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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen der Anthrachinonacridonreihe
Es wurde gefunden, daß man neue wert- |
volle Küpienfarbstoffe der Anthrachinonaci-i- |
donTeihe erhält, wenn man i -Amzno-q.-halo- |
genanthxachinon-a-sulfonsäuren oder deren |
Abkömmlinge und Substitutionsverbindvngen |
mit i-Ammobenzol-z-.carbonsäuren, welche |
eine Trifluormethylgruppe enthalten, umsetzt, |
die so entstandenen Verbindungen in die |
4-Aminoantlirachinonacrid@one von der allge- |
mleinen Formel |
worin Reinen eine CF3-Gruppe enthaltenden aromatischen Rest bedeutet, überführt
und die so erhaltenen 4-Ammoanthrachinonacri dune acyliert.
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Die neuen Farbstoffe zeichnen sich durch ihren lebhaften Farbton aus
und unterscheiden sich hierdurch vorteilhaft von bekannten Farbstoffen ähnlicher
Zusammensetzung. Sie besitzen .gute färberische Eigenschaften, insbesondere eine
sehr gute @ Chlorechtheit.
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Beispiel i z15 Gewichtsteile 35,3%ige i-Ainino-4-bromanthrachinon-a-sulfonsäure
werden mit 5oo Gewichtsteilen Wasser angeschlämmt und 5 Gewichtsbeile Kupfexchlorür
und ioo Gewichtsbeile Kaliumacetat hinzugegeben. Dann läßt man 6o Gewichtsbeile
a-Amino-4-trifluormethylb
@enzol-i-carbonsäure, gelöst in 16 Gewichtsteilen
Natriumcarbonat und 200 Gewichtsteilen Wasser, rasch zulaufen. Erwärmt man das Gemisch
unter Rühren auf 85 bis go° C, so ist die Kondensation -nach etwa 6 Stunden beendet.
Man läßt über Nacht stehen und saugt den kristalline:- Niederschlag ab. Dieser wird
so lange mit kaltem Wasser gewaschen, bis die Waschlauge nur noch schwach gefärbt
,abläuft. An Stelle von 5 Gewichtsteilen Kupferchlorür kann man auch q. Gewichtsteile
fein verteiltes Kupferpulver als verwenden.
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98 Gewichtsbeile der so. .erhaltenen getrockneten Verbindung werden
in i ooo Raumteilen Schwefelsäuremonoliydratetwa i Stunde auf go bis 95°C erwärmt,
wobei die Lösungsfarbe voii Blaugrün nach Orange umschlägt. Ist dies der Fall, -so
gibt man die Lösung auf Eis, saugt den abgeschiedenen Farbstoff ab und wäscht mit
heißer Natriumcarbonatlösung nach, bis das Filtrat hellgelb abläuft. Der neue Farbstoff
stellt ein b'l'aues Pulver dar, das Baumwolle aus violetter Küpe grünstichigblau
färbt. Die Färbung besitzt eine gute Chlorechtheit.
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q.o Gewichtsbeile dieses Farbstoffes werden in 7oo Gewichtsteilen
Nitrobenzol suspendiert und mit 6o Gewichtsteilen Benzoylchlorid i Stunde auf 15
o bis i 6o' C und dann kurz zum Sieden erhitzt. Dann läßt man erkalten, saugt den
kristallinisch abgeschiedenen Farbstoff ab und wäscht ihn etwas mit Alkohol nach.
Der neue Farbstoff schmilzt bei 36o° C. Seine Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure
ist orange. Er färbt Baumwolle aus violetter Küpe in sehr lebhaften, blauen Tönen
von hervorragender Lichtechtheit und Chlorechtheit.
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Verwendet man an Stelle von Benzoylchlorid i-Chlorbeizo:-a-carbonsäurechlorid,
so erhält man einen violetten Farbstoff vom Schmelzpunkt 328° C, der Baumwolle aus
violetter Küpe in sehr lebhaften, violetten Tönen färbt. Die Färbungen besitzen
eine hervorragende Chlorechtheit.
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Ersetzt man das Benzoylchlo-rid durch die entsprechende Menge 3-Methylbenzol-i-carbonsäurechlorid,
so erhält man einen blauen Farbstoff vom Schmelzpunkt 318 bis 320'C,
der Baumwolle
aus violetter Küpe in schönen, blauen, chlor- und waschechten Tönen färbt.
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Verwendet man an Stelle von Benzoylchlorid 3-Chlorbenzol-i-carbonsäurechlo"id,
so erhält man einen Farbstoff vom Schmelzpunkt 33o° C, der Baumwolle aus violetter
Küpe in klaren, blauen Tönen vollkommen chlorecht und waschecht färbt.
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Ersetzt man das Benzoylchlorid' durch 3-Fluo@rbenzol-i-carbonsäurechlorid,
so erhält man einen Farbstoff vom Schmelzpunkt 39o' C, der Baumwolle aus violetter
Küpe besonders klar, blau und vollkommen chlorecht färbt.
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Beispiel e 3 i Gewichtsteile 2-Amino-q.-w-trifluormethylb:enzol -
i - carbonsäure, 44 Gewichtsteile i -Amino - q.-brom- 5 -acety laminoanthrachinon-2-sulfonsäure
und 6o Gewichtsbeile Kaliumacetat werden zusammen mit 8oo Gewichtsteilen Wasser
auf 85 bis go' C unter Rühren erhitzt und unter Zusatz von 2 Gewichtsteilen Kupferchlorür
etwa 3 Stunden bei 95'C gehalten.' Die beim Erkalten in Form von blaugrünen Nadeln
ausgeschiedene Verbindung wird abgesaugt, mit wenig verdünnter Salzsäure gewaschen
und getrocknet.
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53 Gewichtsteile der so erhaltenen Säure werden bei 95'C 2 Stunden
in 5oo Gewichtsteilen Schwefelsäuremonoliydrat erhitzt, wobei Ringschluß zum Acridon
und gleichzeitig Abspaltung der Sulfonsäuregruppe eintritt. Die erkaltete schwefelsaure
Lösung des Acridons wird auf Eis gegeben, der dabei erhaltene blaue Niederschlag
abgesaugt und _ so lange mit Wasser und verdünnter Natriumcarbonatlösung gewaschen,
bis das Filtrat farblos geworden ist. Das nach dem Trocknen erhaltene Acridon (F.
4oo' C) färbt Baumwolle aus violetter Küpe grünstichigblau.
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Die als Ausgangsverbindung verwende;e 2 -Amin o -q.- 0 - trifluormethylb
enz o1 - i - carb onsäure kann aus i-Amino-2-nitro-¢-w-trifluormethylbenzol hergestellt
werden, und zwar durch Ersatz der Aminogruppedurch Cyan nach bekannter Weise, anschließender
Verseifung zur Carbonsäure und Reduktion der so erhaltenen Nitrocarbonsäure zur
Aminoca.rbonsäure.
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7 Gewichtsteile des erhaltenen Acridons von der Zusammensetzung
und q. Gewichtsbeile Benzoylchlorid «-erden unter Zusatz von 1/1o Gewichtsteil Pyrid
in i oo Gewichtsteilen Dichlorbenzol i Stunde bei 14.o bis i 5o' C und darauf kurz
-zum Sieden erhitzt. Beim Erkalten scheidet sich die Benzoylverbindung in Form von
braunen, lanzettförmigen Kristallen ab, die, wie üblich,
,abgeschieden
werden (F. 358°C). Der Parbstoff färbt Baumwollre aus violetter Küp,e blau.
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Beispiel 3 28 Gewichtsteile i-Amüio-4-brom-6-chlor-@ anthrachinon-2-sulfonsäure,
2o Gewichtsteile 2 -Amino -4- w - .trifluorm-ethylb.enzol - i - carbonsäure und
35 Gewichtsteile Kaliumaoetat werdein in 5oo Gewichtsteilen Wasser unter Zusatz
von 2 Gewichtsteilen Kupferchlorür 3 Stunden bei 9o bis 95° C unter Rühren erhitzt.
Die Aufarbeitung der Säure erfolgt, wie -in Beispiele .angegeben. Letztere wird
in Soo Gewichtsteilen Schwefelsäuremono@-hydrat bei 9o bis 95° C unter 'gleichzeitiger
Abspaltung der Sulfonsäuregruppe zu einem Acridon von der Zusammensetzung
riü,ggeschlossen. Die so erhaltene Verbindung schmilzt bei etwa 350'C- und färbt
Baumwolle .aus violetter Küpe günstichigblau.
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5 Gewichtsteile des entstandenen Acridons werden mit 4 Gewichtsteilen
Benzoylchlorid und l/lo Gewichtsteil Pyridin in 6o Gewichtsteilen Chlorbenzol etwa
i Stunde zum Sieden erhitzt, bis kein Chlorwasiserstoff mehr entweicht. Nach dem
Erkalten und Absaugen erhält man den Farbstoff in Form von hellbraunem Nadeln vom
Schmelzpunkt 335' C. Er färbt Baumwolle und Kunstseide aus violetter Küpe in chlorechten,
rotstichigblauen Tönen.
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Beispiel- 4 i i Gewichtsteile -
[email protected]äure
werden in Gegenwart voll 14 Gewichtsteilen Kaliumacetat, i Gewichtsteil Kupferpulver
und ioo Gewichtsteilen Wasser mit 6,3 Gevzch-tsteilen 2-Amino-3-w-trifluormethylbenzol-i-carbonsäure
2 bis 3 Stunden lang auf 95° C erhitzt: Die entstandene Verbindung wird, wie in
.den vorstehenden Beispielen beschrieben, aufgearbeitet.
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Die so erhaltene Verbindung wird in 5o Gewichtsteilen Schwefelsäuremonohydrat
in der in den vorstehenden Beispielen beschriebenem Weise behandelt, wobei unter
Abspaltung der Sulfönsäuregruppe ein Acridori von der Zusammensetzung
entsteht. Es :schmilzt bei 375° C. Diese Verbindung wird benzoyliert und dadurch
ein Farbstoff erhalten, der aus Nitrobenzol in violetten Nadeln. vom Schmelzpunkt
315'C kristallisiert und Baumwolle aus violetter Küpe rotstichigblau färbt.
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Die als Ausgangsstoff verwendete 2-Amino-3-w-trifluormethylbenzol-i-ca.rbonsäure
kann auf folgende Weise hergestellt werden: w-Trifluormethylbenzol wird zur m-Nitroverbindung
nitriert (vgl. S w a r t s, Bulletin de 1'Academie Royal Belgique [31, 35, Seite
375 fl.)# Diese Nitroverbindung-wird in bekannter Weise zur Aminoverbindung reduziert
und acetyliert. Das i-Acetylamino-3-w-trifluorbenzol schmilzt bei 107 bis io8° C.
Durch Nitrieren dieser Verbindung mit Salpetersäure vom spe'z. Gew. 1,52 bei -io°
C erhält man ein Gemisch von drei isomeren Mononitroverbindungen. Aus diesem Gemisch
lassen sich durch fraktionierte Kristallisation aus Alkohol zwei Isomere abtrennen,
nämlich .die Verbindung von der'Zusammensetzüng
mit dem Schmelzpunkt 171°C. und die Verbrodung von der Zusammensetzung
mit dem Schmelzpunkt 102 bis' iö6'C. Die Verbindung mit dem Schmelzpunkt 17i°C wird
dann nach bekannten Verfahren über das i-Amino-2-nitro-3-w-triflu@oi-methylbenzol,
das a-Cvan-2-nitro-i-w-triflwormethvl-
benzol und die 2-Nitro-3-w-trifluormethylben- |
zol-i-ca.rbonsäure in die 2-Amino-3-w-tri$uor- |
methylbenzol-i-carbonsäure übergeführt, die |
'bei i6o° C schmilzt. |
Das Nitroacetylamino-w-trifluormethylben- |
zol vom Schmelzpunkt io2 bis io6° C wird |
in gleicher Weise in die bei etwa i8.9' C |
schmelzende 2-Amino-5-m-trifluormethylben- |
zol-i-ca.rbonsäure und weiter in den @entspre- |
chenden Farbstoff übergeführt, der die pflanz- |
liche Faser, z. B. Baumwolle oder Viscose- |
kunstseide, aus violetter Küpe in chlorechten, |
blauen Tönen färbt. |