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TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verfahren und eine Vorrichtung für die Augenchirurgie
und insbesondere eine lasergestützte
Vorrichtung und ein derartiges Verfahren für die Hornhaut- und Intraokularchirurgie.
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2. VERWANDTE TECHNIK
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Das
Konzept der Korrektur von Brechungsfehlern durch Verändern der
Krümmung
des Auges wurde ursprünglich
durch mechanische Methoden realisiert. Diese mechanischen Verfahren
beinhalten die Entfernung einer dünnen Gewebeschicht von der Hornhaut
durch ein Mikrokeratom, Gefrieren des Gewebes bei der Temperatur
von flüssigem
Stickstoff und Umformen des Gewebes in einer speziell konstruierten
Drehmaschine. Dann wird die dünne
Gewebeschicht wieder durch eine Naht am Auge befestigt. Der Nachteil
dieser Verfahren ist die mangelnde Reproduzierbarkeit und damit
eine schlechte Voraussagbarkeit von chirurgischen Ergebnissen.
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Mit
dem Aufkommen von Laser sind verschiedene Verfahren zur Korrektur
von Brechungsfehlern und für
die allgemeine Augenchirurgie erprobt worden, wobei von den kohärenten Strahlungseigenschaften
von Laser und der Präzision
der Laser-Gewebe-Wechselwirkung Gebrauch gemacht wurde. Als einer
der ersten Laser wurde auf diesem Gebiet ein CO2-Laser
eingesetzt. Peyman et al. berichteten in Ophthalmic Surgery, Bd.
11, S. 325–9,
1980, daß Laserverbrennungen
verschiedener Intensität,
Position und Struktur an Hornhäuten
von Kaninchen erzeugt wurden. In letzter Zeit berichteten Horn et
al. in Journal of Cataract Refractive Surgery, Bd. 16, S. 611–6, 1990,
daß eine
Krümmungsänderung
bei Kaninchen-Hornhäuten
mit einem Co:MgF2-Laser durch Anwendung
spezieller Behandlungsmuster und Laserparameter erzielt worden war.
Die Fähigkeit
zur Erzeugung von Verbrennungen an der Hornhaut entweder durch einen
CO2-Laser oder durch einen Co:MgF2-Laser beruht auf der Absorption der von dem
Laser emittierten Wärmeenergie
im Gewebe. Histologische Untersuchungen des Gewebes, das an Verbrennungsstellen
angrenzt, die durch einen CO2-Laser verursacht
wurden, offenbaren eine ausgedehnte Schädigung, die durch eine denaturierte Zone
von 5–10 μm Tiefe und
eine sich über
50 μm Tiefe
erstreckende desorganisierte Geweberegion gekennzeichnet ist. Derartige
Laser sind daher schlecht für
die Augenchirurgie geeignet.
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In
US-A-4784135 offenbaren
Blum et al. die Verwendung von Excimerlaserstrahlung im fernen Ultraviolett
mit Wellenlängen
von weniger als 200 nm zum selektiven Entfernen von biologischen
Materialien. Es wird behauptet daß der Entfernungsprozeß durch
Photoätzen
ohne Anwendung von Wärme
als Ätzmechanismus
erfolgt. Medizinische und zahnärztliche
Anwendungen zum Entfernen von geschädigtem oder krankem Gewebe
von Knochen, Entfernen von Hautläsionen
und zur Behandlung kariöser
Zähne werden
angeführt.
Es wird keine spezifische Anwendung für die Augenchirurgie vorgeschlagen,
und die angegebene Ätztiefe
von 150 μm
ist zu groß für die meisten
Augenchirurgiezwecke.
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In
US-A-4718418 offenbart
L'Esperance, jr., die
Verwendung eines UV-Abtastlasers zu Erzielen einer gesteuerten ablativen
Photozersetzung eines oder mehrerer ausgewählter Bereiche einer Hornhaut.
Gemäß der Offenbarung
wird die Querschnittsfläche
des Laserstrahls von einem Excimerlaser durch eine Kombination von
optischen Elementen auf einen abgerundet quadratischen Strahlfleck
von 0,5 mm × 0,5
mm verkleinert, der durch ablenkbare Spiegel rasterartig über ein
Target geführt
wird. Um eine Hornhautgewebefläche
mit einer solchen Anordnung abzutragen, würde jeder Laserimpuls ein quadratisches
Gewebestück
herausätzen.
Für die
dargestellte Ausführungsform
wird eine Ätztiefe
von 14 μm pro
Impuls gelehrt. Es wäre
zu erwarten, daß diese Ätztiefe
zu einem nichtakzeptierbaren Schädigungsgrad
des Auges führt.
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Ein
weiteres Verfahren zur Gewebeabtragung der Hornhaut wird in
US-A-4907586 von
Bille et al. offenbart. Durch Fokussieren eines Laserstrahls in ein
kleines Volumen von etwa 25–30 μm Durchmesser
könnte
die maximale Strahlintensität
am Laserbrennpunkt etwa 10
12 Watt pro cm
2 erreichen. Bei einem solchen maximalen
Leistungspegel werden Gewebemoleküle unter dem starken elektrischen
Feld des Laserlichts, das einen dielektrischen Durchbruch des Materials
verursacht, auseinander "gezogen". Die Bedingungen
des dielektrischen Durchbruchs und seine Anwendungen in der Augenchirurgie
waren in dem Buch "YAG
Laser Ophthalmic Microsurgery" von
Trokel beschrieben worden. Für
das beschrieben Verfahren werden typischerweise Durchlaßwellenlängen von
etwa 1,06 μm
und eine frequenzgedoppelte Laserwellenlänge von etwa 530 nm verwendet.
Nahe dem Schwellwert des dielektrischen Durchbruchs ändert sich
die Absorptionscharakteristik des Gewebes für die Laserstrahlenergie von
stark durchlässig
nach stark absorbierend. Die Reaktion ist sehr heftig, und die Auswirkungen
sind sehr variabel. Die entfernte Gewebemenge ist eine stark nichtlineare
Funktion der einfallenden Strahlleistung. Daher ist die Gewebeentfernungsrate
schwer zu steuern. Außerdem
ist ständig
eine unbeabsichtigte Exponierung des Endothels durch den Laserstrahl
zu befürchten. Diese
Methode ist nicht optimal für
eine Hornhautoberflächen-
oder intraokulare Ablation.
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In
US-A-4988348 wird
ein Verfahren zum Umbiegen der Hornhaut eines Auges, wie vorherzusehen
war, offenbart. In diesem Dokument werden die Präambeln des Anspruchs 1 offenbart.
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Eine
wichtiges Problem, das in allen oben zitierten Literaturstellen
weitgehend übersehen
wird, ist die Tatsache, daß das
Auge ein lebender Organismus ist. Wie die meisten anderen Organismen
reagiert Augengewebe auf eine Verletzung, gleichgültig ob
sie durch ein Messer oder einen Laserstrahl beigebracht wird. Klinische
Ergebnisse haben gezeigt, daß sich
nach einer refraktiven Laserchirurgie mit den nach dem Stand der
Technik gelehrten Systemen in den meisten Augen ein gewisser Trübungsgrad
entwickelt. Es besteht die Ansicht, daß die Hauptursache dieser Trübung eine
Rauhigkeit ist, die durch Hohlräume,
Rillen und Grate entsteht, die während
der Laserätzung
gebildet werden. Außerdem haben
klinische Studien gezeigt, daß der
Trübungsgrad
auch teilweise von der Tiefe der Gewebeschädigung abhängt, die durch eine äußere denaturierte Schicht
gekennzeichnet ist, um die herum ein weiter ausgedehnter Bereich
von desorganisierten Gewebefasern auftritt. Ein weiterer Nachteil
infolge einer rauhen Hornhautoberfläche hängt mit dem Heilungsprozeß nach der
Operation zusammen; klinische Studien haben bestätigt, daß der in der Hornhaut entwickelte
Trübungsgrad
mit der Rauhigkeit an der Stromaoberfläche korreliert.
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Bei
den bekannten Verfahren werden auch nicht die Vorteile der Ablation
von Augengewebe mit einem Laserstrahl mit niedriger Energiedichte
erkannt. Ein schwacher Laserstrahl, der mit einer niedrigeren Energiedichte
für ein
Operationsverfahren arbeiten kann, wird natürlich den Vorteil haben, daß er dem
darunterliegenden Gewebe eine geringere Verletzung zufügt. Die
Bedeutung dieses Punktes läßt sich
veranschaulichen, indem man die Dynamik des Ablationsprozesses im
mikroskopischen Maßstab betrachtet:
der Ablationsprozeß ist
im Grunde ein explosives Ereignis. Während der Ablation werden organische
Stoffe in ihre kleineren Untereinheiten aufgespalten, die einen
großen
kinetischen Energiebetrag ansammeln und vom Laserwechselwirkungspunkt
mit Überschallgeschwindigkeit
ausgestoßen werden.
Das Gewebe um den ablatierten Bereich herum absorbiert die Rückstoßkräfte von
derartigen Ausstößen. Das
Gewebe wird ferner durch einen akustischen Schock von der Ausdehnung
des überhitzten
Plasmas geschädigt,
das am Laserwechselwirkungspunkt erzeugt wird. Dementsprechend haben
eine flachere Ätztiefe
oder kleinere Ätzvolumina eine
geringere ausgestoßene
Masse und einen geringeren akustischen Schock zur Folge und vermindern
daher die Verletzung am Auge.
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Ein
Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß wenigstens
einer der oben erwähnten
Nachteile weggelassen oder vermindert werden soll.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist in dem Anspruch 1 bestimmt und bei dieser
wird erkannt, daß eine
optisch glatte Hornhautoberfläche
und ein durchsichtiger intraokularer Lichtweg (einschließlich der
postoperativen Durchsichtigkeit bzw. Lichtdurchlässigkeit) ganz entscheidend
für eine
erfolgreiche Augenchirurgie sind. Zu berücksichtigen sind die Wirkungen
der Augenchirurgie auf alle intraokularen Elemente, auf die Licht
trifft, das den Lichtweg von der Hornhaut zur Netzhaut durchläuft. Die
Erfindung wurde besonders im Hinblick auf die Bewahrung dieser Eigenschaften
entwickelt.
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Das
bevorzugte Verfahren zur Ausführung einer
Oberflächenablation
von Hornhautgewebe oder anderen organischen Materialien verwendet
eine Laserquelle, welche die Eigenschaften aufweist, daß sie eine
flache Ablationstiefe oder -region (etwa 0,2 μm bis etwa 5,0 μm) und einen
niedrigen Ablationsenergiedichteschwellwert (etwa 0,2 bis etwa 5 μJ/(10 μm)2) liefert. Die Dauer von Laserimpulsen ermöglicht,
eine präzise
Steuerung der Gewebeentfernung zu erreichen. Die Querschnittsfläche des
Laserstrahls hat vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 10 μm. Dieses
Verfahren ist nicht Teil der Erfindung und wird nur zu Erläuterungszwecken
beschrieben.
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Das
bevorzugte Lasersystem kann einen Laser mit großer Verstärkungsbandbreite aufweisen, wie
z. B. einen Ti:Al2O3-,
Cr:LiSrAlF6-, Nd:YLF-Laser oder ähnliche
Laser mit einer bevorzugten Wellenlänge von etwa 400 nm bis etwa
1900 nm, die im allgemeinen von Augengewebe durchgelassen wird.
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Jeder
Laserimpuls kann durch eine Laserstrahlsteuereinrichtung zu seiner
vorgesehenen Stelle im oder am Auge gelenkt werden, wie z. B. von dem
Typ, der in einer "Method
of, and Apparatus for, Surgery of Cornea" (Verfahren und Vorrichtung für Hornhautchirurgie)
genannten Veröffentlichung (
WO-A-9308877 ) beschrieben wird.
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Zur
Korrektur von Brechungsfehlern oder zur Behandlung von Augenerkrankungen
können
verschiedene Operationsverfahren ausgeführt werden. Der chirurgische
bzw. Operationsstrahl kann so gelenkt werden, daß Hornhautgewebe in einer vorgegebenen
Menge und an einer vorgegebenen Stelle entfernt wird, so daß der kumulative
Effekt die Entfernung von geschädigtem
oder nicht geschädigtem Gewebe
oder die Änderung
der Hornhautkrümmung ist.
um eine verbesserte Sehschärfe
zu erzielen. Exzisionen an der Hornhaut können in jeder vorgegebenen
Länge oder
Tiefe und in geradlinigen oder gekrümmten Muster ausgeführt werden.
Alternativ können
Zirkumzisionen von Gewebe angewandt werden, um Regionen innerhalb
der Hornhaut, der Kapsel, der Linse, der Glaskörper-Netzhaut-Membran und anderer
Strukturen innerhalb des Auges auszuschneiden oder durch Lichteinwirkung
zu ablatieren.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die auch als Hintergrund der vorliegenden Erfindung
gilt, wird in den beigefügten
Zeichnungen und der nachstehenden Beschreibung dargelegt. Bei bekannten
Details der Erfindung werden zahlreiche zusätzliche Neuerungen und Änderungen
für den Fachmann
offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1A zeigt
ein Diagramm, das die Energiedichte eines Rechtecklaserimpulses
in Abhängigkeit von
der Zeit für
einen 5 ns-Impuls darstellt.
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1B zeigt
ein Diagramm, das die Energiedichte eines Rechtecklaserimpulses
in Abhängigkeit von
der Zeit für
einen 2,5 ns-Impuls darstellt.
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1C zeigt
ein Diagramm, das die Energiedichte eines Rechtecklaserimpulses
in Abhängigkeit von
der Zeit für
einen 2 ps-Impuls darstellt.
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2 zeigt
ein Diagramm, das die Elektronendichte im angeregten Zustand von
Augengewebe an einem Laserstrahlwechselwirkungspunkt darstellt.
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3 zeigt
ein Diagramm, das den Energieschwellwert für die Ablation von Augengewebe
als Funktion von der Impulsdauer darstellt.
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4 zeigt
ein Diagramm, das die relativen Durchmesser von Gewebebereichen
darstellt, die durch Laserimpulse beim Ablationsschwellwert für Impulse
von etwa 1 Nanosekunde (ns), 10 Picosekunden (ps) und 0,1 Picosekunde
Dauer entfernt werden.
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5 zeigt
ein Diagramm, das den Wechselwirkungspunkt eines Laserstrahls darstellt.
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6 zeigt
ein Blockschaltbild, das ein Laser-Steuerungssystem beschreibt.
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7 zeigt
eine geschnittene Seitenansicht einer Hornhaut, die einige der resultierenden
Inzisionen darstellt, die gemäß dem Laser-Steuerungssystem
von 6 in einer Stroms angebracht werden können.
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8A zeigt
eine Draufsicht einer Hornhaut, welche die Anwendung des Laser-Steuerungssystems
von 6 zur Ausführung
radialer Exzisionen an der Hornhaut darstellt.
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8B zeigt
eine Draufsicht einer Hornhaut, welche die Anwendung des Laser-Steuerungssystems
von 6 zur Ausführung
quergeschnittener Exzisionen an der Hornhaut darstellt.
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Die 9A und 9B zeigen
geschnittene Seitenansichten einer Hornhaut, welche die Anwendung
des Laser-Steuerungssystems von 6 zum Entfernen
von Gewebe bis zu einer gewünschten Tiefe
d über
einen Bereich auf der Hornhaut sowie ein alternatives Verfahren
zur Ausführung
einer Hornhauttransplantation darstellen.
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10 zeigt
eine geschnittene Seitenansicht einer Hornhaut, welche die Anwendung
des Laser-Steuerungssystems
von 6 zur Korrektur von Kurzsichtigkeit (Myopie) darstellt.
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11 zeigt
eine geschnittene Seitenansicht einer Hornhaut, welche die Anwendung
des Laser-Steuerungssystems
von 6 zur Korrektur von Weitsichtigkeit (Hyperopie)
darstellt.
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12 zeigt
eine geschnittene Seitenansicht einer Hornhaut, welche die Anwendung
des Laser-Steuerungssystems
von 6 zur Korrektur von Kurzsichtigkeit unter Verwendung
eines alternativen Verfahrens darstellt.
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13A zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer
Hornhaut, welche die Anwendung des Laser-Steuerungssystems von 6 zur
Korrektur von Weitsichtigkeit unter Verwendung eines alternativen Verfahrens
darstellt.
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13B zeigt eine Draufsicht der Hornhaut von 13A, welche die Anwendung der radialen Umfangsschnitte
zur Unterstützung
der Korrektur von Weitsichtigkeit darstellt.
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14A zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer
auf ein Auge aufgebrachten konvexen Applanatorplatte.
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14B zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer
auf ein Auge aufgebrachten konkaven Applanatorplatte.
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6 bis 13 und deren Beschreibungen gehören nicht
zur vorliegenden Erfindung.
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Gleiche
Nummern und Bezeichnungen in den verschiedenen Zeichnungen beziehen
sich auf gleiche Elemente.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
hierin offenbarte Lasergerät
und dessen Verfahren dienen zum Erreichen von zwei Hauptzielen:
- (1) Die Schädigungszone
rund um das von dem erfindungsgemäßen Lasersystem ablatierte
Material muß im
Vergleich zu den Lasersystemen nach dem Stand der Technik wesentlich
verkleinert werden.
- (2) Für
jeden im oder am Auge angreifenden Laserimpuls ist eine bestimmte
vorgegebene Tiefe oder ein vorgegebenes Gewebevolumen abzutragen.
Die pro Laserimpuls ablatierte Tiefe muß steuerbar sein und etwa 5 μm oder weniger,
vorzugsweise 0,5 μm
oder weniger betragen.
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Um
diese Ziele zu erreichen, nutzt die vorliegende Erfindung Kurzzeitlaserimpulse
von etwa 0,01 bis 2 Picosekunden, um die zugefügte Schädigung von Zielgeweben zu vermindern.
Das bevorzugte Lasersystem enthält
einen Ti:Al2O3-,
Cr:LiSrAlF6-, Nd:YLF- oder ähnlichen
Laser mit einer bevorzugten Wellenlänge von etwa 400 nm bis etwa
1900 nm. Die Querschnittsfläche
des Laserstrahls hat vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 10 μm. Die Bedeutung
dieser Eigenschaften wird nachstehend erläutert.
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LASERIMPULSDAUER
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Ein
Grundproblem von augenchirurgischen Lasersystemen nach dem Stand
der Technik ist, daß bei
derartigen Systemen die Wechselwirkung des Laserstrahls mit organischem
Gewebe im Ablationsprozeß nicht
angemessen berücksichtigt
wird, besonders bei Verwendung von Wellenlängen, die relativ gut durchgelassen
werden. Laserablation tritt auf, wenn das Intensitäts- oder
Energieniveau des Laserstrahls über
ein bestimmtes Schwellwertniveau hinaus erhöht wird und einen dielektrischen
Durchbruch verursacht. Die tatsächlichen
Ablationsbedingungen variieren jedoch in Abhängigkeit von den Eigenschaften
einer Vielfalt von Laserparametern und von der Zusammensetzung des
zu ablatierenden Materials. Wenn Laserenergie auf dem tiefsten Grundniveau
in einem organischen Material absorbiert wird, geht die Elektronenkonfiguration
der Moleküle
des Targetpolymers in einen seiner angeregten Elektronenzustände über. Jedes
Polymer besteht aus Hunderten oder mehr Untereinheiten aus kleineren
Molekülen,
die als Monomere bezeichnet werden. Die Monomere bestehen aus noch
feineren Radikal-Einheiten,
die sich aus Kombinationen von Wasserstoff-, Kohlenstoff-, Sauerstoff-
und Stickstoffatomen zusammensetzen. In Abhängigkeit vom Energieniveau
der Laserphotonen kann ein Polymer in Monomer-, Radikal- oder ionisierte
Atombestandteile aufgespalten werden.
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Für einen
Laser mit einer Wellenlänge
in der Nähe
von etwa 830 nm ist ein einzelnes Laserphoton nicht genügend energiereich,
um irgendeine Molekülbindung
zu spalten. Das Spalten einer solchen Bindung ist ein hochgradig
nichtlinearer Mehrphotonenprozeß.
Nach Absorption eines Anfangsphotons wird ein Molekül in eine
angeregte Elektronenzustandskonfiguration befördert, in der sich seine Elektronen in
Bahnen mit höherer
Energie befinden. Dieser Zustand zerfällt oder "relaxiert", wenn keine weiteren Photonen absorbiert
werden, um die angeregte Elektronenzustandskonfiguration aufrechtzuerhalten.
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Bei
weiterem Anstieg der Laserstrahlintensität zum Ablationsschwellwert
hin werden weitere Photonen absorbiert, und die Dichte angeregter
Elektronen erreicht eine kritische Volumendichte, so daß die Elektronenorbitale
Paare bilden und die Summe ihrer Energie an ein einziges Elektronenorbital übertragen
können.
Durch diesen Prozeß wird
das Molekül
in zwei oder mehrere Stücke
aufgespalten und setzt ein energiereiches Elektron frei. An diesem Punkt
wird das organische Medium geschädigt,
aber noch nicht ablatiert.
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Mit
steigenden Leistungsniveaus des Laserstrahls werden weitere Photonen
absorbiert, und die Dichte angeregter Elektronen nimmt entsprechend zu.
Gleichzeitig wandern die angeregten Elektronen die Polymerkette
des organischen Materials abwärts und
breiten sich mit niedrigerer Dichte der angeregten Zustände in das
Stoffvolumen aus. Es wird erkannt, daß die Elektronenorbitale der
angeregten Zustände
die Mittel zur Energiespeicherung sind, die schließlich den
Ablationsprozeß antreiben,
und der Wanderungsprozeß von
Elektronenenergiezuständen
spielt eine Schlüsselrolle
in der Dynamik, welche die Auslösung
der Laserablation steuert.
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Da
die Photoablation mehrere Photonen erfordert, die mit organischem
Gewebe Wechselwirken, wird die "Zündung" der Ablationswirkung
durch einen statistischen Prozeß bestimmt.
Das heißt,
die Bestimmung der mittleren Ätztiefe
oder des mittleren Ätzvolumens
für Laserstrahlenergien
in der Nähe
des Ablationsenergieschwellwerts werden durch Messung der tatsächlichen Ätztiefe
oder des tatsächlichen Ätzvolumens
nach Hunderten oder manchmal Tausenden von Laserimpulsen am gleichen
Ort und Bestimmung des mittleren Ätzgrades pro Impuls abgeleitet.
Auf die Einzelentladung bezogen, könnten jedoch Ätztiefe
oder -volumen erheblich variieren, und die meisten Laserimpulse
ablatieren unter Umständen
gar kein Material. Im allgemeinen ist der Ablationsschwellwert für eine bestimmte
Wellenlänge die
integrierte Gesamtenergie, die erforderlich ist, damit 50% der Laserimpulse
eine Wirkung haben.
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Wegen
der statistischen Natur der Laserimpuls-Ablation ist es wichtig,
festzustellen, daß bei
reduzierten Laserenergiepegeln pro Impuls nicht unbedingt eine reproduzierbare Ätztiefe
oder ein reproduzierbares Ätzvolumen
erreicht wird, besonders wenn der Energiepegel um eine beliebig
kleine Differenz über
dem Ablationsenergieschwellwert liegt. Um daher eine zuverlässige Ätztiefe
oder ein zuverlässiges Ätzvolumen
für jeden
einzelnen Laserimpuls sicherzustellen, wird die Betriebsenergie
pro Impuls herkömmlicherweise
auf ein Mehrfaches des Ablationsenergieschwellwertpegels eingestellt;
ein Faktor vom 3- bis 4-fachen des Ablationsenergieschwellwerts wird
gewöhnlich
als ausreichend angesehen, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
Für einen Excimerlaser
liegt der Ablationsschwellwertpegel bei etwa 50 mJ/cm2;
grundsätzlich
wird bei einer Laserenergiedichte unterhalb dieses Schwellwertpegels
keine Ablationswirkung beobachtet. Dementsprechend beträgt die typische
Energiedichte in einem für
die Hornhautablation erforderlichen chirurgischen Excimerlaserstrahl
etwa 150–250
mJ/cm2.
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Wir
betrachten nun die geometrische Verteilung der Orbitale angeregter
Zustände
in einem organischen Material. Da das Laserlicht in dem organischen
Material nach dem Beerschen Gesetz absorbiert wird, treffen die
meisten Laserphotonen auf die Vorderfläche auf, wo das Material zuerst
dem Laserstrahl ausgesetzt wird, und beim tieferen Eindringen des
Strahls in das Material nimmt die Strahlintensität exponentiell ab. Daher nimmt
auch die räumliche Dichteverteilung
der angeregten Zustände
entsprechend ab, wie für
den Absorptionskoeffizienten des Materials bei der Laserwellenlänge charakteristisch ist.
Daraus folgt, daß der
Anstieg der Verteilungskurve der Elektronendichte im angeregten
Zustand in direkter Beziehung zum Absorptionskoeffizienten steht.
Außerdem
ist die Dichte angeregter Zustände um
so stärker
räumlich
lokalisiert, je steiler der Anstieg der Dichteverteilungskurve der
angeregten Zustände
ist.
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Um
daher einen kleinen Laserstrahlwechselwirkungspunkt (z. B. etwa
1 μm bis
etwa 30 μm,
vorzugsweise etwa 10 μm)
beizubehalten, muß der
Anstieg der Dichteverteilungskurve der angeregten Zustände steil
sein. Um einen steilen Anstieg zu erzielen, ist die Impulsdauer
des auftreffenden Laserstrahls kurz zu halten.
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Wenn
festgestellt wird, daß bei
einer bestimmten Laserimpulsverlustleistung Ablation auftritt, dann
wird bekanntlich durch Verkürzung
des Laserimpulses der Ablationsschwellwert erhöht. Zum Beispiel zeigt 1A ein
Diagramm, das die Energiedichte eines Rechtecklaserimpulses in Abhängigkeit von
der Zeit für
einen 5 ns-Impuls darstellt. Wenn festgestellt wird, daß der Ablationsschwellwert
bei einer bestimmten Laserimpulsverlustleistung auftritt (in 1 willkürlich mit einem Wert von "1" angesetzt), dann ist bei einer Verkürzung des
Impulses ein höherer
Ablationsschwellwert erforderlich. Das heißt, die integrierte Gesamtenergie
des kürzeren
Laserimpulses muß der
integrierten Gesamtenergie des längeren
Laserimpulses nahekommen. Es ist jedoch auch bekannt, daß eine Halbierung
der Impulsdauer keine Verdopplung der Energiedichte des Impulses
erfordert. Zum Beispiel zeigt 1B ein
Diagramm, das die Energiedichte eines Rechtecklaserimpulses in Abhängigkeit
von der Zeit für
einen 2,5 ns-Impuls darstellt. Der Ablationsschwellwert ist kleiner
als das Zweifache des Ablationsschwellwerts eines 5 ns-Impulses.
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Aus
Materialschäden
ermittelte empirische Ergebnisse lassen erkennen, daß ein bestimmter
Ablationsschwellwert mit einem gepulsten Laserstrahl von 100 mal
kürzerer
Dauer als der eines Impulses mit längerer Dauer erzielt werden
kann, wenn die integrierte Gesamtenergie des kürzeren Laserimpulses etwa 10%
der integrierten Gesamtenergie des längeren Impulses beträgt.
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Die
herkömmlichen
Lehren fordern eine Erhöhung
der Ablationsschwellwert-Energiedichte mit abnehmenden Impulsdauern.
Es ist jedoch erkannt worden, daß der Grund dafür, daß eine Halbierung der
Impulsdauer eines Lasers keine Verdopplung der Ablationsschwellwert-Energiedichte
erfordert, mit dem Aufbau und der Relaxation der Elektronendichte im
angeregten Zustand zusammenhängt. 2 zeigt ein
Diagramm, das die Elektronendichte im angeregten Zustand von Augengewebe
an einem Laserstrahlwechselwirkungspunkt darstellt. Das Diagramm zeigt,
daß die
Elektronendichte im angeregten Zustand in Beziehung zur Energiedichte
des einfallenden Laserstrahls steht. Da Photonen aus einem Laserstrahl
mit Gewebe Wechselwirken, erfahren die Elektronenzustände der
Moleküle
eine "Aufladung" in einen stationären Zustand.
Die "Auflade"-Zeit tR hängt mit
der Elektronenwanderungsgeschwindigkeit zusammen. Die Entladezeit
ist ebenfalls gleich tR. Die Lade-/Entladezeit
tR beträgt
etwa 0,5 bis 1 Picosekunde.
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Nachdem
die Anfangsphotonen eines Laserimpulses die Elektronendichte im
angeregten Zustand in einen stationären Zustand anheben, haben die übrigen Photonen
des Impulses im wesentlichen keine Auswirkung auf diese Dichte.
Der stationäre Zustand
entsteht, weil Energie vom Strahlwechselwirkungspunkt fort wandert.
Wenn Impulse von längerer
Dauer verwendet werden, wird der Energiewanderungsprozeß durch
zusätzliches
Laserstrahlpumpen zum Aufbau der kritischen Elektronendichte im
angeregten Zustand kompensiert. Bei einem längeren Laserimpuls diffundieren
jedoch die Orbitale der angeregten Zustände vom Laserwechselwirkungspunkt
weg in die Tiefe des Materials (entlang der Laserstrahlrichtung).
Daher weist die Verteilungskurve der angeregten Zustände im Vergleich
zu der Kurve von einem kürzeren
Impuls einen weniger steilen Anstieg auf. Es wird erkannt, daß die Tiefe
der Gewebeschicht, die genügend
Orbitale angeregter Zustände
aufweist, um die Bedingung für
den Ablationsschwellwert zu erfüllen,
entsprechend tiefer wird. Daher ist die durch einen länger dauernden
Impuls zugefügte
Schädigung
ausgedehnter als die durch einen Impuls von kürzerer Dauer zugefügte Schädigung.
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Wie
oben festgestellt, ist für
einen Laserimpuls mit niedrigerer Energiedichte eine längere Impulsdauer
erforderlich, um genügend
Photonenwechselwirkungen zur Aufladung bzw. Anhebung der Elektronendichte
der angeregten Zustände
in einen stationären
Zustand zu erreichen. Umgekehrt ist für einen Laserimpuls von kürzerer Dauer
eine höhere Energiedichte
erforderlich. Wegen der höheren
Energiedichte treten jedoch pro Zeiteinheit mehr Photonenwechselwirkungen
auf, wodurch die Elektronendichte der angeregten Zustände schneller
in den stationären
Zustand geladen wird. Vom Laserwechselwirkungspunkt wandert weniger
Energie weg. Infolgedessen braucht die integrierte Gesamtenergie
eines kürzeren
Impulses nicht so groß wie
die integrierte Gesamtenergie eines längeren Impulses zu sein, um
den Ablationsschwellwert zu erreichen.
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Eine
wichtige Entdeckung bei der vorliegenden Erfindung ist, daß die Energiedichte
für den
Ablationsschwellwert ein annähernd
konstantes Niveau erreicht, wenn die Laserimpulsdauer abnimmt und der
Lade-/Entladezeit tR sehr nahe kommt. Beispielsweise
kann ein Impuls von 2 Picosekunden den selben Ablationsschwellwert
wie ein viel kürzerer
Impuls haben, wie in 1C dargestellt. 3 zeigt
ein Diagramm, das den Energieschwellwert für die Ablation von Augengewebe
als Funktion von der Impulsdauer darstellt. Wenn die Laserimpulsdauer
etwa 2 Picosekunden erreicht und die Energiedichte des Strahls für eine Wellenlänge von
830 nm etwa 1,0 J/(10 μm)2 beträgt,
reicht die Photonenzahl aus, um eine stationäre Elektronendichte der angeregten
Zustände
ohne wesentlichen Abfall aufrechtzuerhalten. Es hat sich gezeigt,
daß die
Beziehung zwischen Impulsdauer und konstantem Ablationsschwellwert
von etwa 2 Picosekunden bis hinab zu etwa 0,01 Picosekunde existiert.
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Folglich
kann unter Verwendung derartiger Laserimpulse von extrem kurzer
Dauer Ablation bei einer niedrigen Ablationsschwellwertenergie erreicht werden.
Ferner ist die Gewebeschädigung
durch akustischen Schock und kinetische Wirkung von dissoziierter
Substanz direkt proportional zu der am Laserwechselwirkungspunkt
eingebrachten Energie. Wenn der Ablationsschwellwert bei weniger
als der gesamten Impulsenergie erreicht wird, wird die restliche
Energie im Impuls durch das erzeugte Plasma vollständig absorbiert
und trägt
dadurch zu der explosiven Wirkung der Gewebeablation bei. Sowohl
der akustische Schock als auch die kinetische Wirkung werden durch
Verkürzen
der Impulsdauer vermindert.
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Ein
weiterer Vorteil der Verkürzung
der Impulsdauer ist, daß die
durch Energiewanderung verursachte Schädigung von Gewebe, das den
Laserwechselwirkungspunkt umgibt, eingeschränkt wird. 4 zeigt
ein Diagramm, das die relativen Durchmesser von Gewebebereichen,
die durch Laserimpulse beim Ablationsschwellwert entfernt werden,
für Impulse
von etwa 1 Nanosekunde, 10 Picosekunden und 0,1 Picosekunde Dauer
darstellt. Wie erkennbar, ist der Bereich der Gewebeentfernung und
der Schädigung
von umgebendem Gewebe für
die kürzeren Impulse
wesentlich kleiner (das Volumen des entfernten Gewebes ist proportional
zur eingebrachten Energie, die von der Mitte des Wechselwirkungspunkts
aus proportional zur 3. Potenz des Radius abfällt).
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DURCHLASSWELLENLÄNGEN
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Zur
Ausführung
intraokularer Operationsverfahren muß der Laserstrahl notwendigerweise
durch darüberliegendes
Gewebe zu der gewünschten
Stelle hindurchgehen, ohne das darüberliegende Gewebe zu schädigen. Dementsprechend
verwendet die dargestellte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Wellenlänge von 830 nm für den Laserstrahl,
die im allgemeinen von Augengewebe durchgelassen wird. Eine solche
Wellenlänge
kann auf bekannte Weise von einem Laser mit großer Verstärkungsbandbreite (d. h. Δλ >
~1
mm) erzeugt werden, wie z. B. einem Ti:Al
2O
3-, Cr:LiSrAlF
6-,
Nd:YLF-Laser oder einem ähnlichem
Laser. Ein derartiger Laser wird in
US-A-5280491 mit dem Titel "Two Dimensional Scanner-Amplifier Laser" (Zweidimensionaler Scanner-Verstärker-Laser),
abgetreten an den Zessionar der vorliegenden Erfindung, beschrieben.
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Nach
Wunsch könnten
andere Wellenlängen benutzt
werden, da Absorption und Durchlässigkeit im
Auge eine graduelle Angelegenheit ist. So können für Operationen an oder in der
Nähe der
Augenvorderseite, wie z. B. der Hornhaut, weniger gut durchgelassene
Wellenlängen
benutzt werden. Im allgemeinen gehören zu den akzeptierbaren Wellenlängen die
Bereiche von etwa 400 nm bis etwa 1900 n, von etwa 2,1 μm bis etwa
2,8 μm und
von mehr als etwa 3,1 μm.
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Wegen
der bevorzugten Durchlässigkeit
für den
Laserstrahl und der Bedingung, eine Schwellwertenergiedichte zu
erreichen, um die Ablation zu zünden,
kann der Wechselwirkungspunkt (tatsächlich handelt es sich um einen
im allgemeinen ebenen Bereich) des Laserstrahls ein wenig fokussiert
werden. 5 zeigt ein Diagramm, das den
Wechselwirkungspunkt P eines Laserstrahls darstellt. Der Teil des
Strahls oberhalb und unterhalb des Wechselwirkungspunkts P weist
keine ausreichende Energiedichte auf, um die Photoablation zu zünden. Daher passieren
diese Abschnitte des Laserstrahls das umgebende Gewebe, ohne Schaden
zu verursachen. Wo der Strahl am dichtesten fokussiert ist (d. h.
im Brennpunkt), reicht die Energiedichte aus, um die Ablation auszulösen.
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GRÖSSE DES LASERWECHSELWIRKUNGSPUNKTS
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Verminderung des Schocks bzw. Stoßes gegen das Auge ist die Verwendung
einer kleineren Strahlfläche
am Wechselwirkungspunkt, um die integrierten Rückstoßkräfte zu vermindern. Infolgedessen
hat die Querschnittsfläche
des Laserstrahls am Wechselwirkungspunkt vorzugsweise einen Durchmesser
von etwa 10 μm. Die
bevorzugte Strahlgröße steht
im Gegensatz zu derzeitigen laserchirurgischen Systemen, die eine Ablationszone
einem Operationsstrahl aussetzen, der typischerweise einen Durchmesser
von 4–6
mm aufweist.
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Der
Strahldurchmesser kann auf jede einigermaßen erreichbare kleinere oder
größere Abmessung
variiert werden, wie für
die jeweilige Operationsart erforderlich. Insbesondere wird ein
Bereich von etwa 1 μm
bis etwa 30 μm
bevorzugt.
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DAS GERÄT
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Jeder
Laserimpuls des oben beschriebenen Typs wird vorzugsweise durch
eine Laserstrahlsteuereinrichtung, wie z. B. den in
WO-A-9308877 beschriebenen
Typ, auf die vorgesehene Stelle im oder am Auge gelenkt.
6 zeigt
ein Blockschaltbild eines solchen Laser- und Steuerungssystems.
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Genauer
gesagt,
6 zeigt eine Lasereinheit
100 zur
Erzeugung eines Ausgangslaserstrahls B. Die Lasereinheit
100 ist
von dem Typ, der einen Strahl aussenden kann, der schnell ablenkbar
ist oder unter elektronischer Steuerung in zwei Dimensionen rasterartig
zu jeder Position in einer durch orthogonale X- und Y-Achsen definierten Fläche geführt werden
kann. Eine derartige Lasereinheit wird ausführlich in der gleichzeitig
anhängigen,
in gemeinsamem Besitz befindlichen Patentanmeldung für eine Erfindung
mit dem Titel "Two-Dimensional
Scanner-Amplifier Laser (Zweidimensionaler Scanner-Verstärker-Laser)
(
US-A-5280491 )
beschrieben.
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Der
Ausgangslaserstrahl B weist eine Folge von Laserimpulsen mit einer
Impulsfolgefrequenz von etwa 100 bis 100000 Impulsen pro Sekunde
auf. Die tatsächliche
Anzahl der für
eine Operation verwendeten Laserimpulse wird durch die zu entfernende
Gewebemenge bestimmt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Lasereinheit 100 einen Seed-Laser 102 und
einen Scanner-Verstärker-Laser 104 auf.
Vorzugsweise ist das Lasermedium sowohl im Seed-Laser 102 als
auch im Scanner-Verstärker-Laser 104 ein Ti:Al2O3-Festkörperlaserkristall.
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Nach
dem Austritt aus der Lasereinheit 100 passiert der Laserstrahl
B eine computersteuerbare motorgetriebene Zoom-Linse 106,
die für
die Steuerung des Durchmessers der Laserstrahls B sorgt. In der
Praxis kann die Zoom-Linse 106 in einer Reihe geeigneter
Positionen entlang dem Strahlengang des Laserstrahls zwischen der
Lasereinheit 100 und einem Target angeordnet werden. Die
Motorbetätigung der
Zoom-Linse 106 kann durch irgendein geeignetes Mittel erfolgen,
wie z. B. durch elektrische Zahnradantriebe oder piezoelektrische
Betätigungselemente.
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Der
Laserstrahl B könnte
zwar direkt für
chirurgische Zwecke eingesetzt werden, aber in der bevorzugten Ausführungsform
weist das gesamte chirurgische Lasergerät eine Anzahl von Steuerungs- und
Sicherheitssystemen auf. Insbesondere weist die Ausführungsform
Mittel zur Überwachung
und Steuerung der Strahlintensität,
Mittel zum Blockieren des Operationsstrahls im Falle einer Funktionsstörung, Mittel zur Überwachung
und Steuerung des Laserstrahldurchmessers und des Intensitätsprofils
und Mittel zur Überprüfung der
zweidimensionalen (X-Y-) Abtastposition des Operationsstrahls auf.
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Wie
wieder aus 6 erkennbar, passiert der Laserstrahl
B eine Strahlintensitätssteuerung 112,
deren Ausgangsstrahl der chirurgische Laserstrahl S ist. Die Strahlintensitätssteuerung 112 gestattet
die Regelung der Energie jedes Laserimpulses, so daß die Ätztiefe
jedes Impulses präzise
gesteuert werden kann. In der bevorzugten Ausführungsform ist die Strahlintensitätssteuerung 112 ein elektrooptisches
Filter, wie z. B. eine elektrisch aktivierte Pockels-Zelle in Kombination
mit einem angrenzenden Polarisationsfilter.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist die Strahlintensitätssteuerung 112 mit
einer Computersteuereinheit 114 gekoppelt, die geeignet
programmiert wird, um die Intensität des chirurgischen Laserausgangsstrahls
S nach Bedarf für
ein bestimmtes Operationsverfahren zu variieren. Der Strahlverzögerungsgrad
als Funktion des angelegten elektrischen Signals kann durch Standard-Eichverfahren abgeschätzt werden.
Die bevorzugte Position des Strahlintensitätssteuerung 112 ist
in 6 dargestellt. Die Strahlintensitätssteuereinheit 112 kann
jedoch an verschiedenen geeigneten Stellen im Strahlengang zwischen
der Lasereinheit 100 und einem Target angeordnet werden.
In der bevorzugten Ausführungsform
wird die Intensität
des Operationsstrahls S so reguliert, daß der Strahl eine Ablationsenergiedichte kleiner
oder gleich etwa 5 J/(10 μm)2 aufweist.
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Die
Ausführungsform
bietet wahlweise eine Messung der Strahlintensität mit positiver Rückkopplung.
Ein teildurchlässiger
Strahlteilerspiegel 116 wird hinter der Strahlintensitätssteuerung 112 angeordnet,
und der reflektierte Strahl Rl wird zu einem Strahlintensitätssensor 118 gelenkt.
Der Strahlintensitätssensor 118 kann
einfach eine Photozelle sein; allerdings können auch andere Elemente,
wie z. B. eine Fokussieroptik, enthalten sein. Durch Überwachung
des elektrischen Ausgangssignals des Strahlintensitätssensors 118 durch
Computersteuereinheit 114 kann die Intensität des chirurgischen
Laserstrahls S eindeutig gemessen werden, um die einwandfreie Funktion
der Strahlintensitätssteuerung 112 zu überprüfen. Das
Ausgangssignal des Strahlintensitätssensors 118 als
Funktion der Intensität
des chirurgischen Laserstrahls S kann durch Standardeichverfahren
nachgeprüft
werden.
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Das
System weist außerdem
vorzugsweise einen Sicherheitsverschluß 120 auf, der mit
der Computersteuereinheit 114 gekoppelt ist. Der Sicherheitsverschluß 120 kann
zum Beispiel ein mechanisch betätigter
Verschluß sein,
der in einer "ausfallsicheren" Betriebsart betrieben
wird. Zum Beispiel kann der Sicherheitsverschluß 120 eine magnetisch
betätigte Abschirmung
aufweisen, die durch Anlegen elektrischer Energie an den Magneten
zwangsläufig
offen gehalten wird. Auf Befehl der Computersteuereinheit 114 oder
bei Ausfall des gesamten Systems wird die elektrische Energie zum
Magneten abgeschaltet, wodurch der Magnet die Abschirmung in eine
Position zurückzieht,
wo sie den Weg des chirurgischen Laserstrahls S blockiert. Der Sicherheitsverschluß 120 ist
auch einsetzbar, um während
einer Änderung
der Augenposition des Patienten oder des Strahls selbst den Laserstrahl
S vorübergehend
zu blockieren, ohne den Laserstrahl S völlig abzuschalten.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Sicherheitsverschluß 120 eine
Pockels-Zelle und einen als Lichtventil konfigurierten Polarisator
aufweisen, wobei die Pockels-Zelle durch Anlegen einer elektrischen
Spannung so gegenüber
dem Polarisator vorgespannt wird, daß die Kombination normalerweise
eine maximale Lichtmenge durchläßt. Die Wegnahme
der angelegten Spannung führt
dazu, daß die
Ausgangsstrahlung der Pockels-Zelle senkrecht zur Durchlaßrichtung
des Polarisators polarisiert und daher der chirurgische Laserstrahl
S blockiert wird. Unter Verwendung dieser alternativen Konfiguration
können
der Sicherheitsverschluß 120 und
die Strahlintensitätssteuerung 112 zu
einer einzigen Einheit kombiniert werden.
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Es
können
beliebige weitere Mittel zum schnellen Blockieren des chirurgischen
Laserstrahls S auf Befehl oder im Fall einer Systemstörung benutzt
werden, um den Sicherheitsverschluß 120 zu implementieren.
In der Praxis kann der Sicherheitsverschluß 120 in einer Anzahl
geeigneter Positionen entlang dem Strahlengang des Laserstrahls
zwischen der Lasereinheit 100 und einem Target angeordnet
werden.
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Zur
Steuerung des Strahldurchmessers bietet das erfindungsgemäße System
einen teildurchlässigen
Strahlteilerspiegel 122, der einen Teil des Strahls Rd zu einem Strahldurchmessersensor 124 reflektiert.
In der Praxis kann der Strahldurchmessersensor 124 in einer
Anzahl geeigneter Positionen entlang dem Strahlengang des Laserstrahls
zwischen der Lasereinheit 100 und einem Target angeordnet
werden. Der Strahldurchmessersensor 124 weist vorzugsweise
mindestens eine Zerstreuungslinse (Konkavlinse) und eine Sammellinse
(Konvexlinse) auf, die als vergrößerndes
Teleskop konfiguriert sind (d. h. die beiden Linsen haben einen
gemeinsamen Brennpunkt, wobei die Brennweite f2 der Sammellinse
größer ist
als die Brennweite f1 der Zerstreuungslinse,
und ihre optischen Mittelpunkte sind auf den einfallenden Laserstrahl
in dessen nicht abgelenkter Position ausgerichtet). Der einfallende Strahl
Rd tritt in die Zerstreuungslinse ein und
aus der Sammellinse aus. Eine solche Linsenkonfiguration vergrößert zwar
den einfallenden Strahl, verkleinert aber auch den Abtastwinkel
des austretenden Strahls.
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Der
resultierende vergrößerte Strahl
wird auf eine hochempfindliche, kontrastarme Abbildungsvorrichtung
gelenkt, wie z. B. eine ladungsgekoppelte Kamera (CCD-Kamera). Die
Sammel- und Zerstreuungslinsen
werden gewählt,
um den einfallenden Strahl Rd so aufzuweiten,
daß der
größtmögliche Durchmesser
für den
Strahl gerade in die Abbildungsvorrichtung paßt. In der bevorzugten Ausführungsform
wird die Größe des Strahls
durch Ansteuern einer Mittelzeile und einer Mittelspalte der Abbildungsvorrichtung
und Zählen
der Zahl der beleuchteten Pixel auf jeder abgetasteten Achse bestimmt. Durch
Vergleich des Strahldurchmessers in X- und Y-Richtung kann der Strahldurchmessersensor
feststellen, ob der einfallende Laserstrahl B annähernd rund
ist und den gewünschten
Durchmesser hat.
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Der
Strahldurchmessersensor 124 kann auch benutzt werden, um
das Intensitätsprofil
des Laserimpulses zu bestimmen, da jedes Pixel im Strahldurchmessersensor 124 ein
Ausgangssignal erzeugen kann, das die Intensität des auf das Pixel auffallenden
Lichts anzeigt. Durch Vergleich der Pixelwerte von radialsymmetrischen
Punkten in der Pixelmatrix kann festgestellt werden, ob ein einfallender
Laserimpuls oder eine Impulsserie das gewünschte radialsymmetrische Intensitätsprofil
aufweist oder ob die Impulse "intensive
Lichtflecke" mit
Intensitätswerten außerhalb
des gewünschten
Bereichs entwickelt haben.
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Der
Ausgang des Strahldurchmessersensors 124 ist mit der Computersteuereinheit 114 gekoppelt.
Die Computersteuereinheit 114 ist ihrerseits mit der motorgetriebenen
Zoom-Linse 106 gekoppelt, die den Durchmesser des Laserstrahls
B steuert. Die Computersteuereinheit 114 wird geeignet
programmiert, um den Durchmesser des Laserstrahls nach Bedarf für ein bestimmtes
Operationsverfahren zu verändern.
Das Ausgangssignal des Strahldurchmessersensors 124 als
Funktion des Strahldurchmessers kann durch Standardeichverfahren
ermittelt werden.
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Diese
Konfiguration liefert eine positive Rückkopplung des aus der Lasereinheit 100 austretenden
Strahldurchmessers. Wenn der Strahldurchmessersensor 124 einen
(bezüglich
des Durchmessers oder des Intensitätsprofils) außerhalb
des gewünschten
Bereichs liegenden Strahl erfaßt,
kann die Computersteuereinheit 114 geeignete Maßnahmen
treffen, einschließlich
einer Aktivierung des Sicherheitsverschlusses 120.
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Zur Überprüfung der
X-Y-Abtastposition des Laserstrahls stellt das System einen teildurchlässigen Strahlteilerspiegel 126 bereit,
der einen Teil der Strahlenergie Rl zu einem
Strahllokalisierungssensor 128 reflektiert. Der Strahllokalisierungssensor 128 weist
vorzugsweise mindestens eine Sammellinse (Konvexlinse) und eine
Zerstreuungslinse (Konkavlinse) auf, die als verkleinerndes Teleskop
konfiguriert sind (d. h. die beiden Linsen haben einen gemeinsamen
Brennpunkt, wobei die Brennweite f2 der Zerstreuungslinse
größer ist
als die Brennweite f1 der Sammellinse, und
ihre optischen Mittelpunkte sind auf den einfallenden Laserstrahl
in dessen nicht abgelenkter Position ausgerichtet). Der einfallende Strahl
Rl tritt in die Sammellinse ein und aus
der Zerstreuungslinse aus. Eine solche Linsenkonfiguration verkleinert
zwar den einfallenden Strahl, vergrößert aber auch den Abtastwinkel
des austretenden Strahls.
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Der
resultierende Strahl mit vergrößertem Abtastwinkel
wird zu einem Silizium-Photodetektor gelenkt, wie z. B. zu einem
Positionsfühler,
Modell DLS-20, hergestellt von UDT Sensors, Inc., Hawthorne, CA.
Der Photodetektor liefert einen Spannungsmeßwert bezüglich der zweidimensionalen
(X-Y-) Position eines Leuchtflecks an der Detektoroberfläche. Der
Ausgang des Strahllokalisierungssensors 128 ist mit der
Computersteuereinheit 114 gekoppelt. Eine Eichung des Spannungsmeßwerts,
der aus der Position des nicht abgelenkten einfallenden Strahls
auf dem Photodetektor erzeugt wird, zeigt den Ursprungspunkt bzw.
Mittelpunkt des Laserstrahls in der XY-Abtastebene an. Durch jede
Ablenkung des Strahls vom Ursprungspunkt werden Spannungsmeßwerte erzeugt,
die den vom Laserstrahl ausgeleuchteten Fleck auf der Photodetektoroberfläche anzeigen.
Diese Spannungsmeßwerte
werden bezüglich
der durch die Computersteuereinheit 114 eingestellten Anzeigeposition
des Operationsstrahls geeicht. Während
des Betriebs wird der Ausgang des Strahllokalisierungssensors 128 periodisch
abgetastet (beispielsweise etwa 1000 mal pro Sekunde) und mit einer
vorbereiteten Eichtabelle in der Computersteuereinheit 114 verglichen,
um festzustellen, ob die tatsächliche
Strahlposition mit der angezeigten Position übereinstimmt.
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Diese
Konfiguration bietet eine positive Rückkopplung der Position des
aus der Lasereinheit 100 austretenden Strahls. Wenn der
Strahllokalisierungssensor 128 einen von der Position abweichenden
Strahl erfaßt,
kann die Computersteuereinheit 114 geeignete Maßnahmen
treffen, einschließlich
einer Aktivierung des Sicherheitsverschlusses 120.
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Auf
diese Weise sorgt die bevorzugte Ausführungsform des chirurgischen
Lasergeräts
für eine sichere
und effektive Operation, indem alle Aspekte des Zustands des chirurgischen
Laserstrahls S, einschließlich
der Strahlintensität,
des Durchmessers und der X-Y-Abtastposition, kontinuierlich überwacht werden.
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Um
eine genaue Positionierung des chirurgischen Laserstrahls S bereitzustellen,
wird im Strahlengang des chirurgischen Laserstrahls S, vorzugsweise
sehr nahe einem anvisierten Auge, ein Augenverfolgungssystem
130 angeordnet.
Das Augenverfolgungssystem
130 überwacht die Augenbewegung eines
Patienten und reguliert mm Ausgleich die Position des chirurgischen
Laserstrahls S. Eine solche Verfolgung kann durch Anbringen von
Justiermarken am Auge und optische Verfolgung der Bewegung der Justiermarken
ausgeführt
werden. Dann können
ablenkbare Spiegel benutzt werden, um den chirurgischen Laserstrahl
S zu steuern. Ein Beispiel eines derartigen Systems wird in
WO-A-9308877 beschrieben.
-
Um
die Benutzerfreundlichkeit des Geräts zu verbessern und die richtige
Ausrichtung des chirurgischen Laserstrahls S auf ein anvisiertes
Auge sicherzustellen, weist das Gerät eine Leitstrahleinheit 132 auf.
Die Leitstrahleinheit 132 enthält einen Kleinleistungslaser
mit einer Ausgangsleistung von vorzugsweise weniger als 1 Milliwatt
am ursprünglichen
Ausgang, die vorzugsweise zum sicheren Gebrauch für Direktbetrachtung
auf Mikrowatt-Niveau abgeschwächt
wird. Der Kleinleistungslaser erzeugt einen Leitstrahl, der optisch
so aufbereitet wird, daß er nach
dem chirurgischen Laserstrahl S ausgerichtet ist und als Positionsanzeiger
des chirurgischen Laserstrahls S benutzt werden kann. Zusätzlich kann der
Leitstrahl als Element für
die Ausrichtung eines Patientenauges zur Vorbereitung für Operationsverfahren
benutzt werden.
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BEISPIELE VON OPERATIONSVERFAHREN
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Das
oben beschriebene laserchirurgische System kann zahlreiche Arten
von Operationsverfahren am Auge ausführen. Vor Beginn eines Operationsverfahrens
wird der Brennpunkt des chirurgischen Laserstrahls S auf eine bekannte
Bezugsposition eingestellt, vorzugsweise in der Nähe der Operationsstelle.
Nachdem die Zielgewebeposition beispielsweise mit Hilfe eines Leitstrahls
zur Zufriedenheit des Chirurgen eingestellt worden ist, wird das Augenverfolgungssystem 130 aktiviert.
Danach wird jede Augenbewegung durch eine entsprechende automatische
Regulierung der Laserstrahlposition kompensiert.
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Nach
Anordnung des Chirurgen kann das System eines oder alle von den
folgenden Verfahren ausführen:
- (1) Das System kann mühelos geradlinige und krummlinige
Exzisionen von jeder gewünschten Länge und
Tiefe an jeder vom Chirurgen festgelegten Stelle erzeugen.
-
7 zeigt
einige der resultierenden Exzisionen, die im Stroms 601 eines
Auges 600 angebracht werden können. Die in 7 dargestellten
Exzisionen sollen lediglich eine begrenzte Anzahl von Beispielen
der Exzisionstypen veranschaulichen, die unter Anwendung des oben
beschriebenen Systems ausgeführt
werden können,
und sollen nicht irgendein bestimmtes Operationsverfahren demonstrieren
oder bedeuten, daß die
dargestellten Exzisionen die einzigen relevanten Exzisionstypen
sind, die mittels des Systems leicht ausgeführt werden können. Die
in 7 dargestellten Exzisionen schließen einen
geraden Kanal 603, einen gekrümmten Kanal 605, einen
Punkt 607, eine Linie 609, eine unterbrochene
Linie 611, eine Kurve von unterschiedlicher Tiefe 613,
eine kreisförmige
Fläche 615,
eine Quadrat- oder Parallelepipedfläche 617 oder eine
Spirale 619 ein. Irgendeine Kombination derartiger Exzisionen
ist auch möglich.
-
Wie
in 8A dargestellt, können mit dem vorliegenden chirurgischen
System mehrere Radialschnitte 902 von gleicher oder teilweise
gleicher Exzisionslänge
und mit einem Winkelabstand zwischen den Schnitten an der Hornhaut
ausgeführt
werden. Eine Exzision kann ausgeführt werden, indem der chirurgische
Laserstrahl S auf eine vorgegebene Stelle an der Hornhaut gerichtet
wird und durch Steuerung der Laserstrahlenergiedosierung die gewünschte Gewebemenge
entfernt wird. Das System bietet Optionen für die Ausführung einer Exzision entweder
mit großer
Exzisionsbreite durch Verwendung einer größeren Strahlfleckgröße an der
Hornhautoberfläche,
oder einer dünnen
Exzision durch Verwendung eines stärker fokussierten Strahlflecks.
Bei dem vorliegenden System kann die Tiefe jedes Schnitts über die
Länge einer
vorgegebenen Exzision variiert werden.
-
Das
System kann außerdem
mühelos
bogenförmige
Schnitte oder querliegende Schnitte ("T-Schnitte") erzeugen, wie in 8B dargestellt. Indem
der chirurgische Laserstrahl S so gelenkt wird, daß entlang
einer Achse 908 bezüglich
des Augenmittelpunkts zwei einander gegenüberliegende gekrümmte Exzisionen 906 angebracht
werden, wird die Brechkraft des Auges entlang der Achse vermindert.
Die genaue Länge
d und der Ort der Exzision können
auf bekannte Weise entsprechend dem Umfang der gewünschten
Korrektur variieren.
-
Im
allgemeinen können
Exzisionen in der Hornhaut an wirksamen Stellen für die Ausführung radialer
Keratotomien oder zum Anbringen von T-Schnitten oder bogenförmigen Schnitten
ausgeführt
werden, um Myopie (Kurzsichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit)
oder (regulären
oder irregulären) Astigmatismus
zu korrigieren.
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Das
System kann auch für
Operationen bei Hornhauttransplationen eingesetzt werden. Eine Zirkumzision
der Hornhaut in jeder gewünschten
Form (z. B. kreisförmig,
elliptisch, polygonal usw.) kann am Spenderauge und am Empfängerauge
ausgeführt werden.
In beiden Fällen
berechnet eine Computersteuereinheit
114 (siehe
6),
wie in
WO-A-9 308 877 beschrieben,
die Strahlposition auf der Basis der jeweiligen Exzisionsform sowie
die für
den Schnitt durch die Hornhaut benötigte Laserenergiemenge.
- (2) Der zweite wichtige Typ der durch das System bereitgestellten
Laser-Gewebe-Wechselwirkung ist
die Flächenablation,
die ein direktes Formen der Hornhautoberfläche gestattet.
-
Wie
in
9A dargestellt, können eine lokale Narbe oder
infiziertes Gewebe mit dem vorliegenden System entfernt werden.
Das defekte Gewebe wird über
eine vorgegebene Fläche
auf der Hornhaut bis zu einer gewünschten Tiefe d entfernt. Eine
Spender-Hornhautkappe
1001 kann unter Anwendung der in
WO-A-9 308 877 beschriebenen
Erfindung zugeschnitten und auf die gewünschte Abmessung, Krümmung und
Dicke ablatiert ("geformt") werden. Das Kappenstück wird
dann auf das freigelegte Stromabett übertragen und durch eine Naht,
Klebstoff oder ein anderes geeignetes Mittel auf bekannte Weise
befestigt. Die Kappe kann vorher auf ähnliche Weise wie eine Kontaktlinse
mit einer geeigneten Brechkraft hergestellt werden. Eine solche
Kappe kann zur Veränderung
der Brechkraft des Auges verwendet werden, um Myopie, Hyperopie
oder (regulären
oder irregulären)
Astigmatismus zu korrigieren.
-
In 9B ist
ein alternatives Verfahren zur Ausführung einer Hornhauttransplantation
dargestellt. Da der chirurgische Laserstrahl S durch darüberliegendes
Gewebe hindurch auf einen Wechselwirkungspunkt P fokussiert werden
kann, läßt sich der
chirurgische Laserstrahl S zur Ablation von Gewebe unterhalb der
Augenoberfläche
verwenden, um eine innere Kammer A zu erzeugen. Dementsprechend
kann durch Verwendung einer solchen "inneren Exzision" oder "intrastromalen Ablation" ein Abschnitt oder
Segment der Hornhaut auf diese Weise "ausgehöhlt" bzw. exkaviert werden, und dann kann ein
Umfangs-Ablationsschnitt rund um den Umfang der Fläche ausgeführt werden,
so daß das
gesamte Segment als Kappe 1002 vom Auge abgehoben werden
kann. Nach Wunsch kann der chirurgische Laserstrahl S zum Formen
der Rückseite
des Materials benutzt werden, das die Kappe 1002 bildet,
um die Brechungseigenschaften der Kappe 1002 zu verändern. Die
Kappe 1002 kann dann von dem Auge abgetrennt werden. Nach
Wunsch kann ein weiteres Formen direkt am freigelegten Bett des
Auges ausgeführt
werden. Danach kann die Kappe 1002 an der offenen, ablatierten
Fläche
durch Nähte
oder andere bekannte Verfahren befestigt werden.
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Eine
weitere Anwendung des Systems ist die Vorfertigung von Standard-
oder nach Maß geformten
Hornhautkappen. Das System kann an einer Spenderhornhaut oder einem
synthetischen Hornhautersatz angewandt werden, um zur Korrektur
von Myopie, Hyperopie oder Astigmatismus ein gewünschtes Profil zu ablatieren.
Solche geformten Kappen können
dann auf bekannte Weise an einer geeignet vorbereiteten Hornhaut
befestigt werden.
-
Zur
Korrektur von Myopie kann, wie in
10 dargestellt,
die Krümmung
der Hornhaut durch selektive Ablation der Hornhaut verringert werden,
derart, daß im
Mittelteil C der Hornhaut mehr Gewebe entfernt wird, während zum
Rand P der Hornhaut hin eine abnehmende Gewebemenge entfernt wird.
Das System kann auch zur Ablation des Hornhautgewebes in der Nähe der Hornhautoberfläche angewandt
werden. Das gewünschte
neue Profil des Auges kann die Bowmansche Membran und einen Teil
der Stromaschicht einschließen,
in Abhängigkeit
vom Umfang der erforderlichen Refraktionskorrektur. Wie in
WO-A-9308877 beschrieben,
sorgt die Computersteuereinheit
114 für die Reihenfolge, Positionierung
und Intensität
der zu applizierenden Laserimpulse. Das Applikationsmuster stimmt
vorzugsweise mit den Muster überein,
die im Abschnitt "Method
of Depositing Laser Impulses" (Verfahren zum
Applizieren von Laserimpulsen) in der gleichzeitig anhängigen Patentanmeldung
diskutiert werden.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Korrektur von Myopie oder Hyperopie ist die
Anwendung des Verfahrens der "inneren
Exzision", das oben
in Bezug auf 9B beschrieben wurde. Wie aus 12 erkennbar,
kann die Korrektur der Myopie durch Abtragen von Material unter
dem Mittelteil C der Hornhaut ausgeführt werden. In Abhängigkeit
vom Umfang der Brechkraftkorrektur variiert der Ablationsgradient
für das
entfernte Gewebe. Da das über
der Kammer 1002 liegende Material erschlafft, haftet es
wieder am Boden der Kammer an und verändert auf diese Weise die Krümmung des
Auges.
-
Zur
Korrektur von Hyperopie, wie in 11 dargestellt,
ist das Ziel eine Vergrößerung der
Augenkrümmung.
Hornhautgewebe wird in einem ringförmigen Bereich entfernt, der
in der Nähe
des Mittelabschnitts C der Hornhaut flach ist und zum Rand P der Hornhaut
hin dicker wird. Die Tiefe des entfernten Gewebes nimmt wieder in
der Nähe
des Augenrandes ab, um einen glatten Übergang zu erzielen. In Abhängigkeit
vom Umfang der Brechkraftkorrektur variiert der Ätzgradient für das entfernte
Gewebe. Die Größe des nutzbaren
Mittelbereichs R variiert in Abhängigkeit
vom Umfang der Hyperopie-Korrektur.
-
Wie
aus 13A erkennbar, kann Hyperopie
auch korrigiert werden, indem unter der Oberfläche des Auges eine ringförmige Kammer 1301 ablatiert
wird, die annähernd
auf den Mittelabschnitt C der Hornhaut zentriert ist. In Abhängigkeit
vom Umfang der Brechkraftkorrektur variiert der Ablationsgradient für das entfernte
Gewebe. Nach Ablation der Kammer 1301 wird rund um den
unteren Rand der ringförmigen
Kammer 1301 eine Umfangsexzision 1302 ausgeführt, um
einen Rand des äußeren Abschnitts der
ringförmigen
Kammer 1301 vom Auge abzulösen, wodurch eine Klappe 1303 entsteht.
Im allgemeinen erschlafft die Klappe 1303 zum Boden der Kammer
hin und verändert
auf diese Weise die Krümmung
des Auges. Wenn jedoch die Klappe 1303 nicht dünn genug
ist, um auf diese Weise zu erschlaffen, können im Rand der Klappe 1303 kleine radiale
Umfangsschnitte 1304 (in 13B dargestellt)
angebracht werden, um die Klappe weiter zu entspannen und zu bewirken,
daß sie
am Boden der durch die innere Exzision gebildeten Kammer 1301 anhaftet.
-
Außer den
obigen Verfahren zur Korrektur von Myopie und Hyperopie kann das
System zur Korrektur von regulärem
und regulärem
Astigmatismus oder von komplexen Brechungsfehlern eingesetzt werden.
Menge und Verteilung des Gewebes, das von verschiedenen Stellen
innerhalb des Stroms zu entfernen ist, werden durch den Umfang der
erforderlichen Korrektur bestimmt.
-
Das
System ist besonders gut für
die Korrektur von asymmetrischen Brechungsfehlern verwendbar. Unregelmäßige Verzerrungen
können
aus der schlechten Anpassung einer Hornhaut von einer Transplantation,
ungleichmäßiger Naht
oder aus mangelhaften refraktionschirurgischen Operationen resultieren,
wie z. B. Keratomileusis bzw. lamellarer Keratoplastie oder Epikeratophakie.
Das erfindungsgemäße System
kann den chirurgischen Laserstral auf jede gewünschte Stelle richten, um die
Hornhaut entsprechend einer vorgegebenen Gestalt zu formen. Der
chirurgische Laserstrahl kann auf diese Weise zum Glätten eines
unregelmäßigen Hornhautprofils
angewandt werden.
- (3) Der dritte wichtige Laserwechselwirkungstyp, den
das erfindungsgemäße System
bietet, sind intraokulare Exzisionen. Das System kann zur Exzision
oder Photoablation von Bereichen innerhalb der Hornhaut, der Kapsel,
der Linse, der Glaskörper-Netzhaut-Membran
und anderer Strukturen innerhalb des Auges eingesetzt werden.
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Zum
Beispiel ist das vorliegende System zur Ausführung von Operationsverfahren
zur Glaukomkorrektur anwendbar, indem durch die Iris hindurch eine
oder mehrere Öffnungen
angebracht werden, um aus der hinteren Augenkammer Flüssigkeiten
abzulassen, die hinter der Hornhaut einen unerwünschten Druck erzeugen. Außerdem können eine
oder mehrere Exzisionen in der hinteren oder vorderen Linsenkapsel
angebracht werden, um die Entnahme von Material aus der Kapsel und
die Implantation einer intraokularen Linse (IOL) oder irgendeines
anderen linsenartigen Materials oder einer linsenartigen Struktur
in Form eines Fluids oder Gels zu ermöglichen. Indem der Brennpunkt
des Lasers auf die Augenlinse gerichtet wird, kann eine getrübte Linse
abgetragen oder verflüssigt
werden. Auf diese Weise kann das Verfahren vor einer IOL-Transplantation
zur Katarakt-Konditionierung eingesetzt werden. Ferner können Teile
der Netzhautmembran, die Spannung an der Netzhaut erzeugen, beschnitten
werden, um diese Spannung zu entlasten. Außerdem kann an Teilen der Netzhaut
operiert werden, um schädliches Gewebe
zu entfernen. Dementsprechend bewirkt das System eine präzise Steuerung
und Festlegung der Position des Wechselwirkungspunkts eines chirurgischen
Laserstrahls und steuert die Form der Hornhaut während der Augenoperation.
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AUSFÜHRUNGSFORM DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Eine
Ausführungsform
der augenchirurgischen Lasersystems, die für den Gebrauch bei dem oben
beschriebenen System angepaßt
werden kann, um für
eine präzise
Steuerung und Festlegung der Position des Wechselwirkungspunkts
eines chirurgischen Laserstrahls und für die Steuerung der Hornhautform
während
der Augenoperation zu sorgen, wird in
US-A-5549632 mit dem Titel "Method and Apparatus
for Ophthalmic Surgery" (Verfahren
und Vorrichtung für
die Augenchirurgie) dargestellt. In dieser Ausführungsform wird eine lichtdurchlässige Abflachungs-
bzw. Applanatorplatte mit der Hornhaut am Auge eines Patienten in
Kontakt gebracht. Die Applanatorplatte erzeugt ein festes Positionsbezugssystem,
von dem aus ein Laserstrahlsteuerungssystem den oder die gewünschten
Punkt(e) festlegen kann, an denen der chirurgische Laserstrahl fokussiert
werden soll, und dadurch einen Wechselwirkungspunkt des Strahls
auf sehr präzise
definierte Positionen innerhalb des Auges eines Patienten festlegen
kann. Die Oberfläche
der Applanatorplatte, die mit dem Auge des Patienten in Kontakt
ist, kann eben, konkav oder konvex sein und eine sphärische oder
asphärische
Krümmung,
eine zusammengesetzte Kurve oder irgendeine andere, vom Chirurgen
gewählte Gestalt
aufweisen. Durch Anlegen der Applanatorplatte an die Hornhaut am
Auge des Patienten schmiegt sich die Hornhaut an die Form der Applanatorplatte
an.
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Zum
Beispiel zeigt 14A eine geschnittene Seitenansicht
einer konvexen Applanatorplatte 111. Die Applanatorplatte 111 weist
mindestens zwei Oberflächen
auf, eine Kopf- bzw. Spitzenfläche 112 und
eine hornhautseitige Fläche 113.
Die Applanatorplatte 111 wird in Kontakt mit dem Hornhautepithel 115 gebracht
und verformt die Hornhaut, um sie der konvexen Form der hornhautseitigen
Fläche 113 anzuschmiegen.
Als weiteres Beispiel zeigt 14B eine
geschnittene Seitenansicht einer an ein Auge angelegten konkaven
Applanatorplatte 111'.
Die Applanatorplatte 111' wird
in Kontakt mit dem Hornhautepithel 115 gebracht und verformt
die Hornhaut, um sie an die konkave Form der hornhautseitigen Fläche 113' anzuschmiegen.
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Eine
Operationsspitze am distalen Ende eines Gelenkarms (nicht gezeigt)
mit elastischen Gelenken wird in Kontakt mit der Spitzenfläche
112 der Applanatorplatte
111,
111' gebracht und
folgt jeder Augenbewegung des Patienten. Der Gelenkarm ist mit einer
chirurgischen Laserquelle gekoppelt, zu der ein Laserstrahlsteuerungssystem
gehört,
wie z. B. das System, das in gleichzeitig anhängigen, vom Erfinder eingereichten
Patentanmeldungen für
Erfindungen mit den Titeln "Two
Dimensional Scanner-Amplifier Laser" (Zweidimensionaler Scanner-Verstärker-Laser)
(
US-A-5280491 )
und "Method of,
and Apparatus for, Surgery of the Cornea" (Verfahren und Vorrichtung zur Hornhautchirurgie) (
WO-A-9308877 ) beschrieben
wird. Die chirurgische Laserquelle enthält außerdem die Laserstrahlquelle. Der
Gelenkarm lenkt den Laserstrahl zu der Operationsspitze, welche
die Strahlbewegung relativ zu einem an der chirurgischen Laserquelle
fixierten Bezugssystem auf ein Bezugssystem überträgt, das bezüglich der Applanatorplatte
fixiert ist, mit der sich die Operationsspitze in Kontakt befindet.
Da die Form der Hornhaut der Kontur der hornhautseitigen Fläche
113,
113' der Applanatorplatte
111,
111' entspricht, können durch
Auswahl einer geeigneten Applanatorplatte und Steuerung des Operationsstrahls
zu einer linearen Bewegung bezüglich
des durch die Applanatorplatte fixierten Bezugssystems unterschiedlich
geformte Einschnitte ausgeführt
werden.
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Die
Applanatorplatte 111, 111' bietet außerdem ein Mittel zur Steuerung
der Kontur der Brechungsindex-Grenze zwischen dem Hornhautepithel 115 des
Patienten-Auges und der Luft. Durch die Kontursteuerung dieser Grenze
wird die Verzerrung des chirurgischen Laserstrahls reduziert, die
sonst wegen der Krümmung
der Außenfläche des
Epithels und wegen der Brechungsindex-Differenz zwischen der Luft
und dem unter dem Epithel liegenden Stroms vorhanden wäre. Der
Brechungsindex der Applanatorplatte ist vorzugsweise genau an den
Brechungsindex der Hornhaut (d. h. an einen Index von etwa 1,38)
angepaßt.
Die Spitzenfläche 109 der
Applanatorplatte 111, 111' wird selektiv so geformt, daß sie an der
Grenze zwischen dem Brechungsindex des Stroms und der Luft eine
gewünschte
Kontur aufweist.
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Folglich
dient die Applanatorplatte 111, 111' mindestens drei Zwecken: (1) einen
Positions-Bezug für
einen chirurgischen Laser zu schaffen; (2) die Form der Hornhaut
des Patienten während
der Laseroperationsverfahrens zu steuern und (3) eine Grenze zwischen
dem Epithel und der Luft zu bilden, deren Kontur gesteuert werden
kann, um die Verzerrung des chirurgischen Laserstrahls zu reduzieren. Wenn
die Applanatorplatte 111 gemäß der vorliegenden Erfindung
als Bezug-Positionierungsrahmen für den Laserstrahl eingesetzt
wird, bietet sie eine noch bessere Steuerung der Gewebeentfernung.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Zusammenfassend
läßt sich
sagen: das bevorzugte Verfahren zur Ausführung einer Oberflächenablation
von Hornhautgewebe oder anderen organischen Materialien verwendet
eine Laserquelle mit den Eigenschaften, daß sie eine flache Ablationstiefe bzw.
einen flachen Ablationsbereich (etwa 0,2 μm bis etwa 5,0 μm), einen
niedrigen Ablationsenergiedichteschwellwert (etwa 0,2 bis 5 μJ/(10 μm)2) und extrem kurze Laserimpulse (mit einer
Dauer von etwa 0,01 Picosekunden bis etwa 2 Picosekunden pro Impuls) liefert,
um eine präzise
Steuerung der Gewebeentfernung zu erreichen. Die Querschnittsfläche des
Laserstrahls hat einen Durchmesser von etwa 10 μm. Das bevorzugte Lasersystem
weist einen Laser mit großer
Verstärkungsbandbreite
auf, wie z. B. Ti:Al2O3-, Cr:LiSrAlF6-, Nd:YLF-Laser oder ähnliche Laser mit einem bevorzugten
Wellenlängenbereich
von etwa 400 nm bis etwa 1900 nm, für den Augengewebe im allgemeinen
durchlässig
ist.
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Zur
Korrektur von Brechungsfehlern oder zur Behandlung von Augenkrankheiten
können
verschiedene Operationsverfahren ausgeführt werden. Der Operationsstrahl
kann so gelenkt werden, daß Hornhautgewebe
in einer vorgegebenen Menge und an einer vorgegebenen Stelle entfernt
wird, so daß der
kumulative Effekt die Entfernung von defektem oder nicht defektem
Gewebe oder eine Änderung
der Hornhautkrümmung
ist, um eine verbesserte Sehschärfe
zu erzielen. Exzisionen an der Hornhaut können in jeder vorgegebenen
Länge und
Tiefe und in geradlinigen oder gekrümmten Muster ausgeführt werden.
Alternativ können
Umschneidungen bzw. Zirkumzisionen von Gewebe ausgeführt werden,
um eine ausgedehnte Fläche
zu entfernen, wie bei einer Hornhauttransplantation. Die Erfindung
kann zur Exzision oder Photoablation von Bereichen innerhalb der
Hornhaut, der Kapsel, der Linse, der Glaskörper-Netzhaut-Membran und anderer
Strukturen innerhalb des Auges angewandt werden.
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Die
vorliegende Erfindung bietet ein verbessertes Gerät zu (der
Ausführung)
von Augenoperationen mit genauer Steuerung der Flexibilität der Gewebeentfernung
beim Abtragen von Gewebe an jeder gewünschten Stelle mit vorgegebener
Ablationstiefe, einer optisch glatten bearbeiteten Oberfläche nach
der Operation und einem schonenden Operationsstrahl für die Laserablationswirkung.
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Entsprechend
versteht es sich, daß die
Erfindung nicht durch die dargestellte konkrete Ausführungsform,
sondern nur durch den Umfang der folgenden beigefügten Patentansprüche beschränkt werden
soll.