DE69510372T2 - Webmaschine - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine an Webstühlen vorgenommene Verbesserung und insbesondere eine neue Art der Gewährleistung des Antriebs und der Synchronisierung der verschiedenen Mittel, die der Webstuhl zur Herstellung eines Gewebes aufweist.
- Im nachfolgenden Teil der Beschreibung wird die Erfindung für einen Webstuhl beschrieben, bei dem der Schußeintrag mit Hilfe zweier Klemmen oder Greifer erfolgt, welche gleichzeitig in das Innere des Webfachs ausgehend von jeder Seite des Webstuhls eingeführt werden, wobei eine der Klemmen dazu dient, den von einer Spule, welche auf einer Seite der Maschine angeordnet ist, abgezogenen Schußfaden bis zur Mitte der Breite der Maschine zu führen, wo dann die Übergabe an die zweite Klemme erfolgt, die beim Zurückziehen den Faden auf die der Zufuhrseite gegenüberliegende Seite führt, wobei die Bewegungen der genannten Klemmen im Inneren des Webfachs durch eine Anordnung gewährleistet werden, welche üblicherweise mit dem Ausdruck "Greiferstab oder flexibles Band" bezeichnet wird.
- Die Herstellung eines Gewebes beinhaltet:
- - einerseits das Sicherstellen der Abwicklung der Kettfaden-Lage, der Bildung des Webfachs und der Aufwicklung des hergestellten Gewebes und;
- - andererseits den Schußfaden einzutragen, wenn das Webfach offen ist, und ihn gegen die letzte hergestellte Schußlänge mit Hilfe eines von der Weblade getragenen Blattes anzudrücken.
- Bis heute umfassen Webstühle zur Betätigung und zur Synchronisierung der verschiedenen Elemente, welche die Durchführung dieser Arbeitsgänge ermöglichen, einen einzigen Motor, der mit Hilfe einer Anordnung aus Kupplung und Bremse die Drehung einer als "Hauptwelle" bezeichneten Antriebswelle bewirkt, welche sich über die gesamte Breite des Webstuhls erstreckt und ausgehend von welcher die mechanischen Verbindungen es erlauben, den synchronisierten Antrieb der verschiedenen Elemente des Webstuhls sicherzustellen.
- Aus praktischer Sicht ist eine derartige Ausführung zufriedenstellend, jedoch hat sie den Nachteil, daß sie einen Motor mit hoher Leistung erfordert, der ein hohes Drehmoment übertragen kann, welches beispielsweise bei einem Webstuhl, der die Fertigung von Waren mit einer Breite von 2 bis 4 Metern bei einer Geschwindigkeit von 400 bis 500 Schlägen pro Minute ermöglicht, in der Größenordnung von 70 m·kg liegt.
- Überdies verkompliziert die Übertragung der Bewegung auf die verschiedenen Elemente (Kettbaum, Aufwicklungssystem, Vor- und Zurückziehen der Eintragklemmen, Betätigung der Weblade) mit Hilfe mechanischer Übertragungsmittel die Struktur dieser Webstühle erheblich.
- Nun wurde, und dies stellt den Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar, eine Lösung gefunden, welche die Behebung der Gesamtheit dieser Probleme ermöglicht.
- Im wesentlichen betrifft die Erfindung also eine an solchen Webstühlen vorgenommene Verbesserung, bei denen der Eintrag des Schußfadens mit Hilfe zweier Klemmen erfolgt, welche gleichzeitig in das Innere des Webfachs ausgehend von jeder Seite des Webstuhls eingeführt werden, wobei eine Klemme dazu dient, den von einer Spule, welche auf einer Seite der Maschine angeordnet ist, abgezogenen Schußfaden bis zur Mitte der Breite der Maschine zu führen, wo dann eine Übergabe an die zweite Klemme erfolgt, die beim Zurückziehen den Faden auf die der Zufuhrseite gegenüberliegende Seite führt, wobei die eingeführte Schußlänge danach mit Hilfe eines von einer Weblade getragenen Webblattes gegen die letzte Schußlänge des Gewebes gedrückt wird.
- Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Mittel zum Schußeintrag und der Weblade mittels zweier elektrischer Motoren erfolgt, welche auf jeweils einer Seite des Webstuhls angeordnet sind:
- - wobei jeder Motor eine Maschinenwelle antreibt, welche die Mittel zum Schußeintrag und das auf der gleichen Seite liegende, die Weblade tragende Gehäuse betätigt;
- - wobei diese zwei Motoren parallel mittels eines oder mehrerer Frequenzwandler versorgt oder gespeist werden und miteinander durch Synchronisierungsmittel verbunden sind; derartige Synchronisierungsmittel bestehen einfacherweise aus einer starren Verbindung, welche die beiden Maschinenwellen miteinander verbindet.
- Wenn beabsichtigt ist, die Betätigung einerseits der Kettablaßvorrichtung, des Gewebeabzugs, andererseits der Verschiebung der Rahmen, welche die Bildung des Webfachs gewährleisten, mit Hilfe mechanischer Verbindungen mit den beiden vorerwähnten Antriebswellen sicherzustellen, so wird gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform jedes dieser Elemente in gleicher Weise durch einen elektrischen Motor betätigt. In einem derartigen Fall wird die Synchronisierung der Gesamtheit der zu dem Webstuhl gehörenden Motoren mit Hilfe einer zentralen Steuereinheit erreicht.
- Dank einer derartigen Konzeption, bei der die Betätigung der verschiedenen Elemente des Webstuhls durch eigene, jedem Mittel zugeordnete Motoren erfolgt, ist es nicht nur möglich, auf eine große Anzahl mechanischer Verbindungen zu verzichten, die bei herkömmlichen Webstühlen benötigt werden, bei denen sämtliche Bewegungen von einer durch einen einzigen Motor betätigten Hauptwelle ausgehen, sondern es kann auch eine erheblich schnellere Geschwindigkeitssteigerung des Webstuhls erzielt werden, da das zu übertragende Drehmoment erheblich geringer ist.
- Die Erfindung und die sich aus ihr ergebenden Vorteile werden verständlicher mit Hilfe des nachstehend hinweisend, aber nicht einschränkend erläuterten Ausführungsbeispiels, welches durch die einzige Zeichnung veranschaulicht wird, die eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten Webstuhls zeigt.
- Unter Bezugnahme auf die beigefügte schematische Darstellung besteht der erfindungsgemäße Webstuhl also, wie alle Webstühle, aus einem Baum 1 für die Kettfäden 2, aus Schaftrahmen 3 (nur einer davon ist schematisch dargestellt) oder einem Jacquard-System zur Betätigung der Kettfäden, welche die Bildung des Webfachs 4 ermöglichen, aus einem System 5 zum Abziehen des gebildeten Gewebes 6 und aus einer Rolle 7 zum Aufwickeln des genannten Gewebes (Warenbaum).
- Die Betätigung der Kettfäden geschieht mit Hilfe beliebiger geeigneter Mittel, wie beispielsweise durch eine Schaftmaschine 8 oder eine Jacquard- Mechanik.
- Der Schußfaden 9 ist auf einer Spule, die auf einer Seite des Webstuhls angeordnet ist, gespeichert. Selbstverständlich kann der Webstuhl so ausgeführt sein, daß er den Eintrag - gemäß einer von dem herzustellenden Gewebe abhängigen Folge - einer Vielzahl von Schußfäden unterschiedlicher Farben und/oder Beschaffenheit ermöglicht. In einem derartigen Fall kann die Schußfaden-Zufuhr gemäß der Lehre der Schrift FR-A-2 695 414 erfolgen.
- Der Eintrag des Schußfadens 9 geschieht mit Hilfe einer Anordnung, welche zwei positive Klemmen 10, 11 umfaßt, die jeweils auf einer Seite des Webstuhls angeordnet sind und gleichzeitig in das Innere des Webfachs 4 eingeführt werden, wobei die Klemme 10 den Schußfaden 9 mitzieht und das Ende des letzteren an die Klemme 11 in der Mitte des Webfachs mit Hilfe von Übergabemitteln 35 übergibt, wobei diese Klemme 11 den Schußfaden zur anderen Seite des Webstuhls führt. Das Andrücken des eingeführten Schußfadens gegen die letzte Schußlänge des Gewebes 6 erfolgt mit Hilfe eines Webblattes 12, das an einer durch zwei Gehäuse 13, 14 betätigten Weblade angebracht ist.
- Da sämtliche vorerwähnten Mittel herkömmlicher Art sind, werden sie zur Vereinfachung nicht im Detail beschrieben.
- Erfindungsgemäß erfolgt die Betätigung der Mittel 10,11, welche den Eintrag des Schußfadens 9 ermöglichen, sowie die des von der Weblade getragenen Webblattes 12 mit Hilfe zweier jeweils auf einer Seite des Webstuhls angeordneter elektrischer Motoren 15, 16.
- Der Motor 15 treibt die Maschinenwelle 17 an, welche die Mittel 28 (Nockenantrieb) zur Betätigung der Verschiebungen der Eintragsklemme 10 sowie das auf der linken Seite des Webstuhls befindliche, die Weblade tragende Gehäuse 13 und gegebenenfalls die Mechanik zur Bildung des Webfachs antreibt; der auf der rechten Seite befindliche Motor 16 treibt eine zweite Welle 18 an sowie die Mittel 19 (Nockenantrieb) zur Betätigung der Verschiebungen der Klemme 11 und das die Weblade tragende Gehäuse 14.
- Diese beiden Motoren 15, 16 sind beispielsweise Motoren des asynchronen Typs. Sie werden parallel mittels eines Frequenzwandlers 30 versorgt und sind miteinander durch Synchronisierungsmittel verbunden. Gegebenenfalls könnte jeder Motor einzeln durch einen Frequenzwandler versorgt werden.
- In dem durch die beigefügte schematische Darstellung veranschaulichten Ausführungsbeispiel bestehen derartige Synchronisierungsmittel aus einer starren Verbindung 20, welche die beiden Wellen 17, 18 miteinander verbindet.
- Außerdem werden in dem veranschaulichten Beispiel der Kettbaum 1 und das System 5 zum Abziehen des gebildeten Gewebes durch zwei individuelle Motor 21 und 22 betätigt.
- Obwohl erwogen werden kann, Elemente zur Bildung des Webfachs, beispielsweise eine Schaftmaschine, durch eine mechanische Verbindung (Treibriemen 23/Welle 24) zu betätigen, geschieht diese Betätigung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform jedoch durch einen gesonderten Motor 25.
- Der Betrieb eines derartigen Webstuhls geschieht folgendermaßen:
- Bei Inbetriebnahme des Webstuhls, wenn die verschiedenen Elemente sich an ihrem Ausgangspunkt befinden, wird eine Geschwindigkeitssteigerung der Motoren 15, 16 über mehrere Arbeitstakte des Webstuhls eingeleitet, wobei die Ablaßvorrichtung 21, der Abzug 22 und die Schaftmaschine 8 stillstehen. Danach wird der Schußfaden 9 an die Eintragklemme 10 übergeben, und gleichzeitig werden die Motoren 21, 22, 25 in Gang gesetzt, was einen normalen Webvorgang ermöglicht.
- Nach einem beabsichtigten oder auf einen Schaden bei der Wiederinbetriebnahme folgenden Stillstand und nach einer daraufhin gegebenenfalls vorgenommenen Ausbesserung des Fadens, wird die Gesamtheit der Motoren betätigt, um einen Rücklauf nach hinten um zwei Arbeitstakte auszuführen.
- Danach werden die Motoren 15, 16 in Betrieb genommen und über einen Arbeitstakt beschleunigt; darauf wird während des zweiten Arbeitstaktes eine neue Schußlänge 9 eingetragen, und gleichzeitig werden die Motoren 21, 22, 25, welche die Kettablaßvorrichtung und die Schaftmaschine betätigen, wieder in Gang gesetzt.
- Im Vergleich zu den vorherigen Lösungen, bei denen die Bewegungen durch einen einzigen Motor erzeugt werden, der eine einzige Welle antreibt, ausgehend von welcher die mechanischen Verbindungen den synchronisierten Antrieb der verschiedenen Elemente des Webstuhls sicherstellen, weist die erfindungsgemäße Lösung die folgenden Vorteile auf:
- - schnellere Geschwindigkeitssteigerung;
- - einfachere Grundstruktur des Webstuhls durch den Wegfall der Hauptwelle mit hohem Drehmoment, der Zellenanordnung aus Kupplung und Bremse und des Rückstellmotors an der Mechanik zur Bildung des Webfachs;
- - eine größere Zuverlässigkeit und eine Verringerung der Vibrationen;
- - eine Einstellung der Maschine und einen integrierten langsamen Gang.
Claims (3)
1. Webstuhl, bei dem der Eintrag des Schußfadens (9) mit Hilfe zweier
Klemmen (10, 11) erfolgt, welche gleichzeitig in das Innere des Webfachs (4)
ausgehend von jeder Seite des Webstuhls eingeführt werden, wobei eine
Klemme (10) dazu dient, den von einer Spule, welche auf einer Seite der
Maschine angeordnet ist, abgezogenen Schußfaden bis zur Mitte der Breite
der Maschine zu führen, wo dann eine Übergabe an die zweite Klemme (11)
erfolgt, die beim Zurückziehen den Faden auf die der Zufuhrseite
gegenüberliegende Seite führt, wobei die eingeführte Schußlänge danach mit Hilfe
eines von einer Weblade getragenen Webblattes (12) gegen die letzte
Schußlänge des Gewebes gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigung der Mittel zum Schußeintrag (10, 11) und der Weblade mittels
zweier elektrischer Motoren (15, 16) erfolgt, welche auf jeweils einer Seite
des Webstuhls angeordnet sind:
- wobei jeder Motor (15, 16) eine Maschinenwelle (17, 18) antreibt,
welche die Mittel (10, 11) zum Schußeintrag und das auf der gleichen Seite
liegende, die Weblade (4) tragende Gehäuse (13, 14) betätigt;
- wobei diese zwei Motoren (15, 16) parallel mittels eines oder
mehrerer Frequenzwandler (30) versorgt werden und miteinander durch
Synchronisierungsmittel verbunden sind.
2. Webstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Synchronisierungsmittel aus einer starren Verbindung (20) bestehen, welche die beiden
Maschinenwellen (17, 18) miteinander verbindet.
3. Webstuhl nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettablaßvorrichtung (1), der Abzug des Gewebes (6) und die Mittel
(Rahmen (12) oder Jaquard-Mechanismus) zur Gewährleistung der Bildung
des Webfachs durch unabhängige elektrische Motoren (21, 22, 25) betätigt
werden.
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