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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein die Behandlung eines flüssigen Milieus durch Komplexierung,
wobei das flüssige
Milieu eine oder mehrere Komponenten enthält, die das Vorhandensein einer
Vielzahl oder Vielfalt von in freiem Zustand befindlichen verschiedenen
Liganden in dem flüssigen
Medium bestimmen.
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Nachfolgend werden in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen
die folgenden Definitionen verwendet:
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Unter "Ligand" wird jegliche Entität oder jegliches
Molekül
chemischer, biochemischer oder biologischer Natur verstanden, das
auf verschiedene Art und Weise an eine andere Entität oder anderes
Molekül, genannt
"Anti-Ligand", über
eine oder mehrere nicht-kovalente Bindungen binden kann.
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Aus dieser Definition ergeben sich
insbesondere verschiedene biologische oder biochemische Entitäten, insbesondere
Biopolymere, die miteinander und auf komplementäre Art und Weise einen Komplex
ausbilden können:
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- – es
handelt sich beispielsweise um ein Polypeptid, insbesondere einen
Antikörper
(Ligand), der spezifisch an ein Epitop oder Antigen (Anti-Ligand)
binden kann, oder umgekehrt,
- – es
handelt sich außerdem,
wie beispielsweise in der nachfolgenden Beschreibung gezeigt, um
jegliche Nukleinsäure
oder jegliches Nukleinsäurematerial,
das in einzelsträngiger
Form auf komplementäre
Art und Weise an ein Oligonukleotid oder Polynukleotid binden kann.
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Die Reaktion oder das Gleichgewicht
von chemischer Natur, über
die bzw. das der Ligand bindet oder sich paart, wird nachfolgend
mit dem Begriff "Komplexierung" bezeichnet. Das Produkt dieser Reaktion
oder dieses Gleichgewichts wird nachfolgend mit dem Begriff "Komplex"
bezeichnet. Handelt es sich um Nukleinsäurematerial oder um ein Nukleinsäuremakromolekül, dann
kann der Komplex nachfolgend mit dem Begriff "Duplex" bezeichnet
werden.
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Unter "Nukleinsäurematerial" oder "Nukleinsäure" wird
jegliches Makromolekül
verstanden, das zumindest eine lineare nicht-verzweigte Verkettung
von jeweils modifizierten oder nicht-modifizierten Nukleotiden aufweist.
Aus dieser Definition ergeben sich selbstverständlich jegliche modifizierte
oder nicht-modifizierte Desoxyribonukleinsäure, und jegliche modifizierte
oder nicht-modifizierte Ribonukleinsäure. Ein solches Makromolekül kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
vorliegen oder auch jegliche andere Sekundär- oder Tertiärkonformation
aufweisen. Üblicherweise
und beispielsweise wird in der nachfolgenden Beschreibung das Nukleinsäurematerial
ein solches sein, das direkt der Behandlung unterzogen wird, oder
ein solches sein, von dem ausgehend ein flüssiges Milieu erhalten wird,
das den oder die Liganden enthält,
um anschließend
gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt zu werden.
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Unter "Oligonukleotid" wird jegliches
Polynukleotid verstanden, das zumindest fünf Monomere und vorzugsweise
sieben, beispielsweise acht Monomere aufweist, die aus einer natürlichen
Nukleinsäure
oder auch einer im Bereich von zumindest einem der Grundelemente,
nämlich
dem Zucker, der Stickstoffbase oder auch der Phosphatgruppe, modifizierten
Nukleinsäure
gebildet werden.
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Unter "Träger" wird jegliches Substrat
verstanden, auf dessen Oberfläche
auf definitive Art und Weise, direkt oder indirekt, Anti-Liganden
sowohl auf kovalente als auch auf nicht-kovalente Art und Weise
immobilisiert oder befestigt werden können.
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Das Substrat ist selbsttragend, beispielsweise
eine dünne
Platte eines inerten und transparenten Materials, oder wird selbst
von einer steifen Basis getragen, beispielsweise eine Acrylamidschicht
auf einer dünnen
Glasplatte.
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Unter "Oberfläche" wird die für die Anti-Liganden
zugängliche
Oberfläche
des Substrats verstanden, wobei es sich um ein ausgefülltes Substrat
oder um ein poröses
Substrat handelt, bei dem die wirkliche ausgebildete Oberfläche größer ist
als die sichtbare Oberfläche.
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In der nachfolgenden Beschreibung
und beispielsweise bilden die Oligonukleotide die zuvor definierten
Anti-Liganden.
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Die Komplexierungsreaktion zwischen
einem Nukleinsäurematerial
oder Nukleinsäure
einerseits und einem komplementären
Oligonukleotid andererseits, kann nachfolgend mit dem Begriff "Hybridisierung"
bezeichnet werden.
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Gemäß dem Dokument WO-92/10558
und WO-93/22680 und gemäß eines
als "reverser Dotblot" bezeichneten Bio-Essay-Formats wird ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Behandlung eines flüssigen Milieus durch Komplexierung,
nämlich
Hybridisierung in Gegenwart einer Nukleinsäureprobe beschrieben, die eine oder
mehrere Nukleinsäurekomponenten
enthält,
die das Vorhandensein einer Vielzahl von in freiem Zustand befindlichen
verschiedenen Nukleinsäurefragmenten,
-sequenzen oder -segmenten (Liganden) bestimmen. Die Hauptanwendung
dieser Behandlung ist die Sequenzierung der Nukleinsäureprobe
durch Hybridisierung gemäß bekannter
Prinzipien und gemäß bekannter
Methode, die in den Dokumenten (6) und (7) dargestellt sind.
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Gemäß diesem Verfahren:
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- a) wird ein Träger für mehrfache Komplexierung vom
Typ Biochip bereitgestellt, auf dem eine Vielzahl von voneinander
getrennten diskreten Kopplungsstellen oder -zonen angeordnet sind,
an denen eine Vielzahl von jeweils verschiedenen Oligonukleotiden
(Anti-Liganden) immobilisiert sind, die dazu in der Lage sind, mit
der oder den komplementären
Nukleotidsequenzen des bzw. der Nukleinsäurefragmente zu komplexieren;
- b) wird unter isothermen Bedingungen an jeder Kopplungsstelle
das flüssige
Milieu oder die Nukleinsäureprobe
mit dem Träger
für die
Komplexierung in Kontakt gebracht, wodurch sich die freien Nukleotidsequenzen
mit den jeweils fixierten Oligonukleotiden paaren, und auf diese
Art an den Träger
für mehrfache
Komplexierung fixiert werden;
- c) wird an den verschiedenen Kopplungsstellen des Trägers für mehrfache
Komplexierung ein für
das Vorhandensein und/oder der Menge der verschiedenen erhaltenen
Komplexe oder Hybriden repräsentative Größe beobachtet,
um Signale und/oder Informationen zu generieren, die für das Vorhandensein
und/oder die Menge der verschiedenen Nukleotidsequenzen in dem flüssigen Ausgangsmilieu
repräsentativ
sind; diese Komplexe werden vorzugsweise beobachtet, indem eine
Markierung der Komponente oder Komponenten der Nukleinsäureprobe
oder eine Markierung der verschiedenen erhaltenen und an den Träger fixierten
Hybride durchgeführt
wird.
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Wie zuvor erwähnt, arbeitet dieses Verfahren
unter vollständig
isothermen Bedingungen, d. h. indem jede Kopplungsstelle bei gleicher
Hybridisierungstemperatur zum Zeitpunkt des InKontakt-Bringens des
flüssigen
Milieus mit dem Träger
für mehrfache
Komplexierung, und/oder zum Zeitpunkt des Waschens des Trägers nach
der Hybridisierung bereitgestellt wird.
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Gemäß dem Dokument
EP 0 535 242 wird ein ähnliches
Verfahren beschrieben und vorgeschlagen, das gleichermaßen unter
isothermen Bedingungen arbeitet, und nach dem an jeder Kopplungsstelle
die Konzentration an entsprechendem und für diese Stelle spezifischem
Oligonukleotid in Abhängigkeit
der Arbeitstemperatur gewählt
wird, um die Stabilität
des entsprechenden Komplexes zu begünstigen, der mit der komplementären Nukleotidsequenz
erhalten wird.
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Gemäß diesem Dokument wird diese
Konzentration gewählt,
indem die prozentualen Anteile der Komplementärnukleotidsequenz beobachtet
werden, die bei einem Waschschritt eluiert wird, der mit einer Waschflüssigkeit
durchgeführt
wird, deren Temperatur variiert wird, und die von dem Wash mit dem
Wärmegradient nicht
korrekt qualifiziert wird.
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Diese zuvor beschriebenen Lösungen führen zu
einer technischen Schwierigkeit, die in dem Dokument WO-92/10588
identifiziert ist, jedoch nicht gelöst wird. Tatsächlich ändert sich
bei einer vorbestimmten Hybridisierungstemperatur und für eine bestimmte
Sequenzlänge
des Oligonukleotids (Anti-Ligand) die Stabilität des durch Hybridisierung
einer Nukleinsäuresonde
mit deren Komplementärzielsequenz
erhaltenen Komplexes mit dieser Sequenz. So unterscheiden sich zwei
Oligonukleotide in nichts weiter als in einem der Nukleotide, nämlich einem
T in dem einen Fall und einem G in dem anderen Fall; obwohl diese
dieselbe Länge und ähnliche
Sequenzen aufweisen, hybridisieren sie mit ihren jeweiligen Komplementärnukleinsäuren nicht mit
gleicher Stabilität.
Mit anderen Worten, da die Stabilität der erhaltenen Komplexe von
der Temperatur abhängt,
muss die Probennukleinsäure
mit den Sondenoligonukleotiden, die von dem Träger zur mehrfachen Komplexierung
getragen werden, bei einer ausreichend niedrigen Temperatur zur
Ausbildung von möglichst stabilen
Komplexen hybridisieren, auf die Gefahr hin, nach der Hybridisierung
Falsch-Negative, d. h. Sondenoligonukleotide, zu erhalten, die kein
Hybridisierungssignal erzeugen, obwohl deren Komplementärsequenz in
der Probe vorhanden ist. Geht man jedoch so vor, gelangt man zu
Sondenoligonukleotiden, die ausreichend stabile Komplexe mit nicht
perfekt komplementären
Sequenzen ausbilden; in einem solchen Fall werden dann Falsch-Positive
enthalten, d. h. Sondenoligonukleotide, die ein Hybridisierungssignal
erzeugen, obwohl deren Komplementärsequenzen nicht in der Nukleinsäureprobe
vorhanden sind.
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Da diese Falsch-Negativen und diese
Falsch-Positiven infolgedessen Fehler in die "Analyse" der Nukleinsäureprobe
einbringen, ist die zuvor beschriebene technische Lösung insbesondere
für eine
Sequenzierung durch Hybridisierung oft nicht verwendbar.
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Die vorliegende Erfindung hat folglich
zum Gegenstand, die Zuverlässigkeit
einer Behandlung durch Komplexierung, insbesondere Hybridisierung,
wie zuvor beschrieben, zu erhöhen.
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Diese Erfindung geht von der Erkenntnis
aus, nach der die Stabilität
oder Zuverlässigkeit
eines jeden Komplexes aus Ligand und Anti-Ligand direkt oder indirekt
von zumindest einem exogenen Parameter abhängt, nachfolgend Referenz genannt,
und der den Träger
für mehrfache
Komplexierung konditioniert.
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Unter "exogenem Parameter" wird ein
Parameter oder eine in Bezug auf den Liganden und/oder den Anti-Liganden
extrinsische, d. h. eine von diesen unabhängige Bedingung, verstanden.
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Ein solcher exogener Referenzparameter,
der den Träger
für mehrfache
Komplexierung konditioniert oder konditionieren kann, ist beispielsweise:
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- – ein
physikalischer Parameter oder eine physikalische Bedingung, der
bzw. die an den Träger
angelegt werden kann, beispielsweise die Temperatur,
- – oder
ein chemischer, biochemischer oder biologischer Parameter oder eine
entsprechende Bedingung, der bzw. die an der Oberfläche dieses
Trägers
vorherrscht oder verfügbar
ist, beispielsweise die Oberflächenkonzentration
von einem Anti-Anti-Liganden,
der sich praktisch mit sämtlichen
Anti-Liganden paaren kann,
- – oder
auch ein physiko-chemischer Parameter, der auf der Oberfläche des
Trägers
eingestellt wurde, beispielsweise dessen Benetzbarkeit oder Oberflächenspannung
in Bezug auf das flüssige
Milieu.
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Handelt es sich um einen Liganden
vom Typ Nukleinsäure
und um einen Anti-Liganden vom Typ Oligonukleotid, so versteht man
beispielsweise unter exogenem Parameter auch jeglichen Parameter
oder jegliche Charakteristik, die nicht zu den Nukleotidsequenzen
der Nukleinsäure
und/oder des Oligonukleotids gehört,
und die sich beispielsweise in ihren jeweiligen Gehalten an irgendeiner
der Nukleinsäurestickstoff-Elementarbasen
unterscheiden.
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Die vorliegende Erfindung unterscheidet
sich danach durch die Verbindung der beiden folgenden Eigenschaften:
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- – einerseits
werden auf dem gesamten Träger,
beispielsweise auf dessen gesamter Oberfläche, die Kopplungsstellen in
Abhängigkeit
des endogenen Referenzparameters differenziert, der an den verschiedenen Kopplungsstellen
jeweils verschiedene Werte hat,
- – und
die Anti-Liganden werden in Abhängigkeit
der vorbestimmten Optimalwerte des exogenen Referenzparameters,
die insbesondere die Stabilität
der jeweils verschiedenen Komplexe aus Liganden und Anti-Liganden
bestimmen, auf die verschiedenen Kopplungsstellen verteilt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
arbeitet folglich jede Kopplungsstelle auf dem Träger für mehrfache
Komplexierung, an den ein entsprechender Anti-Ligand immobilisiert
wird, bei einem Optimalwert des exogenen Referenzparameters in Bezug
auf die Stabilität
des Komplexes aus Ligand und entsprechendem Antiligand, und dieser
Optimalwert kann sich von dem Optimalwert von zumindest einer direkt
benachbarten Kopplungsstelle unterscheiden.
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Dank der Erfindung wird eine besonders
zuverlässige
präzise
und empfindliche Methode zur mehrfachen Komplexierung erhalten,
die außerdem
ein gutes Auflösungsvermögen hat.
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Unter "Kopplung" wird jegliche kovalente
oder nicht-kovalente Verbindung verstanden, die es ermöglicht,
auf dauerhafte Art und Weise einen Anti-Liganden an der Oberfläche des
Trägers
zu immobilisieren.
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Die vorliegende Erfindung wird gemäß verschiedener
Formate von Bio-Essays durchgeführt,
beispielsweise durch direkte Komplexierung oder durch Kompetitionskomplexierung.
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Die Erfindung wird ggf. gemäß einem
"Sandwich"-Format durchgeführt,
bei dem der Ligand zugänglich ist,
um sich mit dem fixen Anti-Liganden zu paaren, und bei dem sich
eine Probe in dem flüssigen
Milieu in freiem Zustand befindet.
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Als bevorzugtes Beispiel werden drei
verschiedene zweckmäßige Modalitäten gewählt:
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- – gemäß einer
ersten Modalität
wird das In-Kontakt-Bringen
des flüssigen
Milieus mit dem Träger
für die Komplexierung
durchgeführt,
indem der gleiche Minimalwert des exogenen Referenzparameters angelegt wird,
wobei dieser Minimalwert ausreichend ist, um praktisch sämtliche
Liganden mit den Anti-Liganden
zu komplexieren; anschließend
wird der Träger
gewaschen, indem an die verschiedenen Kopplungsstellen während des
einzigen Waschschrittes jeweils verschiedene und vorbestimmte Werte
des exogenen Referenzparameters angelegt werden,
- – gemäß einer
zweiten Modalität
wird dasselbe In-Kontakt-Bringen
des Trägers
mit dem flüssigen
Milieu durchgeführt,
indem an verschiedene Kopplungsstellen erste, jeweils verschiedene
und vorbestimmte Werte des exogenen Referenzparameters angelegt
werden; dann wird der Träger
gewaschen, wobei die verschiedenen Kopplungsstellen auf jeweils
verschiedenen, vorbestimmten zweiten Werten des exogenen Referenzparameters
gehalten werden; die ersten Werte sind identisch oder verschieden
zu den jeweiligen zweiten Werten des exogenen Referenzparameters;
- – gemäß einer
dritten Modalität
erfolgt das In-Kontakt-Bringen
des Trägers
mit dem flüssigen
Milieu, indem an verschiedene Kopplungsstellen während des einzigen Schrittes
der Komplexierung oder Hybridisierung jeweils verschiedene und vorbestimmte
Werte des exogenen Referenzparameters angelegt werden, anschließend wird
der hybridisierte Träger
mit einer
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Waschflüssigkeit bei einer vergleichsweise
kühlen
und konstanten Temperatur gewaschen.
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Selbstverständlich ist in einer Detektionsmethode
vom so genannten homogenen Typ ein Waschschritt nicht unentbehrlich.
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Die erste zuvor definierte Modalität setzt
voraus, dass an jeder Kopplungsstelle die Menge oder Konzentration
des Anti-Liganden
ausreichend ist, um einerseits mit sämtlichen wirklich komplementären Liganden des
betroffenen Liganden, und andererseits mit sämtlichen solcher Liganden komplexieren
zu können,
die sich auf kompetitive oder parasitäre Art mit dem selben Anti-Liganden
paaren können.
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Vorzugsweise wird auf dem Träger für mehrfache
Komplexierung längs
wenigstens einer Referenzrichtung des Trägers, beispielsweise im Fall
eines rechteckigen Trägers
seiner Länge
nach, eine räumliche, insbesondere
sich auf dem Boden befindliche Abstufung etabliert, beispielsweise
ein Gradient des exogenen Referenzparameters. Und folglich legt
diese räumliche
Abstufung die Position oder Anordnung der verschiedenen Kopplungsstellen
mit der Verteilung der Anti-Liganden auf die jeweils verschiedenen
Kopplungsstellen fest.
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Als Variante oder Ergänzung zu
der vorliegenden Erfindung werden die Kopplungsstellen auf den Trägern für mehrfache
Komplexierung in Funktion eines anderen exogenen Referenzparameters
differenziert, der an den Kopplungsstellen ebenfalls verschiedene
Werte hat, und andererseits werden die Anti-Liganden auf die verschiedenen Kopplungsstellen
ebenfalls in Funktion von vorbestimmten Optimalwerten des anderen
exogenen Referenzparameters verteilt, wodurch gleichfalls die Stabilität der verschiedenen
Komplexe aus Ligand und jeweiligem Anti-Ligand bestimmt wird.
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Ein anderer exogener Parameter, von
dem die Stabilität
der verschiedenen Komplexe aus Ligand und Anti-Ligand abhängt, wird
auf einen mittleren Wert innerhalb der Werte des genannten anderen
Parameters gesetzt, die für
die Stabilität
der verschiedenen Komplexe aus Ligand und jeweiligem Anti-Ligand
erforderlich sind. Dieser andere exogene Parameter ist beispielsweise
der pH-Wert oder die Ionenstärke
des flüssigen
Milieus, das mit dem Träger
für mehrfache
Komplexierung in Kontakt gebracht wurde, ein von der Zusammensetzung
des Hybridisierungspuffers abhängiger
Parameter.
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Der im Hinblick auf seine verschiedenen
Kopplungsstellen erfindungsgemäß gestaltete
und konditionierte Träger
für mehrfache
Komplexierung wird vorzugsweise für die Detektion und/ oder Quantifikation
von Liganden eingesetzt.
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Zu diesem Zweck werden mehrere Modalitäten berücksichtigt:
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- – es
wird an verschiedenen Kopplungsstellen des Trägers, insbesondere durch Abtastung,
eine Größe erfasst,
die für
das Vorhandensein und/oder die Quantität der verschiedenen Komplexe
aus Ligand und Anti-Ligand repräsentativ
ist, um Signale und/oder Informationen zu erhalten, die repräsentativ
für das
Vorhandensein und/oder die Quantität der verschiedenen Liganden
in dem flüssigen
Ausgangsmilieu sind
- – vorzugsweise
werden die verschiedenen Komplexe aus Ligand und Anti-Ligand erfasst,
indem wenigstens eine der folgenden Operationen durchgeführt wird,
nämlich
Markierung des oder der Komponenten des flüssigen Milieus, und Markierung
der verschiedenen, auf dem Träger
fixierten Komplexe aus Ligand und Anti-Ligand.
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Klassischerweise wird das flüssige Milieu,
das mit dem Träger
in Kontakt gebracht wird, ausgehend von einer Probe, beispielsweise
einer biologischen Probe oder einem biologischen Material, erhalten,
einer Analyse unterzogen, und enthält eine oder mehrere verschiedene
Entitäten;
dies erfolgt gemäß zweier
Modalitäten:
-
- – die
Probe wird direkt gemäß dem zuvor
definierten Verfahren behandelt, insbesondere direkt durch direktes
In-Kontakt-Bringen
mit dem Träger
für mehrfache
Komplexierung,
- – oder
die Probe wird wenigstens einer vorherigen Behandlung unterzogen,
die ausgewählt
ist, um in dem behandelten flüssigen
Milieu eine oder mehrere Komponenten zu erhalten, die identisch
zu oder direkt abgeleitet von jeweils verschiedenen Entitäten und
für letztere
repräsentativ
sind.
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Klassischerweise wird der Träger für die Komplexierung,
auf dem die verschiedenen Liganden fixiert sind, ggf. noch wenigstens
einer Folgebehandlung unterzogen, wie einem Waschvorgang, die ausgewählt ist, um
von dem genannten Träger
die Komponente oder die Komponenten zu trennen, die nicht komplexiert
wurden, oder jene, die mit den Anti-Liganden instabile Komplexe
gebildet haben, und/oder um die verschiedenen Ligan den, ggf. auf
unterschiedliche Weise, zu eluieren oder auszusalzen.
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Ein bevorzugter, jedoch nicht ausschließlicher
Bereich der Anwendung der vorliegenden Erfindung betrifft die Behandlung
und Analyse von Nukleinsäureprodukten
oder -verbindungen. In diesem Fall ist der Ligand eine Nukleinsäure, die
eine freie, insbesondere einzelsträngige Zielnukleotidsequenz
aufweist, die für
eine Hybridisierung mit einer anderen komplementären fixen oder fixierten Nukleotid-Sondensequenz
zugänglich
ist, die ein entsprechender Anti-Ligand aufweist.
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Für
ein Nukleinsäurematerial
umfasst das flüssige
Milieu bevorzugterweise stets eine einzige Komponente, nämlich eine
Nukleinsäure,
die jeweils verschiedene Liganden umfasst oder aufweist, nämlich mehrere Hybridisierungsregionen
oder -segmente, wodurch die selbe Komponente mit jeweils verschiedenen
Anti-Liganden gepaart wird, nämlich
entsprechenden Oligonukleotiden. Folglich bestimmt in diesem Fall
die Nukleotidabfolge in zumindest einem Abschnitt der Nukleinsäure eine
Vielzahl von Hybridisierungsregionen, und folglich von Liganden,
in Übereinstimmung
mit den Nukleotid-Zielsequenzen, die jeweils komplementär zu den
Nukleotid-Sondensequenzen der Anti-Liganden sind.
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Die erfindungsgemäßen Behandlungen, die auf Nukleotid- oder Nukleinsäureprodukte
oder -verbindungen angewendet wurden, werden beispielsweise wenigstens
in einer der nachfolgenden Anwendungen eingesetzt, nämlich Sequenzierung
der Nukleinsäurekomponente
des flüssigen
Mediums durch Hybridisierung, Resequenzierung der gleichen Nukleinsäurekomponente,
Kartographie von Nukleinsäurematerial,
Analyse und Identifizierung eines Nukleinsäurematerials oder einer Nukleinsäureprobe,
Typisierung eines Nukleinsäurematerials,
Trennung von Nukleinsäurematerial,
genetische Analyse (vgl. beispielsweise Bibliographiereferenz 8),
Detektion eines bakteriellen oder viralen pathogenen Agens.
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Eine Anwendung der Erfindung ist
die Sequenzierung eines Nukleinsäurematerials
durch Hybridisierung, insbesondere indem Überlappungssequenzen dieses
Materials bestimmt werden. Die Prinzipien dieser Sequenzierung und
deren Modalitäten
wurden in den Publikationen (6) und (7) beschrieben. Die Analyse
und die Verarbeitung der Informationen, die so erhalten wurden,
um die Nukleotidsequenz eines Nukleinsäurematerials zu rekonstruieren,
wurde in den Publikationen (9) und (10) beschrieben.
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Eine weitere Anwendung der Erfindung
ist die Identifizierung von Mikroorganismen oder von Genen, die
mit einem Mikroorganismus assoziiert sind, durch Bestimmung eines
Hybridisierungsprofils, ohne zwingende Rekonstitution der Sequenzen.
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Für
sämtliche
dieser Anwendungen wird das flüssige
Milieu ausgehend von einer Nukleinsäureprobe erhalten, die ein
einziges und identisches Nukleinsäurefragment, oder mehrere verschiedene
Nukleinsäurefragmente
enthält.
Und die Nukleinsäureprobe
wird ggf. zumindest einer vorherigen Behandlung unterzogen, die
aus den folgenden Behandlungen ausgewählt ist, nämlich Denaturierung, Lyse,
Fragmentierung, Klonierung und Amplifizierung.
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Zwei verschiedene Fälle der
erfindungsgemäßen Behandlung
müssen
berücksichtigt
werden:
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- – in
einem ersten Fall enthält
das flüssige
Medium eine oder mehrere verschiedene Komponenten, die jeweils verschiedene
Liganden aufweisen, wodurch diese verschiedenen Komponenten fixiert
und voneinander getrennt werden, und gewissermaßen auf dem Träger für mehrfache
Komplexierung aufgelöst
werden; diese Modalität
wird wenigstens in einer der folgenden Anwendungen eingesetzt, nämlich Identifizierung, Quantifizierung,
Separation und Fraktionierung von verschiedenen Komponenten;
- – in
einem weiteren Fall enthält
das flüssige
Milieu eine einzige Komponente, die selbst mehrere, jeweils verschiedene
Liganden umfasst oder aufweist, wodurch die gleiche Komponente mit
jeweils verschiedenen Liganden gepaart wird.
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Eine Vorrichtung zur erfindungsgemäßen Behandlung
umfasst:
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- – einen
Träger
für mehrfache
Komplexierung, auf dem, beispielsweise in Form einer Matrize, eine
Vielzahl von voneinander getrennter Kopplungsstellen verteilt oder
angeordnet sind, an denen eine Vielzahl von jeweils verschiedenen
Anti-Liganden immobilisiert
sind, die dazu geeignet sind, mit den jeweiligen genannten Liganden
zu komplexieren,
- – ein
Mittel zum Kontaktieren des flüssigen
Milieus mit dem genannten Träger,
das dazu angeordnet ist, um die genannten Liganden mit den jeweiligen
genannten Anti-Liganden zu paaren und sie auf dem genannten Träger zu fixieren.
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Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie einerseits außerdem
Mittel zur Differenzierung der Kopplungsstellen auf dem Träger in Funktion
des exogenen Referenz parameters mit den jeweils verschiedenen Werten
des Parameters an diesen Stellen aufweist, und andererseits die
Anti-Liganden auf dem Träger auf
die verschiedenen Kopplungsstellen in Funktion von vorbestimmten
Optimalwerten des exogenen Referenzparameters verteilt sind, wodurch
die Stabilität
der verschiedenen Komplexe aus Ligand und jeweiligem Anti-Ligand
bestimmt wird.
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Vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich, ist
der reservierte exogene Referenzparameter die Temperatur, wobei
die Mittel für
die Differenzierung angeordnet sind, um die Temperatur längs wenigstens
einer Referenzrichtung abzustufen, z. B. längs eines Temperaturgradienten.
In diesem Fall umfasst die Vorrichtung vorzugsweise eine Kältequelle
und eine Wärmequelle,
zwischen denen sich der Träger
längs der
Referenzrichtung erstreckt.
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Beispielsweise umfasst eine solche
Vorrichtung einen einzigen oder mehrere Sensoren, die jeweils verschiedenen
Kopplungsstellen des Trägers
zugeordnet sind, der wenigstens eine beobachtete Größe erfasst,
die repräsentativ
für das
Vorhandensein und/oder die Quantität des Komplexes aus Ligand
und Anti-Ligand
an jeder Kopplungsstelle ist, sowie ein oder mehrere Messsignale
oder entsprechende Informationen liefert.
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Beispielsweise umfasst die Vorrichtung
einen einheitlichen Sensor, der sich selbst aus multiplen Grundsensoren
zusammensetzt, beispielsweise eine CDD-Kamera, oder einen einzigen
Sensor, der die Oberfläche
des Trägers
für die
mehrfache Komplexierung absucht.
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Zur Analyse oder Sequenzierung eines
Nukleinsäurematerials
umfasst die gleiche Vorrichtung beispielsweise eine Einheit zur
Bearbeitung von von den verschiedenen Sensoren gelieferten Signalen
gemäß vorbestimmter
mathematischer und/oder logischer Operationen, oder ist mit dieser
verbunden, um eine oder mehrere Informationen zu erhalten, die für die Komponente
oder die Komponenten des flüssigen
Milieus kennzeichnend sind.
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Die erfasste Größe für das Vorhandensein und/oder
die Quantität
des Komplexes aus Ligand und Anti-Ligand ist beispielsweise Lichtabsorption
oder Intensität
von emittiertem oder re-emittiertem Licht (beispielsweise Fluoreszenz,
Lumineszenz), Intensität
einer ionisierenden Strahlung, oder jegliche physikalische, optische,
elektrische oder dielektrische oder elektrochemische Eigenschaft
der verschiedenen Komplexe aus Ligand und Anti-Ligand, beispielsweise
Lichtbrechung, nukleare magnetische Resonanz, Veränderung
des Kontaktwinkels, elektrische Leitfähigkeit, Voltammetrie, Amperiometrie,
Impedanzmessung.
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In einer Ausführungsform umfasst der Träger für mehrfache
Komplexierung eines der folgenden inerten Materialien, nämlich Glas,
glasartiges Material, poröses
Material, anorganisch oder amorph, und Plastikmaterial.
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Wenn es sich um einen Biochip handelt,
werden dieser Träger
und die Kopplungsstellen nach herkömmlichen Techniken der Photolithographie
erhalten (vgl. Publikation Nr. 11).
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Die vorliegende Erfindung wird nun
bezüglich
der Behandlung von Nukleinsäure
oder Nukleinsäurematerial
beispielhaft gemäß dem nachfolgenden
detaillierten Versuchsprotokoll beschrieben, wobei auf die beigefügte Zeichnung
Bezug genommen wird, in der
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die 1a bis 1d das Ergebnis der isothermen
Hybridisierungen bei 4°C,
10°C, 20°C bzw. 25°C für die Oligonukleotide
und Nukleinsäurefragmente
darstellen, die abgekürzt
auf den Abszissen identifiziert sind; auf den Ordinaten sind die
relativen Werte der erfassten Größe aufgetragen,
nämlich
das Licht, das über
Fluoreszenz von den verschiedenen erhaltenen Komplexen re-emittiert
wurde; die ausgefüllten
Balken repräsentieren
perfekte Paarungen, und die nicht-ausgefüllten Balken repräsentieren
externe Misspaarungen;
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2 schematisch
eine Schnittperspektive einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
darstellt;
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3 schematisch
eine Draufsicht auf die in 2 dargestellte
Vorrichtung darstellt;
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4 die
Ansicht der Behandlungskavität
der in den 2 und 3 dargestellten Vorrichtung
bei vergrößertem Maßstab darstellt;
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5 eine
Draufsicht der in den 2 und 3 dargestellten Vorrichtung
darstellt, begrenzt auf die mit Instrumenten ausgestattete Behandlungs-
und Messkavität;
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6 die
Veränderung
der erfassten Größe (Fluoreszenz)
in Funktion der Temperatur für
verschiedene Komplexe aus Nukleinsäurefragment und Oligonukleotid,
die in der rechts neben dieser Figur dargestellten Legende identifiziert
werden, darstellt;
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7 für eine Trägerplatte
für mehrfache
Komplexierung, die bezüglich
der Kavität
gemäß der 2 und 3 angepasst und insbesondere in 4 dargestellt ist, die Bereitstellung
der Kopplungsstellen entlang der Breite oder Höhe dieser Platte, jedoch auch
entlang ihrer Länge
in Funktion der ausgewählten
Oligonukleotide darstellt;
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8 auf
analoge Art und Weise wie in den 1a bis 1d unter den selben Konventionen
wie in den oben genannten Figuren die Hybridisierung darstellt,
die mit den Nukleinsäurefragmenten
und Oligonukleotiden, die auf der Abszisse identifiziert sind, und
die mit einem erfindungsgemäßen Träger für mehrfache
Komplexierung erhalten wurde.
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VERSUCHSPROTOKOLL
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Nach folgendem Plan:
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I – Aufzeigen des Problems, auf
dem die vorliegende Erfindung basiert
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- 1.1 Auswahl der Oligonukleotide (Anti-Liganden)
- 1.2 Synthese der Oligonukleotide
- 1.3 Methode zum Aufpfropfen der Oligonukleotide
- 1.4 Hybridisierungen und Visualisierung der Fluoreszenz der
Komplexe
- 1.5 Ergebnisse der Hybridisierung bei isothermen Temperaturen
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II – Lösung des Problems mittels eines
Trägers
für mehrfache
Komplexierung, dessen Kopplungsstellen sich entlang eines thermischen
Gradienten unterscheiden
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- 2.1 Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die das Anlegen eines thermischen Gradienten ermöglicht
- 2.2 Positionierung der Oligonukleotide bei ihrer vorbestimmten
Optimaltemperatur für
die Hybridisierung
- 2.3 Ergebnisse der erfindungsgemäßen Hybridisierung im thermischen
Gradienten
- 2.4 Extrapolation auf das Funktionieren eines "Biochips" universeller
Oligonukleotide
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I – Aufzeigen des Problems, auf
dem die vorliegende Erfindung basiert
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1.1 Auswahl der Oligonukleotide
(Anti-Liganden)
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Um die Schwierigkeiten aufzuzeigen,
die bei einer herkömmlichen
Hybridisierung von Nukleinsäuren (Liganden)
mit auf der Oberfläche
eines festen Trägers
immobilisierten Oligonukleo tiden aufgetreten sind, wurden in diesem
Analysetyp repräsentative
Modelloligonukleotide ausgewählt.
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Die Länge der ausgewählten Oligonukleotide
beträgt
8 Basen: dies ist eine Länge,
die für
eine Anwendung des Sequenzierungstyps durch Hybridisierung für gewöhnlich zulässig ist
(Bibliographiereferenzen 1 und 2).
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Es wurden drei mit B, D und J bezeichnete
Basissequenzen ausgewählt.
Diese sind durch Unterschiede in der Stabilität der entsprechenden doppelsträngigen DNAs
gekennzeichnet. Sequenz B, reich an den Nukleotiden A und T, bildet
mit deren Komplementärsequenz
einen relativ instabilen Duplexkomplex aus. Andererseits bildet
Sequenz J, reich an den Nukleotiden C und G, mit deren Komplementärsequenz
einen relativ stabilen Duplex aus. Sequenz D, die genauso viel Nukleotide
A und T wie Nukleotide C und G enthält, bildet mit deren Komplementärsequenz
einen Duplex von mittlerer Stabilität aus. Es ist möglich, die
relativen Stabilitäten
der doppelsträngigen
Oligodesoxyribonukleotide annäherungsweise
vorherzusagen, indem das Modell des nächsten Nachbarn von Breslauer
und Koll. (vgl. Bibliographiereferenz 3) verwendet wird. Dieses
Modell ermöglicht
es, für
jeden Duplex und bei jeder Temperatur die freie Bindungsenergie
in Funktion von dessen Sequenz zu berechnen.
-
Ausgehend von diesen drei Basissequenzen
(mit B, D und J bezeichnet, siehe unten) wurden sieben weitere Sequenzen
bestimmt, die mit einfachen Variationen den Sequenzen B, D oder
J entsprechen.
-
Dies sind diese 10 Oligonukleotide,
die auf einen festen Träger
für die
mehrfache Komplexierung immobilisiert wurden. Sie enthalten an ihrem
5'-Ende eine für
ihre Immobilisierung notwendige Biotingruppe (siehe § 1.3, unten).
In der nachstehenden Tabelle sind die drei Basissequenzen fett geschrieben.
Unter der Rubrik "Bemerkung" bezeichnet das Suffix "c" die Komplementärsequenz.
-
-
6 fluoreszierende Oligonukleotide
(markierte Liganden) wurden mit diesen immobilisierten Oligonukleotiden
hybridisiert. Es handelt sich um zu den drei Basissequenzen komplementäre Oligonukleotide,
und deren sich durch ein terminales Nukleotid unterscheidende Varianten.
Sie enthalten an ihrem 5'-Ende
ein Fluoreszin.
-
-
1.2 – Synthese der Oligonukleotide
-
Die mit Biotin und Fluoreszin markierten
Oligonukleotide wurden nach dem Koppeln der aktivierten Biotin-
und Fluoreszinderivate mit den funktionalisierten Oligonukleotiden
durch einen Aminoarm -(CH2)6-NH2- in 5'-Position erhalten.
-
1.2.1 – Synthese der Oligonukleotide
-
Die Aminooligonukleotide wurden auf
einem ABI 394-Gerät
(Applied Biosystems, Forster City, CA) nach der Phosphoramidit-Methode synthetisiert,
indem das vom Hersteller angegebene Protokoll verwendet wurde. Sämtliche
Reagenzien, einschließlich
des Phosphoramiditvorläufers
des Aminoarmes, wurden von Applied Biosystems geliefert. Nach der
Abspaltung des Trägers
und der Deprotektion wurden die Oligonukleotidsequenzen durch Zugabe
einer Natriumacetatlösung
(3 M) und kaltem Ethanol (–20°C) präzipitiert.
-
1.2.2 – Synthese des am 5'-Ende biotinylierten
Oligonukleotidkonjugats
-
Das Aminooligonukleotid wird getrocknet
und anschließend
in einer 0,2 M Natriumcarbonatpuffer-Lösung, 0,15 M NaCl (pH 8,8)
solubilisiert. Anschließend
wird eine Lösung
von Biotin (Biotinoylamidocapronsäure-N-hydroxysuccinimid-Ester,
BOEHRINGER) in DMF (5 mg/l) zugegeben. Nach zweistündiger Inkubation
bei 37°C
wird die Reaktion durch Zugabe von 10 Mikrolitern Ammoniumchloridlösung (1
M) geblockt. Das biotinylierte Oligonukleotid wird anschließend bei –80°C in Ethanol
und Natriumacetat (3 M) präzipitiert,
in reinem Wasser solubilisiert, anschließend mittels Reverse-Phase-HPLC
gereinigt. Seine Konzentration wurde mittels UV-Messung bei 260
nm bestimmt.
-
1.2.3 – Synthese des am 5'-Ende mit
Fluoreszin konjugierten Oligonukleotids
-
Das Aminooligonukleotid wird getrocknet,
anschließend
in einer 0,2 M Natricumcarbonatpufferlösung, 0,15 M NaCl (pH 8,8)
solubilisiert. Eine Lösung
von Fluoreszinisothiocyanat (ALDRICH) in DMF (12,5 mg/l) wird anschließend zugegeben.
Nach zweistündiger
Inkubation bei 55°C
wird die Reaktion durch Zugabe von 25 Mikrolitern einer Ammoniumchloridlösung (1
M) blockiert. Das fluoreszierende Oligonukleotid wird anschließend präzipiert
und wie oben angegeben gereinigt. Seine Konzentration wird mittels
UV-Messung bei 260 nm bestimmt.
-
Die Reinheit der verschiedenen Konjugate
wird mittels Reversephase-HPLC kontrolliert.
-
1.3 – Methode zum Aufpfropfen (Immobilisierung)
der Oligonukleotide (Anti-Liganden)
-
Bei dem für die Experimente ausgewählten festen
Träger
handelt es sich um einen Mikroskopobjektträger aus Glas. Dies ist ein
für diese
Art von Analyse üblicher
Träger.
Die verwendeten Objektträger
haben die Maße
75 × 25 × 1 mm.
Das zur Immobilisierung der Oligonukleotide eingesetzte Verfahren
setzt sich aus Techniken zusammen, die üblicherweise in der Glasoberflächenbearbeitung
und in der Molekularbiologie verwendet werden.
-
Der erste Schritt besteht darin,
die Aminogruppen auf die Glasoberfläche mittels einer Silanisierung aufzupfropfen.
Im zweiten Schritt wird die Oberfläche mittels eines Kopplungsagens
aktiviert, das stark mit Aminen reagiert. In einem dritten Schritt
wird das Avidin über
die Reaktion der primären
Amine von dessen Aminosäuren
an dem Kopplungsagens kovalent auf die aktivierte Oberfläche gepfropft.
Schließlich
werden in einem letzten Schritt die biotinylierten Oligonukleotide
aufgrund der starken Fixierung des Biotins über das Avidin an die Oberfläche immobilisiert.
-
Dieses Verfahren gewährleistet
eine Fixierung der Oligonukleotide auf die Glasoberfläche über ihr 5'-Ende.
-
Detailliertes Protokoll:
-
- 1. Waschen der Glasobjektträger mit zehnfach verdünnter Chromschwefelsäure (Prolabo),
Spülen
mit Wasser und Trocknen bei 80°C
für 15
min.
- 2. Eintauchen der Objektträger
in eine Toluol-Lösung,
die 1 (vol/vol) 3-Aminopropyldimethylethoxysilan (Firma ABCR) enthält. Inkubation
für 20
min bei Raumtemperatur.
- 3. Zweimaliges Spülen
der Objektträger
mit Ethanol und Trocknen bei 80°C
für 15
min.
- 4. Eintauchen der Objektträger
in Dimethylformamid, das 10 (vol/vol) Pyridin und 0,2 (w/vol) 1,4
Phenyl-Diisothiocyanat (Aldrich) enthält.
-
Inkubation für 1 h bei Raumtemperatur.
-
- 5. Spülen
der Objektträger
mit Methanol, anschließend
mit Aceton, und Trocknen bei 80°C
für 15
min.
- 6. Auftragen von 2 μl-Tropfen
von gelöstem
Avidin auf die gewünschten
Stellen. Die Avidinlösung
setzt sich aus 10 mM Tris-HCl, pH 8; 1 mM EDTA; 1 mg/ml Avidin (Sigma)
zusammen. Inkubation für
20 bis 30 min bei Raumtemperatur.
- 7. Aufnehmen der Avidintropfen mit der Pipette.
- B. Spülen
der Avidinablagerungen mit einer 1 M NaCl-Lösung,
indem mehrfach 2 μl-Tropfen
auf die Stellen auf- und abpipettiert werden.
- 9. Ablegen von 2 μl-Tropfen
von biotinylierten Oligonukleotiden (5 μM) auf die selben Stellen. Inkubation
für 30
min bei Raumtemperatur. Aufnahme der Tropfen mit der Pipette.
-
Die Oligonukleotide wurden in 10
mM Tris-HCl, pH 8; 1 mM EDTA; 1 M NaCl verdünnt.
-
- 10. Eintauchen der Objektträger in eine Lösung von
1% (vol/vol) Ammoniak, 1 M NaCl. Diese werden so für 10 min
bei Raumtemperatur belassen.
- 11. Eintauchen der Objektträger
in Wasser und Trocknen an der Raumluft.
-
Die Objektträger sind nun fertig für die Hybridisierung
oder Komplexierung.
-
Um die Kopplungsstellen zu bestimmen
und die Oligonukleotide präzise
auf den Glasobjektträgern
zu positionieren, wurden die Schritte 6 bis 9 mittels eines Gilson-Roboters,
Modell 222, automatisiert. Dieser Roboter setzt sich aus einem kartesischen
Roboterarm zusammen, der mit einer Nadel versehen ist, die mit einem
Diluter verbunden ist. Diese Montage ermöglicht das Ablegen und Wiederaufnehmen
der Tropfen auf präzise
und reproduzierbare Art und Weise.
-
1.4 – Hybridisierung und Visualisierung
der Fluoreszenz (Größe, die
das Vorhandensein und/oder die Quantität des Komplexes kennzeichnet)
-
Die fluoreszierenden Oligonukleotide
wurden bei einer Konzentration von 10–7 M
in folgendem Puffer auf die Oberfläche hybridisiert, die die immobilisierten
Oligonukleotide trägt
50 mM Tris-Cl, pH 8; 4,5 M TMACl; 2 mM EDTA; 0,01 Sarcosin. Dieser
Puffer stammt aus der Bibliographiereferenz 4.
-
Das Hybridisierungsvolumen beträgt 150 μl. Dieses
Volumen entspricht einem Flüssigkeitsfilm
von ungefähr
0,1 mm Dicke, wenn Deckgläser
von 24 × 50
mm verwendet werden.
-
Die Dauer der Hybridisierung beträgt 1 h.
-
Die isothermen Hybridisierungen erfolgten
zwischen Objektträger
und Deckgläschen
in einem Trockenofen oder Wasserbad, die die gewünschte Temperatur sicherstellen.
-
Für
die erfindungsgemäßen Hybridisierungen
mit thermischen Gradienten (siehe unten) wird die Hybridisierungslösung (flüssiges Milieu)
direkt in den Metallblock eingebracht, der den Gradienten und den
Objektträger
trägt,
der die Oligonukleotide trägt,
die darauf aufgebracht wurden, wobei darauf zu achten ist, dass
Blasenbildung vermieden wird.
-
Die Visualisierung oder Beobachtung
der Hybridisierungen (Komplexierungen) erfolgte über Fluoreszenz mittels eines
FluorImager-Gerätes
der Firma Molecular Dynamics (Sunnyvale, Kalifornien, USA). Dieses Gerät sucht
die zu beobachtende Oberfläche
ab, indem es Punkt für
Punkt und Kopplungsstelle für
Kopplungsstelle mit Hilfe eines Argonlaserstrahls (Anregung bei
488 nm) bestrahlt und das re-emittierte Licht sammelt, das mittels
eines Bündels
von Lichtleitfasern beobachtet und detektiert wurde. Ein 515 nm-Hochpassfilter
wird unbeweglich in das Gerät
eingebracht. Es ist möglich,
zusätzliche
Filter hinzuzugeben, um das gesammelte und beobachtete Licht hinsichtlich
der Wellenlänge
besser auswählen
zu können.
-
Für
die Beobachtungen wurde ein 530 ± 30 nm-Interferenzfilter
hinzugegeben, und der Photomultiplikator des Gerätes wurde auf 920 Volt eingestellt.
Die Größe der Pixel
des sich ergebenden Bildes entspricht einem Quadrat von 200 × 200 μm. Und eine
Kopplungsstelle besteht aus einer Scheibe mit einem Durchmesser
von ungefähr
2 mm, was ein Endbild von jeder Stelle in der Größenordnung von etwa zehn Pixel
repräsentiert.
-
Die Oligonukleotide (Anti-Liganden)
sind von geringer Größe, und
bei den Sequenzen mit den geringsten Stabilitäten (Sequenzen A und B) findet
bei Raumtemperatur eine schnelle Dissoziierung der DNA-Duplexe statt.
Es wurde auch folgendes Verfahren ausgearbeitet, um die Hybridisierungen
zuverlässig
beobachten zu können:
-
- 1. Rasches Eintauchen der Objektträger in auf – 20°C abgekühlten Hybridisierungspuffer.
Schwenken.
- 2. Rasches Eintauchen der Objektträger in auf –9°C abgekühltes 20X-SSC (Handelsname
der Firma AMBESCO, Solon, Ohio, USA). Schwenken. Diese beiden Schritte
sollten maximal 10 bis 15 sec einnehmen.
- 3. Rasches Eintauchen der Objektträger in den auf –20°C abgekühlten Hybridisierungspuffer.
Bei dieser Temperatur und in diesem Puffer erfolgt keine Dissoziierung
des Duplexes (Komplexes). Dieser Puffer muss entgast werden.
- 4. Herausnehmen der Objektträger
aus der die Zieloligonukleotide (Liganden) enthaltenden Lösung. Aufbringen
eines zuvor abgekühlten
Deckgläschens.
Rasches Abwischen der Unterseite des Objektträgers.
- 5. Sofortiges Visualisieren und Beobachten mit dem FluorIimager-Gerät.
-
Die Quantifizierung der Hybridisierungen
erfolge mittels der ImageQuant®-Software, die von der
Firma Molecular Dynamics mit dem FluorImager-Gerät bezogen wurde.
-
Die oben beschriebenen Protokolle
gewährleisten
einen Variationskoeffizient der Hybridisierungssignale von 25 für von dem
selben Objektträger
getragenen Duplikate.
-
1.5 – Ergebnisse der Hybridisierung
bei isothermer Temperatur
-
Die Objektträger, die die 10 Oligonukleotid
(Anti-Liganden)
bA, bB, bC, bD, bE, bF, bG, bH, bI, bJ tragen, wurden hergestellt
und bei 4°C
mit einem Gemisch der drei fluoreszierenden Oligonukleotide (Liganden) fBc,
fDc, und fJc bei einer Ausgangskonzentration von jeweils 10–7 M
hybridisiert.
-
Die quantitativen Ergebnisse dieser
Hybridisierungen sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
-
Es handelt sich um den Durchschnittswert
eines Duplikat-Experimentes,
und die Hybridisierungssignale werden ausgedrückt in Funktion des Signals
des bJ:JFC-Duplex.
-
Ausgehend von den Werten der Tabelle
1 entspricht der Intensitätsunterschied
der starken und sehr schwachen Hybridisierungssignale ungefähr einem
Faktor 15. Eine nicht-detektierbare Hybridisierung ist wenigstens
20 mal schwächer
als eine starke Hybridisierung.
-
Wie erwartet, sind die mit den Oligonukleotiden
bB, bD und bJ erhaltenen Hybridisierungen stark, da die freien in
Lösungen
befindlichen Oligonukleotide deren jeweilige Komplementäre waren.
-
Die mit bC, bE, bF und bH erhaltenen
Hybridisierungen waren sehr schwach und nicht detektierbar, was
bedeutet, dass die internen Misspaarungen sich von den perfekten
Paarungen leicht unterschieden.
-
Andererseits gilt dies nicht für die externen
Misspaarungen. Wenn bA ein relativ schwaches Hybridisierungssignal
generiert, so gilt dies in der Tat nicht für bG und bI, die ebenso wie
die perfekten Paarungen starke Hybridisierungssignale generieren.
Die zwischen dem Duplex bA:fDc ausgebildete externe Misspaarung
wird folglich korrekt unterschieden, jedoch nicht die externen Misspaarungen,
die die Duplexe bG:fDc und bI:fJc ausbilden.
-
Unter diesen Versuchsbedingungen
erkennt man folglich, dass es nicht möglich ist, eine unbekannte Probe
(flüssiges
Milieu) genau zu analysieren. Wenn die obige Hybridisierung mit
einer unbekannten Probe durchgeführt
worden wäre,
wären die
Oligonukleotide bB, bD, bG, bI und bJ bezüglich ihrer Hybridi sierung
mit der Probe bestimmt worden, was einer Rate von Falsch-Positiven
von 40% entspricht.
-
Um die Unterscheidung der externen
Misspaarungen zu verbessern, kann daran gedacht werden, die Hybridisierungstemperatur
zu erhöhen.
Um diese Lösung
zu testen, wurden die sechs Oligonukleotide bA, bB, bD, bG, bI und
bJ auf einen Objektträger
immobilisiert und mit den Oligonukleotiden fBc, fDc und fJc bei
verschiedenen Temperaturen (4, 10, 20, 25, 30 und 37°C) hybridisiert. 1 stellt die Ergebnisse der Hybridisierung
dar, die für
Temperaturen von 4 bis 25°C
erhalten wurden. Es handelt sich um die aus 16 bis 42 Bestimmungen
erhaltenen Mittelwerte. Die Ergebnisse werden in relativer Lichtintensität der Hybridisierung
bJ:fJc ausgedrückt,
denn dieser Duplex scheint der stabilste zu sein. Selbstverständlich verminderte
sich die absolute Intensität
des Hybridisierungssignals dieses Duplex, wenn die Temperatur anstieg.
-
1 zeigt,
dass bei 10°C
das Profil der Hybridisierungen jenem ähnlich ist, das mit Hybridisierungen bei
4°C erhalten
wurde. Auf der anderen Seite finden bei 20 bis 25°C gewisse
Veränderungen
statt. Die externe Misspaarung bG-fDc wird deutlich schwächer als
die perfekte Paarung bI:fJc. Gleichermaßen wird die externe Misspaarung
bI:fJc deutlich schwächer
als die perfekte Paarung bJ:fJc, obwohl der Unterschied für eine vollkommene
Unterscheidung bei einer einmaligen Hybridisierung etwas schwach
ist. Die perfekte Paarung nimmt jedoch auch in ihrer Intensität ab und
generiert ein schwächeres
Signal als jenes des missgepaarten Duplex bI:fJc. Es ist folglich
nicht möglich,
eine Schwelle der Hybridisierungsintensität auszuwählen, die eine fehlerfreie
Entscheidung zwischen perfekt gepaarten Duplexen und missgepaarten
Duplexen herbeiführt.
Wenn beispielsweise eine Hybridisierung bei 25°C mit einer Schwelle von 0,5
gewählt
wird, wird das Oligonukleotid bB als negativ erklärt, und
das Oligonukleotid bI wird als positiv erklärt. Das Endergebnis umfasst
also Falsch-Positive und Falsch-Negative.
Wenn dann eine Hybridisierung bei 20°C mit einer Schwelle von 0,4
gewählt
wird, wird das Oligonukleotid bB richtigerweise als positiv erklärt, aber
ebenso das Oligonukleotid bI, sowie manchmal das Oligonukleotid
bG, je nach den Versuchsvariationen.
-
II – Erfindungsgemäße Lösung mit
einem thermischen Gradienten
-
2.1 – Beschreibung
des Aufbaus, der das Anlegen eines thermischen Gradienten ermöglicht
-
Um das Problem der Unterschneidung
der oben dargestellten externen Misspaarungen zu lösen, wurde
eine Behandlungsvorrichtung entworfen und entwickelt, die in der
Lage ist, auf der Oberfläche
des Glasobjektträgers,
der die immobilisierten Oligonukleotide trägt, einen thermischen Gradienten
zu etablieren, und der einen Träger
für mehrfache
Komplexierung bildet.
-
Diese Vorrichtung genügt folgenden
Spezifikationen:
-
- – Temperaturgradient
von 10°C
im Nutz- oder Arbeitsbereich entlang von 1 cm,
- – Kenntnis
der Temperatur des Objektträgers
in jedem Punkt bis auf 0,1°C,
- – Reproduzierbarkeit
der Temperaturen des Objektträgers
von einem Versuch zum anderen: 0,1°C bis auf 0,1 mm; die Raumtemperatur
muss frei von 20 bis 25°C
variieren können.
- – Erleichterte
Installierung und Entfernung des die Oligonukleotide tragenden Glasobjektträgers.
-
Die einfache Art und Weise, an der
Oberfläche
eines Trägers
einen thermischen Gradienten zu etablieren, besteht darin, die Enden
dieses Trägers
an eine Kältequelle 3 bzw.
eine Wärmequelle 4 anzuschließen. Es
etabliert sich dann zwischen diesen beiden Quellen ein thermischer
Gradient. Wenn der Träger
eine konstante Dicke aufweist, ist der Temperaturgradient konstant,
d. h., dass die Temperatur linear auf dem Träger in Funktion der Entfernung
längs des
letzteren variiert.
-
Unter dem praktischen Gesichtspunkt
ist es notwendig, dass der Glasobjektträger 2, auf dem die
Oligonukleotide immobilisiert wurden, von einem Versuch zum anderen
leicht austauschbar sind, und dass es keinen Unterschied der Wärmeaustausche
zwischen den verschiedenen Versuchen gibt. Deshalb wurde der thermische
Gradient nicht direkt in dem Glasobjektträger, sondern in dem Metallblock 1 an
der Oberfläche
etabliert, in dem eine kleine Kavität 1a ausgespart wurde.
Der Glasobjektträger 2 wird
mit der Seite, die die immobilisierten Oligonukleotide trägt, nach
unten in diese Kavität
eingesetzt. Zwischen dem Metallblock 1 und dem Glasobjektträger 2,
der von Keilen 11 getragen wird, befindet sich Hybridisierungslösung 5 (vgl. 4) oder flüssiges Milieu.
-
In 4 sind
Anschläge 6 zur
Positionierung des Glasobjektträgers 2 angegeben.
In der Tat wird der Objektträger
mit diesen Anschlägen
in Kontakt gebracht. Bei der Immobilisierung der Oligonukleotide
auf dem Objektträger
wird die Position der Oligonukleotide in dem thermischen Gradienten
ausgehend vom Objektträgerrand 2a bestimmt,
der folglich in Anschlag gebracht wird. Der Metallblock 1 besteht
aus nicht-rostendem Stahl 3041, der beispielsweise eine Wärmeleitfähigkeit
von 10 bis 50 W/mK aufweist; er wird von einer Hülle 7 mit einer intrinsischen
Leitfähigkeit
von beispielsweise unterhalb von 0,06 W/mK, beispielsweise aus Polyurethan,
isoliert.
-
Die Enden der Vorrichtung sind mit
zirkulierenden Wasserbädern
kalter bzw. heißer
Quelle angeschlossen, deren Wärmeregelung
gemäß der Angaben
des Herstellers (Cryothermostat Ministat Huber, –25/+120°C) auf ±0,02°C stabil ist.
-
Die Temperaturen der Vorrichtung
wurden mit Hilfe der Chromel-Alumel-Thermoelemente (Typ K) kontrolliert,
die in 5 beschrieben
sind. Die Thermoelemente TC1 und TC4 sind beidseits des Objektträgers 2 angeordnet,
wohingegen die Thermoelemente TC2 und TC3, deren Drähte einen
Gesamtdurchmesser von 0,08 mm haben, unter dem Glasobjektträger in der
Hybridisierungslösung
angeordnet sind. Diese Thermoelemente wurden mittels elektrischer
Entladung direkt auf den Stahl verschweißt. Ihre Positionen (Medianwerte zwischen
den beiden Drähten
der Thermoelemente) wurden bis auf 0,02 mm mittels eines Binokulars
bestimmt, durch das eine x,y-Mikrometertafel hineingeragt wird.
Sie sind in differentieller Anordnung mit einer Vergleichsstelle
montiert, die in ein Bad eiskalten reinen Wassers eintaucht. Die
Differenzialspannungen werden mit tels eines Universalmessgerätes mit
hoher Genauigkeit (Keithley, Modell 2000, Genauigkeit: 0,1 μV) gemessen
und mittels der Standardtabelle für diese Thermoelemente in Temperaturen
umgesetzt.
-
Die Dimensionierung der zuvor beschriebenen
Behandlungsvorrichtung ist mittels der Bezugszeichen in 2 gezeigt und beträgt: AA:
40 mm, BB: 40 mm, CC: 20 mm, DD: 15 mm, JJ: 120 mm, EE: 10 mm, FF: 10
mm, GG: 20 mm, HH: 40 mm, II: 12 mm.
-
Die Linearität des thermischen Gradienten,
die mittels numerischer Simulationen vorhergesagt wurde, wurde experimentell
mittels der Thermoelemente verifiziert, die in den Aufbau platziert
wurden. Der Gradient ist linear, wobei die Temperaturen in jedem
Punkt des Nutzbereichs des Objektträgers 2 auf einfache
Art und Weise ausgehend von den durch die Thermoelemente TC2 und
TC3 gegebenen Temperaturen errechnet werden können.
-
Die Temperaturmessungen, die für mehrere
Temperaturen der heißen
und kalten Quellen und verschiedenfach wiederholt wurden, zeigen,
dass die Temperaturverteilung von einem Versuch zum anderen bis auf
0,1°C reproduzierbar
ist.
-
In den meisten hier dargestellten
Experimenten wurde das kalte Wasserbad auf –9°C und das heiße Wasserbad
auf +61°C
eingestellt. Die Flüssigkeit
der kalten Quelle 3 war glycolisiertes Wasser (25 Glycol), und die
der heißen
Quelle 2 war reines Wasser. Der etablierte Gradient betrug 1,085°C/mm. Die
beiden 25 mm beabstandeten Ränder
des Glasobjektträgers
lagen bei 13,2 bzw. 40,3°C.
-
2.2 – Positionierung der Oligonukleotide
bei ihrer vorbestimmten Optimaltemperatur für die Hybridisierung
-
Die Ergebnisse der isothermen Hybridisierungen
zeigen, dass die Hybridisierungstemperatur für jedes Oligonukleotid ausreichend
heiß ist,
um eine korrekte Unterscheidung der externen Misspaarungen zu ergeben.
Diese Temperatur muss jedoch ausreichend niedrig sein, damit das
Hybridisierungssignal detektierbar ist. Mit der zuvor beschriebenen
Vorrichtung wurde die Hybridisierungstemperatur festgesetzt, so
dass das Hybridisierungssignal 25 desjenigen bei 4°C erhaltenen
Hybridisierungssignals entspricht, welches der Sättigung der immobilisierten
Oligonukleotide entspricht. So wird die Positionierung und Verteilung
der Oligonukleotide in dem thermischen Gradient auf der Oberfläche des
Glasobjektträgers 2 (ebener
Träger)
approximativ bestimmt.
-
Um die jeweiligen Positionen der
Oligonukleotide in dem Gradient zu verfeinern, wurden Objektträger hergestellt,
die die Oligonukleotide in Gradientenrichtung in Fünfergruppen
tragen. Die 5 Kopplungsstellen einer Fünfergruppe befinden sich bei
5, 8,8, 12,6, 16,4 bzw. 20,2 mm vom kalten Rand 2a des
Objektträgers 2. Die
Objektträger
werden danach mit verschiedenen Kombinationen von komplementären fluoreszierenden
Oligonukleotiden hybridisiert. 6 zeigt
das Ergebnis einer solchen Hybridisierung mit den Oligonukleotiden fBc,
fDc und fJc. In diesem Experiment sind die Wasserbäder für den thermischen
Gradienten auf –9
und +71°C
eingestellt.
-
Am Ende einiger Experimente diesen
Typs wurden die Lokalisierungen der Kopplungsstellen für die jeweils
verschiedenen Oligonukleotide definiert:
bA: 23,5°C; bB: 23°C; bD: 26,5°C; bG: 27,5°C; bI: 27,5°C; bJ: 29°C
-
2.3 – Ergebnisse der erfindungsgemäßen Hybridisierung
im thermischen Gradienten
-
Für
diese Experimente wurden die Oligonukleotide bA, bB, bD, bG, bI
und bJ auf Glasobjektträger
bei 9,5, 9, 12,2, 13,2, 13, 2 bzw. 14 , 6 mm vom kalten Rand 2a des
Objektträgers 2 immobilisiert.
Wenn die Wasserbäder
kalter und heißer
Quellen auf –9
und +61°C
eingestellt werden, entsprechen diese Positionen den oben definierten
Temperaturen. Die Oligonukleotide wurden in Duplikaten gemäß dem Schema
der 7 aufgetragen. Die
Objektträger 2 wurden
danach im thermischen Gradienten mit der gleichen Mischung der Oligonukleotide
fBc, fDc und fJc hybridisiert, die zuvor in den isothermen Hybridisierungen
verwendet wurden.
-
Die erhaltenen Ergebnisse der Hybridisierung
sind in 8 zusammengefasst.
Es handelt sich um aus fünf
Bestimmungen erhaltene Mittelwerte. Die Ergebnisse werden ausgedrückt als
relative Intensität
der Hybridisierung bJ:fJc, wie für
die in den 1a bis 1d gezeigten Ergebnisse.
-
Es ist festzustellen, dass die drei
perfekten Paarungen ein Hybridisierungssignal von vergleichbarer Intensität (von 0,84
bis 1) generieren, während
die externen Misspaarungen signifikant schwächere Signale ergeben. Entgegen
der in der isothermen Hybridisierung erhaltenen Ergebnisse ist es
hier möglich,
eine Intensitätsschwelle
zu definieren, die eine Entscheidung zwischen den perfekten Paarungen
und den Misspaarungen ermöglicht,
beispielsweise eine Schwelle von 0,7.
-
Um das gute Funktionieren der zuvor
beschriebenen Vorrichtung zu verifizieren, wurden identische Objektträger mit
anderen Kombinationen der fluoreszierenden Oligonukleotide fAc,
fBc, fDc, fGc, fIc und fJc hybridisiert. Diese Kombinationen weisen
systematisch das Oligonukleotid fBc auf. Sie weisen unter anderem fIc
oder fJc, und fAc, oder fDc, oder fGc auf. Auf diese Art und Weise
interferieren die drei fluoreszierenden Oligonukleotide jeder Kombination
nicht in ihren Hybridisierungen, denn sie paaren sich nie mit dem
selben fixierten Oligonukleotid. Es wurde auch eine Kombination
getestet, die fAc, fGc und fIc aufweist. Tatsächlich sind die Kreuzhybridisierungen
zwischen den Sequenzen A und G sehr schwach (siehe Ergebnisse unten).
-
Die Ergebnisse dieser Hybridisierungen
sind in Tabelle 2 wiedergegeben. Sie werden relativ als Intensität des Hybridisierungssignals
des Duplex bB:fBc ausgedrückt.
Außerdem
werden für
die Misspaarungen die Ergebnisse auch relativ zur Intensität des Hybridisierungssignals
der entsprechenden perfekten Paarung ausgedrückt.
-
Diese Ergebnisse zeigen eindeutig,
dass sämtliche
perfekte Paarungen Signale von ähnlicher
Intensität
generieren. Die Paarung bG:fGc generiert jedoch ein geringfügig zu schwaches
Signal, da es bei 0,79 mit einer Standardabweichung für 6 Be stimmungen
von 0,22 liegt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Signal
nicht um eine experimentelle Schwankung sondern um ein echtes Signal
handelt, das tatsächlich
kleiner als 1 ist, liegt bei etwa deutlichen 97%. Dies bedeutet,
dass die Position von G in diesen Experimenten in dem thermischen
Gradienten ein wenig heiß ist,
und dass G in Richtung der kalten Quelle positioniert werden kann.
-
Darüber hinaus zeigen diese Ergebnisse
auch, dass die externen Misspaarungen deutlich schwächere Signale
generieren als der perfekte Duplex bB:fBc, oder auch deren jeweilige
perfekten Homologe. Wie für
den speziellen Fall der Hybridisierungen mit der Kombination fBc+fDc+fJc,
ermöglicht
eine Schwelle von 0,7 hinsichtlich eines perfekten Duplex als Referenz,
perfekte Paarungen von externen Misspaarungen zu unterscheiden.
-
Anschließend wurden neue Experimente
mit Objektträgern
durchgeführt,
auf denen das Oligonukleotid bG bei 26,8°C lokalisiert wurde (12,5 mm
vom kalten Rand 2a vom Objektträger 2), die Position
der anderen Oligonukleotide blieb unverändert. Diese Objektträger wurden
mit den Kombinationen von fluoreszierenden Oligonukleotiden fBc+fGc+fIc
und fBc+fGc+fJc hybridisiert. Der Mittelwert des Hybridisierungssignals
des Duplex bG:fGc im Vergleich zu dem Duplex bB:fBc lag dann bei
1,08 für
7 Bestimmungen mit einer Standardabweichung von 0,32. Es wurden
dann die Signale der Misspaarungen bG:fDc und bG:fAc bei dieser
neuen Temperatur bei bG extrapoliert, indem sämtliche früheren Werte genommen wurden
und mit dem Verhältnis
1,08 : 0,79 = 1,367 multipliziert wurden. Ebenso wurden die Signale
der Misspaarungen bD:fGc und bA:fGc in Bezug auf ihr entsprechendes
perfektes Homolog bG:fGc von den vorhe rigen Werten hergeleitet,
indem diese durch 1,367 dividiert wurden. Sämtliche dieser Ergebnisse und
dieser Berechnungen werden in Tabelle 3 dargestellt.
-
Wie erwartet, bestätigen und
verbessern diese Ergebnisse die vorherigen. Sämtliche perfekten Paarungen
generieren ein Hybridisierungssignal bei 1, während die letzten Misspaarungen
Signale unter 0,5 generieren, außer bI:fJc, das geringfügig höher liegt.
Eine Schwelle von 0,7 ermöglicht
es klar, die perfekten Paarungen von externen Misspaarungen zu unterscheiden.
-
2.4 – Anwendung auf die Arbeitsweise
eines Biochips universeller Oligonukleotide
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Bei der Verwendung eines Oligonukleotid-Biochips,
der beispielsweise insgesamt 65.536 mögliche Oktamere trägt, ist
es nicht sehr effizient, einfach eine Intensitätsschwelle anzusetzen, um zu
bestimmen, ob ein Signal positiv oder negativ ist. In der Tat sind
die Signale der stabilsten Misspaarungen nur zweimal schwächer als
die Signale der perfekten Paarungen, wobei es möglich ist, dass Versuchsschwankungen
dazu führen werden,
dass eine bestimmte Anzahl von perfekten Paarungen als negativ detektiert
wird, und dass ebenso eine bestimmte Anzahl von externen Misspaarungen
als positiv bestimmt wird. Beispielsweise gibt es bei sämtlichen
in Tabelle 3 zusammengefassten Daten 2 unter den 39 gezeigten Signalen
für perfekte
Paarung, die unterhalb der Schwelle von 0,7 liegen (5,1%), und es
gibt 2 von 56 (3,6%) Bestimmungen von externen Misspaarungen, die über dieser
Schwelle von 0,7 liegen. Es handelt sich um einen Wert für den Duplex
bJ:fIc und um einen Wert für
den Duplex bJ:fIc. Diese beiden Duplexe gehören zu den drei stabilsten
missgepaarten Duplexe aus den durchgeführten Experimenten.
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Eine effektive Art und Weise vorzugehen
besteht darin, sämtliche
der Oligonukleotide in der selben Gruppe zu vereinen, die sich nur
durch ihre terminalen Nukleotide unterscheiden (16 Oktamere pro
Biochip, der sämtliche
möglichen
Oktamere trägt),
und für
jede Gruppe das stärkste
Signal zu bestimmen. Es ist dann einfach, die positiven Gruppen
von den negativen Gruppen zu unterscheiden, denn dies wird darauf
hinaus laufen, perfekte Paarungen von internen Misspaarungen zu
unterscheiden. Beispielsweise wird im Hinblick auf die stärksten Signale
eine Schwelle von 0,4 angewendet.
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Danach kann für jede Gruppe von Oligonukleotiden
hinsichtlich des stärksten
Signals eine Schwelle von 0,7 angewendet werden.
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Wenn auf diese Art und Weise für sämtliche
der in Tabelle 3 dargestellten Experimente vorgegangen wird, wird
keine perfekte Paarung als negativ bestimmt, denn sämtliche
Paarungen liegen hinsichtlich des stärksten Signals des Experimentes
weit über
der Schwelle von 0,4. Andererseits bleiben die beiden Werte, die
als falsch-positiv bestimmt werden, falsch positiv.
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Durch die Anwendung dieser Angaben
hätte ein
auf diese Art und Weise funktionierender Biochip universeller Nukleotide
also einen Anteil Falsch-Negativer von 0%, einen Anteil von falschpositiven
internen Misspaarungen von 0% und einen Anteil von falsch positiven
externen Misspaarungen von 3 bis 4%, was tatsächlich einem Anteil von Falsch-Positiven
von ungefähr
10 für
30 und 40 externer Misspaarungen entspricht. Solche Anteile von
Falsch-Positiven stellen eine deutliche Verbesserung des Standes
der Technik dar, indem die Hybridisierung isotherm erfolgt. Solche
Anteile sind ausreichend gering, um die Rekonstruktion der Sequenz einer
Nukleinsäureprobe
mittels Sequenzierung durch Hybridisierung zu ermöglichen.
Tatsächlich
können
diese verbleibenden Hybridisierungsfehler mittels einer adäquaten Datenanalysesoftware
auf Grund der Redundanz der Hybridisierungen verbessert werden (5).
-
Um die Qualität der Ergebnisse noch weiter
zu verbessern, können
anstatt nur einem zwei Hybridisierungsexperimente pro Probe durchgeführt werden.
Der Anteil Falsch-Positiver sollte dann in der Größenordnung
von 1 für
30 bis 40 externer Misspaarungen liegen.
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TABELLE
1
Oligonukleotide | Hybridisierung |
bA:fDc | 0,31 |
bB:fBc | 0,86 |
bC:fBc | 0,06 |
bD:fDc | 0,73 |
bE:fDc | 0,02 |
bF:fBc | 0,14 |
bG:fDc | 1,03 |
bH:fJc | 0,14 |
bI:fJc | 0,79 |
bJ:fJc | 1,00 |
-
TABELLE
2
Ergebnisse der Hybridisierungen im thermischen Gradienten
-
TABELLE
3
Ergebnisse der Hybridisierungen im thermischen Gradienten
bG positioniert bei 26,8°C
-
Bibliographische Referenzen,
die, sofern notwendig, in die vorliegende Beschreibung einbezogen
sind
-
(1) K. R. Khrapko, Y. P. Lysov, A.
A. Khorlyn. V. V. Shick, V. L. Florentiev und A. D. Mirzabekov;
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Letters; 1989; 256; 118–122.
(2)
M. J. Doktycz, M. D. Morris, S. J. Dormady, K. L. Beattie und K.
B. Jacobson; Optical melting of 128 octamer DNA duplexes; J. Biol.
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(3)
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(4) U. Maskos und
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Acids Research; 1993; 21; 4663–4669.
(5)
Z. Strezoska, T. Paunesku, D. Radosavljevic, I. Labat, R. Drmanac
und R. Crkvenjak-ov; DNA sequencing by hybridization: 100 bases
read by a non-gel-based method; Proc. Natl. Acad. Sci. USA; 1991;
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EM Southern et al. (1992); Analysing and comparing nucleic acid
sequences by hybridisation to arrays of oligonucleotides; evaluation
using experimental models. Genomics 13, 1008–1017.
(7) R. Drmanac
et al. (1993); DNA sequence determination by hybridization: A strategy
for efficient large-scale sequencing; Science 260; 1649–1652.
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method for DNA fingerprinting, Genomics 4, 129–136.
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al. (1988); Doklady akademi. Nauk. SSR 303: 1508–511. (10) Drmanac R. et al.
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(11)
Sze VLSI Technology, Mc Graw Hill 1983.