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Diese Erfindung betrifft ein Steuer/Regelsystem für Verbrennungsmotoren,
und insbesondere ein Steuer/Regelsystem, welches die in ein Einlaßrohr
eingespritzte Kraftstoffzufuhr in einer Weise steuert/regelt, die eine an der
Innenfläche des Einlaßrohrs anhaftende Kraftstoffmenge kompensiert.
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Bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren des Typs, bei dem Kraftstoff in
ein Einlaßrohr eingespritzt wird, besteht das Problem, daß von dem
eingespritzten Kraftstoff ein wenig an der Innenfläche des Einlaßrohrs
anhaftet, so daß nicht die erforderliche Kraftstoffmenge in die Brennkammer
gesaugt werden kann. Zur Lösung dieses Problems wurde ein
Kraftstoffzufuhrsteuerverfahren vorgeschlagen, das eine Kraftstoffmenge
schätzt, die an der Innenfläche des Einlaßrohrs anhaftet, und jene, die durch
Verdunstung von dem am Einlaßrohr anhaftenden Kraftstoff in die
Brennkammer gesaugt wird, und eine Kraftstoffeinspritzmenge in
Abhängigkeit von den geschätzten Kraftstoffmengen bestimmt (japanische
Patent-Offenlegungsschrift (Kokai) Nr. 61-126337).
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Die GB-A-2228592 betrifft ein ähnliches System, in dem eine anhaftende
Kraftstoffmenge auf der Basis der eingespritzten Kraftstoffmenge und der
Kraftstoff-Anhaftungs- und Verdunstungsraten geschätzt wird, wobei die
Anhaftungsrate aus der Drosselöffnung und der Kühlmitteltemperatur
abgeleitet wird, und daher die Verdunstungsrate von der
Kühlmitteltemperatur, der Einlaßluftmenge und der Motordrehzahl abgeleitet
wird.
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Ferner sind herkömmliche Verbrennungsmotoren bekannt, bei denen die
Betriebscharakteristiken der Einlaßventile und Auslaßventile, d. h. die
Ventilsteuerzeiten (Ventilöffnungs/Schließsteuerzeit und/oder Ventilhub)
veränderlich sind (z. B. japanische Patentoffenlegungsschrift (Kokai) Nr. 2-
50285).
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Ein Merkmal der Erfindung ist es, ein Steuer/Regelsystem für einen
Verbrennungsmotor anzugeben, das in der Lage ist, das Luft/Kraftstoff-
Verhältnis eines Brennkammern des Motors zugeführten Gemischs genau zu
steuern/regeln, unter Berücksichtigung der an der Innenfläche des
Einlaßrohrs anhaftenden Kraftstoffmenge sowie der Ventilsteuerzeit von
Einlaß- und/oder Auslaßventilen desselben.
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Die vorliegende Erfindung gibt ein Steuer/Regelsystem für einen
Verbrennungsmotor mit zumindest einer Brennkammer, einem Einlaßkanal
mit einer Innenfläche, zumindest einem Einlaßventil und zumindest einem
Auslaßventil an, wobei das Steuer/Regelsystem umfaßt: ein
Kraftstoffzufuhrmengen-Berechnungsmittel zur Berechnung einer dem Motor
zuzuführenden Kraftstoffmenge auf der Basis von Betriebszuständen des
Motors, ein anhaftende-Kraftstoffmenge-Schätzmittel zum Schätzen einer
an der Innenfläche des Einlaßkanals anhaftenden Kraftstoffmenge, ein
abgeführte-Kraftstoffmenge-Schätzmittel zum Schätzen einer abgeführten
Kraftstoffmenge, die vom von der Innenfläche des Einlaßkanals anhaftenden
Kraftstoff verdunstet ist und in die Brennkammer geführt wird, ein
Kraftstoffzufuhrmengen-Korrekturmittel zur Korrektur der durch das
Kraftstoffzufuhrmengen-Berechnungsmittel berechneten
Kraftstoffzufuhrmenge auf der Basis der vom anhaftende-Kraftstoffmenge-
Schätzmittel geschätzten anhaftenden Kraftstoffmenge und der vom
abgeführte-Kraftstoffmenge-Schätzmittel geschätzten abgeführten
Kraftstoffmenge, sowie ein Kraftstoffzufuhrmittel zum Zuführen der von
dem Kraftstoffmengen-Korrekturmittel korrigierten Kraftstoffzufuhrmenge in
den Einlaßkanal, wobei das System dadurch gekennzeichnet ist, daß es
ferner umfaßt: ein Ventilbetätigungsmittel zum Ändern einer
Ventilbetätigungscharakteristik des Einlaßventils und/oder des
Auslaßventils, und ein geschätzte-Kraftstoffmenge-Korrekturmittel zum
Korrigieren der vom anhaftende-Kraftstoffmenge-Schätzmittel geschätzten
anhaftenden Kraftstoffmenge und der vom abgeführte-Kraftstoffmenge-
Schätzmittel geschätzten abgeführten Kraftstoffmenge in Antwort auf die
Ventilbetriebscharakteristik des Einlaßventils und/oder des Auslaßventils.
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Bevorzugt umfaßt die Ventilbetriebscharakteristik eine Niederdrehzahl-
Ventilsteuerzeit, die für den Betrieb des Motors in einem niederen
Drehzahlbereich des Motors geeignet ist, eine Hochdrehzahl-
Ventilsteuerzeit, die für Betrieb des Motors in einem höheren
Drehzahlbereich des Motors geeignet ist, wobei die anhaftende
Kraftstoffmenge und die abgeführte Kraftstoffmenge jeweils auf
unterschiedliche Werte dazwischen korrigiert werden, wenn die
Niederdrehzahl-Ventilsteuerzeit gewählt ist und wenn die Hochdrehzahl-
Ventilsteuerzeit gewählt ist.
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Die obigen und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden
aus der folgenden detaillierten Beschreibung verschiedener Ausführungen,
die nur als Beispiel angegeben sind, in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich, worin:
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Fig. 1 ist ein Blockdiagramm mit Darstellung der Gesamtanordnung
eines Kraftstoffzufuhrsteuer/-regelsystems für einen Verbrennungsmotor,
nach einer ersten Ausführung der Erfindung;
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Fig. 2 ist ein Flußdiagramm eines Programms zur Berechnung der
Kraftstoffeinspritzdauer Tout, nach der ersten Ausführung;
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Fig. 3 ist ein Flußdiagramm eines Programms zur Berechnung einer
am Einlaßrohr anhaftenden Kraftstoffmenge TWP(N);
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Fig. 4(a) und (b) zeigen Tabellen zur Berechnung von
Korrekturkoeffizienten zur Korrektur des Direktzufuhr-Verhältnisses A und
des abgeführten Verhältnisses B, nach der ersten Ausführung;
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Fig. 5 ist ein Blockdiagramm mit Darstellung der Gesamtanordnung
eines Kraftstoffzufuhrsteuer/-regelsystems für einen Verbrennungsmotor
nach einer zweiten Ausführung der Erfindung;
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Fig. 6 ist eine Querschnittsansicht einer Hydrauliköl-
Ventilantriebseinheit im Motor in Fig. 5;
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Fig. 7 ist ein Graph zur Erläuterung von Betriebscharakteristiken
(Ventilsteuerzeit) eines Einlaßventils im Motor in Fig. 5;
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Fig. 8 ist ein Flußdiagramm eines Programms zur Berechnung der
Kraftstoffeinspritzdauer Tout nach der zweiten Ausführung;
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Fig. 9(a) und (b) zeigen Tabellen zur Berechnung des
Direktzufuhr-Verhältnisses A und des Abführ-Verhältnisses B;
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Fig. 10 zeigt Tabellen zur Berechnung von Korrekturkoeffizienten in
Abhängigkeit von dem Direktzufuhr-Verhältnis A und dem Abführ-
Verhältnis B.
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Eine erste Ausführung der Erfindung wird nun im Detail anhand der Fig.
1 bis 4 beschrieben.
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Zuerst zu Fig. 1. Dort ist die Gesamtanordnung eines
Kraftstoffzufuhrsteuer/-regelsystems eines Verbrennungsmotors dargestellt.
Nach einer ersten Ausführung der Erfindung werden die am Einlaßrohr
anhaftende Kraftstoffmenge und die abgeführte Kraftstoffmenge in Antwort
auf die Ventilsteuerzeit der Einlaß- und Auslaßventile korrigiert. In der Figur
bezeichnet die Bezugszahl 1 einen Verbrennungsmotor für Kraftfahrzeuge.
Der Motor ist beispielsweise ein Reihenvierzylindermotor mit doppelter
obenliegender Nockenwelle mit einem Paar von Einlaßventilen und einem
Paar von Auslaßventilen für jeden Zylinder, die alle nicht gezeigt sind. Mit
dem Zylinderblock des Motors 1 ist ein Einlaßrohr 2 verbunden, quer zu
dem ein Drosselkörper 3 angeordnet ist, der ein Drosselventil 301 darin
aufnimmt. Ein Drosselventilöffnungs-(θTH)-Sensor 4 ist dem Drosselventil
301 verbunden, um ein elektrisches Signal zu erzeugen, welches die erfaßte
Drosselventilöffnung anzeigt, und zur Weiterleitung desselben zu einer
elektronischen Steuereinheit (nachfolgend "die ECU" genannt) 5.
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Kraftstoffeinspritzventile 6, von denen nur eines gezeigt ist, sind ins Innere
des Einlaßrohrs 2 an Stellen eingesetzt, die sich zwischen dem
Zylinderblock des Motors 1 und dem Drosselventil 301 und ein wenig
stromauf der jeweiligen nicht gezeigten Einlaßventile befinden. Die
Kraftstoffeinspritzventile 6 sind über eine Kraftstoffpumpe (nicht gezeigt)
mit einem Kraftstofftank verbunden, und sind elektrisch mit der ECU 5 so
verbunden, daß ihre Ventilöffnungsdauern durch Signale von dieser
gesteuert werden.
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Andererseits ist ein Einlaßrohr-Absolutdruck-(PBA)-Sensor 10 vorgesehen,
der über eine Leitung 9 einer Stelle unmittelbar stromab des Drosselventils
301 mit dem Inneren des Einlaßrohrs 2 in Verbindung steht, um der ECU 5
ein elektrisches Signal zuzuführen, welches den in dem Einlaßrohr 2
erfaßten Absolutdruck anzeigt.
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Ein Motorkühlmittel-(TW)-Sensor 11 ist in dem Zylinderblock des Motors 1
angebracht, um der ECU 5 ein elektrisches Signal zuzuführen, welches die
erfaßte Motorkühlmitteltemperatur TW anzeigt. Ein Motordrehzahl(NE)-
Sensor 12 ist so angeordnet, daß er einer Nockenwelle oder einer
Kurbelwelle des Motors 1, nicht gezeigt, gegenübersteht. Der
Motordrehzahlsensor 12 erzeugt bei jedem vorbestimmten Kurbelwinkel,
wenn immer sich die Kurbelwelle um 180 Grad dreht, einen Impuls als OT-
Signalimpuls, wobei der Impuls der ECU 5 zugeführt wird.
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Ein O&sub2;-Sensor 13 als Abgas-Inhalts-Konzentrationssensor ist an einem
Abgasrohr 14 angebracht, das mit dem Zylinderblock des Motors 1
verbunden ist, um die Konzentration von Sauerstoff zu erfassen, der in vom
Motors 1 abgegebenen Abgasen enthalten ist, und um der ECU 5 ein
elektrisches Signal zuzuführen, welches den erfaßten Wert der
Sauerstoffkonzentration anzeigt.
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Die ECU 5 umfaßt eine Eingabeschaltung mit den Funktionen: Wellenformen
von Eingangssignalen von den verschiedenen Sensoren, Verschieben der
Spannungspegel der Sensorausgangssignale auf einen vorbestimmten Pegel,
Wandeln von Analogsignalen von Analog-Ausgabesensoren in
Digitalsignale, usw. eine zentrale Prozessoreinheit (nachfolgend "die CPU"
genannt), die Programme zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzventile 6 etc.
ausführt, Speichermittel zur Speicherung von Kennfeldern und Tabellen, auf
die nachfolgend Bezug genommen wird, sowie verschiedene
Betriebsprogramme, die in der CPU durchgeführt werden, und zum
Speichern von Ergebnissen von Berechnungen davon, etc., sowie eine
Ausgabeschaltung, die Steuer- oder Treibersignale an die
Kraftstoffeinspritzventile 6 ausgibt.
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Die CPU arbeitet in Antwort auf die oben erwähnten Signale von den
Sensoren zum Ermitteln von Betriebszuständen, in denen der Motor 1
arbeitet, wie etwa einem Luft/Kraftstoff-Verhältnis-Rückkopplungsbereich,
in dem die Kraftstoffzufuhr in Antwort auf die erfaßte
Sauerstoffkonzentration in den Abgasen geregelt wird, sowie einem
Offenschleifen-Steuerbereich, und berechnet, auf der Basis der ermittelten
Betriebszustände, die Ventilöffnungsdauer der Kraftstoffeinspritzdauer Tout,
während der die Kraftstoffeinspritzventile 6 zu öffnen sind, unter
Verwendung des Programms von Fig. 2, synchron mit der Eingabe von
OT-Signalimpulsen an die ECU 5.
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Die CPU leitet über die Ausgabeschaltung die Treibersignale auf der Basis
der wie oben ermittelten Kraftstoffeinspritzdauer Tout an die
Kraftstoffeinspritzventile 6, um diese über die Kraftstoffeinspritzdauer Tout
zu öffnen. Die Kraftstoffeinspritzdauer Tout ist proportional zur
Kraftstoffeinspritzmenge, und wird daher nachfolgend als die
Kraftstoffeinspritzmenge bezeichnet.
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Der Motor 1 ist mit einem Ventilsteuerzeit-Umschaltmechanismus 100
versehen, der die Ventilsteuerzeit der Einlaßventile und der Auslaßventile
umschalten kann zwischen einer Hochdrehzahl-Ventilsteuerzeit
(Hochdrehzahl V/T), die für Motorbetrieb in einem höheren
Motordrehzahlbereich geeignet ist, sowie einer Niederdrehzahl-
Ventilsteuerzeit (Niederdrehzahl V/T), die für Motorbetrieb in einem niederen
Motordrehzahlbereich geeignet ist. Der in dieser Beschreibung verwendete
Begriff "Ventilsteuerzeit" beinhaltet die Ventilöffnungssteuerzeit und/oder
die Ventilschließsteuerzeit, sowie den Ventilhub.
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Ein Einlaßlufttemperatur-(TA)- Sensor 18 ist an der Innenwand des
Einlaßrohrs 2 an einer Stelle stromab der Leitung 9 angebracht, die mit dem
PBA-Sensor 10 verbunden ist, um der ECU 5 ein elektrisches Signal
zuzuführen, das die erfaßte Einlaßlufttemperatur anzeigt.
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Ein Zylinderunterscheidungs-(CYL)-Sensor 15 sowie ein Kurbelwinkel-(CRK)-
Sensor 16 sind an jeweiligen vorbestimmten Stellen gegenüber einer
Nockenwelle oder einer Kurbelwelle, von denen keine gezeigt ist, des
Motors 1 angeordnet. Der CYL-Sensor 15 erzeugt ein Impulssignal
(nachfolgend als "CYL-Signalimpuls" bezeichnet) bei vorbestimmten
Kurbelwinkeln eines bestimmten Zylinders, wenn sich die Kurbelwelle um
zwei Umdrehungen oder um 720 Grad dreht, und liefert den CYL-
Signalimpuls an die ECU 5.
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Der CRK-Sensor 16 erzeugt ein Impulssignal (nachfolgend als "CRK-
Signalimpuls" bezeichnet), wenn immer sich die Kurbelwelle um einen
vorbestimmten Kurbelwinkel (z. B. 45 Grad) dreht, und liefert den CRK-
Signalimpuls an die ECU 5.
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Die Ausgangssignalimpulse von CYL-Sensor 15 und dem CRK-Sensor 16
werden gemeinsam mit dem Ausgangssignal von dem NE-Sensor 12
verwendet zur Zeitsteuerung der Ausführung der
Kraftstoffeinspritzzeitsteuerung, der Zündzeitsteuerung, etc. sowie zur
Erfassung der Motordrehzahl NE.
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Der Ventilsteuerzeit-Umschaltmechanismus 100 besitzt ein nicht gezeigtes
Solenoidventil zum Ändern der Ventilsteuerzeit, und ist elektrisch mit der
ECU 5 verbunden, so daß durch ein Signal von der ECU 5 dessen Öffnungs-
und Schließbetrieb gesteuert wird. Das Solenoidventil ändert den
Arbeitsöldruck für den Ventilsteuerzeit-Umschaltmechanismus 100 von
einem hohen Wert auf einen niedrigen Wert oder umgekehrt, so daß die
Ventilsteuerzeit von Hochdrehzahl V/T auf Niederdrehzahl V/T oder
umgekehrt geändert werden. Der Öldruck in dem Umschaltmechanismus
100 wird von einem Öldruck-(Poil)-Sensor 17 erfaßt, und das erfaßte Signal
wird der ECU 5 zugeführt.
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Die Ausgabeschaltung der ECU 5 dient dazu, den Kraftstoffeinspritzventilen
6 und dem Solenoidventil des Ventilsteuerzeit-Umschaltmechanismus 100
Treibersignale zuzuführen.
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Fig. 2 zeigt ein Programm zur Berechnung der Ventilöffnungsdauer der
Kraftstoffeinspritzventile 6, d. h. der Kraftstoffeinspritzmenge Tout. Dieses
Programm wird beim Erzeugen jedes OT-Signalimpulses synchron damit
ausgeführt.
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In Schritt S41 wird bestimmt, ob das Hochdrehzahl V/T gewählt ist oder
nicht. Wenn die Antwort negativ ist (NEIN), d. h. wenn das Niederdrehzahl
V/T gewählt ist, werden in einem Schritt S42 ein Direktzufuhr-Verhältnis A
und ein Abführ-Verhältnis B für das Niederdrehzahl V/T berechnet.
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Werte des Direktzufuhr-Verhältnisses A und des Abführ-Verhältnisses B
werden aus einem A-Kennfeld und einem B-Kennfeld für das Niederdrehzahl
V/T gelesen, die entsprechend der Kühlmitteltemperatur TW und dem
Einlaßrohrabsolutdruck PBA gesetzt sind, in Antwort auf die erfaßten TW-
und PBA-Werte. Das Direktzufuhr-Verhältnis A und das Abführ-Verhältnis B
für Niederdrehzahl kann bei Bedarf durch Interpolation berechnet werden.
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Im nächsten Schritt S43 werden Korrekturkoeffizienten KA und KB zur
Korrektur des Direktzufuhr-Verhältnisses A und des Abführ-Verhältnisses B
für das Niederdrehzahl V/T berechnet. Werte der Korrekturkoeffizienten KA
und KB werden aus einer KA-Tabelle und einer KB-Tabelle für das
Niederdrehzahl V/T ausgelesen, wie in Fig. 4(a) gezeigt, in Antwort auf die
Motordrehzahl NE. In den KA- und KB-Tabellen sind der Korrekturkoeffizient
KA für das Direktzufuhr-Verhältnis A und der Korrekturkoeffizient KB für
das Abführ-Verhältnis B derart gesetzt, daß sie mit zunehmender
Motordrehzahl NE zunehmen. Der Grund dafür, warum die
Korrekturkoeffizienten KA und KB mit zunehmender Motordrehzahl NE
zunehmen, ist, daß das Direktzufuhr-Verhältnis A und das Abführ-Verhältnis
B scheinbar zunehmen, wenn die Luftströmungsgeschwindigkeit in dem
Einlaßrohr mit zunehmender Motordrehzahl NE zunimmt.
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Wenn die Antwort in Schritt S41 positiv ist (JA), werden, ähnlich den
Schritten S42 und S43, ein Direktzufuhr-Verhältnis A und ein Abführ-
Verhältnis B und Korrekturkoeffizienten KA, KB für Hochdrehzahl V/T in
Schritten S44 und S45 berechnet, wonach das Programm zu einem Schritt
S46 weitergeht. Im Schritt S44 werden Werte des Direktzufuhr-
Verhältnisses A und des Abführ-Verhältnisses B für Hochdrehzahl V/T aus
einem A-Kennfeld und einem B-Kennfeld für Hochdrehzahl V/T ausgelesen,
und in dem Schritt S45 werden die Korrekturkoeffizienten KA, KB für
Hochdrehzahl V/T unter Verwendung einer KA-Tabelle und einer KB-Tabelle
für das Hochdrehzahl V/T berechnet, wie in Fig. 4(b) gezeigt.
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Wie oben erwähnt sind nach der vorliegenden Ausführung zwei Arten von
A-Kennfeldern und B-Kennfeldern sowie zwei Arten von
Korrekturkoeffizienten KA und KB jeweils für Hochdrehzahl V/T und
Niederdrehzahl V/T vorgesehen. Der Grund hierfür ist, daß die
Luftströmungsgeschwindigkeit in der Nähe des Einlaßventils und eine
Druckänderung innerhalb des Einlaßrohrs 2 infolge der Änderung, die
Faktoren von Kraftstofftransportparametern sind, in Abhängigkeit von den
Ventilöffnungs- und/oder Schließsteuerzeiten und dem Ventilhub des
Einlaßventils differieren. Demzufolge ändern sich das Direktzufuhr-
Verhältnis A und das Abführ-Verhältnis B beide in Abhängigkeit von der
Ventilsteuerzeit des Einlaßventils. Daher wurden das A-Kennfeld, das B-
Kennfeld, die KA-Tabelle und die KB-Tabelle unter Berücksichtigung der
oben erwähnten Tatsache gesetzt.
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In dem Schritt S43 oder S45 folgenden Schritt S46, werden ein korrigiertes
Direktzufuhr-Verhältnis Ae und ein korrigiertes Abführ-Verhältnis Be unter
Verwendung der folgenden Gleichungen (1) und (2) berechnet, gefolgt
durch die Berechnung (1 - Ae) und (1 - Be) in Schritt S47, und dann geht
das Programm zu einem Schritt S48 weiter:
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Ae = A · KA...... (1)
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Be = B · KB...... (2)
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Die Werte Ae, (1 - Ae) und (1 - Be) werden in das RAM in der ECU 5
eingespeichert, zur Verwendung bei der Ausführung des Programms in Fig.
3 zur Berechnung der am Einlaßrohr anhaftenden Kraftstoffmenge TWP(N),
wie nachfolgend beschrieben, wonach das Programm zu Schritt S48
weitergeht.
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In Schritt S48 wird bestimmt, ob die Motor gestartet wird oder nicht. Wenn
die Antwort positiv ist (JA), wird die Kraftstoffeinspritzmenge Tout auf der
Basis einer Grundkraftstoffmenge Ti zur Verwendung beim Start des Motors
berechnet, und dann endet das Programm. Wenn die Antwort auf die Frage
von Schritt S48 negativ ist (NEIN), d. h. wenn der Motor nicht gestartet
wird, wird eine erforderliche Kraftstoffmenge TCYL(N) für jeden Zylinder,
die keinen zusätzlichen Korrekturausdruck Ttotal enthält, worauf
nachfolgend Bezug genommen wird, unter Verwendung der folgenden
Gleichung (3) in einem Schritt S49 berechnet:
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Tcyl(N) = TiM · Ktotal(N)...... (3)
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wobei (N) eine jenem Zylinder zugeordnete Zahl repräsentiert, für den die
erforderliche Kraftstoffmenge Tcyl berechnet wird. TiM repräsentiert eine
Grundkraftstoffmenge zur Anwendung, wenn der Motor in normalen
Betriebszuständen ist (außer im Startzustand), und wird in Antwort auf die
Drehzahl NE und den Einlaßrohrabsolutdruck PBA berechnet. Ktotal(N)
repräsentiert das Produkt aller Korrekturkoeffizienten (z. B. eines
Kühlmitteltemperatur-abhängigen Korrekturkoeffizient KTW sowie eines
Abmagerungs-Korrekturkoeffizient (KLS), die auf der Basis von
Motorbetriebsparameter-Signalen von verschiedenen Sensoren berechnet
werden, ausschließlich eines Luft/Kraftstoffverhältnis-Korrekturkoeffizienten
K02, der auf der Basis eines Ausgangssignals von dem O&sub2;-Sensor 13
berechnet wird.
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In Schritt S50 wird eine Brennkammer-Kraftstoffzufuhrmenge TNET, die der
entsprechenden Brennkammer in dem momentanen Einspritzzyklus
zugeführt werden sollte, unter Verwendung der folgenden Gleichung (4)
berechnet:
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TNET = Tcyl(N) + Ttotal - Be · TWP(N)..... (4)
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wobei Ttotal die Summe aller additiver Korrekturausdrücke ist (z. B. eines
Kraftstoff erhöhenden-Beschleunigungs-Korrekturausdrucks TACC), der auf
der Basis von Motorbetriebsparametersignalen von verschiedenen Sensoren
berechnet wird. Der Wert Ttotal beinhaltet nicht einen Ineffektiv-Zeit-
Korrekturausdruck TV, auf den später Bezug genommen wird. TWP(N)
repräsentiert eine am Einlaßrohr anhaftende Kraftstoffmenge (Schätzwert),
die durch das Programm von Fig. 3 berechnet wird. (Be · TWP(N))
entspricht einer Kraftstoffmenge, die von jenem Kraftstoff verdunstet, der
an der Innenfläche des Einlaßrohrs 2 anhaftet und in die Brennkammer
geführt wird. Eine Kraftstoffmenge, die den von der Einlaßrohrinnenfläche
abgeführten Kraftstoffmenge entspricht, braucht nicht eingespritzt zu
werden, und muß daher von dem Wert Tcyl(N) in Gleichung (4) subtrahiert
werden.
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In Schritt S51 wird bestimmt, ob der durch die Gleichung (4) berechnete
Wert TNET größer als ein Wert von 0 ist oder nicht. Wenn die Antwort
negativ ist (NEIN), d. h. wenn TNET ≤ 0, wird die Kraftstoffeinspritzmenge
Tout auf 0 gesetzt, wonach das Programm endet. Wenn die Antwort in
Schritt S51 positiv ist (JA), d. h. wenn TNET > 0, wird der TOUT-Wert
unter Verwendung der folgenden Gleichung (5) berechnet:
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Tout = TNET(N)/Ae · K02 + TV...... (5)
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wobei K02 der vorgenannte Luft/Kraftstoff-Verhältnis-Korrekturkoeffizient
ist, der in Antwort auf die Ausgabe von dem O&sub2;-Sensor 13 berechnet ist.
TV ist der Ineffektiv-Zeit-Berechnungsausdruck.
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Somit wird eine Kraftstoffmenge entsprechend TNET(N) · K02 + Be ·
TWP(N) der Brennkammer zugeführt, indem das Kraftstoffeinspritzventil 6
über die Zeitdauer Tout geöffnet wird, die gemäß Gleichung (5) berechnet
ist.
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Fig. 3 zeigt das Programm zur Berechnung der am Einlaßrohr anhaftenden
Krafstoffmenge TWP(N), die beim Erzeugen jedes Kurbelwinkelimpulses
ausgeführt wird, der immer dann erzeugt wird, wenn sich die Kurbelwelle
um einen vorbestimmten Winkel dreht (z. B. 30 Grad).
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In Schritt S21 wird bestimmt, ob die momentane Ausführungsschleife
dieses Programms in eine Zeitperiode nach dem Start der Berechnung der
Kraftstoffeinspritzmenge Tout und vor Abschluß der Kraftstoffeinspritzung
fällt (nachfolgend bezeichnet als Kraftstoffsteuerperiode). Wenn die
Antwort positiv ist (JA), wird in einem Schritt S32 ein erstes Flag
FCTWP(N) auf einen Wert von 0 gesetzt, wonach das Programm endet.
Wenn die Antwort in Schritt S21 negativ ist (NEIN), d. h. wenn die
momentane Schleife nicht innerhalb der Einspritzsteuerperiode liegt, wird in
einem Schritt S22 bestimmt, ob das erste Flag FCTWP(N) gleich 1 ist oder
nicht. Wenn die Antwort positiv ist (JA), d. h. wenn FCTWP(N) = 1, springt
das Programm zu einem Schritt S31, wohingegen, wenn die Antwort
negativ ist (NEIN), d. h. wenn FCTWP(N) = 0, in einem Schritt S23
bestimmt wird, ob der Motor unter Kraftstoffunterbrechung läuft (die
Kraftstoffzufuhr unterbrochen ist) oder nicht.
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Wenn der Motor nicht mit Kraftstoffunterbrechung läuft, wird in Schritt S24
die am Einlaßrohr anhaftende Kraftstoffmenge TWP(N) unter der
Verwendung der folgenden Gleichung (3) berechnet, dann wird ein zweites
Flag FTWPR(N) auf einen Wert von 0 gesetzt, und das erste Flag FCTWP(N)
wird in Schritten S30 und S31 auf einen Wert von 1 gesetzt, wonach das
Programm endet:
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TWP(N) = (1 - Be) · TWP(N) (n - 1) +
(1 - Ae) · (Tout(N) - TV)..... (6)
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wobei TWP(N) (n - 1) einen Wert von TWP(N) repräsentiert, der bei der
letzten Gelegenheit erhalten wurde, und Tout(N) einen aktualisierten oder
neuen Wert der Kraftstoffeinspritzmenge Tout, die durch das Programm von
Fig. 2 berechnet wurde. Der erste Ausdruck an der rechten Seite
entspricht einer Kraftstoffmenge, die an der Innenfläche des Einlaßrohrs 2
verbleibt, ohne in die Brennkammer geführt zu werden, von dem Kraftstoff,
der zuvor an der Innenfläche des Einlaßrohrs 2 hängengeblieben ist, und der
zweite Ausdruck an der rechten Seite entspricht einer Kraftstoffmenge, die
von dem neu eingespritzten Kraftstoff neuerlich an der Innenfläche des
Einlaßrohrs 2 anhaftet.
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Wenn die Antwort in Schritt S23 positiv ist (JA), d. h. wenn der Motor unter
Kraftstoffunterbrechung läuft, wird in einem Schritt S25 bestimmt, ob das
zweite Flag FTWPR(N) auf einen Wert von 1 gesetzt worden ist oder nicht.
Wenn die Antwort positiv ist (JA), d. h. wenn FTWPR(N) = 1 ist, springt
das Programm zu Schritt S31. Wenn die Antwort negativ ist (NEIN), d. h.
wenn FTWPR(N) = 0, wird die anhaftende Kraftstoffmenge TWP(N) unter
Verwendung der folgenden Gleichung (7) in einem Schritt S26 berechnet,
und dann geht das Programm zu einem Schritt S27 weiter:
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TWP(N) = (1 - Be) · TWP(N) (n - 1)..... (7)
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Die Gleichung (7) ist identisch mit der Gleichung (6), außer daß der zweite
Ausdruck an der rechten Seite weggelassen ist. Der Grund für dieses
Weglassen liegt darin, daß aufgrund der Kraftstoffunterbrechung kein
neuerlicher Kraftstoff an der Einlaßrohrinnenfläche anhaftet.
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Im Schritt 27 wird bestimmt, ob der berechnete TWP(N)-Wert größer ist als
ein sehr kleiner vorbestimmter Wert TWPLG. Wenn die Antwort positiv ist
(JA), d. h. wenn TWP(N) > TWPLG, geht das Programm zum nächsten
Schritt S30 weiter. Wenn die Antwort im Schritt S27 negativ ist (NEIN),
d. h. wenn die TWP(N) ≤ TWPLG, wird in einem Schritt S28 der TWP(N)-
Wert auf einen Wert von 0 gesetzt, und dann wird in einem Schritt S29 das
zweite Flag FTWPR(N) auf einen Wert von 1 gesetzt, wonach das
Programm zum Schritt S31 weitergeht.
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Nach dem oben beschriebenen Programm von Fig. 3 kann die am
Einlaßrohr anhaftende Kraftstoffmenge TWP(N) genau berechnet werden.
Darüber hinaus kann der Brennkammer jedes Zylinders eine geeignete
Kraftstoffmenge zugeführt werden, die die Kraftstoffmenge widerspiegelt,
die an der Innenfläche des Einlaßrohrs 2 anhaftet, sowie diejenige
Kraftstoffmenge, die von der anhaftenden Menge abgeführt wird.
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Nach der oben beschriebenen ersten Ausführung werden das Direktzufuhr-
Verhältnis A und das Abführ-Verhältnis B in Antwort auf die gewählte
Ventilsteuerzeit berechnet und korrigiert, wodurch es möglich wird, die am
Einlaßrohr anhaftende Kraftstoffmenge unabhängig von der gewählten
Ventilsteuerzeit genau zu schätzen, und daher das Luft/Kraftstoff-Verhältnis
eines der Brennkammer zugeführten Gemischs auf einen gewünschten Wert
zu steuern/regeln.
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Fig. 5 zeigt die Gesamtanordnung eines Kraftstoffzufuhrsteuer/-
regelsystems für einen Verbrennungsmotor nach einer zweiten Ausführung
der Erfindung. Wie in der Figur gezeigt, ist bei dieser Ausführung die Motor
1 für jeden Zylinder mit einer Hydrauliköl-Ventilantriebseinheit 200
versehen, anstelle des in der Anordnung von Fig. 1 verwendeten
Ventilsteuerzeit-Umschaltmechanismus 100. Die ECU 5 ist mit einem
Solenoid der Hydrauliköl-Ventilantriebseinheit 200 verbunden und führt
diesem Steuersignale (BEIN und OAUS) zu.
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Ein Motor 3a ist mit dem Drosselventil 301 gekoppelt, um dieses in Antwort
auf ein Steuersignal von der ECU 5 anzutreiben, um dessen Ventilöffnung
zu steuern. Das Drosselventil 301 wird bei der angenähert maximalen
Öffnung gehalten, wenn der Motor unter normalen Betriebsbedingungen
läuft. Mit somit auf der angenähert maximalen Öffnung gehaltenen
Drosselventil 301 wird die Ventilöffungsdauer des Einlaßventils durch die
Hydrauliköl-Antriebseinheit 200 geändert, um die dem Zylinder des Motors
1 zugeführte Einlaßluftmenge zu steuern.
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Mit der ECU 5 ist ein Öldrucksensor 17' verbunden, der den Druck (Poil)
des Arbeitsöls in der Hydraulik-Ventilantriebseinheit 200 erfaßt, anstelle des
Öldrucksensors 17 in der ersten Ausführung. Ferner mit der ECU 5
verbunden sind ein Öltemperatursensor 19, der die Öltemperatur Toil des
Arbeitsöls erfaßt, ein Hubsensor 18, der den Hub des Einlaßventils erfaßt,
sowie ein Gaspedal-Öffnungssensor 4', der ein Niederdruckbetrag (θACC)
eines nicht gezeigten Gaspedals eines Fahrzeugs erfaßt, an dem der Motor
angebracht ist. Ausgangssignale von diesen Sensoren werden der ECU 5
zugeführt.
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Die anderen Elemente und Teile als die oben erwähnten sind in Konstruktion
und Anordnung mit jenen identisch, die in der ersten Ausführung von Fig.
1 verwendet sind und mit identischen Bezugszahlen versehen sind, und
deren Beschreibung ist weggelassen.
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Fig. 6 zeigt den Innenaufbau der Hydrauliköl-Ventilantriebseinheit 200, die
in jedem Zylinderkopf 21 des Motors 1 vorgesehen ist. In dem Zylinderkopf
21 ist ein Einlaßventilkanal 23 ausgebildet, deren eines Ende sich in einen
oberen Raum einer nicht gezeigten Brennkammer des Motors 1 öffnet und
deren anderes Ende mit einer Einlaßöffnung 24 in Verbindung steht. Ein
Einlaßventil 22 ist verschiebbar in dem Zylinderkopf 21 angebracht und in
Blickrichtung der Figur zur vertikalen Hin- und Herbewegung angeordnet,
um den Einlaßventilkanal 23 zu schließen und zu öffnen. Eine Ventilfeder 26
ist straff zwischen einem Kragen 25 des Einlaßventils 22 und einem
Federsitz 21a in dem Zylinderkopf 21 angebracht und spannt das
Einlaßventil 22 in Blickrichtung der Figur nach oben oder in eine
Ventilschließrichtung.
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Andererseits ist eine Nockenwelle 28 mit einem daran integral
ausgebildeten Nocken drehbar in dem Zylinderkopf 21 an der linken Seite
des Einlaßventils 22 angebracht. Die Nockenwelle 28 ist mit einer nicht
gezeigten Kurbelwelle über einen nicht gezeigten Steuerriemen gekoppelt.
Die Hydrauliköl-Antriebseinheit 200 ist zwischen dem Einlaßventil 22 und
dem an der Nockenwelle 28 ausgebildeten Nocken 27 angeordnet.
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Die Hydrauliköl-Ventilantriebseinheit 200 umfaßt einen Hydrauliköl-
Antriebsmechanismus 30, der angeordnet ist, um das Einlaßventil 22 gegen
die Kraft der Ventilfeder 26 nach unten zu drücken, um dieses in Antwort
auf das Profil des Nockens 27 zu schließen oder zu öffnen, sowie einen
Öldruck-Ablaßmechanismus 31, der angeordnet ist, um die Druckkraft des
Hydrauliköl-Antriebsmechanismus 30 aufzuheben, während das Einlaßventil
22 geöffnet wird, um hierdurch unabhängig vom Nockenprofil das
Einlaßventil 22 zu schließen.
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Der Hydrauliköl-Antriebsmechanismus 30 umfaßt hauptsächlich einen
ersten Zylinderkörper 33, der an einem integral mit dem Zylinderkopf 21
ausgebildeten oder daran angebrachten Block 32 befestigt ist, einen
ventilseitigen Kolben (Ventilantriebskolben) 34, der verschiebbar in eine
Zylinderbohrung 33a in dem ersten Zylinderkörper 33 eingesetzt ist, wobei
dessen Unterende auf einem Oberende des Einlaßventils 22 aufliegt, eine
Arbeitsöldruckkammer 38, die durch den ersten Zylinderkörper 33 und dem
ventilseitigen Kolben 34 begrenzt ist, einen zweiten Zylinderkörper 36, der
an dem Block 32 befestigt ist, einen Stößel 35, der in Gleitkontakt mit dem
Nocken 27 angeordnet ist, einen nockenseitigen Kolben 37, der
verschiebbar in einen unteren Abschnitt des zweiten Zylinderkörpers 36
eingesetzt ist, wobei sein Unterende auf einer Bodenfläche des Stößels 35
aufsitzt, eine Hydrauliköldruck-Erzeugungskammer 39, die durch den
zweiten Zylinderkörper 36 und den nockenseitigen Kolben 37 begrenzt ist,
sowie einen Ölkanal 40, der sich zwischen der Hydrauliköldruck-
Erzeugungskammer 39 und der Arbeitsöldruckkammer 38 erstreckt. Der so
aufgebaute Hydrauliköl-Antriebsmechanismus 30 arbeitet entsprechend dem
Profil des Nockens 27, um das Einlaßventil 22 wahlweise zu öffnen oder zu
schließen, wenn der Öldruck in der Arbeitsöldruckkammer 38 über einen
vorbestimmten Wert liegt.
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Der Hubsensor 18 ist in dem Block 32 an einer Stelle angeordnet, die dem
Kragen 35 des Einlaßventils 22 gegenüberliegt, um dessen Hub zu erfassen.
Der Hubsensor 18 ist elektrisch mit der ECU 5 verbunden, um dieser ein
Signal zuzuführen, das den erfaßten Hub anzeigt.
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Andererseits umfaßt der Öldruck-Ablaßmechanismus hauptsächlich einen
Ölkanal 41, der zwischen dem Ölkanal 40 und einem Ölzufuhrverteiler 42
angeschlossen ist, ein Leckventil 45, das so angeordnet ist, daß Öldruck
aus dem Ölkanal 41 entweichen kann, ein Zufuhrventil 43 und ein
Rückschlagventil 44, die beide in dem Ölkanal 41 angeordnet sind, sowie
einen Akkumulator 46, der angeordnet ist, um den Öldruck innerhalb eines
durch die Ventile 43 und 44 und das Leckventil 45 gebildeten
Akkumulatorkreises 41a auf einem vorbestimmten Wert zu halten. Der
Ölzufuhrverteiler 42 ist mit einer Ölpumpe 47 verbunden, um von der
Ölpumpe 47 erzeugten Öldruck den Hydrauliköl-Antriebsventileinheiten 200
der Motorzylinder zuzuführen. Die Ölpumpe 47 setzt Arbeitsöl in einer
Hilfsölwanne 48 unter Druck, die in dem Zylinderkopf 21 vorgesehen ist,
und liefert das Drucköl zu dem Ölzufuhrverteiler 42. Sie kann so angeordnet
sein, daß der Ölzufuhrverteiler 42 mit Arbeitsöl aus einer Ölwanne versorgt
wird, die an einem Bodenabschnitt eines nicht gezeigten Kurbelgehäuses
vorgesehen ist.
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Das Leckventil 45 umfaßt einen Steuerventilabschnitt 45A sowie einen
Solenoid-Antriebsabschnitt 45B zum Antrieb des Steuerventilabschnitts
45A.
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Wenn in dem Leckventil 45 ein Solenoid 202 des
Solenoidantriebsabschnitts 45B entregt ist, ist das Leckventil 45 offen,
während wenn das Solenoid 202 erregt ist, ist das Leckventil 45
geschlossen. Das Solenoid ist elektrisch mit der ECU 5 verbunden, um
durch ein Steuersignal von der ECU 5 erregt oder entregt zu werden.
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Der Akkumulator 46 ist in dem Akkumulatorkreis 41a angeordnet, um den
Öldruck in dem Akkumulatorkreis 41a auf einen vorbestimmten Wert zu
halten. Der Akkumulator 46 umfaßt eine Zylinderbohrung 461, die in dem
Block 32 ausgebildet ist, eine Kappe 463 mit einem darin ausgebildeten
Lüftungsloch 462, einen Kolben 464, der verschiebbar in die
Zylinderbohrung 461 eingesetzt ist, sowie eine Feder 465, die straff
zwischen der Kappe 463 und dem Kolben 464 angeordnet ist.
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Nun wird der Betrieb des Hydrauliköl-Antriebsmechanismus 30 und des
Öldruckablaßmechanismus 31 gemäß obiger Konstruktion beschrieben.
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Wenn das Solenoid 202 des Leckventils 45 durch das Steuersignal von der
ECU 5 erregt wird, schließt das Leckventil 45, so daß der Öldruck innerhalb
der Öldruckerzeugungskammer 39, dem Ölkanal 40 und der
Arbeitsöldruckkammer 38 des Hydraulikölantriebsmechanismus 30 auf
einem hohen Wert gehalten wird (auf einem vorbestimmten Druckwert oder
mehr), wodurch das Einlaßventil 22 in Antwort auf das Profil des Nockens
27 abwechselnd geöffnet und geschlossen wird. Die
Ventilbetriebscharakteristik (die Beziehung zwischen dem Kurbelwinkel und
dem Ventilhub) in diesem Fall ist beispielsweise in Fig. 7 mit der
durchgehenden Linie dargestellt.
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Wenn andererseits das Solenoid 202 des Leckventils 45 durch das
Steuersignal von der ECU 5 entregt wird, während das Einlaßventil offen
ist, geht das Leckventil 45 auf. Im Ergebnis sinkt der Öldruck in der
Arbeitsöldruck-Erzeugungskammer 39, dem Ölkanal 40 und der
Öldruckkammer 38, wodurch das Einlaßventil 22 mit seiner
Schließbewegung beginnt, unabhängig vom Profil des Nockens 27. Dann ist
die Ventilbetriebscharakteristik so, wie in Fig. 7 mit der unterbrochenen
Linie gezeigt. Das heißt, wenn in der Figur das Solenoid 202 beim
Kurbelwinkel θAUS entregt wird, beginnt das Einlaßventil 22 mit der
Durchführung einer Schließbewegung beim Kurbelwelle BST, nach einer
geringen Zeitverzögerung vom Kurbelwinkel BAUS, und wird beim
Kurbelwinkel θIC vollständig geschlossen (nachfolgend als "die Einlaßventil-
Schließsteuerzeit" bezeichnet).
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Auf diese Weise wird das Einlaßventil 22 durch das Steuersignal von der
ECU 5 derart gesteuert, daß es mit der Durchführung einer
Schließbewegung beginnt, wenn es sich in dem Öffnungshub befindet,
wodurch der Hydrauliköl-Antriebsmechanismus 30 außer Betrieb geht.
Daher kann die Ventilschließ-Beginnzeit auf jede gewünschte Zeit gesetzt
werden, wodurch es möglich wird, die den Motorzylindern zugeführte
Einlaßluftmenge durch das Steuersignal von der ECU 5 zu steuern.
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Eine ähnliche, nicht gezeigte, Hydraulikölantriebseinheit ist an der Seite der
Auslaßventile in dieser oder zweiten Ausführung vorgesehen. Alternativ
kann ein normaler Ventilbetätigungsmechanismus vorgesehen sein, bei dem
das Auslaßventil mit einer konstanten Steuerzeit entsprechend einem
Nockenventil geschlossen wird, oder einem variablen
Ventilsteuermechanismus, bei dem die Ventilöffnungs-Schließsteuerzeit auf
eine Mehrzahl unterschiedlicher Steuerzeiten gesetzt werden kann, ähnlich
dem Ventilsteuerzeit-Umschaltmechanismus, der in dieser Ausführung
verwendet wird. In der folgenden Beschreibung wird die Ventilschließzeit an
der Auslaßventilseite als "Auslaßventil-Schließzeit θEC" bezeichnet,
entsprechend der Einlaßventilsteuerzeit θIC an der Einlaßventilseite.
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Fig. 8 zeigt ein Programm zur Berechnung der Kraftstoffeinspritzmenge
Tout nach der zweiten Ausführung, wobei das Programm dem in Fig. 2
entspricht.
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In Schritt S61 werden Ventilsteuerparameter, d. h. die Einlaßventil-
Schließsteuerzeit θIC und die Auslaßventil-Schließsteuerzeit θEC gelesen.
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In Schritt S62 werden das Direktzufuhr-Verhältnis A und das Abführ-
Verhältnis B in Antwort auf die erfaßte Motordrehzahl NE durch die
Verwendung einer A-Tabelle und einer B-Tabelle berechnet, wie in Fig.
9(a) gezeigt. Dann werden Kühlmitteltemperatur-Korrekturkoeffizienten
KATW und KBTW in Antwort auf die erfaßte Motorkühlmitteltemperatur
durch die Verwendung einer KATW-Tabelle und einer KBTW-Tabelle
berechnet, die entsprechend der Motorkühlmitteltemperatur TW gesetzt
sind, wie in Fig. 9(b) gezeigt. Die Werte der in Fig. 9(a) gezeigten A- und
B-Tabellen sind auf Werte gesetzt, die man bei jedem Wert der
Motordrehzahl erhält, wenn die Motorausgangsleistung 50% ihres
Maximalwerts einnimmt. Im Schritt S62 werden Referenzwerte Abase und
Bbase des Direktzufuhr-Verhältnisses und des Abführ-Verhältnisses unter
Verwendung der folgenden Gleichungen 8 und 9 berechnet:
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Abase = A · KATW.... (8)
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Bbase = B · KBTW.... (9)
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In einem Schritt S63 werden einlaßseitige Korrekturkoeffizienten KAIC und
KBIC für das Direktzufuhr-Verhältnis und das Abführ-Verhältnis unter
Verwendung einer KAIC-Tabelle und einer KBIC-Tabelle berechnet, die
entsprechend der Schließsteuerzeit θIC des Einlaßventils gesetzt, wie in
Fig. 10(a) gezeigt, dann werden auslaßseitige Korrekturkoeffizienten KAEC
und KBEC unter Verwendung einer KAEC-Tabelle und einer KBEC-Tabelle
berechnet, die entsprechend der Schließsteuerzeit θEC des Auslaßventils
gesetzt sind, wie in Fig. 10(b) gezeigt, gefolgt durch die Berechnung von
Referenzwert-Korrekturkoeffizienten KA und KB unter Verwendung der
folgenden Gleichungen (10) und (11). Da in dieser Ausführung der θIC-Wert
oder θEC-Wert in Fig. 10 zunimmt (der θIC-Wert bewegt sich
beispielsweise in Fig. 10 nach links) nimmt die Ventilöffnungsdauer des
Einlaßventils oder des Auslaßventils ab:
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KA = KAIC · KAEC..... (10)
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KB = KBIC · KBEC..... (11)
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Im nächsten Schritt S64 werden ein korrigiertes Direktzufuhr-Verhältnis Ae
und ein korrigiertes Abführ-Verhältnis Be unter Verwendung der folgenden
Gleichungen (12) und (13) berechnet und dann geht das Programm zu
einem Schritt S47:
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Ae = Abase · KA..... (12)
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Be = Bbase · KB..... (13)
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Die Schritte S47 bis S54 in Fig. 8 sind identisch mit den Schritten S47 bis
S54 in Fig. 2, deren Beschreibung daher weggelassen ist.
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Die am Einlaßrohr anhaftende Kraftstoffmenge TWP(N) wird auch in dieser
Ausführung durch das zuvor in Fig. 3 beschriebene Programm berechnet.
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Mach der vorliegenden Ausführung werden das Direktzufuhr-Verhältnis A
und das Abführ-Verhältnis B in Antwort auf die Schließsteuerzeit der Einlaß-
und Auslaßventile korrigiert. Daher ist es möglich, unabhängig von der
Schließsteuerzeit der Einlaß- und Auslaßventile die am Einlaßrohr
anhaftende Kraftstoffmenge und die abgeführte Kraftstoffmenge genau zu
schätzen, und daher das Luft/Kraftstoff-Verhältnis eines den Brennkammern
zugeführten Gemischs genau zu steuern/regeln.
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Das in den oben beschriebenen ersten und zweiten Ausführungen
verwendete Verfahren zur Berechnung des Direktzufuhr-Verhältnisses A und
des Abführ-Verhältnisses B ist auch bei einem Ventilsteuersystem
anwendbar, bei dem ein Teil der Einlaßventile und/oder ein Teil der
Auslaßventile außer Betrieb gesetzt werden, wenn der Motor in einem
Niederlastzustand läuft.
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Auf diese Weise werden nach der oben beschriebenen zweiten Ausführung
Schätzwerte der am Einlaßrohr anhaftenden Kraftstoffmenge und der
abgeführten Kraftstoffmenge in Abhängigkeit von den
Ventilbetriebscharakteristiken der Einlaßventile und/oder Auslaßventile
korrigiert, um hierdurch unabhängig von den Ventilbetriebscharakteristiken
eine genaue Schätzung der am Einlaßrohr anhaftenden Kraftstoffmenge und
somit eine genaue Steuerung/Regelung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses
eines den Brennkammern zugeführten Gemischs zu ermöglichen.