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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Produkten aus Kunststein in der Form
von Platten oder Blöcken
aus granuliertem Steinmaterial, das mittels eines zementernen Binders
gebunden ist und sich für
Boden- und Wandbedeckungen eignet.
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Es ist bekannt, dass seit vielen
Jahrhunderten Natursteinmaterialien wie Marmor, Granit usw. in der Form
von Platten und Tafeln sowohl für
Boden- als auch für
Wandbedeckungen verwendet worden sind.
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Natürliche Steinmaterialien werden
aus Steinbrüchen
in der Form von Blöcken
abgebaut, worauf die Blöcke
einem Bearbeitungszyklus für
viele Vorgänge
und Verfahren wie z. B. Sägen,
Glätten,
Polieren, usw. unterzogen werden: Bei deren fraglos ästhetischen
und gleichfalls unstrittigen mechanischen Eigenschaften ergeben
Natursteinmaterialien dennoch einige Probleme und Nachteile.
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Erstens unterscheidet sich jeder
aus einem Steinbruch abgebaute Block manchmal nur geringfügig, manchmal
aber auch deutlich von aus dem gleichen Steinbruch abgebauten Blöcken, so
dass es nicht möglich ist,
Böden oder
Umhüllungen
mit großen
Oberflächenflächen zu
erzeugen, die deutliche ästhetische
und/oder farbliche Unterschiede nicht aufweisen.
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Zweitens bleibt, bereits im Stadium
des Abbaus der Blöcke
aus den Steinbrüchen,
ein beachtlicher Anteil des z. B. durch Sprengen abgebauten oder
entnommenen Materials ungenutzt oder wird im Laufe der Verarbeitung
unverwendbar. Beispielsweise kann gesagt werden, dass der Prozentsatz
des aus Steinbrüchen
abgebauten Steinmaterials, das tatsächlich verwendet wird, d. h.,
das in der Form von Blöcken
zur weiteren Verarbeitung geschickt wird, 20 bis 30% nicht übersteigt,
wobei ganz offensichtlich nur Abfall anfällt, was nicht nur wirtschaftlich
von Nachteil ist, sondern auch einen Faktor von Umweltverschmutzung
und Entstellung der Landschaft in den Umgebungen der Steinbrüche darstellt.
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Versuche werden seit der Vergangenheit
bis heute unternommen, dieses restliche Steinmaterial (d. h. die
vorgenannten 70%, die nicht direkt verwendet werden) zur Herstellung
von Produkten aus Kunststein zu verwenden und zu nutzen.
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Zur Lösung dieses Problems sind verschiedene
Lösungen
vorgeschlagen und durchgeführt
worden, die in zwei Hauptgruppen von Lösungsansätzen eingeteilt werden können. Ein
erster Lösungsansatz
beruht auf der Herstellung so genannter "Terrazzo"-Zement-Produkte oder -Kacheln/-Fliesen,
die im Wesentlichen aus granuliertem Natursteinmaterial bestehen,
das in einer Zement-Matrix dispergiert ist.
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Das besondere, für diese Produkte angewandte
Verfahren erzeugt Kacheln bzw. Fliesen, die sehr dick (insbesondere
relativ zu den Abmessungen der einzelnen Kacheln oder Fliesen) und
daher auch schwer sind, was natürlich
nachteilig in Hinblick auf deren anschließende Handhabung ist, insbesondere
im Stadium, wenn die Fliesen verlegt werden.
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Eine "Terrazzo"-Fliese weist im Allgemeinen Abmessungen
von 40 × 40
cm (bei einer Dicke von nicht weniger als 3,5 cm) oder von 30 × 30 cm
(bei einer Dicke von 2,7 cm) oder weitere weniger übliche Abmessungen
auf.
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Außerdem sind deren mechanische
Eigenschaften relativ geringwertig.
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Tatsächlich sind die Werte der Biegefestigkeit
(9,5 bis 10 N/mm2) und der Abriebbeständigkeit
(560 bis 580 mm3) sicherlich nicht hoch,
wogegen die Wasserabsorption 9 bis 10 Gew.% erreicht.
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Ein weiterer Nachteil dieses zementernen
Produkts liegt in seinem Aussehen, wobei der zementerne Binder zum
Vorschein kommt, worin das granulierte Material eingebracht ist,
so dass, von einem ästhetischen Standpunkt
aus, "Terrazzo"-Fliesen niemals allzu sehr geschätzt wurden
und deren verbreitete Anwendung hauptsächlich aus Gründen ihrer
Billigkeit vorkommt.
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Jede Fliese wird individuell mit
einem Verfahren erzeugt, das die folgenden Stufen aufweist:
- (1)
es wird eine Schicht aus einer Mischung, die aus (a) dem inerten
granulierten Material, das vorab auf die gewünschte Partikelgröße zerkleinert
worden ist, und aus (b) aus einer Bindungsmatrix aus Zement zusammengesetzt
ist, die durch Zement und Wasser gebildet ist, worin der Prozentsatz
des Wassers gezielt in Überschuss
zu derjenigen Menge angewandt wird, die normaler Weise zum Erreichen
der Bindungswirkung notwendig ist, auf der Unterlage einer Form
ausgebreitet und einige Sekunden lang leicht durchgeschüttelt;
- (2) es wird eine zweite Schicht aus einem Binder aus sehr magerem
Zement, der kaum mit Wasser befeuchtet ist, oben auf die erste Schicht
gelegt (welche die so genannte Sichtseite der Fliese bilden soll);
- (3) es wird ein Druck über
dieser zweiten Schicht so angelegt, dass das überschüssige Wasser, das in der ersten
Schicht vorhanden ist, in die darüber liegende Schicht übertragen
wird, um deren Wasser-Prozentsatz auf Werte zu bringen, die geeignet
sind, die anschließenden
Absetz- und Härtungsstufen
herbeizuführen;
- (4) das Produkt wird aus der Form entnommen und eine Zeit lang,
die zum Absetzen notwendig ist, auf Tischen oder Regalen liegen
gelassen, wo es dann auch noch eine Zeit lang liegen gelassen wird,
die notwendig ist, um die Härtungsstufe
zu beenden (gewöhnlich
ca. 25 Tage lang).
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Zur Herstellung von Fliesen oder
Platten sind in jüngeren
Jahren industrielle Untersuchungen und Entwicklungen bezüglich industrieller
Verfahren durchgeführt
worden, in denen ein körniger
Füllstoff
aus Steinmaterial, gewöhnlich
der Abfall vom Abbau natürlicher
Steinmaterialien, der vorab auf eine geeignete Partikelgröße gebracht
wurde, in geeigneten Anteilsmengen mit einem Binder aus entweder
einer Zement-Natur oder aus einem Härter-Syntheseharz vermischt
wird.
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Die entstandene Mischung wird einer
ersten Formungsstufe unterzogen, z. B. durch Befüllen geeigneter Formen oder ähnlicher
Formungsvorrichtungen, um so eine Schicht der gewünschten
Dicke zu bilden.
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Die Formen oder Formungsvorrichtungen
werden dann einem mechanischen Kompaktierungsvorgang (vorzugsweise
durch die Einwirkung einer Platten-Presse unter gleichzeitiger Anwendung
einer Schwingbewegung unterzogen, wobei die Form unter Vakuum gehalten
wird.
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Nach Beendigung dieser Stufe, die
einige Minuten lang dauert, läuft
eine Härtungsstufe
in einer Weise ab, die von der Natur der Bindung abhängt.
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In spezifischerer Weise ist dies,
im Fall eines Binders aus Zement, eine herkömmliche Absetz- und anschließende Härtungsstufe,
wofür das
Produkt die notwendige Zeit lang liegen gelassen wird.
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Im Fall eines Binders aus synthetischem
Harz läuft
die Härtung
allerdings in kurzer Zeit in der Gegenwart eines Katalysators unter
Anwendung von Wärme
oder im Kalten durch die gemeinsame Einwirkung eines Katalysators
und eines Beschleunigers ab.
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Dieses Verfahren ist nicht nur wegen
seiner Kompatibilität
mit modernen industriellen Produktionsstandards vorteilhaft, sondern
vor Allem auch deshalb, weil es zu gezielt vorteilhafteren Produkten
führt.
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Unter den Vorteilen sollte an erster
Stelle herausgestellt werden, dass es möglich ist, Platten von wirklich
beachtlichen Ausmaßen
herzustellen, die viel größer als
diejenigen von "Terrazzo"-Fliesen und auch
größer als
Fliesen oder Produkte aus natürlichen
Steinmaterialien sind.
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Zweitens weist das entstandene Produkt
ein vollkommen homogenes Aussehen auf, so dass es möglich ist,
sehr große
Bodenflächen
oder Aussenfassaden für
Bauwerke herzustellen.
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Drittens sind die mechanischen Charakteristika
der entstehenden Platten gezielt besser als diejenigen von "Terrazzo"-Fliesen.
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Der zweite Lösungsansatz beruht darauf,
dass Blöcke
hergestellt werden, die eine Größe aufweisen, die
vergleichbar mit derjenigen von Blöcken ist, die beim Abbau von
Steinbrüchen
erhalten werden, um später zu
Platten gesägt
zu werden.
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In der allgemeinen Praxis wurde und
wird die Herstellung von Blöcken
aus Steinmaterialien durchgeführt,
indem vorwiegend Calzium-haltige Steinmaterialien (da diese Materialien,
im Unterschied zu Silizium-haltigen Materialien wie Granit, leicht
mit Werkzeugen gesägt
werden können,
die Segmente mit Diamant-Einsätzen
aufweisen) und Portland-Zement oder allgemeiner hydraulischer Binder
mit Zementier-Funktion zur Anwendung gelangen.
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Leider zeigen diese Blöcke die
gleichen nachteiligen Merkmale wie die bereits genannten Zement-Produkte,
da bei deren Herstellung Zement-Schlämme mit einem Wasser-Überschuss
wegen der Notwendigkeit des Einsatzes fluider Mischungen angewandt
werden müssen,
welche dazu befähigt
sind, die Zwischenräume zwischen
den Partikeln aus granuliertem Naturstein rasch auszufüllen.
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Im Übrigen verursacht der Wasser-Überschuss,
bezogen auf den Zement, dass die mechanischen Eigenschaften der
Produkte stark herabgesetzt werden und außerdem die aus den Blöcken erhaltenen
Platten vereinzelte Sprünge
bilden und aufweisen, die durch die abwechselnde Schrumpfung und
Ausdehnung der Produkte verursacht werden, wobei diese Phänomene durch
die übermäflige Porosität der Produkte
noch gesteigert werden, die ihren Ausgangspunkt in der Verdampfung
des zu großen Überschusses
von Wasser und in der verringerten mechanischen Beständigkeit
der Produkte hat, was sich aus einem derartigen Überschuss ableitet.
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Die befüllten Formen werden Schwingungen
ausgesetzt, die auf die Grundlage und/oder die Wände der Formen angewandt werden,
um die Aufschlämmung ähnlich wie
einen Beton-Guss zu kompaktieren.
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Das überschüssige Wasser verursacht den "Ausblutungs"-Effekt, nämlich die
Trennung von Wasser und Zement unter Flotierung zur Oberfläche, wobei
(was noch gravierender ist) solch eine Trennung auch innerhalb der
einzelnen Zwischenräume
abläuft,
worin die Grenzfläche
zwischen der Bindungsmix und der Oberfläche des Partikels aus Steinmaterial
manchmal nur aus Wasser besteht.
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Die Verwendung plastifizierender
Additive in diesem Verfahrenstyp ist nicht besonders nützlich,
da die Aufschlämmung,
obwohl sie fluider ist, einen plastischen Zustand annimmt, der die
Entlüftung
der Mischung behindert, die vor dem Absetzvorgang ablaufen muss.
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Demzufolge werden Produkte erhalten,
die mit Luftblasen gefüllt
sind, die dann auf der Oberfläche
der Platten, die durch sägen
erhalten werden, in Form von Löchern
erscheinen und auftreten, die Durchmesser aufweisen, die von einigen
1/1000 bis einigen mm reichen.
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Zum technischen Gebiet, das die Herstellung
von Blöcken
aus Steinmaterial betrifft, kann neben dem obigen Verfahren
US 4 698 101 genannt werden
(worin außerdem
weitere Patente zusammengefasst sind, die einen Teil des Standes
der Technik darstellen); darin wird ein Verfahren zur Herstellung
von Blöcken
aus Steinmaterial unterschiedlicher Partikelgröße und aus einem Binder beschrieben,
umfassend eine anfängliche Mischstufe,
wobei Steinmaterial als Form von Pulver und/oder granuliert und
ein Binder unter Vakuum vermischt werden; danach wird die Mischung
in eine Form übertragen,
welche abwechselnd bewegt wird, um eine einheitliche oder homogene
Verteilung der Mischung innerhalb der Form zu erhalten; die letztere
wird, wobei sie noch immer unter Vakuum gehalten wird, dann in eine
ebenfalls unter Vakuum gehaltene Kammer übertragen, worin sie der Einwirkung
einer Kompaktierpresse in Kombination mit einer Schwingbewegung
vorbestimmter Frequenz ausgesetzt wird.
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Die anschließende und endgültige Phase,
die das Absetzen und die Härtung
betrifft, hängt
auch in diesem Fall von der Natur des Binders ab, nämlich davon,
ob er aus einem härtbaren
Harz oder ein Binder aus Zement ist, wobei die bereits bezüglich dieser
zwei Binder-Typen angestellten Überlegungen
weiterhin zutreffen, mit den selbstverständlichen Unterschieden, die
durch die Größe der Blöcke bestimmt
sind.
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Ein weiteres früheres Dokument, das sich mit
der Herstellung künstlicher
Stein-Produkte, insbesondere von Platten großer Abmessung bis zu einigen
Linearmetern, befasst, ist EP A 0 378 275. Dieses Patent macht von
einer Mischung aus inerten Materialien (natürlichen Steinmaterialien oder
Keramikmaterialien) in granulierter Form und von einer Bindungsphase
aus Pulvern für
Keramikmaterialien, die leicht befeuchtet sind, Gebrauch, worin
die Verhälntisse
zwischen Granulat und Bindungsphase 0,35 bis 0,55 betragen, bezogen
auf das Volumen. Das relevante Verfahren bedarf am Ende einer Befeuerung
des Produkts bei einer Temperatur von 1000 bis 1300°C und stellt
daher ein Verfahren dar, das riesige industrielle Investitionen
zur Implementierung benötigt.
Ferner sind die entstehenden Platten relativ dünn, unter der Voraussetzung,
dass die Maximalgröße des Granulats
vorzugsweise weniger als 1/3 der Dicke der kompaktierten Platten
beträgt.
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Somit ist die Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung die Herstellung von Produkten, in denen Natursteinmaterialien
in granulierter Form und ein zementerner Binder verwendet werden,
wobei diese Produkte nicht die Probleme eines übermäßigen Einheitsgewichts oder
einer zu großen
Dicke oder die ästhetischen Nachteile
aufweisen, die oben bezüglich
bekannter Lösungsansätze kurz
beschrieben wurden.
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Bei der Erzeugung der genannten Produkte
beruht das Hauptproblem, das bis heute nicht zufriedenstellend gelöst worden
ist, darauf, dass die Leerräume
gefüllt
werden, d. h. die leeren Räume,
die zwischen den Partikeln eines granulierten Materials erzeugt
werden oder zurückbleiben,
wenn dieses einen bestimmten geschlossenen Raum oder ein entsprechendes
Volumen einnimmt.
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Tatsächlich gilt, dass, je größer der
Füllgrad
ist, die Eigenschaften und auch das Aussehen des entstandenen Produkts
aus Zement einem natürlichen
Steinmaterial umso näher
kommen.
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Was nun das vorgenannte abgeschlossene
Volumen oder den entsprechenden Raum betrifft, welche eine bestimmte
Menge granuliertes Material enthalten, hängen die Natur und insbesondere
die Abmessungen der leeren Anteile oder Zwischenräume zwischen
den Partikeln natürlich
von der Größe der Partikel
ab, so dass der Leer-Bruchteil und somit das Volumen der Zwischenräume, die
mit dem zementernen Binder gefüllt werden
müssen,
ebenfalls von der Partikelgröße abhängen.
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Die Bindungsmatrix aus Zement besteht
ihrerseits hauptsächlich
aus Zement-Pulver und Wasser.
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Es gibt eine bekannte Menge von Wasser,
die notwendig ist, damit die Reaktionen, die das Absetzen und die
Härtung
eines Zements kennzeichnen, ablaufen können.
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Allerdings reicht diese Menge an
Wasser nicht aus, um der Aufschlämmung
aus Zement und Wasser auch nur eine minimale Verarbeitbarkeit oder
Fluidität
zu verleihen, so dass, bei normalen Verfahrenstechniken zur Herstellung
von Zement-Produkten,
die Menge an Wasser, die zur Herstellung der Aufschlämmung zugefügt wird,
in Überschuss
zu derjenigen vorliegt und vorhanden ist, die zur Hydratation des
Zements benötigt wird.
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Dieser Überschuss hat seinerseits der
kleinstmögliche Überschuss
zu sein, und zwar abgestimmt auf die Verarbeitbarkeit des Mix, da,
in der End-Analyse, das überschüssige Wasser
die Kompaktheit und somit die mechanischen Eigenschaften des endgültigen Produkts
aus Zement beeinträchtigt,
dessen Porosität
erhöht
wird.
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Was nun wiederum die Herstellung
des Produkts aus Steinmaterial in körniger Form und aus zementernem
Binder betrifft, worauf sich die vorliegende Erfindung bezieht,
würde,
falls eine Aufschlämmung
aus Zement und Wasser, die eine Wassermenge enthält, die zur Hydratation des
Zements hinreicht, zum Füllen
der leeren Anteile verwendet würde,
diese Aufschlämmung
sehr dicht sein und eine hinreichende Verarbeitbarkeit oder Fluidität aufweisen,
um die Zwischenräume
zwischen den Körnern
aus inertem Steinmaterial durch Fließen auszufüllen.
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Sollte andererseits der optimale
Füllgrad
erhalten werden, müsste
die anfängliche
Aufschlämmung aus
Wasser und Zement einen überschüssigen Wasser-Prozentsatz
enthalten, wie oben erwähnt,
was für
die mechanischen Eigenschaften der zementernen Matrix des Endprodukts
und somit des Produktes selbst nachteilig wäre.
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Zur Erlangung einer genaueren Vorstellung über die
einschlägigen
Zahlenwerte genügt
es zu berücksichtigen,
dass eine Aufschlämmung
die nahezu ideal zur Erzeugung eines Zement-Produkts mit genügend guten
Charakteristika und Eigenschaften ist, einen Wassergehalt von weniger
als 0,315 Gew.Teilen, bezogen auf das Gewicht des Zements, aufweisen
müsste,
wogegen der Wasser-Prozentsatz zum Erreichen eines genügend guten
Fließvermögens der
Aufschlämmung
zur entsprechenden Gewährleistung
eines ausreichenden Füllgrades
der Zwischenräume
eines granulierten Materials im Allgemeinen größer als 0,55 Gew.Teile sein müsste, wiederum
bezogen auf das Gewicht des Zements und in diesem Fall wären die
mechanischen Eigenschaften des Endprodukts zweifellos geringwertig.
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Es ist genau die widersprüchliche
Natur dieser zwei Situationen, die in den untersuchten und implementierten
Lösungsansätzen des
Standes der Technik im Fall von "Terrazzo"-Fliesen zur Anwendung
einer Mischung mit einem großen Überschuss
von Wasser in der zementernen Aufschlämmung führte, die die Leerräume des
granulierten Materials füllte,
wobei im Anschluß daran
auf die Maßnahme
einer zweiten Schicht aus einer Mischung rückgegriffen wurde, der es an
Wasser mangelte, um so den Wassergehalt des zementernen Binders
insgesamt auszugleichen.
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Obwohl durch diese Maßnahme ein
angemessener Füllgrad
der Leerräume
des granulierten Ausgangsmaterials bewerkstelligt wird, ist es allerdings
unmöglich
zu verhindern, dass das Endprodukt eine sehr große Dicke und ein entsprechend
großes
Gewicht, bezogen auf seine Abmessungen, und außerdem zumindest nur mittelmäßige mechanische
Eigenschaften aufweist.
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Somit ist, vor der vorliegenden Erfindung,
eine industriell befriedigende Lösung
des Problems nicht gefunden worden.
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Außerdem sind in letzter Zeit
Additive zur Wasserverringerung oder Plastifizierung für Zement-Schlämme mit
dem Ziel zur Anwendung gelangt, ein größeres Fließvermögen auf die Schlämme zu übertragen,
die Zement und Wasser im optimalen Verhältnis enthalten, da diese andernfalls
pastös
und daher nicht fluid sind.
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Durch die vorliegende Erfindung ist
allerdings die Optimallösung
zur Herstellung von Produkten aus Zement gefunden worden, welche
ein granuliertes Natrusteinmaterial und eine Matrix aus Zement umfassen, die
die Leerräume
und Zwischenräume
des granulierten Materials füllt,
wobei die Produkte aufweisen:
- (i) im Fall eines Platten-Produkts
eine viel kleinere Dicke als diejenige direkt vergleichbarer Produkte
des Standes der Technik mit der gleichen Zusammensetzung, und im
Fall von Blöcken
die Möglichkeit,
in Form von großen
Platten einer Dicke gesägt
zu werden, die definitiv kleiner als diejenige von Platten ist,
die durch Sägen aus
Blöcken
erhältlich
sind, die gemäß dem bekannten
Stand der Technik hergestellt und direkt vergleichbar bezüglich der
analogen Zusammensetzung sind;
- (ii) ausgezeichnete physikalische und mechanische Eigenschaften;
insbesondere Porosität
und Biegefestigkeit, der gleichen Größenordnung wie diejenige, die
mit den neuesten Verfahren auf der Grundlage einer vibratorischen
Kompaktierung von Mischungen aus granuliertem Material und Bindungsmatrix
unter Vakuum erhältlich
sind;
- (iii) ein Aussehen, das demjenigen eines Natursteinmaterials ähnelt, aus
dem das granulierte Ausgangsmaterial gebildet ist; und
- (iv) Abmessungen, die ebenfalls definitiv größer als diejenigen herkömmlicher
Fliesen, z. B. des "Terrazzo"-Typs, sind.
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Zur Erzeugung eines Produkts mit
den oben genannten charakteristischen Eigenschaften bezieht sich die
vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung oben definierter
Zement-Produkte, welches auf einer Reihe von Stufen gemäß dem beigefügten Anspruch
1 beruht.
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Die erste Stufe beruht darauf, dass
man ein inertes Material mit einer vorbestimmten und gesteuerten Partikelgröße bereitstellt
und seinen Leer-Bruchteil berechnet. Insbesondere kann Abfall-Steinmaterial,
wie dasjenige, das aus Verfahrensabläufen zum Abbau von Blöcken aus
Natursteinmaterial resultiert, vollständig im vorliegenden Verfahren
wiederverwendet werden.
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Ist das genannte Inertmaterial homogen,
beruht die Optimalbedingung darauf, dass das Steinmaterial auf eine maximale
Partikelgröße von nicht
größer als
6 mm (obwohl in einigen Fällen
diese Maximalgröße auch 8
mm erreichen kann) zerkleinert und gemahlen und anschließend das
aus dem Mahlvorgang resultierende granulierte Material, wie es ist
(frisch gemahlen), verwendet werden.
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Ist andererseits das granulierte
Ausgangsmaterial nicht homogen, oder ist es beispielsweise zum Erreichen
einer besonderen Farbe oder ästhetischer
Effekte erwünscht,
Steinmaterialien unterschiedlichen Ursprungs und Herkunft zuzumischen,
kann in diesem Fall die Zusammensetzung des granulierten Ausgangsmaterials
vorab zubereitet werden, wobei man eine der üblichen Formeln zur Berechnung
der Zusammensetzung und Partikelgrößenverteilung anwendet, welche
auf dem Gebiet von Zement-Produkten bezüglich des Inertmaterials herangezogen
werden.
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Beispiele dieser Formeln sind die
Formeln von Fuller und Thompson oder die Bolomey-Formel, welche z.
B. in M. Collepardi's "Scienza e tecnologia
del calcestruzzo" (Wissenschaft
und Technologie von Beton) S. 292–303, veröffentlicht von Haepli, diskutiert
sind.
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Die zweite Stufe des Verfahrens beruht
auf der Zubereitung einer Bindungsmatrix, die mindestens umfasst:
- – einen
Mix aus Wasser und Zement, worin der Wassergehalt 0,25 bis 0,36
und vorzugsweise 0,28 bis 0,32 Gew.Teile, bezogen auf das Gewicht
des Zements, beträgt,
- – eine
Menge eines bekannten Plastifizieradditivs für Zement-Schlämme, und
zwar so, dass, wenn der Mix auf eine Oberfläche zur Durchführung eines "Mini-Absinktests" gegossen wird, und
dieser eine Fluidität
bzw. ein Fließvermögen aufweist,
so dass er in einer sehr dünnen
Schicht mit rundlicher Gestalt mit einem Durchmesser von ca. 20
cm vorliegt und keine erkennbare Trennung zwischen dem Wasser und
dem Zement unter Abscheidung des Zements am Boden der Form und dem
Erscheinen des Wassers auf der Oberfläche auftritt. In der vorgenannten
Definition bedeutet der Begriff "Mini-Absenktest" eine vereinfachte
Form des Absinktests gemäß der durch
die UNI 9418-Standards definierten Methode.
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Zur Verdeutlichung kann gezeigt werden,
dass, falls gleiche Volumina Wasser und Zement vermischt werden,
ein Mix erhalten wird, der 0,32 Gew.Teile Wasser, bezogen auf das
Gewicht des Zements, enthält.
Bei Verwendung eines Inertmaterials aus z. B. gemahlenem Marmor
mit einer Partikelgröße von 0,1
bis 6 mm weist dieses einen Leer-Bruchteil von 26 Vol.% auf, was
die theoretische Menge an zuzufügender
Bindungsmatrix darstellt. Die tatsächliche Menge an zuzufügender Bindungsmatrix
ist in diesem Fall auf ca. 29 Vol.% erhöht.
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Sollte es erwünscht sein, die Menge an Bindungsmatrix
aus Zement zum Füllen
der Zwischenräume zu
erhöhen,
falls beispielsweise der Leer-Bruchteil erhöht wäre, so dass die Menge der Matrix
entsprechend zu erhöhen
wäre, kann
die mögliche
Verwendung von Inertmaterialien in fein gemahlener Form (z. B. aus
Calciumcarbonat) vorgesehen werden, um die Zement-Menge hinreichend
niedrig zu halten, um davon etwas durch das Inertmaterial zu ersetzen.
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Schließlich sollte herausgestellt
sein, dass weitere Additive, z. B. die üblichen Farbstoffe für Zement, ebenfalls
zum Zement und der Wasserbindungsmatrix gegeben werden können, wenn
beispielsweise eine besondere Farbe oder dekorative Effekte angestrebt
werden.
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Bezüglich des genannten Plastifizieradditivs,
das die Verarbeitbarkeit und somit das Fließvermögen der zugemischten zementernen
Bindungsmatrix verbessert, kann eines der so genannten Super-Plastifiziermittel
auf Basis von Naphthalinsulfon-Verbindungen, von Melamin oder von
Acryl-Polymeren
verwendet werden.
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Unter diesen können diejenigen genannt werden,
erhalten durch Copolymerisation von Acrylsäure, wie "TERAFLUID 001" der italienischen Firma Breton Spa, "MAPEI FLUID X P404" der italienischen
Firma Mapei Spa, "CHUUPOL
AP10" der japanischen
Firma Takemoto, oder diejenigen mit Naphthalinsulfon-Basis wie "REBUILD 2000" der schweizer Firma
Mac-Master oder schließlich
diejenigen auf Basis von Melamin wie "MELMENT 1.30" der deutschen Firma SKW.
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Die dritte Stufe des Verfahrens der
Erfindung beruht auf der innigen Vermischung des inerten granulierten
Materials mit einer Menge der oben beschriebenen Bindungsmatrix,
die in schwachem Überschuss
zur theoretischen Menge angewandt wird, die dem Leer-Bruchteil des
inerten granulierten Materials entspricht, welcher z. B. mit Formel
7.12 des oben angegebenen Textes berechnet wird.
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Die Menge an Bindungsmatrix, die
theoretisch hinreicht, die Leer- und Zwischenräume zu füllen, kann auf der Grundlage
dieses Leer-Bruchteils dingfest gemacht werden. Die Menge der tatsächlich verwendeten Bindungsmatrix
wird in schwachem Überschuss
zu dieser theoretischen Menge zur Anwendung gelangen, dieser Übershcuss
braucht aber nicht so groß zu
sein, dass er, bei Beendigung des Verfahrens, zur Bildung einer unabhängigen Schicht
aus Zement allein auf einer der beiden Seiten des Produktes führt. In
der Praxis liegt der Überschuss
normaler Weise in der Größenordnung
von 10% des Anfangsvolumens der Bindungsmatrix, bezogen auf das
Gesamtvolumen der Mischung aus granuliertem Material und Bindungsmatrix.
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Im Fall der Herstellung von Produkten
mit einer Dicke von mehr als 5 cm und insbesondere von Blöcken erfolgt
diese Mischstufe unter einem gesteuerten Vakuum, wobei der Restdruck
vorzugsweise nicht unterhalb 70 mm Hg liegt, um so zu verhindern,
dass das in der Mischung enthaltene Wasser siedet.
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Die nächste Stufe beruht auf der
Ausbreitung der sich aus der vorhergehenden Stufe ergebenden Mischung
in einer Form oder einer ähnlichen
Formungsvorrichtung, um eine Schicht der gewünschten Dicke zu bilden, wobei
die genannte Ausbreitung unter Vakuum durchgeführt wird, falls die Vermischung
ebenfalls unter Vakuum erfolgt ist. Im Fall der direkten Herstellung
von Platten kann die Form z. B. aus einem Einsatz mit den gewünschten
Abmessungen der endgültigen
Platte bestehen. Die Schicht der Mischung wird in einer Dicke ausgebreitet,
die im Wesentlichen derjenigen der endgültigen Platte oder des Produkts
entspricht; in der bevorzugten Ausführungsform liegt diese Dicke
in einer Größenordnung
von 15 bis 20 und am meisten bevorzugt von 17 mm.
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Ein sehr hohes Vakuum, wobei der
Restdruck ca. 40 mm Hg nicht übersteigt,
wird dann an die in der Form enthaltene Mischung angelegt, um eine
im Wesentlichen vollständige
Entlüftung
der Zwischenräume herbeizuführen und
jegliche Luft zu entfernen, die in der Mischung zurückbleibt.
Diese Entlüftungsstufe
sollte von nur sehr kurzer Dauer sein, und in Versuchstests wurde
herausgefunden, dass sie vorzugsweise nicht länger als 20 s dauern sollte.
Diese kurze Dauer ist wegen des Erfordernisses notwendig, um zu
verhindern, dass das Wasser unter Bildung von Dampfblasen siedet,
wodurch eine unvollkommene Kompaktierung zum Nachteil der endgültigen Kompaktheit
und der mechanischen Eigenschaften des Produkts verursacht würde.
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Nach Beendigung der Entlüftungsstufe
unter einem Hochvakuum wird die Form, die die Schicht der Mischung
enthält,
mit einer vorbestimmten Frequenz von 2000 bis 4800 Zyklen/min geschüttelt, wobei
sie unter einem Vakuum gehalten wird, das niedriger als dasjenige
der Entlüftungsstufe
ist und vorzugsweise in der Größenordnung
von 70 bis 80 mm Hg Restdruck liegt.
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Die Dauer dieser Stufe, bei der eine
Schüttelbewegung
unter Vakuum auf die entlüftete
Schicht der Mischung in der Form angewandt wird, liegt in der Größenordnung
von einigen 10 s – wie
im Fall von Produkten, die als Platten oder Fliesen einer Dicke
von nicht mehr als 50 mm hergestellt werden – und sie beträgt bis zu
ca. 4 bis 5 min im Fall von Produkten, die größe Blöcke von z. B. 250 × 250 × 100 cm
sind.
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Obwohl diese Bemerkung als nicht
einschränkend
verstanden werden sollte, erscheint es plausibel zu berücksichtigen,
dass die Anwendung der Schwingbewegung unter Vakuum auf die entlüftete Mischung
zu einem relativen Absetzen der Partikel des granulierten Materials
und zu einer besseren gegenseitigen Durchdringung oder eines Oberflächen-"Abschlusses" davon führt (wobei "Abschluss" bedeutet, dass die Oberfläche des
Produkts sehr kleine Bereiche von zementerner Bindungsmatrix im
Sichtfeld aufweist), da die Partikel mikroskopische Bewegungen durchführen können, ohne
durch die Reibung beeinträchtigt
zu sein, welche den gleichen Absetzvorgang davon in der Abwesenheit
der Bindungsmatrix hemmen würde,
was sich somit auch dahingehend auswirkt, dass die Reibung wesentlich
verringert wird, wobei natürlich
die Zwischenräume
des inerten granulierten Materials gleichfalls gefüllt werden.
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Die nächste Stufe des Verfahrens
beruht auf dem Transfer der Formen zu einem Abschnitt, wo die Schicht
der darin ausgebreiteten Mischung einem Absetzvorgang und einer
Anfangshärtung
unterzogen wird, wodurch es ermöglicht
wird, dass das Produkt aus der Form entnommen werden kann. Diese
Stufe läuft
vorzugsweise bei einer Temperatur von 25 bis 35°C ab.
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Die Endstufe beruht auf der Entnahme
des Produkts aus der Form, worauf das Produkt auf einem Regal gelagert
wird, bis es vollständig
ausgehärtet
ist.
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Im Fall von Produkten mit einer Dicke
von größer als
5 cm und spezifischer im Fall von Blöcken beträgt die Verweildauer im genannten
Absetz- und Anfangshärtungsabschnitt
mindestens 8 h und die endgültige
Stufe umfasst eine erste Phase mit einer Dauer von ca. 7 Tagen,
während
der das Produkt stehen gelassen wird, wobei es aus der Form entnommen
ist, und zwar vorzugsweise so, dass es durch eine Umhüllung aus
wasserdichtem Material geschützt
wird, um so die Verdampfung von wAsser aus dem Block in die umgebende
Atmosphäre
zu verhindern. Am Ende dieser Phase wird es möglich, die Blöcke zu sägen, um
Rohplatten zu erhalten. Eine zweite Phase läuft dann ab, die die notwendige
Anzahl von Tagen zur vollständigen
Beendigung der Aushärtung
dauert.
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Eine Anlage zur Implementierung des
Verfahrens der Erfindung ist teilweise schematisch in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt. Spezifischer ist das Folgende dargestellt:
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1 zeigt
das Anlagenschema zur Herstellung von Platten-Produkten;
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2 zeigt
schematisch die Anlage zur Herstellung von Block-Produkten gemäß einer
ersten Ausführungsform
davon;
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3 zeigt
schematisch eine zur 2 alternative
Anlage, die eine zweite Ausführungsform
betrifft;
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4 und 5 zeigen schematisch den Mischer zur Herstellung
der Mischung.
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Betreffend zuerst 1, ist ein allgemeiner Plan einer Anlage
dargestellt, der sich auf die Herstellung von Platten-Produkten bezieht,
umfassend einen Abschnitt A zur Lagerung und Dosierung
der Rohmaterialien, umfassend die vier Silos A1, A2, A3 bzw. A4,
deren erste beiden jeweils zur Lagerung des granulierten Natursteins
(0,1 bis 0,3 mm) und des Pulvers des gleichen Natursteins, wogegen
die Silos A3 und A4 zur Lagerung von weißem und
grauem Zement (abhängig
von den Produktsionserfordernissen) verwendet werden. Die Bezugsziffern A10, A12 und A14 bezeichnen
drei Fülltrichter,
die mit einer Beladungsschaufel befüllt werden. Ein Wiege- und Förderband
wird aus den Silos A1 und A2 sowie aus den drei
Fülltrichtern
gespeist, wogegen eine Dosier- und Wiegeeinheit A16 in
direkter Verbindung mit den Zement-Lagersilos A3 und A4 steht.
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Alle Bestandteile der Zement-Mischung,
und somit zusammen mit Wasser und den weiteren Additiven, worunter
sich hauptsächlich
das Plastifizieradditiv befindet, werden in einen epizykloidalen
Mischer A18 eingespeist, der einen Ausgabekanal A20 aufweist,
der die aus dem Mischer kommende Mischung zu einem Abschnitt zum
Befüllen
der Form fördert,
welcher seiner Art nach mit den Bezugszeichen B bezeichnet
ist.
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Für
den Fall der Herstellung von Platten und somit von Produkten einer
Dicke von weniger als 5 cm gilt: mit Form ist ein Einsatz gemeint,
der die gewünschte
Tiefe aufweist und mit einer dosierten, einheitlich verteilten Menge
der Mischung befüllt
wird, worauf die Einsätze
zum Abschnitt C überführt werden,
worin die Stufen zur Entlüftung
und Anwendung einer Schwingbewegung unter Vakuum durchgeführt werden.
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Insoweit wird jeder Einsatz unter
eine Vakuum-Glocke gebracht, worin eine erste Phase eines Hochvakuums
unter den oben genannten Bedingungen angewandt wird (mindestens
40 mm Hg Restdruck), und in der nächsten Stufe wird eine Schwingerzeugungsvorrichtung
in Betrieb gesetzt, wobei der Einsatz oder die Form immer noch unter
einem Vakuum gehalten werden, das allerdings weniger hoch als das
der ersten Phase ist, der Restdruck weist nämlich einen höheren Wert
auf.
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Aus Abschnitt C werden die
Einsätze
zu einem Absetz- und ersten Härtungsabschnitt D geleitet,
welcher aus einer Anzahl von Kammern besteht, in denen die Einsätze über eine
Zeitdauer in der Größenordnung von
24 h stehen gelassen werden.
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Vorzugsweise wird in den Absetz-
und Ersthärtungskammern
eine auf ca. 35°C
erwärmte
Atmosphäre erzeugt,
und noch bevorzugter werden diese Kammern mit Dampf so beaufschlagt,
dass die Innenumgebung damit gesättigt
wird.
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Aus dem Abschnitt D werden
die die Platten-Produkte enthaltenden Einsätze zu einer Einheit E geleitet,
in welcher die Platten aus den Einsätzen entnommen und zu einem
Härtungsabschnitt F geleitet
werden, der (wie bereits erwähnt)
einige Tage lang dauert. Am Ende dieser Phase werden die Rohplatten
zu den Standardbetriebsabläufen
zum Kalibrieren, Polieren und dgl. geleitet.
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Die Einsätze, aus denen die Platten
entnommen worden sind, werden zu einer Linie zu deren Reinigung,
Trocknung und Besprühung
mit einem Freisetzungsmittel geleitet, welche als Ganze mit dem
Bezugszeichen G bezeichnet ist.
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Betreffend nun 2, umfasst der darin dargestellte Teil
der Anlage (wobei die restlichen Teile an sich bekannt sind) einen
Mischer 10 und eine Vakuum-Kammer 12, in welche
eine Form 14 eingebracht ist, die auf dem Sattel 16 getragen
wird. Der Sattel 16 ist auf Rädern 18 montiert,
welche von einem Motor so angetrieben werden, dass der Sattel und
damit die Form 14 abwechselnd in Richtung der Pfeile F1 und F2 bewegt werden. Auf
diese Weise wird, wie aus der Figur klar ersichtlich, der obere
Mund der Form 14 abwechselnd zwischen einer ersten in 2 durch ausgezogene Linien
dargestellten Endposition und einer zweiten in 2 durch gestrichelte Linie dargestellten
Endposition verschoben.
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Die Kammer 12 ist von einem
Gehäuse 20 umfasst,
welches nicht nur die Kammer 12 umschließt und einfasst,
sondern auch mit Seitenöffnugnen
zum Ein- und Austritt der Formen in an sich bekannter Weise versehen
ist, wobei diese Öffnungen
ganz offensichtlich mit geeigneten dichten Verschlussmitteln wegen
der Tatsache versehen sind, dass nämlich ein wesentliches Vakuum
in der Kammer 12 vorliegen muß, wie bereits erwähnt.
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Der Mischer 10 wird ebenfalls
in an sich bekannter Weise unter dem gleichen Vakuum gehalten, das in
der Kammer 12 erzeugt ist, wobei sowohl der Mischer als
auch die Kammer vorzugsweise an die gleiche Vakuumquelle angeschlossen
sind (nicht gezeigt).
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Der Mischer 10 ist mit einem
Ausgabekanal 22 versehen, der Prüfventile vom z. B. Sperr-Typ
aufweist, um so den Austrag der Mischung aus dem Mischer innerhalb
der Form zu steuern.
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In dieser Ausgestaltung sind an den
Sattel 16 Mittel für
die Schwingebewegungserzeugung angeschlossen, welche schematisch
durch die Bezugsziffer 24 bezeichnet sind, welche so ausgestaltet
sind, dass auf die Ebene 28 des Sattels 16 eine
Schwingbewegung und somit, durch die an den Sattel angrenzende Form 14,
auf die innerhalb der Form enthaltene Mischung übertragen wird.
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Es ist ersichtlich, dass der in Mischer 10 ablaufende
Mischvorgang wegen der Tatsache, dass er unter Vakuum durchgeführt wird,
auch die Funktion zur Entlüftung
der sich ergebenden Mischung oder, besser gesagt, zur Verhinderung
des Einschlusses von Luft in der Mischung ausübt.
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Tatsächlich würde die Größe der Form und somit der darin
enthaltenen Mischung andernfalls fast gänzlich die durch die Schwingbewegung
auf die Mischung ausgeübte
Entfernung der Luft behindern.
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In den 4 und 5 ist eine Ausgestaltung
des Mischers 10 dargestellt, umfassend zwei horizontale und
parallele Schäfte 26,
aus denen sich die Arme 30 radial erstrecken.
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Jeder Schaft 26 dreht sich
in der durch die Pfeile F3 bzw. F4 angezeigten
Richtung, wobei die zwei Schäfte
von nur 1 Motor 33 mittels zwei Reduktionsgängen 32 angetrieben
werden. Was nun 3 betrifft, worin
der 2 entsprechende
Teile mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind, wird die Form 14,
sobald sie innerhalb der Vakuumkammer 12 homogen befüllt worden
ist, zu einer weiteren Vakuum-Kammer 34 transferiert, worin
die Form auf eine Ebene 36 ausläuft, die starr an einen Schwingbewegungsgenerator 38 angeschlossen
ist.
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Auch in diesem Fall wird das in der
Kammer 34 vorliegende Vakuum in geeigneter Weise durch
den Anschluß der
Kammer 34 an die gleiche Vakuumquelle gesteuert und geregelt,
die auch für
die Kammer 12 und den Mischer 10 in Betrieb gesetzt
ist.
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Es sei angemerkt, dass es mit dem
Verfahren und der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht ist,
Einzelschicht-Fliesen (d. h. ohne eine Basisschicht) einer Dicke
von weniger als 5 cm aus Marmor-Zement, Granit-Zement und weiteren
Natursteinmaterialien zu fertigen und herzustellen.
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Die entstehenden Fliesen weisen eine
nur kleine Dicke in der Größenordnung
von 13 bis 20 mm auf, obwohl eine Dicke bis zu 40 mm für bestimmte
Erfordernisse erzielt werden kann, wobei die Abmessungen dann 600 × 600 mm
oder mehr erreichen können.
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Der Endfertigungsgrad der entstandenen
Produkte ist mit dem von Platten und Fliesen aus Naturstein vergleichbar,
da die üblichen
Abmess-, Schleif-, Abkant- und Polierbehandlungen an den endgefertigten
Platten durchgeführt
werden können.
Außerdem
kann durch eine geeignete Auswahl der Partikelgröße des granulierten Ausgangsmaterials
der sich ergebende ästhetische
Effekt variiert werden. Ferner zeigt die Untersuchung des Querschnitts
einer mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten
Platte, dass das granulierte Material homogen über die Dicke hinweg so verteilt
ist, dass die Platte auch durch vollkommen isotrope Eigenschaften über ihre
Dicke sowie auch ihre Fläche
hinweg gekennzeichnet ist.
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Bezüglich der mechanischen Eigenschaften
sind die in der folgenden Tabelle angegebenen Werte nach den Absetz-
und Härtungsstufen
einer Dauer von 28 Tagen experimentell gemessen worden:
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In den folgenden Beispielen ist die
Herstellung von Zement-Produkten
gemäß der vorliegenden
Erfindung in nicht einschränkender
Weise beschrieben. Bezüglich
der in den Bindungsmatrices verwendeten Additive sind diese normale
Additive für
Zement-Schlämme
für die
angegebenen Funktionen, und es werden die jeweiligen Konzentrationsbereiche
wie folgt angegeben:
Farbstoff: 0 bis 4 Gew.% des Zements
Plastifiziermittel
(Wirksubstanz): 1,5 bis 2,0 Gew.% des Zements
Entlüftungsmittel
(Wirksubstanz): 0,4 bis 0,6 Gew.% des Zements
Verzögerer (Wirksubstanz):
0,4 bis 0,6 Gew.% des Zements
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Beispiel 1
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Marmor wurde gemahlen, um ein "frisch gemahlenes" granuliertes Material
mit der folgenden Partikelgrößenzusammenetzung
zu erzeugen:
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Wasser und weißer Portland-Zement wurden
in einen Zement-Mischer
so gegeben, dass die Menge des Zements 13,7 Vol.% , bezogen auf
das Gesamtvolumen der Endmischung, und das Wasser 13,8 Vol.% betrugen.
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Nach inniger Vermischung des Wassers
und des Zements wurden der granulierte Marmor und auch die oben
genannten Additive zugegeben. Proben-Platten mit Abmessungen von
40 × 40
cm und einer Dicke von 1,7 cm wurden dann unter den oben angegebenen
Bedingungen geformt, abgesetzt und gehärtet.
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Beispiel 2
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Das Verfahren von Beispiel 1 wurde
mit einem granulierten Marmor der folgenden Partikelgrößenzusammenetzung,
berechnet durch Anwendung der Bolomey-Formel, wiederholt:
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Die Mischung wurde durch Vermischen
des granulierten Inertmaterials der vorgenannten Zusammensetzung
mit einer Bindungsmatrix, umfassend einen Mix aus Wasser und Zement
mit 14,3 Vol.% weißem
oder grauem Portland-Zement und 14,4 Vol.% Wasser (insgesamt) sowie
mit den bereits genannten Additiven hergetellt.
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Beispiel 3
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Das Verfahren von Beispiel 1 wurde
mit granuliertem Marmormaterial der folgenden Partikelgrößenzusammensetzung
wiederholt:
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Der Mix aus Zement und Wasser war
aus 13,0 Vol.% weißem
oder grauem Portland-Zement und 13,1 Vol.% Wasser (insgesamt) zusammengesetzt.
In diesem Fall wies die ausgewählte
Partikelgröße ganz
klar einen "sprunghaften
Anstieg" der Partikelgröße auf.
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Beispiel 4
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Das Verfahren von Beispiel 1 wurde
mit granuliertem "frisch
gemahlenen" Granit,
hergestellt durch Mahlen von Naturgranit, der folgenden Partikelgrößenzusammensetzung
wiederholt:
2,0 Vol.% Marmor-Pulver
mit einer Partikelgröße von 0–0,045 mm
wurden zu diesem granulierten Material gegeben.
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Die Bindungsmatrix aus Zement, wozu
der granulierte Granit gegeben wurde, umfasste 14,3 Vol.% weißen oder
grauen Portland-Zement und insgesamt 14,4 Vol.% Wasser.
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Beispiel 5
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Beispiel 1 wurde mit granuliertem
Granit mit einem sprunghaften Partikelgrößenanstieg der folgenden Partikelgrößenverteilung
wiederholt:
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In diesem Fall wurde das granulierte
Material auch noch mit 2,0 Vol.% Marmor-Pulver einer Partikelgröße von bis
zu 0,045 mm ergänzt.
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Das Wasser und die Zement-Matrix
umfassten ihrerseits 14,0 Vol.% weißen oder grauen Portland-Zement
und insgesamt 14,0 Vol.% Wasser.
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Die physikalischen und mechanischen
Eigenschaften und Charakteristika der gemäß den obigen Beispielen hergestellten
Platten wurden mit den in der folgenden Tabelle angegebenen Daten
bestimmt und ermittelt, wobei diese Daten Platten betreffen, die
der üblichen
28tägigen
Härtung
unterzogen worden waren.
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Block-Produkte, die danach in die
Form von Platten gesägt
wurden, sind ebenfalls mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
und in der entsprechenden Anlage hergestellt worden, wie dies in
den nicht-einschränkenden
folgenden Beispielen angegeben worden ist. Bezüglich der zum Bindungs-Mix gegebenen Additive
sind diese wiederum normale Additive für Zement-Schlämme für die angegebenen
Funktionen, und die jeweiligen Konzentrationsbereiche sind die vorher
angegebenen.
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Beispiel 6
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Marmor wurde gemahlen, um ein "frisch gemahlenes" granuliertes Material
der folgenden Partikelgrößenzusammensetzung
zu erzeugen:
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Wasser und weißer Portland-Zement wurden
in einen Zement-Mischer
so gegeben, dass die Menge des Zements 13,7 Vol.%, bezogen auf das
Gesamtvolumen der Endmischung, und das Wasser 12,90 Vol.% betrugen.
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Nach inniger Vermischung des Wassers
und des Zements wurden der granulierte Marmor sowie die oben genannten
Additive zugegeben.
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Es wurden die Vorgänge zur
Bildung von Blöcken
mit 250 × 125 × 100 cm
durchgeführt.
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Die Blöcke wurden zu 17 mm dicken
Platten gesägt,
die untersucht wurden, um sowohl eine mögliche Porosität, sowohl
makro- als mikroskopisch, nachzuweisen als auch die mechanischen
Eigenschaften von Interesse für
den endgültigen
Einsatzzweck der Platten zu bestimmen und zu ermitteln.
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Beispiel 7
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Das Verfahren von Beispiel 6 wurde
mit einem granulierten Marmor der folgenden Partikelgrößenzusammensetzung,
berechnet durch Anwendung der Bolomey-Formel, wiederholt:
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Die Mischung wurde durch Vermischen
des granulierten Materials der vorgenannten Zusammensetzung mit
einer Bindungsmatrix aus Wasser und Zement hergestellt, um 14,3
Vol.% weißen
oder grauen Portland-Zement und 14,4 Vol.% Wasser (insgesamt) sowie
die bereits genannten Additive zu enthalten.
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Beispiel 8
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Das Verfahren von Beispiel 6 wurde
mit granuliertem Marmormaterial der folgenden Partikelgrößenzusammensetzung
wiederholt:
-
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Die Bindungsmatrix aus Zement und
Wasser war aus 13,0 Vol.% weißem
oder grauem Portland-Zement und aus 13,1 Vol.% Wasser (insgesamt)
zusammengesetzt. In diesem Fall wies die ausgewählte Partikelgröße ganz
klar einen "sprunghaften" Partikelgrößenanstieg
auf.
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Beispiel 9
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Das Verfahren von Beispiel 6 wurde
mit granuliertem "frisch
gemahlenen" Granit,
hergestellt durch Mahlen von Naturgranit, der folgenden Partikelgrößenzusammensetzung
wiederholt:
2,0 Vol.% Marmor-Pulver
mit einer Partikelgröße von 0–0,045 mm
wurden zu diesem granulierten Material gegeben.
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Die Bindungsmatrix, zu der der granulierte
Granit gegeben wurde, umfasste 14,3 Vol.% weißen oder grauen Portland-Zement
und insgesamt 14,4 Vol.% Wasser.
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Beispiel 10
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Beispiel 6 wurde mit granuliertem
Granit mit einem sprunghaften Partikelgrößenanstieg der folgenden Partikelgrößenverteilung
wiederholt:
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In diesem Fall wurde das granulierte
Material auch noch mit 2,0 Vol.% Marmor-Pulver mit einer Partikelgröße bis zu
0,045 mm ergänzt.
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Die Bindungsmatrix aus Wasser und
Zement umfasste ihrerseits 14,0 Vol.% weißen oder grauen Portland-Zement
und insgesamt 14,0 Vol.% Wasser.
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Bei Bestimmung der physikalischen
und mechanischen Eigenschaften und Charakteristika der aus gemäß den vorherigen
Beispielen 6 bis 10 erzeugten Blöcken
hergestellten Platten wurden Messergebnisse erhalten, die im Wesentlichen
mit den bereits in der vorherigen Tabelle 2 angegebenen übereinstimmten.
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Angemerkt sei, dass diese wesentliche Übereinstimmung
erhalten wird, wenn die Platten sowohl aus Blöcken, die die üblichen
28 Tage lang gehärtet
wurden, als auch aus Blöcken
hergestellt werden, für
die die Härtung
in einer ersten Phase mit einem Block, der in einer Umhüllung aus
wasserdichtem Kunststoffmaterial eingefasst ist, und in der nächsten Phase,
nach dem Sägen,
durch Stehen lassen der Platten über
23 Tage in einer nassen Atmosphäre
durchgeführt
wird.
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Aus dem oben Gesagten geht ganz klar
hervor, dass sich die mit dem Verfahren erhaltenen Produkte in Form
von sowohl Platten als auch von Blöcken somit von bekannten Zement-Produkten bezüglich der
Zusammensetzung sowie der mechanischen und ästhetischen Eigenschaften unterscheiden.