DE69201113T2

DE69201113T2 - Aromastoffe enthaltende, orale Peroxid-Bicarbonat Zusammensetzung.

Info

Publication number: DE69201113T2
Application number: DE69201113T
Authority: DE
Inventors: Christine Watson Ryles; David Robert Williams
Original assignee: Unilever NV
Current assignee: Unilever NV
Priority date: 1991-06-24
Filing date: 1992-06-12
Publication date: 1995-05-11
Anticipated expiration: 2012-06-13
Also published as: DE69201113D1; EP0520545B1; JPH06287121A; CA2071311A1; US5085853A; EP0520545A1; ES2067292T3; US5186926A; ATE116539T1; CA2071311C

Description

Hintergrund der Erfindung

Bereich der Erfindung

Die Erfindung betrifft aromatisierte orale Produkte, die ein duales Komponentensystem aus Peroxid- und Bicarbonat- Zusammensetzungen umfassen.

Stand der Technik

Orale Zusammensetzungen, die sowohl ein Peroxid als auch Natriumbicarbonat enthalten, wurden von Zahnärzten, insbesondere durch die Arbeit von Keyes angepriesen. Siehe Keyes et al., "Periodontics and Oral Hygiene", Januar 1978, Seiten 51 bis 56. Unglücklicherweise sind Formulierungen auf Basis der Keyes-Technologie besonders empfindlich gegenüber einer Zersetzung.
Verschiedene Lösungen wurden angegeben, um Schwierigkeiten zu überwinden, die durch eine solche Kombination von Inhaltsstoffen geboten werden. US-PS 3,577,521 (Scheller) offenbart die Verwendung von sauren Salzen in Kombination mit Alkohol-Silicagelen, um eine schäumende lagerstabile Zahnpasta mit Peroxid-Bicarbonat zu erhalten.
US-PS 4,837,008 (Rudy et al.) überwindet das Problem durch ein nicht wäßriges Zahnputzmittel, worin ein anorganisches Peroxid und/oder Bicarbonat mit einer wasserlöslichen Sperrschicht beschichtet ist, die in dem Zahnputzmittelträger unlöslich ist.
Die physikalische Isolierung des Peroxids von den anderen reaktiven Inhaltsstoffen in getrennten Kammern ist eine weitere Lösung des Problems. US-PS 4,849,213 und US-PS 4,528,180, beide von Schaeffer, offenbaren eine Zweikammer- Verpackung, die das Peroxidgel bzw. die Bicarbonatpaste enthält. US-PS 4,487,757 (Kiozpeoplou) offenbart eine Zahnpasta, die physikalisch Natriumbicarbonat von sauren Inhaltsstoffen trennt, um den Kontakt zwischen ihnen vor der Verwendung zu verhindern.
US-PS 4,537,778 (Clipper) beschreibt orale Wasserstoffperoxid-Zusammensetzungen und die Probleme von Aromastoffen, die durch Oxidation zerstört werden. Bestimmte Aromastoffe einschließlich Methylsalicylat, Menthol, Zimtaldehyd und Nelkenöl sollen alle ausreichend stabil in der Peroxid- Zusammensetzung sein. Im Gegensatz zu den vorher erwähnten Komponenten, die Wintergrün-, Pfefferminz- und Krauseminzaroma erzeugen, wurde gefunden, daß sich Frucht- und andere Minzearomen zersetzen. Es ist bekannt aus US-PS 3,937,803 (Delaney et al), Bicarbonat-Zahnpasten mit Pfefferminzaromastoffen zu versetzen.
Aus dem oben erwähnten Stand der Technik ergibt sich eindeutig, daß Wasserstoffperoxid und Bicarbonat-Zusammensetzungen so einfach wie möglich formuliert werden sollten, um mögliche Wechselwirkungen zwischen Peroxid und Bicarbonat und jeder dieser Komponenten mit irgendwelchen anderen Inhaltsstoffen zu minimieren.
Obwohl große Fortschritte gemacht wurden, bleiben die Aromastoffe weiterhin ein Problem. Zum Beispiel induziert Methylsalicylat die Zersetzung von Bicarbonat. Freigesetztes Kohlendioxidgas erzeugt dann eine Ausdehnung der Tuben, die das Zahnputzmittel enthalten. Andererseits verursacht Wintergrünaroma, das eine Kombination aus Methylsalicylat und Menthol ist, Probleme, wenn es in eine Wasserstoffperoxid-Zusammensetzung eingearbeitet wird. Menthol unterliegt einer Oxidation, trotz der entgegengesetzten Angaben in US-PS 4,537,778.
Somit ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine orale Zusammensetzung mit den zwei Komponenten Peroxid-Bicarbonat bereitzustellen, die mit einem relativ großen Bereich an Aromastoffen formuliert werden kann.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine orale Zusammensetzung mit den zwei Komponenten Peroxid-Bicarbonat bereitzustellen, die den Aromastoff weder abbaut noch umgekehrt von dem Aromastoff zersetzt wird, auch nach längeren Lagerungszeiträumen.
Diese und weitere Aufgaben der vorliegenden Erfindung ergeben sich bei einer Betrachtung der genaueren Beschreibung und Beispiele, die folgen.

Zusammenfassung der Erfindung

Eine orale Zusammensetzung umfassend:
(A) eine erste Komponente umfassend:
(i) eine Perverbindung, die in einer Menge von 0,1 bis 10 %, bezogen auf das Gewicht der ersten Komponente, vorhanden ist;
(ii) einen ersten Aromastoff, der mit Bicarbonatsalzen inkompatibel ist, wobei der erste Aromastoff in einer Menge vorhanden ist, die wirksam ist, einen Aromageschmack zu verleihen;
(B) eine zweite Komponente umfassend:
(i) ein Bicarbonatsalz, das in einer Menge von 0,5 bis 80 %, bezogen auf das Gewicht der zweiten Komponente vorhanden ist;
(ii) einen zweiten Aromastoff, der mit dem Bicarbonatsalz kompatibel ist, wobei der zweite Aromastoff in einer Menge vorhanden ist, die wirksam ist, um einen Aromageschmack zu verleihen, wobei die Komponenten in getrennten Bereichen eines Behälters für die orale Zusammensetzung gehalten werden und wobei die relativen Gewichtsmengen der ersten und zweiten Komponenten im Bereich von 2:1 bis 1:20 liegen.
Methylsalicylat ist der bevorzugte erste Aromastoff. Menthol kann mit der Bicarbonat-Komponente als zweiter Aromastoff formuliert werden. Vorteilhafterweise sollte das relative Gewichtsverhältnis von erstem zu zweitem Aromastoff im Bereich von 1:1 bis 1:15 sein, wobei ein Verhältnis von 1:2 optimal ist.

Detaillierte Beschreibung

Es wurde ein praktisches Mittel entdeckt, um eine orale zweikomponentige Peroxid-Bicarbonat-Zusammensetzung zu aromatisieren. Es wurde in Versuchen festgestellt, daß der Bicarbonat-Anteil ziemlich reaktiv ist gegenüber Aromastoffen wie Zimtaldehyd, Eugenol (Nelkenöl) und Methylsalicylat. Die Gasentwicklung oder zumindest ein Bräunen der Bicarbonat-Komponente tritt auf, wenn die vorher erwähnten Aromastoffe damit vereinigt werden. Es wurde jedoch nun festgestellt, daß Menthol im Hinblick auf Bicarbonat stabil ist. Andererseits ist Menthol etwas empfindlich gegenüber einer Oxidation und wird vorzugsweise nicht mit der Perverbindung formuliert.
Somit enthält gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung die Peroxid-Komponente einen ersten Aromastoff, der mit den Bicarbonatsalzen inkompatibel ist. Der erste Aromastoff kann ausgewählt werden aus Nelkenöl, Zimtaldehyd, Methylsalicylat und Kombinationen davon. Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung beinhaltet der Bicarbonat- Anteil einen zweiten Aromastoff, der mit Bicarbonat kompatibel ist. Menthol ist ein Beispiel für diesen zweiten Aromastoff.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Bedeutung der Kontrolle des relativen Gewichtsverhältnisses von erstem zu zweitem Aromastoff. So ist es vorteilhaft, das Verhältnis von erstem zu zweitem Aromastoff zu begrenzen auf Gewichtsverhältnisse von 2:1 bis 1:20, vorzugsweise 1:1 bis 1:15, optimal 1:1 bis 1:3.
Orale erfindungsgemäße Zusammensetzungen können in Form einer Zahnpasta, eines flüssigen Mundwassers, z.B. als Mundspülung, oder in Tablettenform sein. Relative Gewichtsmengen der ersten Persauerstoff enthaltenden Komponente zu der zweiten Bicarbonat enthaltenden Komponente liegen im Bereich von 1:2 bis 2:1, vorzugsweise etwa 1:1. Jede Komponente kann in einer getrennten Kammer eines Spenders isoliert gehalten werden. Vorteilhafterweise gibt der Spender gleichzeitig ungefähr gleiche Mengen jeder Komponente durch eine Öffnung ab, an deren Ende die getrennten Komponenten sich vermischen können. Geeignet für diesen Zweck sind Zwei-Kammer-Verpackungen, wie sie in den Schaeffer-Patenten, US-PS 4,528,180 und US-PS 4,849,213 beschrieben werden. Am meisten bevorzugt ist es, wenn die Perverbindung in Form eines transparenten Gels ist und die Bicarbonat- Komponente in Form einer undurchsichtigen Paste ist. Diese bevorzugten Ausführungsformen werden unten genauer erläutert.
Die Gelkomponente wird eine wasserlösliche Perverbindung, z. B. ein Alkaliperborat, Percarbonat, Harnstoffperoxid, Persilikat, Perphosphat oder Wasserstoffperoxid enthalten. Am meisten geeignet für die Erfindung ist Wasserstoffperoxid. Die Menge der Perverbindung in der Gelkomponente kann im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-% liegen. Bezogen auf das Gewicht an aktivem Wasserstoffperoxid liegt die Menge im Bereich von 0,5 bis 3 %, vorzugsweise 0,8 bis 1,8 %, optimal zwischen 1 und 1,5 Gew.-% bezogen auf die Gelkomponente.
Wasser ist in dem Gel vorhanden in Mengen im Bereich von 20 bis 70 %, vorzugsweise 30 bis 55 %, optimal 30 bis 40 Gew.-% bezogen auf die Gelkomponente.
Eine wirksame Menge eines Verdickungsmittels in Kombination mit Wasser wird notwendig sein, um die Gelkomponente zu verfestigen. Vernetzte Acrylpolymere können für diesen Zweck verwendet werden. Jedoch sind die am meisten bevorzugten Strukturmittel Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Copolymere mit einem hydrophoben Anteil der Formel (C&sub3;H&sub6;O) mit einem Molekulargewicht im Bereich von 2.750 bis 4.000 und einem hydrophilen Anteil der Formel (C&sub2;H&sub4;O), der 70 bis 80 % des Gewichts des Copolymers bildet.
Die Copolymere sind im Handel erhältlich von BASF Corporation unter der Bezeichnung Pluronic F88, F99, F108 und F127. Am meisten bevorzugt ist Pluronic F127 (genauer bezeichnet mit dem CTFA-Namen, Poloxamer 407), das ein Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 15.000 hat und etwa 70 % des hydrophilen Polyoxyethylenrestes enthält. Die Mengen des Copolymers können im Bereich von 18 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 19 bis 24 % liegen. Poloxamere sind besonders geeignet für die Erfindung wegen ihrer breiten pH-Toleranz, der hohen Kompatibilität mit Wasserstoffperoxid und den einzigartigen Geleigenschaften.
Vorteilhafterweise kann Glycerin auch in der Gelkomponente in einer Menge von 15 bis 60 %, vorzugsweise in einer Menge von mehr als 30 % aber weniger als 50 %, optimal von 35 bis 45 Gew.-% bezogen auf die Gelkomponente vorhanden sein.
Ein geringer pH, vorzugsweise ein pH von nicht mehr als 3, optimal weniger als 3,0, sollte für die Gelkomponente aufrechterhalten werden. Das Ansäuern wird am besten erreicht durch die Verwendung einer anorganischen oder organischen Säure auf Phosphorbasis.
Die zweite Komponente der oralen Zusammensetzungen der Erfindung ist vorzugsweise eine Bicarbonat enthaltende undurchsichtige Paste. Elemente dieser Komponente sind unten ausgeführt.
Vorteilhafterweise ist das Bicarbonat das Salz eines Alkalimetalls wie Natrium oder Kalium. Normalerweise ist das Bicarbonat in der Zusammensetzung in einer Menge enthalten, die ausreicht, um einen neutralen und basischen pH zu liefern, wenn die Zusammensetzung mit Wasser in Kontakt kommt, vorzugsweise einem pH von 7,0 bis etwa 9,5, am meisten bevorzugt 8,0 bis 9,0. Typischerweise liegt die Konzentration im Bereich von 0,5 bis 80 %, vorzugsweise 5 bis 50 %, optimal zwischen 8 und 20 Gew.-% bezogen auf die zweite Komponente.
Ein System aus Feuchthaltemittel und Wasser wird normalerweise eingeschlossen. Feuchthaltemittel sind gewöhnlich Polyole, die z. B. Glycerin, Sorbit, Propylenglycol, Lactit, Xylit, Polypropylenglykol, Polyethylenglykol, hydrierten Maissirup und Mischungen davon einschließen. Im allgemeinen liegt die Menge an Feuchthaltemittel im Bereich von 25 bis 90 %, vorzugsweise 40 bis 70 Gew.-%. Besonders bevorzugt ist eine flüssige Mischung aus 3 bis 30 % Wasser, 0 bis 80 % Glycerin und/oder 20 bis 80 % Sorbit.
Ein natürliches oder synthetisches Verdickungsmittel kann in einer Menge von 0,1 bis 10 %, vorzugsweise 0,5 bis 5 %, bezogen auf das Gewicht der zweiten Komponente, vorhanden sein. Verdickungsmittel können Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, Xanthangummi, Traganthgummi, Karayaharz, Gummi arabicum, Irish Moos, Stärke, Alginate und Karrageene einschließen.
Tenside sind normalerweise in der zweiten Komponente der oralen Zusammensetzung der Erfindung enthalten. Diese Tenside können anionisch, nichtionisch, kationisch oder amphoterisch sein. Am meisten bevorzugt sind Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecylbenzolsulfonat und Natriumlaurylsarcosinat. Tenside sind gewöhnlich in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-% vorhanden.
Ein Schleifmittel zusätzlich zu dem Bicarbonat wird normalerweise in der zweiten Pasten-Komponente enthalten sein. Schleifmittel können ausgewählt werden aus wasserunlöslichen Alkali- oder Erdalkalisalzen von Metaphosphat (IMP), Calciumcarbonat, Aluminat und Silikat. Besonders bevorzugt sind Siliziumdioxid, Dicalciumphosphat und Calciumcarbonat. Die Mengen des Schleifmittels liegen im Bereich von 5 bis 80 Gew.-% bezogen auf die zweite Komponente.
Mittel zur Bekämpfung von Zahnstein können in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten sein, insbesondere sind phosphorhaltige Mittel wirksam. Anorganische phosphorhaltige Mittel zur Bekämpfung des Zahnsteins können irgendwelche wasserlöslichen Pyrophosphate wie Natriumpyrophosphat, Dikaliumpyrophosphat und Mischungen dieser mit Tetrakaliumpyrophosphaten oder Tetranatriumpyrophosphaten einschließen. Organische Phosphorverbindungen, die als Mittel zur Bekämpfung von Zahnstein dienen können, schließen Polyphosphonate wie Dinatriumethan-1-hydroxy-1,1- diphosphonat (EHDP), Methandiphosphonsäure und 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure ein.
Zum Schutz vor Karies wird normalerweise eine Quelle für Fluoridionen in der zweiten Komponente der oralen Zusammensetzung vorhanden sein. Quellen für Fluoridionen schließen Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Calciumfluorid, Zinnfluorid, Zinnmonofluorphosphat und Natriummonofluorphosphat ein. Diese Quellen sollten 25 bis 3.500 ppm Fluoridion freisetzen. Das Anti-Karies-Mittel ist in einer Menge von 0,05 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-% bezogen auf die zweite Komponente vorhanden.
Süßstoffe wie Saccharin, Natriumcyclamat, Aspartam, Saccharose können in einem Gehalt von 0,1 bis 5 Gew.-% enthalten sein.
Weitere Additive können auch in die oralen Zusammensetzungen eingearbeitet werden, einschließlich Konservierungsmittel, Silikone, andere synthetische oder natürliche Polymere wie Gantrez S-97 und Mittel gegen Zahnfleischentzündung.
Die folgenden Beispiele erläutern Ausführungsformen der Erfindung. Alle Teile, Prozentangaben und Anteile, auf die hier und in den beigefügten Ansprüchen Bezug genommen wird, beziehen sich auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, wenn nicht anders angegeben.

Beispiel 1

Typisch für die vorliegende Erfindung sind Pasten- und Gelkomponenten, deren Formulierung in den Tabellen I und II im Detail angegeben ist. Tabelle I Bicarbonat-Pasten-Komponente Inhaltsstoff Polyol II (Sorbit und andere Zucker) Syloid 63XX (Schleifmittel, Siliciumdioxid) Natriumbicarbonat PEG 32 (Polyethylenglykol) Sylox 15x (Verdickungsmittel, Siliciumdioxid) Natriumlaurylsulfat SD Alkohol 38B Cellulosegummi Menthol Natriumsaccharin Natriumfluorid Titandioxid deionisiertes Wasser Ausgleich Tabelle II Peroxidgel-Komponente Inhaltsstoff Pluronic F127 Glycerin Wasserstoffperoxid (35 %, Nahrungsmittelqualität) Methylsalicylat FD&C Blau Phosphorsäure (85 % G/G) deionisiertes Wasser Ausgleich

Beispiel 2

Eine Reihe von Versuchen zur Stabilität wurden durchgeführt, um die Wirkung von Methylsalicylat auf eine Peroxidgel-Komponente auszuwerten.
Der angewendete Test war der Peroxid-Stabilitäts/Spannungstest (PSST). Proben wurden einem beschleunigten Altern bei einer Temperatur von 95ºC über einen Zeitraum von 6 Stunden ausgesetzt. Es wurde gefunden, daß diese Alterungsbedingungen eine gute Korrelation mit einem Stabilitätstest bei 105ºF bei 3 Monaten Lagerung ergaben. Der Peroxidgehalt des Gels wurde bestimmt, indem Kaliumiodid zu Iod oxidiert wurde und mit Natriumthiosulfat in einem Autotitrator, der mit einer Redox-Elektrode ausgestattet war, titriert wurde.
Gelkomponenten mit im wesentlichen den gleichen Inhaltsstof fen wie unter Tabelle II von Beispiel 1 angegeben, wurden hier ausgewertet. Probe A basierte auf 1,5 % Wasserstoffperoxid mit 0,5 % Methylsalicylat. Probe B war eine Kontrolle, die identisch war mit Probe A außer, daß sie kein Methylsalicylat enthielt. Die Proben wurden zuerst über den angegebenen Zeitraum bei 105ºF oder Raumtemperatur aufbewahrt. Jede der Proben wurde dann schnell 6 Stunden bei 95ºC vor dem Messen des restlichen Peroxidgehaltes gealtert. Tabelle III zeigt die Ergebnisse. Tabelle III Ergebnisse für die Stabilität des Peroxids Beispiel A* kein 1 Monat 2 Monate Beispiel B (Kontrolle) * kein 1 Monat 2 Monate Anfangs (H&sub2;O&sub2; %) Nach 6 Std./95ºC (H&sub2;O&sub2; %) Wiedergewinnung % * Lagerungszeitraum während des Alterns bei 105ºF
Aus Tabelle III ist ersichtlich, daß Methylsalicylat die Peroxid-Gel-Komponente nicht destabilisierte, nicht einmal bei einem Test mit beschleunigter Alterung nach 2 Monaten Lagerung und dem PSST-Test.
Höhere Gehalte an Wasserstoffperoxid wurden auch ausgewertet. Tabelle IV gibt die Ergebnisse einer Auswertung an, wobei ein Gel mit 3 % Wasserstoffperoxid, das als Probe C bezeichnet ist, das 0,5 % Methylsalicylat enthielt, mit einem nichtaromatisierten Gel mit 3 % Wasserstoffperoxid als Kontrolle, das als Probe D bezeichnet ist, verglichen wurde. Tabelle IV Ergebnisse für die Stabilität des Peroxids Probe C Anfangs (H&sub2;O&sub2; %) Nach 6 Stunden/95ºC (H&sub2;O&sub2; %) Wiedergewinnung %
Auf Basis der in Tabelle IV aufgelisteten Ergebnisse ist zu bemerken, daß sogar bei 3 % Wasserstoffperoxid das Methylsalicylat in der Gelkomponente stabil ist.

Beispiel 3

Eine Reihe von Versuchen wurde durchgeführt, um die Kompatibilität verschiedener Aromastoffe mit der Bicarbonat- Paste auszuwerten, wie unter Beispiel 1 ausgeführt. Diese Versuche sind in Tabelle V aufgelistet. Tabelle V Ergebnisse der Stabilität mit Bicarbonat Probe Aromaart Kompatibilität Zimtaldehyd Nelkenöl (H und R Nelke/Minze) Methylsalicylat Menthol Krauseminze bräunte die weiße Bicarbonatpaste Gasentwicklung in Bicarbonatpaste gute Stabilität wandelte sich sofort in bitteres Aroma, wenn es mit Peroxidgel vermischt wurde.

Beispiel 4

Im folgenden werden Versuche beschrieben, die die Geschmacksvorteile, wenn Methylsalicylat von Menthol getrennt ist, und die optimalen Verhältnisse für jeden der Aromastoffe auswerten.
Die Geschmacksauswertungen wurden durchgeführt mit einer Reihe von Zahnputzmitteln, die wie in Beispiel 1 beschrieben formuliert wurden. Die Gehalte an Menthol und Methylsalicylat in Gew.-% wurden in jeder der Zahnputzmittelproben variiert. Eine Testgruppe von 6 Personen wurde gebildet, um diese Proben auszuwerten. Die Probeteilnehmer wurden instruiert, mit jedem Zahnputzmittel zu putzen, wobei jeweils mindestens eine Stunde zwischen dem Putzen lag. Tabelle VI führt die ausgewerteten Proben auf. Tabelle VI Bicarbonatpaste/Peroxidgel-Zahnpasta Geschmacksauswertung Zahnpasta Peroxidgel % Me Sal % Menthol Bicarbonatpaste % Me Sal % Menthol Gew.-Verh. % Me Sal % Menthol
Die Zahnputzmittel A und B wurden verglichen bezüglich ihrer Geschmacksleistung im Test, wenn die Aromastoffe in verschiedenen Komponentenphasen getrennt waren. Alle sechs Teilnehmer bevorzugten das Gesamtaroma von Probe B, das das Aroma in getrennter Form enthielt, gegenüber der Probe A. Es wurde daraus geschlossen, daß eine einzigartige Dif ferenzierung von Wintergrün- und Minzenoten erreicht werden könnte durch Trennung des Aromas in zwei Phasen, was nicht erreichbar war, wenn beide Aromakomponenten nur in der Bicarbonatpaste vereinigt waren.
Eine zweite Reihe von Versuchen (Proben C bis F) bestimmten die Präferenz fur eine Vielzahl von Wintergrün-Aromastoffen auf Basis von Verhältnissen von Methylsalicylat zu Menthol mit einem konstanten Mentholgehalt. Die sechs Teilnehmer fanden, daß bei dem optimalen Mentholgehalt (1,1 %) bei den Proben C und D der Gehalt an Methylsalicylat viel zu stark war, um annehmbar zu sein. Bei Probe F mit einem Verhältnis von Methylsalicylat zu Menthol von 1:10 wurde gefunden, daß das Wintergrün-Aroma vernachlässigbar war. Probe E lieferte den einzigen annehmbaren Wintergrün-Minze-Geschmack in dieser Gruppe.
Eine dritte Aufgabe des Testes war es, die Präferenz für eine Vielzahl von Wintergrün-Aromastoffen auf Basis von Verhältnissen von Menthol zu Methylsalicylat bei konstanter Gesamtaromadosis herauszufinden. Siehe die Ergebnisse im Hinblick auf die Proben G bis J. In dieser Gruppe steigt, wenn der Gehalt an Methylsalicylat sich vermindert, die Bevorzugung an (siehe Tabelle VII). Die Gruppe für diesen Test war kleiner (4 Mitglieder) und zeigte offensichtlich ein Übergewicht von solchen, die Minzearoma bevorzugten gegenüber solchen, die Wintergrün-Aroma bevorzugten. Die durchschnittliche Testbewertung zeigte eine Bevorzugung für Verhältnisse von 1:10 bis 1:2 von Methylsalicylat zu Menthol in getrennten Phasen, während das Verhältnis von 2:1 und 3:1 an das nicht erwünschte Ende der Skala wanderte. Tabelle VII Zahnpasta Eigenschaft durchschnittliche Testbewertung Wintergrün Minze Aromastärke Bevorzugung (mögen ist niedrig)

Bemerkung zu der sensorischen Skala:

Die Bewertungen für Aromaart und Stärke sind optimal bei einer Bewertung von ungefähr 3. Eine Bewertung für die Bevorzugung von 3 definiert weder Mögen noch nicht Mögen. Die Bewegung in jede Richtung weg von diesem Wert zeigt eine Bevorzugung in dem Bereich des Mögens oder nicht Mögens.
Die vorhergehende Beschreibung und die Beispiele erläutern ausgewählte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.

Claims

1. Orale Zusammensetzung umfassend:

(A) eine erste Komponente umfassend:

(i) eine Perverbindung, die in einer Menge von 0,1 bis 10 %, bezogen auf das Gewicht der ersten Komponente, vorhanden ist;

(ii) einen ersten Aromastoff, der mit Bicarbonatsalzen inkompatibel ist, wobei der erste Aromastoff in einer Menge vorhanden ist, die wirksam ist, um einen Aromageschmack zu verleihen;

(B) eine zweite Komponente umfassend:

(i) ein Bicarbonatsalz, das in einer Menge von 0,5 bis 80 %, bezogen auf das Gewicht der zweiten Komponente, vorhanden ist;

(ii) einen zweiten Aromastoff, der mit dem Bicarbonatsalz kompatibel ist, wobei der zweite Aromastoff in einer Menge vorhanden ist, die wirksam ist, um einen Aromageschmack zu verleihen, wobei die Komponenten in getrennten Bereichen eines Behälters für die orale Zusammensetzung gehalten werden und die relativen Mengen der ersten und zweiten Komponenten im Bereich von 2:1 bis 1:20 liegen.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin der erste Aromastoff ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Methylsalicylat, Zimtaldehyd, Nelkenöl und Kombinationen davon.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin der zweite Aromastoff Menthol ist.

4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin die Perverbindung Wasserstoffperoxid ist, das in einer Menge von 0,5 bis 5 %, bezogen auf das Gewicht der ersten Komponente, vorhanden ist.

5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin das Bicarbonatsalz Natriumbicarbonat ist, das in einer Menge von 5 bis 20 %, bezogen auf das Gewicht der zweiten Komponente, vorhanden ist.

6. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin der erste Aromastoff bezogen auf den zweiten Aromastoff in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 bin 1:15 vorhanden ist.

7. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin der erste Aromastoff bezogen auf den zweiten Aromastoff in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 bis 1:3 vorhanden ist.

8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin der erste Aromastoff Methylsalicylat und der zweite Aromastoff Menthol ist, wobei Menthol in der ersten Komponente nicht vorhanden ist.