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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Identifizierung von Mitgliedern
der LIM-Proteinfamilie
als eine weitere Art von Tumortyp-spezifischen Bruchpunktbereichgenen
und häufigen
Fusionspartnern der HMG-Gene in einer Anzahl von Tumoren, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf mesenchymale Tumoren-Harmatome (z. B. Brust und Lunge), Lipome,
pleomorphe Speicheldrüsenadenome,
uterine Leiomyome, Angiomyxome, Fibroadenome der Brust, Polypen
des Endometriums, arteriosklerotische Plaques und andere gutartige Tumore
sowie verschiedene bösartige
Tumoren, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Sarkome (z. B. Rhabdomyosarkom, Osteosarkom) und Karzinome (z.
B. der Brust, Lunge, Haut, Schilddrüse) sowie Leukämien und
Lymphome. Das LPP (Lipombevorzugter Partner)-Gen dieser Familie
hat sich als spezifisch für
Lipome herausgestellt. Die Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung
der Mitglieder der LIM-Genfamilie und derer Derivate in Diagnose
und Therapie.
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Es
ist daher festgestellt worden, dass Mitglieder der LIM-Familie als
ein postuliertes Multi-Tumor aberrantes Wachstumsgen (MAG) identifiziert
werden können,
das an Chromosomenaberrationen beteiligt ist. Unter diesen wird
das Chromosom 3-abgeleitete Lipombevorzugter Partner (LPP)-Gen insbesondere
mit Lipomen in Verbindung gebracht.
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LIM-Proteine
sind Proteine, die cysteinreiche zinkbindende Domänen, sogenannte
LIM-Domänen, tragen.
Sie sind an Protein-Protein-Wechselwirkungen beteiligt [siehe Lit.
80 für
einen Überblick].
Eines der Mitglieder der Proteinfamilie ist das nun offenbarte LPP-Protein, das auf
dem Chromosom 3 liegt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die Aberrationen in dem LPP-Gen auf Chromosom 3 als
Modell verwendet worden, um das allgemeinere Konzept der LIM-Genfamilie
sowohl in gutartigen als auch in bösartigen Tumoren aufzudecken.
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Obwohl
die LIM-Genfamilie als solche bekannt ist, ist bis zu der vorliegenden
Erfindung die Korrelation zwischen dieser Familie und tumorinduzierenden
Chromosomenaberrationen, wie Translokationen, Deletionen, Insertionen
und Inversionen, nicht vorhergesehen worden. Außerdem ist bisher nicht vorher
gezeigt worden, dass Veränderungen
des physiologischen Expressionsgrades der Mitglieder der Genfamilie
wahrscheinlich ebenfalls an der Tumorentwicklung beteiligt sind.
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Gestützt auf
diese Einsichten stellt die vorliegende Erfindung nun die Mitglieder
der Genfamilie oder deren Derivate in isolierter Form und deren
Verwendung in diagnostischen und therapeutischen Anwendungen bereit.
Weiterhin kann das Wissen über
den Ort und die Nukleotidsequenz der Gene verwendet werden, um deren
Umordnung oder Expression zu untersuchen und um eine mögliche Zunahme
oder Abnahme ihres Expressionsgrades und dessen Effekte auf das
Zellwachstum zu identifizieren. Auf diese Information gestützt können diagnostische
Tests oder therapeutische Behandlungen entwickelt werden.
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In
dieser Anmeldung wird der Begriff "Multi-Tumor aberrantes Wachstum (oder
MAG)-Gen" verwendet, um
die Beteiligung dieser Arten von Genen an verschiedenen Arten von
Krebs anzuzeigen. Der Begriff bezieht sich auf alle Mitglieder der
LIM-Genfamilie, die an nichtphysiologischem proliferativem Wachstum
beteiligt sind und insbesondere an bösartigen oder gutartigen Tumoren,
einschließlich
arteriosklerotischen Plaques, beteiligt sind. Erfindungsgemäß wurde
jedoch weiterhin herausgefunden, dass sogar Brüche außerhalb des tatsächlichen
Gens, aber in dessen Nähe,
zu einem aberranten Wachstum führen
können.
Der Begriff MAG-Gen soll daher ebenfalls die unmittelbare Umgebung
des Gens einschließen.
Der Fachmann wird verstehen, dass die "unmittelbare Umgebung" so verstanden werden
sollte, dass sie die Umgebungen des Gens einschließt, in denen
Brüche
oder Umanordnungen zu dem oben definierten nichphysiologischen proliferativen
Wachstum führen.
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Der
Begriff "Wildtypzelle" wird verwendet,
um eine Zelle zu bezeichnen, die kein aberrantes Chromosom beherbergt,
oder eine Zelle, die einen physiologischen Expressionsgrad des relevanten
Gens aufweist. "Wildtyp" oder "normales Chromosom" bezieht sich auf
ein nichtaberrantes Chromosom.
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Die
vorliegende Erfindung sieht verschiedene diagnostische und therapeutische
Anwendungen vor, die auf den Informationen beruhen, die von den
Genen erhalten werden können.
Diese Information umfasst nicht nur dessen Nukleotidsequenz oder
die Aminosäuresequenz
des von dem Gen abgeleiteten Genprodukts, sondern umfasst auch die
Transkriptions- oder Translationsgrade des Gens.
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Die
Erfindung ist daher zweifach. Einerseits kann die Aberration im
Zellwachstum direkt oder indirekt durch die physikalischen Brüche verursacht
sein, die in dem Gen oder dessen Umgebung auftreten. Andererseits
kann die Aberration im Zellwachstum durch einen nichtphysiologischen
Expressionsgrad des Gens verursacht sein. Dieser nichtphysiologische
Expressionsgrad kann durch den Bruch verursacht sein oder kann auf einem
anderen Anreiz beruhen, der das Gen aktiviert oder deaktiviert.
Gegenwärtig
ist der genaue Mechanismus oder Ursprung des aberranten Zellwachstums
noch nicht aufgelöst.
Eine exakte Kenntnis dieses Mechanismus ist jedoch nicht notwendig,
um Verfahren zur Diagnose oder Behandlung zu definieren.
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Erfindungsgemäße diagnostische
Verfahren beruhen daher auf der Tatsache, dass eine Aberration in einem
Chromosom zu einer detektierbaren Veränderung in dem Aussehen oder
dem biochemischen Verhalten des Chromosoms führt. Eine Translokation führt z. B.
zu einem ersten Teil des Chromosoms (und folglich des MAG-Gens),
der durch einen anderen (zweiten) Teil ersetzt wurde (im Folgenden
als "erste und zweite
Substitutionsteile" bezeichnet).
Der erste Teil erscheint häufig
irgendwo anders auf einem anderen Chromosom, von dem der zweite
Teil stammt. Als Konsequenz werden Hybriden zwischen den verbleibenden
Teilen von beiden (oder im Falle von dreifachen Translokationen
sogar mehr) Chromosomen und den durch deren Translokationspartner
bereitgestellten Substitutionsteilen gebildet. Da nun festgestellt
wurde, dass die Brüche
in einem MAG-Gen auftreten, führt
dies zu hybriden Genprodukten des MAG-Gens. Markierungssubstanzen,
wie etwa hybridisierende Moleküle
wie RNA, DNA oder DNA/RNA-Hybride, oder Antikörper können solche Hybride sowohl
auf der DNA-Ebene als auch auf der RNA- oder Proteinebene detektieren.
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Zum
Beispiel umfasst das Transkript eines Hybriden noch immer den Bereich,
der durch den verbleibenden Teil des Gens/Chromosoms bereitgestellt
wird, aber ihm fehlt der Bereich, der durch den Substitutionsteil,
der transloziert wurde, bereitgestellt wurde. Im Falle von Inversionen,
Deletionen und Insertionen kann das Gen auf gleiche Weise betroffen
sein.
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Translokationen
sind üblicherweise
ebenfalls zytogenetisch detektierbar. Die anderen Aberrationen sind
schwieriger festzustellen, da sie oft nicht auf einer zytogenetischen
Ebene sichtbar sind. Die Erfindung sieht nun Möglichkeiten zum Diagnostizieren
all dieser Arten chromosomaler Aberrationen vor.
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Bei
Translokationen detektieren Markierungssubstanzen oder Sonden, die
auf dem MAG-Gen
basieren, für
die verbleibenden und Substitutionsteile eines Chromosoms in situ
den verbleibenden Teil auf dem ursprünglichen Chromosom, aber den
Substitutionsteil auf einem anderen, dem Translokationspartner.
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Im
Fall von Inversionen hybridisieren z. B. zwei Sonden in einem spezifischen
Abstand in dem Wildtyp-Gen. Dieser Abstand könnte sich jedoch durch eine
Inversion ändern.
In situ können
solche Inversionen daher durch Markierung eines Satzes geeigneter
Sonden mit demselben oder unterschiedlichen detektierbaren Markierungssubstanzen,
wie etwa fluoreszierenden Markierungen, sichtbar gemacht werden.
Deletionen und Insertionen können
auf ähnliche
Weise detektiert werden.
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Erfindungsgemäß können die
oben beschriebenen in situ-Anwendungen sehr vorteilhaft durch Verwendung
von FTSH-Techniken durchgeführt
werden. Die Markierungssubstanzen sind z. B. zwei Cosmide, von denen
eines die Exons 1 bis 3 des MAG-Gens umfasst, während das andere die Exons
4 und 5 umfasst. Beide Cosmide sind mit unterschiedlichen fluoreszierenden
Markierungssubstanzen, z. B. blau und gelb, markiert. Das normale
Chro mosom zeigt eine Kombination beider Markierungen, so dass es
ein grünes
Signal ergibt, während
die Translokation als blaues Signal auf dem verbleibenden Teil eines
Chromosoms (z. B. 12) sichtbar ist, während das gelbe Signal auf
einem anderen Chromosom, das den Substitutionsteil umfasst, gefunden
wird. Wenn dieselben Markierungen für beide Sonden verwendet werden,
beträgt
die Intensität
des Signals auf dem normalen Chromosom 100 %, während das Signal des aberranten
Chromosoms 50 % beträgt. Im
Falle von Inversionen verschiebt sich eines der Signale von einem
Ort auf dem normalen Chromosom zu einem anderen auf dem aberranten
Chromosom.
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In
den oben beschriebenen Anwendungen muss zum Vergleich eine Referenz
eingeschlossen werden. Üblicherweise
ist nur eines der zwei Chromosomen betroffen. Es ist daher sehr
bequem, das normale Chromosom als interne Referenz zu verwenden.
Außerdem
ist es wichtig, eine der Markierungssubstanzen auf dem verbleibenden
oder nicht geänderten
Teil des Chromosoms und die andere auf dem Substitutions- oder invertierten
Teil auszuwählen.
Als Alternative kann eine Kombination von Sonden basierend auf beiden Translokations-
oder Fusionspartnern verwendet werden. Zum Beispiel kann man für die Identifizierung
von Lipomen Sonden basierend auf den LIM-Domänen des LPP-Gens einerseits
und basierend auf Exons 1 bis 3 des HMGI-C-Gens andererseits verwenden.
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Außerdem wurde
herausgefunden, dass Brüche
auch außerhalb
des Gens, d. h. 5' oder
3' davon auftreten
können.
Die Wahl der Sonden schließt
dann selbstverständlich
mindestens eine Sonde ein, die mit einer DNA-Sequenz hybridisiert,
die 5' oder 3' des Gens angeordnet
ist.
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Der
hier verwendete Begriff "Sonden" sollte weit ausgelegt
werden und schließt
ein, ist aber nicht beschränkt
auf lineare DNA- oder RNA-Stränge,
künstliche
Hefechromosomen (YACs) oder ringförmige DNA-Formen, wie etwa
Plasmide, Phagen, Cosmide usw.
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Diese
in situ-Verfahren können
an Metaphasen- und Interphasen-Chromosomen verwendet werden.
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Neben
den oben beschriebenen in situ-Verfahren können unterschiedliche diagnostische
Techniken auf einer stärker
biochemischen Ebene durchgeführt
werden, z. B. basierend auf Veränderungen
in der DNA, RNA oder dem Protein oder auch Veränderungen in dem physiologischen
Expressionsgrad des Gens.
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Die
Grundlage für
die Verfahren, die auf Veränderungen
in dem biochemischen Verhalten des Chromosoms beruhen, ist die Tatsache,
dass durch Auswählen
geeigneter Sonden Veränderungen
in der Länge oder
Zusammensetzung des Gens, Transkripts oder Proteins auf einem Gel
oder Blot detektiert werden können.
Veränderungen
der Länge
sind sichtbar, da das normale Gen, Transkript(e) oder Protein(e)
an einer anderen Stelle auf dem Gel oder Blot als das aberrante
erscheint. Im Falle einer Translokation erscheint eine größere Anzahl
von Flecken als normalerweise.
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Basierend
auf dem oben beschriebenen Prinzip kann die Erfindung daher z. B.
ein Verfahren zum Diagnostizieren von Zellen mit nichtphysiologischen
Proliferationsvermögen
betreffen, dass die Schritte Entnehmen einer Biopsie von zu diagnostizierenden
Zellen, Isolieren eines geeigneten MAG-Gen zugehörigen Makromoleküls daraus
und Analysieren des somit erhaltenen Makromoleküls durch Vergleichen mit einem
Referenzmolekül,
das aus Zellen stammt, die kein nichtphysiologisches Proliferationsvermögen zeigen,
bevorzugt von demselben Individuum, umfasst. Das MAG-Gen zugehörige Makromolekül kann daher
eine DNA, eine RNA oder ein Protein sein. Das MAG-Gen kann ein Mitglied
der LIM-Familie sein.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
dieser Art von Diagnoseverfahren umfasst die Erfindung die Schritte
Entnehmen einer Biopsie der zu diagnostizierenden Zellen, Extrahieren
der gesamten RNA daraus, Herstellen einer Erststrang-cDNA (first
strand) der mRNA-Spezies
in dem Gesamt-RNA-Extrakt oder poly-A-ausgewählter Fraktion(en) daraus,
wobei die cDNA ein geeignetes Ende umfasst; Durchführen einer
PCR unter Verwendung eines MAG-Gen-spezifischen Starters und eines
endspezifischen Starters, um MAG-Genspezifische cDNAs zu amplifizieren;
Trennen der PCR-Produkte auf einem Gel, um ein Bandenmuster zu erhalten;
Beurteilen der Gegenwart aberranter Banden durch Vergleich mit Wildtyp-Banden,
bevorzugt von demselben Individuum stammend.
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Als
Alternative kann eine Amplifikation mittels der Nukleinsäuresequenz-basierten
Amplifikation (NASBA)-Technik [81] oder deren Variationen durchgeführt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Schritte Entnehmen einer Biopsie der zu
diagnostizierenden Zellen, Isolieren des Gesamtproteins daraus,
Trennen des Gesamtproteins auf einem Gel, um im Wesentlichen individuelle
Banden zu erhalten, wahlweise Übertragen
der Banden auf einen Westernblot, Hybridisieren der so erhaltenen
Banden mit Antikörpern,
die gegen einen Teil des Proteins gerichtet sind, der durch den übrig bleibenden
Teil des MAG-Gens codiert ist, und gegen einen Teil des Proteins,
der durch den Substitutionsteil des MAG-Gens codiert ist; Sichtbarmachen
der Antigen-Antikörper-Reaktionen
und Ermitteln der Gegenwart von aberranten Banden durch Vergleich
mit Banden von Wildtyp-Proteinen, bevorzugt von demselben Individuum
stammend.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren Entnehmen einer Biopsie der zu diagnostizierenden
Zellen; Isolieren der Gesamt-DNA daraus; Verdauen der DNA mit einem
oder mehreren sogenannten "rarecutter" Restriktionsenzymen
(typischerweise "6- oder Mehrschneider"); Trennen des so
hergestellten Verdauungsproduktes auf einem Gel, um ein Trennmuster
zu erhalten; wahlweise Übertragen
des Trennmusters auf einen Southern-Blot; Hybridisieren des Trennmusters
in dem Gel oder auf dem Blot mit einem Satz von Sonden unter Hybridisierungsbedingungen;
Sichtbarmachen der Hybridisierungen und Ermitteln der Gegenwart
aberranter Banden durch Vergleich mit Wildtypbanden, bevorzugt von
demselben Individuum stammend.
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Änderungen
des Expressionsgrades des Gens können
durch das Messen von mRNA-Spiegeln
oder Proteinspiegeln mittels einer geeigneten Sonde detektiert werden.
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Diagnostische
Verfahren, die auf abnormalen Expressionsgraden des Gens basieren,
können
die Schritte Entnehmen einer Probe der zu diagnostizierenden Zellen;
Isolieren von mRNA daraus; und Ermitteln der Gegenwart und/oder
der (relativen) Menge an mRNA, die von dem MAG-Gen von Interesse
im Vergleich mit einer Kontrolle transkribiert wurde, erfassen.
Ermitteln der Gegenwart oder (relativen) Menge der mRNA kann durch
Amplifizieren mindestens eines Teils der mRNA des MAG-Gens mittels
RT-PCR oder ähnlicher Amplifikationstechniken
erreicht werden. In einer alternativen Ausführungsform kann der Expressionsgrad durch
Bestimmung der Gegenwart oder der Menge des Genprodukts (z. B. Protein)
mittels z. B. monoklonaler Antikörper
ermittelt werden.
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Das
diagnostische Verfahren der Erfindung kann für Erkrankungen verwendet werden,
bei welchen Zellen mit einem nichtphysiologischen Proliferationsvermögen aus
der Gruppe aus gutartigen Tumoren, wie etwa mesenchymalen Tumoren-Harmatomen
(z. B. Brust und Lunge), Fettgewebetumoren (z. B. Lipome), pleomorphen
Speicheldrüsenadenomen,
uterinen Leiomyomen, Angiomyxomen, Fibroadenomen der Brust, Polypen
des Endometriums, arteriosklerotischen Plaques und anderen gutartigen
Tumoren sowie verschiedenen bösartigen
Tumoren, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Sarkome (z. B. Rhabdomyosarkom, Osteosarkom) und Karzinome (z.
B. der Brust, Lunge, Haut, Schilddrüse) ausgewählt werden. Die Erfindung ist
nicht auf die Diagnose und Behandlung sogenannter gutartiger und
bösartiger
solider Tumoren beschränkt,
sondern ihre Prinzipien haben sich als ebenfalls als auf hämatologische
Bösartigkeiten
wie Leukämien
und Lymphome anwendbar herausgestellt.
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Neue
Veröffentlichungen
deuten darauf hin, dass arteriosklerotische Plaques ebenfalls abnormale Proliferation
[26] hauptsächlich
glatter Muskelzellen mit sich bringen, und es wurde postuliert,
dass arteriosklerotische Plaques gutartige Tumoren darstellen [27].
Daher muss diese Art von Störung
ebenfalls als eine mögliche
Indikation für
die Verwendung der MAG-Genfamilie verstanden werden, insbesondere
in diagnostischen und therapeutischen Anwendungen.
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Neben
den oben beschriebenen therapeutischen und diagnostischen Verfahren
können
die Prinzipien der Erfindung ebenfalls zur Herstellung eines nichtmenschlichen
transgenen Tiermodells zum Testen von Pharmazeutika zur Behandlung
von MAG-Gen-bezogenen bösartigen
oder gutartigen Tumoren und arteriosklerotischen Plaques verwendet
werden. Eines der Beispiele beschreibt die Herstellung solch eines
Tiermodells.
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Es
sollte klar sein, dass die Prinzipien der vorliegenden Erfindung
hier lediglich zur Erläuterung
nur mit Bezug auf das LPP-Gen auf Chromosom 3 beschrieben werden.
Basierend auf den in dieser Anmeldung bereitgestellten Informationen
wird ein Fachmann in der Lage sein, entsprechende Gene der Genfamilie
zu isolieren und sequenzieren und die Prinzipien dieser Erfindung
durch Verwendung des Gens und seiner Sequenz ohne Abweichen vom
Schutzumfang des allgemeinen Konzepts dieser Erfindung anzuwenden.
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Die
vorliegende Erfindung wird daher durch die folgenden Beispiele,
die in keiner Weise den Schutzumfang beschränken sollen, weiter erklärt.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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1. Einführung
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Dieses
Beispiel beschreibt die Isolierung und Analyse 75 überlappender
YAC-Klone und die Erstellung eines YAC-Kontigs (Satz überlappender
Klone), das einen Bereich von ungefähr 6 Mb an genomischer DNA um
den Ort D12S8 überspannt
und MAR einschließt.
Die Orientierung des YAC Kontigs auf dem langen Arm des Chromosoms
12 wurde durch Doppelfarb-FISH-Analyse bestimmt. Auf der Basis von
STS-Gehaltkartierung und Restriktionsenzymanalyse wurde eine weitreichende
physikalische Karte dieses 6 Mb DNA-Bereichs erstellt. Das Kontig stellt
eine nützliche
Quelle zum cDNA-Fang dar, der auf das Identifizieren von Genen,
die in 12q15 angeordnet sind, gerichtet ist, einschließlich des
einen, das direkt durch die unterschiedlichen Chromosom 12-Aberrationen
betroffen ist.
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2. Materialien
und Verfahren
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2.1. Zelllinien
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Die
Zelllinien PK89-12 und LIS-3/SV40/A9-B4 wurden zur Chromosomenzuordnung
unter Verwendung somatischer Zellhybrid (CASH)-Experimente verwendet.
PK89-12, das Chromosom 12 als einziges menschliches Chromosom in
einem genetischen Hamsterhintergrund enthält, ist zuvor beschrieben worden [29].PK89-12
Zellen wurden in einem DME-F12-Medium kultiviert, das mit 10 % fetalem
Rinderserum, 200 IU/ml Penicillin und 200 μg/ml Streptomycin ergänzt wurde.
Der somatische Zellhybrid LIS-3/SV40/A9-B4 wurde bei Fusion der myxoiden Liposarkom-Zelllinie
LIS-3/SV40, die ein t(12;16) (q13;p11.2) trägt, und Maus A9-Zellen erhalten,
und es wurde bereits vorher gezeigt, dass sie der (16), aber weder
der (12) noch das normale Chromosom 12 enthält [30]. LIS-3/SV40/A9-B4 Zellen
wurden in einem selektiven AOA-Medium kultiviert (AOA-Medium, das aus DME-F12-Medium
bestand, das mit 10 % fetalem Rinderserum, 0,05 mM Adenin, 0,05 mM
Oubain und 0,01 mM Azaserin ergänzt
wurde). Beide Zelllinien wurden häufig durch zytogenetische Standardtechniken
getestet.
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2.2. Nukleotidsequenzanalyse
und Oligonucleotide
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Nukleotidsequenzen
wurden gemäß dem Dideoxykettenabbruchverfahren
unter Verwendung eines T7-Polymerase-Sequenzierungskits (Pharmacia/LKB)
oder eines dsDNA-Zyklus-Sequenzierungssystems (GIBO/BRL)
bestimmt. DNA-Fragmente wurden in pGEM-3Zf(+) subkloniert und unter
Verwendung eines FITC-markierten Standard SP6- oder T7-Starters oder spezifischer
Starter, die basierend auf neu erhaltenen Sequenzen synthetisiert
wurden, sequenziert. Die Sequenzierungsergebnisse wurden unter Verwendung
eines automatisierten laserfluoreszierenden (A.L.F.) DNA-Sequenzierers
(Pharmacia Biotech) und Standard 30 cm, 6 % HydrolinkR,
Long RangeTM Gelen (AT Biochem) erhalten.
Die Nukleotidsequenzen wurden unter Verwendung der Sequenzanalyse-Software
Genepro (Riverside Scientific), PC/Gene (IntelliGenetics), des IntelliGenetics
Suite Soft warepakets (IntelliGenetics, Inc.) und Oligo analysiert
[31]. Alle Oligonukleotide wurden von Pharmacia Biotech erworben.
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2.3. Chromosomherstellung
und Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH)
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Eine
FISH-Analyse der YAC-Klone wurde durchgeführt, um deren chromosomale
Positionen zu bestimmen und chimäre
Klone zu identifizieren. Eine FISH-Analyse von Cosmid-Klonen, die den STSs
der YAC-Insertenden entsprechen, wurde durchgeführt, um deren chromosomale
Positionen festzustellen. Die Cosmide wurden aus der Humangenom-Bibliothek CMLW-25383
[32] oder der geordneten Chromosom 12-spezifischen Bibliothek, die
am Lawrence Livermore National Laboratory hergestellt wurde (LL12NC01,
Lit. 33), gemäß Standardverfahren
isoliert [34]. Eine Routine-FISH-Analyse wurde im Wesentlichen wie
zuvor beschrieben durchgeführt
[30, 35]. DNA wurde mit Biotin-11-dUTP (Boehringer) unter Verwendung
des Protokolls von Kievits et al. markiert [36]. Antifade-Medium, bestehend
aus DABCO (2 g/100 ml, Sigma), 0,1 M Tris-HCl pH 8, 0,02% Thimerosal
und Glyzerin (90 %), und das Propidiumiodid (0,5 μg/ml, Sigma)
als Gegenfärbung enthielt,
wurde 15 Minuten bevor die Proben auf einem Zeiss Axiophot Fluoreszenz-Mikroskop unter Verwendung
eines doppelten Bandpassfilters für FITC/Texasrot (Omega Optical,
Inc.) analysiert wurden, zugegeben. Die Ergebnisse wurden auf Scotch
(3M) 640 ASA Film aufgenommen.
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Für die Doppelfarb-FISH-Experimente
wurde LLNL12NC01-96C11 mit Digoxygenin-11-dUTP (Boehringer) markiert und die Cosmide
LLNL12NC01-1F6 und -193F10 mit Biotin-11-dUTP. Gleiche Mengen jeder Sonde
wurden kombiniert, und diese Mischung wurde zur Hybridisierung verwendet.
Nach der Hybridisierung wurden die Objektträger für 20 Minuten mit Avidin-FITC
inkubiert und dann gewaschen, wie von Kievits et al. beschrieben
[36]. Die nachfolgende Reihe von Inkubierungen in TNB-Puffer (0,1
M Tris-HCl, pH 7,5, 0,15 M NaCl, 0,5 % Boehringer Blocker (Boehringer))
und Waschschritte wurden in TNT-Puffer
(0,1 M Tris-HCl, pH 7,5, 0,15 M NaCl, 0,05 % Tween-20) durchgeführt; alle
Inkubationen wurden bei 37 °C
für 30
Minuten durchgeführt.
Während
der zweiten Inkubation wurden Ziegen-α-Avidin-biotin (Vector) und
Maus-α-Digoxygenin (Sigma)
gleichzeitig verwendet. Während
der dritten Inkubation wurden Avidin-FITC und Kaninchen-α-Maus-TRITC (Sigma) angewendet.
Während
der letzten Inkubation wurde Ziegen-α-Kaninchen-TRITC (Sigma) angewendet. Nach einem
letzten Waschen in TNT-Puffer wurden die Proben zweimal in 1 × PBS gewaschen
und dann durch eine Ethanol-Reihe (70 %, 90 %, 100 %) getrocknet.
Antifade-Medium, das 75 ng/μl DAPI
(Serva) als Gegenfärbung
enthielt, wurde verwendet. Die Proben wurden auf einem Zeiss Axiophot
Fluoreszenzmikroskop wie oben beschrieben analysiert.
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2.4. Screening von YAC-Bibliotheken
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YAC-Klone
wurden aus CEPH-Humangenom-YAC-Bibliotheken Mark 1 und 3 [37, 38]
isoliert, die uns durch das Centre d'Étude
du Polyphormisme Humain (CEPH) zugänglich gemacht wurden. Das
Screening wurde durchgeführt,
wie zuvor beschrieben [39]. Kontaminierende Candida parapsylosis,
denen manchmal begegnet wurde, wurden durch Zugabe von Terbinafin
(freundlicherweise bereitgestellt von Dr. Dieter Römer, Sandoz
Pharma LTD, Basel, Schweiz) zu dem Wachstumsmedium (Endkonzentration:
25 μg/ml)
beseitigt. Die isolierten YAC-Klone wurden durch STS-Gehaltkartierung,
contour-clamped homogeneous electric field (CHEF) Gel-Elektrophorese
[40], Restriktionskartierung und Hybridisierungs- und FISH-Analyse
charakterisiert.
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2.5. PCR-Reaktionen
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PCR-Amplifikation
wurde durch Verwendung einer Pharmacia/LKB Gen-ATAQ-Steuerung (Pharmacia/LKB)
in Endvolumen von 100 μl,
die 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2,
0,01 % Gelatine, 2 mM dNTPs, 20 pM jedes Amplimers, 2,5 Einheiten
Amplitaq (Perkin-Elmer Cetus) und 100 ng (für Superpools) oder 20 ng (für Pools)
DNA enthielten, durchgeführt.
Nach anfänglicher
Denaturierung für
5 Minuten bei 94 °C
wurden 35 Amplifikationszyklen durchgeführt, die jeder aus Denaturierung
für 1 Minute
bei 94 °C,
Annealing für
1 Minute bei der geeigneten Temperatur (siehe Tabelle I) und Verlängerung
für 1 Minute
bei 72 °C bestanden.
Die PCR-Reaktion wurde durch eine abschließende Ver längerung bei 72 °C für 5 Minuten
abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden durch Analyse von 10 μl des Reaktionsprodukts
auf Polyacrylamid-Minigelen beurteilt.
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2.6. Gepulste Feldgelelektrophorese
und Southern-Blot-Analyse
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Gepulste
Feldgelelektrophorese und Southern-Blot-Analyse wurden genau wie
von Schoenmakers et al. beschrieben durchgeführt [39]. Agaroseblöckchen,
die hochmolekulare YAC-DNA (ungefähr 1 × 108 Hefezellen äquivalent)
enthielten, wurden zweifach in ungefähr 25 ml TE-Puffer (pH 8,0)
für 30
Minuten bei 50 °C äquilibriert,
gefolgt von zwei ähnlichen Äquilibrierungsdurchgängen bei
Raumtemperatur. Die Blöckchen
wurden anschließend
in 2 ml Rundboden-Eppendorf-Röhrchen überführt und
zweimal für
30 Minuten in 500 μl
des geeigneten 1 × Restriktionspuffers
bei der geeigneten Restriktionstemperatur äquilibriert. Danach wurde die DNA
in den Blöckchen
gemäß den Lieferantenanweisungen
(Boehringer) für
4 Stunden unter Verwendung von 30 Einheiten Restriktions-Endonuklease pro
Verdauungsreaktion verdaut. Nach der Verdauung wurden die Blöckchen gemeinsam
mit geeigneten Molekulargewichtmarkierungssubstanzen auf ein 1 %
Agarose/0,25 × TBE-Gel
geladen, mit LMP-Agarose versiegelt und auf einer CHEF-Vorrichtung (Biorad)
für 18
Stunden bei 6,0 V/cm unter Verwendung eines Pulswinkels von 120
Grad und konstanten Pulszeiten, die von 10 Sekunden (Trennung bis
300 kbp) bis 20 Sekunden (Trennung bis zu 500 kbp) variierten, fraktioniert.
Im Falle großer
Restriktionsfragmente wurden zusätzliche
Läufe durchgeführt, die
auf die Trennung von Fragmenten mit Größen oberhalb 500 kbp gerichtet
waren. Elektrophorese wurde bei 14 °C in 0,25 × TBE durchgeführt. Als
Molekulargewicht-Markierungssubstanzen wurden Lambda Ladders (Promega)
und selbstgemachte Blöckchen,
die Lambda-DNA, geschnitten mit Restriktions-Endonuklease HindIII,
enthielten, verwendet. Nach der Elektrophorese wurden die Gele mit
Ethidiumbromid angefärbt,
fotografiert und unter Verwendung eines Stratalinker (Stratagene),
auf 120 mJ eingestellt, UV-bestrahlt. Die DNA wurde anschließend auf
Hybond N+ Membranen (Amersham) für 4 bis
16 Stunden unter Verwendung von 0,4 N NaOH als Transferpuffer geblottet.
Nach dem Blotten wurden die Membranen für 15 Minuten bei 80 °C getrocknet,
kurz in 2 × SSPE
neutralisiert und für
mindestens 3 Stunden bei 42 °C
in 50 ml einer Lösung
aus 50 % Formamid, 5 × SSPE,
5 × Denhardts,
0,1 % SDS und 200 μg/ml
Heparin vorhybridisiert. Die Filter wurden anschließend für 16 Stunden
bei 42 °C
in 10 ml einer Lösung
aus 50 % Formamid, 5 × SSPE,
1 × Denhardts,
0,1 % SDS, 100 μg/ml
Heparin, 0,5 % Dextransulfat und 2 – 3 × 106 cpm/ml
markierter Sonde hybridisiert. Danach wurden die Membranen zunächst zweimal
für 5 Minuten
in 2 × SSPE/0,1
% SDS bei Raumtemperatur, dann für
30 Minuten in 2 × SSPE/0,1
% SDS bei 42 °C und
abschließend
in 0,1 × SSPE
l 0,1 % SDS für
20 Minuten bei 65 °C
gewaschen. Kodak XAR-S-Filme wurde bei 80 °C für 3 bis 16 Stunden, abhängig von
der Sondenleistung, belichtet. Verstärkungsschirme (Kyokko Special
500) wurden verwendet.
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2.7. Erzeugung von STSs
aus YAC-Insert-Enden
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STSs
aus YAC-Insert-Enden wurden unter Verwendung eines Vectorette-PCR-Verfahrens
in Kombination mit direkter DNA-Sequenzierungsanalyse, im Wesentlichen
wie von Geurts et al. [41] beschrieben, erhalten. Startersets wurden
entwickelt und auf Humangenom-DNA getestet, im Wesentlichen entsprechend
den oben beschriebenen Verfahren. STSs werden aus Gründen der
Einfachheit in dieser Anmeldung durch ihre abgekürzten Namen (z. B.: RM1 anstelle
von STS 12-RM1) bezeichnet.
-
3. Ergebnisse
-
3.1. Aufbau eines YAC-Kontigs
um den Ort D12S8 herum
-
In
vorherigen Untersuchungen [39] wurde ein 800 kb YAC-Kontig um D
1258 herum beschrieben. Dieses Kontig bestand aus den folgenden
drei, teilweise überlappenden,
nicht-chimären CEPH
YAC-Klonen: 258F11, 320F6 und 234G11. Diese Kontig wurde als Ausgangspunkt
für ein
Chromosomenwanderungsprojekt verwendet, um den DNA-Bereich auf dem
langen Arm von Chromosom 12 zu definieren, der die Bruchpunkte einer
Vielzahl gutartiger solider Tumoren umgibt, die alle proximal zu
D12S8 und distal zu CHOP angeordnet sind. Anfänglich wurde die Chromosomenwanderung
bidirektional durchgeführt,
bis die Größe des Kontigs eine
zuverlässige
Bestimmung seiner Orientierung erlaubte. In den bidirektionalen
und den anschließenden unidirektionalen
Chromosomenwanderungs schritten wurde das folgende allgemeine Verfahren
verwendet. Zunächst
führte
die Rettung und Sequenzierung der Enden der YAC-Klone zu DNA-Markierungssubstanzen,
welche die linken und rechten Seiten von diesen charakterisierten
(Tabelle I). Basierend auf den Sequenzdaten der Enden von 40 YAC-Inserts,
wurden Startersets zur spezifischen Amplifizierung der DNA entwickelt;
dadurch wurden STSs ermittelt (Tabelle II). Deren Lokalisierung
auf 12q13-qter wurde durch CASH sowie FISH bestimmt, nachdem entsprechende
Cosmid-Klone isoliert wurden. Es sollte angemerkt werden, dass isolierte YAC-Klone
häufig
ebenfalls durch FISH-Analyse beurteilt wurden, so dass nicht nur
der chromosomale Ursprung ihrer Inserts aufgedeckt wurde, sondern
ebenfalls in einer Anzahl von Fälle
ihre chimäre
Natur festgestellt und definiert wurde. Darüber hinaus sollte betont werden,
dass Daten, die durch Restriktions-Endonukleaseanalyse überlappender
YAC-Klone erhalten wurden, ebenfalls bei der YAC-Klonbewertung und
dem anschließenden
Alignment berücksichtigt
wurden. Mit den sequenziell ausgewählten und bewerteten Startersets wurde
das Screening der YAC- und Cosmid-Bibliotheken durchgeführt, um
die Bausteine für
den Kontig-Aufbau zu isolieren. Daher wurde der Kontig-Aufbau unter
Verwendung von Daten durchgeführt,
die aus FISH- und STS-Gehaltkartierung sowie Restriktions-Endonukleaseanalyse
stammten. Unter Verwendung dieser Vorgehensweise haben wir ein YAC-Kontig erstellt,
das aus 75 überlappenden
YAC-Klonen bestand, die ungefähr 6
Mb der DNA abdeckten (1). Dieses Kontig
schien die Chromosom 12-Bruchpunkte aller untersuchter Tumor-abgeleiteter
Zelllinien zu umgeben [39]. Die Eigenschaften der YACs, die zum
Aufbau dieses Kontigs verwendet wurden, sind in Tabelle I angegeben.
-
3.2. Ermittlung der chromosomalen
Orientierung des YAC-Kontigs
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Um
eine unidirektionale Chromosomenwanderung in Richtung des Zentromers
des Chromosoms 12 zu ermöglichen,
wurde die Orientierung des DNA-Bereichs, der durch die STSs RM14
und RM26 flankiert ist (ungefähre
Größe: 1450
kb), durch Doppelfarb-Interphasen-FISH-Analyse
bestimmt. Cosmid-Klone, welche diesen STSs entsprachen (d. h. LL12NC01-1F6
(RM14) und LL12NC01-96C11 (RM26)), wurden markiert, so dass sie
jeweils grüne
oder rote Signale zeigten. Als Referenzort wurde das Cosmid LL12NC01-193F10
markiert, so dass es bei der Detektion grüne Signale zeigte.
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LL12NC01-193F10
war zuvor distal zu dem Bruchpunkt von LIS-3/SV40 (d. h. CHOP) und
proximal zu den Chromosom 12q-Bruchpunkten in der Lipom-Zelllinie
Li-14/SV40 und der uterinen Leiomyom-Zelllinie LM-30.1/SV40 kartiert
worden. LL12NC01-1F6 und LL12NC01-96C11 stellten sich als distal
zu den 12q-Bruchpunkten in der Lipom-Zelllinie Li-14/SV40 und der uterinen
Leiomyom-Zelllinie LM-30.1/SV40 kartierend heraus. Daraus wurde
geschlossen, dass LL12NC01-193F10 proximal sowohl zu RM14 als auch RM26
kartiert (nichtveröffentlichte
Ergebnisse). Von 150 gezählten
informativen Interphasen zeigten 18 % eine Signalreihenfolge von
rot-grün-grün, während 72
% eine Signalreihenfolge von grün-rot-grün zeigten.
Gestützt auf
diese Beobachtungen schlossen wir, dass RM26 proximal zu RM14 kartiert,
und daher behielten wir nur das Verlängern des YAC-Kontigs von der
RM26 (d. h. proximalen) Seite unseres Kontigs bei. Nur die Cosmide, die
RM14 und RM26 enthielten, wurden durch Doppelfarben-Interphasenkartierung
geordnet; die Reihenfolge aller anderen wurde aus Daten des YAC-Kontigs
abgeleitet. Schließlich
sollte zur Kenntnis genommen werden, dass die chromosomale Orientierung
des Kontigs, wie sie auf Basis der Ergebnisse der Doppelfarben-Interphasen-FISH-Studien vorgeschlagen
wurde, unabhängig
bestätigt
wurde, nachdem das YAC-Kontig über die Chromosom
12-Bruchpunkte, wie sie in einer Vielzahl von Tumor-Zelllinien vorhanden
sind, hinaus verlängert worden
war. Diese bestätigende
Information wurde in ausgedehnten FISH-Untersuchungen erhalten,
in denen die Positionen von 'YAC
und Cosmid-Klonen relativ zu den Chromosom 12q13-q15-Bruchpunkten
primärer
Lipome, Uterinleiomyome, pleomorpher Speicheldrüsenadenome und pulmonärer Chondroid-Hamratome oder abgeleiteter
Zelllinien bestimmt wurden [24, 42, 25, 43].
-
3.3. Herstellung einer
physikalischen Rare-Cutter-Karte aus dem 6 Mb YAC-Kontig um D12S8
herum
-
Southern-Blots
von Gesamthefe-plus YAC-DNA, bis zum Abschluss mit Rare-Cutter-Enzymen (siehe Materialien
und Verfahren) verdaut und auf CHEF-Gelen getrennt, wurden nacheinander
hybridisiert mit i) der STS, die für das anfängliche Screening des fraglichen
YAC verwendet wurde, ii) pYAC4 rechter Arm Sequenzen, iii) pYAC4
linker Arm Sequenzen und iv) einer menschlichen ALU-Wiederholungs-Sonde
(BLUR-8). Die auf diese Weise erhaltene weitrechende Restriktionskarte
wurde durch Sondierung mit PCR-isolierten STSs/YAC-Endsonden
vervollständigt.
Gelegentlich wurden Doppelverdauungen durchgeführt.
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Die
Restriktionskarten einzelner YAC-Klone wurden abgeglichen, und eine
Konsens-Restriktionskarte wurde
erstellt. Es ist wichtig anzumerken, dass die gesamte Konsens-Rare-Cutter-Karte
durch mindestens zwei unabhängige
Klone, die eine volle interne Konsistenz zeigten, gestützt wurde.
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3.4. Physikalische Kartierung
von CA-Wiederholungen und monomorphen STSs/ESTs
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Gestützt auf
integrierte Kartierungsdaten, die aus dem Zweiten Internationalen
Workshop zum menschlichen Chromosom 12 [44] hervorgingen, wurde
erwartet, dass eine Anzahl veröffentlichter
Markierungssubstanzen innerhalb des hier dargestellten YAC-Kontigs
kartiert. Um eine vollständige
Integration unserer Kartierungsdaten mit jenen, die durch andere
erhalten wurden, zu ermöglichen,
wurde eine Anzahl von Markierungssubstanzen auf unserem Kontig STS-Gehalt-kartiert,
und diejenigen, die positiv gefunden wurden, wurden anschießend durch
(Starter-)Hybridisierung auf YAC-Southern-Blots sublokalisiert.
Unter den Markierungssubstanzen, von denen sich herausgestellt hat,
dass sie auf dem hier dargestellten Kontig liegen, befanden sich
CA-Wiederholungen, D12S313 (AFM207xf2) und D12S335 (AFM273vg9) [45],
D12S375 (CHLC GATA3F02) und D12S56 [46]. Weiterhin wurden das Interferon
Gamma-Gen (IFNG) [47], das rasverwandte Protein-Gen Rap1B [48] und
das exprimierte Sequenz-Tag EST01096 [49] unter Verwendung von Startersets, die
basierend auf öffentlich
zugänglichen
Sequenzdaten entwickelt wurden, kartiert (siehe Tabelle II). Markierungssubstanzen,
die getestet wurden und sich als negativ herausgestellt haben, schlossen
D12S80 (AFM102xd6), D12S92 (AFM203va7), D12S329 (AFM249xh9) und
D12S344 (AFM296xd9) ein.
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4. Diskussion
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In
dem vorliegenden Beispiel wurde die Erstellung eines YAC-Kontigs
und einer physikalischen Rare-Cutter-Karte erläutert, die ungefähr 6 Mb
auf 12q15 abdeckt, einem Bereich auf dem langen Arm des menschlichen
Chromosoms 12, der MAR enthält,
in welchem eine Anzahl von rezidivierenden chromosomalen Aberrationen
gutartiger solider Tumoren bekannterweise kartieren.
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Das
Ausmaß an Überlappung
zwischen einzelnen YACs ist sorgfältig bestimmt worden, was die
Gesamtlänge
des Kontigs bei ungefähr
6 Mb anordnet (1). Es sollte angemerkt
werden, dass unsere Größenbestimmungsdaten
für einige
des YAC-Klone leicht von den Größen abweichen,
die durch CEPH bestimmt wurden [50]. Wir glauben, dass dies am wahrscheinlichsten
an Unterschieden in den Parametern zum Laufenlassen der gepulsten
Feldgele in den unterschiedlichen Laboratorien liegt.
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Unter
Verwendung der Restriktionskartierung und der STS-Gehalt-Analyse
wurde eine weitreichende physikalische Konsenskarte (1) erstellt. Die gesamte zusammengesetzte
Karte wird durch mindestens zweifache Abdeckung unterstützt. Insgesamt
wurden über
30 Mb an YAC-DNA durch Restriktions- und STS-Gehalt-Analyse charakterisiert,
was einer durchschnittlichen Kontig-Abdeckung von ungefähr 5 Mal
entspricht. Obwohl die "angeborene" beschränkte Auflösung, die
mit der Technik der gepulsten Feldelektrophorese verbunden ist,
keine sehr präzisen
Größenabschätzungen
erlaubt, zeigte ein Vergleich mit Restriktionskartierungsdaten,
die von einem 500 kb Cosmid-Kontig erhalten wurden, das innerhalb
des YAC-Kontigs enthalten ist, das hier gezeigt wird, eine bemerkenswert
gute Korrelation. Nach Extrapolation von den Cosmid-Daten schätzen wir
die Genauigkeit der hier vorgestellten physikalischen Rare-Cutter-Karte
auf ungefähr
10 kb.
-
Die
Ergebnisse unserer physikalischen Kartierungsuntersuchungen erlaubten
die Integration dreier Gen-spezifischer sowie fünf anonymer Markierungssubstanzen,
die durch andere isoliert wurden (in
1 zwischen
den Pfeilen gezeigt). Die anonymen Markierungssubstanzen umfassen
eine monomorphe und vier polymorphe Markierungssubstanzen. Fünf vorher
veröffentlichte
YAC-Ende-abgeleitete Einzelkopie-STSs (RM1, RM4, RM5, RM7 und RM21)
sowie vier veröffentlichte
CA-Wiederholungen (D12S56, D12S313, D12S335 und D12S375) und drei
veröffentlichte
Gen-assoziierte STSs/ESTs (RAP1B, EST01096 und IFNG) sind auf derselben
physikalischen Karte angeordnet worden, und dies wird die (Verbindungs-)
Kartierung und Identifikation einer Anzahl von Merkmals-/Krankheitsgenen
erleichtern, die in derselben Region kartieren. Außerdem konnten
wir 72 YAC-Ende-abgeleitete
(Tabelle I) und acht Cosmid-Ende- oder inter-ALU-abgeleitete DNA-Markierungssubstanzen
(CH9, RM1, RM110, RM111, RM130, RM131, RM132 und RM133), die während des
Verfahrens der Chromosomenwanderung entwickelt wurden, auf derselben
physikalischen Karte anordnen. Der automatische Mailserver PYTHIA
bei
[email protected] wurde verwendet, um die abgeleiteten Sequenzen
dieser DNA-Markierungssubstanzen
nach der Gegenwart von Wiederholungen zu screenen. Für 43 dieser
72 DNA-Markierungssubstanzen (wie in Tabelle II aufgelistet) wurden
Startersets entwickelt, und die entsprechenden STSs wurden durch
PCR sowie Southern-Blot-Analyse menschlicher genomischer DNA als
einzelne Kopie bestimmt. Die 29 verbleibenden DNA-Markierungssubstanzen
(in den gelben Kästen
abgebildet) stellen YAC-Ende-abgeleitete Sequenzen dar, für welche
wir keine Startersets entwickelt haben. Diese YAC-Ende-Sequenzen kartieren
auf Basis von Restriktionskartierung vermutlich auf Chromosom 12.
Das abschließende
Bild enthüllt
eine Gesamtmarkierungssubstanzdichte in diesem Bereich von ungefähr eins
innerhalb aller 70 kb.
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Die
Analyse des hier vorgestellten Kontigs enthüllte viele CpG-reiche Bereiche,
möglicherweise HTF-Inseln,
die dafür
bekannt sind, dass sie häufig
mit Haushaltsgenen verbunden sind. Diese CpG-Insels sind am wahrscheinlichsten
an den 5'-Enden
von bisher nicht identifizierten Genen angeordnet: Es ist gezeigt worden,
dass in 90 % der Fälle,
in denen drei oder mehr Rare-Cutter-Restriktionsstellen in YAC-DNA
zusammenfallen, ein zugehöriges
Gen vorhanden ist [51]. Dies ist wahrscheinlich eine Unterschätzung der
Anzahl der Gene, die noch in diesem Bereich identifiziert werden
müssen,
da 60 % der gewebespezifischen Gene nicht mit CpG-Inseln verbunden
sind [52] und da es außerdem
möglich
ist, dass zwei Gene in unterschiedlichen Orientierungen von einer
einzelnen Insel transkribiert werden [53].
-
Während sich
herausgestellt hat, dass einige der YAC-Klone, die aus der CEPH
YAC-Bibliothek Mark 1
isoliert wurden, chimär
sind, konnten in jedem Screening überlappende YAC-Klone erhalten
werden, die basierend auf FISH, Restriktionskartierung und STS-Gehaltanalyse nicht
chimär
erschienen, was in Übereinstimmung
mit der berichteten Komplexität
der Bibliothek ist. Der Grad des Chimärismus für die CEPH-YAC-Bibliothek Mark
1 wurde für
den Bereich, der sich hier in der Untersuchung befindet, zu 18 %
(12 aus 68) bestimmt. Die kleine Zahl an YACs von der CEPH-YAC-Bibliothek
Mark 3 (nur 7 MEGA YACs wurden in diese Studie eingeschlossen) erlaubte
keine zuverlässige
Abschätzung
des Prozentsatzes an chimären
Klonen, die in dieser Bibliothek vorhanden sind. Die Durchschnittsgröße der YACs,
die von der Mark 1 Bibliothek abgeleitet wurden, berechnete sich
zu 381 kb; nicht chimäre
YACs (n = 58) wiesen eine Durchschnittsgröße von 366 kb auf, während sich
herausstellte, dass chimäre
YACs (n = 12) eine beträchtlich
größere Durchschnittsgröße hatten;
d. h. 454 kb.
-
Als
Zusammenfassung präsentieren
wir ein 6 Mb YAC-Kontig, das einem menschlichen chromosomalen Bereich
entspricht, der bei einer Vielzahl gutartiger solider Tumoren häufig umgeordnet
wird. Das Kontig verbindet über
84 Orte, einschließlich
dreier Genassoziierter STSs. Darüber
hinaus haben wir durch Restriktionskartierung mindestens 12 CpG-Inseln
identifiziert, die auf dort vorhandene Gene hinweisen können. Schließlich sind
vier CA-Wiederholungen innerhalb des Kontigs sublokalisiert worden.
Die Integration der genetischen, physikalischen und transkriptionalen
Karten des Bereichs stellen ein Grundgerüst für weitere Untersuchungen dieses
Bereichs des Chromosoms 12 bereit. Anfängliche Untersuchungen werden
sich wahrscheinlich auf MAR und ULCR12 konzentrieren, da diese Bereiche
die Bruchpunkt-Häufungsbereiche
mindestens dreier unterschiedlicher Arten solider Tumoren enthalten.
Die unterschiedlichen YAC-Klone, die wir hier beschreiben, sind
wertvolle Mittel für
solche Untersuchungen. Sie sollten die Suche nach Genen, die in
diesem Bereich liegen, und die Identifizierung jener, die direkt
durch Chromosom 12q-Aberrationen der verschiedenen gutartigen soliden
Tumoren betroffen sind, erleichtern.
-
Beispiel 2
-
1. Einleitung
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Es
wurde festgestellt, dass der 1,7 Mb Multiaberrationsbereich (MAR)
auf dem menschlichen Chromosom 12q15 wiederkehrende Chromosom 12-Bruchpunkte
beherbergt, die häufig
in unterschiedlichen gutartigen soliden Tumorarten gefunden werden.
In diesem Beispiel wird die Identifizierung eines HMG-Gens innerhalb
MAR beschrieben, die von pathogenetischer Relevanz zu sein scheint.
Unter Verwendung einer positionellen Kloning-Vorgehensweise wurde
das Hochmobilitätsgruppenprotein-Gen
HMGI-C innerhalb eines 175 kb Segments von MAR identifiziert und
seine genomische Organisation charakterisiert. Durch FISH wurde
innerhalb dieses Gens die Mehrheit der Bruchpunkte sieben unterschiedlicher
gutartiger solider Tumorarten genau lokalisiert. Durch Southern
Blot und 3'-RACE-Analyse
wurden konsistente Umordnungen in HMGI-C und/oder die Expression
veränderter
HMGI-C-Transkripte gezeigt. Diese Ergebnisse deuten auf eine Verbindung
zwischen einem Mitglied der HMG-Genfamilie und der Entwicklung gutartiger
solider Tumoren hin.
-
2. Materialien und Verfahren
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2.1. Zellkultur und primäre Tumorproben
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Die
in 3 aufgelisteten Tumorzelllinien wurden durch ein
Transfektionsverfahren erstellt [54] und sind zuvor in [39, 24]
und in einem Artikel von Van de Ven et al., Genes Chromosom. Cancer
12, 296-303 (1995), der in dieser Anmeldung als Anhang 1 enthalten
ist, beschrieben worden. Die Zellen wurden in TC199-Medium kultiviert,
das mit 20 % fetalem Rinderserum ergänzt wurde, und wurden durch
zytogenetische Standardtechniken in regelmäßigen Abständen getestet. Die humanen
hepatozellulären
Karzinomzelllinien Hep 3B und Hep G2 wurden von der ATCC (Zugangsnummern
ATCC HB 8064 und ATCC HB 8065) erhalten und in DMEM/F12, ergänzt mit
4 % Ultroser (Gibco/BRL) kultiviert. Primäre solide Tumoren wurden von
unterschiedlichen Universitätskliniken
erhalten.
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2.2. YAC- und Cosmid-Klone
-
YAC-Klone
wurden aus den CEPH Mark 1 [57] und Mark 3 [58] YAC-Bibliotheken
unter Verwendung einer Kombination von PCR-basierendem Screening
(59) und Kolonie-Hybridisierungs-Analyse
isoliert. Cosmid-Klone wurden aus einer humanen Chromosom 12-spezifischen
Cosmid-Bibliothek (LL12NC01) [60] isoliert, die vom Lawrence Livermore
National Laboratory (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von P. de Jong)
erhalten wurde. LL12NC01-abgeleitete Cosmid-Klone werden durch ihre
Mikrotiterplattenadressen angegeben; d. h. zum Beispie127E12.
-
Cosmid-DNA
wurde unter Verwendung von Standardtechniken extrahiert, welche
die Reinigung über Qiagentips
(Diagen) beinhalten. Agarose-Blöckchen,
die Hefe- und YAC-DNA
von hohem Molekulargewicht enthalten (1 × 109 Zellen
ml–1 äquivalent)
wurden wie zuvor beschrieben hergestellt [61]. Die Blöckchen wurden sorgfältig gegen
vier Wechsel von 25 ml T10E1 (pH
8,0), gefolgt von zwei Wechseln 0,5 ml 1 × Restriktionspuffer dialysiert,
bevor sie entweder einer gepulsten Feldrestriktionsenzymkartierung
oder eine YAC-Ende-Rettung unterworfen
wurden. YAC-Ende-Rettung wurde unter Verwendung eines Vectorette-PCR-Verfahrens
in Kombination mit direkter Festphasen-DNA-Sequenzierung durchgeführt, wie
zuvor in Literaturstelle 61 beschrieben. Inter-Alu-PCR-Produkte
wurden unter Verwendung veröffentlichter
Oligonukleotide TC65 oder 517 [62] isoliert, denen SalI-Enden zugegeben
wurden, um das Klonieren zu erleichtern. Nach der Sequenzanalyse wurden
Starterpaare unter Verwendung des OLIGO-Computeralgorithmus entwickelt
[61].
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2.3. DNA-Markierung
-
DNA
aus YACs, Cosmiden, PCR-Produkten und Oligonukleotiden wurde unter
Verwendung einer Vielzahl von Techniken markiert. Für FISH wurden
Klone oder Inter-Alu-PCR-Produkte
von YACs mit Biotin-11-dUTP (Boehringer) durch Bruchstellentranslation
biotinyliert. Für
Filterhybridisierungen wurden Sonden mit α-32P-dCTP
unter Verwendung von Zufallshexameren radiomarkiert [62]. Im Falle
von PCR-Produkten mit einer Größe kleiner
als 200 bp wurde ein ähnliches
Protokoll verwendet, es wurden jedoch spezifische Oligonukleotide
verwendet, um Markierungsreaktionen zu starten. Oligonukleotide
wurden unter Verwendung von γ-32P-ATP markiert.
-
2.4. Nukleotidsequenz-Analyse
und PCR-Amplifikation
-
Nukleotidsequenzen
wurden wie im Beispiel 1 beschrieben bestimmt. Sequenzierungsergebnisse wurden
unter Verwendung eines A.L.F. DNA-SequencersTM (Pharmacia
Biotech) auf Standard 30 cm, 6 % HydrolinkR Long
RangeTM-Gelen (AT Biochem) analysiert. PCR-Amplifikationen
wurden im Wesentlichen wie zuvor beschrieben durchgeführt [39].
-
2.5. Schnelle Amplifikation
von cDNA-Enden (RACE)
-
Die
schnelle Amplifikation von 3' cDNA-Enden
(3'-RACE) wurde
unter Verwendung einer leichten Veränderung eines Teils des GIBO/BRL
3'-ET-Protokolls
durchgeführt.
Zur Erststrang-cDNA-Synthese wurde ein Adapterstarter (AP2) AAG
GAT CCG TCG ACA TC(T)17 verwendet. Für sowohl
die ersten als auch zweiten Durchgänge der PCR wurde der universelle
Amplifikationsstarter (UAP2) CUA CUA CUA CUA AAG GAT CCG TCG ACA
TC als "umgekehrter
Starter" verwendet.
In dem ersten PCR-Durchgang wurden die folgenden spezifischen "Vorwärtsstarter" verwendet: i) 5'-CTT CAG CCC AGG
GAC AAC-3' (Exon
1), ii) 5'-CAA GAG
GCA GAC CTA GGA-3' (Exon
3) oder iii) 5'-AAC
AAT GCA ACT TTT AAT TAC TG-3' (3'-UTR). In dem zweiten PCR-Durchgang wurden
die folgenden spezifischen Vorwärtsstarter
(ineinander geschachtelte Starter verglichen mit jenen, die in dem
ersten Durchgang verwendet wurden) verwendet: i) 5'-CAU CAU CAU CAU
CGC CTC AGA AGA GAG GAC-3' (Exon
1), ii) 5'-CAU CAU
CAU CAU GTT CAG AAG AAG CCT GCT-3' (Exon 4) oder iii) 5'-CAU CAU CAU CAU
TTG ATC TGA TAA GCA AGA GTG GG-3' (3'-UTR). Das Anhängen von CUA/CAU-Enden
an die verschachtelten spezifischen Starter erlaubte die Verwendung
des direktionalen CloneAmp Kloningsystems (GIBCO/BRL).
-
3. Ergebnisse
-
3.1 Entwicklung von Cosmid-Kontig
und STS-Karte von MAR-Segment
-
Im
Laufe einer positionellen Kloningbemühung, die sich auf den langen
Arm des humanen Chromosoms 12 konzentrierte, konstruierten wir ein
künstliches
Hefechromosom (YAC)-Kontig,
das ungefähr
6 Mb umspannte und aus 75 überlappenden
YACs bestand. Für
dessen Beschreibung wird auf Beispiel 1 verwiesen. Dieses Kontig
umgab MAR (siehe ebenso 2), in welchem sich die meisten
der Chromosomen 12q13-q15-Bruchpunkte, die in einer Vielzahl von
primären
gutartigen soliden Tumoren (34 Tumoren acht unterschiedlicher Arten,
die bisher getestet wurden; Tabelle 5) und Tumorzelllinien (26 bisher
getestet, abgeleitet von Lipom, uterinem Leiomyom und pleomorphem
Speicheldrüsenadenom; 3)
vorhanden sind, zu häufen scheinen.
Wir haben sowohl eine weitreichende STS- als auch eine physikalische Rare-Cutter-Karte
von MAR entwickelt und durch FISH-Analyse herausgefunden, dass die meisten
Bruchpunkte innerhalb des 445 kb Unterbereichs von MAR, der zwischen
STSs RM33 und RM98 angeordnet ist, kartieren (siehe 2 und 3). FISH-Experimente,
die eine weitreichende Qualitätskontrolle
umfassten, wurden gemäß Routineverfahren durchgeführt, wie
sie zuvor beschrieben wurden [25, 39, 24, 42, 36]. Um die Verteilung
der Bruchpunkte innerhalb diese 445 kb MAR-Segments weiter zu verfeinern,
ist ein Cosmid-Kontig, das aus 54 überlappenden Cosmid-Klonen
bestand, entwickelt worden und eine dichte STS-Karte (2)
erstellt worden. Das Cosmid-Kontig wurde durch Vergleich mit der
physikalischen Rare-Cutter-Karte und durch STS-Gehaltkartierung
nochmals geprüft.
-
3.2. Anhäufung der
Chromosom 12q-Bruchpunkte innerhalb eines 175 kb DNA-Segments von
MAR
-
Die
Chromosom 12q-Bruchpunkte in den unterschiedlichen untersuchten
Tumorzelllinien wurden innerhalb des Cosmid-Kontigs durch FISH genau
lokalisiert (3). Als Teil unserer Qualitätskontroll-FISH-Experimente
[25, 39, 24, 42] wurden ausgewählte
Cosmide zuerst auf von normalen Lymphozyten stammenden Metaphasen-Spreads
getestet. FISH- Ergebnisse
deuteten darauf hin, dass die Mehrzahl (mindestens 18 der 26 Fälle) der
Chromosom 12-Bruchpunkte in diesen Tumorzelllinien angehäuft innerhalb
des 175 kb DNA-Intervalls
zwischen RM99 und RM133 gefunden wurden, was anzeigt, dass dieses
Intervall den Hauptbruchpunktanhäufungsbereich
bildet. FISH-Ergebnisse, die mit Li-501/SV40 erhalten wurden, zeigten,
dass ein Teil von MAR auf ein offensichtlich normales Chromosom
3 transloziert wurde; eine Chromosomenaberration, die durch angewendete
Zytogenetik übersehen
wurde. Schließlich
ist die Tatsache interessant, festzustellen, dass die Bruchpunkte
der uterinen Leiomyomzelllinien LM-5.1/SV40, LM-65/SV40 und LM-608/SV40
sich als innerhalb desselben Cosmid-Klons kartierend herausgestellt
haben; d. h. Cosmid 27E12.
-
Wir
haben ebenfalls FISH-Experimente an acht unterschiedlichen Arten
primärer
gutartiger solider Tumoren mit Chromosom 12q13-q15-Aberrationen
durchgeführt
(Tabelle 4). Eine Mischung der Cosmid-Klone 27E12 und 142H1 wurde
als molekulare Sonde verwendet. Als Zusammenfassung waren die Ergebnisse
der FISH-Untersuchungen an primären
Tumoren mit jenen, die für
die Tumorzelllinien erhalten wurden, konsistent. Die Beobachtung,
dass Bruchpunkte jeder der sieben unterschiedlichen getesteten Tumorarten
innerhalb desselben 175 kb DNA-Intervalls von MAR gefunden wurden,
deutete darauf hin, dass dieses Intervall von kritischer Relevanz
für die
Entwicklung dieser Tumoren ist.
-
In
einer empfindlicheren Herangehensweise, um HMGI-C- oder 3'-aberrante HMGI-C-Transkripte zu detektieren,
haben wir 3'-RACE-Experimente
durchgeführt.
In Kontrollexperimenten unter Verwendung einer Anzahl von Geweben
mit variierenden HMGI-C-Transkriptionsgraden
(hohe Grade in Hep 3B Hepatomzellen, mittlere in Hep G2 Hepatomzellen
und niedrige in Myometrium, normalem Fettgewebe und Pseudomyxom)
erhielten wir 3'-RACE-Klone,
die bei molekularem Kloning und Nukleotidsequenzanalyse perfekte
Teil-cDNA-Kopien von 3'-HMGI-C-mRNA-Sequenzen
darzustellen schienen; unabhängig
davon, welches der drei ausgewählten
Startersets verwendet wurde (siehe Methodik). RACE-Produkte, die
am wahrscheinlichsten krypischen oder aberrant gespliceten HMGI-C
Transkripten entsprachen, wurden gelegentlich beobachtet; ihre ektopischen
Sequenzen wurden auf das HMGI-C-Intron 3 oder 4 zurückkartiert.
-
Bei
einer ähnlichen
3'-RACE-Analyse
von zehn unterschiedlichen primären
Tumoren oder Tumorzelllinien, die von Lipom, uterinem Leiomyom und
pleomorphem Speicheldrüsenadenom
stammten, entdeckten wir sowohl gleichbleibende als auch einzigartige
PCR-Produkte. Die
gleichbleibenden PCR-Produkte schienen in den meisten Fällen perfekte
Teil-cDNA-Kopien von 3'-HMGI-C
mRMA-Sequenzen darzustellen. Sie stammten am wahrscheinlichsten
von einem vermutlich nicht betroffenen HMGI-C-Allel und könnten als
innere Kontrollen betrachtet werden. Die einzigartigen PCR-Produkte
der zehn Tumorzellenproben, die hier präsentiert werden, schienen ektopische
Sequenzen zu enthalten, die mit HMGI-C-Sequenzen verschmolzen waren.
In den meisten Fällen
wurde festgestellt, dass die ektopischen Sequenzen von etablierten
Translokationspartnern stammten, so dass sie einen unabhängigen Beweis
für translokationsinduzierte
Umordnungen des HMGI-C-Gens
darstellen. Die Informationen bezüglich der Nukleotidsequenzen,
Diversionspunkte und chromosomalen Ursprünge der ektopischen Sequenzen
dieser RACE-Produkte sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
-
Eine
erste und vorläufige
Beurteilung isolierter ektopischer Sequenzen enthüllte phasengleiche
offene Leseraster variabler Länge.
Für Li-501/SV40
ist es interessant festzustellen, dass in der Northern-Blot-Analyse die
isolierten ektopischen Sequenzen ein Transkript von über 10 kb
in einer Vielzahl von Geweben, einschließlich Herz, Niere, Leber, Lunge,
Pankreas, Plazenta und Skelettmuskel, aber nicht in Gehirn (Daten
nicht gezeigt) detektierten. Da Chromosom 3 der bevorzugte Partner
bei Chromosom 12q13-q15-Translokationen in Lipomen ist und herausgefunden
wurde, dass die Chromosom 3 -Bruchpunkte verschiedener Lipome von
dem YAC-Klon CEPH192B10 umspannt werden, könnte das detektierte Transkript
einem mutmaßlichen
Lipom-bevorzugten Partnergen (LPP) entsprechen.
-
Beispiel 3
-
Hybrid-HMGI-C
in Lipomzellen
-
cDNA-Klone
des Chromosom 3-abgeleiteten Lipom-bevorzugten Partnergens LPP (> 50 kb) wurden isoliert
und ihre Nukleotidsequenz erstellt. Daten einer zusammengesetzten cDNA
sind in 4 gezeigt. Ein offenes Leseraster
für ein
Protein (612 Aminosäuren
(aa)) mit einer Aminosäuresequenzähnlichkeit
(über 50 %)
zu Zyxin aus Hühnern
wurde identifiziert. Zyxin ist ein Mitglied der LIM-Proteinfamilie,
dessen Mitglieder alle sogenannte LIM-Domänen besitzen [78]. LIM-Domänen sind
cysteinreiche, zinkbindende Proteinsequenzen, die in einer wachsenden
Anzahl von Proteinen mit unterschiedlichen Funktionen, einschließlich Transkriptionsregulatoren,
Proto-Onkogen-Produkte und Adhäsionsplaque-Bestandteile,
gefunden werden. Es ist postuliert worden, dass viele der LIM-Familienmitglieder
eine Rolle in der Zellsignalisierung und Regulierung des Zellschicksals
während
der Entwicklung spielen. Kürzlich
wurde gezeigt, dass LIM-Domänen
modulare proteinbindende Schnittstellen sind [79]. Wie Zyxin, das
an Stellen der Zelladhäsion
an die extrazelluläre
Matrix und an andere Zellen vorhanden ist, besitzt das abgeleitete
LPP-codierte Protein (6) drei LIM-Domänen, und
ihm fehlen klassische DNA-bindende Homäodomänen.
-
Bei
der 3'-RACE-Analyse
von Li-501/SV40 wurde ein HMGI-C enthaltendes Fusionstranskript
identifiziert, aus dem ein Hybridprotein (324 aa) vorhergesagt werden
konnte und das anschließend
als aus drei DBDs (83 aa) aus HMGI-C und Carboxy-terminal von diesen
den drei LIM-Domänen
(241 aa), codiert durch LPP, bestehend vorhergesagt wurde. Bei der
PCR-Analyse unter Verwendung geeigneter verschachtelter Amplimer-Sets
wurden ähnliche
HMGI-C/LPP-Hybridtranskripte in verschiedenen primären Lipomen
und Lipomzelllinien, die ein t(3;12) tragen und ebenfalls in einem
zytogenetisch normalen Lipom detektiert. Diese Daten zeigen, dass
die zytogenetisch detektierbaren und ebenfalls die versteckten t(3;12)
Translokationen in Lipomen konsistent zu der phasengleichen Verschmelzung
von den DNA-bindenden Molekülen
von HMGI-C mit den vermuteten modularen proteinbindenden Schnittstellen
des LPP-codierten Proteins führen,
so dass sie die saure Domäne
von HMGI-C durch LIM-Domänen
ersetzen. Folglich werden diese proteinbindenden Schnittstellen
am wahrscheinlichsten in der Kernumgebung dieser Lipomzellen präsentiert,
wo sie die Genexpression beeinflussen könnten, was möglicherweise
zu aberranter Wachstumsregulierung führt. Aus der großen Vielzahl
gutartiger mesenchymaler Tumoren mit Chromosom 12q13-q15-Aberrationen
ist dies das erste Beispiel eines Chromosomen-Translokationspartners,
der wiederholend und konsistent zu der Bildung eines wohldefinierten
tumorassoziierten HMGI-C-Fusionsproteins beiträgt.
-
5 zeigt die cDNA-Sequenz des vollständigen isolierten
LPP-Gens.
-
Beispiel 4
-
Diagnostischer
Test für
Lipom
-
Eine
Biopsie eines Patienten mit einem Lipom wurde entnommen. Aus dem
so erhaltenen Material wurde die Gesamt-RNA unter Verwendung des
TRIZOLTM LS Standardprotokolls von GIBCO/BRL,
wie in dem Handbuch des Herstellers beschrieben, extrahiert. Diese
Gesamt-RNA wurde verwendet, um den ersten Strang der cDNA unter
Verwendung von reverser Transkriptase (GIBCO/BRL) und einem Oligo
dT (17) Starter herzustellen, der eine angehängte kurze zusätzliche
Nukleotidstrecke enthielt. Die Sequenz des verwendeten Starters
ist wie in Beispiel 2 unter Punkt 2.5 beschrieben. RNase H wurde
anschließend
verwendet, um die RNA aus dem synthetisierten DNA/RNA-Hybridmolekül zu entfernen.
PCR wurde unter Verwendung eines genspezifischen Starters (Beispiel
2, Punkt 2.5) und eines Starters, der zu der angehängten kurzen
zusätzlichen
Nukleotidstrecke komplementär
war, durchgeführt.
Das so erhaltene PCR-Produkt wurde durch Gel-Elektrophorese analysiert.
Fusionskonstrukte wurden durch ihren Vergleich mit den Hintergrundbanden
normaler Zellen desselben Individuums detektiert.
-
In
einem zusätzlichen
Experiment wurde ein zweiter Durchgang halb verschachtelter PCR
unter Verwendung eines internen Starters und des Starters, der zu
der kurzen Nukleotidstrecke komplementär ist, durchgeführt. Die
Empfindlichkeit des Tests wurde somit signifikant verbessert.
-
7 zeigt
ein typisches Gel.
-
TABELLEN TABELLE
I Analyse
der YAC-Klone
-
-
YAC-Klone
wurden aus CEPH-YAC-Bibliotheken isoliert, wie in den Materialien
und Verfahren beschrieben. ND: nicht detektiert durch die verwendeten
Verfahren. Orientierungspunkte, die nicht innerhalb des 6 Mb Kontigs
kartieren, sind in Klammem gesetzt. GenBank-Zugangsnummern sind
angegeben (#).
-
-
-
STSs
wurden isoliert, wie in Materialien und Verfahren beschrieben, oder
bei EST01096, IFNG und Rap 1B aus der Literatur erlangt.
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LEGENDE ZU
DEN FIGUREN
-
1
Weitreichende physikalische Karte
eines 6 Mb-Bereichs auf dem langen Arm des menschlichen Chromosoms 12,
abgeleitet von einem YAC-Kontig, das aus 75 überlappenden CEPH-YAC-Klonen
besteht und die Chromosom 12q-Bruchpunkte überspannt, die in einer Vielzahl
von gutartigen soliden Tumoren vorhanden sind. Die weitreichende
physikalische Karte der zusammengesetzten genomischen DNA, die durch
die YAC-Inserts abgedeckt ist, wird durch eine schwarze durchgezogene
Linie dargestellt, wobei die relativen Positionen der verschiedenen
Restriktionsstellen von Rare-Cutting-Enzymen angezeigt sind. DNA-Bereiche,
in denen zusätzliche
Schnittstellen eines besonderen Restriktionsenzyms gefunden werden
könnten,
sind durch Pfeile angezeigt. Polymorphe Restriktions-Endonukleasestellen
sind mit Sternchen markiert. DNA-Markierungssubstanzen, die von
anderen isoliert und definiert worden sind, sind in grün abgebildet.
DNA-Markierungssubstanzen, die von uns erhalten wurden, sind in
Kästen
gezeigt und mit einem Akronym gekennzeichnet (siehe ebenfalls Tabelle
I und II). Die relativen Positionen dieser DNA-Markierungssubstanzen in der weitreichenden
physikalischen Karte sind angegeben, und jene, die besonderen YAC-Enden
entsprechen, sind mit diesen durch eine gepunktete Linie verbunden.
Einige der DNA-Markierungssubstanzen sind einem DNA-Intervall zugeordnet worden,
und dies ist durch Pfeile angezeigt. Für DNA-Markierungssubstanzen
in weißen
Kästen
sind STSs entwickelt worden, und Startersets sind in Tabelle II
angegeben. Für
jene im gelben Kasten sind keine Startersets entwickelt worden.
Die DNA-Intervalle, die RAP1B, EST01096 oder IFNG enthalten, sind
angegeben. Wo sie anwendbar sind, sind D-Zahlzuordnungen angegeben. Unter der
weitreichenden physikalischen Karte sind die Größen und relativen Positionen
der überlappenden
YAC-Klone, die in die weitreichende Konsensrestriktionskarte passen,
als durchgezogene blaue Linien angegeben. DNA-Bereiche von YAC-Inserts, die nicht
in die weitreichende Konsensrestriktionskarte passen, sind durch
gepunktete blaue Linien dargestellt. CEPH-Mikrotiterplattenadressen
der YAC-Klone sind
aufgeführt.
Die Orientierung des YAC-Kontigs auf Chromosom 12 ist angegeben.
Die relativen Positionen von ULCR12 und MAR sind durch rote durchgezogene
Li nien angegeben, die mit den entsprechenden Akronymen gekennzeichnet
sind. Die Zugangsnummern von STSs, die nicht in Tabelle I aufgelistet
sind: CH9 (#U27142); RM1 (#U29049); RM110 (#U29022); RM111 (#U29023);
RM130 (#U27139); RM131 (#U29001); RM132 (#U27138); RM133 (#U27137).
Restriktionsstellen: B: BssHII; K: KspI (= SacII); M: MluI; N: NotI;
P: PvuI; Sf SfiI.
-
2 Kontig überlappender
Cosmide, weitreichende Restriktions- und STS-Karte, die ein Segment
von MAR von ungefähr
445 kb überspannt.
Kontig-Elemente sind nummeriert und in der Liste unten definiert.
LL12NC01-abgeleitete Cosmid-Klone sind nach ihren Mikrotiterplattenadressen
benannt. GenBank-Zugangsnummern (#) der unterschiedlichen STSs sind
unten aufgeführt.
STSs sind in abgekürzter
Form angegeben; z. B. RM33 anstelle von STS 12-RM33. Eine 40 kb-Lücke zwischen
den STSs "K" und "O" in dem Cosmid-Kontig wurde durch λ-Klone (Klone
38 und 40) und PCR-Produkte (Klone 37 und 39) abgedeckt. Die Orientierung
des Kontigs auf dem langen Arm von Chromosom 12 sowie die Reihenfolge
von 37 STSs (in Kästen
angegeben oder mit umkreisten Großbuchstaben markiert) ist angegeben.
Die schrägen
Linien und Pfeile um einige der STS-Symbole im oberen Bereich der
Figur markieren den Bereich, dem die spezielle STS zugeordnet worden
ist. Es soll angemerkt werden, dass das Cosmid-Kontig nicht maßstabsgerecht
ist; schwarze Quadrate stehen für
STSs von Cosmid-Enden, während
die Gegenwart von STSs, die inneren Cosmid-Sequenzen entsprechen,
durch Punkte dargestellt sind. Weitreichende Restriktionskarte:
Bs: BssHII; K: KspI (= SacII); M: MluI; N: NotI; P: PvuI; Sf: SfiI.
Im unteren Bereich der Figur sind ausführliche Restriktionskarten
jener Bereiche gezeigt, die Exons (Kästen unten) des HMGI-C-Gens
enthalten. Nichtcodierende Sequenzen sind durch offene Kästen dargestellt,
und codierende Sequenzen durch schwarze Kästen. Geschätzte Größen (kb) der Introns sind wie
angegeben. Die relativen Positionen der Translationsstart-(ATG) und -stop-(TAG)-Kodons
in dem HMGI-C-Gen sowie das vermutliche Polyadenylierungssignal
sind durch Pfeile angegeben. Ausführliche Restriktionskarte:
B: BamHI; E: EcoRI; H: HindIII. MAR: Multi-Aberrationsbereich; DBD:
DNA-bindende Domäne.
-
3
Schematische
Darstellung von FISH-Kartierungsdaten, die für Tumorzelllinien mit Chromosom
12q13-q15-Aberrationen erhalten wurden, einschließlich 8
Lipomen, 10 uterinen Leiomyomen und 8 pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
in aufeinander folgenden Experimenten, die unseren früheren FISH-Untersuchungen folgten.
Verwendete Sonden umfassen Phagen-Klone pRM144 (entsprechende STSs:RM86
und RM130) und pRM147 (RM151) und Cosmid-Klone 7D3 oder 152F2 (RM103),
154F9 (CH9), 27E12 (EM11), 211A9 (RM33), 245E8 (RM53), 185H2 (RM76),
202A1 (RM98), 142H1 (RM99), 154B12 (RM132) und 124D8 (RM133). Das DNA-Intervall
zwischen RM33 und RM98 wird auf ungefähr 445 kb geschätzt. Punkte
geben schlüssige FISH-Experimente
an, die an Metaphasen-Chromosomen einer speziellen Zelllinie unter
Verwendung eines Klons als molekulare Sonde durchgeführt wurden,
der die STS enthält,
die in dem Kasten oben angegeben ist. Durchgezogene Linien geben
DNA-Intervalle an, zu denen geschlossen wurde, dass ein Bruchpunkt
einer speziellen Zelllinie darin kartiert. Offene Dreiecke geben
Deletionen an, die während
der FISH-Analyse beobachtet wurden. Offene Kreise geben Ergebnisse
von FISH-Experimenten auf Metaphasen-Chromosomen von Li-501/SV40
Zellen mit Hybridisierungssignalen auf einem zytogenetisch normalen
Chromosom 3 an. Die Positionen von Chromosom 12 Bruchpunkten auf
Tumorzelllinien, die außerhalb
MAR kartieren, sind durch Pfeile angegeben. Die molekular klonierten
Bruchpunkte von LM-30.1/SV40
und LM-608/SV40 sind durch Sternchen angegeben. Bruchpunkte in unterschiedlichen
uterinen Leiomyomzelllinien, die das Cosmid 27E12 (EM11) spalten,
sind durch "across" angegeben.
-
4
3'-RACE-Produkt, das
die Verbindung zwischen einem Teil des HMGI-C-Gens und einem Teil
des LPP-Gens umfasst. Die verwendeten Starter und die Verbindungsstelle
sind angegeben. Die cDNA-Synthese wurde intern gestartet und nicht
auf dem wahren Poly(A)-Ennde.
-
5
Teil-cDNA-Sequenz des LPP-Gens.
-
6
Aminosäuresequenz
des LPP-Gens. LIM-Domänen
sind von einem Kasten umgeben. Der Bruchpunkt ist mit einem Pfeil
angegeben.
-
7
Gel
von PCR-Produkten, die wie in Beispiel 4 beschrieben erhalten wurden.
-
Literaturnachweise
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-
ANHANG 1
-
- Eingegangen am 27. September 1994: angenommen am 7. November
1994. Anfragen nach Kopien sind an Dr. Wim J.M. van de Ven zu richten,
Center for Human Genetics, University of Leuven, Herestraat 49,
B-3000 Leuven, Belgien.
- Genes, Chromosome & Cancer
12: 296-303 (1995)
-
Molekulare
Charakterisierung von MAR, einem Multi-Aberrationsbereich auf dem
menschlichen Chromosomensegment 12q13-q15, der mit verschiedenen
soliden Tumoren in Verbindung gebracht wird.
- Wim J.M Van
de Ven, Eric F.P.M. Schoenmakers, Sylke Wanschura, Bernd Kazmierczak,
Patrick F.H. Kools, Jan M.W. Geurts, Sabine Bartnitzke, Nerman Van
den Berghe und Jörn
Bullerdiek.
- Zentrum für
Humangenetik, Universität
Leuven, Belgien (W.J.M.V.D.V., E.F.P.M.S., P.F.J.K., J.W.M.G., H.V.D.B.);
- Zentrum für
Humangenetik, Universität
Bremen, Deutschland (S.W., B.K., S.B., J.B.)
-
Chromosomenarm
12q-Bruchpunkte in sieben Zelllinien, die von primären pleomorphen
Speicheldrüsenadenomen
abstammen, wurden durch FISH-Analyse relativ zu neun DNA-Sonden kartiert.
Diese Sonden sitzen alle in einem 2,8 Mb genomischen DNA-Bereich
des Chromosomensegments 12q13-q15 und entsprechen zuvor veröffentlichten
sequenzmarkierten Stellen (STS). Ihre relativen Positionen wurden
auf der Basis von YAC-Klonierung und weitreichender physikalischer
und STS-Gehalts-Kartierung festgelegt. Es wurde festgestellt, dass
die 12q-Bruchpunkte von fünf
der Zelllinien innerhalb dreier unterschiedlicher Unterbereiche
des 445 kb DNA-Intervalls kartieren, das kürzlich als uteriner Leiomyom-Häufungsbereich
von Chromosom 12 -Bruchpunkten (ULCR12) zwischen STS RM33 und RM98
definiert wurde. Alle sieben Bruchpunkte schienen innerhalb des
1,7 Mb DNA-Bereichs
zwischen STS RM36 und RM103 zu kartieren. Außerdem hat sich herausgestellt,
dass die Chromosom 12 Bruchpunkte dreier primärer pleomorpher Speicheldrüsenadenome ebenfalls
zwischen RM36 und RM103 kartieren. Schließlich hat FISH-Analyse zweier
Lipomzelllinien mit 12q13-q15 Aberrationen die Bruchpunkte dieser
relativ kleinen und aneinandergrenzenden DNA-Segmente genau lokalisiert,
die genauso wie jene der zwei primären Lipome, ebenfalls zwischen
RM36 und RM103 lokalisiert zu sein schienen. Wir schließen aus
der beobachteten Häufung
der 12q-Bruchpunkte der drei unterschiedlichen soliden Tumorarten,
dass der 1,7 Mb DNA-Bereich des langen Arms von Chromosom 12 zwischen
RM36 und RM103 ein Multi-Aberrationsbereich ist, den wir als MAR
bezeichnen. Genes Chromosom Cancer 12: 296-303 (1995). © 1995 Wiley-Liss,
Inc.
-
EINLEITUNG
-
Chromosomen-Translokationen
mit Beteiligung des Bereichs q13-q15 von Chromosom 12 sind bei einer
großen
Vielzahl solider Tumoren beobachtet worden (Mitelman, 1991). In
Untergruppen von zytogenetisch abnormalen uterinen Leiomyomen (Nilbert
und Heim, 1990; Pandis et al., 1991), pleomorphen Speicheldrüsenadenomen
(Sandros et al., 1990; Bullerdiek et al., 1993) und gutartigen Fettgewebstumoren
(Sreekantaiah et al., 1991) werden 12q13-q15-Aberrationen häufig beobachtet.
In einer neuen Untersuchung (Schoenmakers et al., 1994b) haben wir
ULCR12, den uterinen Leiomyom-Häufungsbereich
von Chromosom 12 -Bruchpunkten identifiziert und molekular charakterisiert.
In der vorliegenden Untersuchung konzentrieren wir uns auf die Chromosomenarm
12q-Bruchpunkte im pleomorphen Adenom der Speicheldrüsen, einem
gutartigen epithelialen Tumor, der aus den großen oder kleinen Speicheldrüsen stammt.
Dies ist die häufigste
Art von Speicheldrüsentumoren
und macht beinahe 50 % aller Neoplasmen in diesen Organen aus. Ungefähr 85 %
dieser Tumoren werden in der Ohrspeicheldrüse gefunden, 10 % in den kleinen
Speicheldrüsen
und 5 % in der Submandibulardrüse
(Seifert et al., 1986). Obwohl viele dieser Adenome einen normalen
Karyotypen aufzuweisen scheinen, haben zytogenetische Studien ebenfalls
wiederkehrende spezifische Chromosomenanomalien enthüllt (Sandros
et al., 1990; Bullerdiek et al., 1993). Neben Chromosom 8-Aberrationen,
häufig
Translokationen mit einem Bruchpunkt in 8q12, mit, als häufigste
Aberration t(3;8)(p21;q12), sind Aberrationen von Chromosom 12,
häufig
Translokationen unter Beteiligung von 12q13-q15, ebenfalls häufig. Nicht wiederkehrende
klonale Abnormalitäten
sind ebenfalls beschrieben worden. Die häufige Beteiligung des Bereichs
12q13-q15 an verschiedenen soliden Tumorarten deutet darauf hin,
dass dieser chromosomale Bereich Gen(e) beherbergt, die an der Entwicklung
dieser Tumoren beteiligt sein könnten.
Molekulares Klonieren der Chromosom 12 -Bruchpunkte dieser Tumoren
und Charakterisierung der Verbindungsfragmente kann daher zu der
Identifizierung eines solchen Gens oder solcher Gene führen.
-
Basierend
auf Fluoreszenz in situ Hybridisierungs (FISH)-Daten haben wir zuvor
berichtet, dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte bei einer Anzahl von
Zelllinien, die von primären
pleomorphen Speicheldrüsenadenomen
stammen (Kazmierzak et al., 1990; Schoenmakers et al., 1994a) auf
dem langen Arm von Chromosom 12 in dem Intervall zwischen den Gen-Orten
D12S19 und D12S8 lokalisiert sind (Schoenmakers et al., 1994a).
Es ist geschätzt
worden, dass dieses DNA-Intervall ungefähr 7 cM beträgt (Keats
et al., 1989; Craig et al., 1993). Das Intervall, das die Chromosom
12 -Bruchpunkte dieser Tumorzellen enthält, wurde weiter eingeengt,
indem gezeigt wurde, dass alle Bruchpunkte distal zu dem CHOP-Gen
kartieren, das direkt durch die charakteristische t(12;16) Translokation
in myxoiden Liposarkomen betroffen ist (Aman et al, 1992; Crozat
et al., 1993; Rabbitts et al., 1993) und zwischen D12S19 und D12S8
lokalisiert ist. In jüngeren
Untersuchungen (Kools et al., 1995) wurde der Chromosom 12-Bruchpunkt
der pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinie Ad-312/SV40
genau in einem DNA-Bereich zwischen den sequenzmarkierten Stellen
(STSs) RM110 und RM111 lokalisiert, dessen Größe weniger als 165 kb beträgt. FISH-Beurteilung
der Chromosom 12 -Bruchpunkte anderer pleomorpher Speicheldrüsenzelllinien
deutete darauf hin, dass sie proximal zu dem einen in Ad-312/SV40,
in einer Entfernung von mehr als 800 kb lokalisiert sein müssen (Kools
et al, 1995). Diese Ergebnisse zeigten in Richtung einer möglichen
Verteilung der Chromosom 12 -Bruchpunkte über einen relativ großen genomischen
Bereich auf dem langen Arm des Chromosoms 12.
-
Hier
berichten wir über
die physikalische Kartierung der Chromosom 12 -Bruchpunkte in pleomorphen Speicheldrüsenadenomzellen
von primären
Tumoren sowie etablierten Tumorzelllinien. Die karyotypischen Anomalien,
die in den Zellen beobachtet wurden, waren alle unterschiedlich,
jedoch war immer der Bereich q13-q15 von Chromosom 12 beteiligt.
Unter Verwendung von DNA-Sonden zwischen D12S8 und CHOP, die sequenzmarkierten
Stellen (STSs) einer weitreichenden physikalischen Karte eines 6
Mb DNA-Bereichs entsprachen und während Chromosomenwanderungs-Experimenten
erhalten wurden, führten
wir FISH-Experimente durch und definierten genauer einen größeren Chromosom
12-Bruchpunkthäufungsbereich
pleomorpher Speicheldrüsenadenome.
Dieser Bruchpunkthäufungsbereich
schien mit ULCR12 zu überlappen.
Außerdem
haben wir getestet, ob 12q13q-15-Bruchpunkte von Lipomen ebenfalls
innerhalb desselben Bereiches kartieren könnten wie jene vom pleomorphen
Speicheldrüsenadenom
und uterinen Leiomyom.
-
MATERIALIEN
UND VERFAHREN
-
Primäre solide
Tumoren und abgeleitete Zelllinien
-
Primäre solide
Tumoren, die pleomorphe Speicheldrüsenadenome, Lipome und uterine
Leiomyome enthielten, wurden aus den Universitätskliniken in Leuven, Belgien
(Dr. I. De Wever); in Bremen, Deutschland (Dr. R. Chille); in Krefeld,
Deutschland (Dr. J. Haubrich) und aus dem pathologischen Institut
in Göteborg, Schweden
(Dr. G. Stenman) erhalten. Zur Zellkultur und nachfolgenden FISH-Analyse
wurden Tumorproben fein zerkleinert, für 4 bis 6 Stunden mit 0,8 %
Collagenase (Boehringer, Mannheim, BRD) behandelt und gemäß Routineverfahren
weiter für
die FISH-Analyse verarbeitet.
-
Humane
Tumorzelllinien, die in dieser Untersuchung verwendet wurden, schlossen
die zuvor beschriebenen pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien Ad-211/SV40,
Ad-248/SV40, Ad-263/SV40, Ad-295/SV40,
Ad-302/SV40, Ad-366/SV40 und Ad-386/SV40 (Kazmierczak et al., 1990;
Schoenmakers et al., 1994a) und die Lipomzelllinien Li-14/SV40 (Schoenmakers
et al., 1994a) und kürzlich
entwickelte Li-538/SV40 ein. In diesen Zelllinien gefundene Chromosom
12-Aberrationen sind in Tabelle I aufgeführt. Zellen wurden in TC199
Kulturmedium mit Earle's
Salz, ergänzt
mit 20 % fetalem Rinderserum, vermehrt. TABELLE
1 Chromosom
12-Aberrationen in primären
humanen soliden Tumoren und Zelllinien* Aberration
- * Ad, pleomorphes Speicheldrüsenadenom;
Li, Lipom; uterines Leiomyom
-
DNA-Sonden
-
Im
Zusammenhang mit einem humanen Genomprojekts, das sich auf den langen
Arm von Chromosom 12 konzentrierte, isolierten wir die Cosmid-Klone
cRM33, cRM36, cRM51, cRM69, cRM72, cRM76, cRM98, cRM103 und cRM133
aus der Chromosom 12-spezifisch angeordneten Cosmid-Bibliothek LLNL12NC01
(Montgomery et al., 1993). Weitere Einzelheiten über diese Cosmid-Klone sind
in dem Zweiten internationalen Chromosom 12-Workshop (1994) berichtet worden und
werden an anderem Ort beschrieben (Kucherlapati et al., 1994). Zusammengefasst
wurden anfängliche
Screenings unter Verwendung einer PCR-basierten Screeningstrategie
durchgeführt
(Green und Olson, 1990), gefolgt von Filterhybridisierungsanalyse
als abschließender
Screeningschritt, wie zuvor beschrieben (Schoenmakers et al, 1994b).
Die Cosmid-Klone wurden unter Verwendung von STSs, abgeleitet aus
YAC-Klonen, isoliert. STSs wurden bei der Rettung der YAC-Insertenden
unter Verwendung einer Verfahrensweise unter Beteiligung von Vectorette-PCR, gefolgt
von direkter Festphasen-Fluoreszenzsequenzierung der PCR-Produkte
(Geurts et al., 1994) oder aus Inter-Alu-PCR (Nelson et al., 1989)
erhalten. Cosmid-Klone wurden gemäß Standardverfahren gezüchtet und gehandhabt
(Sambrook et al., 1989).
-
Der
Cosmid-Klon cPK12gter, der auf dem telomeren Bereich des langen
Arms von Chromosom 12 kartiert (Kools et al., 1995) wurde als Referenzmarkierungssubstanz
verwendet.
-
Chromosomen-Zubereitungen
und Fluoreszenz in situ Hybridisierung
-
Metaphasen-Spreads
der pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
oder normaler humaner Lymphozyten wurden wie zuvor beschrieben hergestellt
(Schoenmakers et al., 1993). Um die Identität der Chromosomen in den FISH-Experimenten
eindeutig festzustellen, wurde die FISH-Analyse nach GTG-Banding
derselben Metaphasen-Spreads durchgeführt. GTG-Banding wurde im Wesentlichen
wie von Smit et al. (1990) beschrieben durchgeführt. In situ-Hybridisierungen
wurden gemäß einem
Protokoll durchgeführt,
das von Kievits et al. (1990) beschrieben wurde, mit einigen kleinen Änderungen
(Kools et al., 1994; Schoenmakers et al., 1994b). Cosmid- und YAC-DNA
wurde mit Biotin-11-dUTP (Boehringer Mannheim) oder Biotin-14-dATP
(BRL, Gaithersburg) markiert, wie zuvor beschrieben (Schoenmakers
et al, 1994b). Proben wurden auf einem Zeiss Axiophot Fluoreszenz-Mikroskop
unter Verwendung eines FITC-Filters (Zeiss) analysiert. Ergebnisse
wurden auf Scotch (3M) 640 ASA-Film aufgenommen.
-
ERGEBNISSE
-
FISH-Kartierung von 12q-Bruchpunkten
in Zelllinien vom pleomorphen Speicheldrüsen-adenom
-
In
vorhergehenden Untersuchungen (Schoenmakers et al., 1994a), kartierten
wir die Chromosom 12 -Bruchpunkte in einer Anzahl von pleomorphen
Adenomen der Speicheldrüsen
relativ zu verschiedenen DNA-Markierungssubstanzen und stellten
fest, dass diese alle proximal zu Gen-Ort D12S8 und distal zu dem CHOP-Gen
lokalisiert waren. Dieser Bereich ist etwas kleiner als der 7 cM-Bereich,
der durch die Verbindung der Orte D12S8 und D12S19 umgeben ist (Keats
et al., 1989). Unter Verwendung von YAC-Klonierung ist eine weitreichende
physikalische/STS-Karte aufgebaut worden, die den größten Teil
jenes 7 cM-Bereichs
bedeckt, wie kürzlich
berichtet wurde (Kucherlapati et al., 1994). Weiterhin sind zahlreiche
genomische Klone (Cosmid-Klone) isoliert worden und deren relative
Positionen innerhalb dieser Karte bestimmt worden (Kucherlapati et
al., 1994). Neun dieser Cosmide, einschließlich cRM33, cRM36, cRM51,
cRM69, cRM72, cRM76, cRM98, cRM103 und cRM133, wurden in FISH-Untersuchungen
verwendet, um die Positionenden der Chromosom 12 -Bruchpunkte der
sieben Zelllinien, die von pleomorphen Adenomen der Speicheldrüsen stammen,
festzustellen (Tabelle 1). Die relative Kartierungsreihenfolge dieser
neun Cosmid-Klone, die einen genomischen Bereich auf dem langen
Arm des Chromosoms 12 von ungefähr
2,8 Mb bedecken, ist in 1 angegeben,
und die Ergebnisse der FISH-Untersuchungen mit den unterschiedlichen
Cosmid-Sonden sind in derselben Figur schematisch zusammengefasst.
Zur Veranschaulichung sind FISH-Ergebnisse, die mit Metaphasenzellen
der Zelllinie Ad-295/SV40 unter Verwendung von cRM76 und cRM103
als Sonden erhalten wurden, in 2 gezeigt.
Es soll angemerkt werden, dass zur Identifizierung von Chromosomen
Pre-FISH-GTG-Banding routinemäßig verwendet
wurde. Auf der Basis eines solchen Bandings konnten Hybridisierungssignale
schlüssig Chromosomen
bekannter Identität
zugeordnet werden; dies war von größerer Bedeutung für Fälle mit
Kreuz- oder Hintergrund-Hybridisierungssignalen, da diese gelegentlich
beobachtet wurden. Wenn GTG-Banding in Kombination mit FISH-Analyse
unschlüssige
Ergebnisse zeigte, entweder wegen schwacher Hybridisierungssignale
oder ziemlich unklarem Banding, wurden FISH-Experimente mit dem
Cosmid-Klon cPK12qter (Kools et al., 1995) als Referenzsonde durchgeführt.
-
FISH-Analyse
von Metaphasen-Chromosomen jeder der sieben pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
mit Cosmid-cRM103 zeigte, dass dieses Cosmid distal zu den Chromosom
12 -Bruchpunkten aller sieben hier untersuchten Zelllinien kartierte.
Metaphasen-Chromosomen
von sechs der sieben Zelllinien wurden ebenfalls mit der Sonde cRM69
und, in zwei Fällen,
mit cRM51 getestet. Die Ergebnisse der letzteren Experimente waren
immer mit jenen, die mit cRM103 erhalten wurden, konsistent. Ähnliche
FISH-Analyse mit cRM36 als Sonde zeigte, dass diese Sonde proximal
zu allen Bruchpunkten kartierte. Diese Ergebnisse waren immer mit
jenen konsistent, die für
fünf der
sieben Zelllinien in Experimenten unter Verwendung von cRM72 erhalten
wurden. Zusammen zeigten die Ergebnisse unserer FISH-Untersuchungen,
dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte aller sieben Zelllinien zwischen
cRM36 und cRM103 kartieren, was einen genomischen Bereich von ungefähr 1,7 Mb überspannt.
-
Feinkartierung von 12q-Bruchpunkten
in Zelllinien, die von pleomorphen Adenomen der Speicheldrüsen abstammen.
-
Zur
nachfolgenden Feinkartierung der Chromosom 12 -Bruchpunkte der sieben
pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
wurden zusätzliche
FISH-Untersuchungen durchgeführt,
wie schematisch in 1 zusammengefasst.
Die Bruchpunkte der Zelllinien Ad-211/SV40, Ad-295/SV40 und Ad-366/SV40
schienen innerhalb des DNA-Bereichs
zwischen cRM76 und cRM133 lokalisiert zu sein, der auf ungefähr 75 kb
geschätzt
wurde. Die Bruchpunkte der vier anderen Zelllinien wurden in unterschiedlichen Bereichen
des 1,7 Mb-Bereichs zwischen cRM36 und cRM103 gefunden. Jener der
Zelllinie Ad-248/SV40 in einem DNA-Segment von ungefähr 270 kb
zwischen cRM33 und cRM76, jener von Ad-263/SV40 in einem DNA-Segment
von ungefähr
1 Mb zwischen cRM98 und cRM103, jener von Ad-302/SV40 in einem DNA-Segment
von ungefähr 240
kb zwischen cRM33 und cRM36 und jener von Ad-386/SV40 in einem DNA-Segment
von ungefähr
100 kb zwischen cRM98 und cRM133. Als Schlussfolgerung deuteten
diese Ergebnisse darauf hin, dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte
der meisten (5 von 7) Zelllinien über den 445 kb genomischen
Bereich auf dem langen Arm des Chromosoms 12 zwischen cRM33 und
cRM98 verteilt sind. Es ist wichtig, bereits hier anzumerken, dass
genau für
diesen Bereich gezeigt wurde, dass er die Chromosom 12q-Bruchpunkte
in Zelllinien enthält,
die von primären
uterinen Leiomyomen abstammen (siehe 3) und
daher ULCR12 genannt wurde (Schoenmakers et al., 1994b). Da dieses
Segment des langen Arms von Chromosom 12 an mindestens zwei Arten
von soliden Tumoren beteiligt ist (Schoenmakers et al., 1994b; diese
Untersuchung) und, wie wir unten zeigen werden, auch an einer dritten
soliden Tumorart, werden wir von nun an das DNA-Intervall zwischen cRM36
und cRM103 als MAR (Multi-Aberrationsbereich) bezeichnen.
-
FISH-Kartierung von 12q-Bruchpunkten
in primären
pleomorphen Speicheldrüsenadenomen
-
Unsere
FISH-Untersuchungen an Metaphasen-Chromosomen von pleomorphen Adenomen
der Speicheldrüsen,
die bisher dargestellt wurden, waren auf Zelllinien beschränkt, die
von primären
Tumoren abgeleitet sind. Obwohl es vernünftig ist, anzunehmen, dass
die Chromosom 12 -Bruchpunkte in Zelllinien ähnlich, wenn nicht sogar identisch
mit denen in den entsprechenden Tumoren sind, können Unterschiede als Ergebnis der
Erstellung von Zelllinien oder nachfolgender Zellkultur nicht vollständig ausgeschlossen
werden. Daher haben wir untersucht, ob die Chromosom 12 -Bruchpunkte
in drei primären
Speicheldrüsenadenomen
ebenfalls auf MAR kartierten. Um diese Möglichkeit zu testen, wurde
eine Kombination der Cosmid-Klone cRM33 und cRM103 als molekulare
Sonde verwendet. In allen drei Fällen
umspannte dieser Cosmid-Pool eindeutig die Chromosom 12 -Bruchpunkte
(Daten nicht gezeigt), was zeigt, dass diese Bruchpunkte tatsächlich innerhalb MAR
lokali siert waren. In einer neuen Untersuchung (Wanschura et al.,
zur Veröffentlichung
eingereicht) wurde berichtet, dass die Chromosom 12 Bruchpunkte
von fünf
primären
uterinen Leiomyomen mit 12q14-15 Aberrationen ebenfalls gehäuft innerhalb
des 1,5 Mb DNA-Fragments
(zwischen cRM33 und cRM103) gefunden wurden, das dafür bekannt
ist, die Bruchpunkte verschiedener Zelllinien zu beherbergen, die
von primären
uterinen Leiomyomen stammen (schematisch in 3 zusammengefasst).
Konsistent mit den Ergebnissen der Bruchpunkt-Kartierungs-Untersuchungen
unter Verwendung von Zelllinien weisen die Ergebnisse mit den zwei primären soliden
Tumorarten nach, dass die Bruchpunkte der primären Tumorzellen in MAR liegen.
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Chromosomensegment 12q13-q15
-Bruchpunkte von Lipomen, die innerhalb MAR kartieren
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Um
die Möglichkeit
zu testen, dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte weiterer solider Tumoren
mit 12q13-q15-Aberrationen ebenfalls innerhalb MAR kartieren, untersuchten
wir zwei Lipomzelllinien durch FISH-Analyse – Li-14/SV40 und Li-538/SV40.
Die Chromosom 12-Aberrationen dieser zwei Lipomzelllinien sind in
Tabelle 1 angegeben. Als molekulare Sonden wurden Cosmid-Klone cRM33,
cRM53, cRM72, cRM76, cRM99, cRM103 und cRM133 verwendet. Die Bruchpunkte
von Li-14/SV40 wurden auf das 75 kb DNA-Intervall zwischen RM76 und RM133 kartiert
und jene von Li-538/SV40 auf das 90 kbp Intervall zwischen RM76 und
RM99 (Daten nicht gezeigt), wie schematisch in 3 gezeigt.
Eine ähnliche
FISH-Analyse von zwei primären
Lipomen unter Verwendung einer Mischung von cRM36 und cRM103 als
molekulare Sonde resultierte in einem Hybridisierungsmuster, das
zeigte, dass die Mischung von Sonden Sequenzen auf beiden Seiten
der Bruchpunkte detektierte. Diese Ergebnisse sind die ersten Hinweise
darauf, dass auch in Lipomen Chromosom 12q13-q15 Bruchpunkte auftreten,
die innerhalb MAR kartieren. Mehr Lipomfälle sollten untersucht werden,
um eine angemessene Interpretation dieser Beobachtung zu ermöglichen.
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DISKUSSION
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In
dieser Untersuchung haben wir die Chromosom 12 -Bruchpunkte dreier
primärer
pleomorpher Speicheldrüsenadenome
sowie von sieben etablierten Zelllinien, die von solchen Tumoren
abstammen, kartiert. Alle Bruchpunkte schienen in einem zuvor molekular
klonierten und charakterisierten chromosomalen DNA-Segement auf
dem langen Arm von Chromosom 12, von ungefähr 1,7 Mb Größe, lokalisiert
zu sein, wobei fünf
von ihnen in einem DNA-Intervall von weniger als 500 kb angehäuft waren.
Der 1,7 Mb DNA-Bereich enthält
anscheinend einen Hauptbruchpunkt-Anhäufungsbereich für diese
Art von Tumor. In einer vorherigen Untersuchung haben wir die Charakterisierung
des Chromosom 12 Bruchpunkts der pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinie
Ad-312/SV40 beschrieben (Kools et al., 1995). Es ist nun bekannt,
dass der Bruchpunkt dieser Zelllinie in einer Entfernung von mehr
als 2 Mb distal zu diesem hier berichteten Hauptbruchpunkt-Anhäufungsbereich
kartiert. Es ist möglich,
dass der Ad-312/SV40-Bruchpunkt an anderen pathogenetisch relevanten
genetischen Sequenzen beteiligt ist als an jenen, die durch die
angehäuften
Bruchpunkte betroffen sind. Es sollte jedoch noch nicht die Möglichkeit
ausgeschlossen werden, dass alle zwölf 12q13-q15-Bruchpunkte in
pleomorphen Speicheldrüsenadenomen,
die bisher kartiert wurden, zu derselben Kategorie gehören und über einen
relativ großen
DNA-Bereich dieses Chromosoms verteilt sind, was an die 11q13-Bruchpunkte in
B-Zell-Malignitäten
erinnert (Raynaud et al., 1993). Eine noch genauere Lokalisierung
der unterschiedlichen Bruchpunkte könnte mehr Licht auf diese Angelegenheit
werfen.
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Von
Bedeutung ist die Beobachtung, dass das DNA-Segement, das die angehäuften 12q-Bruchpunkte pleomorpher
Speicheldrüsenadenome
beherbergt, mit dem DNA-Bereich zusammenzufallen scheint, der kürzlich als
uteriner Leiomyom-Anhäufungsbereich
von Chromosom 12 -Bruchpunkten definiert wurde, bekannt als ULCR12
(Schoenmakers et al., 1994b). Von weiterem Interesse ist die Tatsache,
dass dieser Bereich des Chromosoms 12 ebenfalls Bruchpunkte primärer Lipome
und Lipomzelllinien, die von primären Tumoren mit 12q13-q15-Aberrationen
stammen, beherbergt. Zusammen zeigen die Ergebnisse all dieser Untersuchungen
nun deutlich, dass Chromosom 12 -Bruchpunkte dreier unter schiedlicher
solider Tumorarten in demselben 1,7 Mb Genombereich auf dem langen
Arm von Chromosom 12 kartieren, was diesen Bereich als Multi-Aberrationsbereich
etabliert. Um diese Eigenschaft wiederzugeben, haben wir dieses
DNA-Segment MAR genannt.
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Genetische
Aberrationen unter Beteiligung des chromosomalen Bereichs 12q13-q15
sind durch viele zytogenetische Untersuchungen an einer Vielzahl
solider Tumoren außer
den drei bereits erwähnten
in Zusammenhang gebracht worden. Die Beteiligung von 12q13-q15 ist
ebenfalls für
endometriale Polypen berichtet worden (Walter et al., 1989; Vanni
et al., 1993), Klarzellensarkome, die durch wiederkehrende t(12;22)(q13;q13)
gekennzeichnet sind (Fletcher, 1992; Reeves et al., 1992; Rodrigurez
et al., 1992), eine Untergruppe von Rhabdomyosarkom (Roberts et
al., 1992) und Hämangiopericytom
(Mandahl et al., 1993a), Chondromtumoren (Mandahl et al., 1989;
Bridge et al., 1992; Hirabayashi et al., 1992; Mandahl et al., 1993b) und
Hamartome der Lunge (Dal Cin et al., 1993). Schließlich sind
mehrere Fallberichte von soliden Tumoren mit Beteiligung des Chromosomenbereichs
12q13-q15 veröffentlicht
worden – z.
B. Tumoren der Brust (Birdsal et al., 1992; Rohen et al., 1993),
diffuse Astrocytome (Jenkins et al., 1989) und ein Riesenzellentumor
des Knochens (Noguera et al., 1989). Auf der Basis der Ergebnisse
zytogenetischer Studien konnten keine Vorhersagen über die
relative Verteilung der Bruchpunkte dieser Tumortypen getroffen
werden. Im Lichte der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung wäre es interessant
zu sehen, ob die Bruchpunkte irgendeines dieser soliden Tumoren
ebenfalls innerhalb von oder nahe MAR kartieren. Die nun verfügbaren verschiedenen
Cosmid-Klone stellen die Mittel bereit, um dies leicht zu testen.
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Die
Beobachtung, dass 12q-Bruchpunkte mindestens dreier unterschiedlicher
Arten von soliden Tumoren in demselben DNA-Bereich kartieren, ist
verblüffend,
da sie auf die Möglichkeit
hindeuten könnte,
dass dieselben genetischen Sequenzen in MAR pathogenetisch relevant
für Tumorentwicklungen
in unterschiedlichen Geweben sind. Falls dies so sein sollte, wäre es verlockend
zu spekulieren, dass das Gen oder die Gene, die durch die genetischen
Aberrationen betroffen sind, an der Wachstumsregulierung beteiligt
sein könnten. Andererseits
kann man noch nicht die Möglichkeit
ausschließen,
dass genetische Sequenzen in MAR nicht pathogenetisch relevant sind,
da die beobachtete Anhäufung
genetischer Aberrationen in MAR einfach eine genetische Instabilität dieses
Bereiches widerspiegeln könnte,
was in verschiedenen soliden Tumoren offensichtlich wird. Um mehr
Einblick in diese Angelegenheit zu erhalten, sollten die in MAR
liegenden Gene identifiziert und charakterisiert werden, und dies
kann durch verschiedene Herangehensweisen unter Verwendung unterschiedlicher
Techniken erreicht werden (Parrish und Nelson, 1993).
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DANKSAGUNGEN
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Die
konstruktive Unterstützung
des leitenden Direktors G. Everaerts wird sehr geschätzt. Die
Autoren möchten
P. Dal Cin, J. Haubrich, R. Hille, G. Stenman und I. De Wever für das Bereitstellen
der soliden Tumorproben danken, die in diesem Bericht untersucht
wurden; C. Huysmans, E. Meyen, K. Meyer-Bolte, R. Mols und M. Willems
für hervorragende
technische Unterstützung;
und M. Leys für
die Bebilderung. Diese Arbeit wurde teilweise durch die EU durch
das Biomed 1 Programm "Molekulare
Zytogenetik solider Tumoren",
das "Geconcerteerde
Onderzoekacties 1992-1996",
den Nationalen Fond für
wissenschafliche Forschung (NFWO; Kom op tegen Kanker), das "ASLK-Programma voor
Kankeronderzoek",das "Schwerpunktprogramm:
Molekulare und Klassische Tumorcytogenetik" der Deutschen Forschungsgemeinschaft
und die Tönjes-Vagt-Stiftung unterstützt. Dieser
Text stellt Ergebnisse des belgischen Programms zu Anziehungspunkten
zwischen Universitäten
dar, das durch den belgischen Staat, Büro des Premierministers, Forschungspolitikprogrammatik
initiiert wurde. Die wissenschaftliche Verantwortung wird durch
die Autoren übernommen.
J.W.M. Geurts ist ein "Aspirant" für den Nationalen
Fond für
wissenschaftliche Forschung (NFWO; Kom op tegen Kanker).
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Literaturnachweise
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W, und Bullerdiek J (zur Veröffentlichung
eingereicht). Mapping of the translocation breakpoints of primary
pleomorphic adenomas and lipomas within a common region of chromosome
12.
-
LEGENDEN DER FIGUREN VON
ANHANG 1
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1
-
Schematische
Darstellung von FISH-Kartierungsdaten, die für die sieben pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
erhalten wurden, die in dieser Untersuchung getestet wurden. Cosmid-Klone,
die als Sonden in den FISH-Kartierungsuntersuchungen verwendet wurden,
kartieren an sequenzmarkierten Stellen, die aus überlappenden YAC-Klonen erhalten
wurden. Sie sind nach den Akronymen der STSs, wie in den Kästen gezeigt,
benannt, und ihre relative Anordnung ist dargestellt. Das DNA-Intervall
zwischen RM69 und RM72 wird auf ungefähr 2,8 Mb geschätzt. Die
durchgezogenen Linien zeigen DNA-Intervalle,
in denen die Bruchpunkte der verschiedenen Zelllinien lokalisiert
sind. Die Punkte zeigen FISH-Experimente an, die an Metaphasen-Chromosomen
der verschiedenen Zelllinien unter Verwendung eines Cosmid-Klons
durchgeführt
wurden, welcher der STS entspricht, die über diesen als Molekularsonde
gezeigt ist. Die relativen Positionen von MAR und ULCR12 sind in
dem unteren Teil der Figur gezeigt. Ad, pleomorphes Speicheldrüsenadenom;
MAR, Multi-Aberrationsbereich; ULCR12, uteriner Leiomyom-Häufungsbereich von Chromosom
12 -Bruchpunkten.
-
2
-
- a: Teil-Karyotyp von Ad-295/SV40, welcher der
(8), der (12), der (18) und die entsprechenden normalen Chromosomen
zeigt.
- b: FISH-Analyse von Metaphasen-Chromosomen von Ad-295/SV40-Zellen
unter Verwendung von DNA von Cosmid-Klon cRM76 als Molekularsonde.
Hybridisierungssignale auf normalem Chromosom 12 (Pfeil) und der
(12) (Pfeilspitze).
- c: GTG-Banding-Muster von Metaphasen-Chromosomen von Ad-295/SV40,
gezeigt in b.
- d: FISH-Analyse von Metaphasen-Chromosomen von Ad-295/SV40-Zellen
unter Verwendung von DNA von Cosmid-Klon cRM103 als Molekularsonde.
Hybridisierungssignale auf normalem Chromosom 12 (Pfeil) und der
(18) (Pfeilspitze).
-
3
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Schematische
Darstellung von Chromosom 12-Bruchpunkt-Kartierungsdaten, die für primäre pleomorphe
Speicheldrüsenadenome,
uterine Leiomyome und Lipome sowie von solchen soliden Tumoren abgeleitete
Zelllinien erhalten wurden. Die Ergebnisse werden mit Daten für primäre uterine
Leiomyome (Wanschura et al., zur Veröffentlichung eingereicht) und
von solchen Tumoren abgeleitete Zelllinien (Schoenmakers et al.,
1994b) verglichen. Cosmid-Klone, die als Sonden in den FISH-Kartierungsuntersuchungen
verwendet wurden, entsprechen sequenzmarkierten Stellen, die aus überlappenden
YAC-Klonen erhalten wurden. Cosmid-Klone wurden nach den Akronymen
der STSs benannt, wie in den Kästen
gezeigt, und ihre relative Ordnung ist wie dargestellt. Die geschätzten Größen der
DNA-Intervalle zwischen STSs sind angegeben. Ad, pleomorphes Speicheldrüsenadenom;
Li, Lipom; LM, uterines Leiomyom.
-
ANHANG 2
-
- Vom Zentrum für
Humangenetik (P.F.J.K., E.F.P.M.S., J.W.M.G., R.M., H.V.D.B., W.J.M.V.D.V),
Universität
Leuven, Leuven, Belgien und dem Zentrum für Humangenetik (S.W., B.K.,
J.B.), Universität
Bremen, Bremen, Deutschland.
- P.F.J. Kools und Sylke Wanschura haben in gleicher Weise zu
dieser Untersuchung beigetragen und müssen als gemeinsame Erstautoren
betrachtet werden.
- Anfragen nach Kopien sind an Dr. Wim. J.M. Van de Ven, Center
for Human Genetics, Universität
Leuven, Herestraat 49, B-3000, Leuven, Belgien zu richten.
- Eingegangen am 13. April 1994; angenommen am 6. Juli 1994.
-
LEITARTIKEL
-
Identifizierung
des Chromosom 12-Translokationsbruchpunktbereichs eines pleomorphen
Speicheldrüsenadenoms
mit t(1;12)(p22;q15) als einzige zytogenetische Abnormalität Patrik
F.J. Kools, Sylke Wanschura, Eric F.P.M. Schoenmakers, Jan W.M.
Geurts, Raf Mols, Bernd Kazmierczak, Jörn Bullerdiek, Herman Van den
Berghe und Wim J. Van de Ven.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
Zelllinie
Ad-312/SV40, die von einem primären
pleomorphen Speicheldrüsenadenom
mit t(1;12)(p22;q15) abgeleitet wurde, wurde in Fluoreszenz in situ
Hybridisierungs-(FISH)-Analyse
verwendet, um ihren Translokations-Bruchpunktbereich auf Chromosom
12 zu charakterisieren. Die Ergebnisse vorheriger Untersuchungen
haben darauf hingedeutet, dass der Chromosom 12-Bruchpunkt in Ad-312/SV40
proximal zu dem Gen-Ort D12S8 und distal zu dem CHOP-Gen lokalisiert
ist. Wir beschreiben hier zwei teilweise überlappende künstliche
Hefechromosom (YAC) Klone, Y4854 (500 kbp) und Y9091 (460 kbp),
die wir in dem Zusammenhang mit einem Chromosomenwanderungsprojekt
mit D21S8 und CHOP als Ausgangspunkte isolierten. Anschließend haben
wir Cosmid-Klone isoliert, die verschiedenen sequenzmarkierten Stellen
(STSs) entsprechen, die innerhalb der Inserts dieser YAC-Klone kartieren.
Diese umfassten cRM51, cRM69, cRM85, cRM90, cRM91, cRM110 und cRM111.
-
Wir
präsentieren
eine zusammengesetzte weitreichende Restriktionskarte, welche die
Inserts dieser beiden YAC-Klone umgibt und zeigen durch FISH-Analyse,
dass beide YACs den Chromosom 12-Bruchpunkt, der in Ad-312/SV40-Zellen
vorhanden ist, überspannen.
In FISH-Untersuchungen schienen die Cosmid-Klone cRM85, cRM90 und
cRM111 distal zu dem Chromosom 12 Bruchpunkt zu kartieren, während gefunden
wurde, dass die Cosmid-Klone cRM51, cRM69, cRM91 und cRM110 proximal
zu ihm kartierten. Diese Ergebnisse ordnen den Chromosom 12-Bruchpunkt
in Ad-312/SV40 einem DNA-Bereich von weniger als 165 kbp zu. Die FISH-Beurteilung
der Chromosom 12 -Bruchpunkte in fünf anderen pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
deutete darauf hin, dass diese proximal zu dem einen in Ad-312/SV40,
in einem Abstand von mehr als 0,9 Mb von STS RM91 lokalisiert sind.
Während
diese Ergebnisse einen potenziell kritischen Bereich auf Chromosom
12 genau lokalisieren, stellen sie außerdem einen Hinweis auf die
mögliche
Beteiligung von Chromosom 12q13-q15-Sequenzen, die anderswo lokalisiert
sind, dar.
-
EINLEITUNG
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Das
pleomorphe Speicheldrüsenadenom
stellt einen gutartigen Epitheltumor dar, der aus den großen und
kleinen Speicheldrüsen
stammt. Er ist die häufigste
Art von Speicheldrüsentumoren
und macht beinahe 50 % aller Neoplasmen in diesen Organen aus; 85
% der Tumore werden in der Ohrspeicheldrüse gefunden, 10 % in den kleinen
Speicheldrüsen
und 5 % in der Submandibulardrüse
[1]. Ungefähr
50 % dieser Adenome scheinen einen normalen Karyotyp zu haben, aber
zytogenetische Studien haben ebenfalls sich wiederholende spezifische
Chromosomenanomalien enthüllt
[2, 3]. Häufig
beobachtete Anomalien umfassen Aberrationen von Chromosom 8, üblicherweise
unter Beteiligung des 8q12-q13-Bereichs,
wobei die häufigste
Aberration t(3;8)(p21;q12) ist, und Aberrationen von Chromosom 12, üblicherweise
Translokationen mit Beteiligung des Bereichs 12q13-q15. Nicht wiederkehrende
klonale Chromosomenabnomalitäten
sind ebenfalls berichtet worden. Das hochspezifische Muster von
Chromosomenumordnungen mit konsistenten Bruchpunkten bei 8q12-q13
und 12q13-q15 deutet darauf hin, dass diese chromosomalen Bereiche
Gene beherbergen, die an der Entwicklung dieser Tumoren beteiligt
sein könnten.
Molekulare Klonierung der Chromosomenbruchpunkte und Charakterisierung
ihrer Verbindungsfragmente kann zu der Identifizierung von pathogenetisch
relevanten Genen führen.
Gegenwärtig
sind noch nicht solche Molekulardaten für diese Tumoren berichtet worden.
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Auf
Basis von Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH)-Daten wurde
kürzlich
gezeigt, dass die Chromsom 12 -Bruchpunkte in sechs pleomorphen
Speicheldrüsenadenomzelllinien
im Bereich 12q13-q15, genauer in dem Genomintervall zwischen den
Gen-Orten D12S19 und D12S8 kartieren [4, 5]. Für die geschlechtsgemittelte
genetische Größe dieses
genomischen DNA-Intervalls wurde bei HGM107 cM berichtet [6]. Wir
berichteten ebenfalls, dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte in Speicheldrüsenadenomen
distal zu dem CHOP-Gen kartieren [5], was eine frühere Untersuchung
unterstützt,
die darauf hindeutet, dass die 12q13-q15 Translokationsbruchpunkte
in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen
sich von jenen in myoxiden Liposarkomen unterscheiden [7]. Hier
berichten wir über
die physikalische Kartierung des Chromosom 12-Bruchpunkts in der
pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinie
Ad-312/SV40, die ein t(1;12)(p22;q15) als einzige zytogenetische
Abnormalität
trägt.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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Tumorzelllinien
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In
dieser Untersuchung verwendete Humantumorzelllinien umfassten die
zuvor beschriebenen pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien Ad-248/SV40,
Ad-263/SV40, Ad-295/SV40, Ad-302/SV40, Ad-312/SV40 und Ad-366/SV40
[5, 8]. Zellen wurden in TC199 Kulturmedium mit Earle's Salzen, ergänzt mit 20
% fetalem Rinderserum kultiviert. Ändere in dieser Untersuchung
verwendete Zelllinien umfassten den somatischen Zellhybrid PK89-12,
der Chromosom 12 als einziges menschliches Chromosom in einem genetischen
Hamsterhintergrund enthält
[9], und den somatischen Zellhybrid LIS-3/SV40/A9-B4 [4]. Die letztere
Zelllinie wurde bei Fusion der myxoiden Liposarkomzelllinie LIS-3/SV40, welche die
spezifische t(12;16) (q13;p11.2) trägt, mit Maus-A9-Zellen erhalten.
Es wurde zuvor gezeigt, dass dieser somatische Zellhybride der (16),
aber weder der (12) noch das normale Chromosom 12 enthält [4].
PK89-12 und LIS-3/SV40/A9-B4-Zellen wurden in DME-F12-Medium ergänzt mit
10 % fetalem Rinderserum kultiviert. Die Zelllinien wurden durch
zytogenetische Standardtechniken in regelmäßigen Abständen analysiert.
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Isolation
von YAC- und Cosmid-Klonen
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Im
Zusammenhang mit Humangenomkartierungsuntersuchungen, die ausführlich an
anderem Ort beschrieben werden (Schoenmakers et al., in Vorbereitung),
isolierten wir YAC-Klone
Y4854 und Y9091 aus der CEPH YAC-Bibliothek erster Generation [10]
und Cosmid-Klone cRM51, cRM69, cRM85, cRM90, cRM91, cRM103, cRM110
und cRM111 aus der Chromosom 12-spezifischen angeordneten Cosmid-Bibliothek LLNLNC01
[11]. YAC- und Cosmid-Klone wurden wie zuvor beschrieben isoliert
[5]. Anfängliche
Screenings der YAC- sowie der Cosmid-Bibliothek wurden unter Verwendung
einer Screening-Strategie durchgeführt, welche die polymerase
Kettenreaktion (PCR) umfasste [12]. Filterhybridisierungsanalyse
wurde als abschließender
Screeningschritt verwendet, wie zuvor beschrieben [5]. Cosmid-Klone
wurden unter Verwendung von STSs isoliert, und jene, die STSs innerhalb
der Inserts der YAC-Klone Y4854 und Y9091 entsprechen, sind in 1 angegeben. STSs wurden mittels Rettung
von YAC-Insert-Endsequenzen unter Verwendung eines Vectorette-PCR-Verfahrens
[13] oder Alu-PCR [14, 15] erhalten. PCR-Produkte wurden direkt
mittels Festphasen-Fluoreszenz-Sequenzierung sequenziert. Cosmid-Klone
wurden gemäß Standardverfahren
kultiviert und gehandhabt [16]. YAC-Klone wurden durch gepulste
Feldgelelektrophorese [17], Restriktionskartierung und Hybridisierung,
wie zuvor beschrieben [5], charakterisiert.
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Chromosomenherstellungen
und Fluoreszenz in situ Hybridisierung
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Zellen
aus den pleomorphen Speicheldrüsenadenom-Tumorzelllinien
wurden mit Colcemid (0,04 μg/ml)
für 30
Minuten behandelt und dann gemäß Routineverfahren
geerntet. Metaphasen-Spreads der Tumorzellen wurden wie zuvor beschrieben
hergestellt [4]. Um die Identitiät
der Chromosomen in den FISH-Experimenten festzulegen, wurde die
FISH- Analyse nach
G-Banding derselben Metaphasen-Spreads durchgeführt. G-Banding wurde im Wesentlichen
wie von Smit et al. beschrieben durchgeführt [18]. In situ Hybridisierungen
wurden gemäß einem
von Kievits et al. beschriebenen Protokoll [19] mit einigen kleineren
Veränderungen
[5, 20] durchgeführt.
Cosmid- und YAC-DNA wurde mit Biotin-11-dUTP (Boehringer Mannheim) oder Biotin-l4-dATP
(BRL, Gaithersburg) wie früher
be schrieben markiert [5]. Chromosomen wurden mit Propidiumiodid
gegengefärbt
und auf einem Zeiss Axiophot Fluoreszenzmikroskop unter Verwendung
eines FITC-Filters (Zeiss) analysiert. Die Ergebnisse wurden auf
Scotch (3M) 640 ASA Film aufgenommen.
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ERGEBNISSE
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Isolierung und Charakterisierung
von YAC-Klonen, die den Chromosom 12-Bruchpunkt der pleomorphen
Speicheldrüsenadenomzelllinie
Ad-312/SV40 überspannen
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In
vorherigen Untersuchungen [5] haben wir die Chromosom 12 -Bruchpunkte
von sechs pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
proximal zu dem Gen-Ort D12S8 und distal zu CHOP kartiert. Das DNA-Intervall
zwischen diesen Orten ist etwas kleiner als 7 cM (geschätzte Entfernung
zwischen den Orten D12S8 und D12S19 [6]), aber immer noch beachtlich
groß.
Um den Translokationsbruchpunkt von Ad-312/SV40 molekular zu definieren,
haben wir Humangenom-Kartierungsuntersuchungen an dem DNA-Intervall
zwischen dem Ort D12S8 und dem CHOP-Gen durchgeführt. Bei dem Verfahren der
direktionalen Chromosomenwanderung beginnend von D12S8 und dem CHOP-Gen
erhielten wir überlappende
YAC-Klone Y9091 und Y4854. Das DNA-Insert von Y9091 schien 460 kbp
zu betragen und jenes von Y4854 500 kbp. Darüber hinaus schien das DNA-Insert
jedes YAC-Klons den Chromosom 12-Bruchpunkt von Ad-312/SV40 zu überspannen,
wie wir unten zeigen werden. Eine weitreichende Restriktionskarte
der Inserts dieser YAC-Klone wurde unter Verwendung von gepulster
Feldgelelektrophorese und Hybridisierungsanalyse erstellt (1). Auf der Basis von STS-Gehaltkartierung
und Southern Blot-Analyse schienen die Inserts der YAC-Klone Y9091
und Y4854, wie in 1 gezeigt, zu überlappen.
Die getesteten STSs entsprechen Endsequenzen anderer überlappender YAC-Klone,
die hier nicht gezeigt sind, oder Sequenzen, die mittels Inter-Alu-PCR
erhalten wurden.
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Von
diesen repräsentieren
RM90 und RM91 solche Endklon-STSs von YAC Y9091 und RM48 und RM54
von Y4854, während
RM110 und EM111 STSs repräsentieren,
die von Inter-Alu-PCR stammen. Für
eine Anzahl von STSs, die innerhalb der Inserts der YAC-Klone Y4854 und Y9091
kartieren, wurden entsprechende Cosmid-Klone für die Verwendung in FISH-Analyse
isoliert, z. B. cRM51, cRM69, cRM85, cRM90, cRM91, cRM110 und cRM111.
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Die
Inserts der zwei überlappenden
YAC-Klone sind am wahrscheinlichsten nicht chimär, was aus den folgenden Beobachtungen
abgeleitet wurde. FISH-Analyse von Metaphasen-Chromosomen von normalen menschlichen
Lymphozyten mit Y4854 oder Y9091-DNA als Molekularsonde zeigten
Hybridisierungssignale nur in dem Chromosomenbereich 12q13-q15.
Für Y9091
wurde dies weiter durch Beobachtungen bestätigt, die in FISH-Untersuchungen erfolgten,
in denen Cosmid-Klone cRM90 oder cRM91 als Sonde verwendet wurden;
das DNA-Insert jedes dieser beiden Cosmide entspricht den alternativen
Endsequenzen des YAC-Klons Y9091. Schließlich schienen die Endsequenz-STSs
von Y9091 auf dem Chromosom 12 und distal zu dem CHOP-Gen zu kartieren,
was durch PCR-Analyse auf PK89-12-DNA ermittelt wurde, die das menschliche Chromosom
12 als einziges menschliches Chromosom in einen genetischen Hamsterhintergrund
enthält,
und LIS-3/SV40/A9-B4-DNA, von der zuvor gezeigt wurde, dass sie
der (16), von der spezifischen t(12;16) von myxoidem Liposarkom,
aber weder der (12) noch das normale Chromosom 12 enthält [4].
Aus den Chromosomenwanderungsuntersuchungen schlossen wir, dass
die überlappenden
Inserts der zwei YAC-Klone einen DNA-Bereich von ungefähr 640 kbp
darstellen, der auf Chromosom 12q zwischen D12S8 und CHOP liegt.
Da die 640 kbp zusammengesetzte weitreichenden Restriktionskarte
des YAC-Kontigs mit mindestens doppelter Abdeckung des gesamten
Bereichs hergestellt wurde, ist es nicht unvernünftig anzunehmen, dass der
640 kbp-Bereich mit der chromosomalen DNA angrenzend ist, obwohl
Mikrodeletionen an diesem Punkt nicht ausgeschlossen werden können.
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Chromosomenwanderung
wurde routinemäßig durch
FISH-Kartierung von YAC-Klonen und/oder Cosmid-Klonen, die den YAC-Insertsequenzen
entsprechen, beurteilt. Es sollte angemerkt werden, dass zur Identifizierung
der Chromosomen in den meisten Fällen G-Banding
verwendet wurde. Auf der Basis solchen G-Bandings konnten Hybridisierungssignale
schlüssig
Chromosomen bekannter Identität
zugeordnet werden; dies war ebenfalls von Bedeutung für die Fälle mit
Kreuz- oder Hintergrund-Hybridisierungssignalen, die gelegentlich
beobachtet wurden. G-Banding vor der FISH-Analyse führte manchmal
zu ziemlich schwachen Hybridisierungssignalen oder ziemlich unklaren
Banding-Mustern. Daher führten
wir FISH-Experimente durch, bei welchen die YAC- und Cosmid-Klone,
die zu beurteilen waren, in Kombination mit einer Referenzsonde
verwendet wurden. Cosmid-Klon cPK12qter, der glücklicherweise während des
Screenings einer Cosmid-Bibliothek erhalten wurde, wurde als Referenzmarkierungssubstanz
ausgewählt.
FISH-Analyse von Metaphasen-Chromosomen normaler Lymphozyten (2A) zeigte, dass cPK12qter auf dem telomeren
Bereich des langen Arms von Chromosoms 12 kartiert. Um Chromosom
12 in diesem Experiment zu identifizieren, wurde die Centromer 12-spezifische
Sonde pα12H8
[21] verwendet. FISH-Analyse von Metaphasenchromosomen von Ad-312/SV40-Zellen
unter Verwendung von YAC-Klon Y4854 (2B)
oder Y9091 (2C) in Kombination mit
der Referenzsonde cPK12qter zeigte in beiden Fällen Hybridisierungssignale
des YAC-Inserts auf der (1) sowie der (12). Wir schlossen aus diesen
Ergebnissen, dass die Insert-DNA jedes YAC-Klons den Chromosom 12-Bruchpunkt
in dieser Zelllinie überspannen
könnte.
Es sollte angemerkt werden, dass G-Banding eine Telomer-Assoziation
unter Beteiligung des kurzen Arms von Chromosom 12 in 2C zeigte. Die Beobachtung, dass der YAC-Klon
Y9091 den Chromosom 12-Bruchpunkt in Ad-312/SV40 überspannte,
wurde unabhängig
in FISH-Untersuchungen
bestätigt,
in denen der Cosmid-Klon cRM90 oder cRM91 als Molekularsonde verwendet
wurde; es wurde gezeigt, dass sie die alternativen Endsequenzen
des Y9091-Inserts enthalten. cRM90 schien distal zu dem Chromosom
12-Bruchpunkt zu kartieren, während
cRM91 proximal kartierend gefunden wurde (Daten nicht gezeigt).
Diese Ergebnisse legten ebenfalls die chromosomale Orientierung
des in 1 gezeigten YAC-Kontigs fest.
Als Zusammenfassung schlossen wir aus diesen FISH-Untersuchungen, dass
der Chromosom 12-Translokationsbruchpunkt in Ad-312/SV40 in dem
DNA-Intervall liegen muss, das den überlappenden Sequenzen (ungefähr 300 kbp)
der zwei YAC-Klone entspricht.
-
Feinkartierung des Chromosom
12-Translokationsbruchpunkts von Ad-312/SV40
-
In
einer Herangehensweise zur weiteren Einengung des Chromosom 12-Translokationsbruchpunktbereichs
von Ad-312/SV40 wurden Cosmid-Klone mit unterschiedlichen Kartierungspositionen
innerhalb des YAC-Klons Y9091 isoliert. Diese umfassten cRM69, cRM85,
cRM110 und cRM111. cRM69 und cRM85 wurden auf Basis von STS-Sequenzen
von YAC-Klonen isoliert, die hier nicht gezeigt sind. cRM110 und
cRM111 wurden mittels Inter-Alu-PCR erhalten. Für RM110 wurde durch Southern-Blot-Analyse
gezeigt, dass es mit einem terminalen MluI-Fragment von Y9091 hybridisiert
und nicht mit dem DNA-Insert
des überlappenden
YAC-Klons mit RM69 als telomere Endsequenzen. Die Lokation von RM110
ist wie in 1 gezeigt. Es wurde gezeigt, dass
RM111 mit einem BssHII, MluI, PvuI und SfiI-Fragment von Y9091 hybridisiert,
und daher in dem PvuI-SfiI-Fragment
von Y9091 lokalisiert ist, zu dem ebenfalls STS RM48 kartiert wurde
(1). FISH-Analyse von Metaphasen-Chromosomen
von Ad-312/SV40 mit cRM69 oder cRM110 als Sonde zeigte, dass das DNA-Insert
dieser Cosmide proximal zu dem Chromosom 12-Translokationsbruchpunkt
in dieser Zelllinie kartiert, wie in 3A für cRM69
dargestellt. Nachfolgende FISH-Analyse von Ad-312/SV40 mit cRM85
oder cRM111 als Sonde zeigte Hybridisierungssignale distal zu dem
Translokationsbruchpunkt, wie in 3B für cRM111
gezeigt. Die Ergebnisse mit cRM85 und cRM111 sind in Übereinstimmung
mit der beobachteten Bruchpunktüberspannung
durch YAC-Klon Y4854, da cRM85 distal zu und cRM111 nahe STS RM48
kartiert, die das telomäre
Ende des YAC-Klons Y4854 markiert. Als Schlussfolgerung muss der
Chromosom 12-Translokationsbruchpunkt in Ad-312/SV40 in dem DNA-Intervall
zwischen cRM110 und cRM111 lokalisiert sein, wie in 4 schematisch
zusammengefasst.
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FISH-Beurteilung von Chromosom
12 -Bruchpunkten in anderen pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
-
Um
die Position ihrer Chromosom 12 -Bruchpunkte relativ zu dem Ad-312/SV40
zu bestimmen, wurden fünf
andere pleomorphe Speicheldrüsenadenomzelllinien
durch FISH- Analyse
beurteilt, wie in 4 schematisch zusammengefasst.
Diese Zelllinien, die aus primären
Tumoren entwickelt wurden [5, 8], umfassten Ad-248/SV40, Ad-263/SV40,
Ad-295/SV40, Ad-302/SV40 und Ad-366/SV40. Die Chromosom 12 Aberrationen dieser
Zelllinien sind in 4 aufgeführt. FISH-Analyse von Metaphasen-Chromosomen
dieser Zelllinien unter Verwendung von cRM91 zeigte, dass die Chromosom
12 -Bruchpunkte all dieser Zelllinien proximal zu diesem Cosmid-Klon
kartierten (Daten nicht gezeigt). Eine ähnliche FISH-Analyse wurde
ebenfalls unter Verwendung eines Cosmid-Klons, welcher der sequenzmarkierten
Stelle RM103 entsprach, als Sonde durchgeführt. Es wurde gefunden, dass
RM103 proximal zu RM91 in einem Abstand von ungefähr 0,9 Mbp
kartiert. In allen Fällen
erschien cRM103 distal zu den Chromosom 12-Translokationsbruchpunkten
zu kartieren, was anzeigt, dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte in
diesen fünf
pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
in einem relativ großen
Abstand von dem der Ad-312/SV40-Zellen lokalisiert sind.
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DISKUSSION
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In
den hier präsentierten
Untersuchungen haben wir einen Chromosomenbereich auf dem langen
Arm von Chromosom 12 identifiziert, molekular kloniert und charakterisiert,
in welchem der Translokationsbruchpunkt der pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinie
Ad-312/SV40 zu kartieren scheint. In vorherigen Untersuchungen [5]
haben wir bereits Belege bereitgestellt, dass der Chromosom 12-Bruchpunkt
dieser Zelllinie zwischen D12S8 und CHOP lokalisiert war. Da die
hier beschriebenen, zwei Bruchpunkte überspannenden YAC-Klone in
direktionalen Chromosomenwanderungsexperimenten unter Verwendung
von D12S8 und dem CHOP-Gen als Anfangsausgangspunkte erhalten wurden,
bestätigen
die Chromosom 12-Bruchpunktkartierungsergebnisse, die hier vorgestellt
werden, unsere vorherige Behauptung. Die FISH-Ergebnisse, die mit
dem kompletten YAC-Insert
von Y9091 als Molekularsonde erhalten wurden, wurden unabhängig in
FISH-Untersuchungen
unter Verwendung von Cosmid-Klonen bestätigt, die Sequenzen enthielten,
die verschiedenen Bereichen des Inserts des YAC-Klons entsprachen.
Dies ist von Bedeutung, da die unabhängigen Bestätigungsergebnisse es ziemlich
unwahrscheinlich machen, dass die mit dem kompletten Insert von
Y9091 beobachteten Spaltungssignale anders als durch eine tatsächliche
Spaltung von Sequenzen, die in dem YAC repräsentiert sind, erklärt werden
kann. Die Gegenwart, zum Beispiel, von hochverwandten genetischen
Sequenzen auf beiden Seiten eines Chromosomen-Bruchpunkts könnten leicht
zu falschen Schlussfolgerungen führen,
wenn sie nur auf FISH-Ergebnissen eines YAC-Inserts beruhen würden. Schließlich haben
unsere Kartierungsuntersuchungen ebenfalls abschließend die
chromosomale Orientierung der weitreichenden Restriktionskarte festgelegt,
die wir in diesen Untersuchungen erzeugt haben. Diese Orientierung
wurde bereits auf Basis von Zweifarb-FISH-Untersuchungen vorhergesagt
(nicht veröffentlichte
Beobachtungen).
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Die
hier beschriebenen FISH-Untersuchungen ermöglichten uns, den Chromosom
12-Bruchpunkt in Ad-312/SV40 Zellen auf das 190-kbp-DNA-Intervall
zwischen den etablierten STSs RM48 und RM69 zu kartieren. Der Bruchpunktbereich
kann jedoch auf Basis des folgenden etwas weiter eingeengt werden.
Die Tatsache, dass gezeigt wurde, dass Y4854 den Bruchpunkt überspannt,
zeigt an, dass mindestens ein beträchtlicher Teil der telomeren
Hälfte
dieses YAC-Klons distal zu dem Bruchpunkt kartieren muss. Wie viel
genau, muss noch festgelegt werden. Andererseits schien STS RM69
ungefähr
in der Mitte des DNA-Inserts des Cosmid-Klons cRM69 lokalisiert zu sein, was
darauf hindeutet, dass der Bruchpunkt nahe 25 kbp distal zu RM69 liegt.
Darüber
hinaus schien RM69 RM110 zu fehlen (Daten nicht gezeigt) und, da
cRM110 proximal zu den Chromosom 12-Bruchpunkt in Ad-312/SV40 Zellen
gefunden wurde, sollte der Bruchpunkt noch weiter distal zu RM69
liegen als die zuvor erwähnten
25 kbp. Zusammen engt dies den Chromosom 12-Bruchpunktbereich auf
ein DNA-Intervall
ein, das beträchtlich
kleiner als 165 kbp sein muss. Eine weitere genaue Lokalisierung des
Bruchpunktes wird es uns ermöglichen,
den Chromosom 12-Bruchpunkt molekular zu klonieren und die genetischen
Sequenzen in dem Bruchpunktverbindungsbereich zu charakterisieren,
was zu der Identifizierung pathogenetisch relevanter Sequenzen führen könnte. Die
Identifizierung der in den DNA-Inserts der YAC-Klone Y4854 und Y9091
vorhandenen Gene mittels Sequenzierung, direkter Hybridisierung,
direkter Selektion oder Exon-Trapping könnte eine nützliche alternative Herangehensweise
zum Identifizieren des Gens in diesem Bereich des langen Arms von
Chromosomen 12 darstellen, der pathogenetisch kritisch für die pleomorphe Speicheldrüsenadenomtumorgenese
sein könnte.
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Die
Beobachtung, dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte in anderen pleomorphen
Speicheldrüsenadenomen
in einem entfernten und stärker
proximalen Bereich auf dem langen Arm des Chromosoms 12 liegen, ist
von Interesse. Sie könnte
bedeuten, dass die Chromosom 12 -Bruchpunkte in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen über einen
relativ großen
DNA-Bereich des langen Arms von Chromosom 12 verteilt sind, was an
die 11q13-Bruchpunkte
in B-Zell-Malignitäten
erinnert [22]. Die Aufklärung
der genauen Lokalisierung der Chromosom 12-Bruchpunkte in den anderen
pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
könnten
mehr Licht auf diesen Gegenstand werfen. Andererseits könnte sie
in Richtung alternativer Sequenzen auf dem langen Arm von Chromosom
12 zwischen D1218 und dem CHOP-Gen deuten, die von Bedeutung, vermutlich
für die
Wachstumsregulierung in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen, sein könnten. Die
Tatsache, dass der hier beschriebene Chromosom 12-Bruchpunktbereich
bisher nur in der Ad-312/SV40 Zelllinie gefunden worden ist, macht
es notwendig, eine größere Anzahl
von Speicheldrüsenadenomen
mit Chromosom 12q13-q15-Aberrationen zu analysieren, um die potentielle
Relevanz für
die Tumorgenese der Chromosom 12-Sequenzen zu beurteilen, die in
der untersuchten Zelllinie betroffen sind. Wenn mehr Fälle mit
Aberrationen in diesem Bereich von Chromosom 12 gefunden werden
können,
wäre es
von Interesse, herauszufinden, ob diese Tumoren eine klinische Untergruppe
bilden. Schließlich
sind Chromosomentranslokationen unter Beteiligung des Bereichs q13-q15
des menschlichen Chromosoms 12 für
eine Vielzahl anderer solider Tumoren berichtet worden: gutartige
Fettgewebstumoren, uterines Leiomyom, Rhabdomyosarcom, Hemangiopericytom, Klarzellsarcom,
chondromatöse
Tumoren und Hamartome der Lunge. Ob die Chromosom 12-Bruchpunkte
in einigen dieser Tumoren innerhalb desselben Bereichs wie jenem
von Ad-312/SV40 kartieren oder nicht, muss noch festgestellt werden.
Die in diesem Bericht beschriebenen YAC- und Cosmid-Klone stellen nützliche
Werkzeuge dar, um dies zu untersuchen.
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Die
Verfügbarkeit
einer Kopie der CEPH YAC-Bibliothek erster Generation [10] und einer
Kopie der angeordneten Chromosom 12-spezifischen Cosmid-Bibliothek
(LLNL12NC01) [11) wird sehr geschätzt. Die Cosmid-Bibliothek
wurde als Teil des National Laboratory Gene Library Project unter
der Schirmherrschaft des US DOE von LLNL unter der Vertragsnummer
W-7405-Eng-48 aufgebaut. Die Autoren würdigen die hervorragende technische
Unterstützung
von M. Dhaen, C. Huysmans, E. Meyen, K. Meyer-Bolte und M. Willems
und möchten
M. Leys für
die Bebilderung danken. Diese Arbeit wurde teilweise durch die EU
durch das Biomed 1-Programm "Molecular
Cytogenetics of Solid Tumours",
die "Geconcerteerde
Onderzoekacties 1992-1996" die "Association Luxembougeoise
contre le Cancer",
den Nationalen Fond für
wissenschaftliche Forschung (NFWO; Kom op tegen Kanker), das "ASLK-Programma voor
Kankeronderzoek",das "Schwerpunktprogramm: Molekulare
und Klassische Tumorcytogenetik" der
Deutschen Forschungsgemeinschaft und die Tönjes-Vagt Stiftung unterstützt. Dieser
Text stellt Ergebnisse des belgischen Programms für Anziehungspunkte
zwischen Universitäten
dar, das durch den belgischen Staat, Büro des Premierministers, Wissenschaftspolitikprogrammatik
initiiert wurde. Die wissenschaftliche Verantwortung wird von den
Autoren übernommen.
J.W.M. Geurts ist ein "Aspirant" des Nationalen Fonds
für wissenschaftliche
Forschung NFWO; KOm op tegen Kanker).
-
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-
LEGENDEN DER FIGUREN VON
ANHANG 2
-
1
-
Zusammengesetzte
physikalische Karte der überlappenden
DNA-Inserts der YAC-Klone Y4854 und Y9091. Größen der DNA-Inserts sind angegeben.
Die relativen Positionen der YAC-Klone sind durch Balken unterhalb
der weit reichenden physikalischen Karte dargestellt. Sequenzmarkierte
Stellen (STSs), die End-Klonen von YACs entsprechen, einschließlich hier
nicht gezeigter YACs, sind durch RM-Codes in Kästen oberhalb der Restriktionskarte
dargestellt. STSs, die von Inter-Alu-PCR-Produkten erhalten wurden,
sind unterhalb der Restriktionskarte angegeben, und die DNA-Bereiche,
zu denen sie kartiert worden sind, sind durch Pfeile markiert. B:
BssHII; M: MluI; P: PvuI; Sf SfiI. Eine polymorphe MluI-Stelle ist
durch ein Sternchen markiert.
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2
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A)
Kartierung des Cosmid-Klons cPK12qter auf den telomeren Bereich
des langen Arms von Chromosom 12. Centromer 12-spezifische Sonde
pα12H8 wurde
verwendet, um die Identität
von Chromosom 12 festzulegen. FISH-Analyse wurde auf Metaphasenchromosomen
auf menschlichen Kontrolllymphozyten durchgeführt. Hybridisierungssignale
von cPK12qter sind mit kleinen Pfeilspitzen markiert, jene der Centromer
12-spezifischen Sonde mit Sternchen. B, C) FISH-Analyse von Metaphasenchromosomen
von Ad-312/SV40-Zellen unter
Verwendung von DNA von YAC-Klon Y4854 (B) oder Y9091 (C) als Molekularsonde
in Kombination mit Kosmid-Klon cPK12qter als Referenzmarkierungssubstanz.
Hybridisierungssignale der YAC-Klone auf Chromosom 12 sind durch
große
Pfeilspitzen gezeigt; jene auf der (1) durch große Pfeile beziehungsweise jene
auf der (12) durch kleine Pfeile. Die Hybridisierungssignale des
Cosmid-Klons cPK12qter sind durch kleine Pfeilspitzen gezeigt.
-
3
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FISH-Analyse
von Metaphasenchromosomen von Ad-312/SV40-Zellen unter Verwendung
von DNA des Cosmid-Klons cRM69 (A) oder cRM111 (B) als Molekularsonde
in Verbindung mit Cosmid-Klon cPK12qter als Referenzmarkierungssubstanz.
Die Position der Hybridisierungssignale von cPK12qter sind durch
kleine Pfeilspitzen gezeigt. In (A) ist die Position des Hybridisierungssignals
von cRM69 auf dem normalen Chromosom 12 durch eine große Pfeilspitze
gezeigt und jene auf der (12) mit einem kleinen Pfeil. In (B) ist
die Position des Hybridisierungssignals von cRM111 auf dem normalen
Chromosom 12 durch eine große
Pfeilspitze gezeigt und jene auf der (1) mit einem großen Pfeil.
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4
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Schematische
Darstellung der FISH-Kartierungsdaten, die für die sechs pleomorphen Speicheldrüsenadenomzelllinien
erhalten wurden, die in dieser Untersuchung getestet wurden. Die
spezifischen Chromosom 12-Aberrationen in den unterschiedlichen
Zelllinien sind angegeben. Cosmid-Klone, die als Sonden in den FISH-Kartierungsuntersuchungen
verwendet wurden, entsprechen den sequenzmarkierten Stellen, die
aus überlappenden
YAC-Klonen erhalten
wurden. Einzelne FISH-Experimente sind durch Punkte gezeigt. Cosmid-Klone wurde nach
den Acronymen der STSs benannt, wie in den Kästen gezeigt, und ihre relative
Anordnung ist wie dargestellt. Das DNA-Intervall zwischen RM90 und
RM103 wird auf ungefähr
1,3 Mb geschätzt. Einfügung: Schematische
Darstellung der G-Banding-Derivatchromosomen
der (1) und der (12) der Ad-312/SV40 Zelllinie, die ein t(1;12)(p22;q15)
trägt.
Die Positionen der Chromosomen 12-Bruchpunkte von Ad-248/SV40, Ad-263/SV40,
Ad-295/SV40, Ad-302/SV40 und Ad-366/SV40 sind distal zu RM103, wie
durch den Pfeil gezeigt. SEQUENZPROTOKOLL