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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Polymere und
insbesondere Polyurethan-Hartschäume. Insbesondere
betrifft die Erfindung offenzellige Polyurethan-Hartschäume und
Verfahren und Zusammensetzungen für ihre Herstellung. Die Erfindung
betrifft ferner die Verwendung dieser Schäume als Isolierwerkstoffe.
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Bei der Herstellung von Kühlschränken, Picknick-Kühlern, Türen und
anderen isolierten Behältern
wird Polyurethanschaum in den Raum zwischen zwei einen Hohlraum
begrenzenden Substraten eingegossen.
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Es gibt mehrere erwünschte Kriterien,
die ein Polyurethanschaum bei Anwendungen der Eingießschaumbildung
erfüllen
sollte. Ein Kriterium ist, daß ein
anderes Treibmittel als zur Ozonverarmung führende CFCs und HCFCs benötigt wird.
Ein zweites Erfordernis besteht darin, daß der Polyurethanschaum gut
fliessen sollte, so daß der
gesamte Hohlraum mit dem Schaum ausgefüllt wird. Wenn der Schaum vorzeitig
geliert, werden sich Hohlräume
hinter dem vorzeitig gelierten Schaum bilden, wohin die schäumende Masse
nicht gelangen konnte. Ein drittes Erfordernis besteht darin, die
Mindestmenge an schäumenden
Rohmaterialien zur Ausfüllung
eines bestimmten Hohlraums einzusetzen, um an Rohmaterialkosten
zu sparen. Um alle Teile des Hohlraums adäquat auszufüllen und die Anwesenheit von
Hohlräumen
zu verhindern, ist es oft nötig,
den Hohlraum zu überladen.
Je geringer die zur vollständigen
Befüllung
der Form notwendige Überladung
ist, umso grösser
ist jedoch die Einsparung an Rohmaterialkosten. Somit ist es erwünscht, ein
mit Polyurethan befülltes Behältnis mit
der geringstmöglichen
Dichte zu bilden.
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Viele Polyurethanschaum-Hersteller
wenden sich jetzt dem Wasser als einziger Treibmittelquelle anstelle
der CFCs oder HCFCs zu. Auf dem Gebiet der Kühlbehälter, wo der Schaum in den
Raum eingegossen wird, stellen wassergetriebene Polyurethan-Hartschäume ein
einzigartiges Problem dar. Mit Wasser getriebene Polyurethan-Hartschäume neigen
zu geschlossenzelligen Schäumen,
die nach der Schäumung
und während
der Härtung über eine
Zeitspanne schrumpfen und Falten werfen. Dies ist teilweise zurückzuführen auf die
Wanderung von durch die Wasserreaktion mit Polyisocyanat gebildetem
Kohlendioxidgas aus den geschlossenen Zellen unter Zurücklassung
eines Vakuums, das dann mit der Zeit die geschäumte Masse zusammenzieht und
schrumpft. Schaum, der bei Anwendungen mit Einschäumung in
den Raum schrumpft, wird sich entweder von einem Substrat abziehen
oder weiter an der Innenfläche
des Substrats haften, was Welligkeit und Oberflächenverformungen auf dem Substrat
verursacht. Das Problem der Schaumschrumpfung bei mit CFC getriebenen
und HCFC getriebenen Schäumen
war nicht so akut, weil CFC-Gase sehr langsam über einen Zeitraum von Monaten
oder Jahren – wenn überhaupt – zur Auswanderung
aus den geschlossenen Zellen neigen, was in dem Schaum einen minimierten
Druckgradienten zur Folge hat.
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Das Problem der Schaumschrumpfung
oder Dimensionsstabilität
ist schwerwiegender bei Anwendungen, wie Picknick-Kühlern, wo
die Kühler
oft starken Temperaturveränderungen
von Innentemperaturen von 70–80°F (21,1–26,7°C) bis zu
Strandtemperaturen in direkter Sonne, die bis 110–120°F (43,3–48,9°C) steigen können, unterliegen,
was das Gas in den Zellen veranlasst, sich weiter auszudehnen und
auszudiffundieren.
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Es ist auch erwünscht, einen Schaum mit einer
geringeren Dichte herzustellen, der jedoch den Hohlraum vollständig ausfüllt und
dimensionsstabil ist, um die Rohmaterialkosten zu senken. Die Verringerung
der Dichte hat aber besonders bei mit Wasser getriebenem Schaum,
der schon eine Schrumpfungstendenz hat, den begleitenden Nachteil
einer weiteren Verschlechterung der Dimensionsinstabilität des Schaums.
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Herkömmlicher, geschlossenzelliger,
mit Wasser getriebener Schaum erfordert eine Dichte am Ort von wenigstens
2,4 Pfund/Fuß3 (pcf) [38,44 kg/m3 (kcm)],
um genug Polymerfestigkeit zu besitzen, um der Schrumpfungstendenz
zu widerstehen. Infolgedessen war der Einsatz aller mit Wasser getriebener
Schäume wirtschaftlich
unerwünscht,
da ein mit HCFC getriebener Schaum einen Hohlraum mit dimensionsstabilem Schaum
von etwa 2,0 pcf (32,04 kcf) füllen
kann, was zu einem signifikanten Kostenvorteil für Materialien führt. Außerdem erfordert
herkömmlicher,
geschlossenzelliger, wassergetriebener Schaum große Mengen
teurerer, hochfunktioneller Polyetherpolyole, um die zur Dimensionsstabilität nötige Polymervernetzung
zu schaffen.
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Offenzellige Schäume wurden in den US-Patenten
Nr. 5,219,893, 5,250,579, 5,318,997, 5,346,928 und 5,350,777 beschrieben.
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US-Patent Nr. 5,212,209 beschreibt
eine Zusammensetzung zur Herstellung eines geformten, geschäumten Polymerartikels
aus (1) einem relativ hochmolekularen Polyol mit z. B. einem Molekulargewicht
von mehr als etwa 1000, vorzugsweise 4000 bis etwa 8000, und einem
relativ niedermolekularen Polyol mit einem Molekulargewicht von
z. B. weniger als etwa 1000, vorzugsweise weniger als etwa 250,
(2) einem Polyisocyanat, (3) einem Treibmittel, wie Wasser, und
(4) einem inneren Entformungs-/Kompatibilisierungsmittel, wie etwa
einem Gemisch aus aus Calciumstearat und einem tertiären Amin.
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US-Patent Nr. 5,262,447 lehrt einen
Verbundwerkstoff aus einem ersten Substrat, einem mit Wasser getriebenem
Polyurethanschaum und einem zweiten Substrat in dieser Reihenfolge,
wobei der Polyurethanschaum das Reaktionsprodukt einer aromatischen
Polyisocyanatverbindung mit einem Polyolbestandteil enthält, bestehend
aus (A) Verbindungen mit wenigstens zwei mit Isocyanat reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit
einem mittleren Molekulargewicht von wenigstens 150 und einer mittleren
Funktionalität
von wenigstens 2,5, (b) einem Wasser umfassenden Treibmittel, und
einem Lithiumsalz einer Carbonsäure
mit 2 bis 24 substituierten oder unsubstituierten, verzweigten oder
unverzweigten, aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkyl- oder
Alkenyl-Kohlenstoffatomen.
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US-Patent Nr. 5,214,076 beschreibt
ein Polycarbodiimid-Polyisocyanurat-Schaum, der hergestellt wurde
durch Umsetzung von (A) einem Gemisch aus einer Polyolmischung aus
(1) 25 bis 100% eines aromatischen Polyesterpolyols mit der folgenden
Struktur
worin
n gleich 1, 2 oder 3 ist, und mit einer Hydroxylzahl von 150 bis
330, (2) 0 bis 50% eines flexiblen Polyetherpolyols mit einer Hydroxylzahl
von 20 bis 70, (3) 0 bis 30% eines Toluoldiamin-ethoxylierten Polyols
mit wahlweise etwas Propylat und einer Hydroxylzahl von 330 bis
480, und (4) 0 bis 30% eines Nonylphenol-Ethoxylats mit einer Hydroxylzahl
von 70 bis 150 mit Tensid, Katalysator und Wasser, mit (B) einem
Polyphenylpolymethylenpolyisocyanat, so daß das Gemisch von A mit B bei
einem Volumenmischverhältnis
von 1 : 1 umgesetzt wird.
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Abriss der Erfindung
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Die Erfindung schafft dimensionsbeständige, gänzlich mit
Wasser getriebene Polyurethanschäume niedriger
Dichte, die vorwiegend mit niedrigfunktionellen Polyesterpolyolen
hergestellt werden. Diese Schäume
haben einen ausreichenden Gehalt offener Zellen, um die Schrumpfung
des Schaums zu verhindern. Ferner haben die erfindungsgemässen Schäume eine
genügende
Festigkeit, um die Schrumpfung des Schaums zu verhindern.
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Die erfindungsgemässen Schäume werden hergestellt unter
Benutzung von Zellenöffnungsmitteln
mit Schmelzpunkten oder Erweichungspunkten zwischen etwa 100 und
180°C. Bei
erfindungsgemässer
Formulierung bilden diese Zellenöffnungsmittel
einen Teil eines emulgierten Polyolgemisches mit einer Emulsionströpfchengröße oder
-teilchengröße von weniger
als etwa 50 μ.
Ohne durch eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
daß bei
der Polymerisationsreaktion die den Zellenöffner enthaltende Emulsion unter
Freigabe des Zellenöffners
bricht und so eine kontrollierte Zellenöffnung erlaubt. Ohne Bindung
an eine bestimmte Theorie wird angenommen, daß die Zellenöffnung unmittelbar
vor der Polymergelierung erfolgt.
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Der resultierende, mit Wasser getriebene
Schaum geringer Dichte ist überwiegend
ein offenzelliger Schaum und zeigt Dimensionsstabilität in dem
Zustand des freien Ansteigens wie auch in einem gepackten Hohlraum.
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Die Schäume der Erfindung können bei
verschiedenen Anwendungen zum Einsatz kommen, darunter z. B. bei
Türen,
Picknick-Kühlern,
Wassererhitzern, Kühlschränken oder
anderen Hohlräumen,
die ein Material von mässigem
Isoliervermögen
erfordern.
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Es wurde unerwarteterweise gefunden,
daß die
Addition einer Säure
an eine Kombination eines Polyols, eines Treibmittels, das Wasser
sein kann, und eines spezifischen Zellenöffnungsmittels eine emulgierte Polyolmischung
ergibt, die eine überraschende
Stabilität
hat. Die emulgierten Polyolmischungen bilden bei Reaktion mit aroma tischen
Isocyanaten offenzellige Eingieß-Urethanschäume mit
ausgezeichneter Dimensionsstabilität bei niedrigen Dichten. Das
Erreichen dieser Dimensionsbeständigkeit
bei den Dichten der Erfindung ist bisher beispiellos bei wassergetriebenen
Schäumen,
die unter Benutzung großer
Mengen Polyesterpolyol, nämlich
mehr als etwa 60 Gew.-% der Polyole, hergestellt wurden.
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Somit schafft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines polymeren Eingieß-Schaums mit Urethaneinheiten
und einem ausreichenden Gehalt offener Zellen, um einer Schrumpfung
zu widerstehen, bei dem man
ein aromatisches polymeres Isocyanat
mit
einem emulgierten Polyolgemisch bei einem NCO/OH-Index
von etwa 75 bis 125 umsetzt, wobei das Polyolgemisch
- (a) eine Polyol-Formulierung mit etwa 60 Gew.-% bis etwa 100
Gew.-% eines Polyesterpolyols mit einer OH-Zahl von etwa 150 bis
350 und einem Molekulargewicht von etwa 350 bis 700, und von 0 bis
etwa 40 Gew.-% eines Polyetherpolyols,
- (b) ein Treibmittel,
- (c) ein Zellenöffnungsmittel,
das ein fettsaures Salz eines zweiwertigen Metalls ist, und
- (d) bis zu etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyolgemisches,
einer Säure
enthält.
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Das bei dem Verfahren der Erfindung
eingesetzte Polyolgemisch kann wahlweise einen Emulgator enthalten.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Polyurethan-Eingießschäume mit 0,01 bis 0,5 Gew.-%
eines Zellenöffnungsmittels,
das ein zweiwertiges Metallsalz einer Fettsäure ist, können eine Dichte am Ort von
etwa 1,85 bis etwa 2,5 Pfd./Fuß3 (etwa 29,63 bis etwa 40,05 kg/m3) und einen ausreichenden Gehalt offener
Zellen haben, um einer Schrumpfung zu widerstehen und weniger als
etwa 5% Schrumpfung zu zeigen, wenn sie etwa 28 Tage bei etwa 158°F (etwa 70°C) und etwa
100% relativer Feuchtigkeit aufbewahrt werden.
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Die Erfindung schafft ferner ein
emulgiertes Polyolgemisch mit
- (a) einer Polyol-Formulierung
mit etwa 60 bis etwa 100 Gew.-% eines Polyesterpolyols mit einer
OH-Zahl von etwa 150 bis 350 und einem Molekulargewicht von etwa
350 bis 700, und 0 bis etwa 40 Gew.-% eines Polyetherpolyols,
- (b) einem Treibmittel,
- (c) einem Zellenöffnungsmittel,
das ein Fettsäuresalz
eines zweiwertigen Metalls ist, und
- (d) bis zu etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyolgemisches,
einer Säure.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In diesem Dokument werden alle Temperaturen
in Grad Celsius angegeben. Alle Mengen, Verhältnisse, Konzentrationen, Anteile
und dergl. werden in Gewichtseinheiten angegeben, wenn nichts anderes
angegeben ist, ausgenommen Verhältnisse
von Lösungsmitteln,
die in Volumeneinheiten angegeben sind.
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Unter OH-Zahl wird eine Hydroxylzahl
verstanden, ein quantitatives Maß der Konzentration von Hydroxylgruppen,
das gewöhnlich
als mg KOH/g angegeben ist, d. h. der Anzahl Milligramm von Kaliumhydroxid, das
den Hydroxylgruppen in 1 g Substanz äquivalent ist.
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Unter dem NCO/OH-Index wird das mit
100 multiplizierte Molverhältnis
von Isocyanatgruppen zu Hydroxylgruppen (einschließlich denen,
die von Wasser beigesteuert werden) in der Reaktion zwischen dem
Polyolgemisch und dem Polyisocyanat verstanden.
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Unter Funktionalität wird die
Anzahl der reaktionsfähigen
Gruppen z. B. Hydroxylgruppen, in einem chemischen Molekül verstanden.
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Unter einem gleichförmigen Gehalt
offener Zellen wird ein Polyurethanschaum mit einem mittleren Gehalt
offener Zellen verstanden, der zwischen zwei oder mehr Proben nicht
wesentlich variiert, die aus dem betreffenden Schaummaterial entnommen
wurden und in dem Schaummaterial durch eine Entfernung von wenigstens
etwa 2 cm getrennt sind.
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Unter emulgiertem Polyolgemisch wird
hier ein Gemisch verstanden, das Polyol, Zellenöffnungsmittel, Säure und
Treibmittel enthält
und Tröpfchen
des Zellenöffnungsmittels
mit einem mittleren Durchmesser von weniger als etwa 50 μ hat, die
in dem Polyolgemisch stabil suspendiert sind. Eine solche Emulsion
ist eine ausreichende Zeitdauer beständig, um eine Umsetzung mit
dem Polyisocyanat zu erlauben und einen offenzelligen Schaum zu
bilden, der einen ausreichenden Gehalt offener Zellen hat, um eine
Schrumpfung zu verhindern oder ihr zu widerstehen. Eine solche Emulsion
ist bei einer Temperatur von etwa 25°C wenigstens etwa 1 Woche und
insbesondere wenigstens etwa 3 Monate beständig. Die ausgezeichnete Beständigkeit
der Emulsionen der Erfindung wird überraschenderweise erhalten,
wenn dem Polyolgemisch eine Säure
zugesetzt wird.
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Unter dem hier benutzten Erweichungspunkt
wird eine Temperatur verstanden, bei der ein Werkstoff flüssiger,
weniger starr, weicher oder elastischer wird, d. h. eine Temperatur
an oder über
seiner Glasübergangstemperatur.
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Widerstand gegen Schrumpfung bedeutet
hier weniger als etwa 5% Schrumpfung eines Polyurethan-Schaummaterials.
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Eine beständige Emulsion bedeutet hier
eine Emulsion mit Tröpfchen
oder Teilchen des Zellenöffnungsmittels
mit einem mittleren Durchmesser von weniger als etwa 50 μ, die in
dem Polyolgemisch beständig suspendiert
sind. Eine solche Emulsion ist eine ausreichende Zeitdauer beständig, um
die Reaktion mit dem Polyisocyanat zu ermöglichen und einen offenzelligen
Schaum mit einem Gehalt offener Zellen zu bilden, der ausreicht,
um Schrumpfung zu verhindern oder ihr zu widerstehen. Besonders
bevorzugte Emulsionen nach der Erfindung sind wenigstens etwa 1
Woche und insbesondere wenigstens etwa 3 Monate bei einer Temperatur
von etwa 25°C
beständig.
Wie oben angegeben, erhält
man die Beständigkeit
der Emulsionen und die resultierende Dimensionsstabilität der fertigen
Schäume
der Erfindung überraschenderweise,
wenn dem Polyolgemisch eine Säure
zugesetzt wird. Ohne die in den Polyolgemischen anwesende Säure ist
die Emulsionsbeständigkeit
deutlich verringert, und die entstehenden Schäume sind bezüglich des
Gehalts offener Zellen weniger gleichmässig.
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Die emulgierten Polyolgemische der
Erfindung haben Emulsionströpfchen
oder -teilchen mit einem mittleren Durchmesser von weniger als etwa
50 μ, vorzugsweise
weniger als etwa 25 μ,
bevorzugter weniger als etwa 10 μ und
insbesondere weniger als etwa 1 μ.
Vorzugsweise hat man eine kleinere Größe emulgierter Tröpfchen oder
Teilchen, um die Gesamtstabilität
der emulgierten Polyolgemische zu verbessern, was eine verbesserte
Gleichmässigkeit
des Gehalts offener Zellen der fertigen Polyurethanschäume ergibt.
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Die Erfindung liefert Polyurethanschäume, die
sich für
den Einsatz als Isolierwerkstoffe auf oder zwischen verschiedenen
Substraten eignen. Geeignete Substratwerkstoffe sind Metall, wie
Aluminium, oder Metallblech; Holz, einschließlich Verbundstoffholz, Acrylnitril-Butadien-Styrol(ABS)-Gummi-Triblock,
der wahlweise mit Styrol-Butadien-Diblock modifiziert ist, Styrol-Ethylen/Butylen-Styrol-Triblock,
der wahlweise mit Maleinsäureanhydrid
und/oder Maleinsäure
funktionalisiert ist; Polyethylenterephthalat, Polycarbonat, Polyacetale, mit
Gummi modifiziertes hochschlagfestes Polystyrol (HIPS), Gemische
von HIPS mit Polyphenylenoxid; Copolymere von Ethylen und Vinylacetat,
Ethylen und Acrylsäure,
Ethylen und Vinylalkohol; Homopolymere oder Copolymere von Ethylen
und Propylen, wie Polypropylen, Polyethylen hoher Dichte, hochmolekulares
Polyethylen hoher Dichte, Polyvinylchlorid, Nylon 66 oder amorphe
thermoplastische Polyester, Glasfaser oder Glasfaser-Verbundstoffe.
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Die Schäume der Erfindung haben Dichten
im Ort von etwa 1,85 bis 2,5 Pfd./Fuß3 (pcf)
[etwa 29,63 bis 40,05 kg/m3 (kcm)] und vorzugsweise
etwa 1,9 bis 2,4 Pfd./Fuß3 (pcf) [etwa 30,44 bis 38,44 kg/m3 (kcm)].
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Wie weiter unten näher erläutert, können die
Schäume
der Erfindung mit Wasser getriebene Schäume sein. Die wassergetriebenen
Schäume
nach der Erfindung haben K-Faktoren von wenigstens etwa 0,17 bis 0,24.
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Der Polyurethanschaum der Erfindung
enthält
das aromatische Polyisocyanat mit einer Polyolkomponente. Der Polyurethanschaum
ist hart in der Bedeutung, daß das
Verhältnis
von Zugfestigkeit zu Druckfestigkeit hoch ist in der Größenordnung
von 0,5 bis 1 oder mehr, und hat eine Dehnung von weniger als 10%.
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Polyisocyanate
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Die gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Polyisocyanat-Ausgangskomponenten
umfassen aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische
und heterocyclische Polyisocyanate, wie jene, die z. B. durch W.
Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie 562; 75–136 beschrieben
sind. Beispiele sind Ethylendiisocyanat; Tetramethylen-1,4-diisocyanat,
Hexamethylen-1,6-diisocyanat; Dodecan-1,12- diisocyanat; Cyclobutan-1,3-diisocyanat;
Cyclohexan-1,3- und Cyclohexan-1,4-diisocyanat und Gemische dieser
Isomeren; 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(deutsche Auslegeschrift Nr. 1,202,785, US-Patent Nr. 3,401,190);
Hexahydrotolylen-2,4- und Hexahydrotolylen-2,6-diisocyanat und Gemische
dieser Isomeren; Hexahydrophenylen-1,3- und/oder Hexahydrophenylen-1,4-diisocyanat;
Perhydrodiphenylmethan-2,4'-
und/oder Perhydrodiphenylmethan-4,4'-diisocyanat; Phenylen-1,3- und Phenylen-1,4-diisocyanat; Tolylen-2,4-
und Tolylen-2,6-diisocyanat
und Gemische dieser Isomeren; Diphenylmethan-2,4'und/oder Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat; Naphthylen-1,5-diisocyanat;
Triphenylmethan-4,4',4''-triisocyanat; Polyphenylpolymethylenpolyisocyanat,
das man durch Anilin/Formaldehyd-Kondensation mit nachfolgender
Phosgenierung erhalten kann und z. B. beschrieben wurde in den britischen
Patenten Nr. 874,430 und 848, 671; m- und p-Isocyanatophenylsulfonylisocyanat
nach US-Patent Nr. 3,454,606; perchloriertes Arylpolyisocyanat,
wie es z. B. in US-Patent Nr. 3,277,138 beschrieben wurde; Polyisocyanate,
die Carbodiimidgruppen enthalten, wie beschrieben in US-Patent Nr.
3,152,162; die in US-Patent Nr. 3,492,330 beschriebenen Diisocyanate;
Polyisocyanate, die Allophanatgruppen enthalten, wie z. B. beschrieben
in dem britischen Patent Nr. 994,890, dem belgischen Patent Nr.
761,626 und in der veröffentlichten
niederländischen
Patentanmeldung Nr. 7,102,524; Polyisocyanate, die Isocyanuratgruppen
enthalten, wie z. B. beschrieben in US-Patent Nr. 3,001,973, in
den deutschen Patenten Nr. 1,022,789, 1,222,067 und 1,027,394 und
in den deutschen Offenlegungsschriften Nr. 1,929,034 und 2,0004,048;
Polyisocyanate, die Urethangruppen enthalten, wie z. B. beschrieben
in dem belgischen Patent Nr. 752,261 oder in US-Patent Nr. 3,394,164;
Polyisocyanate, die acrylierte Harnstoffgruppen enthalten gemäß dem deutschen
Patent Nr. 1,230,778; Polyisocyanate, die Biuretgruppen enthalten,
wie z. B. beschrieben in US-Patent Nr. 3,124,605 und 3,201, 372
und in dem britischen Patent Nr. 889,050; durch Telomerisationsreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie z. B. beschrieben in US-Patent Nr. 3,654,016;
Polyisocyanate, die Estergruppen enthalten, wie z. B. in den britischen
Patentschriften Nr. 965,474 und 1,072,956, in US-Patent Nr. 3,567,763
und in Patent Nr.
DE 1,231,688 erwähnt; Reaktionsprodukte
der der oben erwähnten Isocyanate
mit Acetalen gemäß dem deutschen
Patent Nr. 1,072,385; und Polyisocyanate, die polymerische Fettsäuregruppen
enthalten, wie sie beschrieben sind in US-Patent Nr. 3,455,883.
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Die aus der kommerziellen Herstellung
von Isocyanaten erhaltenen Destillationsrückstände, die noch Isocyanatgruppen
enthalten, können
ebenfalls eingesetzt werden, wahlweise in einem oder mehreren der oben
erwähnten
Polyisocyanate gelöst.
Gemische der oben erwähnten
Polyisocyanate können
ebenfalls verwendet werden.
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Die Polyisocyanate, die leicht erhältlich sind,
werden im allgemeinen bevorzugt, z. B. Toluol-2,4- und Toluol-2,6-diisocyanat
und Gemische dieser Isomeren ("TDI"); Polyphenylpolymethylenpolyisocyanate,
die erhältlich
sind durch Anilin/Formaldehyd-Kondensation mit nachfolgender Phosgenierung
(rohes "MDI"); und Polyisocyanate,
die Carbodiimidgruppen, Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen,
Harnstoffgruppen oder Biuretgruppen enthalten ("modifizierte Polyisocyanate").
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Ein gegenwärtig bevorzugtes Polyisocyanat
ist Methylenbis(phenylisocyanat).
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Bei einer typischen Anwendung von
Eingieß-Hartschaum
wird das Polyisocyanatgemisch mit einer Polyolmischung bei einem
Volumenverhältnis
von etwa 0,85 : 1 bis 3 : 1 umgesetzt. Ein bevorzugtes Volumenverhältnis von
Polyisocyanat zu Polyolgemisch für
den Einsatz bei Anwendungen mit Einguß im Ort beträgt etwa
1,3 : 1 bis 1,6 : 1. Der NCO/OH-Index bei erfindungsgemäßen Reaktionen
beträgt
etwa 75 bis 125 und vorzugsweise etwa 85 bis 125. Die Reaktion kann
unter Benutzung einer Spritzpistolenvorrichtung oder anderer geeigneter
Mischgeräte
durchgeführt
werden. Alternativ kann die Reaktion unter Benutzung einer Hochdruck-Auftreffmaschine
durchgeführt
werden, die mit einer Düse
versehen ist, die zur Ausfüllung
eines Leerraumvolumens befähigt
ist. Nach einer anderen Alternative kann die Reaktion erreicht werden
unter Benutzung einer statischen Niederdruck-Mischmaschine, die
mit einer Düse
zur Befüllung
eines Leerraumvolumens ausgestattet ist.
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Polyolbestandteil
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Polyol-Ausgangskomponenten, die sich
für den
Einsatz in den Polyolmischungen oder -gemischen nach der vorliegenden
Erfindung eignen, umfassen Polyester, die wenigstens zwei Hydroxylgruppen
enthalten, insbesondere Polyester, mit 2 bis 8 Hydroxylgruppen,
und ein Molekulargewicht von 350 bis 700, insbesondere von 350 bis
600 haben, wobei die Säurekomponente
dieser Polyester wenigstens 50 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 70
Gew.-% Phthalsäurereste
aufweist.
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Diese Hydroxylgruppen enthaltende
Polyester umfassen z. B. Reaktionsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise
zweiwertigen und wahlweise dreiwertigen Alkoholen mit Phthalsäuren und
anderen mehrbasischen, vorzugsweise zweibasischen Carbonsäuren. Anstelle
der freien Phthalsäuren
oder Polycarbonsäuren können die
entsprechenden Säureanhydride
oder Säureester
niederer Alkohole oder deren Gemische für die Herstellung der Polyester
eingesetzt werden, Orthophthalsäuren,
Isophthalsäuren
und und/oder Terephthalsäuren
können
als Phthalsäure
zur Verwendung kommen. Die wahlweisen mehrbasischen Carbonsäuren können aliphatisch,
cycloaliphatisch, aromatisch und/oder heterocyclisch sein und z.
B. mit Halogenatomen substituiert und/oder ungesättigt sein. Die folgenden werden
als Beispiele erwähnt:
Bernsteinsäure,
Adipinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Trimellitsäure, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure,
dimere und trimere Fettsäuren,
wie Ölsäure, die
wahlweise mit monomeren Fettsäuren
gemischt sind. Geeignete mehrwertige Alkohole sind z. B. Ethylenglykol,
Propylenglykol-(1,2) und Propylenglykol-(1,3), Diol-(1,8), Neopentylglykol,
Cyclohexandimethanol (1,4-Bishydroxymethylcyclohexan), 2-Methyl-1,3-propandiol, Glycerin,
Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4), Trimethylolethan,
Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Methylglycosid, auch Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Polyethylenglykol, Dibutylenglykol
und Polybutylenglykole. Die Polyester können auch auch Carboxyl-Endgruppen
enthalten. Polyester von Lactonen, wie ε-Caprolacton, oder Hydroxycarbonsäuren, wie ω-Hydroxycapronsäure, können auch
eingesetzt werden.
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Besonders bevorzugte Polyesterpolyole
für den
erfindungsgemässen
Einsatz umfassen die Reaktionsprodukte aus (a) Phthalsäureverbindungen,
(b) niedermolekularen aliphatischen Diolverbindungen und (c) nicht-ionischen
Tensid-Verbindungen. Diese Polyesterpolyole sind in den US-Patenten
Nr. 4,644,047 und 4,644,048 beschrieben.
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Erfindungsgemäß können in der Polyolmischung
Polyether mit wenigstens einer, im allgemeinen 2 bis 8, vorzugsweise
3 bis 6 Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht von 100 bis 10,000
von bekannter Art verwendet werden. Diese werden z. B. durch Polymerisation
von Epoxiden, wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran,
Styroloxid oder Epichlorhydrin entweder mit sich selbst z. B. in
Gegenwart von BF3, oder durch chemische
Addition dieser Epoxide, wahlweise als Gemische oder nacheinander,
an Ausgangskomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen hergestellt,
wie etwa Alkoholen oder Aminen, Wasser, Ethylenglykol, Propylenglykol-(1,3)
oder -(1,2), Trimethylolpropan, 4,4-Dihydroxydiphenylpropan, Anilin,
Ammoniak, Ethanolamin oder Ethylendiamin. Sucrosepolyether, die
z. B. in den deutschen Auslegeschriften Nr. 1,176,358 und 1,064,938
beschrieben wurden, können
ebenfalls erfindungsgemäß eingesetzt
werden.
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Unter den entsprechenden Polythioethern,
die auch verwendet werden können,
sind die Kondensationsprodukte aus Thiodiglykol mit sich selbst
oder/und mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren, Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder
Aminoalkoholen. Die erhaltenen Produkte sind in Abhängigkeit
von den Ko-Bestandteilen gemischte Polythioether, Polythioetherester
oder Polythioetheresteramide.
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Polyhydroxylverbindungen, die schon
Urethan- oder Harnstoffgruppen enthalten, und modifizierte oder
unmodifizierte natürliche
Polyole, wie Kastoröl,
Kohlehydrate oder Stärke
können
ebenfalls eingesetzt werden. Additionsprodukte von Alkylenoxiden
und Phenyl/Formaldehyd-Harzen oder von Alkylenoxiden und Harnstoff/Formaldehyd-Harzen sind erfindungsgemäß ebenfalls
geeignet.
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Vertreter dieser Verbindungen, die
nach der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, wurden
z. B. beschrieben in High Polymers, Band XVI, "Polyurethanes, Chemistry and Technology", von Saunders und
Frisch, Interscience Publishers, New York; London, Bd. I, 1962,
Seiten 32–42
und Seiten 44–54,
und Bd. II, 1964, Seiten 5 und 6 und 198–199, und in Kunststoff-Handbuch,
Bd. VII, Vieweg-Hochtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z. B. auf den
Seiten 45–71.
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Säurebestandteil
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Die bei der Erfindung eingesetzte
bevorzugte Polyolformulierung enthält ein Polyesterpolyol und
eine Säure
in einer Menge, die das emulgierte Polyolgemisch eine genügende Zeitdauer
in Emulsion halten kann, um durch Umsetzung des Polyolgemisches
mit einem aromatischen Polyisocyanat die Herstellung eines Polyurethanschaums
mit einem gleichmässigen
Gehalt offener Zellen zu ermöglichen.
Bevorzugte Polyolformulierungen enthalten wenigstens etwa 60 Gew.-%
Polyesterpolyol. In diesen Formulierungen ist der Abgleich der Polyolformulierung
typischerweise ein Polyetherpolyol.
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Die zur Erreichung der erforderlichen
Emulsionsbeständigkeit
nötige
Säuremenge
beträgt
im allgemeinen bis zu etwa 5 Gew.-% des Polyolgemisches. Bevorzugte
Säuremengen
sind etwa 0,05 bis 5 Gew.-% des Polyolgemisches. Insbesondere beträgt die Säuremenge
etwa 0,1 bis 1%.
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Geeignete Säuren sind Brönsted-Säuren, d.
h. Substanzen, die Protonen liefern. Bevorzugte Säuren sind
organische Säuren.
Besonders bevorzugte Säuren
sind verschiedene Alkan- oder Alkensäuren der Formel RCO2H, worin R Wasserstoff, eine gerade oder
verzweigtkettige Alkylgruppe mit etwa 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder eine gerade oder verzweigtkettige Alkenylgruppe mit etwa 2
bis 12 Kohlenstoffatomen ist. Repräsentative Säuren sind z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Isobuttersäure und
2-Ethylhexansäure.
Eine bevorzugte Säure
ist 2-Ethylhexansäure.
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Treibmittel
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Erfindungsgemäß liefert die Reaktion des
oben angegebenen emulgierten Polyolgemisches mit einem Polyisocyanat
wie gewünscht
einen offenzelligen Polyurethan-Hartschaum. Vorzugsweise dient Wasser
als primäres
Treibmittel in dem emulgierten Polyolgemisch. Die Menge des Wassers
als Treibmittel beträgt
etwa 3–10
Gew.-Teile und vorzugsweise etwa 5–8 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des
Polyolgemisches. Wenn die Wassermenge ungenügend ist, kann sich ein Schaum
von niedriger Dichte nicht bilden.
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Obgleich man vorzugsweise die Herstellung
des Schaums unter Ver wendung eines emulgierten Polyolgemisches mit
Wasser als primärem
Treibmittel durchführt,
kann das Treibmittel falls nötig
ein sekundäres Treibmittel
alleine oder ein Gemisch aus Wasser und einem sekundären Treibmittel
sein. Geeignete sekundäre Treibmittel
umfassen CFC-Treibmittel
und CFC-freie Treibmittel. Diese sekundären Treibmittel sind normalerweise
Flüssigkeiten
mit niedrigen Siedepunkten.
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Geeignete Treibmittel umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. 2,2-Dichlor-2-fluorethan
(HCFC-141b), Wasser und Kohlenwasserstoffe, wie Pentan Hydrofluorkohlenstoffe
(HCFCs) und Perfluorkohlenstoffe zum Beispiel. Andere geeignete
organische Treibmittel sind z. B. Aceton, Ethylacetat, halogenierte
Alkane, wie Methylenchlorid, Chloroform, Ethylidenchlorid, Vinylidenchlorid
und auch Butan, Pentan, Hexan, Heptan oder Diethylether. Die Wirkung
eines Treibmittels ist auch durch Zugabe von Verbindungen zu erreichen,
die sich bei Temperaturen oberhalb Raumtemperatur zersetzen, um
Gase, wie Stickstoff freizusetzen, z. B. Azo-Verbindungen, wie Azoisobuttersäurenitril.
Andere Beispiele für
Treibmittel und Einzelheiten oder den Einsatz von Treibmitteln sind
zu finden in Kunststoff-Handbuch, Bd. VII, veröffentlicht von Vieweg-Hochtlen,
Carl-Hanser-Verlag, München,
1966, z. B. auf den Seiten 108 und 109, 453–455 und 507–510.
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Weitere Beispiele geeigneter Treibmittel
sind in US-Patent Nr. 5,346,928 beschrieben.
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Zellenöffnungsmittel
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Zellenöffnungsmittel, die sich für den Einsatz
in der Erfindung eignen, sind bekannte pulverförmige Salze zweiwertiger Metalle
von langkettigen Fettsäuren
mit etwa 1 bis 22 Kohlenstoffatomen. Beispiele dieser Mittel sind
zweiwertige Metallsalze von Stearinn- oder Myristinsäure, wie
Calciumstearat, Magnesiumstearat, Strontiumstearat, Zinkstearat
oder Calciummyristat, wie in der japanischen Patentoffenlegungsschrift
Nr. 61-153480 angegeben ist. Das Zellenöffnungsmittel kann in einer
Menge von etwa 0,01 bis 1,5 Gew.-Teilen, bezogen auf das Polyolgemisch,
verwendet werden.
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Bevorzugte Zellenöffnungsmittel haben Schmelz-
oder Erweichungspunkte von etwa 100 bis 180°C. Bevorzugte emulgierte Polyolgemische
enthalten etwa 0,05 bis 1,0 Teile Zellenöffnungsmittel auf 100 Teile Polyolgemisch.
Bevorzugtere emulgierte Polyolgemische enthalten etwa 0,05 bis 0,25
Teile Zellenöffnungsmittel auf
100 Teile Polyolgemisch. Zufriedenstellende Schäume werden erfindungsgemäß unter
Verwendung emulgierter Polyolgemische hergestellt, die etwa 0,05
bis 0,25 Gew.-Teile
Zellenöffner
enthalten, wenn das Gemisch in Gegenwart einer Säure emulgiert wird.
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Isocyanatpolymerisationskatalysator
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Als Katalysatorsystem für die Polymerisation
werden Verbindungen verwendet, die eine Polymerisationsreaktion
der NCO-Gruppen bei so niedrigen Temperaturen wie Raumtemperatur
leicht einleiten. Verbindungen dieses Typs sind z. B. beschrieben
in dem französischen
Patent Nr. 1,441,565, den belgischen Patenten Nr. 723,153 und 723,152
und dem deutschen Patent Nr. 1,112,285.
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Diese Katalysatorsysteme sind insbesondere
einkernige oder mehrkernige Mannichbasen kondensierbarer Phenole,
Oxoverbindungen und sekundärer
Amine, die wahlweise mit Alkylgruppen, Arylgruppen oder Aralkylgruppen
substituiert sind, vorzugsweise solche, bei denen Formaldehyd als
die Oxo-Verbindung und Dimethylamin als das sekundäre Amin
dienen.
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Die Katalysatoren, die für die Polyurethanreaktion
als Katalysator eingesetzt werden können, umfassen erfindungsgemäß z. B.
tertiäre
Amine, wie Triethylamin, Tributylamin, N-Methylmorpholin, N-Ethylmorpholin,
N-Kokomorpholin, N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin,
1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octan, N-Methyl-N'-dimethylaminoethylpiperazin, N,N-Dimethylbenzylamin,
Bis-(N,N-diethylaminoethyl)adipat, N,N-Diethylbenzylamin, Pentamethyldiethylentriamin,
N,N-Dimethylcyclohexylamin, N,N,N',N'-Tetramethyl-1,3-butandiamin, N,N-Dimethyl-β-phenylethylamin,
1,2-Dimethylimidazol und 2-Methylimidazol.
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Als Katalysator eingestzte tertiäre Amine
mit gegen Isocyanat reaktionsfähigem
Wasserstoff sind z. B. Triethanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyldiethanolamin,
N-Ethyldiethanolamin, N,N-Dimethylethanolamin und ihre Reaktionsprodukte
mit Alkylenoxiden, wie Propylenoxid und/ oder Ethylenoxid.
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Silaamine mit Kohlenstoff-Silizium-Bindungen,
wie sie z. B. in dem deutschen Patent Nr. 1,229,290 (entsprechend
dem US-Patnt Nr. 3,620,984) beschrieben sind, können ebenfalls als Katalysatoren
dienen, z. B. 2,2,4-Trimethyl-2-silamorpholin und 1,3-Diethylaminomethyl-tetramethyldisiloxan.
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Die eingesetzten Katalysatoren können auch
basische Stickstoffverbindungen sein, wie Tetraalkylammoniumhydroxide,
Alkalimetallhydroxide, wie Natriumhydroxid, Alkalimetallphenolate,
wie Natriumphenolat, oder Alkalimetallalkoholate, wie Natriummethylat.
Hexahydrotriazine können
ebenfalls als Katalysatoren dienen. Typischerweise wird der Aminkatalysator
im Überschuß zu der
erforderlichen Säure
verwendet. Irgendwelche von Aminen abgeleitete Katalysatoren können jedoch
bei der Erfindung als die entsprechenden Ammoniumsalze oder quaternären Ammoniumsalze
verwendet werden. So können
in der Praxis der Erfindung von Aminen abgeleitete Katalysatoren
in den Polyolgemischen als ihre entsprechende säureblockierte Form vorliegen.
Demgemäß können bei
bestimmten Ausführungsformen
ein solcher Katalysator und die erforderliche Säure zweckmäßigerweise als das Aminsalz
der Säure
gleichzeitig zugesetzt werden.
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Nach der vorliegenden Erfindung können organische
Metallverbindungen, insbesondere organische Zinnverbindungen ebenfalls
als Katalysatoren verwendet werden.
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Geeignete organische Zinnverbindungen
sind vorzugsweise Zinn(II)-Salze
von Carbonsäuren,
wie Zinn(II)-Acetat, Zinn(II)-Octoat, Zinn(II)-Ethylhexoat und Zinn(II)-Laurat, sowie
die Zinn(IV)-Verbindungen, z. B. Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndichlorid,
Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnmaleat oder
Dioctylzinndiacetat.
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Geeignete Organobleiverbindungen
für die
Verwendung als primäre
Katalysatoren sind Bleinaphthanat und Bleioctoat.
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Alle oben erwähnten Katalysatoren können als
Gemische eingesetzt werden.
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Weitere Vertreter von Katalysatoren,
die nach der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sowie
Einzelheiten über
die Betriebsweise der Katalysatoren sind beschrieben in Kunststoff-Handbuch,
Bd. III, veröffentlicht
von Vieweg-Hochtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z. B. auf den
Seiten 96 bis 102.
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Andere Katalysatoren sind N,N-Dimethylcyclohexylamin,
Bleinaphthanat, Zinnoctanoat und Zinndilaurat.
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Noch andere Katalysatoren für den Einsatz
bei der Erfindung sind Aminosäuresalz-Katalysatoren,
z. B. solche, die sich von Sarcosin ableiten. Geeignete, von Sarcosin
abgeleitete Aminosalze sind verschiedene N-(2-Hydroxy- oder 2-Alkoxy-5-alkylphenyl)alkylsarcosinate.
Die Alkylgruppen sind unabhängig
C1-C18-Alkylgruppen,
und die Alkoxygruppen sind C1-C6-Alkoxygruppen.
Natürlich
haben alle Sarcosinatderivate ein geeignetes Gegenion, wie z. B.
Natrium, Kalium, Magnesium und Lithium. Ein gegenwärtig bevorzugtes
Aminosäuresalz
ist Natrium-N-(2-hydroxy-5-nonylphenyl)methylsarcosinat. Jedes der
Aminosäurederivate
kann nach den in US-Patent Nr. 3,903,018 angegebenen Arbeitsweisen
hergestellt werden. Repräsentative
Aminosäuresalz-Katalysatoren
sind zum Beispiel
Natrium-N-(2-hydroxy-5-methylphenyl)methylsarcosinat,
Natrium-N-(2-hydroxy-5-ethylphenyl)methylsarcosinat,
Natrium-N-(2-hydroxy-5-butylphenyl)methylsarcosinat,
Natrium-N-(2-hydroxy-5-heptylphenyl)methylsarcosinat,
Natrium-N-(2-hydroxy-5-nonylphenyl)methylsarcosinat,
Natrium-N-(2-hydroxy-5-dodecylphenyl)methylsarcosinat,
Kalium-N-(2-hydroxy-5-nonylphenyl)methylsarcosinat,
Lithium-N-(2-hydroxy-5-nonylphenyl)methylsarcosinat,
und
ihre Gemische. Andere geeignete Katalysatoren sind z. B.
das Dinatriumsalz von 2,6-Bis(N-carboxymethyl-N-methylaminomethyl)-p-ethylphenol
und das Dinatriumsalz von 2,6-Bis(N-carboxymethyl-N-methylaminomethyl)p-nonylphenol
und deren Gemische.
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Die Katalysatoren werden im allgemeinen
in einer Menge von etwa 0,001 bis 10 Gew.-% eingesetzt, bezogen
auf die Menge der erfindungsgemäß verwendeten
Polyester.
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Zusatzstoffe
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Nach der vorliegenden Erfindung können oberflächenaktive
Zusatzstoffe, wie Emulgatoren und Schaumstabilisatoren ebenfalls
verwendet werden. Geeignete Emulgatoren sind z. B. die Natriumsalze
von Rizinolsulfonaten oder Salze von Fettsäuren und Aminen, wie von Ölsäure und
Diethylamin oder Stearinsäure und
Diethanolamin. Alkalimetall- oder Ammoniumsalze von Sulfonsäuren, wie
Dodecylbenzolsulfonsäure
oder Dinaphthylmethandisulfonsäure,
oder von Fettsäuren,
wie Rizinolsäure,
oder von polymeren Fettsäuren
können
ebenfalls als oberflächenaktive Zusatzstoffe
verwendet werden.
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Die eingesetzten Schaumstabilisatoren
sind hauptsächlich
Polyethersiloxane, insbesondere solche, die wasserlöslich sind.
Diese Verbindungen haben im allgemeinen eine an einem Copolymer
von Ethylenoxid und Propylenoxid hängende Polydimethylsiloxangruppe.
Schaumstabilisatoren dieser Art wurden z. B. beschrieben in den
US-Patenten Nr. 2,834,748, 2,917,480 und 3,629,308.
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Nach der vorliegenden Erfindung ist
es auch möglich,
bekannte Zellenregler, wie Paraffine oder Fettalkohole oder Dimethylpolysiloxane,
einzusetzen sowie Pigmente oder Farbstoffe und bekannte Flammschutzmittel,
z. B. Trichlorethylphosphat, Tricresylphosphat oder Ammoniumphosphat
oder -polyphosphat, ferner Stabilisatoren gegen Alterung und Verwitterung,
Weichmacher, fungistatische und bakteriostatische Substanzen und
Füllstoffe,
wie Bariumsulfat, Kieselgur, Russ oder Schlämmkreise.
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Andere Beispiele für oberflächenaktive
Zusatzstoffe, Schaumstabilisatoren, Zellenregler, Reaktionsverzögerer, Stabilisatoren,
Flammschutzmittel, Weichmacher, Farbstoffe, Füllstoffe und fungistatische
und bakteriostatische Substanzen, die nach der vorliegenden Erfindung
ebenfalls eingesetzt werden können,
und Einzelheiten über
die Verwendung und Wirkung dieser Zusatzstoffe sind zu finden in
Kunststoff-Handbuch Bd. VII, veröffentlicht
von Vieweg und Hochtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den Seiten
103 und 113.
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Emulgatoren
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Die Polyolgemische können wahlweise
Emulgatoren enthalten, um die Beständigkeit und Lebensdauer der
emulgierten Polyolgemische zu verlängern. Beispiele geeigneter
Emulgatoren umfassen Natrium-N-(2-hydroxy-5-nonylphenyl)methylsarcosinat.
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Es folgt nun eine Beschreibung bestimmter
Materialien, die in den folgenden Beispielen verwendet werden:
Markol
RB-317 | ein
alkoxyliertes Sucroseglycerin-initiiertes Polyol mit einer OH-Zahl
von etwa 345 bis 375, im Verkauf von Quimica Pumex. |
Markol
RB-318 | ein
alkoxyliertes Sucroseglycerin-initiiertes Polyol mit einer OH-Zahl
von etwa 355 bis 385, im Verkauf von Quimica Pumex. |
Stepanpol
PS-2352 | ein
modifiziertes Diethylenglykolphthalat-Polyesterpolyol mit einer OH-Zahl von
etwa 220–250,
im Verkauf von Stepan Company, Northfield, Illinois. |
Stepanpol
PS-3152 | ein
Diethylenglykolphthalat-Polyesterpolyol mit einer OH-Zahl von etwa
290–325,
im Verkauf von Stepan Company, Northfield, Illinois. |
Tegostab
B8404 | ein
Polysiloxan-Tensid, bestehend aus Dimethyl-, Methyl(polyethylenoxid)siloxan-Copolymer,
im Verkauf von Goldschmidt. |
Niax®A-1 | ein
Katalysator, der etwa 70% Bis(2-dimethylaminoethyl)ether in 30%
Dipropylenglykol enthält,
im Verkauf von OSI Specialty Chemical. |
Mondur
MR® | Polymethylenpolyphenylisocyanat
mit einem Isocyanatgehalt von etwa 31,5%, im Handel erhältlich von Bayer,
Pittsburgh, Pennsylvania. |
Polycat
8 | Dimethylcyclohexylamin-Katalysator,
im Verkauf von Air Products. |
Jeffcat
ZR-70 | ein
Katalysator, der 2-[2-(Dimethylamino)ethoxy]ethanol enthält, im Verkauf
von Huntsman. |
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In dem folgenden Beispiel ist das
eingesetzte Polyisocyanat Mondur MR®. Ferner
sind die Mengen der Bestandteile in dem Beispiel Gewichtsteile,
wenn nichts anderes angegeben ist.
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BEISPIEL 1
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Die folgenden Polyolgemische wurden
erfindungsgemäß hergestellt
und mit einem Polyisocyanat bei dem angegebenen Index umgesetzt,
um einen Becher Polyurethanschaum bei freiem Anstieg herzustellen. Die
Eigenschaften des entstandenen Schaums sind unten angegeben.
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