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Die
Erfindung betrifft einen Katheter, der einen rohrartigen Körper aufweist,
der aus einem Plastikmaterial mit einem proximalen und einem distalen Ende
und zumindest einem Lumen extrudiert ist. Solche Katheter werden
in der Medizin für
diagnostische und Eingriffs-Zwecke verwendet.
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Bei
bestimmten Anwendungen ist es eine Standardpraxis, die Lage des
Katheters im Inneren des Körpers
des Patienten mittels Röntgenbild-Aufnahme
sichtbar zu machen. Zu diesem Zweck weisen bekannte Katheter bestimmte
Materialien auf, als ein Ergebnis dessen sie auf einem Röntgen-Bildschirm
deutlich sichtbar werden.
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Bei
anderen Anwendungen und insbesondere auf dem Gebiet der Neurologie
ist es erwünscht, Katheter
sichtbar zu machen, wenn Kernspinresonanz-Techniken angewendet werden.
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Die
Patentschrift 5 154 179 beschreibt einen Katheter, der unter solchen
Umständen
sichtbar ist. Ferromagnetische Partikel wurden im Material eingebracht,
aus dem der Körper
des Katheters hergestellt worden ist. Dies wird während der
Extrusion des Körpers
durchgeführt.
Diese Partikel stören
das Magnetfeld in der Kernspinresonanz-Vorrichtung und führen zu
einer Abweichung im erzeugten Bild, sodass auf diese Art die Lage
des Katheters angezeigt wird.
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Das
Ziel der Erfindung ist es, diesen bekannten Katheter weiter zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird dies
mit einem Katheter, wie in Anspruch 1 beschrieben, erreicht. Folglich wird
der Katheter deutlich sichtbar, wenn eine Kernspinresonanz-Vorrichtung
angewendet wird.
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Aus
der oben erwähnten
Patentschrift ist die Verwendung paramagnetischen Materials als
solche bekannt. In diesem Fall ist das paramagnetische Material
jedoch in ein Kontrastmittel aufgenommen, das in ein Lumen des Katheters
eingeleitet wird. Der erfindungsgemäße Katheter kann effektiv einen
kleineren Durchmesser aufweisen, indem das paramagnetische Material,
das als Füllstoff
verwendet wird, im Plastikmaterial aufgenommen ist, aus dem der
Körper
hergestellt wird. Dies ist besonders wichtig für die neurologischen Anwendungen,
wie vorstehend erwähnt.
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Einige
der für
die geplante Anwendung geeigneten paramagnetischen Materialien sind
für den Menschen
schädlich.
Um sie trotzdem verwenden zu können,
wird die in Anspruch 1 dargelegte Maßnahme angewendet. Ein geeignetes
Ausführungsbeispiel
in dieser Hinsicht ist in Anspruch 5 beschrieben.
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Die
Sichtbarkeit des Katheters unter Verwenden der Kernspinresonanztomographie-Techniken
ist unabhängig
von der Richtung des Magnetfeldes, wenn die Maßnahmen gemäß Anspruch 2 oder Anspruch
3 angewendet werden.
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Das
bevorzugte Ausführungsbeispiel,
wie in 4 dargelegt,
erlaubt die Verwendung der richtigen Menge des paramagnetischen
Materials.
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Um
auch einen Kontakt des paramagnetischen Materials am distalen Ende
des Katheters mit dem Körper
oder mit Körperflüssigkeiten
des Patienten zu verhindern, kann die in Anspruch 6 dargelegte Maßnahme in
einer vorteilhaften Weise angewendet werden.
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Oft
werden Katheter in solch einer Weise hergestellt, dass ein distaler
Endabschnitt andere Materialeigenschaften und insbesondere eine
höhere
Flexibilität
als der Grundkörper
aufweist. In diesem Fall kann die Maßnahme, wie in Anspruch 7 dargelegt,
in einer vorteilhaften Weise angewendet werden. Die Endfläche des
Grundkörpers,
der das paramagnetische Material aufweist, wird vom Endabschnitt
bedeckt, sodass es dort keinen Kontakt mit dem Körper oder Körperflüssigkeiten gibt.
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Vorzugsweise
wird ebenso die in Anspruch 8 dargelegte Maßnahme angewendet. In diesem
Fall kann ein und derselbe Katheter für die Untersuchung und/oder
Behandlung verwendet werden, dabei nutzend entweder einen Röntgenbildschirm
oder einen Kernspinresonanz-Bildschirm, um den Katheter sichtbar
zu machen.
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Für die Anwendung
beim erfindungsgemäßen Katheter
geeignete Materialien sind in Anspruch 9 beschrieben.
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Material,
das die Sichtbarkeit des Katheters beim Anwenden von Röntgenstrahlen
erleichtert, und das daher beim erfindungsgemäßen Katheter in einer vorteilhaften
Weise angewendet werden kann, ist in Anspruch 10 beschrieben. Die
Barium- und/oder Wismut-Salze können
entweder als Füllstoff
in Abschnitten des Plastikmaterials, aus dem der Grundkörper hergestellt
wird, verwendet werden, oder sie können als eine separate Schicht
oder ein separates Band im Katheter angeordnet werden.
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Die
Erfindung wird in der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung
beschrieben.
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Die
Figuren stellen bevorzugte Ausführungsbeispiele
in den entsprechenden Teilschnitt-Seitenansichten dar. Querschnittsansichten
sind an der rechten Seite der Figuren gezeigt, und diese Querschnittsansichten
sind entlang der mit römischen
Ziffern gleichen Werts gekennzeichneten Linien genommen.
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Der
Einfachheit halber sind die gezeigten Ausführungsbeispiele alle Katheter,
die ein einziges Lumen aufweisen, wobei die Wand vergleichsweise dick
gezeichnet wurde. In der Zeichnung werden Punkte verwendet, um Plastikmaterial
zu kennzeichnen, das paramagnetischen Füllstoff enthält. Schraffierte
Bereiche kennzeichnen jedes andere geeignete Plastikmaterial, wie
beispielsweise Polyurethan oder Polyethylen.
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1 zeigt das einfachste Ausführungsbeispiel,
wobei der Katheter aus einem Plastikmaterial eines Typs und einer Schicht
zusammengesetzt ist, das paramagnetisches Material als Füllstoff
aufweist.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel,
das aus zwei konzentrischen Schichten zusammengesetzt ist. Die innere
Schicht weist das paramagnetische Material auf, wohingegen die äußere Schicht
frei von paramagnetischem Material ist. Folglich kann es von außen keinen
direkten Kontakt mit dem paramagnetischen Material geben.
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5 stellt ein Ausführungsbeispiel
dar, das aus drei Schichten besteht. Die Zwischenschicht ist aus
dem das paramagnetische Material aufweisenden Plastikmaterial zusammengesetzt.
Die innere und die äußere Schicht
sind beide frei von paramagnetischem Material, sodass es keinen
Kontakt des Körpers
mit dem paramagnetischem Material an der Außenseite und keinen Kontakt
mit Flüssigkeiten gibt,
die durch das Lumen befördert
werden und im Inneren des Körpers
des Patienten an der Innenseite ankommen könnten.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel,
wie in 7 gezeigt, erstreckt
sich der einen Füllstoff
aus paramagnetischem Material aufweisende Abschnitt nicht über die
gesamte Länge.
Der linke Abschnitt ist frei von paramagnetischem Material, und
der rechte Abschnitt weist das Plastikmaterial mit einem Füllstoff aus
paramagnetischem Material auf. Die beiden Abschnitte können separat
hergestellt und miteinander beispielsweise mittels Klebens verbunden
werden.
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Die
Wahl eines Ausführungsbeispiels,
bei dem sich das paramagnetische Material nicht über die gesamte Länge erstreckt,
kann durch die geplante Anwendung bestimmt werden. Manchmal ist
es nur notwendig, einen Teil des Katheters auf dem Kernspinresonanz-Bildschirm
sichtbar wiederzugeben. Wenn dies der Fall ist, betrifft dies insbesondere den
distalen Abschnitt.
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Das
Ausführungsbeispiel
von 10 weist ebenfalls
eine Schicht aus paramagnetischem Material auf, die sich nur über einen
Teil der gesamten Länge
erstreckt. Im Querschnitt XI–XI weist
der Aufbau drei Schichten auf, und im Querschnitt XII-XII ist der Aufbau
aus zwei Schichten zusammengesetzt. Die Schichten können gleichzeitig
mittels Koextrusion ausgebildet werden. Das Abschließen der
Zwischenschicht mit paramagnetischem Material wird erreicht, indem
die Zufuhr des Plastikmaterials, das dieses Material als Füllstoff
aufweist, während
des Extrusionsprozesses abgeschaltet wird.
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Das
in 10 gezeigte Ausführungsbeispiel weist
wiederum die bevorzugte Eigenschaft auf, dass das paramagnetische
Material sowohl an der Innenseite als auch an der Außenseite
des Katheters nicht mit der Umgebung in Kontakt treten kann. Aus
diesem Grund ist es nicht erforderlich, dass das paramagnetische
Material als solches ungefährlich
sein muss.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
von 13 sind drei Streifen
im Grundkörper
des Katheters koextrudiert. Das Material, aus dem diese Streifen
hergestellt sind, ist vollständig
vom Grundmaterial des Grundkörpers
umgeben, sodass es auch in diesem Fall keinen Kontakt mit der Umgebung
geben wird.
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15 stellt ein Ausführungsbeispiel
dar, bei dem zwei Streifen unterschiedlichen Materials im Grundmaterial
des Grundkörpers
koextrudiert worden sind. Wie vorstehend erwähnt, stellt das mit Punkten
dargestellte Material das Material dar, das paramagnetisches Material
als Füllstoff
aufweist. Die andere Schicht des anderen Materials weist bei diesem
Ausführungsbeispiel
Material auf, das besonders deutlich sichtbar wird, wenn es Röntgenstrahlen ausgesetzt
ist. Das Material kann beispielsweise ein Plastikmaterial sein,
das als Füllstoff
Barium- und/oder Wismut-Salze aufweist. Der so hergestellte Katheter
ist folglich sowohl auf einem Kernspinresonanz-Bildschirm als auch
auf einem Röntgenstrahl-Bildschirm
deutlich sichtbar.
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17 zeigt ein Ausführungsbeispiel
entsprechend 13, wobei
sich die Menge des Plastikmaterials, das paramagnetisches Material
aufweist, vom proximalen Ende in. Richtung des distalen Endes in
der Nähe
des distalen Endes auf 0 verrin gert. Dies wurde auch bei diesem
Ausführungsbeispiel
dadurch erlangt, dass die Zufuhr des das paramagnetische Material
aufweisenden Plastikmaterials während
des Koextrusions-Prozesses
allmählich
abgeschaltet wurde.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
von 17 gibt es an der
Endfläche,
die dem Querschnitt von 19 entspricht,
kein freiliegendes paramagnetisches Material.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
von 20 wurde das gleiche
Ergebnis erlangt, indem ein separater Endabschnitt eines anderen
Materials, der rechts gezeigt ist, an die Endfläche des Grundkörpers angebracht
wurde. Vorzugsweise ist dieser Endabschnitt aus einem weicherem
Plastikmaterial als das Grundmaterial hergestellt, sodass ein distales Ende
des Katheters erlangt wird, der so a-traumatisch wie möglich ist.
Mittels Abschließens
des distalen Endabschnitts kann auch hier kein direkter Kontakt
mit dem paramagnetischen Material in den Koextrusions-Streifen hergestellt
werden.
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Eine ähnliche
Lösung
ist offensichtlich mit einem Katheters des in 5 gezeigten Ausführungsbeispiels möglich. In 22 kann ein Endabschnitt eines
solchen Ausführungsbeispiels
gesehen werden, das ebenfalls die ringförmige Endfläche der Zwischenschicht, die
das paramagnetische Material aufweist, von der Außenseite
separiert.
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Geeignete
Materialien für
die Anwendung bei dem erfindungsgemäßen Katheter sind Übergangsmetalle,
wie beispielsweise Kupfer, Mangan, Chrom, Nickel, Gadolinium, Dysprosium.
Ferner weisen Gemische, Legierungen und Salze dieser Materialien
geeignete Eigenschaften für
die erfindungsgemäße Anwendung
auf. Welche Menge paramagnetischen Materials im Plastikmaterial
als Füllstoff
zu verwenden ist, hängt
insbesondere von den Merkmalen der Kernspintomographie-Einrichtung
ab, die für die
Detektion des Katheters verwendet wird.
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Ferner
sind die Eigenschaften des zu verwendenden paramagnetischen Materials
entscheidend. Bei schwach paramagnetischen Materialien wird man
eine stärkere
Konzentration dieses Materials als bei stark paramagnetischen Materialien
anwenden. In der Praxis kann die Konzentration beispielsweise von
0,001% im Fall eines stark paramagnetischen Materials wie Dysprosium-Oxid
(DyO3) bis zu 60% im Fall eines schwach
paramagnetischen Materials wie beispielsweise Titandioxid variieren. Diese
Prozentsätze
sind Gewichtsprozente.