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Diese
Erfindung betrifft aus Mais isolierte Promotoren, die vorwiegend
oder spezifisch in Staubblatt-Zellen einer Pflanze, insbesondere
einer einkeimblättrigen
Pflanze, eine Genexpression verursachen können, und dadurch wenig oder
keine Genexpression in anderen Teilen der Pflanze schaffen können, die nicht
an der Produktion von fertilem Pollen beteiligt sind. Die Promotoren
eignen sich zur Produktion von transformierten Pflanzen, in denen
ein Gen zumindest überwiegend
exprimiert werden soll und vorzugsweise spezifisch in den Staubblattzellen,
vorwiegend in den Antherenzellen. Die Promotoren sind besonders
geeignet bei der Produktion von pollensterilen Pflanzen und Pflanzen,
die die Pollenfertilität
wiederherstellen, wie beschrieben in den
europäischen Patentanmeldungen ("EPA") 89401194.9 bzw.
90402281.1 , insbesondere
bei der Produktion von Hybriden einkeimblättriger Pflanzen, wie Mais,
Reis oder Weizen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden
bereitgestellt: staubblattspezifische, vorzugsweise antherenspezifische Promotoren,
ein Promotor, der die Expression der genomischen codierenden Sequenz
steuert, die der cDNA von SEQ ID NR. 2 entspricht, und der in der
Sequenz der Nukleotide 1 bis 1179 von SEQ ID NR. 3 enthalten ist
(der "CA55-Promotor" oder "PCA55"). Jeder dieser Promotoren
kann in einer fremden DNA-Sequenz verwendet werden, vorzugsweise
einer fremden chimären
DNA-Sequenz, die
ein Strukturgen, vorzugsweise eine DNA für Pollensterilität oder eine
DNA für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität unter Transkriptionskontrolle
des Promotors enthält,
und die zur Transformation des Kerngenoms einer Zelle einer Pflanze,
insbesondere einer einkeimblättrigen
Pflanze, verwendet werden kann. Erfindungsgemäß werden zudem bereitgestellt:
die pollensterile Pflanze oder Pflanze, die die Pollenfertilität wiederherstellt,
die aus einer solchen Zelle transformiert werden kann, die mit der
erfindungsgemäßen fremden
DNA-Sequenz transformiert wurde; die transformierte Zelle selbst;
eine Kultur einer solchen Zelle; Samen einer solchen regenerierten
Pflanze und ihrer Nachkommen; und eine Pflanze mit wiederhergestellter
Pollenfertilität
und ihre Samen, die aus der Kreuzung solcher pollensteriler Pflanzen
und Pflanzen mit wiederhergestellter Pollenfertilität hervorgehen.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung Erfindungsgemäß kann eine pollensterile Pflanze
oder eine Pollenfertilitäts-Wiederherstellerpflanze
aus einer einzigen Pflanzenzelle produziert werden, indem man eine Pflanzenzelle
in einer bekannten Weise so transformiert, dass die erfindungsgemäße fremde
DNA-Sequenz stabil
in ihr Kerngenom integriert wird. Die fremde DNA-Sequenz umfasst
mindestens eine DNA für
Pollensterilität
oder DNA für
die Wiederherstellung von Pollenfertilität, welche ist: unter der Kontrolle
von und im Leseraster gebunden an ihrem stromaufwärts gelegenen
(d. h. 5') Ende
an einen der staubblattspezifischen, vorzugsweise antherenspezifischen,
insbesondere tapetumspezifischen Promotoren dieser Erfindung, wie
der Promotor und gegebenenfalls die Leader-Sequenz von SEQ ID NR.
3; und gebunden an ihrem stromabwärts gelegenen (d. h. 3') Ende an geeignete
Transkriptionsterminations-(oder Regulations-)Signale, wie u. a.
ein Polyadenylierungssignal. Dadurch wird die RNA und/oder das Protein
oder Polypeptid, das von der DNA für Pollensterilität oder DNA
zur Wiederherstellung von Pollenfertilität in Staubblattzellen der Pflanze
zumindest vorwiegend, vorzugsweise ausschließlich produziert oder überproduziert.
Die fremde DNA-Sequenz kann ebenfalls zumindest eine Marker-DNA
umfassen, welche: eine RNA und/oder ein Protein oder Polypeptid
codiert, die bzw. das bei Anwesenheit in zumindest einem spezifischen
Gewebe oder in spezifischen Zellen der Pflanze die Pflanze leicht
trennbar oder unterscheidbar von anderen Pflanzen macht, die keine
solche RNA und/oder Protein oder Polypeptid zumindest in dem spezifischen
Gewebe oder in den spezifischen Zellen enthalten; unter der Kontrolle
eines zweiten Promotors steht und an ihrem 5'-Ende an diesen zweiten Promotor gebunden
ist, welcher die Expression der Marker-DNA zumindest in dem spezifischen
Gewebe oder den spezifischen Zellen durchführen kann; und an ihrem 3'-Ende an geeignete
Transkriptionsterminationssignale, wie u. a. ein Polyadenylierungssignal,
gebunden ist. Die Marker-DNA befindet sich vorzugsweise im gleichen
genetischen Locus wie die DNA für
Pollensterilität
oder DNA für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität. Diese Bindung zwischen der
DNA für
Pollensterilität
oder DNA für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität und der Marker-DNA garantiert
mit einem hohen Maß an
Sicherheit die gekoppelte Segregation der DNA für Pollensterilität oder DNA
für die
Wiederherstellung der Pollenfertilität und der Marker-DNA in die
Nachkommen der Pflanze, die aus der transformierten Pflanzenzelle
regeneriert wurde. In einigen Fällen
ist jedoch eine solche gekoppelte Segregation nicht gewünscht, und
in diesen Fällen
sollte die Marker-DNA in einem anderen genetischen Locus als die
DNA für
die Pollensterilität
oder DNA für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität sein.
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Die
erfindungsgemäße DNA für die Pollensterilität kann ein
beliebiges Gen oder Genfragment sein, dessen Expressionsprodukt
(RNA und/oder Protein oder Polypeptid) den Metabolismus, die Funktion
und/oder die Entwicklung von Staubblattzellen, vorzugsweise Antherenzellen,
signifikant stört,
und somit die Produktion von fertilem Pollen verhindert. Bevorzugte DNAs
für Pollenfertilität sind in
EPA 89401194.9 beschrieben,
beispielsweise solche DNAs, welche codieren: RNasen, wie RNase TI
oder Barnase; DNasen, wie Endonukleasen (beispielsweise EcoRI);
Proteasen, wie Papain; Enzyme, die die Synthese von Phytohormonen
katalysieren (beispielsweise Isopentenyltransferase oder die Genprodukte
von Gen 1 und Gen 2 der T-DNA von Agrobacterium; Glucanasen; Lipasen;
Lipid-Peroxidasen; Pflanzenzellwand-Inhibitoren; oder Toxine (beispielsweise
das A-Fragment von Diphtherie-Toxin oder Botulin). Andere bevorzugte
Beispiele für
DNAs für
Pollensterilität
sind Antisense-DNAs, die RNAs codieren, die zu den Genen komplementär sind,
deren Produkte für
die normale Entwicklung von fertilem Pollen wesentlich sind. Weiter
bevorzugte Beispiele für
DNAs für
Pollensterilität
codieren Ribozyme, die spezifisch gegebene Zielsequenzen spalten
können,
die Produkte codieren, welche für
die Produktion von fertilem Pollen wesentlich sind. Noch weitere
Beispiele für
DNAs für
Pollensterilität codieren
Produkte, die Staubblattzellen, insbesondere Antherenzellen – und keine
anderen Pflanzenteile – für spezifische
Erkrankungen (beispielsweise Pilz- oder Virusinfektion) oder Stressbedingungen
(beispielsweise Herbizide) empfänglich
machen.
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Die
Konstruktion eines Vektors, der eine DNA für Pollensterilität umfasst,
wie eine Barnase-codierende DNA, unter der Kontrolle eines erfindungsgemäßen Mais-Antheren-spezifischen
Promotors erfolgt am besten in einem bakteriellen Wirtsorganismus,
wie E. coli. Je nach der Beschaffenheit der DNA für Pollensterilität und der
spezifischen Konfiguration des Vektors, können aufgrund der Expression
der DNA für
Pollensterilität
und der gleichzeitigen Abnahme der Lebensfähigkeit des Wirtsorganismus
Probleme auftreten. Solche Probleme können beispielsweise auf eine
Reihe von Wegen gelöst
werden. Der Wirtsorganismus kann beispielsweise auf dem gleichen
oder einem anderen Plasmid als dasjenige, das die DNA für Pollensterilität enthält, oder
sogar auf seiner Chromosomen-DNA, mit einer anderen DNA-Sequenz
versorgt werden, die die Auswirkung der Expression der DNA für Pollensterilität im Wirtsorganismus
verhindert oder signifikant hemmt. Eine solche andere DNA-Sequenz
kann beispielsweise codieren: eine Antisense-RNA, so dass die Anreicherung
und Translation der RNA für
Pollensterilität
verhindert wird; oder ein Protein (beispielsweise Barstar), das
das Genprodukt der DNA für
Pollensterilität
spezifisch hemmt (beispielsweise Barnase; Hartley (1988) J. Mol.
Biol. 202, 913). Alternativ kann die DNA für Pollensterilität Elemente
enthalten, wie ein Pflanzen-Intron, das nur zu einem aktiven Genprodukt
in einer Pflanzenzellumgebung führt.
Beispiele für
Introns, die sich für
diesen Zweck verwenden lassen, sind Introns der Transkriptionseinheiten
von: adh-1-Gen von Mais (Luehrsen und Walbot (1991) Mol Gen. Genet.
225, 81; Mascarenhas et al., (1990) Plant Mol. Biol. 15, 913), das
shrunken-1-Gen von Mais (Vasil et al., (1989) Plant Physiol. 91,
1575), das cat-1-Gen der Rizinus-Bohne (Tanaka et al. (1990) Nucleic
Acids Research ("NAR") 18, 6767), das
act-1-Gen von Reis (McElroy et al. (1990) The Plant Cell 2, 163; PCT-Veröffentlichung
WO 91/09948 ) und das TA36-Gen
(Intron gezeigt in SEQ ID NR. 4).
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Die
erfindungsgemäße DNA für die Wiederherstellung
der Pollenfertilität
kann ein beliebiges Gen oder Genfragment sein, dessen Expressionsprodukt
(RNA und/oder Protein oder Polypeptid) die spezifische Aktivität des Produktes
einer DNA für
Pollensterilität
in Staubblattzellen, insbesondere in Antherenzellen inaktiviert, neutralisiert,
hemmt, blockiert, abstellt, bewältigt
oder sonst wie verhindert. Bevorzugte DNAs zur Wiederherstellung
der Pollenfertilität
sind in
EPA 90402281.1 beschrieben,
beispielsweise solche DNAs, welche codieren: Barstar, welches der
Inhibitor von Barnase ist; EcoRI-Methylase, welche die Aktivität von EcoRI
verhindert; oder Protease-Inhibitoren (beispielsweise die Inhibitoren
von Papain). Andere Beispiele für
DNAs, die die Pollenfertilität
wiederherstellen, sind Antisense-DNAs, die RNAs codieren, welche
zu DNAs für
die Pollensterilität komplementär sind.
Weitere Beispiele für
DNAs für
die Wiederherstellung von Pollenfertilität codieren Ribozyme, die spezifisch
gegebene Zielsequenzen von DNAs für Pollensterilität spalten
können.
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Die
erfindungsgemäße Marker-DNA
kann ein beliebiges Gen oder Genfragment sein, das eine RNA und/oder
ein Protein oder Polypeptid codiert, womit Pflanzen, die die Marker-DNA-exprimieren,
von Pflanzen, die die Marker-DNA nicht exprimieren, leicht unterschieden
und getrennt werden können.
Beispiele für
die Marker-DNA sind in
EPA
89401194.9 beschrieben, wie Marker-DNAs, die Proteine oder
Polypeptide codieren, welche: Pflanzenzellen eine unterscheidbare
Farbe verleihen, wie das Al-Gen, das die Dihydroquercetin-4-Reduktase codiert
(Meyer et al., (1987) Nature 330, 677–678) und das Glucuronidase-Gen
(Jefferson et al., (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA ("PNAS") 83, 8447); einer
Pflanze eine spezifische morphologische Eigenschaft verleihen, wie
Zwergwuchs, oder eine andere Blattform; Pflanzenstresstoleranz verleihen,
wie sie von dem Gen verliehen wird, das die Superoxid-Dismutase
codiert, wie beschrieben in
EPA
88402222.9 ; einer Pflanze Krankheits- oder Schädlingsresistenz
verleihen, wie es von einem Gen verliehen wird, das ein Bacillus
thuringiensis Endotoxin codiert, das einer Pflanze eine Insektenresistenz
verleiht, wie beschrieben in
EPA 86300291.1 ; oder einer Pflanze eine Bakterienresistenz
verleihen, wie sie bereitgestellt wird durch das Bakterienpeptid,
beschrieben in
EPA
88401673.4 . Bevorzugte Marker-DNAs codieren Proteine oder
Polypeptide, die die Aktivität
von Herbiziden hemmen oder neutralisieren, wie: das sfr-Gen und
das sfrv-Gen, die die Enzyme codieren, welche Resistenz gegenüber Glutaminsynthetase-Inhibitoren
verleihen, wie Bialaphos und Phosphinotricin, wie beschrieben in
EPA 87400544.0 .
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Damit
das Protein oder Polypeptid, das von der Marker-DNA codiert wird,
wie beabsichtigt funktioniert, wird es oft vorzugsweise in der Pflanzenzelle
als Vorstufe produziert, in der das reife Protein an seinem N-terminalen
Ende an ein weiteres Polypeptid (ein "Targeting-Peptid") gebunden ist, das das reife Protein
zu einem spezifischen Kompartiment transloziert, wie die Chloroplasten,
Mitochondrien, oder das endoplasmatische Retikulum. Diese Targeting-Peptide
und DNA-Sequenzen, die dafür
codieren (die "Targeting-Sequenzen") sind bekannt. Wenn
beispielsweise eine Marker-DNA ein Protein codiert, das Toleranz
oder Resistenz gegenüber einem
Herbizid oder einem anderen Selektionsmedium verleiht, das auf den
Chloroplasten-Metabolismus wirkt,
wie das sfr-(oder bar)-Gen oder das sfrv-Gen (
europäische
Patentveröffentlichung
("EP") 0 242 236 ), kann
es bevorzugt sein, dass ein solches Gen ebenfalls eine Chloroplasten-Targeting-Sequenz
umfasst, wie diejenige, die das Transit-Peptid der kleinen Untereinheit
des Enzyms 1,5-Ribulosebisphosphatcarboxylase (Krebbers
et al (1988) Plant Mol. Biol. 11, 745;
EPA 85402596.2 ) codiert,
obwohl andere Targeting-Sequenzen, die andere Transitpeptide codieren,
wie diejenigen, die von Von Hejine et al (1991) Plant Mol. Biol.,
Reporter 9, 104, beschrieben wurden, verwendet werden können.
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Jeder
der erfindungsgemäßen staubbattspezifischen,
vorzugsweise antherenspezifischen Promotoren, wie der CA55-Promotor
stromaufwärts
von Nukleotid 1180 in SEQ ID NR. 3, der zur Steuerung der DNA für Pollensterilität oder der
DNA für
die Wiederherstellung von Pollenfertilität verwendet werden kann, kann
auf bekannte Weise identifiziert und isoliert werden, wie in
EPA 89401194.9 beschrieben.
Diesbezüglich
können die
erfindungsgemäßen cDNAs
der SEQ ID NR. 2 als Sonde zur Identifikation (d. h. zur Hybridisierung
an) des entsprechenden Bereichs des Mais-Genoms (d. h. den Bereich,
der die DNA enthält,
die die staubblattspezifische mRNA codiert, aus der die cDNA hergestellt
wurde) verwendet werden. Dann kann der Anteil des Pflanzengenoms,
der sich stromaufwärts
(d. h. 5') von der
DNA, die die eine solche staubblattspezifische mRNA codiert, befindet
und die den Promotor dieser DNA enthält, identifiziert werden. Die
cDNA der SEQ ID NR. 2 kann als Sonde zur Identifikation und Isolation
eines genomischen Klons aus einer genomischen Bank von Zea mays
verwendet werden, wie einer genomischen Lambda EMBL3 oder EMBL4-Zea mays Bank. Auf
diese Weise kann ein genomischer DNA-Klon isoliert und sequenziert
werden, wie der Klon von SEQ ID NR. 3. SEQ ID NR. 3 enthält einen
codierenden Bereich, der homolog ist zu der cDNA von SEQ ID NR.
2, und stromaufwärts
dieses codierenden Bereichs befindet sich eine Promotor-Sequenz
mit einer TATA-Box, die die antherenspezifische Transkription des
codierenden Bereichs steuert.
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Der
zweite Promotor, der die Marker-DNA steuert, kann ebenfalls in einer
gut bekannten Weise ausgewählt
werden und isoliert werden, wie beispielsweise beschrieben in
EPA 89401194.9 ,
so dass die Marker-DNA entweder selektiv in einer oder mehreren
spezifischen Geweben oder Zellen oder konstitutiv in der gesamten
Pflanze, wie gewünscht,
je nach der Natur der RNA und/oder dem Protein oder Polypeptid,
das von der Marker-DNA codiert wird, exprimiert wird.
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In
der fremden DNA-Sequenz dieser Erfindung können 3'-Transkriptionsterminationssignale oder
das "3'-Ende" aus solchen, die
die korrekte Transkriptionstermination und/oder Polyadenylierung
von mRNA in Pflanzenzellen bereitstellen können, ausgewählt werden.
Die Transkriptionsterminationssignale können die natürlichen
der DNA für
die Pollensterilität
oder DNA für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität sein, die transkribiert werden
soll, oder können
fremd oder heterolog sein Beispiele für heterologe 3'-Transkriptionsterminationssignale sind
beispielsweise ausgewählt
aus dem Octopin-Synthase-Gen (Gielen et al. (1984) EMBO J. 3, 835–845) und
des T-DNA-Gens 7 (Velten und Schell (1985) NAR 13, 6981–6998).
Wenn die erfindungsgemäße fremde
DNA-Sequenz mehr als ein Strukturgen umfasst (beispielsweise eine
DNA für
die Pollensterilität oder
eine DNA für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität und eine Marker-DNA), sind die 3'-Enden der Strukturgene
vorzugsweise unterschiedlich.
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In
Pflanzen, insbesondere in einkeimblättrigen Pflanzen, insbesondere
Getreide, wie Reis, Mais und Weizen, kann die erfindungsgemäße Expression
einer Marker-DNA und einer DNA für
Pollensterilität
oder DNA für
die Wiederherstellung der Fertilität, durch das Vorhandensein
von einer oder mehreren, vorzugsweise einer, geeigneten Position(en)
in der Transkriptionseinheit von jeder erfindungsgemäßen fremden
Transkriptionssequenz eines geeigneten Pflanzenintrons gesteigert
werden (Luehrsen und Walbot (1991) Mol. Gen Genet. 225; 81; Mascarenhas
et al., (1990) Plant Mol. Biol. 15, 913; Vasil et al., (1989) Plant
Physiol. 91, 1575; Tanaka et al., (1990) NAR 18, 6767; McElroy et
al., (1990) The Plant Cell 2, 163; PCT-Veröffentlichung
WO 91/09948 ). Jedes Intron hat vorzugsweise
eine Nukleotidsequenz, die: von den Zellen der Pflanzenspezies erkennbar
ist, die transformiert wurden (für
die Anforderungen der Intron-Erkennung durch Pflanzen siehe Goodall
und Filipowicz (1989) Cell 58, 473; Hanley und Schuler (1988) NAR
16, 7159), länger
als etwa 70 bis 73 bp ist (Goodall und Filipowicz (1990) Plant Mol.
Biol. 14, 727), und sich nahe dem 5'-Ende der codierten mRNA befindet, insbesondere
in jeder untranslatierten Leader-Sequenz.
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Zellen
einer Pflanze können
mit der erfindungsgemäßen fremden
DNA-Sequenz in einer geeigneten Weise transformiert werden. Wenn
die zu transformierende Pflanze gegenüber einer Agrobacterium-Infektion empfänglich ist,
wird vorzugsweise ein Vektor verwendet, der die fremde DNA-Sequenz
enthält,
d. h. das entschärfte
Ti-Plasmid. Die Transformation kann mit den Verfahren, die beispielsweise
in
EP 0 116.718 und
EP 0 270 822 beschrieben
sind, durchgeführt
werden. Bevorzugte Ti-Plasmid-Vektoren enthalten die fremde DNA-Sequenz
zwischen den Grenzsequenzen oder sie befinden sich zumindest stromaufwärts der
rechten Grenzsequenz. Andere Arten Vektoren können natürlich zur Transformation der
Pflanzenzelle verwendet werden, wobei Verfahren verwendet werden,
wie direkte Genübertragung
(wie beschrieben beispielsweise in
EP 0
223 247 ), pollenvermittelte Transformation (wie beispielsweise
beschrieben in
EP 0 270 356 ,
PCT-Veröffentlichung
WO 85/01856 und
EP 0 275 069 ), in-vitro-Protoplastentransformation
(wie beispielsweise beschrieben in
US-Patent
4 684 611 ), Pflanzenvirusvermittelte Transformation (wie
beispielsweise beschrieben in
EP
0 067 553 ) und
US-Patent
4 407 956 ) und Liposomen-vermittelte Transformation (wie
beispielsweise beschrieben in
US-Patent
4 536 475 ).
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Ist
die zu transformierende Pflanze Mais, können neuerlich entwickelte
Trans formationsverfahren verwendet werden, wie die Verfahren, die
für bestimmte
Maislinien von Fromm et al (1990) Bio/Technology 8, 833 und Gordon-Kamm
et al., (1990) The Plant Cell 2, 603 beschrieben wurden.
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Ist
die zu transformierende Pflanze Reis, können neuerlich entwickelte
Trans formationsverfahren verwendet werden, wie die Verfahren, die
für bestimmte
Reislinien von Shimamato et al. (1990) Nature 338, 274, Datta et
al., (1990) Bio/Technology 8, 736, Christou et al., (1991) Bio/Technology
9, 957 und Lee et al., (1991) PNAS 88, 6389 beschrieben wurden.
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Ist
die zu transformierende Pflanze Weizen, kann ein Verfahren analog
zu den oben für
Mais oder Reis beschriebenen Verfahren verwendet werden. Die Transformation
einer einkeimblättrigen
Pflanze, insbesondere ein Getreide, wie Reis, Mais oder Weizen,
kann vorzugsweise mit einem Verfahren der direkten DNA-Übertragung erfolgen, wie mit
einem Verfahren der biolistischen Transformation oder Elektroporation.
Bei der Verwendung eines solchen direkten Übertragungsverfahrens wird
die übertragene
DNA vorzugsweise minimiert, so dass im Wesentlichen nur ein Teil
der erfindungsgemäßen fremden
DNA-Sequenz mit ihrer DNA für
Pollensterilität,
DNA zur Wiederherstellung der Pollenfertilität und/oder Marker-DNA in das Pflanzen-Genom
integriert. Wird diesbezüglich
eine erfindungsgemäße Fremd-DNA-Sequenz
konstruiert und auf einem Plasmid in einem bakteriellen Wirtsorganismus
vervielfältigt,
werden vorzugsweise vor der Transformation einer Pflanze mit der
fremden DNA-Sequenz,
Plasmid-Sequenzen, die zur Vermehrung in dem bakteriellen Wirtsorganismus erforderlich
sind, wie ein Replikationsursprung, ein Antibiotikaresistenzgen
für den
Wirtsorganismus usw. aus den Teilen des Plasmids, das die fremde
DNA-Sequenz enthält,
entfernt.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben: die Isolation und die Charakterisierung
der beiden Mais-cDNA-Sequenzen
SEQ ID NR. 1 und 2, die Verwendung der erfindungsgemäßen cDNA
von SEQ ID NR. 2 zur Isolation erfindungsgemäßer staubblattspezifischer
Promotoren aus dem Mais-Genom, wie dem CA55-Promotor stromaufwärts von
Nukleotid 1180 in SEQ ID NR. 3; die Konstruktion der Promotor-Cassetten
für die
Fusion der Promotoren mit DNAs für
Pollenfertilität
und DNAs für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität; die Konstruktion von Pflanzentransformationsvektoren
aus den Promotor-Cassetten; sowie die Transformation von Mais, Reis,
und Tabak mit den resultierenden Pflanzentransformationsvektoren.
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Wenn
nicht anders in den Beispielen angegeben, wurden sämtliche
Verfahren zur Herstellung und Manipulation von rekombinanter DNA
durch Standard- Verfahren,
beschrieben in Maniatis et al., Molecular Cloning – A Laboratory
Manual Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY (1982) und Sambrook
et al., Molecular cloning A Laboratory Manual 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, NY (1989) durchgeführt. Bei der Herstellung von
Plasmid-Konstruktionen wurden die Orientierung und die Integrität der klonierten
Fragmente mittels Restriktionskartierung und/oder Sequenzierung überprüft.
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Die
oben und in den Beispielen angegebenen Sequenzidentifizierungsnummern
sind nachstehend aufgeführt.
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Sequenzprotokoll
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- SEQ ID NR. 1: cDNA-Sequenz des CA444-Gens.
- SEQ ID NR. 2: cDNA-Sequenz des CA455-Gens.
- SEQ ID NR. 3: genomischer DNA-Klon, erhalten aus genomischer
Zea mays Bank mittels cDNA von SEQ ID NR. 2 als Sonde.
- SEQ ID NR. 4: Intron von TA-36-Gen von Nicotiana tabacum, gebunden
an KpnI-Linker.
- SEQ ID NR. 5: Sequenz von Plasmid pVE149.
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Beispiel 1
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Isolation und Charakterisierung antherenspezifischer
cDNAs aus Mais
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Für die Klonierung
von cDNAs, die Genen entsprechen, welche ausschließlich oder
zumindest überwiegend
in Antheren von Mais exprimiert werden, wurde eine cDNA-Bank aus
PolyA+-mRNA hergestellt, die aus den Ährchen der
Maisfahne aus der öffentlich
zugänglichen
Maislinie B73 isoliert wurde, welche Antheren im Tetradenstadium
trägt.
Mit Hilfe des Amersham cDNA-Synthesesystems Plus RPN 1256 Y/Z-Kit (Amersham
International PLC, Buckinghamshire, England) wurde cDNA mit Hilfe
von reverser Transkriptase und einem Oligo-dT-Primer entsprechend
den im Kit für
den Gebrauch angegebenen Richtungen synthestisiert.
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Die
cDNAs wurden in Lambda gt10-Vektor kloniert, mit dem Amersham cDNA-Klonierungssystem – Lambda
gt10 – RPN1257-Kit,
entsprechend den im Kit für
den Gebrauch angegebenen Richtungen. Mit der so erhaltenen cDNA-Bank
(30 000 Plaques) wurde ein differentielles Screening mit einer markierten
cDNA-Sonde aus B73-Keimlingen und mit einer markierten cDNA-Sonde
aus Mais-B73-Vollährchen durchgeführt. 93
mögliche
antherenspezifische cDNA-Klone wurden selektiert und wieder mit
markierten cDNA-Sonden aus Mais-B73-Antheren, Keimlingen und Kolben gescreent.
Mit den 66 verbleibenden Klonen aus diesen zusätzlichen Selektionen erfolgte
eine Southern-Analyse mit verschiedenen cDNA-Sonden aus Antheren
im Tetradenstadium und aus geöffneten
Fahnen, Narbenfäden
und Kolben aus der Maislinie B73. Dies führte zur Selektion von 27 antherenspezifischen
Klonen, die in pGEM1 (Promega, Madison, Wisconsin, USA) subkloniert
wurden. Die Kreuzhybridisierung zwischen diesen Subklonen ergab
die Anwesenheit von mindestens 2 Klassen. Die Sonden von einigen
dieser Subklone wurde hergestellt und erneut auf ihre Spezifität in Northern-Blots mit 5 bis 10 μg PolyA+-mRNA überprüft, die
aus verschiedenen Mais-B73-Geweben (d. h. Antheren, Kolben, Narbenfäden, Blättern und Ährchen in
verschiedenen Stufen) isoliert wurde. Aus dieser Auswahl wurden
zwei antherenspezifische Klone, die als "pCA444" und "pCA455" bezeichnet wurden, identifiziert. Diese
Klone wurden sequenziert, und ihre Sequenzen sind in dem Sequenzprotokoll
als SEQ ID NR. 1 bzw. SEQ ID NR. 2 gezeigt. pCA455 hybridisierte
ausschließlich
mit RNA aus Antheren in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. pCA444 hybridisierte
Befunden zufolge mit mRNA aus Antheren und hybridisiert sehr schwach
mit einer mRNA ähnlicher
Größe aus Embryos.
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Die
cDNA-Sequenz von pCA444 offenbart die Anwesenheit von zwei offenen
Leserastern ("ORF") über insgesamt
323 und 376 Nukleotiden. Die cDNA-Sequenz von pCA455 offenbart die
Anwesenheit von zwei ORFs über
insgesamt 387 und 300 Nukleotiden.
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Beispiel 2
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Isolation des antherenspezifischen Gens
entsprechend dem antherenspezifischen cDNA-Klon pCA444 von Beispiel
1.
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Zur
Isolation der genomischen DNA-Klone, die die regulatorischen Sequenzen
des Gens CA444, entsprechend pCA444, tragen, wurden zwei Ansätze unternommen.
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Der
erste Ansatz verwendet inverse Polymerasekettenreaktionen ("PCR") (Ochman et al.,
(1989) in "PCR:
Applikation and Protocols",
Innis, M. Gelfand, D., Sninsky, J., und White, Hrsg. Academic Press,
New York) für
die geometrische Amplifikation der DNA-Sequenzen, die einen ausgewählten Kernbereich
der CA444-Gensequenz entsprechend der Sequenz von pCA444 stromaufwärts und
stromabwärts
flankieren. Es erfolgen DNA-Spaltungen mit herkömmlichen Puffern und bekannten
Bedingungen. Fragmente einer geeigneten Größe (weniger als 3 bis 4 kb)
für die
korrekte Amplifikation und Zirkularisation werden durch Verwendung von
Restriktionsenzymen produziert, die den gewählten Kernbereich der CA444-Gensequenz
nicht spalten und die vorwiegend durch Southern-Hybridisierung identifiziert
werden. Die Zirkularisation erfolgt mit T4-DNA-Ligase in einer verdünnten DNA-Konzentration,
die monomere Zyklen begünstigt
(Collins und Weissman (1984) PNAS 81, 6812–6815). Drei Polymerase-Kettenreaktionen
werden mit drei verschiedenen Oligonukleotidpaaren unter herkömmlichen
Bedingungen parallel durchgeführt
(Saiki et al., (1985) Science 230, 1250–1354) mittels VentTM DNA-Polymerase (Katalog-Nr. 254L – Biolabs
New England, Beverly, MA 01915, USA), isoliert aus Thermococcus
litoralis (Neuner et al. (1990) Arch Microbiol. 153, 205–207). In
einer Reaktion werden die flankierenden Bereiche des Kernbereichs
von CA444 von Nukleotid 85 bis Nukleotid 358 der entsprechenden
cDNA-Sequenz (SEQ ID NR. 1) mit dem folgenden Paar von 22 und 20
Oligonukleotiden mit den jeweils folgenden Sequenzen amplifiziert:
- 1) 5' CCG
AGG ACC AGC AGG ACG AGG C 3' (Nukleotid
64 bis Nukleotid 85 von pCA444 (SEQ ID NR. 1)) und
- 2) 5' GGA TGG
CAG GAG GGG AGA GG 3' (Nukleotid
358 bis Nukleotid 377 von pCA444 (SEQ ID NR. 1)).
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In
der zweiten Reaktion werden die flankierenden Bereiche des Kernbereichs
von CA444, von Nukleotid 288 bis Nukleotid 392 der entsprechenden
cDNA-Sequenz (SEQ ID NR. 1), mit dem folgenden Paar von 20 und 23
Oligonukleotiden mit den jeweiligen folgenden Sequenzen amplifiziert:
- 1) 5' GCA
GGC TGT TGA TGA TGC CC 3' (Nukleotid
269 bis Nukleotid 288 von pCA444 (SEQ ID NR. 1)) und
- 2) 5' CCA TTT
CAC AGT GAG AGC AGT CG 3' (Nukleotid
392 bis Nukleotid 414 von pCA444 (SEQ ID NR. 1)).
-
In
der dritten Reaktion werden die flankierenden Bereiche des Kernbereichs
von CA444, von Nukleotid 43 bis Nukleotid 74 der entsprechenden
cDNA-Sequenz (SEQ ID NR. 1), mit dem folgenden Paar von 22 und 20
Oligonukleotiden mit den jeweiligen folgenden Sequenzen amplifiziert:
- 1) 5' GGG
GCG GTG GCT GCT TCT AGC G 3' (Nukleotid
22 bis Nukleotid 43 von pCA444 (SEQ ID NR. 1)) und
- 2) 5' GCT GGT
CCT CGG CGG CGG CA 3' (Nukleotid
74 bis Nukleotid 93 von pCA444 (SEQ ID NR. 1)).
-
Der
zweite Ansatz verwendet eine genomische EMBL3- oder EMBL4-Zea mays-Bank, die mit der
cDNA- Vollängensequenz
von pCA444 als Sonde gescreent wird. Entsprechende genomische Klone,
die mit pCA444 hybridisieren, werden sequenziert (Maxam und Gilbert
(1977) PNAS 74, 560) und ihre Orientierung durch Northern-Blot-Analysis
mit Ribosonden beider Orientierungen überprüft. Der Vergleich der Sequenzen von
pCA444 mit den Sequenzen des genomischen Klons führt zu der Identifikation der
homologen Regionen. Am 5'-Ende
der Region von jeder dieser homologen genomischen Klone werden das
ATG-Codon und die Konsensus-Sequenz TATA bestimmt. Durch Primer-Extension
wird bestimmt, dass die "TATA"-Box Teil des Promotors
ist.
-
Beispiel 3
-
Isolation der antherenspezifischen Gens
entsprechend dem antherenspezifischen cDNA-Klon pCA455 von Beispiel
1
-
Zur
Isolation von genomischen DNA-Klonen, die die regulatorischen Sequenzen
des Gens CA455, entsprechend pCA455, tragen, werden zwei Ansätze von
Beispiel 2 verwendet.
-
Im
ersten Ansatz wird inverse PCR (Ochman et al. 1989) zur geometrischen
Amplifikation der DNA-Sequenzen verwendet, die einen ausgewählten Kernbereich
der CA455-Gensequenz, entsprechend der Sequenz von pCA455, flankieren.
Die DNA-Spaltung und Zirkularisation werden in Beispiel 2 durchgeführt. Zwei
Polymerasekettenreaktionen werden parallel mit zwei verschiedenen
Oligonukleotid-Paaren unter herkömmlichen
Bedingungen (Saiki et al., 1985) mit der VentTM-DNA-Polymerase, isoliert
aus T. litoralis (Neuner et al., 1990) durchgeführt.
-
Bei
einer Reaktion werden die flankierenden Bereiche des Kernbereichs
von CA455 von Nukleotid 54 bis Nukleotid 87 der entsprechenden cDNA-Sequenz
(SEQ ID NR. 2) mit dem folgenden Paar von 21 und 23 Oligonukleotiden
mit den jeweiligen folgenden Sequenzen amplifiziert:
- 1) 5' GCT CGA
TGT ATG CAG TGC AGC 3' (Nukleotid
34 bis Nukleotid 54 von pCA455 (SEQ ID NR. 2)) und
- 2) 5' CGT CGC
CGT GTC GGT GCT TCT CG 3' (Nukleotid
87 bis Nukleotid 109 von pCA455 (SEQ ID NR. 2)).
-
In
der zweiten Reaktion werden die flankierenden Bereiche des Kernbereichs
von CA455, von Nukleotid 54 bis Nukleotid 557 der entsprechenden
cDNA-Sequenz (SEQ ID NR. 2), mit dem folgenden Paar von 21 und 24
Oligonukleotiden mit den jeweils folgenden Sequenzen amplifiziert:
- 1) 5' GCT
CGA TGT ATG CAG TGC AGC 3' (Nukleotid
34 bis Nukleotid 54 von pCA455 (SEQ ID NR. 2)) und
- 2) 5' CCG TTG
CGT TGC GTT GCG TAG ACG 3' (Nukleotid
557 bis Nukleotid 580 von pCA455 (SEQ ID NR. 2)).
-
Der
zweite Ansatz verwendet eine genomische EMBL3- oder EMBL4-Zea mays-Bank, die mit der
cDNA-Volllängensequenz
von pCA455 als Sonde gescreent wird. Entsprechende genomische Klone,
die mit pCA455 hybridisieren, werden sequenziert (Maxam und Gilbert
(1977) PNAS 74, 560) und ihre Orientierung durch Northern-Blot-Analysis
mit Ribosonden beider Orientierungen überprüft. Der Vergleich der Sequenzen von
pCA455 mit den Sequenzen des genomischen Klons führt zu der Identifikation der
homologen Regionen. Am 5'-Ende
der Region von jeder dieser homologen genomischen Klone werden das
ATG-Codon und die Konsensus-Sequenz TATA bestimmt. Durch Primer-Extension
wird bestimmt, dass die "TATA"-Box Teil des Promotors
ist.
-
Mit
diesem zweiten Ansatz wird eine bestehende genomische Lambda EMBL4-Zea
mays-Bank mit der cDNA-Vollängensequenz
von pCA455 als Sonde gescreent. Die Bank wurde von Dr. H. Saedler
vom Max Planck-Institut in Köln,
Deutschland, mit der Bezeichnung "GH#1417" erhalten. Die Bank umfasste die genomische
Zea mays-DNA, die
mit MboI partiell gespalten wurde, und deren resultierende Restriktionsfragmente wurden
zwischen die BamHI-Stellen der Bakteriophagen-Lambda EMBL4-Replacement-Vektoren
kloniert (Frischauff et al., (1983) J. Mol. Biol. 170, 827; Pouwels
et al., (1988) Cloning vectors – a
Laboratory Manual (Ergänzungs-Aktualisierung),
Elsevier Science Publishers, Amsterdam). Die Restriktionsfragmente
der Bank können
aus den Vektoren als EcoRI-Fragmente ausgeschnitten werden.
-
Ein
EcoRI-Fragment von etwa 6 kb Länge
aus der Bank hybridisierte Befunden zufolge mit pCA455 und wurde
als "VG55" bezeichnet. VG55
enthielt Befunden zufolge eine einzelne BamHI-Stelle und eines der EcoRI-BamHI-Fragmente von VG55
hybridisierte noch mit dem pCA455, das andere jedoch nicht. Das
EcoRI-BamHI-Fragment, das mit dem pCA455 hybridisierte, wurde zwischen
die EcoRI und BamHI-Stellen von Vektor pGEM1 (Promega) kloniert,
so dass ein Plasmid erhalten wurde, das als "pVG55.3" bezeichnet wurde. pVG55.3 wurde sequenziert
(Maxam und Gilbert, 1977), und seine Orientierung wurde durch Northern Blot-Analyse
mit Ribosonden beider Orientierungen überprüft. Die Sequenz von pVG55.3,
abgesehen von einigen Nukleotiden an ihrem 5'-Ende (welches ihre EcoRI-Stelle enthält), ist
in der SEQ ID NR. 3 gezeigt und hat einen hohen Grad an Homologie
zu pCA455. Das ATG-Codon der mutmaßlichen codierenden Sequenz von
pVG55.3 befindet sich an der Position 1180, die mutmaßliche codierende
Sequenz endet an der Position 1596, und die "TATA"-Box
befindet sich an der Position 1072. Durch Primer-Extension wird
bestätigt,
dass die "TATA"-Box Teil des Promotors
ist. Die vorstehend genannte einzige BamHI-Stelle befindet sich
an der Position 2770 in der SEQ ID NR. 3.
-
Die
Sequenz stromaufwärts
von Position 1180 in SEQ ID NR. 3 kann als Promotorbereich für die antherenspezifische
Expression einer interessierenden codierenden Sequenz sein. Diese
Sequenz ist der CA55-Promotor
oder PCA55. Vorzugsweise wird die vollständige Sequenz von der Position
1 bis Position 1179 verwendet, aber es scheint, dass die minimale
Region, die als antherenspezifischer Promotor dienen kann, etwa
300 bis 500 bp stromaufwärts
von Position 1180 in der SEQ ID NR. 3 verläuft. Die Verwendung der untranslatierten
Leader-Sequenz in dem PCA55-Promotorbereich zwischen der Transkriptionsinitiationsstelle (die
mittels Primer-Extension bestimmt werden kann) und dem ATG-Start der Translation,
scheint für
die antherenspezifische Expression eines heterologen Strukturgens
unter der Steuerung de PCA55-Promotors bevorzugt aber nicht essentiell
zu sein, und die Leader-Sequenz scheint durch die untranslatierte
Leader-Sequenz anderer Gene, wie Pflanzengene, ersetzt zu werden.
-
Beispiel 4
-
Konstruktion von Promotor-Cassetten, hergeleitet
von antherenspezifischen Genen der Beispiele 2 und 3
-
Die
5'-regulatorischen
Sequenzen, einschließlich
des Promotors von jedem der antherenspezifischen Gene der Beispiele
2 und 3 werden in den Polylinker von pMA5–8 und pMc5–8 (
EPA 87402348.4 ) subkloniert. Dies
erzeugt Vektoren, die sich zur Isolation einzelsträngiger DNA
zur Verwendung in der stellengerichteten Mutagenese verwenden lassen.
Mit Hilfe der stellengerichteten Mutagenese (
EPA 87402348.4 ) werden Sequenzen,
die das ATG-Translationsinitiations-Codon
der 5'-regulatorischen
Sequenzen von jedem der antherenspezifischen Gene umgeben, so modifiziert,
dass eine einzigartige Erkennungsstelle für ein Restriktionsenzym erzeugt
wird, für
das es eine entsprechende Erkennungsstelle am 5'-Ende von jeder der DNAs für Pollensterilität und DNAs
für die
Wiederherstellung von Pollenfertilität gibt (die mit den nachstehenden
5'-regulatorischen
Sequenzen im Beispiel 5 verbunden werden sollen). Die resultierenden
Plasmide enthalten jeweils die neu erzeugte Restriktionsstelle.
Die genaue Nukleotidsequenz, die jede neu erzeugte Restriktionsstelle überspannt,
wird bestimmt, um zu bestätigen,
dass sie sich nur von den 5'-regulatorischen Sequenzen
des entsprechenden Maisantherenspezifischen Gens durch Substitution
unterscheidet, so dass eine neue Restriktionsstelle erzeugt wird.
-
Bei
der Verwendung dieses Verfahrens zur Herstellung der Promotor-Cassetten,
wird eine NcoI-Stelle an
dem ATG-Translationsinitiationscodon von pVG55.3 von Beispiel 3
wie folgt eingebracht. Ein 1280 bp EcoRI-AvaI-Fragment von pVG55.3
(die AvaI-Stelle befindet sich an der Position 1276 von SEQ ID NR.
3; die EcoRI-Stelle ist von pGEM1 (Promega) hergeleitet und befindet
sich am 5' Ende
von SEQ ID NR. 3 [nicht gezeigt]) wird zwischen die EcoRI- und AvaI-Stellen
der Vektoren pMa5–8
und pMc5–8
kloniert (Stanssens et al (1989) NAR 17, 4441;
EPA 87402348.4 ), so dass
Plasmide erhalten werden, die als "pMa5-VG55.3" bzw. "pMc5-VG55.3", bezeichnet wurden.
Diese Plasmide werden zur stellengerichteten Mutagenese durch ein "gapped duplex"-DNA-Verfahren mittels
abwechselnder Selektionsmarker verwendet, wie von Stanssens et al (1989)
siehe oben, beschrieben. Die "gapped
duplex"-DNA wird
aus einzelsträngigem
pMc5-VG55.3 und dem großen
EcoRI-AvaI-Fragment von pMa5-VG55.3 konstruiert. Für die Mutagenese
wird das Oligonukleotid mit der folgenden Sequenz verwendet:
CAG
GAG CGA GCC ATG GCT GCA G.
-
Diese
Mutagenese bringt die NcoI-Stelle in das ATG-Codon der codierenden
Sequenz von SEQ ID NR. 3 ein. Die resultierende Cassette umfasst
die Promotor- und Leader-Sequenz von SEQ ID NR. 3 in einem EcoRI-NcoI-Fragment, das mit
den codierenden Sequenzen der DNA für Pollensterilität und DNA
für die
Wiederherstellung der Pollenfertilität verbunden werden soll, wie
im nachstehenden Beispiel 5 beschrieben.
-
Alternativ
wird die NcoI-Stelle am ATG-Translationsinitiationscodon
von pVG55.3 bei der Amplifikation durch PCR eines DNA-Fragmentes
eingebracht, das den CA55-Promotorbereich enthält, mit Hilfe der folgenden
Oligonukleotide als Primer:
5'-GAT TCG AAT TCT GGT ATG CAT CAA TAG
AGC CG-3'
5'-CAG GAG CGA GCC
ATG GCT GCA G-3'
-
Das
amplifizierte DNA-Fragment wird direkt als Promotor-Cassette zur
Konstruktion von Pflanzentransformationsvektoren wie in Beispiel
5 beschrieben verwendet.
-
Beispiel 5
-
Konstruktion von Pflanzentransformationsvektoren
aus den Promotor-Cassetten von Beispiel 4
-
Mit
den in
EPA 89401194.9 und
90402281.1 beschriebenen
Verfahren werden die Promotor-Cassetten von Beispiel 4 zur Konstruktion
von Pflanzentransformationsvektoren verwendet, die fremde chimäre DNA-Sequenzen
umfassen, die jeweils die 5'-regulatorischen Sequenzen
enthalten, einschließlich
der antherenspezifischen Gene, die in Beispiel 2 oder 3 isoliert
werden. Jede dieser 5'-regulatorischen
Sequenzen ist stromaufwärts
von, ist in der gleichen Transkriptionseinheit wie, und steuert
entweder eine DNA für
Pollensterilität
(aus
EPA 89401194.9 ),
die Barnase aus Bacillus amyloliquefaciens codiert (Hartley und
Rogerson (1972) Preparative Biochemistry 2 (3), 342–250) oder
eine DNA für
die Wiederherstellung von Pollenfertilität (aus
EPA 90402281.1 ), die Barstar
codiert (Hartley und Rogerson (1972) siehe oben; Hartley und Sweaton
(1973) J. Biol. Chem. 248 (16) 5624–5626). Stromabwärts jeder
DNA für
Pollensterilität
oder DNA zur Wiederherstellung der Pollenfertilität befindet
sich das 3'-Ende
des Nopalinsynthase-Gens (An et al. (1985) EMBO J 4 (2), 277). Jede chimäre DNA-Sequenz umfasst auch
den 35 S'3-Promotor
(Null and Howell (1987) Virology 86, 482–493), der im Leseraster an
das neo-Gen gebunden ist, das die Kanamycin-Resistenz codiert (
EPA 84900782.8 ), und das 3'-Ende des Octopinsynthase-Gens
(Dhaese et al. (1983) EMBO J. 2, 419).
-
Alternativ
werden die Pflanzentransformationsvektoren pVE149, pVE139 und pVE136
folgendermaßen
konstruiert.
-
In
einem ersten Schritt wird das 1083 bp EcoRI-HindIII-DNA-Fragment von pMT416, das
die Barnase- und Barstar-codierenden Sequenzen enthält (Hartley
(1988) J. Mol. Biol. 202, 913), in das große EcoRI-HindIII- Fragment von Plasmid
pMc5–8,
ligiert, das das Plasmid pMAa5tbps1 ergibt. Mit Hilfe der stellengerichteten Mutagenese
(PCT-Veröffentlichung
WO 89/03887 ) wird dann
eine NcoI-Stelle an dem ATG-Translationsinitiationscodon
der Barnase-codierenden Sequenz eingeführt. Für diesen Zweck wird eine gapped-duplex DNA aus dem
einzelsträngigen
pMa5tbs 1, dem großen
EcoRI-HindIII-Fragment von pMc5–8,
und dem folgenden Oligonukleotid konstruiert:
5'-GAT AAC CGG TAC
CAT GGT TGT CAC AGG GG-3'.
-
Das
resultierende Plasmid wird als "pVE145A" bezeichnet.
-
In
einer anschließenden
Mutageneserunde wird eine NsiI-Stelle 14 bp stromabwärts des
ATG-Translationsinitiations-Codons
der Barnase-codierenden Sequenz mit einer gapped-Duplex DNA, die
aus der einzelsträngigen
DNA aus pVE145A besteht, dem großen EcoRI-HindIII-Fragment
von pMA5–8,
und dem folgenden Oligonukleotid eingeführt:
5'-CCC CGT CAA ATG CAT TGA TAA CCG G-3'.
-
Das
resultierende Plasmid wird als "pVE145" bezeichnet.
-
Die
Plasmide pMA5–8
und pMc5–8
wurden am 3. Mai 1988 an der Deutsche Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen
(DSM), Mascheroderweg 1B, D-330 Braunschweig, Deutschland, unter
den Zugriffsnummern DSM 4567 bzw. DSM 4566 hinterlegt.
-
pVE145
wird mit NsiI gespalten, mit Klenow aufgefüllt und in das 111 bp DNA-Fragment
ligiert, das in der SEQ ID NR. 4 gezeigt ist, und das das TA36-Intron enthält und das
mit KpnI gespalten wurde und mit Klenow stumpfendig gemacht wurde,
so dass das Plasmid pVE146 erhalten wurde. Das Fragment von SEQ
ID NR. 4 wird durch Amplifikation aus genomischer DNA von Nicotiana
tabacum cv. Samsun, mittels PCR und den folgenden Oligonukleotiden
als Primer erhalten:
5'-CGA
CGG TAC CAC GTA ATT AG-3'
5'-CAT AGG GTA CCT
GTA TGT AAT AAA AAC-3'.
-
Das
Plasmid pVE147 wird konstruiert durch Ligation des 2820 bp EcoRI-HindIII-Fragmentes
von pGEMI (Promega), des 979 bp HindIII-NcoI-Fragments von pVE146
(das das Barnase-Gen mit Intron enthält), und des 1184 bp PCR-Fragment
von Beispiel 4, das den CA55 antherenspezifischen Promotor aus Mais
trägt.
-
Schließlich wird
pVE149 durch Ligation der folgenden vier DNA-Fragmente erhalten:
- – das
1715 bp EcoRI (aufgefüllt
mit Klenow) – XbaI-Fragment
von pVE147, das das Barnase-Gen unter der Kontrolle des CA55-Promotors,
- – ein
296 bp EcoRI-XbaI-Fragment von pTTM6 (hinterlegt am 7. März 1988
bei der DSM unter der DSM-Zugriffsnummer
4468), das das 3' untranslatierte
Ende des Nopalinsynthase-Gens von Agrobacterium T-DNA trägt,
- – ein
1728 bp BglII (aufgefüllt
mit Klenow)-HindIII-Fragment,
das das bar-Gen trägt
( EP 0 242 236 ) unter der
Kontrolle des 35S3-Promotors ( EP
0 359 617 ) und mit einem 3'-untranslatierten Ende des Nopalinsynthase-Gens
of Agrobacterium T-DNA (dieses Fragment entspricht der Sequenz in
SEQ ID NR. 5 zwischen den Positionen 2409 und 4137), und
- – das
große
EcoRI-HindIII-Fragment von pUC19 (New England Biolabs Inc. Beverly,
MA, U.S.A.).
-
Die
vollständige
Sequenz von pVE149 ist in SEQ ID NR. 5 gezeigt.
-
Das
Plasmid pVE136 ist identisch zu pVE149, außer dass es nicht das TA36-Intron
in dem Barnase-Gen enthält.
pVE136 wird konstruiert, indem man in pVE149 das 534 bp NcoI-BamHI-Fragment,
das das Barnase-Gen enthält,
gegen das 449 bp NcoI-BamHI-Fragment von pVE145A ersetzt.
-
pVE136
wird konstruiert und in E. coli WK6 gehalten, das das Plasmid pMc-BS
enthält.
pMc5-BS enthält
das Barstar-Gen unter der Kontrolle des tac- Promotors (De Boer et al. (1983) PNAS
80, 21) und wird konstruiert durch Klonierung des EcoRI-HindIII-Fragmentes von pMT416
(Hartley (1988) J. Mol. Biol. 202, 913) in pMc5–8. Dann wird die Sequenz,
die mit der PhoA-Signalsequenz beginnt und mit dem letzten Nukleotid
vor dem Translationsinitiationscodon des Barstar-codierenden Bereichs
aufhört,
durch Loop-out-Mutagenese
gemäß allgemeiner
Verfahren, beschrieben von Sollazi et al., (1985) Gene 37, 199 deletiert.
Die Verfügbarkeit eines
Ampicillinresistenz-Gens auf den von pUC18 stammenden Plasmiden,
die das chimäre
Barnase-Gen und das Chloramphenicol-Resistenz-Gen auf pMc5-BS tragen,
ermöglicht,
dass der Stamm stabil auf Platten gehalten wird, die zwei Antibiotika
enthalten, oder dass man auf ein beliebiges Plasmid selektiert.
Die Genexpression von diesem Promotor, die zwar gewöhnlich reprimiert
ist, kann durch Zugabe eines gemeinhin verwendeten Induktors des
lac-Operons, IPTG (Isopropyl-β-d-thiogalactopyranosid)
induziert werden.
-
Das
5843 bp NcoI-BamHI-Fragment von partiell gespaltenem pVE149, das
das gesamte Plasmid außer
der Barnase-codierenden Sequenz trägt, wird mit Klenow aufgefüllt und
in ein DraI-HindIII-Fragment (aufgefüllt mit Klenow) von pVE151
ligiert, das die Barstarcodierende Sequenz trägt. Das resultierende Plasmid wird
als "pVE139" bezeichnet. pVE151
wird mittels stellengerichteter Mutagenese von pMc5-BS erhalten,
so dass eine DraI-Stelle an dem ATG-Translationsinitiations-Codon der Barstar-codierenden
Sequenz eingeführt wird.
Für diesen
Zweck wird eine gapped-duplex DNA aus dem einzelsträngigen PMc5-BS,
dem großen
EcoRI-HindIII-Fragment von pMc5–8,
und dem folgenden Oligonukleotid konstruiert:
5'-GCT TTT TTA AAT
TTA TTT TCT CC-3'.
-
T-DNA-Vektoren
für Agrobacterium-vermittelte
Pflanzentransformationen werden durch Klonieren der geeigneten EcoRI
(aufgefüllt
mit Klenow)-HindIII-Fragmente
von pVE149 oder pVE136 (mit 3553-Bar- und Mais-antherenspezifischen
Promotor-Barnase-Chimärengenen)
oder pVE139 (mit 3553-Bar- und Maisantherenspezifischen Promotor-Barstar-Chimärengenen)
zwischen den HindIII- und XbaI- (aufgefüllt mit Klenow)-Stellen bekannter
T-DNA-Vektoren pGSC1700 oder pGSC1701A hergestellt. pGSC1700 wurde
am 21. März
1988 an der DSM unter der DSM-Zugriffsnummer 4469 hinterlegt, und
pGSC1701A wurde am 22. Oktober 1987 an der DSM unter der DSM-Zugriffsnummer
4286 hinterlegt. Die T-DNA-Vektoren, die pVE149, pVE139 und pVE136
enthalten, werden zur Transformation von Tabak wie in Beispiel 7
beschrieben verwendet.
-
Beispiel 6
-
Transformation von Mais mit den Pflanzentransformationsvektoren
aus Beispiel 5
-
Mit
Hilfe der Verfahren, beschrieben von Fromm et al., (1990) siehe
oben, werden embryogene Suspensionskulturen einer B73 × A188 Maislinie
mit den in Beispiel 5 beschriebenen Pflanzentransformationsvektoren,
einschließlich
pVE149, pVE136 und pVE139 – und
zwar entweder direkt oder nach einer geeigneten Linearisierung (beispielsweise
nach der Spaltung mit EcoRI und/oder HindIII) transformiert. Transformierte Pflanzen,
die aus embryogenen Suspensionskulturen regeneriert wurden, die
jeweils einen antherenspezifischen Promotor von Beispiel 2 oder
3 enthalten und entweder eine DNA für Pollensterilität oder eine
DNA für die
Wiederherstellung der Pollenfertilität steuern, sind abgesehen von
ihren Blüten
normal. Diesbezüglich
exprimiert jede Pflanze, die eine DNA für Pollensterilität unter
der Kontrolle von einem der antheren-spezifischen Promotoren enthält, eine
solche DNA zumindest vorwiegend in ihren Antheren und produziert
keinen normalen Pollen, und jede Pflanze, die eine DNA zur Wiederherstellung
der Pollenfertilität
unter der Kontrolle von einem der antherenspezifischen Promotoren
trägt,
exprimiert eine solche DNA zumindest vorwiegend in ihren Antheren,
produziert aber normalen Pollen.
-
Beispiel 7
-
Transformation von Tabak mit Pflanzentransformationsvektoren
aus Beispiel 5
-
Mit
den in
EPA 89401194.9 und
90402281.1 beschriebenen
Verfahren werden Tabakpflanzen durch Agrobacterium-vermittelte Übertragung
mit den Pflanzentransformationsvektoren transformiert, die die fremden
chimären
DNA-Sequenzen aus Beispiel 5 enthalten. Die transformierten Tabakpflanzen,
die jeweils einen antherenspezifischen Promotor aus Beispiel 2 oder
3 enthalten, und entweder eine DNA für Pollensterilität oder eine
DNA für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität steuern, sind abgesehen von
ihren Blüten
normal. Diesbezüglich
exprimiert jede Pflanze, die eine DNA für Pollensterilität unter
der Kontrolle von einem der antherenspezifischen Promotoren enthält, diese
DNA zumindest vorwiegend in ihren Antheren und produziert keinen
normalen Pollen, und jede Pflanze, die eine DNA für die Wiederherstellung
der Pollenfertilität
unter der Kontrolle von einer der antherenspezifischen Promotoren
enthält,
exprimiert solche DNA zumindest vorwiegend in ihren Antheren, produziert
aber normalen Pollen.
-
Beispiel 8
-
Transformation von Reis mit den Pflanzentransformationsvektoren
aus Beispiel 5
-
Mit
Hilfe der von Datta et al. (1990) siehe oben, beschriebenen Verfahren
werden Protoplasten der Reislinie Oryza sativa var. Chinsurah Boro
II, mit den in Beispiel 5 beschriebenen Pflanzentransformationsvektoren
transformiert, einschließlich
pVE149, pVE136, und pVE139 – und
zwar entweder direkt oder nach einer geeigneten Linearisierung (beispielsweise
nach der Spaltung mit EcoRI und/oder HindIII). Transformierte Pflanzen,
regeneriert aus Protoplasten, die jeweils einen antherenspezifischen
Promotor von Beispiel 2 oder 3 enthalten und entweder eine DNA für Pollensterilität oder eine
DNA zur Wiederherstellung der Pollenfertilität steuern, sind abgesehen von
ihren Blüten
normal. Diesbezüglich
exprimiert jede Pflanze, die eine DNA für Pollensterilität unter
der Kontrolle der antherenspezifischen Promotoren enthält, diese
DNA zumindest vorwiegend in ihren Antheren und erzeugt keinen normalen
Pollen, und jede Pflanze, die eine DNA zur Wiederherstellung der
Pollenfertilität
unter der Kontrolle des antherenspezifischen Promotors enthält, exprimiert
diese DNA zumindest vorwiegend in ihren Antheren, produziert aber
normalen Pollen. Alternativ werden unreife Embryos aus Reis-Varietäten Gulfmont,
Lemont, IR26, IR36, IR54 oder IR72 mit Gold-Teilchen beschossen,
die geeignete Plasmid-DNA der Beispiele 5 tragen, und die Pflanzen
werden gemäß den von
Christou et al., (1991) Bio/Technology 9, 957, beschriebenen Verfahren
regeneriert.
-
Natürlich ist
die Verwendung der erfindungsgemäßen antherenspezifischen
Maispromotoren nicht auf die Transformation spezifischer Pflanze(n)
eingeschränkt.
Diese Mais-Promotoren können
in einer beliebigen Feldfrucht geeignet sein, wo sie die Genexpression
steuern können,
und vorzugsweise wo eine solche Expression zumindest vorwiegend,
vorzugsweise spezifisch in Staubblattzellen der Feldfrucht erfolgt.
Die Verwendung dieser Promotoren ist auch nicht auf die Steuerung
der DNAs für
die Pollensterilität
oder DNAs für
die Wiederherstellung der Pollenfertilität eingeschränkt, sondern kann zur Steuerung
der Expression eines Gens selektiv in Staubblattzellen, verwendet
werden.
-
Diese
Erfindung ist darüber
hinaus nicht auf die spezifischen staubblattspezifischen, vorzugsweise
antherenspezifischen, insbesondere tapetumspezifischen Promotoren
eingeschränkt,
die in den vorstehenden Beispielen beschrieben sind. Tatsächlich nimmt
man an, dass die DNA-Sequenzen der Promotoren der Beispiele 2 und
3 modifiziert werden können,
indem einige ihrer Nukleotide durch andere Nukleotide ersetzt werden,
vorausgesetzt, diese Modifikationen verändern die Fähigkeit der Polymerasekomplexe,
einschließlich
der Transkriptionsaktivatoren, Staubblattzellen, insbesondere Antherenzellen,
zur Erkennung der Promotoren, wie modifiziert, nicht wesentlich. SEQUENZPROTOKOLL