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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich allgemein auf Feldhäcksler
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art, die Einrichtungen
zur Zerkleinerung des Erntematerials und Auswurfeinrichtungen aufweisen,
die Gebläseeinrichtungen
und Kanaleinrichtungen umfassen und betreibbar sind, um das Erntematerial
aus dem Feldhäcksler
auszuwerfen und es in ein Sammelfahrzeug zu lenken. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf ein Steuersystem zur Positionierung
der Kanaleinrichtungen.
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Allgemein zerkleinern Feldhäcksler Erntematerial,
wie z. B. Gras oder Mais, in kleine Teilchen zur Speicherung und
nachfolgenden Verfütterung
an Vieh. Übliche
Feldhäcksler
umfassen einen rotierenden Messerkopf mit einer Vielzahl von Messern,
die mit einem stationären
Scherbalken zusammenwirken, um das diesen zugeführte Erntematerial in kleine
Teilchen zu schneiden und es den Auswurfeinrichtungen zuzuführen.
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Das zerkleinerte Erntematerial wird
normalerweise zum Einlaß eines
Gebläsegehäuses gefördert, in
dem Schaufeln eines Gebläserotors
dem Erntematerial eine ausreichende Energie erteilen, damit dieses
nach oben durch einen Gebläseauslaß in einen
gekrümmten
Auswurfbogen herausgeschleudert wird, der die Strömung des
Erntematerials zur Seite oder nach hinten in ein Sammelfahrzeug
lenkt.
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Die Masse des Auswurfbogens kann
Trägheitskräfte auf
den Feldhäcksler
ausüben,
die das Gebläsegehäuse verformen
können.
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Es ist ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, die Betriebsweise bekannter Feldhäcksler durch Verringerung der
Gefahr einer Verformung des Gehäuses aufgrund
der Drehung des Auswurfbogens zu verbessern. Gemäß der Erfindung wird ein Feldhäcksler geschaffen,
der folgendes umfaßt:
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- – einen
Hauptrahmen;
- – eine
Messerkopf-Baugruppe, die einen Messerkopf umfaßt, der zur Zerkleinerung des
Erntematerials betreibbar ist;
- – eine
Gebläseeinrichtung,
die so angeordnet ist, daß sie
das zerkleinerte Erntematerial von der Messerkopf-Baugruppe empfängt, und
die betreibbar ist, um das Erntematerial zu einem Gebläseauslaß anzutreiben;
- – Kanaleinrichtungen,
die einen unteren Teil in Ausrichtung mit dem Gebläseauslaß und einen oberen
Teil umfassen, der auf dem unteren Teil befestigt ist, und betreibbar
ist, um die Strömung des
zerkleinerten Erntematerials entlang einer gekrümmten Bahn zu führen, um
das Erntematerial von dem Feldhäcksler
auszuwerfen;
- – Dreheinrichtungen,
die zur Drehung des oberen Kanalteils und des unteren Kanalteils
gegenüber dem
Hauptrahmen betreibbar sind, und
- – ein
Dreh-Steuersystem, das betriebsmäßig mit den
Dreheinrichtungen verbunden ist, um die Drehung der oberen und unteren
Kanalteile zu steuern,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dreh-Steuersystem
betreibbar ist, um die Kanalteile mit einer veränderbaren Drehgeschwindigkeit
zu drehen.
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Trägheitskräfte auf den Feldhäcksler können durch
graduelles Vergrößern oder
Verkleinern der Drehgeschwindigkeit der Kanaleinrichtungen bei einem
Beginn bzw. bei einer Beendigung eines Drehbefehls durch einen Handgriff
oder Druckknopf begrenzt werden.
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An der Rückseite des oberen Kanalbauteils kann
eine schwenkbare Ablenkeinrichtung befestigt sein, deren vertikale
Bewegung durch einen Elektromotor gesteuert wird. Die Ablenkeinrichtung
kann mit einer niedrigen und einer hohen Geschwindigkeit verschwenkt
werden, wie dies durch den gleichen Handgriff oder Druckknopf befohlen
wird, der einem Befehl für
die Drehung der Kanaleinrichtungen gibt.
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Das untere Teil kann durch eine Schneckengetriebe-Baugruppe
gedreht werden, in der ein Scherbolzen gebrochen werden kann, wenn
eine übermäßige äußere Last
auf das obere Kanalbauteil ausgeübt
wird, so daß es
den Kanalbauteilen ermöglicht
wird, nachzugeben, wenn dies erforderlich ist.
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Ein Feldhäcksler gemäß der vorliegenden Erfindung
wird nunmehr ausführlicher
in Form eines Beispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, in denen:
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1 eine
Seitenansicht eines Feldhäckslers
mit einer Vordereinheit, einem Gebläsemodul und Kanaleinrichtungen
ist,
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2 eine
vergrößerte Querschnittsansicht der
Gebläseeinrichtung
und des unteren Teils der Kanaleinrichtungen nach 1 nach Entfernung der Vordereinheit ist,
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3 eine
Rückansicht
der Gebläse-Moduleinheit
in Richtung des Pfeils III in 2 zeigt,
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4 eine
Draufsicht auf den unteren Teil der Kanaleinrichtungen in Richtung
des Pfeiles IV nach 2 ist,
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5 eine
Draufsicht auf den Feldhäcksler gemäß 1 ist, die die Mittelstellung
und strichpunktiert die am weitesten links und am weitesten rechts
liegenden Positionen der Kanaleinrichtungen zeigt,
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6 eine
Seitenansicht des hinteren Teils der Kanaleinrichtungen nach 1 ist, die in durchgezogenen
Linien eine verschwenkbare Ablenkeinrichtung in ihrer oberen Position
und strichpunktiert in ihrer niedrigsten Position zeigt,
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7 eine
schematische Darstellung eines Steuersystems für die Drehung der Kanaleinrichtungen
und für
das Verschwenken der Ablenkeinrichtung ist, und 8 eine graphische Darstellung des Ansprechverhaltens
des Steuersystems nach 7 auf
eine Änderung
des Kanal-Drehbefehls ist.
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Die Ausdrücke "vorne", "hinten", "vorwärts", "rückwärts", "rechts"
und "links", die in dieser Beschreibung verwendet werden, werden
bezüglich
der normalen Bewegungsrichtung der Maschine im Betrieb bestimmt
und sollen nicht als beschränkende Ausdrücke aufgefaßt werden.
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
und insbesondere auf 1 ist
ein Feldhäcksler
zu erkennen, der einen Hauptrahmen 1 aufweist, an dem auf
dem Boden abrollende Antriebsräder 2 und
Lenkräder 3 befestigt
sind. Der Feldhäcksler
ist so gezeigt, daß er
mit einer Erntematerial-Sammelvorrichtung in Form eines Reihenfrucht-Anbaugerätes 10 versehen
ist, das für
das Ernten von Mais geeignet ist, das jedoch durch ein übliches
Schwad-Aufnehmergerät
oder ein übliches
Mähbalken-Anbaugerät ersetzt
werden kann, und zwar in Abhängigkeit
von der Art des zu erntenden Erntematerials. Gewöhnlich umfaßt das Reihenfrucht-Anbaugerät 10 einen
Anbaugeräterahmen 12,
der eine Vielzahl von Reihenfrucht-Einheiten 14 trägt, die
zum Ernten von Maisstengeln von dem Feld und zu deren Transport
in Rückwärtsrichtung
zu einer Förderschnecke 16 betreibbar
sind, die ihrerseits das Erntematerial dem Preßspalt von Zuführungseinrichtungen
zuführt,
die in einer Vordereinheit des Feldhäckslers eingebaut sind.
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Die Zuführungseinrichtungen umfassen
untere Zuführungseinrichtungen
unter Einschluß einer vorderen
unteren Zuführungswalze 26 und
einer glatten hinteren unteren Zuführungswalze 27 sowie
obere Zuführungseinrichtungen,
die eine obere vordere Zuführungswalze 20 und
eine obere hintere Zuführungswalze 21 einschließen. Die
unteren Zuführungswalzen 26, 27 sind
drehbar in einem unteren Zuführungsrahmen 24 befestigt,
und die oberen Zuführungswalzen 20, 21 sind
in einem oberen Zuführungsrahmen 18 befestigt,
an dem das Reihenfrucht-Anbaugerät 10 angebracht
ist. Die oberen und unteren Zuführungseinrichtungen
drehen sich, um das Erntematerial zwischen diesen zu einem Messerkopf 36 zu
fördern,
der in einem Messerkopfrahmen 34 befestigt ist und eine
Vielzahl von Messern 37 umfaßt, die eine zylindrische Umfangsform
oder ein Profil erzeugen, wenn der Messerkopf 36 in Drehung
versetzt wird.
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Die Messer 37 wirken mit
einem festen Scherbalken zum Schneiden des Erntematerials auf Länge und
zum Schleudern des Erntematerials zu einem Paar von gegensinnig
rotierenden Preßwalzen 38 zusammen,
die die Kerne aufbrechen, die in dem zerhackten Material verbleiben,
und das Ganze den Auswurfeinrichtungen zuführen, die mit dem verarbeiteten
Erntematerial in Eingriff kommen und dieses in der erforderlichen
Weise weiterleiten, üblicherweise
in ein Sammelfahrzeug, das sich neben oder hinter dem Feldhäcksler bewegt.
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Die Baugruppe aus dem Messerkopfrahmen 34,
dem oberen Zuführungsrahmen 18 und
dem unteren Zuführungsrahmen 24 ist
an dem Hauptrahmen 1 über
eine Messerkopf-Halterung 40 befestigt, die entfernbar
an vertikalen Trägern 34 des
Hauptrahmens 1 befestigt ist.
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Die genannten Auswurfeinrichtungen
schließen
eine Gebläsemoduleinheit
mit einem nach hinten geneigten Gebläsegehäuse 48 und einem drehbar darin
befestigten Rotor 49 ein, an dem eine Vielzahl von Schaufeln 50 zum
Schleudern des Erntematerials nach oben und nach hinten durch den
Gebläseauslaß 73 befestigt
sind. Die Auswurfeinrichtungen schließen weiterhin Kanaleinrichtungen 52 ein,
die einen unteren Teil, der durch ein gerades Auswurfrohr 84 in
Ausrichtung und Überdeckung
mit dem Gebläseauslaß 73 gebildet
ist, und einen oberen Teil einschließen, der durch einen gekrümmten Auswurfbogen 100 gebildet
ist, der auf dem Rohr 84 befestigt ist und an seinem hinteren
Ende eine Ablenkvorrichtung 115 trägt.
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Wie dies in 2 gezeigt ist, umfaßt der Hauptrahmen 1 an
seinem vorderen Ende einen Querrahmenteil 53 und zwei vertikale
Träger 54,
an dem zwei Streben 55 angeschweißt sind. Ein Querrahmenteil 56 ist
oberhalb des Gebläsegehäuses 48 an
die Träger 54 angeschweißt. Ein
weiterer Querrahmenteil 57 ist hinter dem Gebläsegehäuse 48 mit dem
Streben 55 verschweißt.
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Wie dies aus den 2 und 3 zu
erkennen ist, ist das Gehäuse 48 auf
einem Gebläsehalterahmen 60 befestigt,
der einen unteren Teil 62 mit einem L-förmigen Querschnitt umfaßt, der
auf dem Querrahmenteil 53 ruht. Zwei vertikale Platten 67,
die unterhalb der äußeren Enden
des unteren Teils 62 angeschweißt sind, erstrecken sich in
Querrichtung über
das Gehäuse 48 hinaus
und weisen jeweils eine Bohrung zur Aufnahme einer Schraube 63 für die Verbindung
des Gebläserahmens 60 mit
dem Querrahmenteil 53 auf. Der Halterahmen 60 umfaßt weiterhin
zwei geneigte Rahmenteile 61, die an dem unteren Teil 62 angeschweißt sind
und sich über
die Oberseite des Gebläsegehäuses 48 erstrecken,
sowie zwei Querteile 64, 66, von denen der obere
Querteil 64 mit dem oberen Ende der geneigten Teile 61 verschweißt ist,
während
der untere Querteil 66 entlang dieser angeschweißt ist.
Der obere Teil 64 ruht gegen den hinteren Querteil 57 des
Hauptrahmens 1 und ist an diesem durch eine einzige in
der Mitte angeordnete Schraube 65 befestigt.
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Die Gebläsemoduleinheit ist an dem Hauptrahmen 1 nur
durch drei Schrauben 63 und 65 befestigt und weist
keine weiteren Verbindungen mit den anderen Bauteilen des Feldhäckslers
auf. Wenn die Vordereinheit von dem Feldhäcksler-Rahmen entfernt wurde,
wie dies in 2 gezeigt
ist, hat ein Benutzer, der an der Stelle der Vordereinheit steht,
einen direkten Zugang an die Schrauben 63, 65,
weil keine von diesen hinter dem Gebläsegehäuse 48 verdeckt ist:
Die drei Schrauben 63, 65 liegen außerhalb der
Projektion des Gehäuses 48 in
Längsrichtung.
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Es ist für den Fachmann zu erkennen,
daß der
Gebläserahmen 60 durch
seine Verbindung mit dem Hauptrahmen 1 nicht verformt wird:
Die drei Verbindungspunkte reichen aus, um seine Position perfekt
festzulegen. Weiterhin wurde festgestellt, wenn vier oder mehr Verbindungspunkte
des Gebläserahmens 60 mit
dem Hauptrahmen 1 bei dieser Art von großen Konstruktionen
verwendet werden, sie üblicherweise
nicht perfekt ausgerichtet sind, so daß der Gebläserahmen 60 und das
Gehäuse 48 während ihrer
Anbringung an dem Hauptrahmen 1 verformt werden, sofern
nicht die Ausrichtung durch Verwendung enger Toleranzen hinsichtlich
der Abmessungen der Bauteile oder durch Einlegen von Beilagscheiben
an den Verbindungspunkten verbessert wird. Diese zusätzlichen
Forderungen werden dadurch verhindert, daß die Anzahl der Verbindungspunkte
auf drei beschränkt
wird. Ein Getriebegehäuse 51 mit
einer Eingangswelle, die mit einem (nicht gezeigten) Motor des Feldhäckslers
verbunden ist, und einer Ausgangswelle, die den Gebläserotor 49 trägt, ist
mit zwei geneigten Zustangen 68 mit dem Querteil 66 verbunden.
Die vertikale Position des Getriebegehäuses 51 wird durch
Drehen der Muttern 69 eingestellt, die die Stangen 68 an
dem Querteil 66 befestigen. Horizontale Schraubenbolzen 70 erstrecken sich
von den Seiten des Getriebegehäuses 51 durch die
geneigten Rahmenteile 61 und sind an diesen mit Muttern 71 befestigt,
die für
eine seitliche Einstellung des Getriebegehäuses 51 gedreht werden
können. Der
Gebläserotor 49 wird
in dem Gehäuse 48 mit
Hilfe der Muttern 69 und 71 zentriert, worauf
das Getriebegehäuse 51 an
der Rückseite
des Gehäuses 48 mit
vier Schrauben 72 befestigt wird.
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Verschleißplatten 42 sind an
den mit dem Erntematerial in Eingriff kommenden Seiten der Rotorschaufeln 50 befestigt,
wobei Maschinenkopfschrauben 43 durch radiale Schlitze
in den Schaufeln 50 hindurchlaufen. Die Platten 42 können somit
in Radialrichtung eingestellt werden, um das Spiel zwischen den
Außenkanten
der Platten 42 und der Innenseite des Gebläsegehäuses 48 zu
einem Minimum zu machen. Ein direkter Zugang an die Maschinenkopfschrauben 43 wird
nach Entfernung der Vordereinheit von dem Feldhäcksler-Rahmen 1 erreicht, und
weil keine direkte Verbindung zwischen der Vordereinheit und dem
Gebläsegehäuse 48 besteht, wird
das letztere nicht verformt, wenn die Vordereinheit erneut an dem
Feldhäcksler-Rahmen 1 befestigt wird.
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Der Gebläseauslaß 73 hat einen Kranz 74, der
in einer Grundplatte 78 aufgenommen wird, jedoch nicht
mit dieser verbunden ist, wobei die Grundplatte an dem vorderen
Querrahmenteil 56 und dem hinteren Querrahmenteil 57 befestigt
ist. Eine Gummidichtung 79 verschließt den Abstand zwischen der Grundplatte 78 und
dem Kranz 74 und ist durch eine Ringplatte 80 an
ihrem Platz gehalten.
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Auf der Oberseite der Grundplatte 78 ist
ein Basisring 82 befestigt, der einen Kragen 83 des
Auswurfrohres 84 trägt.
Der Kragen 83 ist drehbar über einen Klemmring 85 auf
dem Basisring 82 befestigt. Wie dies in 4 gezeigt ist, ist ein in Segmente unterteiltes
Schneckenrad 86, das mit einer Schnecke 87 kämmt, an
dem Rohr 84 befestigt. Die Schnecke 87 wird durch
einen Hydraulikmotor 88 in Drehung versetzt, um das Rohr 84 und
damit den Auswurfbogen 100 zu drehen. Die Baugruppe aus
der Schnecke 87 und dem Motor 88 ist auf einer Schneckenhalterung 89 befestigt,
die ihrerseits schwenkbar um einen Schwenkpunkt 90 am hinteren
Ende der Halterung 89 befestigt ist. Das andere Ende der
Halterung 89 ist an der Grundplatte 78 mit Hilfe
eines Scherbolzens 91 befestigt, der so bemessen ist, daß er den Kräften widersteht,
die im Normalbetrieb des Motors 88 auftreten, der jedoch
unter übermäßig großen Drehbelastungen
auf den Auswurfbogen 100 abgeschert wird. Derartige Lasten
können
auftreten, wenn während
der Fahrbewegung der Auswurfbogen 100 auf Hindernisse trifft,
wie z. B. Bäume,
Pfosten oder Gebäude;
die sich daraus ergebende Last auf die Zähne des Zahnrades 86 drückt die
Schnecke 87 nach außen
und zerstört
den Scherbolzen 91, was ein Verschwenken der Schneckenhalterung 89 um den
Schwenkpunkt 90 ermöglicht,
wodurch die Zahnradzähne
außer
Eingriff kommen können.
Das Rohr 84 und der Auswurfbogen 100 drehen sich
dann frei, wodurch die Verformung des Auswurfbogens 100 und
die weitere Übertragung
von Verformungskräften auf
den Feldhäcksler-Rahmen 1 oder
irgendein anderes Bauteil des Feldhäckslers verhindert wird.
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Das Rohr 84 ist nach hinten
in Ausrichtung mit dem Gebläsegehäuse 48 geneigt
und es ist zusätzlich
an seiner Mitte durch ein Band 95 gehaltert, das an einem oberen
Querrahmenteil 96 befestigt ist, der sich oberhalb des
vorderen Querteils 56 zwischen den vertikalen Trägern 54 erstreckt.
Ein Sensor 98, der den Umfang des Rohres 84 berührt, ist auf
dem oberen Teil 96 befestigt. Zwei Nocken 99 auf beiden
Seiten des Rohres 84 betätigen den Sensor 98,
wenn die Schnecke 87 die Kanaleinrichtung 52 auf
ihre am weitesten links- oder rechtsliegende Position dreht.
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Wie dies in 2 gezeigt ist, sind das Gebläsegehäuse 48 und
das Auswurfrohr 84 unter einem Winkel von ungefähr 20° gegenüber einer
vertikalen Linie angeordnet. Zwei Halterungen 102 sind
mit dem oberen Abschnitt des Auswurfrohres 84 verschweißt. Sie
tragen zwei Schwenkblöcke 103,
in denen zwei Bolzen 104 zum Verschwenken des Auswurfbogens 100 gegenüber dem
Rohr 84 befestigt sind. Die vertikale Position des Auswurfbogens 100 wird
durch einen Hydraulikzylinder 108 gesteuert, dessen unteres Ende
an dem Ring eines Kugelgelenks 107 befestigt ist, während sein
oberes Ende mit dem Ring eines Kugelgelenkes 109 verbunden
ist. Das untere Kugelgelenk 107 bildet einen unteren Schwenkpunkt
des Zylinders 108 und wird in vertikaler Ausrichtung mit der
Achse der Schwenkzapfen 104 durch eine Halterung 106 gehalten,
die mit der Grundplatte 78 verschweißt ist.
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Der Abstand zwischen der Achse des
Rohres 84 und dem unteren Schwenkpunkt ist im wesentlichen
gleich dem Durchmesser des Rohres 84, und die Länge des
Rohres zwischen der Achse der Schwenkzapfen 104 und der
Grundplatte 78 ist im wesentlichen gleich dem dreifachen
des gleichen Durchmessers.
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Das obere Kugelgelenk 109 bildet
einen oberen Schwenkpunkt des Zylinders 108 und ist an
einem Halteteil 110 befestigt, das am hinteren Ende des
Auswurfbogens 100 angeschweißt ist. Wenn sich der Auswurfbogen 100 in
seiner Nennstellung befindet, wie sie in 2 gezeigt ist, liegt das obere Kugelgelenk 109 im
wesentlichen in der gleichen horizontalen Ebene wie die Schwenkzapfen 104.
Der Winkel zwischen der Achse des Zylinders 108, die durch
das obere Kugelgelenk 109 und das untere Kugelgelenk 107 verläuft, und
einer vertikalen Linie ist größer als
der Winkel zwischen der Mittellinie des Rohres 84 und der
gleichen vertikalen Linie.
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Wie dies in 5 gezeigt ist, ermöglicht diese Anordnung des
Auswurfrohres 84, des Auswurfbogens 100 und des
Zylinders 108 die Drehung der Kanaleinrichtungen 72 von
deren nach hinten gerichteten Position über 105° nach links und nach rechts, ohne
daß sich
eine Berührung
des Zylinders 108 mit dem Rohr 84 ergibt. Weiterhin
hat das große
Verhältnis
der Rohrlänge
zu dessen Durchmesser eine Ausgleichswirkung auf die Erntematerialströmung, die aus
dem Gebläserotor 49 ausgeht.
Am Auslaß des Rohres 84 ist
die Strömung
stärker
laminar und gleichförmiger
verteilt, als an am Gebläseauslaß 73. Dies
ist besonders in dem Übergangsbereich
zwischen dem Rohr 84 und dem Auswurfbogen 100 vorteilhaft,
an dem die Ansammlung von Erntematerial und das Auslecken von Erntematerialsäften und
irgendwelchen injizierten Konservierungsflüssigkeiten, wie z. B. Proprionsäure, vermieden
werden muß.
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Das Gewicht des Auswurfbogens 100 wird durch
den Zylinder 108 und die Schwenkzapfen 104 abgestützt, die
die resultierenden Kräfte
auf die Grundplatte 78 und das Band 95 und dann auf den Hauptrahmen 1 leiten.
Kein Teil der Last wird auf das Gebläsegehäuse 48 oder irgendein
anderes Bauteil gerichtet.
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Die Anordnung des Zylinders 108 zwischen dem
unteren Teil des Auswurfbogens 100 und der Grundplatte 78 ermöglicht die
Verwendung eines Zylinders mit einem kurzen Hub, der immer noch
eine große
Vertikalbewegung des hinteren Endes des Auswurfbogens ermöglicht.
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Die Anbringung des unteren Kugelgelenks 107 in
vertikaler Ausrichtung mit der Achse der Schwenkzapfen 104 ergibt
eine vertikale Drehachse zwischen diesen Teilen. Zusammen mit dem
genannten Kugelgelenk 107 und den Schwenkzapfen 104 bildet
das obere Kugelgelenk 109 ein Dreieck, das um die genannte
vertikale Achse durch die Drehung des Rohres 84 gedreht
wird, während
der die Zapfen 104 eine dauernde Relativbewegung zwischen
dem Auswurfbogen 100 und dem Rohr 84 ermöglicht. Während das
obere Kugelgelenk 109, das einen Teil des festen Dreieckes
bildet, innerhalb einer horizontalen Ebene bewegt wird, wird das
hintere Ende des Auswurfbogens 100 im wesentlichen in einer
horizontalen Ebene gehalten. Ohne den Vorteil der vertikalen Ausrichtung
der Zapfen 104 und des unteren Kugelgelenkes 107 würde das
Ende des Auswurfbogens 100 in einem Bogen aus der horizontalen
Ebene heraus gedreht.
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6 zeigt
mit weiteren Einzelheiten die Ablenkeinrichtung 115, die
ein erstes Ablenkelement 117, das über zwei Schwenkzapfen 116 am
hinteren Ende des Auswurfbogens befestigt ist, und ein zweites Ablenkelement 119 umfaßt, das über zwei Schwenkzapfen 118 mit
dem ersten Ablenkelement 117 verbunden ist. Die Seiten
des Auswurfbogens 100 und der Ablenkelemente 117, 119 sind
leicht konvergierend, um eine konzentriertere Strömung des Erntematerials
in Richtung auf das Sammelfahrzeug zu erzielen. Die Ablenkeinrichtung 115 umfaßt weiterhin
zwei Leisten 121, die sich zwischen zwei Schwenkzapfen 120 am
hinteren Ende des Auswurfbogens 100 und einem weiteren
Paar von Schwenkzapfen 122 oberhalb der Schwenkzapfen 118 erstrecken.
Das zweite Ablenkelement 119 wird gegenüber dem Auswurfbogen 100 mit
Hilfe eines Stellgliedes 124 verschwenkt, das einen Elektromotor
und eine Spindel umfaßt
und das hintere obere Ende des Auswurfbogens 100 mit dem
oberen Ende des zweiten Ablenkelementes 119 verbindet.
Das Stellglied ist seitlich von der Ablenkeinrichtung 115 angeordnet, um
die Gesamthöhe
des Feldhäckslers
zu einem Minimum zu machen und um die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung durch
herunterhängende
Bäume zu
verringern. Die Zapfen 116 und 118 legen die Position
des ersten Ablenkelementes 117 zwischen dem Auswurfbogen 100 und
dem zweiten Ablenkelement 119 fest. Das Spiel der Ablenkelemente 117, 119 auf
den Schwenkzapfen 116, 118 ermöglicht eine erhebliche Relativbewegung
des zweiten Ablenkelementes 119 gegenüber dem Auswurfbogen 100.
Daher ist eine Feder 125 zwischen der Unterseite des zweiten
Ablenkelementes 119 und dem Auswurfbogen 100 befestigt.
Diese Feder 125 wirkt weiterhin den Reaktionskräften der
Erntematerialströmung
auf die Ablenkeinrichtung 115 entgegen und verringert die
entsprechende Last auf das Stellglied 124.
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Wenn das Stellglied 124 ausgefahren
wird, wie dies strichpunktiert in 6 gezeigt
ist, so werden die Ablenkelemente 117, 119 nach
unten verschwenkt, um die Strömung
des Erntematerials in ein Sammelfahrzeug abzulenken, das neben oder
hinter dem Feldhäcksler
gefahren wird.
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Wie dies in 7 gezeigt ist, erfolgt die Befehlsgabe
für die
Drehung des Auswurfbogens 100 und das Verschwenken der
Ablenkeinrichtung 115 mit Hilfe eines Mehrfunktions-Druckknopfes 131,
der auf einem Fahrer-Handgriff 130 befestigt ist. Der Handgriff 130 umfaßt acht
Kontaktpunkte 132, die in einem Kreuz unterhalb des Knopfes 131 angeordnet sind.
Ein leichter Druck auf eine Seite des Knopfes 131 steuert
lediglich einen in der Mitte liegenden Kontaktpunkt 132 für den Befehl
für eine
mit geringer Geschwindigkeit erfolgende Bewegung des Auswurfbogens 100 oder
der Ablenkeinrichtung 115 an. Ein stärkerer Druck auf die Seite
des Knopfes 131 steuert zusätzlich einen äußeren Kontaktpunkt
für den Befehl
für eine
mit hoher Geschwindigkeit erfolgende Bewegung des Auswurfbogens 100 oder
der Ablenkeinrichtung 115 an. Ein Drücken auf die linke oder rechte
Seite dreht das Rohr 84 und den Auswurfbogen 100 in
Horizontalrichtung, und ein Druck nach oben oder nach unten verschwenkt
die Ablenkeinrichtung 115 in Vertikalrichtung. Es ist weiterhin
möglich,
eine gleichzeitige vertikale und horizontale Bewegung dadurch zu
bewirken, daß ein
Druck auf einen der Quadranten ausgeübt wird, der zwischen den Kontaktpunkten 132 definiert
ist. Dieses Merkmal ermöglicht
ein schnelles Führen
der Materialströmung
in das Sammelfahrzeug.
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Die Kontaktpunkte 132 sind
mit einer elektrischen Steuereinheit 134 verbunden und
werden von dieser abgetastet. Die Steuereinheit 134 schließt einen
programmierbaren Mikroprozessor 135 ein. Der Hydraulikmotor 88 der
Schnecke 87 ist hydraulisch mit einem üblichen Richtungssteuerventil 137 mit
vier Anschlüssen
und drei unterschiedlichen Positionen verbunden. Unter Druck stehendes Öl von dem
Tank 138 wird dem Eintrittsanschluß des Ventils 137 über eine
Hydraulikpumpe 139 zugeführt, die von dem (nicht gezeigten)
Feldhäckslermotor
in Drehung versetzt wird. Der Zustand des Ventils 137 und
damit die Ölströmung wird
durch zwei elektrische Spulen gesteuert, die mit der elektrischen
Steuereinheit 134 verbunden sind. Eine kontinuierliche Änderung
der Ölströmung kann
durch Auswahl eines Ventils vom Proportionaltyp mit einem festen
Verhältnis
zwischen der Ölströmung und
dem Strom durch die Ventilspulen und durch Anlegen einer veränderbaren
Spannung oder eines impulsbreitenmodulierten Signals an die Ventilspulen
erreicht werden.
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Der Sensor 98, der die äußersten
linken oder äußersten
rechten Positionen der Kanaleinrichtungen 52 feststellt,
ist in gleicher Weise mit der elektrischen Steuereinheit 134 verbunden
und wird durch diese abgetastet. Der Strom an den Elektromotor des Ablenkeinrichtungs-Stellgliedes 124 wird
ebenfalls durch die Einheit 134 gesteuert.
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Der Mikroprozessor 135 steuert
die elektrischen Ausgangssignale an das Ventil 137 und
das Stellglied 124 in Abhängigkeit von den Befehlen,
die mit Hilfe des Druckknopfes 131 gegeben werden, und
von den Signalen von dem Sensor 98.
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Die graphische Darstellung in 8 zeigt das Ausgangssignal
an das Ventil 137 in Beziehung zu Änderungen der Eingangssignale.
Zu einem ersten Zeitpunkt t, wird ein Befehl für eine Drehung mit niedriger
Geschwindigkeit durch einen leichten Druck auf eine Seite des Druckknopfes 131 gegeben,
wodurch ein innerer Kontaktpunkt 123 angesteuert wird. Längs einer
Spule des Ventils 137 wird eine Spannung geliefert, die
50% der Spannung für
ein vollständiges Öffnen des
Ventils 137 entspricht. Der Hydraulikmotor 88 und
der Auswurfbogen 100 werden mit ihrer halben maximalen
Geschwindigkeit gedreht.
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Wenn der Druck auf die Seite des
Druckknopfes 131 zu einem Zeitpunkt t2 vergrößert wird,
so wird der darunterliegende äußere Kontaktpunkt 132 angesteuert
und der Mikroprozessor 135 vergrößert graduell die Ausgangsspannung,
bis die volle Öffnungsspannung
zum Zeitpunkt t3 erreicht wird, eine Sekunde
nach dem Zeitpunkt t2. Der Auswurfbogen 100 wird
nunmehr mit seiner maximalen Geschwindigkeit gedreht.
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Wenn der Drehbefehl zu einem Zeitpunkt
t4 durch ein plötzliches Loslassen des Knopfes 130 beendet
wird, so wird das Ausgangssignal graduell verringert, bis es den
50%-Wert zu einem Zeitpunkt t5 erreicht,
einige wenige Zehntelsekunden nach t4. Die Spannung sinkt dann wieder
auf Null ab, und die Drehung des Auswurfbogens wird gestoppt.
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Das gleiche Ansprechverhalten wird
erzeugt, wenn zum Zeitpunkt t4 der Drehbefehl
von dem Mikroprozessor-Programm aufgehoben wird, weil die Kanaleinrichtungen 52 ihre äußerste linke
oder äußerste rechte
Position erreicht haben, an der einer der Nocken 99 den
Sensor 98 betätigt
hat. Alle weiteren Befehle für
eine Drehung des Auswurfbogens in der gleichen Richtung werden ignoriert,
bis die Kanaleinrichtungen 52 in der entgegengesetzten
Richtung gedreht wurden und der Sensor 98 von dem Nocken 99 freigegeben
wurde.
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Entsprechend ergibt sich kein unmittelbarer Übergang
der Drehgeschwindigkeit des Auswurfbogens von Null bis zu einem
Maximalwert oder umgekehrt. Die entsprechend hohen Trägheitskräfte des Auswurfbogens 100 auf
die Schnecke 87 und von dieser auf den Rahmen 1 des
Feldhäckslers
werden hierdurch vermieden. Diese Kräfte werden gedämpft, und
deshalb bleiben lediglich die weniger großen Kräfte, die während des Überganges von einem Stillstand
auf eine langsame Drehung und umgekehrt auftreten. Die Gefahr einer
Verformung der Feldhäcksler-Bauteile durch übermäßige Trägheitskräfte wird
gleichzeitig verringert.
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Wenn der Drehbefehl während einer
Drehung mit niedriger Geschwindigkeit der Kanaleinrichtungen 52 aufgehoben
wird, stoppt das Programm des Mikroprozessors 135 unmittelbar
den Motor 88 und damit die Kanaleinrichtungen 52.
Dies ermöglicht
eine präzise
Einstellung der Materialströmung
in das Sammelfahrzeug.
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Der Fahrer kann die Ablenkeinrichtung 115 mit
einer hohen Geschwindigkeit zum Lenken der Materialströmung in
das Samnelfahrzeug und mit einer niedrigen Geschwindigkeit zum Wählen eines speziellen
Ablagebereiches innerhalb des Fahrzeuges verschwenken.
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Alternativ können die Positionierbefehle
für den
Auswurfbogen 100 und die Ablenkeinrichtung 115 auch
durch einen einzigen Steuerhandgriff vom Joystick-Typ anstelle des
Mehrfunktions-Druckknopfes 131 gegeben werden.
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Es sind andere Ausführungsformen
der Auswurfeinrichtungen eines Feldhäckslers denkbar, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann der Gebläserotor
durch einen üblichen
Ventilator mit sich in Radialrichtung erstreckenden rechtwinkeligen
Schaufelplatten innerhalb eines zylindrischen Gebläsegehäuses ersetzt werden,
das oberhalb des Messerkopfes 36 angeordnet ist.
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Ein bekannter Feldhäcksler,
bei dem die Kanaleinrichtungen 52 immer noch direkt mit
dem Gebläsegehäuse 48 verbunden
sind, kann ebenfalls in nützlicher
Weise die Dämpfungswirkung
des Drehsteuersystems auf die Trägheitskräfte des
Auswurfbogens 100 verwenden. Diese Wirkung wird besonders
vorteilhaft, wenn die Möglichkeit
geboten wird, die Kanaleinrichtungen 52 in der vorstehend
beschriebenen Weise mit hoher Geschwindigkeit zu drehen.