieser Gewichtsverlust summiert sich zu etwa 3%,
stöchiometrisch
entsprechend einem Mol Wasser pro Mol Eprosartan-Anhydrat. Das mit
der zweiten Stufe des Feuchtigkeitsverlusts verbundene Wasser wird
im Temperaturbereich von 75–125°C abgegeben.
Das Dihydrat zeigt ebenfalls eine charakteristische Röntgenbeugung (XRD).
Das XRD [6] zeigt charakteristische
Beugungslinien entsprechend 2θ-Werten
von 8, 10.8, 16.8, 21.9, 26.6 und 30.4 Grad.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Es ist bekannt, dass (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
in einer wasserfreien Form existiert und durch die in den 1, 3 und 5 gezeigten
Daten charakterisiert ist. Diese Verbindung hat die folgende Struktur:
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(E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat,
Eprosartan, wird in U.S. Patent Nr. 5,185,351 beansprucht. Auf das
Patent sollte in seiner vollständigen
Offenbarung, einschließlich
der Verfahren zur Herstellung und Verwendung dieser Verbindung, Bezug
genommen werden.
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Eprosartan ist wasserfrei und für sich allein
bei Raumtemperatur und normaler Luftfeuchtigkeit sowie unter beschleunigten
Bedingungen (30°C/79%
relative Luftfeuchtigkeit oder 40°C/75%
relative Luftfeuchtigkeit für
bis zu 6 Monate) stabil. Dieser Arzneimittelstoff nimmt bei höherer Luftfeuchtigkeit
(typischerweise bis zu 95% relative Luftfeuchtigkeit) keine Feuchtigkeit
auf. Die wasserfreie Form der Verbindung wandelt sich jedoch in
die hydratisierte Form um, wenn sie vor der Aufbewahrung in einem
Behälter
bei Raum- oder höheren
Temperaturen befeuchtet wird, oder wenn das trockene Pulver bei
einer relativen Luftfeuchtigkeit von 98% oder höher bei Raum- oder höheren Temperaturen
für 8 Tage
oder länger
aufbewahrt wird. Im erstgenannten Fall, in dem das Hydrat durch
Befeuchten des Arzneimittelstoffs erhalten wird, ist die hydratisierte
Form nicht stabil, und wandelt sich im Allgemeinen während des
Trocknens wieder in die wasserfreie Form um.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde unerwartet festgestellt, dass eine stabile zweifach hydratisierte
Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
in situ während
des Nassgranulierungsverfahrens der wasserfreien Form der Verbindung
zu einer festen Dosierungsform (z. B. Kapseln und Tabletten) hergestellt
wird. Die (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
enthaltenden Körner
werden durch Vermischen der wasserfreien Form der Verbindung mit
einem oder mehr pharmazeutisch verträglichen Exzipienten, gefolgt
von der Granulierung mit Wasser, hergestellt.
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Die zweifach hydratisierte Form von
Eprosartan kann ebenfalls durch Umkristallisieren der wasserfreien
Form von Eprosartan aus einer wässrigen
Säurelösung, zum
Beispiel einer wässrigen
Lösung
von Methansulfonsäure,
hergestellt werden.
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Das Dihydrat der gegenwärtigen Erfindung
ist durch die in den 2, 4 und 6 gezeigten Daten charakterisiert. Die
wasserfreie Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
und seines Dihydrats sind weiter charakterisiert worden. Die Kristallstruktur
von sowohl Eprosartan als auch Eprosartan-Dihydrat ist durch dreidimensionale
Röntgenbeugungsdaten,
die bei Raumtemperatur an Einkristallen gesammelt wurden, bestimmt
worden. Das Anhydrat kristallisiert im triklinen System, während das
Dihydrat im monoklinen System kristallisiert, mit den folgenden Zellabmessungen:
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Raumgruupe
und Einheitszellabmessungen von Eprosartan
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Gemäß der gegenwärtigen Endung
erleichtern Exzipienten in der Granulierung, wie Lactose, Stärke, Poly(vinylpyrrolidon)
(Povidon, PVP), Xanthan, Natriumalginat und Gelatine, die als trockenes
Pulver oder in Lösung
zugegeben werden, die Umwandlung des Anhydrats in die zweifach hydratisierte
Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
und sie stabilisieren das auf diese Weise gebildete Dihydrat. Die
Dihydrat-Bildung ist unter Verwendung eines hoch scherenden Nassgranulierungsverfahrens
in der Herstellung von festen Dosierungsformen von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
gewöhnlich
in etwa 2–10
Minuten abgeschlossen. Das auf diese Weise hergestellte Granulat,
das den Arzneimittelstoff in der Dihydrat-Form enthält, kann
getrocknet werden, während
der Arzneimittelstoff in der hydratisierten Form bleibt.
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Das Verfahren zur Herstellung der
die Verbindung enthaltenden festen Dosierungsform umfasst: (i) Herstellung
von Körnern,
die (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
in seiner zweifach hydratisierten Form enthalten, in Gegenwart von Wasser
und eines oder mehrerer pharmazeutisch verträglicher Exzipienten und (ii)
Verschneiden der Körner mit
anderen pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten, um in Kapseln gefüllt
oder in Tabletten gepresst zu werden, die unmittelbares Freisetzungs-
(100% Freisetzung in kurzer Zeit in einem geeigneten Lösungsmedium)
oder modifiziertes Freisetzungsverhalten (verlängerte Freisetzung oder verzögerte Freisetzung)
zeigen. Das Verfahren zur Herstellung der festen Dosierungsform,
die (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
enthält,
umfasst die in-situ-Bildung eines stabilen Dihydrats der Verbindung
während
der Nassgranulierung, wobei die Bildung durch einen Exzipienten
erleichtert und stabilisiert wird. Die abgeschlossene Hydratisierung
findet in etwa 2 Minuten bis 24 Stunden, bevorzugt in etwa 2–10 Minuten
in Gegenwart von bevorzugten Exzipienten statt.
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Um Körner herzustellen, die (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
in seiner zweifach hydratisierten Form enthalten, wird die wasserfreie
Form der Verbindung gut mit pharmazeutisch verträglichen Exzipienten, wie Füllmaterialien,
Verdünnungsmitteln,
Sprengmitteln und Bindemitteln vermischt, mit Wasser granuliert
und auf den vorherbestimmten Wassergehalt getrocknet (Verlust beim
Trocknen). Jede Kombination pharmazeutisch verträglicher Exzipienten, z. B.
Verdünnungsmittel,
Füllmaterialien,
Bindemittel und Sprengmittel, in gewünschten Verhältnissen
kann gemäß dem Nassgranulierungsverfahren
der vorliegenden Erfindung benutzt werden. Die in der pharmazeutischen
Industrie gewöhnlich
verwendeten Exzipienten sind in der Literatur gut beschrieben [Bezugnahme
auf das Handbook of Pharmaceutical Excipients, A. Wade and P. J.
Weller (Herausgeber), American Pharmaceutical Association (1994)].
Pharmazeutisch verträgliche
Füllmaterialien
und Verdünnungsmittel schließen, ohne
darauf begrenzt zu sein, die folgenden ein: Lactose (wasserhaltige
ebenso wie wasserfreie), Stärke
[nicht modifiziert (Maisstärke)
oder modifiziert (zum Beispiel Stärke 1500, erhältlich von
Colorcon)], Mannit, Sorbit, Cellulose, anorganische Sulfate und
Phosphate. Sprengmittel schließen,
ohne darauf begrenzt zu sein, die folgenden ein: Natriumstärkeglykolat,
Natriumcarmellose und vernetztes Polyvinylpyrrolidon, und Bindemittel
schließen,
ohne darauf begrenzt zu sein, die folgenden ein: Gelatine, Maisstärke, modifizierte
Stärke
(Stärke
1551, vorgelierte; Stärke),
Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) und Hydroxypropylcellulose (HPC).
Beispiele der Exzipienten, die für
modifizierte Freisetzungsanwendungen geeignet sind, schließen, ohne
darauf begrenzt zu sein, die folgenden ein: HPMCs hohen Molekulargewichts,
als Eudragits bekannte Polymethacrylatpolymere, Polyethylenoxid,
Polyox® (Union
Carbide Corporation), modifizierte Ethylcellulose, Surerelease® (Colorcon),
vernetzte Acrylsäurepolymere,
Carbopol® (BF
Goodrich Speciality Chemicals) und wachsartige Materialien, wie
Glycerylbehenat (Compritol®),
Glycerylpalmitostearat (Precirol®),
und Gelucires® [alle
von Gattefosse S. A., Frankreich] und Carnaubawachs.
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Bevorzugt sind die pharmazeutisch
verträglichen
Exzipienten, die als Bindemittel, Verdünnungsmittel oder Füllmaterial
im Nassgranulierungsverfahren dieser Erfindung verwendet werden,
Lactose, Stärke
(Maisstärke,
lösliche
Stärke,
oder Stärke
1551), Gelatine, Xanthan, Natriumalginat, Povidon (PVP), und mikrokristalline
oder pulverisierte Cellulose, wovon jedes einzelne als Reaktionshilfsmittel
in der Bildung eines stabilen Dihydrats von Eprosartan wirkt. Stärker bevorzugt
sind die Exzipienten Lactose, Stärke
1551, Cellulose, und Povidon (PVP). Am meisten bevorzugt sind die
Exzipienten Lactose, Cellulose und Stärke 1551.
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Bevorzugt sind die im Nassgranulierungsverfahren
verwendeten Exzipienten in Abhängigkeit
von der erforderlichen Einheitsdosenstärke des Eprosartan mit 1–70% bezogen
auf die jeweiligen Gewichte vorhanden. Am meisten bevorzugt können die
Exzipienten mit maximal 1–7%
bezogen auf die jeweiligen Gewichte vorhanden sein, um Granulierungen
mit hohem Arzneimittelgehalt herzustellen.
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Das Verfahren zur Herstellung der
festen Dosierungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung kann unter Verwendung eines Planetenmischers, eines V-Verschneiders,
eines hoch scherenden Granulators, eines Fließbettgranulators oder einer
Tablettiermaschine durchgeführt
werden. Gegebenenfalls kann die wasserfreie Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
zuerst mit einem geeigneten Exzipienten unter Verwendung herkömmlicher
Granulierungsausrüstung
granuliert werden, wobei der Exzipient das Dihydrat stabilisiert,
das in etwa 2–10
Minuten (Zeitdauer für
eine hoch scherende Granulierung) gebildet wird. Gegebenenfalls
kann das Trocknen der Granulierung durch Verwendung von weniger
Wasser im Schritt der Granulierung vermieden werden, und die auf diese
Weise hergestellte Granulierung ist zur Herstellung direkt gepresster
unmittelbar oder modifiziert freisetzender Dosierungsformen geeignet.
Gegebenenfalls können
die unmittelbar freisetzenden Tablettenkerne mit einer Membran aus
einem Polymer beschichtet werden, die verzögerte oder verlängerte Freisetzungseigenschaften
vermittelt.
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Auf diese Weise stellt die vorliegende
Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst. Die pharmazeutische Zusammensetzung ist für orale
Darreichung angepasst. Die Zusammensetzung wird als Einheitsdosis
der pharmazeutischen Zusammensetzung enthaltend von etwa 50 mg bis
etwa 1,0 g (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat,
bevorzugt von etwa 200 bis etwa 400 mg, vorgestellt. Eine derartige
Zusammensetzung wird normalerweise 1 bis 4 mal täglich, bevorzugt 1 bis 2 mal
täglich,
genommen. Die bevorzugten Einheitsdosisformen schließen Tabletten
und Kapseln ein. Die Zusammensetzungen dieser Erfindung können mit
herkömmlichen
Verfahren des Vermischens, wie Verschneiden, Verfüllen und
Verpressen formuliert werden. Geeignete pharmazeutisch verträgliche Träger zur
Verwendung in dieser Erfindung schließen Verdünnungsmittel, Füllmaterialien,
Bindemittel und Sprengmittel ein.
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(E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
kann gemeinsam mit anderen pharmazeutisch wirksamen Verbindungen
verabreicht werden, zum Beispiel in physischer Kombination oder
durch aufeinander folgende Darreichung. In einfacher Weise werden
die Verbindung dieser Erfindung und die andere wirksame Verbindung
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung formuliert. Auf diese
Weise bezieht sich diese Erfindung ebenfalls auf pharmazeutische
Zusammensetzungen, umfassend (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat,
einen pharmazeutisch verträglichen Träger, und
eine zweite pharmazeutisch wirksame Verbindung, welche ausgewählt ist
aus einem Diuretikum, einem Calciumkanalblocker, einem β-Adrenoceptor-Blocker,
einem Renin-Inhibitor, und einem Inhibitor des Angiotensin converting
enzyme. Beispiele für
Verbindungen, die in pharmazeutischen Zusammensetzungen in Kombination
mit (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
eingeschlossen sein können,
sind Diuretika, insbesondere ein Thiazid-Diuretikum, wie Hydrochlorthiazid,
oder ein Schleifendiuretikum, wie Furosemid, Calciumkanalblocker,
insbesondere Dihydropyridin-Antagonisten,
wie Nifedipin, β-Adrenoceptor-Blocker,
wie Propanolol, Renin-Inhibitoren, wie Enalkinen, und Inhibitoren
des Angiotensin converting enzyme, wie Captopril oder Enalpril.
Bevorzugt enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung 200–400 mg (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
in Kombination mit 6,25–25
mg Hydrochlorthiazid.
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Keine unverträglichen toxikologischen Wirkungen
werden erwartet, wenn (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
gemäß der vorliegenden
Erfindung verabreicht wird.
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(E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
ist zur Behandlung von Krankheiten verwendbar, bei denen die Blockade
des Angiotensin-II-Rezeptors vorteilhaft wäre. Bevorzugt wird diese Verbindung
allein oder in Kombination mit einer zweiten pharmazeutisch wirksamen
Verbindung zur Behandlung von Hypertonie, Stauungsinsuffizienz und Niereninsuffizienz
verwendet. Außerdem
ist (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
wertvoll zur Behandlung der Rückbildung
von linksventrikulärer
Hypertrophie, diabetischer Nierenschädigung, diabetischer Netzhautschädigung, Macula-Degeneration,
hämorragischem
Schlag, primärer
und sekundärer
Infarktvorbeugung, Vorbeugung der Bildung atherosklerotischer Plaques
und der Rückbildung
atherosklerotischer Plaques, Vorbeugung von Arterienverengung nach
Angioplastie oder einer Bypass-Operation, Verbesserung der kognitiven
Funktion, Angina, grünem
Star, und Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie Angstgefühlen.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die gegenwärtige
Erfindung.
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In den nachstehenden Beispielen 1–5 bedeutet
der Begriff „Interne" die Inhaltsstoffe,
die granuliert werden und der Begriff „Externe" bedeutet die Inhaltsstoffe, die mit
dem Granulat verschnitten werden.
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Beispiele
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Beispiele 1–5
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Herstellung und Formulierung
von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
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Tabelle
1
Zusammenfassung der Formulierungen
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Die vorstehende Tabelle 1 summiert
die Mengen der Verbindung A und der Exzipienten bezogen auf das
jeweilige Gewicht, wie sie in den Formulierungen verwendet werden,
die in den Beispielen 1–5
nachstehend ausführlich
beschrieben sind.
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Beispiel 1
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Ein Fließbettgranulator, Uniglatt,
wird mit der wasserfreien Form von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat
und Farinzucker beschickt, mit einer wässrigen Suspension von Stärke 1551
homogenisiert und granuliert durch Sprühen bei der gewünschten Fließgeschwindigkeit
und Trocknen der feuchten Masse auf einen LOD (Verlust beim Trocknen) von
5,5–6,5%,
bestimmt unter Verwendung eines bei 110°C geprüften Sartorius-Feuchtigkeitsmessers.
Die Hydrat-Bildung wird durch TGA und Pulverröntgenbeugung kontrolliert.
Die trockene Granulierung wird durch ein #30-Maschensieb geführt und
dann wird ein Pressgemisch durch Verschneiden mit Externen hergestellt und
die Tabletten werden hergestellt.
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Beispiel 2
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Die Internen werden in einer Collette-Schale
für 1 min.
bei einer niedrigen Häckslereinstellung
vorgemischt und für
4 min. durch Zugabe von Wasser (in Teilen zugegeben) bei einer hohen
Häckslereinstellung granuliert.
Das Granulat wird dann durch ein angemessenes Sieb gemahlen und
zu einem LOD von 5,5–6,5% getrocknet.
Das getrocknete Granulat wird gemahlen, mit den Externen vermischt
und in Tabletten gepresst. Es konnte gezeigt werden, dass die Tabletten
den Arzneimittelstoff in der Dihydrat-Form enthalten.
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Beispiel 3
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Die Internen werden in einem hoch
scherenden Granulator vorgemischt und bei einer hohen Häckslereinstellung
unter Zugabe von wasserhaltiger Lactose in Lösung granuliert. Das Granulat,
das den Wirkstoff in zweifach hydratisierter Form enthält, wird
mit den Externen [Polyethylenoxid hohen Molekulargewichts (Polyox®, Union Carbide
Corporation), mikrokristalline Cellulose (Avicel PH102), und Magnesiumstearat]
vermischt und in Tabletten gepresst, die verlängerte Freisetzungseigenschaften
zeigen.
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Beispiel 4
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Eine vergrößerte Charge wird unter Verwendung
eines 700 Liter fassenden hoch scherenden Fielder-Granulators, Quadro
Comil ausgestattet mit 1/4-Zoll-Sieb zum Nassmahlen und einem #20-Maschensieb zum
Trockenmahlen, einem Fließbetttrockner
für einen
Gesamtfeuchtigkeitsgehalt (LOD) von etwa 6% und einer Manesty Unipress
zum Pressen von Tabletten mit einer Härte im Bereich von 8–20 kp hergestellt.
Es konnte gezeigt werden, dass die auf diese Weise hergestellten
Tabletten den Wirkstoff in der zweifach hydratisierten Form enthalten.
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Beispiel 5
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Eine Granulierung (Chargengröße: 8 kg)
von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
wird unter Verwendung einer Lactoselösung in einer 25 Liter fassenden
Fielder-Schale bei einer hohen Häckslereinstellung
hergestellt. Die Granulierung wird mit Glycerylbehenat [Compritol®, Gattefosse
S. A.] vermischt, walzverdichtet, gemahlen und gesiebt. In Maschen
#18–40
geschnittene Körner
werden einer Wärmebehandlung
unter Verwendung eines Bettgranulators bei etwa 65°C für 15 min.
unterzogen. Das abgekühlte
Granulat, das den Wirkstoff in der zweifach hydratisierten Form
enthält,
wird mit den Externen gemischt und in Tabletten gepresst, die verlängerte Freisetzungseigenschaften
zeigen.
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Beispiel 6
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Herstellung von (E)-α-[2-n-butyl-1-[(4-carboxyphenyl)methyl]-1H-imidazol-5-yl]methylen-2-thiophenpropionsäuremonomethansulfonat-Dihydrat
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Eprosartan-Anhydrat wurde in einer
wässrigen
Lösung
von 3,0 M Methansulfonsäure
aufgeschlämmt. Die
Suspension wurde ununterbrochen gerührt und auf 65–70°C erwärmt. Das
durch Absaugen erhaltene Filtrat wurde für einige Minuten bei 75°C gehalten,
um die Abwesenheit des Anhydrats in der Lösung zu garantieren. Die Lösung wurde
langsam auf Raumtemperatur abgekühlt
und ein klarer, farbloser, kristalliner Arzneimittelstoff wurde
durch Filtration erhalten und an der Luft getrocknet.
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Es ist selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht auf die hier vorstehend erläuterten
Ausführungsformen
begrenzt ist und das Recht alle erläuterten Ausführungsformen
und alle Abwandlungen innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche schützt.