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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Behandeln von
Gasen unter Anwendung einer Druck- und Temperaturwechseladsorption
(PTSA) oder Temperaturwechseladsorption zusammen mit einer Vorrichtung
und Materialien zur Verwendung darin. Die Erfindung ist insbesondere
auf ein Verfahren zur Reinigung von Gasen durch Entfernen von bestimmten
Komponenten daraus und die Regeneration von adsorbierenden Materialien
in der für
das Verfahren verwendeten Vorrichtung gerichtet.
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Die
Anforderungen an ein adsorptives System für zyklische Filtrierungsprozesse
sind mit jenen an herkömmliche
Eingang-Filter nicht vergleichbar. Dies ist dadurch begründet, dass
die metallischen Imprägnierungsmittel
an solchen Filtern unerwünschterweise
die Chemisorption fördern.
Für eine
maximale Leistung und Nutzungsdauer muss die zyklische Filtrierung
deshalb reversibel durch physikalische Adsorption vor sich gehen.
Ferner darf der Regenerationsschritt nicht zu einer Verschlechterung
des Adsorptionsmittels – beispielsweise
durch thermisches Altern, das sich aus dem Überhitzen des Filterbetts ergeben
kann – führen. Neben diesen Überlegungen
müssen
beim Auswählen
von Adsorptionsmitteln für
PTSA weitere Faktoren wie etwa die Partikelgröße und -härte bewertet werden.
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Luftreinigungsprozesse
wie jene, die in Kollektivschutzfällen gefordert werden, in denen
Luft aus einer externen Quelle vor der Abgabe an einen abgeschlossenen
Bereich, in dem sich Personen befinden, gereinigt wird, bestehen
typisch aus drei Stufen, wovon jede ein anderes adsorbierendes Material
erfordert – i)
Entfernung von schwer siedenden Verunreinigungen (z. B. Siedepunkt über 50°C), ii) Entfernung
von Wasserdampf und iii) Entfernung von leicht siedenden Verunreinigungen
(z. B. Siedepunkt unter 50°C).
Die Unterscheidung zwischen schwer- und leicht siedenden Verunreinigungen
bezüglich
des exakten Temperaturbereichs ist nicht wichtig – die kritische
Anforderung ist die Entfernung von Verunreinigungen mit einem Siedpunkt
zwischen etwa –90°C und 200°C.
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Es
besteht ein besonderer Bedarf an der Identifizierung eines Adsorptionsmittels
für zyklische
Filtrierung von schwer siedenden Komponenten, da solche Komponenten
physikalisch stark adsorbiert werden und irreversibel zurückgehalten
werden können.
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US 5 198 001 offenbart eine
Temperaturwechsel-Filtrierungsvorrichtung mit einem abgestuften
Filterbett, das Aktivkohle oder Zeolithe enthält. Die Adsorption und Desorption
an dem Filterbett werden verbessert, indem die Porengröße einer
ersten Lage mit schwer siedenden Verunreinigungen (meoporös) und die
Porengröße einer
zweiten Lage mit leicht siedenden Verunreinigungen (mikroporös) abgestimmt
werden. Eine verbesserte Adsorption und Desorption wird auch durch
vorhergehendes Erhitzen des Gases zur Entfernung von Wasserdampf
erreicht.
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US 3 844 779 offenbart eine
Adsorptionssäule,
die vor Verdunstungsverlusten von flüchtigen Stoffen von ventilierten
Gefäßen wie
etwa Vergasern schützt.
Die Säule
stellt eine erste Lage aus einem Styroldivinylbenzol-Copolymer und
eine zweite Lage aus Aktivkohle bereit. Diese Säule wird durch Reinigen mit
Luft regeneriert.
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US 3 961 919 offenbart eine
Vorrichtung, in der eine äußere Kammerwand,
die gleichzeitig Filterbett ist und eine Lage aus Silikagel aufweist,
einen ringförmigen
Durchgang für
die Zirkulation von Luft vor der Filtrierung definiert. Der Wasserdampf
in der in dem Durch gang umgewälzten
Luft kondensiert zum großen
Teil an der äußeren Wand.
Jeglicher Restwasserdampf in der Luft wird beim Durchgang durch
das Filterbett entfernt. Das Filterbett, das auch Öldampf an
Aktivkohle entfernt, wird ersetzt, wenn es verbraucht ist.
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Die
Adsorptionseigenschaftsprüfung
bei Anwendung der Stickstoffadsorption erklärt die porösen Eigenschaften eines Adsorptionsmittels,
ist jedoch bei der Vorhersage von Adsorptions- und Regenerationseigenschaften
nicht sinnvoll. Adsorptions- und Desorptionsdaten für Dimethylmethylphosphat,
Ethandiol und einen Bereich von anderen Simulanten mit höherem Siedepunkt
liefern nützlichere
Daten.
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Unter
Verwendung solcher flüchtigen
Materialien haben die Erfinder verschiedenartige Adsorptionsmittel
untersucht und festgestellt, dass obwohl viele von diesen ein hohes
Adsorptionsvermögen
besitzen, nur bestimmte Typen von adsorbierenden Materialien die
Anforderung, dass das Filterbett angemessen regenerierbar sein muss,
erfüllen.
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass schwer siedende Verunreinigungen
an allen nicht mikroporösen Adsorptionsmitteln,
die sie geprüft
haben – selbst
bei Temperaturen von bis zu 450°C – zurückgehalten
werden. Ferner wird der Wirkungsgrad der Filtrierung von Verbindungen
mit hohem Siedepunkt an meoporösen Adsorptionsmitteln
infolge ihrer höheren
Kondensationsenthalpien im Vergleich zu Wasserdampf durch Wasserdampf
nicht wesentlich beeinflusst. Der Wirkungsgrad der Adsorption von
Verunreinigungen mit niedrigem Siedepunkt an Adsorptionsmitteln
wie etwa Zeolith und/oder mikroporösem Kohlenstoff und/oder mesoporösem Kohlenstoff
wird durch Wasserdampf verringert.
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Die
Erfinder haben daraus den Schluss gezogen, dass mesoporöse Adsorptionsmittel
auf der Einlassseite eines mikroporösen Adsorptionsmittels dieses
vor Verunreinigungen mit hohem Siedepunkt schützen können und dass der Einschluss
eines Trockenmittels auf der Auslassseite des mesoporösen Adsorptionsmittels,
jedoch vor dem mikroporösen
Adsorptionsmittel dieses auch vor Wasserdampf schützen kann,
von dem bekannt ist, dass er eine schädliche Wirkung auf die Adsorption
vieler Mittel an Adsorptionsmitteln wie etwa Aktivkohle hat (siehe
C. R. Hall und R. J. Holmes, Ads. Sci. and Technol. 6, 83; und ISRP
Journal 6, Sommer 1992).
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Somit
sieht die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt ein Verfahren
zur Trennung flüchtiger Verunreinigungen
von einem sauerstoff- und/oder stickstoffhaltigen Gas vor, das das
Einleiten der Luft in eine Temperatur- und/oder Druckwechseladsorptions-Filtrierungsvorrichtung
mit einem Filterbett, das wenigstens drei Filterlagen in aufeinander
folgender Anordnung besitzt, und das Hindurchleiten des Gases durch
das Filterbett in Richtung von der ersten Lage durch die zweite
Lage zur dritten Lage gefolgt von dem Hindurchleiten des Spülgases in
der Reihenfolge von der dritten Lage durch die zweite Lage zur ersten
Lage umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass die erste Lage
mesoporösen
Kohlenstoff mit einem Porenvolumen von etwa 0,810 cm3g–1 umfasst,
die zweite Lage Zeolith 13X oder 3A, der Wasserdampf aus der Luft
adsorbieren kann, umfasst und die dritte Lage Zeolith und/oder mikroporösen Kohlenstoff
und/oder mesoporösen
Kohlenstoff umfasst.
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Obwohl
diese drei Lagen die einzigen Lagen sind, die in den folgenden Beispielen
gezeigt sind, sollten die Ansprüche
so ausgelegt werden, dass sie Fälle
enthalten, in denen weitere Lagen, angrenzend oder zwischen der
den hier beschriebenen ersten, zweiten und dritten Lagen, vorhanden
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die erste Lage Verunreinigungen mit einem über 50°C liegenden Siedepunkt zurückhalten,
während
die dritte Lage Verunreinigungen zurückhalten kann, die von der ersten
Lage nicht zurückgehalten
werden.
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Der
mesoporöse
Kohlenstoff mit einem Porenvolumen von etwa 0,810 cm3g–1 ist
von Westcavo unter dem Handelsnamen BAX950 erhältlich. Weitere mesoporöse Adsorptionsmittel
wie etwa SA1817TM, DurferritTM,
CARTM sind ebenso geeignet und von Norit,
Chemviron, Elf Atochem, UOP, Grace, Down und Rohm und Haas erhältlich.
BAX950TM wird jedoch bevorzugt, weil es
effizient regeneriert und die geeignetsten physikalischen Eigenschaften
besitzt – es
weist eine relativ große
Partikelgröße und eine
Beständigkeit
gegen Oxidation und Abrieb auf.
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Die
dritte Lage kann wohlbekannte Adsorptionsmittel wie etwa RB1, NC35,
Zeolithe (z. B. 13X) umfassen oder kann mesoporöser Kohlenstoff sein. Die Zeolithe
der zweiten Lage sind dafür
bekannt, dass sie in gegenwärtigen
Druckwechsel-Adsorbereinheiten wirkungsvoll sind.
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In
einem zweiten Aspekt sieht die Erfindung eine Temperatur- und/oder Druckwechseladsorptions-Filtrierungsvorrichtung
zur Entfernung flüchtiger
Verunreinigungen aus einem sauerstoff- und/oder stickstoffhaltigen
Gas vor, mit einem Filterbett, das wenigstens drei Filterlagen in
aufeinander folgender Anordnung besitzt, wobei aus dem Filterbett
adsorbierte Verunreinigungen durch den Durchgang eines Spülgases entfernt
werden können
und wobei das Filterbett so beschaffen ist, dass das eingeleitete
sauerstoff- und/oder stickstoffhaltige Gas in Richtung von der ersten
Lage durch die zweite Lage zur dritten Lage hindurchgeleitet wird
und das Spülgas
in Richtung von der dritten Lage durch die zweite Lage zur ersten
Lage hindurchgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Lage mesoporösen
Kohlenstoff mit einem Porenvolumen von etwa 0,810 cm3g–1 umfasst,
die zweite Lage Zeolith 13X oder 3A, der Wasserdampf adsorbieren
kann, umfasst und die dritte Lage Zeolith und/oder mikroporösen Kohlenstoff
und/oder mesoporösen
Kohlenstoff umfasst.
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Die
Anordnung der Lagen in dem Bett sollte so sein, dass jede zum Zwecke
der Regeneration nach Art der Temperaturwechseladsorption (TSA)
oder der Druck-Temperaturwechseladsorption erhitzt werden kann.
Eine solche Anordnung könnte
zweckmäßig in einer
Weise vorgesehen sein, die ein kontrolliertes Erhitzen der Bettlage
ermöglicht,
und wird am zweckmäßigsten
unter Gebrauch einer Bettvorrichtung verwirklicht, wie sie in der
internationalen Patentanmeldung WO 96/14917 beschrieben ist.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 96/14917 beschreibt in einem ersten
Aspekt ein Verfahren zum Erhitzen einer Druck- und Temperaturwechseladsorptions-Gasfiltrierungsbetteinheit
oder Temperaturwechseladsorptions-Gasfiltrierungsbetteinheit, wobei
das Verfahren das Anordnen eines Heizmittels in dem Bettgehäuse umfasst
und dadurch gekennzeichnet ist, dass das Heizmittel dazu dient,
Gas, das in das Bett oder eine Lage von diesem in der Reinigungsrichtung
eingeleitet wird, zu erhitzen, und die erhitzte Luft dazu verwendet,
das adsorbierende Material zu erhitzen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der internationalen Patentanmeldung WO 96/14917 verwendet
das Verfahren mehrere Lagen aus adsorbierendem Material in dem Filterbettgehäuse und
ordnet auf der Einlassseite, bezogen auf die Reinigungsflussrichtung,
jeder dieser Lagen ein Heizmittel an. Am stärksten bevorzugt werden die
Heizmittel verwendet, um die Mehrschichtbetteinheiten, die Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind, zu trennen.
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In
dieser Weise kann die zur Regeneration eines bestimmten adsorbierenden
Materials gewählte
Temperatur enger auf seine besonderen Eigenschaften, insbesondere
im Hinblick auf die Verschlechterung seiner thermischen Eigenschaften
und der zum Reinigen einer bestimmten Komponente aus einer bestimmten
Lage bei einem gegebenen Druck erforderlichen Wärmemenge abgestimmt werden.
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Besonders
bevorzugte Heizeinrichtungen zum Zwecke des Erhitzens des Gases,
wenn es in eine Lage eines Betts eintritt, sind in Form von scheibenförmigen Heizeinheiten
vorgesehen, die in Verteilerelementen angeordnet sind, die verwendet
werden können,
um das Adsorptionsmittel von benachbarten Adsorptionsmateriallagen
zu unterstützen
und ihrerseits von diesen unterstützt zu werden. Solche geeigneten
Heizeinheiten sind Curiepunkt-Heizeinrichtungen wie etwa jene, die
von Domnick Hunter Filters GB geliefert werden (wobei diese zweckmäßig in Batterien
aus jeweils drei Heizelementen angeordnet sind), oder irgendeine
andere Anordnung, die Batterien mit sechs oder mehr solcher Scheiben
oder Elemente verschiedener Form enthält.
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Die
Heizeinrichtungen werden in der bevorzugten Anordnung durch eine
Mikroprozessorvorrichtung gesteuert (wobei keine Notwendigkeit der Überwachung
der Betttemperatur besteht). Die Mikroprozessorvorrichtung ermöglicht eine
schnelle Steuerung der Bettheizeinrichtungen einschließlich der
Vornahme eines sequenziellen Abschaltens, um die erforderlichen
Kühlperioden
zu minimieren und somit das Bett so schnell wie möglich auf
die Betriebsbedingung zurückzubringen.
Die elektrischen Verbindungen zu den Heizbatterien und Sensoren
können
zweckmäßig durch
Einführen
durch die Enden des Bettes vorgesehen sein, wie in dem Beispiel
weiter unten zu sehen ist.
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Die
spezielle Verwendung von Batterien von Luftheizeinrichtungen, die
in Querelementen angeordnet sind, die ein Bett in Lagen unterteilen,
ermöglicht
die Anordnung von Heizeinrichtungen an jeder gewünschten Stelle innerhalb des
Bettes. Die bevorzugten Curiepunkt-Heizeinrichtungen sind wabenförmig aufgebaut
und bewirken eine direkte Gaserhitzung während des Durchgangs von Gas
durch das Bett, wobei die Gastemperatur durch die Zusammensetzung
des Heizelements gesteuert wird.
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Die
Anforderungen nach reiner oder gereinigter Luft bei anderen Anwendungen
können
ebenfalls durch die vorliegende Erfindung erfüllt werden. Andere Anwendungen
können
zwei adsorbierende Lagen oder mehr als drei adsorbierende Lagen
erfordern. Die vorliegende Erfindung führt außerdem zu Verbesserungen hinsichtlich
der Lebensdauer und der Leistung des Adsorptionsmittels, beispielsweise
bei Lufttrocknungsanwendungen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
wird das Verfahren der Erfindung dazu verwendet, eine Kollektivschutzumgebung
für Personal
an Bord eines militärischen
oder zivilen Luftfahrzeugs zu schaffen. Druckluft-, Heiz- und Kühlmittel
sind in einer solchen Umgebung bereits verfügbar.
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Verfahren,
Vorrichtung und Adsorptionsmittel der Erfindung werden nun lediglich
zur Veranschaulichung und unter Bezugnahme auf die folgenden, nicht
einschränkenden
Beispiele und Figuren weiter beschrieben. Weitere Ausführungsformen,
die in den Umfang der Ansprüche
fallen, werden Fachleuten im Lichte der Beispiele und Figuren offenbar.
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FIGUREN
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1 ist
eine graphische Darstellung der Menge an adsorbiertem Stickstoff
mg g–1 über dem
relativen Druck (p/p°),
um den mesoporösen
Charakter für
die Kohlenstoffe WVA1100TM und RB1 aufzuzeigen.
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2 ist
eine graphische Darstellung der thermischen Desorption von DMMP
von BAX- und RB1-Kohlenstoffen bei sich ändernder Temperatur.
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3 ist
ein Histogramm, das die Adsorption und Desorption von DMMP von mesoporösen Kohlenstoffen
zeigt.
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4 ist
ein Histogramm, das die Adsorption und Desorption von DMMP von mikroporösen Adsorptionsmitteln
zeigt.
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5 ist
eine graphische Darstellung des Wasserdampfdurchbruchs, gemessen
bei 8 bar, 5 dm3min–1 bei
25°C, für 13X- und
3A- Molekularsieb-Adsorptionsmittel.
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6 zeigt
Adsorptionsisotherme von HFC134a. an Norbit RB1TM bei
25°C, 40°C, 55°C, 70°C, 85°C, 100°C, 125°C und 150°C (Aufzeichnungen
von oben nach unten).
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer Filterbettanordnung, die typisch
von der vorliegenden Erfindung verwendet werden könnte.
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8a zeigt
einen Grundriss und einen Seitenriss einer 3-Element-Curipunkt-Heizeinrichtung,
die seine Abmessungen aufzeigen.
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8b zeigt
ein Verteilerelement, in dem die Heizeinrichtung von 8a während des
Betriebs angeordnet ist.
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9 zeigt
die Anordnung von vier Heizeinheiten von 8 in einem
vertikal orientierten Bett, derart, dass dieses in vier Lagen unterteilt
ist.
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10 zeigt
Temperaturprofile, die in einem Zeolith-Bett unter Verwendung einer
38,5-dm3-Füllung bei einer Luftstromgeschwindigkeit
von 3120 dm3min–1 an
den Thermoelementen A1 bis A6 von 9 erhalten worden
sind.
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11 zeigt
eine schematische Darstellung eines Systems, das die vorliegende
Erfindung verwendet, um eine Kollektivschutzumgebung für Luftfahrzeugpersonal
zu schaffen.
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MATERIALIEN UND VERFAHREN
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Auf
Aktivkohle, Zeolith und Poly mer basierende Adsorptionsmittel sind
von Westcavo, Norit, Chemviron, Elf Atochem, UOP, Grace, Down und
Rohm & Haas erhältlich.
Nach dem Verfahren von K S W Sing (1970) "Surface Area Determination", Verlag Everett
and Ottewill, Butterworths, London, S. 25–42 wurde eine Stickstoffadsorption
zum Bestimmen der Porenstruktur durchgeführt. Das Prüfen von physikalischen Eigenschaften der
Adsorptionsmittel umfasst auch die Partikelgrößeanalyse sowie Packungsdichte-
und Hohlraumanteilmessungen. Die Fähigkeit der Adsorptionsmittel,
dem Abrieb während
des wiederholten Durchlaufens von Druckwechseln zu widerstehen,
wurde anfänglich
unter Verwendung einer dünn
gepackten Bettanordnung und Anwendung von schnellen Druckwechseln
von 7 auf 0 bar (etwa 5000 Zyklen) bewertet.
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Die
Bewertung von Adsorptions- und Desorptionseigenschaften wurde durchgeführt, nachdem
die Proben zuvor bei 120°C,
3 mbar entgast wurden. Die Adsorption von Wasserdampf und schwer
siedenden Komponenten, die Dimethylmethylphosphat (DMMP, Simulant
für G-Mittel),
1,2-Ethandiol und 2-Chlorethylether (Siedepunkts- und Struktursimulant
für H-Mittel).
umfassten, wurde ausgeführt,
indem Proben jedem Dampf in einem Eksikkator bei 30°C ausgesetzt
wurden.
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Die
Desorption wurde unter Anwendung der Thermogravimetrie (TG) gemessen;
ein Luftstrom von 25 cm3min–1 wurde
durch den TH-Ofen, der die Probe enthielt, während der Desorption geleitet,
die dann unter einem Anstieg von 20°C pro min auf 180°C durchgeführt wurde
und die Probe für
75 Minuten auf jener Temperatur gehalten wurde, bevor sie gekühlt wurde;
wobei die Desorption in manchen Fällen mehr als einmal ohne erneutem
Gewichtsausgleich wiederholt wurde, um den Wirkungsgrad der Regeneration
nach Anforderung (Zyklusversuche) zu bestimmen. Als Regenerationstemperatur
wurden 180°C
gewählt,
um jede Gefahr eines Zerfalls oder thermischen Alterns des Adsorptionsmittels
gering zu halten. Die Adsorption und Desorption von Komponenten
mit niedrigem Siedepunkt einschließlich HFC134a wurde unter Verwendung
eines halbautomatischen Mikrowaage-IGA-Systems (Hiden Analytical
ltd., GB) durchgeführt.
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Simulanten
für chemische
Kriegsführungsmittel
(C-Kampfstoffe) wurden ausgewählt,
um, wo möglich, sowohl
die Struktur als auch den Siedepunkt widerzuspiegeln. Durchbruchsdaten
wurden mittels einer halbautomatischen Druck- und Temperaturwechselvorrichtung
(Hiden Analytical ltd., GB) erhalten.
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ADSORPTIONSMITTEL FÜR ERSTE
LAGE: ADSORPTIONSMITTEL AUS EINEM MATERIAL MIT HOHEM SIEDEPUNKT
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Beispiele
für Stickstoffisotherme
sind in
1 gezeigt, während die Tabelle 1 Mantelfläche, Porenvolumendaten,
Partikelgröße und Oxidationstemperatur
(°C) zeigt;
wobei die Mesoporosität
und die Makroporosität
bevorzugte Porenvolumeneigenschaften sind. TABELLE
1
- *
- temperaturstabil;
- RB1 und NC35
- sind mikroporöse Kohlenstoffe,
- CAR95TM und
BAX950TM
- sind mesoporöse Kohlenstoffe,
- Zeolith 13X
- ist mikroporös,
- XAD4
- ist ein Polymer.
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Die
Adsorptionsdaten für
DMMP und Ethandiol sind in Tabelle 2 und Tabelle 3 gezeigt, wobei
typische Desorptionsprofile in 2 gezeigt
sind. Alle geprüften
Materialien wiesen ein hohes Adsorptionsvermögen auf, jedoch besaßen vorwiegend
mesoporöse
Materialien ein deutlich größeres Vermögen.
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Die
mikroporösen
Adsorptionsmittel einschließlich
Zeolith 13X regenerieren nicht angemessen, wobei sie mehr als 30%
der anfänglichen
Adsorbatmasse oder -befrachtung zurückhalten; wobei 13X bei Temperaturen
von über
450°C 10%
der Adsorbatmasse zurückhält. Dies
steht im Gegensatz zu den mesoporösen Adsorptionsmitteln, die
weniger als 10% zurückhalten.
Das Verhalten der verschiedenen Adsorptionsmitteltypen ist durchaus
grundsätzlich
(siehe 3 und 4, in denen Befrachtung und
Rückstand
den adsorbierten bzw. zurückgehaltenen
Mengen in Gewichtsprozent von DMMP am Anfang und am Ende eines einfachen
Desorptionsversuchs entsprechen).
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Es
zeigte sich, dass die Wirkung eines Druckwechsels allein einen geringen
Einfluss auf die Desorption hat, was die Notwendigkeit eines thermischen
Wechsels aufzeigt.
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TABELLE
2 Adsorption und Desorption von DMMP
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Die
adsorbierte Menge ist in Gew./Gew.-% angegeben. Der Rückstandsverlust
wird in % des Adsorptionsmittels, die nach dem Abkühlen verbleiben,
bestimmt; die ursprüngliche
Adsorptionsmasse entspricht 100%.
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Ein
Vergleich der Daten in der Tabelle 2 mit jenen der folgenden Tabelle
3 zeigt eine starke Zeitabhängigkeit
des Desorptionsgrads, was darauf hinweist, dass die Dauer der Wärmeregenerationsphase
einschließlich
des Kühlstadiums
ein Hauptfaktor beim Steuern der Größe und der Anzahl von verwendeten
Betten ist. Es sei hervorgehoben, dass mehrere der mesoporösen Materialien
mit einem relativ hohen Wirkungsgrad generierten.
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Da
die TG-Versuche keinen Luftstrom durch die Probe zulassen, wurden
Zyklusversuche durchgeführt,
um den Wirkungsgrad der Regeneration nach Anforderung zu bestimmen.
Für BAX-Kohlenstoff
betrug die Rest-DMMP-Masse 1% (Desorption von 99% nach 5 Zyklen):
für Zeolith
13X betrug der Rückstandswert 35%
(5 Zyklen, wobei nach dem dritten Zyklus kein weiterer Verlust erfasst
wurde). Diese Ergebnisse zeigen, dass es handelsübliche mesoporöse Adsorptionsmittel
gibt, die geeignete Adsorptions- und Regenerationseigenschaften
besitzen.
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TABELLE
3 Adsorption und Desorption von Ethandiol
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Negative
Masseänderungen
können
eine Zersetzung des Adsorptionsmittels repräsentieren.
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Ein
Vergleich von BAX mit Daten von mikroporösem Kohlenstoff für die Stickstoffadsorption
zeigt, dass dieser mesoporöse
Kohlenstoff ein vergleichbares Mikroporenvolumen besitzt (siehe
Tabelle 1); der Unterschied der Regenerationseigenschaften spiegelt
die gut entwickelte mesoporöse
Struktur wider, die wahrscheinlich zu einem effizienteren und schnelleren
Transport der organischen Chemikalien von der Mikroporenstruktur
führt.
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Die
Tabellen 2 und 3 zeigen, dass die Leistung eines Molekularsiebs
zwecks Trennung von Wasser in der (den) Sikkativlage(en) infolge
der organischen Oberflächenverschmutzung,
wenn es schwer siedenden Verbindungen ausgesetzt ist, abnimmt; was
die Notwendigkeit der Anordnung der mesoporösen Lage auf der Einlassseite
aufzeigt. Messungen des typischen Durchbruchs für Wasserdampf durch Sikkativbetten
sind in 5 gezeigt, in der Betten mit
einem gesättigten
Luftstrom beaufschlagt wurden.
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Da
leicht siedende Verbindungen unter Feuchtbedingungen kaum adsorbiert
werden, geht das Durchdringen solcher Verunreinigungen durch die
mesoporöse
Lage und wenigstens einen Teil des Sikkativbetts schnell vor sich.
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6 zeigt
die Bestimmung von Eigenschaften der mikroporösen Adsorptionsmittel mit Adsorptionsisothermen,
die die Regenerationsbedingungen für die Entfernung von HFC134a
zeigen. Ähnliche
Messungen unter Verwendung von Zeolithen und mesoporösen Kohlenstoffen
zeigen die Nützlichkeit
dieser Materialien für die
Trennung von Leichtgasen bei Fehlen von Wasserdampf auf.
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In 7 umfasst
ein typisches PTSA-Adsorptionsfilterbett der vorlie genden Erfindung
eine erste Lage 1 aus einem mesoporösen Adsorptionsmittel, eine
zweite Lage 2 aus einem Molekularsieb und eine dritte Lage 3 aus
einem mikroporösen
Adsorptionsmittel. Während
des normalen Betriebs strömt
zu reinigendes Gas zuerst durch die Lage 1, wo schwer siedende
Chemikalien entfernt werden. Das Gas strömt dann durch die Lage 2,
wo Wasserdampf und einige Chemikalien mit einem niedrigeren Siedepunkt
als jene, die in der Lage 1 eingefangen werden, entfernt
werden. Zum Schluss strömt
das Gas durch die Lage 3, wo Chemikalien mit einem niedrigen
Siedepunkt bezogen auf jene, die durch die Lage 1 eingefangen
werden, entfernt werden.
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8 zeigt
die Verwendung von Curiepunkt-Heizeinrichtungen (drei Elemente pro
Batterie) in einer PTSA-Einheit. Diese und die Gehäuse dafür werden
von Domnick Hunter Filters ltd., GB geliefert. In 9 sind vier
Batterien 1–4,
wovon jede unabhängig über eine
Mikroprozessortastatur-Steuereinrichtung gesteuert wird, axial in
einem Zeolithbett von 38,5 dm3 angeordnet,
wobei elektrische Verbindungen aus dünnen (2 mm), isolierten Drähten gefertigt
sind, die entlang des Adsorberbetts zu Verbindern verlaufen, die über gasundurchlässige Durchführungen
in einen oberen Verteiler führen.
Die oberen und unteren Verteiler, die ein fester Bestandteil des
Bettgehäuses
sind, enthalten außerdem
die Abblaseanordnungen. Jedes Element ist wabenförmig aufgebaut und schafft
eine direkte Lufterhitzung während
des Durchgangs von Gas durch die Säule der Betteinheit. Die Gastemperatur
wird durch die Zusammensetzung des Heizelements bei etwa 180–210°C gesteuert. Die
Leistungsaufnahme beträgt
etwa 2 kW (acht Dreielement-Blöcke
belegen 10% des Gehäusevolumens). Typische
Temperaturprofile innerhalb des Betts während des Erhitzens und Abkühlens, die über Thermoelemente, die
an den Positionen A1 bis A6 gezeigt sind, gemessen wurden, sind
in 10 bei einem Gasstrom von Luft bei 3120 dm3min–1 gezeigt. Um dies zu
erreichen, wurden die Heizbatterien sequenziell ausgeschaltet.
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Während der
Regeneration des Filterbetts strömt
Gas durch das Filterbett in einer Richtung, die zu jener des betreffenden
Gases, das gefiltert wird, entgegengesetzt ist, und wird durch die
Heizeinrichtungen 4 erhitzt. Jede Lage besitzt in der Filtrierungsbetriebsart
auf ihrer Auslassseite in Bezug auf die Richtung des Gasstroms eine
benachbarte Heizeinrichtung.
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In 11,
die die Anwendung der Erfindung in einem Luftfahrzeug zeigt, wird
Einströmluft
I zum Wärmeaustausch 1 geführt, der
eine Primärkühlung bewirkt,
um die Lufttemperatur auf nicht mehr als 50°C und vorzugsweise unter 40°C zu verringern.
Die Einströmluft
I kann von der Hilfsenergieeinheit des Luftfahrzeugs, von der Motor- bzw. Triebwerksentlüftung oder
von der Staudruck-Luft abgezweigt werden und sollte nicht weniger
als auf 4 bar und vorzugsweise etwa 7–8 bar sein. Der Gesamtluftbedarf
wird durch einen Lufttrichter 2 reguliert. Mitgezogenes
Wasser und jegliche flüssige
Verunreinigungen werden während
des Durchgangs der Luft durch einen Coalescer 3 entfernt.
Der Coalescer befindet sich nahe beim Einlass zu den Adsorberbetten 4a, 4b,
wobei das flüssige
Kondensat über
Bord entsorgt wird.
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Der
Luftstrom führt
dann über
das Ventil 5a auf das Adsorberbett 4a. Der Stofffluss
geht nach dem Durchgang durch das Rückschlagventil 6 in
eine Verteileranordnung. Der Großteil der Luft (vielleicht
90%) strömt
dann zwecks Luft für
das System und für
den (nicht gezeigten) Sauerstoffkonzentrator in die umgebende Steuersystemversorgung.
Die restliche Luft strömt
durch den Wärmetauscher 7,
der ihre Temperatur vor dem Durchgang durch das Ventil 8b (zwei
Wege, wählbar)
und auf das Adsorberbett 4b auf etwa 200°C anhebt.
Die Einströmlufttemperatur
für das
regenerierende Bett soll bei etwa 200°C liegen.
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Die
regenerierende Luft und die durch sie desorbierten Verunreinigungen
(die alle in die zur gefilterten Luft entgegengesetzte Richtung
strömen)
gehen dann als Auslassstrom Z, der vorzugsweise über Bord entsorgt wird, durch
ein weiteres Ventil 9b. Die Strömungsgeschwindigkeit der regenerierenden
Luft wird durch eine feste Einschnürung in dem Einlassrohr auf
der Auslassseite des Ventils 8b reguliert. Dadurch kann
der Druck während
des Heizstadiums auf etwa 1 bar absinken.
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Mit
Abschluss des Heizstadiums kann zugelassen werden, dass sich das
Bett 4b entweder durch natürliche Konvektion (Beenden
des regenerierenden Luftstroms) oder durch Verschieben der Betten
und Zulassen, dass die Einströmluft
I auf das Bett strömt,
abkühlt.
Vorzugsweise wird über
das Ventil 8b vor dem Umschalten der Betten eine Kaltluftsäuberung
E angewandt.
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Die
Wahl der Lage eines Drosselkörpers
auf der Auslassseite des Ventils 8a dient außerdem zum
Regulieren des Kühlstroms,
da der Verteilerzuführdruck
für beide
Strömungsgeschwindigkeiten
D und E derselbe ist (diese Anordnung bedeutet, dass die Strömungsgeschwindigkeiten
D und E gleich sind.) Mit Abschluss der Regeneration (und Kühlung) des
Bettes 4b wird dieses zum adsorbierenden Bett, während das
Bett 4a zum regenerierenden Bett wird.
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Obwohl
nur zwei adsorbierende Betten gezeigt sind, ist die Verwendung von
mehr als zwei Betten durchführbar,
wobei dies den Entwurf eines relativ kompakten Systems ermöglicht.
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Der
Wärmetauscher 7 ist
als aus Gründen
der Klarheit als zwei getrennte Einheiten gezeigt. In der Praxis
würde der
regenerierende Luftstrom von einem einzigen Wärmetauscher mit einer geeignet
gestalteten Verrohrung erhalten werden. Das System arbeitet mit
einer festen Zykluszeit, wobei die Ventile durch eine Nockenanordnung
oder stärker
bevorzugt durch Software gesteuert werden können.
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Das
Filtrierungssystem kann zur einfacheren Integration irgendwo innerhalb
der Grenzen der Flugzeugzelle angeordnet sein, solange die Einlasstemperaturanforderungen
erfüllt
sind. Das System eignet sich zum Einbau in einem Luftfahrzeug, da
Druckluft und Mittel zum Heizen und Kühlen bereits vorhanden sind.
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Die
Verwendung eines Filterbetts mit geschichteten Adsorptionsmitteln,
wie es in der vorliegenden Anmeldung offenbart wird, ermöglicht das
Erreichen eines maximalen Schutzes durch Verwendung einer Vorrichtung
minimaler Größe wegen
der gesteigerten Fähigkeit
zur effizienten Regeneration und durch Ausnutzung der Temperatur-
und Druckwechselmöglichkeit.
Diese ist gleichfalls auf den Temperaturwechselprozess anwendbar,
jedoch müssen
die Betten in diesem Fall auf Grund der Notwendigkeit, größere Mengen
von Wasserdampf zu entfernen, die normalerweise als Ergebnis des
Luftkompression während
des PTRSA-Prozesses entfernt würden,
größer sein.