DE69618223T2 - Modifizierte stärke und diese enthaltende streichmasse - Google Patents

Modifizierte stärke und diese enthaltende streichmasse

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine modifizierte Stärke und eine Streichmasse, welche diese Stärke umfasst.
  • Bei der Herstellung von Papier und Pappe wird die Papierbahn unter anderem mit einer Streichmasse behandelt, die aufgetragen wird, um die Papieroberfläche ebener und dichter zu machen und um eine höhere Qualität bei dem Druckverfahren zu erzielen. Solche Streichmassen enthalten Pigmente wie etwa Ton, Kreide oder Titandioxid, in einem Bindemittelsystem, welches Bindemittel und Verdickungsmittel z. B. in Form von Stärke oder von einem Polymerlatex, gegebenenfalls in Kombination miteinander enthält. Der Bindemittelgehalt beträgt gewöhnlich 5-40, vorzugsweise 5-20 Gewichtsteile Bindemittel pro 100 Gewichtsteile Pigment. Zum Dispergieren des Pigments ist vorzugsweise auch ein Dispergiermittel in einer Menge von 0,03-1 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Pigment enthalten. Außerdem kann die Streichmasse eine Reihe weiterer Zusatzstoffe wie etwa einen optischen Aufheller, ein Nassverfestigungsmittel, ein Mittel zur Einstellung der Viskosität oder Farbmittel umfassen. Der Gehalt an diesen Zusatzstoffen beträgt normalerweise höchstens 5 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Pigment.
  • Alle Streichmassen müssen solche rheologischen Eigenschaften aufweisen, dass sie unter den vorhandenen Gebrauchsbedingungen leicht zu handhaben sind, worunter alles vom Pumpen bei niedrigen Scherraten bis zum Auftragen auf die Papierbahn bei sehr hohen Scherraten in einer Beschichtungsstation zu verstehen ist. Gleichzeitig sollte die Streichmasse so beschaffen sein, dass sie optimale Ergebnisse ermöglicht, wenn das beschichtete bzw. gestrichene Papier bedruckt wird. Dies stellt hohe Anforderungen unter anderem an die Bedeckung der Oberfläche und die Porosität, welche die Streichmasse ergibt, wenn sie auf die Oberfläche des Papiers aufgetragen worden ist und immobilisiert und getrocknet worden ist.
  • Die vorstehend genannten Kriterien für Streichmassen sind in einem gewissen Maße widersprüchlich und ein Nachteil von bisher bekannten Streichmassen ist, dass dann, wenn eine Streichmasse mit einem Bindemittelsystem hergestellt wird, welches zu einer gut deckenden und porösen Überzugsschicht führt, die rheologischen Eigenschaften in einem solchen Maß beeinträchtigt sein können, dass es schwierig ist, die Streichmasse auf die Papierbahn aufzutragen. Im Allgemeinen besteht ein Zusammenhang zwischen einer hohen Porosität der Überzugsschicht und beeinträchtigten mechanischen Eigenschaften, d. h. einer niedrigen Bruchspannung (tensile stress at break) und einer niedrigen Bruchenergie (tensile energy at break). Der Wunsch, eine hohe Porosität zu erhalten, kann zur Bildung von Staub bei der Fertigbearbeitung und zu einer beeinträchtigten Druckqualität führen.
  • WO95/18157 offenbart die Herstellung von kationischer Stärke, wobei die kationisierende Chemikalie z. B. 2,3-Epoxypropylentrimethylammoniumchlorid oder 3-Chlor-2- hydroxypropylentrimethylammoniumchlorid ist. Die kationische Stärke enthält keine hydrophoben Gruppen.
  • EP 0 542236 offenbart die Herstellung von kationischen Stärkederivaten, ausgehend von verschiedenen Arten von Stärke und unter Verwendung von verschiedenen Reagenzien. Als Beispiele für geeignete Stärken werden nicht modifizierte Stärke, säuremodifizierte Stärke, dextrinisierte Stärke, hydrolysierte Stärke, oxidierte Stärke und derivatisierte Stärke wie z. B. Stärkeether und Stärkeester, welche noch reaktive Stellen enthalten, genannt. Als kationisierende Reagenzien werden eine Reihe von verschiedenen kationisierenden Reagenzien mit und ohne hydrophobe Gruppen aufgezählt. Als Anwendungsbeispiele wird die Entwässerung einer Cellulosesuspension und das Zurückhalten des zu dieser Suspension zugegebenen Füllstoffs bei der Papierherstellung genannt. Modifizierte Stärke, die bestimmte Gehalte sowohl von Carboxylgruppen als auch von kationischen hydrophoben Gruppen enthält, oder die Verwendung einer solchen modifizierten Stärke für das Beschichten von Papier ist nicht offenbart.
  • US 4,373,099 und US 4,146,515 offenbaren ferner oxidierte Stärke, welche mit herkömmlichen kationisierenden Reagenzien ohne hydrophobe Gruppen kationisiert wird.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, durch Verwendung einer speziellen modifizierten Stärke eine Streichmasse bereitzustellen, welche die Nachteile von Streichmassen des Standes der Technik vermindert oder beseitigt.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine modifizierte kationische Stärke gelöst, welche sowohl Carboxylgruppen als auch hydrophobe Gruppen enthält und welche in wässriger Lösung eine Phasentrennung aufweist.
  • Genauer gesagt stellt die Erfindung eine modifizierte Stärke bereit, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie einen Substitutionsgrad betreffend Carboxylgruppen von 0,005-0,070, einen Substitutionsgrad betreffend kationische hydrophobe Gruppen, welche eine Kohlenwasserstoffkette mit 7-20 Kohlenstoffatomen enthalten, von 0,008-0,080 aufweist, und dass eine wässrige Lösung der modifizierten Stärke eine Phasentrennung im Bereich von 0-100ºC aufweist.
  • Erfindungsgemäß wird auch eine Streichmasse bereitgestellt, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie die vorstehend definierte modifizierte Stärke enthält.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen hervor.
  • Die Stärkearten, welche normalerweise in Streichmassen verwendet werden, sind chemisch abgebaute (oxidierte) Stärken oder chemisch stabilisierte (hydroxypropylierte)/chemisch abgebaute (oxidierte) Stärken. Es werden auch chemisch abgebaute/kationisierte Stärken verwendet. Im Gegensatz dazu ist die erfindungsgemäße Stärke modifiziert, einerseits dadurch, dass sie chemisch abgebaut (oxidiert) ist, so dass sie Carboxylgruppen enthält, und andererseits dadurch, dass sie kationische hydrophobe Gruppen enthält. Die Stärke, die als Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäße modifizierte Stärke verwendet wird, kann beliebiger bekannter Herkunft sein, wie etwa Stärke aus Kartoffeln, Mais, Weizen und Tapioka.
  • Carboxylgruppen werden auf herkömmliche Weise durch Oxidation z. B. mit Natriumhypochlorit oder Wasserstoffperoxid in die erfindungsgemäße Stärke eingeführt. Der Substitutionsgrad im Hinblick auf die Carboxylgruppen beträgt erfindungsgemäß 0,005- 0,070, vorzugsweise 0,010-0,050. Die oxidierte Stärke wird zweckmäßigerweise auf die folgende Weise hergestellt. Kartoffelstärke wird bis zu einem Trockengehalt von ungefähr 45% in Wasser suspendiert. Der pH der Suspension wird mit Natriumhydroxid auf einen pH von 9,5 eingestellt. Natriumhypochlorit mit einer aktiven Substanz von 150 g/l verfügbarem Chlor wird langsam zugegeben. Der pH des Reaktionsgemisches wird durch Zugabe von Natriumhydroxid bei 9,5 konstant gehalten. Wenn die Reaktion beendet ist, d. h. wenn das gesamte Chlor verbraucht ist, wird die Reaktion durch Neutralisation auf einen pH von 5,5 mit Chlorwasserstoffsäure unterbrochen, wonach das Produkt entwässert und gewaschen wird, bevor es getrocknet wird. Durch diese Reaktion werden Carboxylgruppen an dem Stärkemolekül eingeführt. Die Menge der Carboxylgruppen, d. h. der Substitutionsgrad (SG) wird durch die Menge des zugegebenen Hypochlorits und durch den pH, bei dem die Reaktion durchgeführt wird, geregelt. Für weitere Einzelheiten wird auf einen Artikel von J. Potze und P. Hienstra, "Über den Einfluss der Reaktionsbedingungen auf die Oxydation der Kartoffelstärke mit Hypoklorit", Die Stärke, Nr. 6/1963, S. 217-225 verwiesen.
  • Zusätzlich zu der Einführung von Carboxylgruppen wird die Stärke erfindungsgemäß durch Einführung von kationischen hydrophoben Gruppen modifiziert. Der Substitutionsgrad im Hinblick auf kationische hydrophobe Gruppen ist 0,008-0,080, vorzugsweise 0,010-0,030. Um die gewünschte Hydrophobie zu erhalten, enthalten die hydrophoben Gruppen eine Kohlenwasserstoffkette mit 7-20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 10-16 Kohlenstoffatomen. Um die hydrophoben Gruppen kationisch zu machen, enthalten sie ein positiv geladenes Atom oder eine positiv geladene Gruppe, wie etwa ein quaternäres Stickstoffatom. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass das positiv geladene Atom oder die positiv geladene Gruppe an die hydrophobe Gruppe gebunden ist oder einen Teil davon bildet, aber die Erfindung schließt nicht aus, dass die Stärke mit getrennten hydrophoben Gruppen und kationischen Gruppen modifiziert ist. Bei einer solchen getrennten Modifizierung sollte der Substitutionsgrad im Hinblick auf die kationischen Gruppen vorzugsweise mit dem der hydrophoben Gruppen übereinstimmen.
  • Die Modifizierung der Stärke durch Einführung von kationischen hydrophoben Gruppen kann z. B. durch Umsetzen der Stärke mit dem Chlorhydrin einer quaternären Ammoniumverbindung, welche eine hydrophobe Kohlenwasserstoffkette wie oben enthält, z. B. mit der Verbindung 3-Chlor-2-hydroxypropyldimethyldodecylammoniumchlorid erfolgen. Die Einführung von kationischen hydrophoben Gruppen kann zweckmäßigerweise auf die folgende Weise stattfinden. Kartoffelstärke wird bis zu einem Trockengehalt von ungefähr 45% in Wasser suspendiert. Der pH der Suspension wird mit Natriumhydroxid auf 11,4 eingestellt, wonach das kationisierende Reagenz zugegeben wird. Während der Reaktion wird der pH durch Zugabe von Natriumhydroxid bei 11,4 konstant gehalten. Nach 24 Stunden werden der Gesamtstickstoffgehalt und der Gehalt an gebundenem Stickstoff gemessen, um die Ausbeute der Reaktion zu bestimmen. Wenn der gebundene Stickstoff den gewünschten Wert erreicht, wird die Reaktion durch Einstellen des pH auf 5,5 mit Chlorwasserstoffsäure unterbrochen. Das Produkt wird gewaschen, entwässert und getrocknet.
  • Wenn eine Stärke auf diese Weise durch Einführung von Carboxylgruppen und kationischen hydrophoben Gruppen modifiziert wird und der Substitutionsgrad im Hinblick auf diese Gruppen sowie die Größe der hydrophoben Gruppe auf zweckmäßige Weise innerhalb der vorstehend genannten Bereiche ausgewählt werden, wird eine modifizierte Stärke erhalten, welche sich nach der Auflösung in Wasser, z. B. durch Kochen in einem Kocher (jet boiler) in Phasen auftrennt (ausfällt), wenn die Temperatur herabgesetzt wird. Es ist die Amylosefraktion oder Amylopectinfraktion der Stärke oder beide Fraktionen gleichzeitig, welche sich in Phasen auftrennen. Diese Phasentrennung, welche ein unterscheidendes Merkmal der erfindungsgemäßen modifizierten Stärke ist, findet bei einer bestimmten sogenannten oberen kritischen Lösungstemperatur (UCST) statt. Wenn die Temperatur über die UCST angehoben wird, löst sich die modifizierte Stärke auf, wogegen sich die Stärke in Phasen auftrennt (ausfällt), wenn die Temperatur unter die UCST abgesenkt wird. Diese Phasentrennung ist reversibel. Die UCST, d. h. die Temperatur, bei der die Phasentrennung stattfindet, liegt für die erfindungsgemäße modifizierte Stärke im Bereich von 0-100ºC, vorzugsweise 30-60ºC, am meisten bevorzugt bei ungefähr 50ºC. Die reversible Phasentrennung der erfindungsgemäßen modifizierten Stärke führt dazu, dass die Viskosität der in Phasen aufgetrennten Stärkelösung bei Temperaturen unter der UCST niedriger ist als die Viskosität der Stärkelösung bei Temperaturen über der UCST. Dieses Phänomen wird in der Erfindung ausgenützt, um eine Streichmasse mit einzigartigen und vorteilhaften Eigenschaften bereitzustellen. Wenn die erfindungsgemäße modifizierte Stärke tatsächlich zu einer Beschichtungspigmentdispersion zugegeben wird, ist die Viskosität der erhaltenen Streichmasse bei Temperaturen unter der UCST der Stärke niedriger als bei Temperaturen über dieser UCST. Dies bedeutet, dass die Streichmasse nach der Herstellung ohne Probleme bei Temperaturen unter der UCST der Stärke aufbewahrt, gepumpt und auf die Papierbahn aufgetragen werden kann, während gleichzeitig das Trocknen des gestrichenen Papiers in dem Trocknungsabschnitt bei Temperaturen über der UCST der Stärke dazu führt, dass die Stärke erneut aufgelöst wird und ihre hydrophoben und kationischen Gruppen zur Bildung einer Struktur zur Verfügung stehen. Infolgedessen wird eine gut deckende Streichmasse mit einer relativ gesehen hohen Porosität erhalten.
  • Die erfindungsgemäße Stärke soll in einer Streichmasse allein oder zusammen mit einem Dispersionsbindemittel vom Polymerlatextyp verwendet werden.
  • Wenn die modifizierte Stärke zusammen mit einem Latexbindemittel in einer Streichmasse enthalten ist, wird nach dem Trocknen über der UCST eine Überzugsschicht mit einer höheren Porosität im Vergleich zu dem Fall erhalten, dass die modifizierte Stärke durch eine herkömmliche oxidierte Stärke ersetzt wurde. Die Bruchspannung und Bruchenergie für die Schichten, welche die modifizierte Stärke enthalten, ist nicht geringer als für die Schichten, welche die herkömmliche Stärke enthalten. Dies kann durch die Wechselwirkung zwischen Stärke und Latex/Pigment erklärt werden, welche durch die kationischen hydrophoben Gruppen verursacht wird.
  • Um das Verständnis der Erfindung weiter zu verbessern, wird sie durch nicht beschränkende Beispiele erläutert. Alle Teile in den Beispielen betreffen das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
  • BEISPIEL 1
  • Es wurde eine Streichmasse hergestellt, die aus 100 Teilen Kaolinton, dispergiert mit 0,3 Teilen eines Polyacrylatdispergiermittels, und 12 Teilen erfindungsgemäßer modifizierter Stärke, bestand. Der Kaolinton hatte eine für eine Beschichtung geeignete Qualität und wurde von Speswhite®, English China Clay International, Ltd., Cornwall, England, geliefert. Das Dispergiermittel war ein niedermolekulares Natriumpolyacrylat unter dem Handelsnamen Dispex N40, das von Allied Colloids, Ltd., Bradford, England, geliefert wurde. Die erfindungsgemäße modifizierte Stärke war eine Kartoffelstärke, welche mit Natriumhypochlorit bis zu einem Substitutionsgrad (SG) von 0,020 oxidiert worden war. Außerdem war die Stärke durch Einführung von kationischen hydrophoben Gruppen modifiziert. Diese Modifizierung wurde durch Umsetzen der Kartoffelstärke mit 3- Chlor-2-hydroxypropyldimethyldodecylammoniumchlorid bewirkt. Der Substitutionsgrad (SG) der modifizierten Stärke im Hinblick auf kationische, hydrophobe Gruppen betrug 0,021. Die modifizierte Stärke wurde in einem Kocher bei 140ºC gekocht. Die gekochte Stärke wies eine UCST von ungefähr 50ºC auf. Die Stärke wurde zu dem dispergierten Kaolinton zugegeben, um die Streichmasse mit der vorstehenden Zusammensetzung herzustellen.
  • Da die modifizierte Stärke in der Streichmasse eine UCST von ungefähr 50ºC aufwies, war die plastische Viskosität der Streichmasse (gemessen bei 25ºC) höher, wenn die Streichmasse bei 55-60ºC (312 mPas) hergestellt und aufbewahrt wurde, als wenn die Streichmasse bei Raumtemperatur (223 mPas) hergestellt und aufbewahrt wurde. Bei Raumtemperatur trennte sich die Stärke in Phasen auf und deshalb war ihre Wirkung auf die Viskosität der Streichmasse geringer als dann, wenn keine Phasentrennung stattgefunden hatte.
  • Streichmassen, die wie vorstehend beschrieben bei 23ºC bzw. 55-60ºC hergestellt worden waren, wurden auf eine Bahn aufgetragen und bei 23ºC und 105ºC getrocknet, wonach die Eigenschaften der Überzugsschicht gemessen wurden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Tabelle 1
  • Porositätswerte von 40% und mehr werden als hoch angesehen. Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, wird die höchste Porosität erhalten, wenn die Streichmasse bei einer Temperatur über der UCST der Stärke hergestellt wird und wenn die aufgetragene Überzugsschicht bei 105ºC getrocknet wird. Dieses Phänomen kann durch eine Verbrückung mittels Adsorption erklärt werden.
  • BEISPIEL 2
  • Es wurden zwei Streichmassen hergestellt, die aus 100 Teilen Kaolinton, dispergiert mit 0,3 Teilen eines Polyacrylatdispergiermittels, 6 Teilen carboxyliertem Styrol-Butadien- Latex und 6 Teilen Stärke bestanden. Der Latex hatte den Handelsnamen DL 935 und eine für eine Beschichtung geeignete Qualität und wurde von Dow Sverige AB, Norrköping, Schweden, geliefert. Der Kaolinton und das Dispergiermittel waren mit den in Beispiel 1 beschriebenen Qualitäten identisch. Für die eine Streichmasse wurde eine lediglich oxidierte Kartoffelstärke verwendet, die mit Natriumhypochlorit bis zu einem Substitutionsgrad (SG) von 0,034 oxidiert worden war. Diese Stärke wurde als Beispiel für eine herkömmliche oxidierte Stärke verwendet und sie wurde in einem Kocher bei 120ºC gekocht. Die Streichmasse, welche diese Stärke enthielt, wurde als "Streichmasse A" bezeichnet. Für die andere Streichmasse wurde eine Stärke verwendet, welche bis zu einem Substitutionsgrad von 0,020 oxidiert worden war und außerdem durch Einführung von kationischen hydrophoben Gruppen bis zu einem SG von 0,021 modifiziert worden war. Diese Stärke ist mit der Stärke identisch, die unter Beispiel 1 beschrieben wurde. Diese Stärke wurde in einem Kocher bei 140ºC gekocht. Die Streichmasse, welche diese Stärke enthielt, wurde als "Streichmasse B" bezeichnet. Die Streichmassen wurden dadurch hergestellt, dass zuerst die Stärke und anschließend der Latex zu dem dispergierten Kaolinton zugegeben wurden. Die Temperatur der Stärkelösung betrug 70ºC, wenn sie mit der Kaolinsuspension vermischt wurde.
  • Es wurde festgestellt, dass die in Streichmasse B enthaltene Stärke eine UCST von ungefähr 50ºC aufwies. Dieses Phänomen wurde während der Herstellung der Streichmasse ausgenützt. Die kationischen Gruppen ergeben bei Temperaturen über der UCST eine Struktur in der nassen Streichmasse, welche die Porosität der trockenen Überzugsschicht erhöht. Der Trockengehalt der Überzugsschichten betrug 57,1%. Da die für die Herstellung von Streichmasse A verwendete Stärke keine kationischen Gruppen aufwies, hatte Streichmasse A eine niedrigere plastische Viskosität bei 25ºC (50 mPas) als Streichmasse B (119 mPas). Dank des Vorhandenseins der UCST ist die plastische Viskosität von Streichmasse B beträchtlich niedriger als dann, wenn ein quaternärer Ammoniumstärkeether ohne UCST statt dessen verwendet worden wäre. Wenn folglich die Stärke in Streichmasse A durch eine Stärke ersetzt wird, welche bis zu einem SG = 0,020 oxidiert ist und mit 3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid bis zu einem SG = 0,007 modifiziert ist, wird eine Streichmasse mit einer plastischen Viskosität bei 25ºC von 200 mPas erhalten. Dieses Ergebnis ist bemerkenswert, insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, dass die plastische Viskosität normalerweise zunimmt, wenn der SG zunimmt.
  • Die Streichmassen A und B, welche wie vorstehend beschrieben hergestellt wurden, wurden bei 23º auf eine Papierbahn aufgetragen und bei 23ºC getrocknet, wonach die Eigenschaften der Überzugsschicht gemessen wurden. Die mechanischen Eigenschaften wurden bei 23ºC und 50% relative Feuchtigkeit in einem Zugprüfgerät (Alwetron® TH1, Lorentzen & Wettre, Stockholm, Schweden) gemessen. Bei diesen Prüfungen betrug die Zuggeschwindigkeit 10 mm/min und die Einspannlänge 100 mm. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
  • Die Bruchenergie der Schichten ist als Zugenergieabsorptionsindex (TEA*) angegeben, der wie folgt definiert ist.
  • TEA * = 1/ω Fdε
  • wobei ω das Oberflächengewicht ist, F die Zugkraft pro Breite ist, ε die Dehnung ist und εt die Bruchdehnung ist. Tabelle 2
  • Tabelle 2 zeigt, dass durch Verwenden der erfindungsgemäßen modifizierten Stärke eine höhere Porosität erhalten wurde, verglichen mit der Porosität, die durch Verwenden einer herkömmlichen oxidierten Stärke erhalten wurde. Tabelle 2 zeigt auch, dass die mechanischen Eigenschaften der Überzugsschicht durch Verwenden der erfindungsgemäßen modifizierten Stärke verbessert wurden.
  • BEISPIEL 3
  • Es wurden wässrige Lösungen der drei verschiedenen modifizierten Kartoffelstärken, die alle mit Natriumhypochlorit oxidiert wurden, durch Kochen in einem Kocher hergestellt. Von den Stärken war nur eine oxidiert (als S-I bezeichnet) während die anderen beiden Stärken sowohl oxidiert als auch mit kationischen hydrophoben Gruppen erfindungsgemäß modifiziert waren (als S-II und S-III bezeichnet). Der Substitutionsgrad (SG) für die drei Stärken ist in Tabelle 3 angegeben. Die Stärke S-III wurde mit 3-Chlor-2-hydroxypropyldimethyldodecylammoniumchlorid bis zu einem SG innerhalb des erfindungsgemäß festgesetzten Bereichs umgesetzt. Die Stärke S-II wurde mit dem gleichen Reagenz, aber bis zu einem niedrigeren SG als erfindungsgemäß festgesetzt, umgesetzt. Die Stärke S-I wurde bei 120ºC gekocht, während die Stärken S-II und S-III bei 140ºC gekocht wurden. Tabelle 3
  • Die im Kocher (jet boiler) gekochten Stärken wurden unmittelbar nach dem Kochen ohne Verdünnung sowie bis zu einer 5 Gew.-% Lösung verdünnt untersucht. Ohne Verdünnung betrug die Stärkekonzentration ungefähr 20%. Nur die Stärke S-III wies eine plötzliche Phasentrennung auf, wenn die Temperatur unter eine bestimmte sogenannte obere kritische Lösungstemperatur (UCST) im Bereich von 0-100ºC absank. Die für die Stärke S-III beobachtete Phasentrennung war reversibel und fand bei 50ºC statt.
  • Dieses Beispiel zeigt, dass eine UCST im Temperaturbereich von 0-100ºC in Lösungen einer herkömmlichen oxidierten Stärke nicht auftritt. Dieses Beispiel zeigt auch, dass das Vorhandensein einer UCST im Temperaturbereich von 0-100ºC für eine Stärke, weiche mit 3-Chlor-2-hydroxypropyldimethyldodecylamoniumchlorid reagieren gelassen wurde, nicht allgemein der Fall ist. Die Stärke muss einen SG innerhalb der erfindungsgemäß festgesetzten Grenzen aufweisen, um eine UCST in dem Temperaturbereich von 0-100ºC zu haben.

Claims (5)

1. Modifizierte Stärke, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Substitutionsgrad betreffend Carboxylgruppen von 0,005-0,070 und einen Substitutionsgrad betreffend kationische hydrophobe Gruppen, welche eine Kohlenwasserstoffkette mit 7-20 Kohlenstoffatomen enthalten, von 0,008-0,080 aufweist.
2. Modifizierte Stärke wie in Anspruch 1 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Substitutionsgrad betreffend Carboxylgruppen von 0,010-0,050 aufweist.
3. Modifizierte Stärke wie in Anspruch 1 oder 2 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Substitutionsgrad betreffend kationische hydrophobe Gruppen von 0,010-0,030 aufweist.
4. Modifizierte Stärke wie in einem der Ansprüche 1-3 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophoben Gruppen eine Kohlenwasserstoffkette mit 10-16 Kohlenstoffatomen enthalten.
5. Streichmasse, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine modifizierte Stärke nach Anspruch 1 umfasst.
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