DE69122131T2

DE69122131T2 - Chirurgisches sauginstrument

Info

Publication number: DE69122131T2
Application number: DE69122131T
Authority: DE
Inventors: Tomasz K Helenowski
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-11-18
Filing date: 1991-11-18
Publication date: 1997-04-17
Anticipated expiration: 2011-11-19
Also published as: EP0613387B1; EP0613387A4; US5084045A; DE69122131D1; EP0613387A1; WO1993009839A1

Description

Gebiet der Erfindung EP 0613387B1

Die vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument mit einem Saugsystem zum Abziehen von Flüssigkeiten, Gewebe und Zersetzungsprodukten (plumes) aus dem chirurgischen Feld. Das Instrument ist mit einer Abbrennspitze versehen, die isolierte stromleitende Rohrenden aufweist und in offener Verbindung mit einem Saugrohr steht, mit dem der gewählte relative Sauggrad oder die Absaugstärke während des chirurgischen Eingriffs verdoppelt werden kann. Ein derartiges Instrument ist aus US-A-4832048 bekannt.
Das Instrument dieser Erfindung ist insbesondere für die Laserchirurgie geeignet, bei der die Abbrennspitze als Geweberetraktor für das Laserchirurgiefeld verwendet wird. Das Absaugsystem entfernt alle Zersetzungsprodukte (plumes), die während einer solchen Operation entstehen.

Beschreibung des Standes der Technik

Herkömmliche chirurgische Sauginstrumente verwenden rohrförmige Saugschäfte aus Metall, die teuer in der Herstellung sind. Bei derartigen Instrumenten dient die elektrische Leitfähigkeit der metallischen Saugschäfte zu deren Verbindung mit einer hochfrequenten Stromquelle, die zum Zweck des Abbrennens des Gewebes verwendet wird. Bei diesen vorbekannten Anordnungen wird das Gewebe nicht nur an der gewünschten Stelle im Operationsbereich abgebrannt und koaguliert, sondern auch tiefer im Gewebe. Die früheren Saug- und Abbrennvorrichtungen sind "einpolig" mit einer weit entfernten Erdungsplatte. Dies ermöglicht dem Strom, durch die Spitze zu tieferen Bereichen der Gewebe zu fliessen, da der Strom von der Spitze zur Erdungsplatte fliesst.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Vermeidung der vorstehend genannten Schwierigkeiten durch die Schaffung eines regulierbaren chirurgischen Sauginstruments, das unverstopft bleibt, wenn es als Abbrenninstrument verwendet wird, und das einen besser gesteuerten Abbrennstrom ermöglicht, der zwischen den eng beabstandeten Spitzen fliesst.

Zusammenfassung der Erfindung

Die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beinhaltet ein Absaug- und Abbrenninstrument, das einfach herzustellen und im Gebrauch wirtschaftlich und sehr wirkungsvoll ist.
Das Instrument umfasst eine Abbrennspitze, die in offener Verbindung mit einem Saugrohr steht. Die Abbrennspitze ist aus drei konzentrischen Rohren konstruiert, wobei die äusseren und inneren Rohre aus elektrischen Strom leitendem Material bestehen. Diese Rohre sind ihrerseits an einen zweipoligen Stromgenerator angeschlossen. Das mittlere Rohr fungiert als Isolator und verhindert einen elektrischen Kurzschluss zwischen den äusseren und inneren leitenden Rohren. Zur Sicherstellung eines kontinuierlich abgesaugten Luftstromes innerhalb der Abbrennspitze sind die inneren und äusseren Rohre so angeordnet, dass sie einen zwischenliegen den offenen Spalt bilden. Dieser offene Spalt verhindert ein Verstopfen durch zurückgezogenes und verbranntes Gewebe und ermöglicht das Absaugen von Flüssigkeit und Zersetzungsprodukten (plumes) aus dem chirurgischen Feld.
Der Saugregulator ist aus einem flexiblen Material konstruiert und mit einer Reihe von Löchern versehen, die längsseitig angefertigt sind. Ein Verschluss in der Form eines C-förmigen flexiblen Abdeckrohres wird sodann über dem Bereich angeordnet, in den die Löcher angefertigt sind. Durch das längsseitige Verschieben des Verschlusses auf dem Saugrohr zur Abdichtung einer bestimmten Anzahl von Löchern wird der Sauggrad reproduzierbar reguliert.

Beschreibung der Zeichnungen

Diese Erfindung wird am besten verständlich durch Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen, welche die bevorzugte Form der Konstruktion und der Anordnung von Teilen illustriert, mit denen die Ziele der Erfindung erreicht werden; es zeigen
- Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des chirurgischen Instruments dieser Erfindung,
- Fig. 2 eine vergrösserte Teilansicht der chirurgischen Spitze dieser Erfindung,
- Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht des Saugregulators,
- Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht des Saugregulatorverschlusses,
- Fig. 5 eine perspektivische Teilansicht des zusammengesetzten Saugregulators, und
- Fig. 6 eine perspektivische Teilansicht eines zur Verwendung mit dem chirurgischen Instrument geeigneten modifizierten Saugregulators.

Beschreibung der Erfindung

Wie in Fig. 1 dargestellt, umfasst das chirurgische Instrument 10 dieser Erfindung drei konzentrische koaxiale Rohre 11, 12, 13. Das äussere Rohr 11, wie auch das innere Rohr 13, ist mit länglichen Erweiterungen versehen, die chirurgische Spitzen 14 und 15 bilden.
Die Rohre 11 und 13 bestehen aus einem gut leitenden Material, oder sie können mit leitenden Drähten versehen sein, die in einem nicht leitenden Material wie Kunststoff oder dgl. eingebettet sind, wobei die Leiterdrähte freiliegende Enden aufweisen.
Die chirurgischen Spitzen 14 und 15 sind durch Leiter 16 und 17 zum Anschluss an einen zweipoligen Generator als elektrische Stromquelle angepasst. Wenn somit die Spitzen 14 und 15 bei eingeschaltetem Strom gegen Gewebe gepresst werden, fliesst zwischen den Spitzen 14 und 15 eine elektrische Ladung und brennt das angrenzende Gewebe ab.
Zur Verhinderung eines Kurzschlusses der chirurgischen Spitzen 14 und 15 sowie der Rohre 11 und 13, sofern sie aus leitendem Material gefertigt sind, erstreckt sich konzentrisch und koaxial zu diesen ein Isolator 18.
Wie gezeigt sind die chirurgischen Spitzen 14 und 15 im Querschnitt halbkreisförmig und in Abstand parallel gegenüberstehend angeordnet. Durch diese Anordnung wird zwischen den Spitzen 14 und 15 ein länglicher offener Kanal 19 gebildet. Dieser Kanal 19 ermöglicht einen kontinuierlichen Luftstrom zwischen den chirurgischen Spitzen 14 und 15, wenn diese zum Abbrennen auf das Gewebe aufgesetzt werden. Dieser offene Kanal 19 saugt auch die Zersetzungsprodukte (plumes) und andere Abfallstoffe und Flüssigkeiten aus dem chirurgischen Feld ab.
Ein geeigneter isolierter Handgriff oder eine Abdeckung 20 ist mit dem Körper 11 verbunden, erleichtert seine Verwendung und isoliert den Anwender gegen einen elektrischen Schlag.
Ein länglicher Abschnitt eines flexiblen Rohrstückes 21 erstreckt sich zwischen dem Handgriff 20 und einem Absaugregulator 22. Die Länge dieses Rohrstückes 21 ermöglicht einen physischen Abstand zwischen dem das Instrument bedienenden Chirurgen und einer assistierenden Krankenschwester, welche die Saugaktivitäten des Instruments bedient.
Fig. 3 zeigt einen Saugregulator, der aus einem geeigneten nicht leitenden Material, vorzugsweise einem Kunststoff, hergestellt ist. Auf einem Längsabschnitt ist eine Reihe von Löchern zur Bereitstellung einer offenen Verbindung zum Innern des Regulators 22 angeordnet. Ein C-förmiger Verschluss 24 ist als Aufsatz für den Regulator 22 so ausgestaltet, dass er auf diesem gleitend befestigt ist. Durch Gleiten des Verschlusses 24 über den Regulator 22 kann eine ausgewählte Anzahl von Löchern 23 geschlossen werden, wodurch die Stärke oder das Volumen der Absaugung im Regulator 22 reguliert wird. Die Löcher 23 können durch Referenzmarken, z.B. durch Zahlen, identifiziert werden, wodurch die gewählte Stärke oder das Volumen der Absaugung bei späteren chirurgischen Eingriffen reproduzierbar eingestellt werden kann.
Der hier beschriebene Regulator 22 kann ein Zubehörteil zu einem vorhandenem und derzeit verwendeten Absaugrohr sein, oder er kann ein Einsatzteil für ein derartiges System sein. Der Regulator 22 dieser Erfindung kann auf jede geeignete Art mit einer vakuumerzeugenden Quelle, wie beispielsweise einem Gebläse oder dgl., wirkverbunden sein.
Fig. 6 zeigt einen modifizierten Saugregulator 24, der aus einem starren Material konstruiert ist. Durch die Verwendung eines starren Materials kann ein Regulierschlitz 25 in eine Wand geschnitten werden, wobei der Schlitz über seine gesamte Länge mit Anzeigemarken 26 versehen ist. Wäre der Regulator 24 nicht aus einem starren Material konstruiert, würde er wegen seines länglich geschnittenen Schlitzes 25 unter der Saugwirkung nach innen einfallen und ihn dadurch unbrauchbar machen. Ein hier verwendeter Verschluss 27 arbeitet auf gleiche Weise wie der vorgängig beschriebene.
Aus dem vorhergehenden ist ersichtlich, dass ich ein chirurgisches Sauginstrument erfunden habe, das neuartige elektrisch leitende Abbrennspitzen aufweist, die zusammen mit einem regulierbaren Absaugsystem betriebsfähig sind.

Claims

1. Chirurgisches Sauginstrument (10), umfassend:

a) ein rohrförmiges chirurgisches Gehäuse mit konzentrischen äusseren (11) und inneren (13) Rohrelementen,

b) einen zwischen und koaxial zu jenen inneren und äusseren Rohrelementen verlaufenden Isolator (18),

c) wobei jenes äussere Rohrelement (11) ein freies Ende hat, sich koaxial zu jenem Gehäuse und über jenen Isolator hinaus erstreckt und eine längliche chirurgische Spitze (14) ergibt,

d) wobei jenes innere Rohrelement ein freies Ende hat, das sich koaxial zu jenem Gehäuse und über jenen Isolator hinaus erstreckt und eine zweite längliche chirurgische Spitze (15) ergibt, die parallel zu jener chirurgischen Spitze jenes äusseren Rohrelementes angeordnet ist,

e) wobei jene länglichen chirurgischen Spitzen jener äusseren und inneren Rohrelemente in Längsrichtung voneinander beabstandet sind, so dass sich zwischen ihnen über ihre gesamte Länge ein offener Durchgang (19) ergibt, der mit jenem rohrförmigen chirurgischen Gehäuse in offener Verbindung steht,

f) eine elektrische Stromquelle für jene chirurgischen Spitzen, wobei jener Strom zwischen diesen und durch das abzubrennende Gewebe fliesst, und

g) ein Vakuumrohr, das in offener Verbindung mit jenem rohrförmigen chirurgischen Gehäuse steht, um Fluide durch jenes Gehäuse und durch jene offenen Durchgänge zwischen jenen länglichen chirurgischen Spitzen abzusaugen.

2. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 1, bei dem jene chirurgischen Spitzen im Querschnitt halbkreisförmig und einander in Abstand gegenüberstehend angeordnet sind.

3. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 1, bei dem jene chirurgischen Spitzen aus elektrischen Strom leitendem Materiel bestehen.

4. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 3, bei dem jene chirurgischen Spitzen im Querschnitt halbkreisförmig und einander in Abstand gegenüberstehend angeordnet sind.

5. Chirgurgisches Sauginstrument nach Anspruch 1, umfassend Mittel zum Regulieren des Volumenflusses von Vakuum durch jenes Gehäuse und jenen offenen Durchgang zwischen jenen chirurgischen Spitzen.

6. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 5, bei dem jene chirurgischen Spitzen im Querschnitt halbkreisförmig und einander in Abstand gegenüberstehend angeordnet sind.

7. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 5, bei dem jene chirurgischen Spitzen aus elektrischen Strom leitendem Material bestehen.

8. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 5, bei dem jene chirurgischen Spitzen aus elektrischen Strom leitendem Material bestehen, im Querschnitt halbkreisförmig und einander in Abstand parallel gegenüberstehend angeordnet sind.

9. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 1, bei dem jene elektrische Stromquelle einen zweipoligen Generator umfasst.

10. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 9, bei dem jene chirurgischen Spitzen im Querschnitt halbkreisförmig und einander in Abstand gegenüberstehend angeordnet sind.

11. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 9, bei dem jene chirurgischen Spitzen aus elektrischen Strom leitendem Material bestehen.

12. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 9, bei dem jene chirurgischen Spitzen aus elektrischen Strom leitendem Material bestehen, im Querschnitt halbkreisförmig und einander in Abstand parallel gegenüberstehend angeordnet sind.

13. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 9, umfassend Mittel (23,24) zum Regulieren des Volumenflusses von Vakuum durch jenes Gehäuse und jene offenen Durchgänge zwischen jenen chirurgischen Spitzen, umfassend einen über das genannte rohrförmige chirurgische Gehäuse axial verschiebbaren Regler.

14. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 13, bei dem jene chirurgischen Spitzen im Querschnitt halbkreiförmig und einander in Abstand gegenüberstehend angeordnet sind.

15. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 13, bei dem jene chirurgischen Spitzen aus elektrischen Strom leitendem Material bestehen.

16. Chirurgisches Sauginstrument nach Anspruch 8, bei dem die elektrische Stromquelle einen zweipoligen Generator umfasst.