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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von 4,4'-Diisopropylbiphenyl.
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Bei den Prozent- und ppm-Angaben handelt es sich um
gewichtsbezogene Angaben, sofern nichts anderes angegeben
ist.
Stand der Technik
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Biphenylverbindungen, die Alkylgruppen aufweisen, sind als
Ausgangsmaterialien für Polymere, Zwischenverbindungen für
Arzneimittel und Agrochemikalien, Ausgangsmaterialien für
flüssigkristalline Polymere und dergleichen verwendbar.
Insbesondere sind Biphenylverbindungen, die in 4- und 4'-
Stellung durch Alkylgruppen substituiert sind, hinsichtlich
ihres zusätzlichen Wertes, beispielsweise als
Ausgangsmaterialien für wärmebeständige Polymere und flüssigkristalline
Polymere, sehr wichtig.
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In JP-A-63-122636 und JP-A-1-165531 wird offenbart, daß
Zeolithkatalysatoren vom Mordenit-Typ eine hervorragende
Selektivität bei der Alkylierung von Biphenyl in den
p-Positionen aufweisen. Bei den in den obigen Druckschriften
beschriebenen Verfahren wird Biphenyl als Ausgangsmaterial
verwendet, das durch Dimerisierung von wenig verunreinigtem
Benzol hergestellt wurde, weshalb der Gesamtgehalt des
Biphenyls an Stickstoff nur 5 ppm oder weniger beträgt. Die
Gesamtmenge an Schwefel in dem im Handel erhältlichen
hochreinen Biphenyl beträgt jedoch mindestens 5 ppm und
gelegentlich bis zu 50 ppm. Da es sich bei den als
Verunreinigungen enthaltenen Schwefelverbindungen um aromatische
Verbindungen mit schwefelhaltigen heterocyclischen
Verbindungen,
wie z.B. Benzothiophen u.dgl., handelt, die einen
ähnlichen Siedepunkt wie Biphenyl aufweisen, ist es
praktisch unmöglich, diese Schwefelverbindungen zur weiteren
Reinigung des Biphenyls zu entfernen. Während die Reaktion
bei den in den oben angegebenen Druckschriften offenbarten
Verfahren diskontinuierlich durchgeführt wird, hat eine von
den Erfindern durchgeführte experimentelle Untersuchung
aufgezeigt, daß die schwefelhaltigen Verunreinigungen in
einem solchen Reaktionssystem auf dem Katalysator
adsorbiert werden. Mit anderen Worten muß das als
Ausgangsmaterial verwendete Biphenyl, damit die Reaktion in einem
kontinuierlichen Verfahren im technischen Maßstab
durchgeführt werden kann, zuvor sorgfältig entschwefelt werden, um
eine für die Praxis brauchbare Lebensdauer des Katalysators
sicherzustellen. Überdies wird bei kontinuierlicher
Durchführung der in diesen Patenten beschriebenen Verfahren
Schwefel aus dem verwendeten Biphenyl auf dem Katalysator
abgeschieden, wodurch eine schnelle Desaktivierung des
Katalysators hervorgerufen wird.
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Es ist absehbar, daß ein zunehmender Anteil des Biphenyls
für die zukünftige technische Verwendung aus Biphenyl
bestehen wird, das durch Teerdestillation gewonnen wurde,
wobei allerdings derartiges aus Teer stammendes Biphenyl
reich an Schwefelverbindungen ist, wie z.B. Benzothiophenen
u.dgl.. Es ist jedoch sehr schwierig, dieses auf Teer
basierende Biphenyl in ausreichendem Maße zu reinigen und es
ist unmöglich, dieses Biphenyl als technisches
Ausgangsmaterial für die Herstellung von 4,4'-Diisopropylbiphenyl zu
verwenden.
Problemlösung
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Die Erfinder haben umfassende Untersuchungen im Hinblick
auf das schwerwiegende Problem der Vergiftung des
Katalysators durchgeführt, die bei dem herkömmlichen Verfahren zur
Herstellung von 4,4'-Diisopropylbiphenyl aus Biphenyl
unvermeidbar ist, und haben festgestellt, daß
Diisopropylbiphenyl mit hoher Selektivität für die p-Positionen
und in guter Ausbeute hergestellt werden kann, wobei die
Vergiftung des Katalysators verhindert wird, wenn die
Reaktion in Gegenwart von Wasser unter Verwendung von Biphenyl
und Propylen als Ausgangsmaterialien und eines
hydratisierten Zeoliths vom H-Mordenit-Typ mit hohem
Siliciumdioxidanteil, der ein SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3;-Molverhältnis in einem bestimmten
Bereich aufweist oder eines entsprechenden
Pt-substituierten Zeoliths vom Pt-Mordenit-Typ als Katalysator
durchgeführt wird.
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Die vorliegende Erfindung gibt demnach das folgende
Herstellungsverfahren an:
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Ein Verfahren zur Herstellung von 4,4'-Diisopropylbiphenyl,
das die Umsetzung von Biphenyl, das einen Schwefelgehalt
von nicht mehr als 1 % aufweist oder eines Gemischs von
Biphenyl und Isopropylbiphenyl, das einen Schwefelgehalt von
nicht mehr als 1 % aufweist, mit Propylen in Gegenwart
eines hydratisierten Zeolithkatalysators vom H-Mordenit-
Typ, der ein Molverhältnis SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3; von mindestens 15
aufweist, oder eines entsprechenden hydratisierten
Zeolithkatalysators vom Pt-Mordenit-Typ, der ein Molverhältnis
SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3; von mindestens 15 aufweist, in Gegenwart von
Wasser umfaßt.
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Das in der vorliegenden Erfindung zu verwendende
Ausgangsmaterial ist Biphenyl oder ein Gemisch von Biphenyl und
Isopropylbiphenyl. Das letztgenannte Gemisch ist
üblicherweise ein aus dem Reaktionsgemisch durch Destillation
abgetrennter, nicht umgesetzter Anteil. Die Gesamtmenge an
Schwefelverbindungen in dem Ausgangsmaterial darf maximal
1 % betragen, ist aber vorzugsweise nicht mehr als
5000 ppm.
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Die Verbindung zur Erzeugung der Isopropylgruppe in dem
erfindungsgemäßen Verfahren ist Propylen.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Verwendung eines
hydratisierten Zeolithkatalysators vom Mordenit-Typ
wesentlich, der ein Molverhältnis SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3; von mindestens 15
aufweist. Es gibt keine obere Grenze für das Molverhältnis
SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3;, vorzugsweise beträgt es aber etwa 250. Der
Katalysator ist nicht auf hydratisierte
Zeolithkatalysatoren vom H-Mordenit-Typ beschränkt; es kann sich auch um
einen hydratisierten Zeolithkatalysator vom Pt-Mordenit-Typ
handeln, der durch Pt-Ionenaustausch aus dem erstgenannten
Katalysator erhalten wird. Der hydratisierte Zeolith vom
Pt-Mordenit-Typ ist bevorzugt, weil er bei einer
niedrigeren Temperatur (unter etwa 100 ºC) regeneriert werden kann.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es wesentlich, die
Umsetzung in Gegenwart von Wasser durchzuführen. Falls die
Umsetzung ohne Wasser durchgeführt wird, wird das
gewünschte Ergebnis nicht erzielt. Dies liegt wahrscheinlich daran,
daß der hydratisierte Katalysator bei Abwesenheit von
Wasser das Hydratwasser verliert, wodurch Struktur oder
Eigenschaften des Katalysators verändert werden.
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Die Verwendung eines Lösungsmittels zur Verdünnung bei der
Durchführung der Reaktion ist nicht wesentlich; solche
Lösungsmittel, wie z.B. geradkettige gesättigte
Kohlenwasserstoffe, wie n-Decan, n-Undecan, n-Dodecan u.dgl.,
gesättigte alicyclische Kohlenwasserstoffe wie Decalin,
Bicyclohexyl u.dgl., können jedoch verwendet werden.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird entweder Biphenyl
oder ein Gemisch von Biphenyl und Isopropylbiphenyl mit
Propylen in Gegenwart eines hydratisierten
Zeolithkatalysators vom H-Mordenit-Typ, der ein Molverhältnis SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3;
von mindestens 15 aufweist, oder der entsprechende
Zeolithkatalysator vom Pt-Mordenit-Typ in Gegenwart von Wasser und
ggfs. in Gegenwart eines Lösungsmittels umgesetzt. Die
Reaktionsbedingungen sind unkritisch; die Reaktion wird
jedoch üblicherweise unter Verwendung von etwa 1 bis 20 mol
Propylen pro Mol Biphenyl oder des Gemischs aus Biphenyl
und Isopropylbiphenyl und etwa 1 bis 10 Teilen Wasser als
Zusatz pro Teil Katalysator bei einer Temperatur von etwa
150 bis 350 ºC (vorzugsweise etwa 175 bis 250 ºC) und einem
Druck von Atmosphärendruck bis etwa 9,8 MPa (100 kg/cm²)
(vorzugsweise etwa 0,29 bis 4,9 MPa (3 bis 50 kg/cm²))
durchgeführt. Die Menge an Katalysator ist nicht kritisch;
er wird jedoch üblicherweise in einer Menge verwendet, die
etwa dem 0,1- bis 2fachen des Gewichts des Biphenyls oder
des Gemischs von Biphenyl und Isopropylbiphenyl entspricht.
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Die Reaktion kann sowohl diskontinuierlich als auch
kontinuierlich durchgeführt werden. Die kontinuierliche Reaktion
kann in einem beliebigen System, wie z.B. einem Festbett,
einer Wirbelschicht, einem aufgeschlämmten Bett, einem
bewegten Bett u.dgl., durchgeführt werden.
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Nach Vollendung der erfindungsgemäßen Umsetzung enthält das
Reaktionsprodukt Verunreinigungen, wie z.B. nichtumgesetzte
Ausgangsmaterialien, Katalysator, Lösungsmittel, Mono- und
Diisopropylbiphenyl u.dgl. . Von diesen Verunreinigungen
können die festen Bestandteile durch bekannte Fest-Flüssig-
Trennverfahren, wie z.B. Filtration, Ausfällung usw.,
leicht entfernt werden. Die zurückbleibende flüssige
Fraktion wird dann zur Abtrennung des Diisopropylbiphenyls von
nicht umgesetztem Biphenyl, Monoisopropylbiphenyl,
Lösungsmittel u.dgl., destilliert. Die so abgetrennte
Diisopropylbiphenyl-Fraktion enthält nicht nur
4,4'-Diisopropylbiphenyl, sondern auch andere Isomere. Die Abtrennung von
4,4'-Diisopropylbiphenyl kann durch verschiedene Methoden
erreicht werden, von denen das selektive Auskristallisieren
von 4,4'-Diisopropylbiphenyl unter hohem Druck am
vorteilhaftesten ist. Genauer beschrieben kann
4,4'-Diisopropylbiphenyl von hoher Reinheit isoliert werden, indem die
Diisopropylbiphenyl-Fraktion einer Temperatur von etwa 25
bis 120 ºC (vorzugsweise etwa 40 bis 80 ºC) und einem Druck
von etwa 9,8 bis 392 MPa (100 bis 4000 kg/cm²)
(vorzugsweise etwa 49 bis 147 MPa (500 bis 1500 kg/cm²) und noch
bevorzugter etwa 78 bis 118 MPa (800 bis 1200 kg/cm²) zur
Bildung eines Fest-Flüssig-Gemischs ausgesetzt wird, aus
dem die flüssige Fraktion entfernt wird.
Wirkungen der Erfindung
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Es ist derzeit noch nicht völlig aufgeklärt, warum die
vorliegende Erfindung die beschriebenen vorteilhaften
Wirkungen, nämlich hohe Selektivität für die p-Positionen, hohe
Ausbeute und verbesserte Beständigkeit des Katalysators
gegen eine Vergiftung durch Schwefel, bietet.
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Die im folgenden beschriebenen Ergebnisse von
Vergleichsbeispielen verdeutlichen jedoch, daß die vorteilhaften
Wirkungen der Erfindung nicht erzielt werden können, wenn
ein Zeolithkatalysator vom Mordenit-Typ mit einem
Molverhältnis SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3; unter 15 verwendet wird, wenn ein nicht
hydratisierter Zeolithkatalysator vom Mordenit-Typ
verwendet wird, ein anderes als das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Alkylierungsmittel verwendet wird oder die
Reaktion ohne Wasser durchgeführt wird.
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Wenn Biphenyl mit einem Schwefelgehalt von etwa 15 ppm mit
Propylen in einem kontinuierlich betriebenen Reaktor in
Gegenwart eines nicht hydratisierten Zeolithkatalysators vom
Mordenit-Typ entsprechend den bekannten, zuvor angegebenen
Druckschriften JP-A-63-122636 oder JP-A-1-165531 umgesetzt
wird, sinkt der Umsatz von Biphenyl in Diisopropylbiphenyl
auf 5 % oder weniger während 100 h nach Beginn der
Umsetzung. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die
Umsetzung unter Verwendung eines hydratisierten
Zeolithkatalysators vom Mordenit-Typ in Gegenwart von Wasser
durchgeführt wird, beträgt der Umsatz selbst nach einer 1000 h
dauernden Reaktion jedoch immer noch mehr als 20 %, selbst
wenn der Schwefelgehalt des als Ausgangsmaterial
verwendeten Biphenyls gleich groß ist.
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Wenn das als Ausgangsmaterial verwendete Biphenyl einen
Schwefelgehalt von etwa 3000 ppm aufweist, das durch
Steinkohleteerdestillation zugänglich ist, erlaubt das
erfindungsgemäße Verfahren außerdem nahezu genauso viele Stunden
der kontinuierlichen Umsetzung wie wenn Biphenyl mit einem
Schwefelgehalt von etwa 15 ppm verwendet wird, wohingegen
das herkömmliche Verfahren dann nicht kontinuierlich
durchgeführt werden kann.
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Wenn das mit hoher p-Selektivität hergestellte
Diisopropylbiphenyl unter hohem Druck ausgefällt wird, fällt selektiv
4,4'-Diisopropylbiphenyl von ausgezeichneter Reinheit aus,
die in den herkömmlichen Verfahren nicht erzielbar ist.
Beispiele
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Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele werden mit
dem Ziel gegeben, die Merkmale der vorliegenden Erfindung
deutlicher zu zeigen.
Beispiele 1 und 2 und Vergleichsbeispiele 1 bis 4
Herstellung der Katalysatoren
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(a) Ein pulverförmiger, wasserstoffionen-ausgetauschter
Zeolith vom Mordenit-Typ (Molverhältnis SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3; = 20,
110 oder 128) wurde 5 h an der Luft bei 450 ºC unter Erhalt
eines wasserfreien Zeoliths vom H-Mordenit-Typ erhitzt.
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(b) Ein pulverförmiger wasserstoffionen-ausgetauschter
Zeolith vom Mordenit-Typ (Molverhältnis SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3; = 110
oder 128) wurde 4 h in 2%iger wäßriger Ammoniaklösung bei
70 bis 80 ºC gerührt, anschließend mit reinem Wasser
gewaschen und an Luft unter Erhalt eines Zeoliths vom NH&sub4;-
Mordenit-Typ getrocknet. 5 Teile Zeolith vom NH&sub4;-Mordenit-
Typ wurden in 100 Teile Wasser gegeben, dessen pH-Wert
zuvor mit wäßriger Ammoniaklösung auf 9 bis 10 eingestellt
worden war, woraufhin eine wäßrige Lösung von [Pt(NH&sub3;)&sub4;]Cl&sub2;
in solcher Menge zugegeben wurde, daß die auf den Zeolith
aufgebrachte Menge an Platin, 0,5 % betrug. Das Gemisch
wurde 24 h bei Raumtemperatur gerührt, wonach der Zeolith
mit Wasser gewaschen, 3 h an der Luft bei 150 ºC
getrocknet, 3 h bei 300 ºC an der Luft gebrannt und
schließlich
6 h in einem Wasserstoff-Gasstrom bei 450 ºC unter
Erhalt eines wasserfreien Pt-Mordenit-Katalysators
reduziert wurde.
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(c) Von jedem der in (a) und (b) erhaltenen wasserfreien
Zeolithe vom Mordenit-Typ wurden 20 g dünn auf einer
Porzellanunterlage verteilt, die dann in waagerechter Lage
in ein dicht verschließbares, druckbeständiges Glasgefäß
(Inhalt 3000 ml) mit weiter Öffnung gestellt wurde, das
5 ml Wasser enthielt. Das Gefäß wurde dann fest
verschlossen. Dieses druckbeständige Gefäß wurde 12 h in einem
Thermostaten bei einer konstanten Temperatur von 110 ºC
stehengelassen; anschließend ließ man das Glasgefäß während 12 h
abkühlen. Dieses Vorgehen führte zu einem hydratisierten
Zeolithkatalysator vom H-Mordenit-Typ und einem
hydratisierten Zeolithkatalysator vom Pt-Mordenit-Typ.
Isopropylierung
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In einen mit einem rotierenden Rührer ausgerüsteten 100-ml-
Autoklaven mit einer Druckfestigkeit von 9,8 MPa
(100 kg/cm², Überdruck) wurden 10 g hochreines Biphenyl,
das 40 ppm Benzothiophen als Schwefelverunreinigung
enthielt, 20 ml Decalin und 4 g hydratisierter oder
wasserfreier Katalysator gegeben, wonach der Innendruck auf
0,49 MPa (5 kg/cm², Überdruck) mit Stickstoffgas erhöht
wurde. Anschließend wurde der Autoklav auf 250 ºC erhitzt.
Die Reaktion wurde während 2 h bei 250 ºC unter Rühren
durchgeführt; in dieser Zeit wurden 20 ml verflüssigtes
Propylen und eine vorbestimmte Menge an Wasser (Beispiele)
oder ausschließlich 20 ml verflüssigtes Propylen zugegeben
(Vergleichsbeispiele).
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Nach Vollendung der Umsetzung wurde der Katalysator
abfiltriert und die Zusammensetzung des Reaktionsgemischs
gaschromatographisch analysiert. Anschließend wurden die
reaktionsbezogenen Daten berechnet.
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Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse sind in Tabelle
1 angegeben.
Tabelle 1
Beispiel
Vergleichsbeispiel
Molverhältnis SiO&sub2;/Al&sub2;O&sub3; des Mordenit-Katalysators
Platin auf dem Mordenit-Ketalysator
Wassergehalt des Mordenit-Katalysators
Gehalt an Benzothiophen im Biphenyl
Wassergehalt im eingebrachten Biphenyl
Biphenyl-Umsatz
Monoalkylierung
Dialkylierung
4,4'-Selektivität
Ausbeute an 4,4'-Diisopropylbiphenyl
Tabelle 1 (Fortsetzung)
(Anmerkung) Methoden zur Berechnung der Reaktionsdaten
- Biphenyl-Umsatz = 100 - Konzentration an Biphenyl im
Reaktionsprodukt (mol-%)
- Monoalkylierung = (100-Konz. an Monoisopropylbiphenyl
im Reaktionsprodukt (mol-%))
/Biphenyl-Umsatz
- Dialkylierung = (100-Konz. an Diisopropylbiphenyl
im Reaktionsprodukt (mol-%))
/Biphenyl-Umsatz
- 4,4'-Selektivität = (100-Konz. an
4,4'-Diisopropylbiphenyl im Reaktionsprodukt (mol-%))
/ (Konz. an Diisopropylphenyl im
Reaktionsprodukt (mol-%))
- Ausbeute an 4,4'-Diisopropylbiphenyl
= (Biphenyl-Umsatz)
(Dialkylierung)
(4,4'-Selektivität) / 10000.
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Die in Tabelle 1 zusammengefaßten Ergebnisse zeigen
deutlich die hervorragenden Wirkungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei dem die Umsetzung unter Verwendung eines
hydratisierten Mordenit-Katalysators in Gegenwart von
Wasser durchgeführt wird.
Beispiel 3
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In einen 1-l-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl mit einer
Druckfestigkeit von 4,9 MPa (50 kg/cm²), der mit einem
Rührer ausgerüstet ist, wurden 300 g Biphenyl, das 40 ppm
Benzothiophen enthielt, und der gleiche, in Beispiel 1
verwendete hydratisierte H-Mordenit-Katalysator eingefüllt,
wonach die Temperatur unter ständigem Rühren auf 250 ºC
erhöht wurde. Anschließend wurden kontinuierlich 7 l Propylen
pro Stunde und 1,2 g Wasser pro Stunde in die gasförmige
Phase im Autoklaven eingebracht. Der Druck der gasförmigen
Phase wurde mit einem Druckkontrollventil bei 0,39 MPa
(4 kg/cm²) gehalten, wobei überschüssiges Gas durch das
gleiche Ventil freigesetzt wurde. Der Autoklav war mit
einer Probeentnahmeleitung zur Entnahme von Flüssigkeit
während der Umsetzung ausgerüstet; Proben des
Reaktionsgemischs wurden durch Kapillar-Gaschromatographie
analysiert.
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Der Reaktionsfortschritt in Abhängigkeit von der Zeit ist
in Tabelle 2 gezeigt.
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Der Vergleich mit dem unten beschriebenen
Vergleichsbeispiel 5 macht die hervorragenden Wirkungen der Erfindung
ziemlich deutlich.
Vergleichsbeispiel 5
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Die Isopropylierung von Biphenyl wurde nach dem gleichen
Verfahren wie in Beispiel 3 durchgeführt mit der Ausnahme,
daß während der Umsetzung kein Wasser zugegeben wurde.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 enthalten.
Tabelle 2
Reaktionsdauer
Umsatz
Monoalkylierung
Dialkylierung
4,4'-Selektivität
Ausbeute an 4,4'-Disopropylbiphenyl
Tabelle 3
Reaktionsdauer
Umsatz
Monoalkylierung
Dialkylierung
4,4'-selektivität
Ausbeute an 4,4'-Diisopropylbiphenyl
Bezugsbeispiele 1 und 2
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Das Reaktionsprodukt aus Beispiel 1 wurde zur Abtrennung
der Diisopropylbiphenyl-Fraktion bei Atmosphärendruck
destilliert. Der Gehalt der Fraktion an p,p'-Komponenten ist
in Tabelle 4 angegeben. Er entspricht weitgehend dem Gehalt
des Reaktionsprodukts an p,p'-Komponenten.
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Die Diisopropylbiphenyl-Fraktion wurde in ein auf 64 ºC
thermostatisiertes Gefäß gegeben. Anschließend ließ man
einen Druck von 98 MPa (1000 kg/cm², Überdruck) einwirken;
die Flüssigkeit wurde aus dem Gefäß entfernt, während der
Druck langsam auf 19,6 MPa (200 kg/cm²) gesenkt wurde.
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Die weißen Kristalle aus 4,4'-Diisopropylbiphenyl, die in
dem Gefäß zurückblieben, wurden gaschromatographisch
analysiert. Die dabei festgestellte Reinheit ist in Tabelle
4 als Ergebnis des Bezugsbeispiels 1 aufgeführt.
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Zur Kontrolle wurde das Reaktionsprodukt mit einem Gehalt
an p,p'-Bestandteilen von 66 % in ähnlicher Weise
behandelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 unter dem
Bezugsbeispiel 2 aufgeführt.
Tabelle 4
Bezugsbeispiel
p,p'-Anteil im Reaktionsprodukt
p,p'-Anteil in der Diisopropylbiphenyl-Fraktion
p,p'-Anteil nach der Druckkristallisation
Ausbeute an p,p'-Diisopropylierungsprodukt bei der Druckkristallisation
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Tabelle 4 macht deutlich, daß aus der bezüglich
p,p'-Diisopropyl hochselektiven Fraktion, die durch das
erfindungsgemäße Verfahren erhalten werden kann,
4,4'-Diisopropylbiphenyl mit einer hohen Reinheit von 93 % in einer hohen
Reinigungsausbeute von 38 % durch einstufige
Druckkristallisation erhalten werden kann.
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Im Gegensatz dazu sind sowohl die Reinheit als auch die
Ausbeute an 4,4'-Diisopropylbiphenyl niedrig, wenn die
p,p'-Selektivität der Fraktion gering ist.
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Es ist demnach klar, daß mit der erfindungsgemäßen
hochselektiven p,p'-Diisopropyl-Fraktion
4,4'-Diisopropylbiphenyl von hohem Reinheitsgrad in hoher Reinigungsausbeute
erhalten werden kann.