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Die vorliegende Erfindung betrifft den monoklonalen Antikörper mit der
Bezeichnung 3.A9F5E1, der bei der ECACC unter der Nr. 93102638 hinterlegt
ist, ein Verfahren zur Herstellung der monoklonalen Antikörper gemäß der
Erfindung und ihre Anwendung für pharmazeutische und diagnostische Zwecke.
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Atherosklerose umfasst eine Kombination aus Veränderungen in der
Intima der Arterienwand, was zu Verdickungen und Verhärtungen der Arterien
führt; typische Läsionen wie beispielsweise Fettstreifen und fibröse Plaques, die
aus Lipiden, Proteinen und anderen Komponenten bestehen, werden zu
calcifizierten fibrösen Plaques, die die darunterliegenden Medien in späteren
Stadien beeinträchtigen. Der Ursache der Krankheit ist eine Reaktion auf eine
Verletzung der Endothelzellen und sie hat viele Eigenschaften mit
Entzündungsprozessen in anderen Geweben gemeinsam (Ross, 1986).
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Schlüsselelemente der atherosklerotischen Plaques sind die
Schaumzellen, die hauptsächlich von zirkulierenden Blut-Monocyten
abstammen. Nach Eindringen in die Arterienwand differenzieren Monocyten zu
Makrophagen die gern große Mengen an modifizierten Lipoproteinen
aufnehmen, was zur Schaumzellbildung führt. Die Verletzungen des
Arterienlumens unterbrechen den Blutstrom und führen letztendlich zu
klinischen Komplikationen wie beispielsweise Myocardinfarkt, Schlaganfall,
Thrombose, Angina, Nierenhypertension und Erkrankungen der peripheren
Blutgefäße.
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Eine frühe Detektion atherosklerotischer Plaques ist von
entscheidender Bedeutung, um eine rechtzeitige Intervention für eine
Reduktion der Plaque-Größe und -Bildung zu erlauben und eine erneute
Plaque-Bildung zu verhindern. Herkömmlicherweise wird die Arteriographie
für eine Diagnose fortgeschrittener Gefäßkrankheiten eingesetzt. Auf Grund
der aus einer Katheterisierung resultierenden Risiken wird die Arteriographie
nur bei Patienten mit einer fortgeschrittenen oder akuten atherosklerotischen
Erkrankung durchgeführt. Bis heute gibt es keine diagnostische Verfahren,
die eine frühe Detektion atherosklerotischer Plaques erlauben und es besteht
ein Bedarf an besseren nicht-invasiven Techniken und Reagenzien, die in der
Lage sind, frühe nicht-stenosierende, die Durchblutung nicht störende
arterielle Läsionen zu detektieren, zu kartieren und zu behandeln.
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Kodama et al. (WO 90/05748) hat ein Scavenger-Rezeptor-Molekül
und Antikörper gegen diesen Rezeptor für die Detektion und Behandlung von
Atherosklerose charakterisiert. Es handelt sich um ein Rezeptor-Protein mit
etwa 220 kDa, das acetyliertes und oxidiertes LDL bindet. Um diesen
Rezeptor zu isolieren, wurden PMA differenzierte THP-1 Zellen verwendet.
Zahlreiche Modelle für die Bildung von in vitro Schaumzellen sind
bereits für murine Zelllinien beschrieben, wo eines der klassischen Systeme
aus einer 48 stündigen Inkubation von murinen J774A.1 Zellen mit
acetyliertem Lipoprotein geringer Dichte (LDL) besteht, was zu einem
intrazellulären Cholesterol-Gehalt von > 100 ug/mg Zeliprotein und zu einer
Abnahme der Veresterung um +50% führt (Tabas et al., 1985; Via et al.,
1985; Snow et al., 1988; 1992). Im Gegensatz dazu konnten humane
Makrophagen-ähnliche Zelltinien HL-60 und U-937 nicht in Schaumzellen
unter Verwendung von acetyliertem LDL transformiert werden (Via et al.,
1985). Eine vorherige Induktion mit Phorbol-12-Myristat-13-Acetat (PMA)
oder ein konditioniertes Medium von Concanavalin A-stimulierten
Lymphocyten beeinflusste ihren Acetyl-LDL-Metabolismus nicht. Die humane
Monocyten-Zelllinie THP-1 (Tsuchiya et al., 1980) konnte mit PMA zu einem
differenziertem Phänotyp, der zahlreiche funktionale Makrophagen-
Charakteristika zeigt, induziert werden (Tsuchiya et al., 1982). Die
Suspensionszellen wurden in ihrem Wachstum gehemmt und haften an das
Substrat und sezernierten Lipoprotein-Lipase und Apolipoprotein E (Tajima et
al., 1985; Auwerx et al., 1988; Menju ef al., 1989). Hara et al. (1987)
beschrieben einen vermehrten Abbau von Acetyl-LDL in PMA-differenzierten
THP-1 Zellen, selbst wenn eine Gesamtcholesterolakkumulation von +45
ug/mg Zeliprotein nach 48 Stunden eher gering im Vergleich zu dem
beobachteten Cholesterol-Gehalt von aus atherosklerotischem Plaque
isolierten Schaumzellen ist, der normalerweise bis zu 300 ug/mg Protein
reicht (Haley et al., 1977; St. Clair, 1986). Ebenfalls enthielten die in einer
Studie von Yamamoto et al. (1988), die PMA-induzierte humane THP-1 und
UE-12 Zellen umfasste, gebildeten Schaumzellen nur 20-40 ug
Cholesterol/mg Protein.
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Deshalb besteht ein anhaltender Bedarf an der Etablierung eines in
vitro human Makrophagen-Schaumzellmodells, das atherosklerotischen
Plaque Schaumzellen hinsichtlich ihrer großen Mengen an intrazellulärem
Cholesterol und Cholesterylestern ähnelt.
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Mehrere Klassen Leukocyten-Endothel-Adhäsionsmoleküle sind
möglicherweise an der Atherogenese beteiligt. Zum Beispiel haften, vor ihrem
Einwandern in extravaskulares Gewebe, Monocyten/Makrophagen an
vaskularen Endothelzellen. Dieses Anhaften ist von den Wechselwirkungen
zwischen Zelloberflächen-Strukturen ("Ligand-Rezeptor" Paare) auf beiden
Zelltypen abhängig. Für die Monocyten/Makrophagen sind dies, unter
anderen, "Lymphocyten-funktionsassoziiertes Antigen-1" (LFA-1), Mac-1
und/oder p 150.95. Für die Endothelzellen sind dies, unter anderen,
"Interzelluläres Adhäsionsmolekül-1" (CAM-1) und ICAM-2.
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LFA-1, Mac-1 und p150.95 (in der "World Health Organization"
Nomenklatur als CD11a/CD18, CD11bICD18 beziehungsweise CD11c/CD18
bezeichnet) sind Mitglieder der beta 2 Integrin-Subfamilie (=Leukointegrin-
Subfamilie). Alle drei sind nicht-kovalent assoziierte alfabeta Membran-
Glycoproteine. Sie besitzen die gleiche beta-Untereinheit, haben aber
verschiedene alfa-Untereinheiten. Die Expression von LFA-1 ist nicht auf
Monocyten/Makrophagen beschränkt, da es auch auf B-Lymphocyten, T-
Lymphocyten und Granulocyten vorliegt. Obwohl LFA-1 ursprünglich durch
monoklonale Antikörper (mAk) identifiziert wurde, die T-Zell-vermitteltes
Abtöten hemmen, wurde später eine Beteiligung über seine
Wechselwirkungen mit seinen Liganden ICAM-1 und -2 in einem breiten Bereich
anderer Leukocyten-Funktionen (einschließlich T-Helfer und B-Lymphocyten-
Antwort, natürliches Abtöten, von Monocyten und Granulocyten vermittelte
Antikörper-abhängige Cytotoxizität, und, wie oben erwähnt, Anhaften von
Leukocyten an Endothelzellen, Fibroblasten und Epithelzellen) gezeigt. Für
einen allgemeinen Überblick über die "Leukointegrine" siehe Larson und
Springer (1990) und Springer (1990).
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ICAM-1 und ICAM-2 sind beide Mitglieder einer anderen Familie
Adhäsionsmoleküle, nämlich die Immunglobulin-Gen-Superfamilie. ICAM-1
(auch CD54 Antigen genannt) ist ein einkettiges Glycoprotein, dessen Masse
zwischen 76 und 114 kDa abhängig vom Ursprungszelltyp variiert. Es ist hoch
induzierbar auf einem großen Spektrum Zelltypen mit Cytokinen, wie
beispielsweise Tumor-Nekrose-Faktor, gamma-Interferon und Interleukin-1
(Dustin et al., 1988). ICAM-2 unterscheidet sich von ICAM-1 in der
Zellverteilung (siehe unten) und Cytokin-Induktion. Gestützt auf die Existenz
eines von ICAM-1 und ICAM-2- unabhängigen Adhäsionswegs an gereinigtes
LFA-1, wurde ein dritter Ligand (= ICAM-3) für LFA-1 postuliert (de
Fougerolles et al., 1991) und mit dem monoklonalen Antikörper CBR-IC3/1
charakterisiert (WO92/22323; de Fougerolles und Springer, 1992). Kürzlich
haben drei Forschergruppen eine cDNA-Sequenz für ICAM-3 (WO 93/14776;
Fawcett et al., 1992; Vazeux et al., 1992, de Fougerolles et al., 1993)
unabhängig voneinander beschrieben. Jüngst haben immunchemische,
funktionale und Proteinsequenzierungsuntersuchen gezeigt, dass ICAM-3
und CDw50 Antigen das gleiche Molekül sind (Juan et al., 1993). CDw50
wurde ursprünglich mit Hilfe zweier mAk (101-1D2 und 140-11) charakterisiert
und wurde einem der neuen Differenzierungscluster während des "Fourth
International Workshop on Human Leucocyte Differentiation Antigens"
zugeordnet (Hadam et al., 1990).
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Die Existenz dreier LFA-1 Liganden lässt eine Spezialisierung für
verschiedene Aspekte der LFA-1 abhängigen Leukocyten-Wechselwirkungen
vermuten (WO92/22323). ICAM-1 ist auf dem Endothel und vielen
Epithelzelltypen basal exprimiert und bei Entzündung und Immunität stark induziert,
wo es Zelllokalisation reguliert und spezifische Antigenerkennung erleichtert
(Wawryk et al., 1989). Da ICAM-2 der prädominante LFA-1 Ligand auf
rufiendem Endothel ist, kann dieser Adhäsionsweg wichtige Folgen für die
gewöhnliche Rezirkulation von LFA-1 tragenden Lymphocyten durch das
Gewebe-Endothel haben. Der Befund, dass (a) die Adhäsion von ruhenden
T-Lymphocyten an gereinigtem LFA-1 primär über ICAM-3 erfolgt (de
Fougerolles und Springer, 1992); (b) die höchste Expression von ICAM-3
mRNA in Zelltypen gefunden wird, die bei Antigenpräsentierung an T-Zellen
beteiligt sind (nämlich B-Zellen und Monocyten/Makrophagen) (Fawcett et al.,
1992; Vazeux et al., 1992); und (c) ICAM-3 viel besser exprimiert wird als die
anderen LFA-1 Liganden auf ruhenden Monocyten und Lymphocyten (de
Fougerolles und Springer, 1992) lässt auf eine wichtige Rolle für ICAM-3
beim Auslösen von Immunantworten schließen. Als Stütze dieser Hypothese
gilt der Befund, dass CDw50 mAk in der Lage sind, zum Teil primäre allogene
Antworten zu hemmen (Vilella et al., 1990). DE BAETSELIER et al. in Tissue
Antigens, Vol 42, 1993, Seite 412, veröffentlichen Antikörper, die ein
verstärktes Binden an THP-1 Schaumzellen zeigen.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen neuartigen ICAM-3
monoklonalen Antikörper bereitzustellen, der in der Lage ist, Schaumzellen
von aktivierten Nicht-Schaumzellen zu unterscheiden.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur
Herstellung besagter monoklonaler Antikörper bereitzustellen.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, Hybridomzelllinien,
die besagte monoklonale Antikörper produzieren, bereitzustellen.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, pharmazeutische
wie auch diagnostische Anwendungen für besagte monoklonale Antikörper
bereitzustellen.
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Sämtliche Ziele werden mit den Anwendungsformen der Erfindungen
erreicht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft aus Monocyten/Makrophagen
verwandten Zelllinien gebildete humane Schaumzellen, die einen
durchschnittlichen intrazellulären Cholesterol-Gehalt von mindestens 139 +
36 ug/mg Zellprotein, wie mittels HPLC bestimmt, zeigen, wobei besagtes
Cholesterol durch einen Veresterungsgrad von 46+6% charakterisiert ist, wie
mittels HPLC bestimmt.
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Die Bezeichnung "Schaumzellen" bezieht sich auf Lipid-beladene
Zellen, die im Allgemeinen in der Technik als Schaumzellen bezeichnet
werden und zum Beispiel in atherosklerotischen Plaques vorkommen (für
eine Übersicht über Schaumzellen siehe Bowyer & Mitchinson, 1989).
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Die Bezeichnung "Monocyten/Makrophagen verwandte Zelllinien" ist
von Lyons & Aschmann (1989) rezensiert und umfasst zum Beispiel THP-1
Zelllinien
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Die Bezeichnung "Cholesterylester" bezieht sich auf eine beliebig
veresterte Form von Cholesterol.
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Die Menge an Cholesterol und Cholesterylestern kann mittels
Umkehrphasen-HPLC bestimmt werden (Vercaernst et al., 1989), wie es im
Beispielteil beschrieben ist. Mengen, die mit anderen, in der Technik
bekannten Mitteln bestimmt werden, können gemäß der im Beispielteil der
vorliegenden Erfindung dargestellten Techniken festgestellt werden.
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Der Ausdruck "Moleküle, die spezifisch in den in vitro Schaumzellen
der vorliegenden Erfindung hochreguliert sind" bezieht sich auf Verbindungen
oder Moleküle, die ein stärkeres Binden an die "THP-1 Schaumzellen" der
vorliegenden Erfindung als an "THP-1 + PMA/RA Zellen" zeigen, wie es in der
vorliegenden Erfindung definiert ist.
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Wie im Beispielteil dargestellt, umfasst die vorliegende Erfindung
einen neuen Typ in vitro gebildeter humaner Schaumzellen, die durch ihre
hohen Mengen an intrazellulärem Cholesterol und Cholesterylestern
gekennzeichnet sind. Derartig hohe Mengen an intrazellulärem Cholesterol
sind für humane Monocyten/Makrophagen verwandte Zelllinien bis heute nie
erhalten worden und besitzen den Vorteil, dass sie mehr den in vitro
atherosklerotischen Plaque Schaumzellen hinsichtlich ihrer großen Mengen
an Cholesterol und Cholesterylestern ähneln.
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Die vorliegende Erfindung betrifft humane Schaumzellen, wie sie
oben definiert sind, die beispielsweise aus THP-1 Zellen hergestellt wurden,
die 24 Stunden mit einer Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M Phorbol-12-Myristat-13-
Acetat (PMA) und 0,5 · 10&supmin;&sup7; Retinsäure (RA) aktiviert und danach 48 Stunden
bei Anwesenheit von aggregiertem Lipoprotein (LDL) (THP-1 Schaum)
kultiviert wurden.
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THP-1 Zellen sind von der ATCC Sammlung (ATCC TIB 202)
beziehbar.
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Die Bezeichnung "aktiviert" oder differenziert ist von Dougherty &
McBride (1989) rezensiert.
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Die Bezeichnung "aggregiertes LDL" bezieht sich größere LDL-
Partikel, die wie im Beispielteil der vorliegenden Erfindung (Beschallung)
beschrieben oder mittels beliebig anderer, in der Technik bekannter
Verfahren, wie beispielsweise Verwirbelungsmischung (Khoo et al., 1988).
Phospholipase C Modifikation (Suits et al., 1989) erhalten werden können.
Der Aggregationsgrad wird nach der Präparation, wie im Beispielteil
beschrieben, oder mittels anderer in der Technik bekannter Verfahren
kontrolliert. Die bevorzugte Konzentration von aggregiertem LDL im Medium,
wie im Beispielteil offengelegt, beträgt 200 ug/ml. Die bevorzugten
Wachstumsbedingungen zur Bildung von THP-1 abgeleiteten Schaumzellen
sind ausführlich im Beispielteil dargelegt. Es ist allerdings zu verstehen, dass
beliebige dem Fachmann bekannte Modifikationen eingesetzt werden
können, die in THP-1 Zellen die Aufnahme von nativem LDL oder einem
beliebig modifizierten, in der Technik bekannten LDL erhöhen.
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Andere Monocyten/Makrophagen verwandte Zelllinien neben THP-1
könnten sich ebenfalls zur Bildung von Schaumzellen mit den oben
erwähnten Merkmalen und folgenden oben skizzierten Protokollen eignen.
Bis heute sind derartige Zelilinien nicht charakterisiert worden.
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Der Beispielteil der vorliegenden Erfindung zeigt, dass THP-1 Zellen,
die unter den hier genannten Bedingungen gewachsen sind, beachtlich hohe
intrazelluläre Cholesterol-Mengen enthalten wie oben angegeben. Die
humanen Schaumzellen enthalten gemäß Definition eine durchschnittliche
Cholesterol-Menge von mindestens 139 + 36 ug/mg Zeliprotein, wovon 46 +
6% in der Esterform vorliegt und die Zellen werden durch 24 stündige
Aktivierung von THP-1 Zellen mit einer Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M Phorbol-12-
Myristat-13-Acetat (PMA) und 0,5 · 10&supmin;&sup7; Retinsäure (RA) und danach 48
Stunden Kultivieren in Medium mit aggregiertem Lipoprotein geringer Dichte
erhalten und werden des weiteren als "THP-1 Schaum"-Zellen bezeichnet.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung humaner
Schaumzellen, wie oben definiert, zur Selektion von Verbindungen, die ein
verstärktes Binden an humane Schaumzellen (THP-1 Schaum), wie oben
definiert, im Vergleich zu ihrem Binden an humane Zellen, die durch 24
Stunden Aktivierung von THP-1 Zellen mit einer Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M
Phorbol-12-Myristat-13-Acetat (PMA) und 0,5 · 10&supmin;&sup7; Retinsäure (RA) und
danach 48 Stunden Kultivieren in Medium unter Lipid-freien Bedingungen
(THP-1 + 1PMA/RA) erhalten werden.
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Wie im Beispielteil gezeigt, können bestimmte Verbindungen
gefunden werden, die ein höheres Binden an THP-1 Schaumzellen als THP-1
Zellen zeigen, die durch 24 Stunden Aktivierung mit einer Mischung aus 2 ·
10&supmin;&sup7; M Phorbol-12-Myristat-13-Acetat (PMA) und 0,5 · 1&supmin;&sup7; Retinsäure (RA)
und danach 48 Stunden Kultivieren in Medium unter Lipid-freien Bedingungen
(als THP-1 + PMA/RA bezeichnet) erhalten werden.
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Das "verstärkte Binden" kann mittels indirekter Immunfluoreszenz,
wie beispielsweise mittels Durchflusscytometrie (FACS Analyse), oder mittels
einer beliebig anderen dem Fachmann bekannten Technik, wie
beispielsweise Immuno-Markierungs- oder Enzym-Markierungstechniken, bestimmt
werden. Die Bezeichnung "verstärktes Binden" bezieht sich auf ein
mindestens zweimal, bevorzugt dreimal und noch bevorzugter fünfmal so
starkes Binden wie das von der gleichen Verbindung beobachtete Binden an
THP-1 + PMA/RA Zellen.
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Die Bezeichnung "Verbindungen" bezieht sich auf einen beliebigen
Molekül-Typ wie beispielsweise Antikörper, Peptide Medikamente etc.
vorzugsweise allerdings auf monoklonale Antikörper. Derartige Verbindungen
können zur Feststellung des Vorhandenseins von Schaumzellen (zum
Beispiel in atherosklerotischen Plaques) oder zur Hemmung der Bildung
derartiger Schaumzellen durch Hemmung ihrer LDL-Aufnahme von Interesse
sein. Das THP-1 Schaumzell-Modell kann zum Testen neuer oder bekannter
Moleküle, chemischer oder pharmazeutischer Verbindungen bezüglich ihrer
inhibitorischen Kapazität für Lipoprotein-Aufnahme und Cholesterol-
Akkumulation eingesetzt werden, und dadurch eine Schaumzellbildung
verhindern. Das humane in vitro Schaumzell-Modell der vorliegenden
Erfindung kann folglich ebenfalls für Durchmusterung neuer oder bekannter
Peptide und Proteine und Komplexe davon eingesetzt werden, die als
Cholesterol-Akzeptoren und Carrier wirken, die für einen Cholesterol-Efflux
aus Lipid-beladenen Zellen sorgen und für das Entfernen von Cholesterol aus
atherosklerotischen Läsionen verwendet werden können.
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In dem Beispielteil der vorliegenden Erfindung werden mehrere
Beispiele angeführt, wie das humane Schaumzellsystem der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden kann, um spezifische Antikörper zu selektieren,
die ein verstärktes Binden an THP-1 Schaumzellen im Vergleich zu THP-1 +
PMA zeigen, wie es mittels inirekter Immunfluoreszenz bestimmt ist und die
als Schaumzell-Marker (zum Beispiel als atherosklerotische Prognose-
Marker) potenziell interessieren.
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Wie hier verwendet, bezieht sich die Bezeichnung "Antikörper" auf
polyklonale Antikörper, monoklonale Antikörper, humanisierte Antikörper,
einkettige Antikörper und Fragmente davon wie beispielsweise F(ab), F(ab')2,
Fv und andere Fragmente, die die Antigenbindungsfunktion des elterlichen
Antikörpers beibehalten.
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Besonders bevorzugte Beispiele von Verbindungen gemäß dieser
Anwendungsform der Erfindung sind monoklonale Antikörper. Die
Bezeichnung "monoklonaler Antikörper" bezieht sich auf eine Antikörper-
Zusammensetzung mit einer homogenen Antikörper-Population. Die
Bezeichnung ist nicht hinsichtlich der Species oder des Ursprungs des
Antikörpers beschränkt noch ist es beabsichtigt, die Art der Herstellung zu
beschränken. Die Bezeichnung umfasst vollständige Immunglobuline wie
auch Fragmente wie beispielsweise F(ab), F(ab')2, Fv und andere, die die
Antigenbindungsfunktion des Antikörpers beibehalten. Monoklonale
Antikörper von beliebigen Säuger-Species können in dieser Erfindung
verwendet sein. In der Praxis allerdings sind die Antikörper typischerweise
von der Ratte oder Maus, auf Grund der Verfügbarkeit von Ratten- oder
Maus-Zelllinien für die Herstellung der benötigten Hybrid-Zelllinien oder
Hybridome für die Produktion der Antikörper.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen monoklonalen Antikörper, der
dadurch gekennzeichnet ist, dass er ein verstärktes Binden an humane
Schaumzellen (THP-1 Schaum), wie oben definiert, im Vergleich zu seinem
1 Binden an humane Zellen zeigt, die durch 24 stündige Aktivierung von THP-1
Zellen mit einer Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M Phorbol-12-Myristat-13-Acetat
(PMA) und 0,5 · 10&supmin;&sup7; Retinsäure (RA) und danach 48 Stunden Kultivieren in
Medium unter Lipid-freien Bedingungen (THP-1 + PMA/RA) erhalten werden,
und wobei besagter Antikörper außerdem dadurch gekennzeichnet ist, dass
er ein Antigen bindet, das von dem monoklonalen Antikörper 3.A9F5E1
erkannt wird, der bei der ECACC Sammlung unter Nr. 93102638 am 26.
Oktober 1993 hinterlegt worden ist.
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ECACC steht für European Collection of Animal Cell Cultures.
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Zur Vereinfachung ist der monoklonale Antikörper "3.A9F5E1" des
weiteren als "3.A9" abgekürzt.
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Wie im Beispielteil gezeigt, ist der monoklonale Antikörper 3.A9, der
unter Nr. 93102638 bei der EACC hinterlegt ist, in der Lage, ein im
Beispielteil als 3.A9 Antigen bezeichnetes Antigen zu immunpräzipitieren.
Diese spezifische Anwendungsform der vorliegenden Erfindung umfasst
folglich jeden monoklonalen Antikörper, der ein verstärktes Binden an THP-1
Schaumzellen im Vergleich zu THP-1 + PMA/RA Zellen zeigt und der das
Antigen 3.A9 bindet.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen monoklonalen Antikörper, wie
oben definiert, der außerdem dadurch gekennzeichnet ist, dass er an eine
150 kDa Komponente bindet, wie sie beispielsweise auf KG-1a Zellen
vorhanden ist, wie mittels Immunpräzipitation und SDS-PAGE bestimmt
wurde.
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KG-1a Zellen sind von der ATCC Collection (ATCC CCL 246.1)
erhältlich.
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Wie im Beispielteil der vorliegenden Erfindung gezeigt, führt eine
Immunpräzipitation und SDS-PAGE Analyse des ¹²&sup5;I-markierten 3.A9
Antigens, das von radiomarkierten und lysierten KG-1a Zellen erhalten wurde,
zu einer Bande mit einem offensichtlichen Molekulargewicht von 150 kDa,
wenn es unter reduzierenden Bedingungen auf 7,5% Gelen läuft.
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Die Bezeichnung "reduzierende Bedingungen" bedeutet Zugabe von
2-Mercaptoethanol zum Probenpuffer.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen monoklonalen Antikörper, wie
oben definiert, der außerdem dadurch gekennzeichnet ist, dass er an ICAM-3
und nicht an ICAM-1 oder ICAM-2 bindet.
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Wie im Beispielteil der vorliegenden Erfindung (insbesondere in Fig.
2) gezeigt, binden der monoklonale Antikörper 3.A9 wie auch 8 zuvor
offengelegte anti-CAM-3 und 3 zuvor offengelegte CDw50 monoklonale
Antikörper an das Material, das von einer mit monoklonalem Antikörper 3.A9
präparierten Immunoaffinitätssäule eluiert wird. Die Spezifität dieser Reaktion
ist durch die Tatsache verdeutlicht, dass gegen ICAM-1, ICAM-2 oder andere
Moleküle gerichtete monoklonale Antikörper kein Binden zeigten, wenn sie
unter ähnlichen Bedingungen auf das immungereinigte Material aufgetragen
wurden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen monoklonalen Antikörper, wie
oben definiert, mit der Bezeichnung 3.A9F5E1 und der unter der Nr.
93102638 am 26. Oktober 1993 bei der ECACC hinterlegt wurde.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen monoklonalen Antikörper, wie
oben definiert, der mit dem Verfahren hergestellt ist, das die Schritte umfasst:
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(a) Immunisieren eines Tieres mit KG-1a Zellen,
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(b) Fusionieren der Milzzellen von besagtem Tier mit MyeJomzellen, um
Antikörper sezernierende Hybridomzellen zu bilden,
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(c) Durchmustern der Hybridomzellen auf Produktion von gegen KG-1a Zellen
gerichtete monoklonale Antikörpern und,
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(d) Durchmustern der Hybridomzellen, die in Schritt (c) positiv auf Produktion
von monoklonalem Antikörper bewertet wurden, der ein verstärktes Binden an
THP-1 Schaumzellen, wie oben definiert, im Vergleich zu seinem Binden an
THP-1 + PMA/RA Zellen, wie oben definiert, zeigt,
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(e) Kultivieren der gemäß Schritt (d) ausgewählten Hybridome in einem
geeigneten Kulturmedium,
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(f) Wiederfinden der monoklonalen Antikörper, die von den selektierten, wie in
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(e) kultivierten Hybridome sezerniert sind, oder wahlweise,
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(g) Implantieren der in (c) selektierten Hybridome in das Peritoneum einer
Maus und, wenn Ascites vom Tier produziert worden ist, Wiederfinden der
dann von Ascites gebildeten monoklonalen Antikörper.
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Monoklonale Antikörper werden unter Verwendung des Verfahrens
von Köhler und Milstein (1975) oder einer Modifikation davon hergestellt.
Typischerweise wird eine Maus oder Ratte, wie im Beispielteil beschrieben,
immunisiert. Die Milz (und gegebenenfalls mehrere große Lymphknoten)
werden entfernt und in einzelne Zellen getrennt. Die resultierenden B-Zellen
oder alle getrennten Milzzellen werden dann für eine Fusion mit
Myelomzellen induziert, um Hybridome zu bilden und werden dann in einem
Selektivmedium (z. B. Hypoxanthin, Aminopterin, Thymidin Medium, "HAT")
kultiviert. Die resultierenden Hybridome werden dann in Grenzverdünnung
ausplattiert und auf Produktion von Antikörpern, die spezifisch an das
gewünschte immunisierende Zelloberflächen-Antigen binden (und die nicht an
nicht-verwandte Antigene binden) getestet. Die selektierten mAk
sezernierenden Hybridome werden dann entweder in vitro (z. B. in
Gewebekulturflaschen oder Hohlfaserreaktoren) oder in vivo (als Ascites in Mäusen)
kultiviert:
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Der monoklonale Antikörper 3.A9 wurde, wie im Beispielteil hier
beschrieben, hergestellt. Andere monoklonale Antikörper der Erfindung
können ähnlich oder wie oben beschrieben hergestellt werden.
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Gemäß einer noch weiteren Anwendungsform betrifft die Erfindung
ein Antikörper-Derivat, wie beispielsweise ein Antikörper-Fragment, oder
einen humanisierten monoklonalen Antikörper oder einen einkettigen
Antikörper oder einen markierten monoklonalen Antikörper, wobei besagte
Derivate von einem monoklonalen Antikörper, wie oben definiert, abgeleitet
sind.
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Wie hier verwendet, bedeutet die Bezeichnung "humanisierte
Antikörper", dass mindestens ein Teil der Gerüstregionen eines
Immunglobulins von humanen Immunglobulin-Sequenzen abgeleitet sind.
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Wie hier verwendet, bezieht sich die Bezeichnung "einkettige
Antikörper" auf Antikörper, die mittels Bestimmen der Bindungsdomänen
(sowohl schwere als auch leichte Kette) eines bindenden Antikörpers und
Bereitstellen eines bindenden Teils, der den Erhalt der Bindungsfunktion
erlaubt, hergestellt sind. Dieses bildet im wesentlichen einen radikal
verkürzten Antikörper mit nur dem Teil der für das Binden des Antigens
notwendigen variablen Domäne. Bestimmung und Konstruktion einkettiger
Antikörper sind in U.S. Patent Nr. 4.946.778 von Ladner et al. beschrieben.
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Falls es gewünscht ist, können die Antikörper (ob polyklonal oder
monoklonal) unter Verwendung herkömmlicher Techniken markiert werden.
Geeignete Marker umfassen Fluorophore, Chromophore, radioaktive Atome
(besonders ³²P und ¹²&sup5;I), Elektronen-Dichte-Reagenzien, Enzyme und
Liganden mit spezifischen Bindungspartnern. Enzyme werden typischerweise
durch ihre Aktivität detektiert. Zum Beispiel Meerrettich-Peroxidase (HRP)
wird normalerweise über ihre Fähigkeit detektiert,
3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin (TMB) in ein blaues Pigment umzuwandeln, was mit einem
Spektrometer quantifizierbar ist. "Spezifischer Bindungspartner" bezieht sich
auf ein Protein, das in der Lage ist, ein Ligand-Molekül mit hoher Spezifität zu
binden wie es zum Beispiel im Falle eines Antigens und eines hierfür
spezifischen monoklonalen Antikörpers ist. Andere spezifische
Bindungspartner umfassen Biotin und Avidin oder Streptavidin, IgG und Protein A und
die zahlreichen in der Technik bekannten Rezeptor-Ligand Paare. Es ist zu
verstehen, dass die obige Beschreibung nicht die Aufgabe hat, die
verschiedenartigen Marker in verschiedene Klassen einzuordnen, da der
gleiche Marker in mehreren verschiedenen Verfahren Verwendung finden
kann. Zum Beispiel kann ¹²&sup5;I als ein radioaktiver Marker oder als ein
Elektronen-Dichte Reagenz dienen. HRP kann als ein Enzym oder als ein
Antigen für einen mAk dienen. Außerdem kann man verschiedene Marker für
einen gewünschten Effekt kombinieren. Zum Beispiel mAk und Avidin
erfordern ebenfalls Marker bei der praktischen Anwendung der Erfindung:
folglich kann man einen mAk mit Biotin markieren und sein Vorhandensein
mit ¹²&sup5;I markiertem Avidin detektieren oder mit einem mit HRP markierten
anti-Biotin mAk. Andere Permutationen und Möglichkeiten sind ohne weiteres
dem Fachmann bekannt und werden als gleichwertig im Rahmen der
Erfindung liegend betrachtet.
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Gemäß einer weiteren Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines monoklonalen Antikörpers, wie
oben definiert, wobei besagtes Verfahren mindestens die folgenden Schritte
umfasst:
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(a) Immunisieren eines Tieres mit KG-1a Zeilen,
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(b) Fusionieren der Milzzellen von besagtem Tier mit Myelomzellen, um
Antikörper sezernierende Hybridomzellen zu bilden,
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(c) Durchmustern der Hybridomzellen auf Produktion von gegen KG-1a Zellen
gerichtete monoklonale Antikörpern und,
-
(d) Durchmustern der Hybridomzellen, die in Schritt (c) positiv auf Produktion
von monoklonalem Antikörper bewertet wurden, der ein verstärktes Binden an
THP-1 Schaumzellen, wie oben definiert, im Vergleich zu seinem Binden an
THP-1 + PMA/RA Zellen, wie oben definiert, zeigt,
-
(e) Kultivieren der gemäß Schritt (d) ausgewählten Hybridome in einem
geeigneten Kulturmedium,
-
(f) Wiederfinden der monoklonalen Antikörper, die von den selektierten wie in
-
(e) kultivierten Hybridome sezerniert sind, oder wahlweise,
-
(g) Implantieren der in (c) selektierten Hybridome in das Peritoneum einer
Maus und, wenn Ascites vom Tier produziert worden ist, Wiederfinden der
dann von Ascites gebildeten monoklonalen Antikörper.
-
Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Hybridomzelllinie, wie oben
definiert, das die Schritte (a) bis (d) wie oben definiert umfasst.
-
Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung eine Hybridomzelllinie, die beispielsweise gemäß dem Verfahren
wie oben offengelegt hergestellt ist, das die Schritte (a) bis (d) wie oben
definiert umfasst.
-
Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen monoklonalen Antikörper, wie oben definiert, der
beispielsweise mit einem Verfahren hergestellt ist, das die folgenden Schritte
umfasst:
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(a) Kultivieren einer Hybridomzelllinie gemäß wie oben definiert in einem
geeigneten Kulturmedium,
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(b) Wiederfinden der monoklonalen Antikörper, die von den selektierten, wie
in (a) kultivierten Hybridome sezerniert sind, oder wahlweise,
-
(c) Implantieren der wie in (a) selektierten Hybridome in das Peritoneum einer
Maus und, wenn Ascites vom Tier produziert worden ist, Wiederfinden der
dann von Ascites gebildeten monoklonalen Antikörper.
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Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen monoklonalen Antikörper oder Derivat davon, wie oben
definiert, für die Verwendung als ein Medikament, insbesondere den
monoklonalen Antikörper 3.A9 zum Behandeln oder Supprimieren einer
Entzündung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere monoklonale
Antikörper, wie oben definiert, zum Behandeln oder Supprimieren einer
Entzündung. Dieser Aspekt der vorliegenden Erfindung leitet sich von der
Fähigkeit von ICAM-3 und seinen funktionalen Derivaten ab, mit Rezeptoren
der Leukointegrin-Familie von Molekülen, insbesondere LFA-1 zu
interagieren. Auf Grund der Fähigkeit von ICAM-3 mit LFA-1 zu interagieren,
können die Antikörper gegen ICAM-3 gemäß der vorliegenden Erfindung zur
Suppression (d. h. Prävention oder Attenuierung) einer Entzündung eingesetzt
werden.
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Die Bezeichnung "Entzündung" wie hier verwendet beinhaltet sowohl
die Reaktionen der spezifischen Abwehr als auch die Reaktionen der
unspezifischen Abwehr.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Anwendungsform betrifft die
vorliegende Erfindung monoklonale Antikörper wie oben definiert zum
Behandeln oder Supprimieren einer spezifischen Entzündung, insbesondere
zum Behandeln oder Supprimieren einer Entzündung als Antwort auf einen
Krankheitszustand, der aus der Gruppe ausgewählt ist bestehend aus
Hypersensibilitäts-Spätreaktion, Psoriasis, eine Autoimmunerkrankung,
Abstoßung eines Organ- oder Gewebetransplantats.
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Wie hier verwendet, bezieht sich die Bezeichnung "spezifische
Abwehr" beabsichtigterweise auf die Komponente des Immunsystems, die auf
das Vorhandensein eines spezifischen Antigens reagiert. Entzündung ist das
Resultat einer Antwort der spezifischen Abwehr, falls die Entzündung von
einer Reaktion der spezifischen Abwehr verursacht, vermittelt oder mit dieser
assoziiert ist. Beispiele für eine aus einer Reaktion der spezifischen Abwehr
resultierenden Entzündung umfassen die Reaktion auf Antigene wie
beispielsweise Rubella-Virus, Autoimmunkrankheiten und von T-Zellen
vermittelte Hypersensibilitäts-Spätreaktion (zu erkennen zum Beispiel in
Individuen, deren Mantoux-Test positiv ausfällt). Chronische
Entzündungskrankheiten und die Abstoßung von transplantiertem Gewebe und kompakten
Organen (z. B. Niere) und nicht kompakten Organen wie beispielsweise
Knochenmarktransplantate sind weitere Beispiele für Entzündungsreaktionen
der spezifischen Abwehr.
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Wie oben diskutiert, ist das Binden von ICAM-3 Molekülen an LFA-1
von zentraler Bedeutung für die Zelladhäsion. Durch den Adhäsionsprozess
sind die Lymphocyten in der Lage, auf das Vorhandensein von
Fremdantigenen im Tier zu ständig kontrollieren. Obwohl diese Prozesse
normalerweise erwünscht sind, sind sie ebenfalls die Ursache von
Transplantat-Abstoßungen kompakter Organe (z. B. Niere), Transplantat-
Abstoßungen nicht kompakter Organe (z. B. Knochenmark),
Gewebetransplantat-Abstoßung und vielen Autoimmunkrankheiten. Somit ist jedes
Mittel, das in der Lage ist, eine Zelladhäsion zu attenuieren oder zu
inhibieren, in Empfängern von Transplantaten kompakter Organe
(insbesondere Nierentransplantate), Transplantaten nicht kompakter Organe
(insbesondere Knochenmarktransplantate), Gewebetransplantaten oder für
Patienten mit Autoimmunkrankheiten hoch willkommen.
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Monoklonale Antikörper für Mitglieder der Leukointegrin-Familie
hemmen viele Adhäsions-abhängige Funktionen der Leukocyten
einschließlich Binden ans Endothel (Haskard et al., 1986), homotyper
Adhäsionen (Rothlein et al., 1986), Antigen und Mitogen induzierter
Proliferation von Lymphocyten (Davignon et al., 1981), Antikörper-Bildung
(Fischer et al., 1986) und Effektor-Funktionen aller Leukocyten wie
beispielsweise lytische Aktivität cytotoxischer T-Zellen (Krensky et al., 1984),
Makrophagen (Strassmann et al., 1986) und aller Zellen, die an Antikörperabhängigen
zellulären cytotoxischen Reaktionen beteiligt sind (Kohl et al.,
1984). In sämtlichen obigen Funktionen hemmen die Antikörper die Fähigkeit
des Leukocyten, an einem passenden Zellsubstrat zu haften, was dann
wiederum die mit dem Binden verknüpfte biologische Funktion hemmt.
Derartige Funktionen können, soweit sie ICAM-3/LFA-1 Wechselwirkungen
umfassen, mit anti-ICAM-3 Antikörpern supprimiert werden.
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Folglich können monoklonale Antikörper, die in der Lage sind, ICAM-
3 zu binden, wie beispielsweise die monoklonalen Antikörper gemäß der
vorliegenden Erfindung als entzündungshemmendes Mittel in einem Säuger
eingesetzt werden. Wichtig ist, dass diese Mittel sich von allgemeinen
entzündungshemmenden Mitte darin unterscheiden, dass sie in der Lage
sind, selektiv die Adhäsion zu hemmen und keine weiteren Nebenwirkungen
wie beispielsweise Nephrotoxizität, die mit herkömmlichen Mitteln verbunden
ist, besitzen.
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ICAM-3 vermittelt teilweise Adhäsionsereignisse, die für das
Ablaufen von Entzündungsreaktionen wie beispielsweise Hypersensibilitäts-
Spätreaktionen, notwendig sind. Folglich besitzen Antikörper (insbesondere
monoklonale Antikörper), die in der Lage sind, ICAM-3 zu binden, ein
therapeutisches Potenzial bei Attenuierung oder Eliminierung derartiger
Reaktionen.
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Diese möglichen therapeutischen Verwendungen können auf die
eine oder andere Weise verwertet werden: Erstens, kann eine
Zusammensetzung, die einen anti-ICAM-3 monoklonalen Antikörper enthält, einem
Patienten, der an Hypersensibilitäts-Spätreaktionen leidet, verabreicht
werden. Zum Beispiel könnten derartige Zusammensetzungen einem
Individuum bereitgestellt werden, das einen Kontakt mit Antigenen gehabt
hatte wie beispielsweise Toxicodendron diversilobum, Toxicodendron
radicans ssp. divaricatum etc. In einer anderen Anwendungsform wird ein
monoklonaler Antikörper, der in der Lage ist, an ICAM 3 zu binden, einem
Patienten gemeinsam mit einem Antigen verabreicht, um eine nachfolgende
Entzündungsreaktion zu verhindern. Folglich kann die zusätzliche
Verabreichung eines Antigens mit einem anti-ICAM-3 Antikörper eine
zeitweilige Toleranz eines Individuums für eine nachfolgende Präsentation für
dieses Antigen bewirken.
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Da Leukocyten-Adhäsionsmangel-Krankheit (LAD) Patienten, denen
LFA-1 fehlt, keine Entzündungsreaktion durchlaufen, wird geglaubt, dass ein
Antagonismus von natürlichen Liganden von LFA-1 ebenfalls eine
Entzündungsreaktion hemmt. Die Fähigkeit von Antikörpern gegen ICAM-3,
eine Entzündung zu hemmen, liefert die Basis für ihre therapeutische
Anwendung bei Behandlung chronischer Entzündungskrankheiten und
Autoimmunkrankheiten wie beispielsweise Lupus erythematodes,
autoimmune Thyroiditis, experimentelle allergische Enzephalitis (EAE),
Multiple Sklerose, einige Diabetes-Formen, Reynauds Syndrom, rheumatoicjp
Arthritis etc. Derartige Antikörper können ebenfalls für eine Therapie bei
Behandlung von Psoriasis eingesetzt werden.
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Im Allgemeinen können die anti-ICAM-3 Antikörper der vorliegenden
Erfindung allein oder in Kombination mit anderen ICAM-3 und/oder ICAM-1
und/oder ICAM-2 Antikörpern bei Behandlung dieser Krankheiten, die
gegenwärtig mit einer Steroid-Therapie behandelt werden, verabreicht
werden.
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In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung können derartige
Entzündungs- und immune Abstoßungsreaktionen supprimiert (d. h. entweder
verhindert oder abgeschwächt) werden durch Bereitstellen einem Patienten,
der einer Behandlung bedarf, einer hinreichenden Menge eines
entzündungshemmenden Mittels, um besagte Entzündung zu supprimieren. Geeignete
entzündungshemmende Mittel umfassen einen Antikörper, der in der Lage ist,
an ICAM-3 zu binden; ein Fragment von besagtem Antikörper, wobei
besagtes Fragment in der Lage ist, an ICAM-3 zu binden; im wesentlichen
reines ICAM-3.
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Die Erfindung umfasst außerdem die oben beschriebenen Verfahren
zum Supprimieren einer Entzündungsreaktion der spezifischen Abwehr, wo
ein immunsupprimierendes Mittel dem Patienten bereitgestellt wird. Ein
derartiges Mittel wird bevorzugt in einer geringeren Dosis (d. h. eine
suboptimale Dosis) als normalerweise erforderlich bereitgestellt. Die
Verwendung einer suboptimalen Dosis ist auf Grund des Synergieeffektes der
Mittel der vorliegenden Erfindung möglich. Beispiele geeigneter
Immunsuppresiva umfassen, sind aber hierauf nicht beschränkt,
Dexamethason, Azathioporin, ICAM-1, ICAM-2 oder Cyclosporin A.
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Anti-ICAM-3 Antikörper können zur Prävention einer Abstoßung
eines kompakten Organs oder Gewebes, z. B. Niere, Abstoßung eines nicht
kompakten Organs, z. B. Knochenmark, oder zur Modifizierung autoimmuner
Antworten bei Säugern verwendet werden. Von Bedeutung ist, dass die
Verwendung monoklonaler Antikörper, die in der Lage sind, ICAM-3 zu
erkennen, Organtransplantationen sogar zwischen Individuen mit einer HLA
Inkompatibilität erlauben.
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Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen wie oben definierten Antikörper zum Behandeln oder
Supprimieren einer nicht spezifischen Entzündung als Reaktion auf einen
Zustand, der aus der Gruppe ausgewählt ist bestehend aus akutes
Lungenversagen (ARDS), multiples Organschädigungssyndrom nach Sepsis,
Trauma oder Hämorrhagie, Reperfusionsschädigung von myokardialen oder
anderem Gewebe, akute Glomerulonephritis, reaktive Arthritis, Dermatosen
mit akut entzündlichen Komponenten, akute eitrige Meningitis oder anderen
entzündlichen Störungen des zentralen Nervensystems (z. B. Schlaganfall),
thermische Schädigung, Hämodialyse, Leukophorese, Colitus ulcerosa,
Morbus Crohn, nekrotisierende Enterokolitis, mit einer Granulocyten-
Transfusion assoziierte Syndrome und Zytokin-induzierte Toxizität.
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Wie hier verwendet, bezieht sich eine Reaktion der "nicht
spezifischen Abwehr" beabsichtigterweise auf eine von Leukocyten
vermittelte Reaktion, die kein immunologisches Gedächtnis besitzen.
Derartige Zellen umfassen Granulocyten und Makrophagen. Wie hier
verwendet, soll eine Entzündung die Folge einer Reaktion der nicht
spezifischen Abwehr sein, falls die Entzündung von einer Reaktion der nicht
spezifischen Abwehr hervorgerufen, vermittelt oder mit ihr assoziiert ist.
Beispiele von Entzündungen, die wenigstens teilweise aus einer Reaktion der
nicht spezifischen Abwehr resultieren, umfassen akutes Lungenversagen
(ARDS), multiples Organschädigungssyndrom nach Sepsis, Trauma oder
Hämorrhagie, Reperfusionsschädigung von myokardialen oder anderem
Gewebe, akute Glomerulonephritis, reaktive Arthritis, Dermatosen mit akut
entzündlichen Komponenten, akute eitrige Meningitis oder anderen
entzündlichen Störungen des zentralen Nervensystems (z. B. Schlaganfall),
thermische Schädigung, Hämodialyse, Leukophorese, Colitus ulcerosa,
Morbus Crohn, nekrotisierende Enterokolitis, mit einer Granulocyten-
Transfusion assoziierte Syndrome und Zytokin-induzierte Toxizität.
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Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen wie oben definierten Antikörper zum Behandeln oder
Supprimieren der Metastasierung einer hämatopoetischen Tumorzelle, wobei
besagte Zelle ein funktionales Mitglied der CD11/18 Familie für eine Migration
benötigt und besagtes Mittel besagtem Patienten in einer hinreichenden
Menge zum Supprimieren besagter Metastasierung bereitgestellt wird.
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Gemäß einer noch anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen wie oben definierten Antikörper zum Behandeln oder
Supprimieren der extravaskularen Migration viral infizierter Leukocyten und
besagtes ICAM-3 modulierendes Mittel wird einem Patienten mit derartigen
Leukocyten in einer hinreichenden Menge zum Supprimieren der Migration
besagter Leukocyten verabreicht.
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Gemäß einer noch anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen wie oben definierten Antikörper zum Behandeln oder
Supprimieren der Migration von mit einer asthmatischen Reaktion
assoziierten Zellen und besagtes ICAM-3 modulierendes Mittel wird einem
Patienten in einer hinreichenden Menge zum Supprimieren der mit Asthma
assoziierten Zellmigration bereitgestellt.
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In dieser Anwendungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel
verwendet, das in der Lage ist, LFA-1/ICAM-3 Wechselwirkungen zu
modulieren. Genauer, besagtes Verfahren umfasst Verabreichen einer
wirksamen Menge eines Antiasthmamittels an ein Individuum, das einer
derartigen Behandlung bedarf.
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Die Antiasthmamittel der vorliegenden Erfindung umfassen die, wie
oben definierten, anti-ICAM-3 Antikörper, die in der Lage sind, die Fähigkeit
zum Binden einer Zelle an LFA-1 zu beeinträchtigen. Antikörper, die an
ICAM-3 binden, supprimieren die Migration Eosinophiler, in dem sie die
Fähigkeit von dem auf diesen Zellen exprimierten IGAM-3 beeinträchtigen, an
einen LFA-1 Rezeptor exprimierende Zellen zu binden.
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Die Antiasthmamittel der vorliegenden Erfindung sind dafür bestimmt
Empfängern in einer hinreichenden Menge bereitgestellt zu werden, um die
Schwere, Ausmaß oder Dauer der Asthmasymptome zu verringern oder
abzuschwächen.
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Die Mittel der vorliegenden Erfindung können entweder allein oder in
Kombination mit einem oder mehreren zusätzlichen Antiasthmamitteln (wie
beispielsweise Methylxanthinen (wie beispielsweise Theophyllin),
betaadrenerge Agonisten (wie beispielsweise Catecholamine, Resorcinole,
Saligenine und Ephedrin-, Glucocorticoide (wie beispielsweise
Hydrocortison)) verabreicht sein, um die Menge derartiger benötigter Mittel zur
Behandlung asthmatischer Symptome zu verringern.
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Die Verabreichung der Mittel der vorliegenden Erfindung kann
entweder für einen "prophylaktischen" oder "therapeutischen" Zweck erfolgen.
Wenn es prophylaktisch bereitgestellt ist, wird das Mittel vor einem beliebigen
Asthmasymptom bereitgestellt. Die prophylaktische Verabreichung des
Mittels dient der Prävention oder Attenuierung einer beliebigen
nachfolgenden asthmatischen Reaktion. Wenn es therapeutisch bereitgestellt ist,
wird das Mittel bei (oder kurz nach) Ausbruch eines Asthma-Symptoms
bereitgestellt.
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Die therapeutische Verbreichung des Mittels dient zur
Abschwächung eines aktuellen Asthma-Ereignisses. Die Mittel der
vorliegenden Erfindung können folglich entweder vor dem Ausbruch eines
voraussichtlichen Asthma-Ereignisses (sowie um die voraussichtliche
Schwere, Dauer oder Ausmaß des Ereignisses abzuschwächen) oder nach
Einsetzen des Ereignisses bereitgestellt werden.
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Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die als aktive Substanz
einen monoklonalen Antikörper oder ein Derivat davon, wie oben definiert,
enthält.
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Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die Erfindung die
Verwendung eines monoklonalen Antikörpers oder eines Derivats davon, wie
oben definiert, zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
irgendeiner Erkrankung, die aus der Gruppe ausgewählt ist bestehend aus:
spezifische Entzündung als Reaktion auf einen Zustand, der aus der Gruppe
ausgewählt ist bestehend aus: Hypersensibilitäts-Spätreaktion, Symptom bei
Psoriasis, eine Autoimmunerkrankung, Abstoßung eines Organs- oder
Gewebetransplantats, z. B. Knochenmark- oder Nierentransplantat,
unspezifische Entzündung auf einen Zustand aus der Gruppe bestehend aus:
akutes Lungenversagen (ARDS), multiples Organschädigungssyndrom nach
Sepsis, Trauma oder Hämorrhagie, Reperfusionsschädigung von
myokardialen oder anderem Gewebe, akute Glomerulonephritis, reaktive
Arthritis, Dermatosen mit akut entzündlichen Komponenten, akute eitrige
Meningitis oder anderen entzündlichen Störungen des zentralen
Nervensystems (z. B. Schlaganfall), thermische Schädigung, Hämodialyse,
Leukophorese, Colitus ulcerosa, Morbus Crohn, nekrotisierende Entecokolitis,
mit einer Granulocyten-Transfusion assoziierte Syndrome und
Zytokininduzierte Toxizität, Metastasierung von hämatopoetischen Tumorzellen,
extravaskuläre Migration von virusinfizierten Leukocyten, Asthma, etc.
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Die Antikörper dieser Erfindung sind mit einer Konzentration
verabreicht, die für eine Prävention oder Behandlung eines der zuvor
genannten Krankheitsstadien therapeutisch wirksam ist. Um dieses Ziel zu
erreichen, können die Antikörper unter Verwendung einer Vielzahl an
geeigneten, in der Technik bekannten Trägern formuliert sein.
Typischerweise werden die Antikörper mittels Injektion, entweder intravenös oder
intraperitoneal, verabreicht. Verfahren zur Durchführung dieser
Verabreichung sind dem Fachmann bekannt. Es ist ebenfalls möglich,
Zusammensetzungen zu erhalten, die topisch oder oral verabreicht werden können, oder
die in der Lage sind, muköse Membranen zu durchdringen.
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Vor Verabreichung an Patienten können Formulantien zu den
Antikörpern gegeben werden. Eine flüssige Formulierung ist bevorzugt. Zum
Beispiel können diese Formulantien Öle, Polymere, Vitamine, Kohlenhydrate,
Aminosäuren, Salze, Puffer, Albumin, Tenside oder Füllstoffe umfassen.
Bevorzugte Kohlenhydrate umfassen Zucker oder Zuckeralkohole wie
beispielsweise Mono-, D1- oder Polysaccharide oder wasserlösliche Glucane.
Die Saccharide oder Glucane können Fructose, Dextrose, Lactose, Glucose,
Mannose, Sorbose, Xylose, Maltose, Sucrose, Dextran, Pullulan, Dextrin,
alpha und beta Cyclodextrin, lösliche Stärke, Hydroxyethylstärke und
Carboxymethylcellulose oder Mischungen davon umfassen. Am
bevorzugtesten ist Sucrose. "Zuckeralkohol" ist als ein C4 bis C8
Kohlenhydrat mit einer OH-Gruppe definiert und Galactit, Inosit, Mannit, Xylit,
Sorbit, Glycerin und Arabit umfasst. Am bevorzugtesten ist Mannit. Diese
oben erwähnten Zucker oder Zuckeralkohole können einzeln oder in
Kombination verwendet sein. Es gibt keine festgelegte Grenze für die
eingesetzte Menge, solange der Zucker oder Zuckeralkohol löslich im
wässrigen Präparat ist. Bevorzugt liegt die Zuckerkonzentration zwischen 1,0
wlv% und 7,0 w/v%, bevorzugter zwischen 2,0 und 6,0 w/v%. Bevorzugte
Aminosäuren umfassen linksdrehende (L) Formen von Carnitin, Arginin und
Betain; allerdings können auch andere Aminosäuren zugegeben sein.
Bevorzugte Polymere umfassen Polyvinylpyrrolidon (PVP) mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 2.000 und 3.000 oder
Polyethylenglycol (PEG) mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
zwischen 3.000 und 5.000. Ebenfalls bevorzugt ist die Verwendung eines
Puffers in der Zusammensetzung, um pH-Änderungen in der Lösung vor
Lyophilisierung oder nach Rekonstitution zu minimieren. Fast jeder
physiologische Puffer kann verwendet sein, aber Citrat-, Phosphat-, Succinat-
und Glutamatpuffer oder Mischungen davon sind bevorzugt. Am
bevorzugtesten ist ein Citratpuffer. Vorzugsweise liegt die Konzentration von
0,001 bis 0,003 molar. Tenside, die zur Formulierung gegeben sein können,
sind in EP Patentanmeldung Nr. EP 0 270 799 und EP 0 268 110 gezeigt.
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Zusätzlich können die Antikörper durch kovalente Konjugation an ein
Polymer chemisch modifiziert sein, um zum Beispiel ihre Halbwertzeit im
Kreislauf zu erhöhen. Bevorzugte Polymere und Verfahren, Antikörper an
Peptide zu binden, sind in U.S. Patenten Nr. 4,766,106; 4,179,337; 4,495,285
und 4.609.546 gezeigt. Bevorzugte Polymere sind polyoxyethylierte Polyole
und Polyethylenglycol (PEG). PEG ist in Wasser bei Raumtemperatur löslich
und besitzt die allgemeine Formel: R(O-CH&sub2;-CH&sub2;)nO-R, worin R ein
Wasserstoff oder eine Schutzgruppe wie beispielsweise eine Alkyl- oder
Alkanol-Gruppe sein kann. Vorzugsweise besitzt die Schutzgruppe zwischen
1 und 8 Kohlenstoffe, bevorzugter ist dies eine Methyl-Gruppe. Der Wert für n
ist eine positive gerade Zahl, vorzugsweise zwischen 1 und 1.000,
bevorzugter zwischen 2 und 500. Das PEG besitzt ein bevorzugtes
durchschnittliches Molekulargewicht zwischen 1.000 und 40.000, bevorzugter
zwischen 2.000 und 20.000, am bevorzugtesten zwischen 5.000 und 12.000.
Vorzugsweise besitzt PEG mindestens eine Hydroxy-Gruppe, bevorzugter
eine terminale Hydroxy-Gruppe. Die Hydroxy-Gruppe ist vorzugsweise
aktiviert. Allerdings ist es zu verstehen, dass die Art und Menge der reaktiven
Gruppen variiert werden können, um einen kovalent konjugierten
PEG/Antikörper der vorliegenden Erfindung erhalten.
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Wasserlösliche polyoxyethylierte Polyole sind ebenfalls in der
vorliegenden Erfindung zweckdienlich. Sie umfassen polyoxyethyliertes
Sorbit, polyoxyethylierte Glucose, polyoxyethyliertes Glycerin (POG) etc.
POG ist bevorzugt. Ein Grund ist, dass das Glycerin-Rückgrat von
polyoxyethyliertem Glycerin das gleiche Rückgrat ist, das auch
natürlicherweise zum Beispiel in tierischen und menschlichen Mono-, Di- und
Triglyceriden vorhanden ist. Deshalb würde eine Verzweigung nicht
notwendigerweise als Fremdmittel im Körper zu erkennen sein. Das POG
besitzt ein bevorzugtes Molekulargewicht in der gleichen Größenordnung wie
PEG. Die Struktur von POG ist in Knauf et al., 1988, gezeigt und eine
Diskussion über POG/IL-2 Konjugate ist in U.S. Patent Nr. 4.766.106 zu
finden.
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Ein anderes System zur Abgabe von Medikamenten mit verlängerter
Halbwertzeit im Kreislauf ist das Liposom. Verfahren zur Herstellung von
Liposomen-Abgabe-Systemen sind in Gabizon et al., 1982 und Szoka, 1980
diskutiert. Andere Medikament-Abgabe-Systeme sind in der Technik bekannt
und in z. B. Poznansky, 1984 beschrieben.
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Nachdem die flüssige pharmazeutische Zusammensetzung
hergestellt ist, wird sie vorzugsweise lyophilisiert, um einen Abbau zu
vermeiden und die Sterilität zu erhalten. Verfahren zum Lyophilisieren
flüssiger Zusammensetzungen sind dem Fachmann bekannt. Unmittelbar vor
Gebrauch kann die Zusammensetzung mit einem sterilen Verdünnungsmittel
(zum Beispiel Ringer Lösung, destillliertes Wasser oder sterile Saline), das
zusätzliche Inhaltsstoffe umfassen kann, wiederhergestellt werden. Nach
Wiederherstellung wird die Zusammensetzung bevorzugt Patienten mittels
dem Fachmann bekannter Verfahren verabreicht.
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Wie oben dargelegt, sind die Antikörper der vorliegenden Erfindung
zur Behandlung von Humanpatienten verwendet, um eines der oben
definierten Krankheitsstadien zu verhindern oder zu behandeln. Der
parenterale Verabreichungspfad ist bevorzugt. Bei der parenteralen
Verbreichung sind die Zusammensetzungen dieser Erfindung in einer
Dosiseinheit in injizierbarer Form formuliert beispielsweise als eine Lösung,
Suspension oder Emulsion, in Verbindung mit einem pharmazeutisch
geeigneten parenteralen Vehikulum. Derartige Vehikel sind von Natur aus
nicht toxisch und nicht therapeutisch. Beispiele derartiger Vehikel sind Saline,
Ringer-Lösung, Dextrose-Lösung und Hank-Lösung. Nichtwässrige Vehikel
wie beispielsweise fette Öle und Ethyloleat können auch verwendet sein. Ein
bevorzugtes Vehikel ist 5% Dextrose in Saline. Das Vehikel kann geringe
Mengen an Additiven wie beispielsweise Substanzen, die die Isotonität und
chemische Stabilität verstärken, einschließlich Puffer und
Konservierungsmittel enthalten.
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Die Dosierung und die Verabreichungsart sind vom Individuum
abhängig. Im Allgemeinen sind die Zusammensetzungen so verabreicht, dass
die Antikörper in einer Dosis zwischen 1 ug/kg und 20 mg/kg, bevorzugter
zwischen 20 ug/kg und 10 mg/kg, am bevorzugtesten zwischen 1 und 7
mg/kg gegeben werden. Vorzugsweise wird eine Bolus-Dosis gegeben, um
die zirkulierenden Mengen auf das 10-20fache und für 4-5 Stunden nach der
Bolus-Dosis zu erhöhen. Eine kontinuierliche Infusion kann ebenfalls nach
der Bolus-Dosis gegeben werden. Falls dies der Fall ist, können die
Antikörper mit einer Dosis zwischen 5 und 20 ug/kg/Minute, bevorzugter
zwischen 7 und 15 ug/kg/Minute, infundiert werden.
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Gemäß einer ebenso bevorzugten Anwendungsform betrifft die
vorliegende Erfindung die Verwendung eines monoklonalen Antikörpers oder
Derivats davon zur Herstellung eines diagnostischen oder in vivo
bildgebenden Mittels eines beliebigen der oben erwähnten Krankheitsstadien.
Da ICAM-3 in fast allen Entzündungsherden exprimiert ist, kann ein
chimärer Antikörper, der in der Lage ist, an ICAM-3 zu binden, als
bildgebendes Mittel oder Visualisierungsmittel der Infektions- und
Entzündungsherde in einem Patienten eingesetzt sein.
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Gemäß einer bevorzugten Anwendungsform sind ein Antikörper,
Fragmente, Analoga und Derivate davon mittels Verwendung von Halogen-
Radioisotopen wie beispielsweise ¹³¹I, ¹²&sup5;I, Metall-Radionukliden &sup6;&sup7;Cu, ¹¹¹In,
&sup6;&sup7;Ga, &sup9;&sup9;Tc etc.; Affinitätsmarkern (wie beispielsweise Biotin, Avidin etc.);
Fluoreszenzmarkern, paramagnetischen Atomen etc. detektierbar markiert
und wird einem Patienten zur Lokalisierung der Infektions- oder
Entzündungsherdes bereitgestellt. Verfahren zur Durchführung einer
derartigen Markierung sind dem Fachmann bekannt. Ein Überblick über die
klinische Anwendung von Antikörpern bei diagnostischer Bildgebung ist in
Grossman, 1986; Unger et al., 1985; Khaw et al., 1980; gegeben.
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Die Detektion der Fokusse von derartig detektierbar markierten
Antikörpern ist ein Hinweis auf den Ort der Entzündung, Tumorentwicklung
oder atherosklerotischer Plaques. In einer Anwendungsform erfolgt die
Prüfung auf eine Entzündung durch Entnahme von Gewebeproben,
einschließlich Blutzellen, und Inkubieren derartiger Proben in Gegenwart von
detektierbar markierten Antikörpern. In einer bevorzugten Anwendungsform
ist die Technik in nicht-invasiver Weise mittels Verwendung von
Kernresonanztomographie (MRI),
Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT) oder Fluorographie und extrakorporalen
Detektionsmitteln (Perkins et al., 1988; Mach et al., 1991) etc durchgeführt. Ein
derartiger Diagnosetest kann zur Kontrolle von Organtransplantat-
Empfängern auf frühe Anzeichen einer möglichen Gewebeabstoßung
eingesetzt sein. Derartige Tests können ebenfalls durchgeführt werden, um
die Disposition eines Individuums für rheumatoide Arthritis oder andere
chronische Entzündungskrankheiten zu bestimmen.
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Gemäß einer anderen Anwendungsform betrifft die vorliegende
Erfindung die Verwendung eines monoklonalen Antikörpers oder eines
Derivats davon, wie oben definiert, zur Herstellung eines diagnostischen und
in vitro bildgebenden Mittels von Atherosklerose.
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Die vorliegende Erfindung wird nun mit Bezug auf die folgenden
Beispiele, die besonders vorteilhafte Anwendungsformen zeigen, erläutert.
Allerdings sollte angemerkt werden, dass diese Anwendungsformen als
Beispiele dienen und die Erfindung in keiner Weise beschränken.
Liste der Abkürzungen
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AP: alkalische Phosphatase
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BSA: bovines Serumalbumin
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CD: Differenzierungscluster
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CHAPS: 3-[(3-Cholamidopropyl)-dimethylammonio]-1-propansulfonat
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D'PBS: Dulbeccos Phosphat-gepufferte Sahne ohne Ca²&spplus; und Mg²&spplus;
-
EDTA: Ethylendiamintetraessigsäure-Natriumsalz
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FACS: Fluoreszenz-aktivierter Zellsortierer
-
FCS: fötales Kälberserum
-
FITC: Fluoresceinisothiocyanat
-
HPLC: Hochleistungsflüssigchromatographie
-
ICAM: intrazelluläres Adhäsionsmolekül
-
LDL: Lipoprotein geringer Dichte
-
LFA-1: Lymphocyten-funktionsassoziiertes Antigen-1
-
LPDS: Lipoproteinmangel-Serum
-
mAk: monoklonaler Antikörper
-
MFI: mittlere Fluoreszenzintensität
-
NP-40: Nonidet P-40
-
NRS: Kaninchennormalserum
-
PAGE: Polyacrylamidgelelektrophorese
-
PBS: Phosphat-gepufferte Saline
-
PEG: Polyethylenglycol
-
PMA: Phorbol-12-Myristat-13-Acetat
-
PMSF: Phenylmethylsulfonylfluorid
-
RA: Retinsäure
-
SDS: Natriumdodecylsulfat
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THP-1 + PMA/RA: THP-1 Zellen, die 24 Stunden mit einer Mischung aus
2 · 10&supmin;&sup7; PMA und 0,5 · 10&supmin;&sup7; RA aktiviert und dann 48 Stunden unter
Lipidfreien Bedingungen kultiviert wurden
-
THP-1 Schaum: THP-1 Zellen, die 24 Stunden mit einer Mischung aus
2 · 10&supmin;&sup7; PMA und 0,5 · 10&supmin;&sup7; RA aktiviert und nachfolgend 48 Stunden mit
aggregierten Lipoproteinen geringer Dichte inkubiert wurden
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VLA: spätes Aktivierungsantigen
Legenden der Figuren
-
Fig. 1A und 1B: Immunpräzipitationen vom 3.A9 Antigen. Fig. 1A: ¹²&sup5;I
markierter KG-1a Zellextrakt wurde mit mAk 3.A9 immunpräzipitiert und
mittels 7,5% SDS-PAGE unter reduzierenden (Spur 1) oder
nichtreduzierenden (Spur 2) Bedingungen untersucht. Molekulargewichtsmarker
(200 kDa, 97 kDa, 69 kDa sind auf der Linken Seite gezeigt). Fig. 1 B: ¹²&sup5;I
markierter KG-1 Zellextrakt wurde mit mAk 1.24 (Isotypkontrolle) (Spur 2),
TS2/9 (CD58) (Spur 3), 3.A9 (Spur 4), CLB-LFA-1/2 (CD11a) (Spur 5), CLB-
LFA-1/1 (CD18) (Spur 6) und HP2/1 (anti-VLA-4) (Spur 7) präzipiert.
-
Molekulargewichtsmarker (200 kDa, 97 kDa, 69 kDa beziehungsweise 46
kDa sind in Spur 1 gezeigt).
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Fig. 2: Binden von 3.A9, anti-ICAM-3, CDw50 und Kontrollantikörpern an
affinitätsgereinigtem 3.A9 Antigen. 3.A9 Antigen wurde mittels
Affinitätschromatographie von humanem Milzzellextrakt gereinigt.
Eluatfraktionen wurden auf Mikrotiterplatten geschichtet und auf Binden an
3.A9, anti-ICAM-3, CDw50 und Kontrollantikörpern mittels
Enzymgebundenen Immunoassays getestet.
-
Fig. 3: Hochregulation von 3.A9 auf THF-1 Schaumzellen. mAk 3.A9 wurde
mittels indirekter Immunfluoreszenz auf THF-1 Zellen in drei
Differenzierungsstadien (THP-1, THP-1 + PMA/RA, THP-1 Schaum; zur Definition dieser
Zelipopulationen siehe Beispiel 6) getestet mAk 3.A9 zeigt ein verstärktes
Binden auf THP-1 Schaumzellen im Vergleich zu THP-1 und THP-1
+ PMA/RA Zellen in allen neun durchgeführten Experimenten. Mittlere
Fluoreszenzintensität (auf einer vierdekadischen logarithmischen Skala)
(MFI) ist angegeben.
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Fig. 4: Verhalten von 3.A9, CDw50 und anti-ICAM-3 mAk in unserem
Schaumzellmodell. mAk 3.A9 wurde zusammen mit den anderen zur unserer
Verfügung stehenden anti-ICAM-3 und CDw50 mAk mittels
Durchflusscytometrie auf THP-1 Zellen in drei Differenzierungsstadien (THP-1, THP-1
+ PMA/RA, THP-1 Schaum; zur Definition dieser Zelipopulationen siehe
Beispiel 6) getestet. mAk 3.A9 ist der einzige anti-ICAM-3 oder anti-CDw50
mAk, der ein verstärktes Binden auf THP-1 Schaumzellen im Vergleich zu
TMP-1 und THP-1 + PMA/RA Zellen zeigt. Mittlere Fluoreszenzintensität (auf
einer vierdekadischen logarithmischen Skala) (MFI) ist angegeben.
-
Fig. 5A, 5B, 5C: Hochregulation von mAk 3.A9 aber nicht von den
anderen CDw50 oder anti ICAM-3 mAk auf THP-1 Schaumzellen. FACS
Histogramme von mAk 1.24 (Isotypkontroll-mAk) (5A), mAk CBR-IC3/1
(stellvertretend für die anderen ICAM-3 und CDw50 mAk) (5B) und mAk 3.A9
(5C) auf THP-1, THP-1 + PMA/RA und THP-1 Schaumzellen.
-
Fig. 6: mAk 3.A9 hemmt Alloantigen-induzierte T-Zellproliferation. Gereinigte
T-Zellen werden in Gegenwart von allogenen Monocyten aber nicht in
Gegenwart von autologen Monocyten stimuliert. Diese Alloantigen-induzierte
Stimulation kann von mAk 3.A9 (anti-ICAM-3) aber nicht von mAk 84H10
(anti-ICAM-1) stark gehemmt werden. Ein repräsentativer Versuch von zwei
durchgeführten.
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Fig. 7A und 7B: Hochregulation des CD36 Moleküls auf THP-1
Schaumzellen. Fig. 7A: mAk OKM5 wurde mittels Durchflusscytometrie auf
THP-1, THP-1 + PMA/RA und THP-1 Schaumzellen getestet. OKM5 zeigt ein
verstärktes Binden auf THP-1 Zellen im Vergleich zu THP-1 und THP-1
+ PMA/RA Zellen. Fig. 7B: FACS Histogramm von OKMS mAk auf drei THP-
1 Zellpopulationen.
BEISPIELE
Beispiel 1
Bildung eines neuen humanen THP-1 in vitro Schaumzellmodells
LDL Präparation und Modifikation
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Humanes LDL (d = 1,019-1,063 kg/l) wurde aus frischem Plasma
mittels sequentieller Flotationsultrazentrifugation isoliert und
Lipoproteinmangel-Serum (LPDS) wurde, wie zuvor beschrieben (Vercaernst et al.,
1989), gewonnen Diese Präparationen wurden eingehend gegen 0,15 M
NaCl, 0,01% Ethylendiamintetraessigsäuredinatriumsalz (EDTA), pH 7,4,
dialysiert, durch einen 0,22 um Millex GV Filter (Millipore, Bedford, MA)
gefiltert und bei 4ºC aufbewahrt.
-
Acetyliertes LDL wurde wie beschrieben hergestellt (Vercaernst et
al., 1989). Aggregierte LDL-Partikel wurden unter Sterilbedingungen mittels
Beschallung, 10 · 15 Sekunden mit 15 Sekundenintervallen, von nativem LDL
(5-10 mg/ml) unter Verwendung einer Branson Mikrotip Sonde (Danbury, CT)
bei 52ºC und einer Ausgangsleistung von 60 W erhalten. Der
Aggregationsgrad wurde mittels anschließender Messung der optischen Dichte bei 680 nm
bestimmt (Khoo et al., 1988). Hierfür wurden die Proben auf 40 ug/ml in
Phosphat-gepufferter Sahne (PBS) verdünnt. Die elektrophoretische Mobilität
der Lipoproteine wurde mittels Agarosegelelektrophorese unter Verwendung
von Agarosegelen und Universal Barbital Puffer, pH 8,6 (Ciba Corning, Palo
Alto, CA) gemäß dem Verfahren von Basu et al. (1979) bestimmt.
-
Die chemische Zusammensetzung der Aggregate blieb im Vergleich
zu nativem LDL unverändert. Auf Agarosegelen wurde eine kleinere Fraktion
mit einer Mobilität von LDL detektiert, wohingegen der größte Teil der Partikel
auf Grund des höheren Molekulargewichts in das Gel nicht eindrang.
Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) Gelfiltration zeigte das
Vorhandensein von aggregiertem LDL mit einem Molekulargewicht von > 7,5 · 10&sup6;
Dalton (Da). Die chromatographische Trennung von Lipoproteinen unter
Verwendung von Gelfiltration wurde wie von Vercaernst et al. (1983)
beschrieben mit einer Spectra-Physics SP 8000 HPLC durchgeführt. 50 ul
Lipoprotein-Probe (+2 mg/ml) wurde auf eine Ultro Pac TSK-G 4000 SW
Säule (60 cm · 7,5 mm; Pharmacia LKB, Uppsala, Schweden) geladen, mit
0,2 M Na&sub2;HPO und einem Fluss von 0,5 ml/Minute eluiert. Protein wurde bei
280 nm detektiert. Transmissionselektronenmikroskopie von aggregiertem
LDL wurde, wie von Forte und Nordhausen (1986) beschrieben, durchgeführt.
Lipoprotein-Proben wurden auf 150 ul/mg in 125 mM Ammoniumacetat, 2,6
mM Ammoniumcarbonat, 0,27 mM EDTA, pH 7,4, verdünnt und bei 4ºC
übernacht dialysiert. Gleiche Volumina Lipoprotein-Probe und 2%
Phosphowolframsäure, pH 7,4, wurden gemischt und 10 ul und auf ein
Formvar Gitter (Balzers, Liechtenstein) aufgetragen. Präparate wurden mit
einem Zeiss EM 10C Elektronenmikroskop untersucht und ergaben eine
heterogene Partikelpopulation mit einem Durchmesser, der zwischen 20 und
100 nm schwankte.
Zellkultur und Schaumzellbildung
-
Die THP-1 Zelllinie wurde von der American Type Culture Collection
(ATCC TIB 202 Rockville, MD) erhalten. Die Zellen wurden in RPMI 1640
Medium (Gibco Laboratories, Grand Island, NY), das 10% fötales
Kälberserum enthielt (FCS; Gibco), in einem Befeuchtungsikubator mit 5%
Kohlendioxid bei 37ºC gehalten. Um Schaumzellbildung zu induzieren,
würden THP-1 Zellen in 35 mm Vertiefungen (Nung, Roskilde, Dänemark) mit
1 · 10&sup6; Zellen/ml in 2 ml RPMI 1640 Medium in Gegenwart von 10% FCS, 2 ·
10&supmin;&sup7; M PMA (Kat-Nr. P8139, Sigma, St. Louis, MO), 0,5 · 10&supmin;&sup7; M all-trans
Retinsäure (RA) (Kat-Nr. R2625, Sigma) ausgesät und 24 Stunden inkubiert.
Danach wurden die Zellen zweimal mittels Ansaugen mit 2 ml RPMI 1640
ohne FCS gewaschen und 48 Stunden in 2 ml 10% LPDS, 25 ug/ml
Gentamycin (Gibco) haltigem RPM1 1640 mit oder ohne 200 ug/ml
aggregiertem LDL inkubiert. Insgesamt wurden drei Populationen untersucht:
-
(a) Zellen in RPMI 1640 in Gegenwart von 10% FGS (THP-1) gewachsen, (b)
PMA/RA differenzierte Zellen, die außerdem 48 Stunden unter Lipid-freien
Bedingungen wachsen gelassen wurden (THP-1 + PMA/RA), und (c) PMA/RA
differenzierte Zellen, die weiter 48 Stunden in Gegenwart von aggregiertem
LDL wachsen gelassen wurden, um Schaumzellbildung zu induzieren (THP-1
Schaum).
-
Zelluläres freies Cholesterol und Cholesterylester wurden mittels
Umkehrphasen-HPLC wie beschrieben (Vercaernst et al., 1989) bestimmt.
Am Ende der Cholesterol-Beladungsinkubationszeit wurde das Medium aus
den Schalen entfernt und die anhaftenden Zellen wurden einmal mit PBS,
0,2% bovinem Serumalbumin (BSA), zweimal ausschließlich mit PBS und mit
einem Gummischaber in PBS geschabt. Etwa 2 · 106 Zellen wurden mit 5 ml
Hexan/Isopropanol (3 : 2, v/v; Merck, Darmstadt, BRD), das 50 ml
Cholesterylheptadecanoat (1,2 mg/ml Chloroform; Sigma) als interner
Standard enthielt, extrahiert. Nach 15 Minuten Zentrifugation mit 1800 g
wurde der organische Phase-Überstand unter Stickstoff getrocknet und das
Präzipitat wurde in 1 ml Chloroform gelöst und dreimal gewaschen. Der
trockene Rückstand wurde schließlich in 10 ml Chloroform und 40 ul
Elutionslösemittel, Acetonitril/Isopropanol (1 : 1, v/v), gelöst. 20 ui wurden für
eine HPLC-Analyse (Vercaernst et al., 1989) injiziert. Das Proteinpellet wurde
in 0,1 M NaOH gelöst und der Proteingehalt wurde mit dem BCA Protein
Assay Reagent kit (Pierce, Rockford, IL) unter Verwendung von BSA als
Standard bestimmt. Cholesterol-Mengen sind als ug pro mg Zeliprotein
angegeben.
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THP-1 Schaumzellen akkumulierten im Durchschnitt 139 + 36 ug/mg
Zellprotein intrazelluläres Cholesterol, das zu 46 + 6% in der veresterten
Form vorlag. Schaumzellbildung wurde nur durch Zugabe von aggregiertem
LDL zu PMA/RA differenzierten THP-1 Zellen induziert. Vorherige Induktion
mit ausschließlich PMA ergab keine ähnlich hohen Cholesterol-Gehalte
(Tabelle 1). Zugabe von nativem oder acetyliertem LDL zu PMA/RA
differenzierten THP-1 Zellen führte nur zu einem leichten Anstieg der
Lipoprotein-Aufnahme, vergleichbar mit ausschließlich PMA Differenzierung.
Die erythroleukämische K-562 Zeltlinie (ATCC CCL 243), die in einem
analogen Experiment verwendet wurde, konnte nicht zur Akkumulation
gleicher Cholesterol-Mengen, wie sie in THP-1 Schaumzellen gefunden
wurden, (Tabelle 1) induziert werden. Zugabe von aggregiertem LDL nach
PMA/RA Differenzierung führte nur zu 30 ug Gesamtcholesterol pro mg
Zellprotein und es wurde nur ein geringer Veresterungsgrad beobachtet.
Für Sudan III Färbung von zellulären Lipiden wurden THP-1 Zellen
auf Lab Tek Trägern (Nung) wachsen gelassen, mit PBS gewaschen und in
Formol-Dampf 15 Minuten fixiert. Cytospins von Suspensionszellen wurden in
4% Formaldehyd-Lösung 7 Minuten fixiert. Präparate wurden 2 Minuten in
Propylenglycol eingetaucht, mit destilliertem Wasser in einer Petrischale
gewaschen und mit einer gefilterten 5 mg/ml Sudan III Lösung (Aldrich,
Milwaukee, WI) in Propylenglycol 1 Stunde gefärbt. Sie wurden in 85%
Propylenglycol gespült (1 Minute) und in destilliertem Wasser gewaschen.
PMA/RA differenzierte THP-1 Zellen zeigten viele Extrusionen und wenige
cytoplasmatische Sudan III anfärbbare Tröpfchen waren zu erkennen. Nach
Zugabe von aggregiertem LDL waren zahlreiche Tröpfchen festzustellen, was
die intrazelluläre Aufnahme von Partikel bewies. Für die
elektronenmikroskopische Untersuchung wurden Zellen auf Deckgläschen in 35 mm Platten
wachsen gelassen, zweimal mit kalter PBS gewaschen und mit 2,5%
Glutardialdehyd in 0,1 M Cacodylat, pH 7,4, fixiert. Präparate wurden mit 1%
OsO4 in Cacodylat-Puffer gefärbt, mit Uranylacetat und Bleicitrat nachgefärbt
und mit einem Zeiss EM 10C Elektronenmikroskop untersucht. THP-1
Zellsuspension wurde mit einer Konzentration von 106 Zellen/ml unter
Verwendung von 2,5% Glutardialdehyd 2 Stunden fixiert. Cytospins wurden
angefertigt und, wie oben erwähnt, verarbeitet. Elektronenmikroskopie dieser
Schaumzellen ergab, dass die meisten Lipid-Einschlüsse aus
cytoplasmatischen freien Tröpfchen bestanden, daneben wurden ebenfalls
lysosomale Lipid-Strukturen und große mit Zelltrümmern gefüllte Vakuolen
detektiert.
-
Das beschriebene in vitro humane Schaumzellmodell, das durch 48
stündige Zugabe von aggregiertem LDL zu PMA/RA differenzierten THP-1
Zellen gebildet wurde, zeigt, dass es ein besseres System ist als die in der
Literatur beschriebenen (Hara et al., 1987; Yamamoto et al., 1988), da die
höheren Mengen an intrazellulären Cholesterol und Cholesterylestern der in
vitro Situation gleichen.
Beispiel 2
Produktion des monoklonalen Antikörpers 3.A9
Immunisierungsprotokoll
-
Weiblichen BALB/c Mäusen wurde an Tag 0,14 und 28 2 · 10&sup7;
humane KG-1a Zellen (American Type Culture Collection CCL 246.1) in 200
ul Dulbeccos PBS ohne Ca²&spplus; und Mg²&spplus; (D'PBS) injiziert.
Fusions-, Selektions- und Klonierungsprotokoll
-
Drei Tage nach der letzten Immunisierung wurde die Milz einer
immunen Maus steril entfernt und eine Single-Cell-Suspension durch
vorsichtiges Auseinanderzupfen mit einer Pinzette hergestellt. Die Milzzellen
wurden zweimal 10 Minuten mit 200 g in Serum-freiem RPMI 1640 Medium
gewaschen. SP2/0-Ag-14 Maus-Myelomzellen (ATCC CRL 1581), die in der
log-Phase in RPMI 1640 mit 10% FCS drei Tage vor der Fusion gehalten
wurden, wurden mit 200 g 10 Minuten zentrifugiert und zusätzlich zweimal in
Serum-freiem RPMI gewaschen. Maus-Milzzellen und SP2/0-Ag-14
Myelomzellen wurden in einem Verhältnis von 10 : 1 unter Verwendung von
50% Polyethylenglycol 4000 (Merck) fusioniert. Hierzu wurden beide
Zellsuspensionen (in Serum-freiem RPMI) gemischt, zentrifugiert und der
Überstand abgesaugt. Das Zellpellet wurde durch Antippen des Röhrchens
resuspendiert und 2 ml Polyethylenglycol (50% in RPMI, pH 7,4) wurde bei
37ºC unter Rühren im Verlauf 1 Minute zugegeben, anschließend wurde 5 ml
warmes Serum-freies RPMI (37ºC) innerhalb von 90 Sekunden zugegeben.
Zusätzlich wurde 20 ml warmes RPMt zugegeben und die Zellen wurden mit
200 g 10 Minuten zentrifugiert. Das Zellpellet wurde in HAT Selektivmedium
(RPMI 1640, supplementiert mit 10% FCS, 2 mM L-Glutamin, 1 mM
Natriumpyruvat, 100 IE/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin und 100 uM
Hypoxanthin, 0,4 uM Aminopterin und 16 uM Thymidin enthielt, alle
Reagenzien von Gibco) resuspendiert. Die Zellen wurden in Plastikplatten mit
96 Vertiefungen bei 37ºC mit 5% CO&sub2; in feuchter Atmosphäre gehalten. Vom
Tag 5 an wurden Klonierungsplatten mit einem Phasenkontrast-Mikroskop
sorgfältig beobachtet. Hybrid-Kolonien waren in 5-14 Tagen erkennbar und
die Überstände von diesen Kolonien wurden durchmustert auf (a) Produktion
von mAk für humane KG-1 Zellen unter Verwendung indirekter
Immunfluoreszenz (67 Vertiefungen von insgesamt 10 Platten = 960 getestete
Vertiefungen wurden als positiv bewertet) und (b) auf unterschiedliches
Binden auf THP-1 + PMA/RA und THP-1 Schaumzellen unter Verwendung
indirekter Immunfluoreszenz (1 von 67 wurde positiv bewertet, nämlich 3.A9).
Für detaillierte Informationen zum Färbeverfahren siehe Beispiel 3. Zellen aus
der 3.A9 Vertiefung wurden zweimal mittels Grenzverdünnung in
Anwesenheit von Maus-Milzzellen und Feeder-Schichten geklont. Hybridom
3.A9F5E1 (nach zwei Grenzverdünnungszyklen erhalten) wurde bei der
"European Collection of Animal Cell Cultures" am 26. Oktober 1993 unter der
Hinterlegungsnummer 93102638 hinterlegt. Zur Vereinfachung wird dieses
Hybridom (3.A9F5E1) und der von ihm sezernierte mAk des weiteren als 3.A9
in den Beispielen, der Beschreibung und den Ansprüchen bezeichnet.
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Antikörper in Form von Ascites-Flüssigkeit wurde durch Injizieren von 1 · 10&sup6;
Hybridomzellen intraperitoneal in BALB/c Mäuse, die mit Pristan (2,6.10,14
Tetramethylpentadecan) (Aldrich) behandelt waren, hergestellt. mAk 3.A9
gehört zur IgG1 kappa Unterklasse wie mit einem mAk Isotypisierungskit, bei
dem mit anti-Maus isotyp-spezifische Antikörper beschichtete Träger
(Innogenetics, Antwerpen, Belgien) verwendet werden, bestimmt wurde.
Beispiel 3
Zellverteilungsmuster des monoklonalen Antikörpers 3.A9
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Mehrere B, T, Myeloid- und Erythroidzelllinien und gewöhnliche
Blutzellen wurden mittels Durchflusscytometrie auf ihre Reaktivität mit mAk
3.A9 getestet.
Zellen und Zelllinien
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Die humanen Zell linien (siehe Tabelle 2) wurden in RPMI 1640
Medium, supplementiert mit 10% FCS, 100 IE/ml Penicillin und 100 mg/ml
Streptomycin, kultiviert. Mononukleäre Zellen vom peripheren Blut wurden
aus anti-coaguliertem venösen Blut gesunder Freiwilliger mittels
Dichtegradienten-Zentrifugation über Lymphoprep (Nycomed, Oslo,
Norwegen) isoliert. Zu diesem Zweck wurde frisches peripheres Blut mit
einem gleichen Volumen D'PBS gemischt, sorgfältig auf Lymphoprep unter
Verwendung einer Pasteur-Pipette (8 ml verdünntes Blut/6 ml Lymphoprep
in einem 15 ml Röhrchen) geschichtet und mit 400 g 30 Minuten bei
Raumtemperatur zentrifugiert. Mononukleäre Zellen wurden aus dem
Grenzschicht (zwischen der Probenschicht und der Lymphoprep-Lösung) mit
einer Pasteur-Pipette entnommen, einmal mit D'PBS und einmal mit
D'PBS/2% FCS gewaschen. Neutrophile wurden von dem Pellet nach
Dextran T500 (Pharmacia) Sedimentation und hypotonischer Lyse von
kontaminierenden Blutzellen gesammelt: (a) das Pellet (nach Lymphoprep-
Zentrifugation von 10 ml verdünntem Bluti erhalten und Granulocyten und
Erythrocyten enthaltend) wurde in 10 ml D'PBS resuspendiert und mit
Dextran (3% w/v in D'PBS) in einem Verhältnis von 10 ml Zellsuspension zu
15 ml Dextran gemischt; (b) Erythrocyten durften 1 Stunde bei
Raumtemperatur sedimentieren; (c) der Überstand wurde zentrifugiert (10
Minuten, 250 g) und einmal mit D'PBS gewaschen; (d) kontaminierende rote
Blutzellen wurden mittels hypotonischer Lyse entfernt und (e) resultierende
Granulocyten wurden zweimal mit D'PBS und einmal mit D'PBS/2% FCS
gewaschen. Erythrocyten wurden durch Entfernen der Buffy-coat nach
Zentrifugation (15 Minuten, 200 g) des Gesamtbluts und zweimaligem
Waschen (10 Minuten, 600 g) mit D'PBS und einmal Waschen mit D"PBS/2%
FCS hergestellt. Plättchen wurden wie folgt gewonnen: (a) Zentrifugation (15
Minuten, 200 g) des Gesamtbluts; (b) Zentrifugation des Überstands (=
plättchenreiches Plasma) 5 Minuten mit 1600 g und (c) dreimaliges Waschen
(5 Minuten, 1600 g) des Pellets (= Plättchen) mit D'PBS/1% BSA/0,05%
EDTA.
Durchflusscytometrie-Analyse
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Anwesenheit oder Abwesenheit von dem 3.A9 Antigen auf diesen
Zelltypen wurde mittels indirekter Immunfluoreszenz folgendermaßen
untersucht. Aliquote von 5 · 10&sup5; - 1 · 10&sup6; Zellen (in 100 ml D'PBS/2%
FCS/0,02% NaN&sub3;) wurden mit einer sättigenden Menge (1/250
Endverdünnung von Ascitesflüssigkeit) an mAk 3.A9 30 Minuten bei 4ºC
inkubiert, einmal mit D'PBS/2% FCS/0,02% NaN&sub3; gewaschen, weitere 30
Minuten mit Fluoresceinisothiocyanat (FITC)-markiertem affinitätsgereinigtem
Ziege F(ab')2 anti-Maus Ig (Tago, Burlingame, CA) inkubiert und erneut mit
D'PBS/2% FCS/0,02% NaN&sub3; gewaschen. Bei den Plättchen wurde die ganze
Prozedur in D'PBS/1% BSA/0.05% EDTA/0,02% NaN&sub3; anstelle von
D'PBS/2% FCS/0,02% NaN&sub3; durchgeführt. Die gefärbten Zellen (außer
Erythrocyten, die sofort analysiert wurden) wurden dann mit 0,5%
Paraformaldehyd in D'PBS fixiert und unter Verwendung von CONSORT 30
Software auf einem FACScan (Becton-Dickinson, Erembodegem, Belgien)
analysiert. Fluoreszenz wurde mit logarithmischer Verstärkung bei insgesamt
5000 Zellen gemessen. Wo es möglich war, wurden Lymphocyten und
Monocyten basierend auf 2-dimensionalen Lichstreuungs-Charakteristika
identifiziert. In einigen Experimenten wurde die Identität dieser Zelltypen
mittels Färben mit für Monocyten, T-Zellen und B-Zellen spezifischen mAk
(Becton-Dickinson) bestätigt. Hitze-inaktiviertes Kaninchennormalserum
(NRS) wurde sowohl beim ersten als auch beim zweiten Inkubationsschritt
zugegeben, um eine nichtspezifische Fc gamma Rezeptor Färbung zu
vermeiden.
Ergebnisse
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Aus Tabelle 2 ist
ersichtlich, dass das 3.A9 Antigen ein nichtverwandtes Antigen ist, das in
mäßigen bis großen Mengen auf vielen getesteten Zelltypen vorhanden ist.
Nur Erythrocyten, Plättchen, K-562, Daudi und Raji Zellen reagieren nicht mit
mAk 3.A9. Ein Vergleich seines Verteilungsmusters mit der "Leucocyte
Typing Data Base IV" (Gilks, 1990) ergibt, dass mAk 3.A9 mAk 101-1 D2 und
140-11 ähnelt, die während "The Fourth International Workshop and
Conference on Human Leucocyte Differentiation Antigens" in CDw50
zusammengefasst wurden (Hadam et al., 1990). Wie schon vorher erwähnt,
ist vor Kurzem veröffentlicht worden, dass das CDw50 Antigen und ICAM-3
ein und dasselbe Molekül sind (Juan et al., 1993).
Beispiel 4
Biochemische Charakterisierung des 3.A9 Antigens
Radiomarkierung von Zelloberflächenproteinen, Immunpräzipitation,
Gelelektrophorese und Autoradiographie
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KG-1a Zellen wurden an der Oberfläche durch
Lactoperoxidasekatalysierte lodierung markiert. Zu diesem Zweck wurden 5 · 10&sup7; Zellen (in
150 ul D'PBS), 50 ul Lactoperoxidase-Lösung (100 IE/ml) (Calbiochem, La
Jolla, CA), 10 ul 0,5 M Phosphatpuffer pH 7,0, 1,0 mCi Na¹²&sup5;I (Amersham,
Buckinghamshire, UK) und 20 ul 0,03% H&sub2;O&sub2; 4 Minuten bei 30ºC zusammen
inkubiert. Zusätzlich wurde 20 ul 0,03% H&sub2;O&sub2; zugegeben und die Inkubation
weitere 10 Minuten bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Zellen wurden dann
fünfmal in 5 mM Kaliumiodid und 0,02% NaN&sub3; haltiger D'PBS gewaschen.
Radioiodierte Zellen wurden in 1,0 ml Lysepuffer (150 mM NaCl, 0,5%
Nonidet P-40 (NP-40), 100 mM Iodacetamid, 3 mM EDTA, 1 uM Pepstatin A,
0,03 Trypsin-hemmende Einheiten (TIU)/ml Aprotin, 2 mM
Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF) und 0,1% NaN&sub3; haltigem 50 mM Tris-HCl pH 8,0)
lysiert. Nach 15 Minuten bei 4ºC wurde der Extrakt mit 30.000 g 1 Stunde
zentrifugiert. Der resultierende Überstand wurde gesammelt und mit Protein
A-Sepharose CL-48 (Pharmacia) 2 Stunden bei 4ºC voradsorbiert. Für die
Immunpräzipitation wurden 50 ul (2-3 · 10&sup6; Zelläquivalente) iodiertes Lysat
mit 10-50 ul geeignet verdünntem mAk 3.A9 gemischt und übernacht bei 4ºC
inkubiert. Die gebildeten Antigen-Antikörper Komplexe wurden mit 150 ul 10%
Protein A-Sepharose (in Lysepuffer vorgewaschen und zu einer 10% Lösung
in 0,1% BSA haltigem Lysepuffer resuspendiert) 3 Stunden bei 4ºC
präzipitiert, dreimal in 0,5% Deoxycholat und 0,1% BSA haltigem Lysepuffer
gewaschen, in Probenpuffer (enthaltend 15% Glycerin, 3%
Natriumdodecylsulfat (SDS), 0,01% Bromphenolblau in 62 mM Tris Puffer pH 6,8 mit
oder ohne 5% 2-Mercaptoethanol) (4 Minuten, 95ºC) aufgebrochen und
mittels einer eindimensionalen SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-
PAGE) gemäß Laemmli (1970) analysiert. Nach Coomassie-Färbung und
Trocknen wurden die Gele einer Autoradiographie bei -80ºC mit Röntgenfilm
und Verstärkerfolie unterzogen:
Ergebnisse
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Immunpräzipitation und SDS-PAGE Analyse des 1251-markierten 3.A9
Antigens auf KG-1a Zellen ergab eine Bande mit offensichtlichem
Molekulargewicht von 150 kDa, wenn 7,5% Gele unter reduzierenden
Bedingungen laufen gelassen wurden (Fig. 1A). Ein etwas geringeres
offensichtliches Molekulargewicht wurde unter nichtreduzierenden
Bedingungen beobachtet (Fig. 1A). In einigen Experimenten wurden
ebenfalls schwache Banden mit > 200 kDA und 80 kDa beobachtet. In einem
weiteren Immunpräzipitationsexperiment wurde mAk 3.A9 mit mAk TS2/9
(GD58) (von Dr. T. Springer, Boston, USA, überlassen) (Sanchez et al.,
Madrid, 1982), CLB-LFA-1/2 (CD11a) (Janssen Biochimica, Beerse, Belgien),
CLB-LFA-1/1 (CD18) (Janssen) und HP2/1 (anti-VLA-4) (von Dr. F. Sanchez,
Madrid, Spanien, überlassen) verglichen. Aus Fig. 1 B ist ersichtlich, dass
das 3.A9 Antigen nicht einem dieser bekannten CD-Antigene entspricht.
Diese Daten können sehr gut durch die Vermutung erklärt werden, dass das
3.A9 Antigen ein Molekulargewicht von 150 kDa (die 80 kDa Bande ist ein
Abbauprodukt) besitzt. Alternativ könnte das 3.A9 Antigen ein alfabeta
Heterodimer sein, wo die 150 kDa Komponente nicht-kovalent mit der 80 kDa
Komponente assoziiert ist. Es besteht jetzt Einigkeit, dass das CDw50/ICAM-
3 Antigen ein Molekulargewicht von 116-140 kDa besitzt, abhängig vom
getesteten Zelltyp (WO 93114776; Juan et al., 1993). Es sollte allerdings
betont werden, dass CDw50 mAk ursprünglich als zwei Banden von 110 und
140 kDa präzipitierend beschrieben wurde (Hadam et al., 1990).
Beispiel 5
Reinigung des 3.A9 Antigens
Präparation der 3.A9 Affinitätssäule
-
mAk 3.A9 wurde mittels Protein G-Sepharose
Affinitätschromatographie (Pharmacia) gereinigt. Ascitesflüssigkeit (1/2 mit
PBS, pH 7,2, verdünnt) wurde auf eine Protein G-Sepharose Säule
(Bettvolumen 6 ml) aufgetragen und durfte 30 Minuten bei Raumtemperatur
wechselwirken. Die Säule wurde mit PBS so lange gewaschen bis kein
Protein mehr in der Waschlösung zu detektieren war. Gebundener Antikörper
wurde mit 0,1 M Glycin-HCl pH 3,0 eluiert und mit einer hinreichenden Menge
an 10x konzentrierter PBS neutralisiert. Gereinigter mAk 3.A9 wurde gegen
0,1 M Boratpuffer pH 8,5 ausgiebig dialysiert und an Reacti-Gel (Pierce)
gemäß Herstelleranleitung gekoppelt. Wichtig: Überschüssiges Aceton wurde
vom Reacti-Gel Träger mittels vorsichtiges Absaugen durch einen Buchner-
Trichter mit Whatman Papier entfernt (b) das Gel wurde rasch einige Male mit
eiskaltem 0,1 M Boratpuffer, pH 8,5, gewaschen, (c) das Gel wurde sofort mit
Boratpuffer, der mAk in folgendem Verhältnis (1 ml Gel 14 ml 0,1 M
Boratpuffer pH 8,5/4 mg mAk 3.A9) enthielt, gemischt, (d) die Mischung
wurde 48 Stunden bei 4ºC rotiert, (e) nach Waschen mit D'PBS wurde das
Gel mit 1,5 M Tris-HCl pH 8,8 inkubiert, um aktiv bleibende Stellen zu
blockieren, (f) nach dem Waschen wurde das Gel in D'PBS/0.02% NaN&sub3; bei
4ºC aufbewahrt.
Präparation von 3.A9 haltigem Extrakt
-
Gefrorene menschliche Milz (80 Gramm) wurde in kleine Stücke
geschnitten, in 0,25 M Sucrose/10 mM Tris-HCl pH 7,4 gewaschen und bei
4ºC in einem Virtis Mixer (3 · 10 Sekunden zum Trennen 30 ml Fraktionen) in
200 ml des gleichen Puffers homogenisiert. Nach Zentrifugation mit 400 g 10
Minuten wurde der Überstand mit 100.000 g 1 Stunde bei 4ºC
ultrazentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde mit 75 ml eiskaltem Lysepuffer
(Zusammensetzung des Lysepuffers wie in Beispiel 4 beschrieben, außer
dass Iodacetamid weggelassen war) (1 Stunde bei 4ºC unter vorsichtigem
Rühren) lysiert. Nach 1 Stunde Ultrazentrifugation mit 100.000 g wurde der
Überstand gesammelt. Das 100.000 g Pellet wurde der selben Prozedur
unterzogen und beide Überstände vereint.
-
Präparation von angereichertem affinitätsgereinigtem 3.A9 Antigen
Der Extrakt wurde einige Male mit einer Rate von 6-24 ml/Stunde
über eine Vorsäule, die 5 ml Reacti-Gel, an dem IgG1 Kontroll mAk gebunden
war, enthielt, und nachfolgend über eine Säule, die 18 mg mAk 3,A9, der mit
einem Verhältnis von 6 mg/ml an den gleichen Reacti-Gel Träger gebunden
war, enthielt, gegeben. Nach Auftragen des Extrakts wurde die Säule mit 10-
20 Säulenvolumina: (a) 50 mM Tris-HCl pH 8,0, 0,5 M NaCl, 0,2% NP-40, 5
mM EDTA, 1 mM PMSF; und (b) 10 mM Tris-HCl pH T,4, 0,2% 3-[(3-
Cholamidopropyl)-dimethylammonio]-1-propansulfonat (CHAPS), 1 mM
PMSF; gewaschen. Das Antigen wurde mit 5 Säulenvolumina 50 mM
Diethylamin-HCl pH 11.5 bei Vorhandensein von 0,2% CHAPS eluiert. 1 ml
Fraktionen wurden von der Diethylamin-Elution in Röhrchen, die hinreichende
Mengen an 1 M Glycin-HCl pH 3,0 enthielten, um die Fraktion zu
neutralisieren, gesammelt. Aliquote von jeder Fraktion wurden mittels
Festphasen indirektem Antikörper-Bindungsassay analysiert, wie im
folgenden Absatz beschrieben. ELISA für Detektion von 3.A9 Antigen in
Eluat-Fraktionen: 60 ul jeder Eluat-Fraktion (1/60 in 50 mM Na&sub2;COO3/NaHCO&sub3;
Puffer pH 9,6 verdünnt) wurde übernacht bei Raumtemperatur in
Mikrotiterplatten (Nung) inkubiert. Die Platten wurden dann:
-
(a) dreimal mit D'PBS gewaschen und zwei Stunden mit DPBS/1%
BSA/1% NRS gesättigt;
-
(b) mit mAk (3.A9, CDw50, anti-ICAM-3, Kontrollen, siehe unten) (1/250
Verdünnung in D'PBS/1% BSA) 2 Stunden unter vorsichtigem Schütteln
inkubiert; (c) dreimal mit D'PBS/0,05% Tween-20 gewaschen; (d) mit
alkalischer Phosphatase (AP)-markiertem Kaninchen anti-Maus Ig
(Dako, Ghent, Belgien) (1/1000 in D'PBS/1% BSA/1% NRS) 1 Stunde
inkubiert; (e) zweimal mit D'PBS/0,05% Tween-20 gewaschen; (f) einmal
mit AP-Puffer (1 M Diethanolamin pH 9,8, 0,5 mM MgCl&sub2;) gewaschen;
und (g) mit Substrat (2 mg para-Nitrofenylphosphat in AP-Puffer)
inkubiert. Die OD wurde nach 30 Minuten bei 405 nm mit einem
Plattenleser gemessen.
-
Außer 3.A9 wurden die folgenden anti-ICAM-3 und CDw50 mAk verwendet:
CBR-IC3/1 (de Fougerolles und Springer, 1992), CBR-IC3/2 (de Fougerolles
et al., 1993), CBR-IC3/3, CBR-IC3/4, CBR-IC3/5, CBR-IC3/6 (mAk CBR-
IC3/1, 2, 3, 4, 5, 6 sind in WO 92/22323 beschrieben worden), HP2/19
(Carrera et al., 1988), KS 128 (Fawcett et al., 1992), 152-2D11 (Juan et al.,
1993), 140-11 (Vilella et al., 1990), 101-1D2 (Vilella et al., 1990). Zusätzlich
wurden die folgenden mAk als Kontrollen verwendet: 1.24 (De Smet et al.,
1983), 1.C1 (CD43) (De Smet et al., 1993) und 2.E11 (anti-HLA Klasse I) (De
Smet et al., 1993).
Ergebnisse
-
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, binden 5 (von den 8 anti-ICAM-3
mAk), 3 (von den CDw50 mAk) zusammen mit mAk 3.A9 an das von der 3.A9
Affinitätssäule eluierte Material. Die Spezifität dieser Reaktion ist durch die
Tatsache verdeutlicht, dass mAk, die gegen andere wichtige Zelloberflächen-
Moleküle, die bekannterweise auf humanen Zellen vorkommen (einschließlich
HLA Klasse I und CD43 Antigen) gerichtet sind, kein Binden zeigen.
-
Zusätzlich wurden Antikörper gegen ICAM-1 (B4H10, Immunotech, Marseille,
Frankreich), ICAM-2 (CBR-IC2/1, von de Fougerolles et al., 1992 offengelegt)
getestet und als negativ befunden worden.
-
Als Schlussfolgerung: die Daten in den Beispielen 3, 4 und 5 deuten
darauf hin, dass mAk 3.A9 gegen ein Epitop von ICAM-3 oder eines
ICAMverwandten Moleküls gerichtet ist.
Beispiel 6
Monoklonaler Antikörper 3.A9 ist auf in vitro THP-1 Schaumzellen
hochreguliert
-
mAk 3.A9 wurde zusammen mit den anderen in Beispiel 5
beschriebenen CDw50 und anti-ICAM-3 mAk mittels Durchflusscytometrie auf
drei verschiedenen THP-1 Zellpopulationen gleichzeitig getestet: (a) THP-1
Zellen in RPMI 1640 Medium mit 10% FCS (THP-1) gewachsen; (b) THP-1
Zellen, die 24 Stunden mit einer Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M PMA und 0,5 · 10&supmin;&sup7;
RA aktiviert wurden und dann 48 Stunden unter Lipid-freien Bedingungen
(THP-1 + PMA/RA) wuchsen; und (c) THP-1 Zellen, die 24 Stunden mit einer
Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M PMA und 0,5 · 10&supmin;&sup7; RA aktiviert wurden und danach
48 Stunden in Medium mit aggregiertem Lipoprotein geringer Dichte (THP-1
Schaum) kultiviert wurden. Details über Herstellung der Schaumzellen sind
Beispiel 1 zu entnehmen. Details über indirekte Immunfluoreszenz-
Färbemethoden sind Beispiel 3 zu entnehmen.
-
mAk 3.A9 ist auf einem beträchtlichen Prozenzsatz (> 50%) der in
vitro humanen Schaumzellen (als (c) oben bezeichnet) hochreguliert. Diese
Hochregulierung kann unterschiedlich sein, erfolgt aber in allen bis heute
durchgeführten Experimenten (Fig. 3). Außerdem wie aus Fig. 4 und 5
ersichtlich ist, ist mAk 3.A9 der einzige CDw50 oder anti-ICAM-3 mAk, der auf
diesen Schaumzellen hochreguliert ist. Dies würde darauf hindeuten, dass
mAk 3.A9 ein einziges Epitop auf dem ICAM-3 Antigen erkennt, oder
alternativ gegen ein ICAM-3 verwandtes Molekül gerichtet ist.
Beispiel 7
mAk 3.A9 hemmt die Allo-Antigen-induzierte Proliferation gereinigter T-Zellen
Monocyten-Isolierung und Kultivierung
-
Buffy-coats, die nach Cytophorese gesunder Spender erhalten
wurden, wurden zur Herstellung von Monocyten-Kulturen verwendet.
Mononukleäre Zelisuspensionen wurden nach aufschwimmender
Dichtezentrifugation von Buffy-coats auf Lymphoprep (Nycomed) erhalten.
Die Monocyten-angereicherte E-negative Fraktion wurde von T-Lymphocyten
mittels Standardrosettenbildung mit
2-Aminoethylisothio-uroniumbromidhydrobromid (Sigma)-behandelten roten Blutzellen vom Schaf und
anschließender Lymphoprep-Sedimentation getrennt. Monocyten wurden
weiter mit Hilfe der Kälteaggregationstechnik angereichert. Die
Zellsuspension durfte mittels langsamen Rührens bei 4ºC verklumpen.
-
Zellklumpen wurden von den restlichen Zellen durch eine kurze Zentrifugation
getrennt. Monocyten wurden in RPMI 1640 Medium, supplementiert mit 10%
FCS, nichtessentiellen Aminosäuren, 100 IE Penicillin, 100 ug/ml
Streptomycin, 10 mM L-Glutamin und 2 mM Natriumpyruvat, kultiviert.
Reinigung der T-Zellen
-
Mononukleäre Zellen des peripheren Bluts (PBMC) wurden von der
Buffy-coat mittels Zentrifugation auf Lymphoprep (Nycomed) isoliert. T-Zellen
wurden weiter mittels Flüssigkeitsentzug der Monocyten, B-Zellen und NK-
Zellen unter Verwendung von Lympho-Kwik T (One Lambda, Los Angeles,
CA) gemäß der Herstelleranleitung gereinigt.
Gemischte Lymphocyten-Kulturen
-
T-Zellen (10&sup5;/Vertiefung) wurden in rundbödigen Kulturplatten
(Falcon 3072, Becton und Dickinson, Oxnard, CA) in Gegenwart von
autologen oder allogenen Monocyten (10&sup5;/vertiefung) kultiviert. Nach 3
Tagen Kultivierung wurden die Zellen 16 Stunden mit 0,5 uCi [3H]Thymidin
(spezifische Aktivität 5 Ci/Mol) gepulst, danach wurden die Zellen unter
Verwendung eines automatischen Zellernters geerntet. [3H]Thymidin-Einbau
wurde mit einem Flüssigszintillationszähler bestimmt. Proliferation wurde
dreifach ausgewertet. In Hemmexperimenten wurden die Monocyten mit mAk
84H10 (anti-ICAM-1, Immunotech, Marseille, Frankreich) oder 3.A9 in RPMI
Komplettmedium 30 Minuten bei 4ºC vorinkubiert, bevor sie in rundbödige
Platten mit 96 Vertiefungen verteilt wurden.
Ergebnisse
-
Monocyten sind wichtige Antigen-präsentierende Zellen für
Antigenspezifische T-Zellaktivierung. Da das von dem 3.A9 mAk erkannte Antigen
konstitutiv auf Monocyten exprimiert ist, haben wir uns die Frage gestellt, ob
der 3.A9 Antikörper in der Lage ist, die von allogenen Monocyten induzierte
Proliferation zu hemmen, wenn diese mit gereinigten T-Tellen cokultiviert
sind. Monocyten (autologe oder allogene) und T-Zellen wurden gereinigt und
wie oben beschrieben kultiviert. Monocyten wurden mit mAk 84H10 (anti-
ICAM-1, Immunotech, Marseille, Frankreich) oder 3.A9 in komplettem RPMI
30 Minuten bei 4ºC vorkultiviert, bevor sie zu den Platten mit 96 Vertiefungen
zur Cokultivierung mit T-Zellen gegeben wurden. Nach 3 Tagen Kultivierung
wurden die Zellen 16 Stunden mit 0,5 uCi [3H]Thymidin gepulst, danach
wurden die Zellen unter Verwendung eines automatischen Zellernters
geerntet. [3H]Thymidin-Einbau wurde mit einem Flüssigszintillationszähler
bestimmt. Fig. 6 zeigt, dass T-Zellen für Proliferation in Gegenwart allogener
Monocyten, aber nicht in Gegenwart autologer Monocyten stimuliert sind. Das
Binden von mAk 3.A9 an sein Antigen ICAM-3, aber nicht der anti-ICAM-1
mAk 84H10 führte zu einer starken Hemmung der T-Zellaktivierung, was
vermuten lässt, dass das Binden des von mAk 3.A9 erkannten Antigens an
einen Liganden auf T-Zellen wichtig für deren Aktivierung ist. Dies bedeutet,
dass mAk 3.A9 in vivo verwendet werden könnte, um eine Aktivierung von T-
Zellen in klinischen Situationen zu verhindern, wo T-Zellaktivierung in der
Krankheitsentstehung beteiligt ist. In einem weiteren Experiment wurde
herausgefunden, dass mAk 3.A9 nicht nur an Monocyten band, sondern auch
an dendritische Zellen, eine weitere Klasse Antigen-präsentierender Zellen,
und dass ebenfalls eine von allogenen dendritschen Zellen induzierte T-
Zellproliferation von mAk 3.A9 gehemmt werden kann.
Beispiel 8
-
OKM5 ist ein weiterer monoklonaler Antikörper, der auf THP-1 Schaumzellen
hochreguliert ist
-
Wir haben eine ganze Reihe Antikörper mittels Durchflusscytometrie
auf drei verschiedenen Populationen von THP-1 getestet: (a) Zellen in RPMI
10% FCS gewachsen (THP-1); (b) Zellen mit einer Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M
PMA und 5 · 10&supmin;&sup7; M RA 24 Stunden aktiviert und weitere 48 Stunden unter
Lipid-freien Bedingungen gewachsen (THP-1 + PMA/RA); und (c); Zellen mit
einer Mischung aus 2 · 10&supmin;&sup7; M PMA und 5 · 10&supmin;&sup7; M RA 24 Stunden aktiviert
und weitere 48 Stunden mit aggregiertem LDL gewachsen (THP-1 Schaum).
Alle notwendigen Details der Experimente können den Beispielen 1 und 3
entnommen werden.
-
mAk OKMS (Coulter, Hialeah, FL) war einer von wenigen Marker, der
ein verstärktes Binden auf THP-1 Schaumzellen im Vergleich zu THP-1 +
PMA/RA zeigte (Fig. 7). Dieses Ergebnis liegt in guter Übereinstimmung mit
in vitro Beobachtungen in der atherosklerotischen Plaque. In der Tat ergaben
immunhistochemische Untersuchungen von von der Waal et al. (1992) die
Anwesenheit von OKMS positiven Zellen im Plaque-Zentrum, was mit Lipid-
Akkumulation und lysosomaler Aktivität korrelierte. mAk OKM5 ist in CD36
eingruppiert worden. Es ist offensichtlich, dass das CD36 Antigen als ein
Rezeptor für extrazelluläre Matrixkomponenten wie beispielsweise
Thrombospondin (Asch et al., 1987) und Collagen (Tandon et al., 1989) dient.
Allerdings ist vor kurzem veröffentlicht worden, dass das CD36 Molekül
ebenfalls als ein Makrophagen-Rezeptor für oxidiertes LDL fungiert
(Endemann et al., 1993). Die Ergebnisse in diesem Beispiel unterstreichen
folglich weiter die Ähnlichkeit unseres in vitro Schaumzellmodells mit der in
vivo Situation atherosklerotischer Plaques.
Tabelle 1: Cholesterol-Akkumulation in THP-1 und K-562 Zellen
-
GC: Gesamtcholesterol in
ug/mg Protein
-
%CE: % Cholesterylester
Tabelle 2
-
a) %positive Zellen ist folgendermaßen bestimmt: Ein Marker wird so gesetzt, dass bei
Verwendung des 1.24 Negativkontroll mAk 3% der Zellen heller sind als der Marker.
%positive Zellen mit mAk 3.A9 ist dann % heller als dieser Marker minus 3%.
-
b) Durchschnittliche Fluoreszenzintensität (auf einer vierdekadischen log-Skala) mit mAk
3.A9 und mit Isotyp-spezifischen Kontroll mAk erhalten sind angegeben.
-
c) mAk 1.24 ist gegen ein Kaninchen Leukocyten-Oberflächenantigen gerichtet (De Smet et
al., 1983) und kreuzreagiert nicht mit humanen Zellen. Er wurde als Negativkontrolle in der
Durchflusscytometrie verwendet.
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