DE69005148T2 - Hinterradlenkwinkelsteuersystem für ein Fahrzeug. - Google Patents

Hinterradlenkwinkelsteuersystem für ein Fahrzeug.

Info

Publication number
DE69005148T2
DE69005148T2 DE1990605148 DE69005148T DE69005148T2 DE 69005148 T2 DE69005148 T2 DE 69005148T2 DE 1990605148 DE1990605148 DE 1990605148 DE 69005148 T DE69005148 T DE 69005148T DE 69005148 T2 DE69005148 T2 DE 69005148T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steering
angle
steering angle
rear wheel
vehicle
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1990605148
Other languages
English (en)
Other versions
DE69005148D1 (de
Inventor
Kazunori Mori
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Nissan Motor Co Ltd
Original Assignee
Nissan Motor Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Nissan Motor Co Ltd filed Critical Nissan Motor Co Ltd
Publication of DE69005148D1 publication Critical patent/DE69005148D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69005148T2 publication Critical patent/DE69005148T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D7/00Steering linkage; Stub axles or their mountings
    • B62D7/06Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
    • B62D7/14Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
    • B62D7/15Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
    • B62D7/159Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Mathematical Physics (AREA)
  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Steering-Linkage Mechanisms And Four-Wheel Steering (AREA)
  • Steering Control In Accordance With Driving Conditions (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft ein System zur Steuerung eines Hinterrad-Lenkwinkels für ein Fahrzeug gemäss dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2.
  • In einem Kraftfahrzeug ohne Hinterradlenkung (Zweiradlenksystem) besteht die Tendenz, dass die Gierungszunahme und die Phasenverzögerung bei der Lenkfrequenz f des Lenkrads ziemlich klein sind und mit zunehmender Lenkfrequenz grösser werden. Aus diesem Grunde sind Fahrzeuge mit Vierradlenkung entwickelt worden. Ein System zur Lenkung der Hinterräder eines solchen Fahrzeugs mit Vierradlenkung ist dahingehend konzipiert, dass es unter Heranziehung des Modells mit zwei Freiheitsgraden, das ausschliesslich die Gierung und die Querbewegung des Fahrzeugs berücksichtigt, die zentrale Gierposition steuert. Damit wird auf der Basis einer Steuerübertragungsfunktion zur Lenkung der Hinterräder, die theoretisch durch einen Ausdruck ersten Grades über einem anderen (d.h. X/x) dargestellt ist, ein Hinterrad-Ziellenkwinkel bestimmt.
  • Es ist bekannt, dass das vorbekannte System keinerlei während der Fahrt auftretende Stellungsänderungen wie beispielsweise durch Wank- und Ausgleichlenkungsbewegungen bzw. Aufhängungslenkung infolge von Querkräften, denen das Rad bei Auftreten eines Schlupfwinkels am Rad ausgesetzt ist, berücksichtigt. Die Folge ist, dass aufgrund von Wanklenkmanövern (der Einfluss der Ausgleichslenkung ist relativ gering) der Hinterrad-Lenkwinkkel nicht grösser wird, was zu einer Veränderung der Giergung und einer Zunahme der Phasenverzögerung führt, so dass durch Hinterradlenkung eine nur geringe Verbesserung der Gierdämpfung erzielt werden kann.
  • Es wird als wünschenswertes Merkmal angesehen, dass der Wert des Lenkwinkels bei grösser werdender Lenkfrequenz zunimmt.
  • In der US-A 4 786 066 ist ein Hinterrad-Lenksystem beschrieben, das angeblich das Lenk- bzw. Wendeverhalten des Fahrzeugs verbessert. Dieses System entspricht den Anforderungen bei unterschiedlichen Lenksituationen in jeder Lenkphase der Vorderräder bei verschiedenen Arten von Fahrzeugen. Die Hinterräder werden unabhängig voneinander gesteuert.
  • Somit besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines Systems zur Steuerung eines Hinterrad-Lenkwinkels unter Heranziehung des Modells mit drei Freiheitsgraden, das die Aufhängungslenkung, der Gierung sowie der Querbewegung des Fahrzeugs berücksichtigt.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss das System mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 2 vorgeschlagen.
  • In den Zeichnungen bedeutet:
  • Figur 1 eine erläuternde Ansicht zur Ableitung einer Bewegungsgleichung bei einem Fahrzeug mit Zweiradlenkung;
  • Figur 2 eine Schemaansicht eines erfindungsgemässen Systems zur Steuerung des Hinterrad-Lenkwinkels eines Fahrzeugs;
  • Figur 3 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemässen Hinterrad-Lenkwinkelsteuersystems;
  • Figur 4 ein Diagramm, aus dem die Steuerkonstanten einer Übertragungsfunktion hervorgehen;
  • Figur 5 ein Diagramm, das die Zunahmen der Gierung und die Phasenwinkelverhältnisse bei der erfindungsgemässen Hinterrad-Lenkwinkelsteuerung sowie bei einer Hinterrad-Lenkwinkelsteuerung nach dem Stand der Technik für ein Fahrzeug mit Zweiradlenkung ausweist;
  • Figur 6 ein Diagramm, das die Steuerkonstanten einer Annäherungsgleichung einer Übertragungsfunktion zeigt;
  • Figur 7 ein Diagramm, aus dem die Zunahme der Gierung sowie die Phasenwinkelverhältnisse bei nach einer Annäherungsgleichung einer Übertragungsfunktion erfolgter Hinterrad- Lenkwinkelsteuerung hvervorgehen; und
  • Figur 8 die Zunahme des Hinterrad-Lenkwinkels je Glied der Annäherungsgleichung einer Übertragungsfunktion.
  • Mit Bezug auf die Zeichnungen, insbesondere Figur 1, seien nunmehr zunächst einmal die für die Konstruktion eines erfindungsgemässen Hinterrad-Lenkwinkelsteuersystems erforderlichen Grundformeln beschrieben.
  • Der Einfachheit halber sei die nachfolgende Erläuterung auf ein Zweiradmodell gemäss den X-Y-Koordinaten beschränkt, wobei den hierbei benutzten Begriffen die folgenden Bedeutungen zukommen:
  • M = das Gewicht des Fahrzeugs
  • I&sub1; = ein Gierträgheitsmoment
  • I&sub2; = ein Wankträgheitsmoment
  • l&sub1; = ein Abstand zwischen dem Schwerpunkt und dem Mittelpunkt einer Vorderradachse
  • l&sub2; = ein Abstand zwischen dem Schwerpunkt und dem Mittelpunkt einer Hinterradachse
  • l&sub3; = ein Abstand zwischen dem Schwerpunkt und dem Giermittelpunkt
  • tc = ein Nachlauf der Lenkräder
  • tpf = ein pneumatischer Nachlauf der Vorderräder
  • tpr= ein pneumatischer Nachlauf der Hinterräder
  • tf = der Abstand zwischen den Vorderrädern
  • tr = der Abstand zwischen den Hinterrädern
  • hf = die Höhe des Wankmittelpunkts zwischen den Hinterrädern über Strassenniveau
  • hr = die Höhe des Wankmittelpunkts zwischen den Vorderrädern über Strassenniveau
  • hg = eine Höhe des Schwerpunkts über Strassenniveau
  • h = ein Abstand zwischen dem Schwerpunkt und einer Wankachse
  • Kφf = eine Wankstabilität der Vorderräder
  • Kφr = eine Wankstabilität der Hinterräder
  • Kst = eine Lenksteifigkeit
  • αf= die Dämpfungskraft der Vorderräder
  • αr = die Dämpfungskraft der Hinterräder
  • Crf = ein Wanklenkungskoeffizient der Vorderräder
  • Crr = ein Wanklenkungskoeffizient der Hinterräder
  • Csf = ein Ausgleichslenkkoeffizient der Vorderräder
  • Csr = ein Ausgleichslenkkoeffizient der Hinterräder
  • C&sub1; = die Gesamt-Kurvenstabilität der beiden Vorderräder
  • C&sub2; = die Gesamt-Kurvenstabilität der beiden Hinterräder
  • δf = ein tatsächlicher Lenkwinkel der Vorderräder
  • δr = ein tatsächlicher Lenkwinkel der Hinterräder
  • δ&sub0;= ein Vorderrad-Lenkwinkel entsprechend einem gelenkten Winkel θ eines Lenkrads (bei einem Lenkgetriebeverhältnis N: δ&sub0; / N)
  • F&sub1; = die Kurvenkraft der Vorderräder
  • F&sub2; = die Kurvenkraft der Hinterräder
  • V = die Fahrzeuggeschwindigkeit
  • Y = die seitliche Verlagerung des Schwerpunkts
  • Y&sub3; = die seitliche Verlagerung des Giermittelpunkts
  • ψ = ein Gierwinkel
  • φ = ein Wankwinkel
  • S = ein Laplace-Operator
  • G = eine Hinterradsteuer-Übertragungsfunktion
  • In dem Modell gemäss Figur 1 fallen die folgenden Gleichungen an:
  • Die Kurvenkräfte F&sub1; und F&sub2; lassen sich durch die folgenden Gleichungen darstellen:
  • Im erfindungsgemässen Hinterrad-Lenkwinkelsteuersystem wird das Modell mit drei Freiheitsgraden benutzt, bei dem neben den Parametern Gierung und Querbewegung eines Fahrzeugs auch noch die Aufhängungs-Lenkung berücksichtigt wird. Damit werden der tatsächliche Vorderrrad-Lenkwinkel δf und der tatsächliche Hinterrad-Lenkwinkel δr ausgedrückt durch:
  • wobei { (tc + tpf)/KST} F&sub1; einer Lenksteifigkeit eines Vorderrads, CRf(tf/2)φ und CRr(tf/2)φ der Wanklenkung der Vorder- bzw. Hinterräder, Csf(F&sub1;/2) und Csf(F&sub2;/2) der Ausgleichslenkung der Vorder- bzw. Hinterräder und δa einem Hinterad-Lenkwinkel entsprechen. Wird die Hinterradlenkung so gesteuert, dass die Querverschiebungsgeschwindigkeit des Giermittelpunktes auf Null geht, ergibt sich die folgende operative Relation:
  • und damit
  • Vereinfachend lassen sich die vorstehenden Gleichungen umschreiben wie folgt:
  • Durch Ausstauschen der vorstehenden Gleichungen den tatsächlichen Lenkwinkel betreffend durch die Gleichungen für die Kurvenkraft und Anordnung derselben im Sinne der Laplace- Transformation erhält man die folgenden Gleichungen:
  • wobei:
  • und :
  • Durch Austausch der Gleichung (4) gegen die Gleichungen (1) bis (3) erhalten wir die folgenden Gleichungen:
  • Zweckmässigerweise sind die Formelglieder α&sub1;, β&sub1;, ε&sub1; und η&sub1; wie folgt einzusetzen:
  • wobei durch Anordnung der Gleichungen (1)' und (2)' als Determinante sich ergibt:
  • Unter Auflösung der vorstehenden Gleichung nach ( /φ) erhält man:
  • wobei
  • Durch Erweiterung der obigen Gleichung ergibt sich:
  • Mit den vereinfachten Formelgliedern:
  • werden die nachstehenden Umschreibungen erreicht:
  • Durch Austausch der Gleichungen (5) und (6) gegen Gleichung (7) und Auflösen derselben nach G ergibt sich die Übergangsfunktion δr/δf = G zur Steuerung des Hinterrad-Lenkwinkels wie folgt:
  • somit:
  • wobei:
  • Zur Vereinfachung der Gleichung werden folgende Buchstaben eingesetzt:
  • und wird die Übertragungsfunktion G umgeschrieben zu:
  • Man beachte, dass ε&sub1; und η&sub1; jeweils multipliert ist durch den Wanklenkungskoeffizienten, so dass die Wanklenkung sämtliche Glieder K, τ&sub1; bis τ&sub3; sowie T&sub1; bis T&sub3; beinhaltet. Dies ergibt einen im Hinblick auf die Aufhängungslenkung bestimmten Hinterrad-Lenkwinkel, welcher der durch den Bruch: Ausdruck 3. Ordnung / Ausdruck 3. Ordnung gegebenen Übertragungsfunktion G entspricht. Dadurch wird eine verbesserte Gierdämpfung durch Hinterradlenkung in Bereichen mit hoher Lenkfrequenz ohne Beeinträchtigung durch die Aufhängungs-Lenkung erreicht.
  • Figur 2 zeigt ein System, das zur erfindungsgemässen Steuerung eines Lenkwinkels für die Hinterräder eines Fahrzeugs geeignet ist.
  • Die Vorderräder 1L (links) und 1R (rechts) sind über ein Lenkgetriebe 4 drehbar mit einem Lenkrad 3 verbunden. Drehen des Lenkrads 3 um einen Winkel θ bewirkt die Drehung der Vorderräder um einen Winkel δf. Bei einem Lenkgetriebeverhältnis N wird die Relation zwischen θ und δf ausgedrückt durch δf = θ/N. Die Hinterräder 2L und 2R sind mittels eines hinteren Aufhängungsglieds 7 des hinteren Aufhängungssystems mit Querlenkern 5L und 5R sowie oberen Lenkhebeln 6L und 5R aufgehängt. Eine über Seitenstreben 10L und 10R zwischen hinteren Achsschenkeln 8L und 8R eingeschaltete Betätigungseinrichtung 9 ist zur Lenkung der Hinterräder 2L und 2R vorgesehen.
  • Bei der Betätigungseinrichtung 9 handelt es sich um einen federzentrierten doppeltwirkenden Hydraulikzylinder mit zwei Kammern, die über Druckleitungen 11L und 11R jeweils mit einem elektromagnetisch arbeitenden Proportional-Drucksteuerventil 12 verbunden sind. Das Ventil 12 seinerseits steht über eine Druckleitung 15 mit einer aus einer Hydraulikpumpe 12 bestehenden Druckquelle und über eine Rückleitung 16 mit einem Sammelbehälter 14 in Verbindung. Dieses Steuerventil 12 ist als federzentriertes 3-Wege-Ventil vorgesehen, das die Druckleitungen 11L und 11R druckfrei hält, wenn beide Magnetspulen 12L und 12R entregt sind, und die Druckleitung 11R mit einem der Zeitdauer der Erregung der Magnetspule 12R proportionalen Druck beaufschlagt.
  • Es ist eine Steuereinrichtung 17 vorgesehen, welche den Schaltvorgang sowie die Erregungszeit der Magnetspulen 12L und 12R elektronisch steuert. Wie aus Figur 3 ersichtlich, umfasst diese Steuereinrichtung 17 generell eine digitale Rechnerschaltung 17a, eine Digital-Eingangssignal-Detektorschaltung 17b, eine Speicherschaltung 17a, einen D/A-Wandler sowie eine Treiberschaltung 17e. Weiterhin sind ein Lenkwinkelsensor 18 und ein Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 19 vorgesehen, wobei der Lenkwinkelsensor zum Abtasten des gelenkten Winkels θ des Lenkrads 3 dient, um ein entsprechendes Digitalsignal an die Digital-Eingangssignal-Detektorschaltung 17b zu geben, und der Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 19 zur Erfassung der Fahrzeuggeschwindigkeit V und Abgabe eines entsprechenden digitalen Signals an die Schaltung 17b konzipiert ist. Basierend auf diesen Eingangsinformationssignalen bestimmt die digitale Rechnerschaltung 17a einen Hinterrad-Lenkwinkel wie folgt:
  • Einer Datentabelle zur Speicherung von Daten gemäss Figur 4 werden Steuerkonstanten K, τ&sub1; bis τ&sub3; sowie T&sub1; bis T&sub3; entsprechend einer Fahrzeuggeschwindigkeit V entnommen, um die Übertragungsfunktion G gemäss der auf ihnen basierenden Gleichung (8) zu errechnen. Anschliessend wird ein Vorderrad-Lenkwinkel δf = θ/N entsprechend dem erfassten tatsächlich gelenkten Winkel θ bestimmt. Ein Hinterrad-Ziellenkwinkel δr = δf G wird errechnet durch Multiplikation des Vorderrad-Lenkwinkels δf mit der Übertragungsfunktion G zwecks Lieferung von dem jeweiligen Ergebnis entsprechenden Digitalsignalen an den D/A-Wandler 17d, in dem diese in Analogsignale umgewandelt werden. Die Treiberschaltung 17e wandelt das jeweilige Analogsignal um in einen dem Hinterrad-Ziellenkwinkel δr entsprechenden Strom i und gibt diesen auf das Steuerventil 12 zwecks Regelung des zur Lenkung der Hinterräder erforderlichen Arbeitsdrucks.
  • In dieser Phase bestimmt die Steuereinrichtung 17 selektiv, ob der Strom i auf der Basis des gelenkten Winkels θ auf die Magnetspulen 12L und 12R des Steuerventils 12 gegeben werden muss, um einen Arbeitsdruck in die jeweiligen Druckleitungen 11L und 11R zu liefern, der dem Strom i (d.h. einem errechneten Hinterrad-Lenkwinkel δ ) entspricht. Dies aktiviert die Betätigungseinrichtung 9 in der Weise, dass die Seitenstreben 10L und 10R eine Hubbewegung entsprechend dem jeweiligen Druck vollführen und so das Hinterrad in einem Winkel gelenkt wird, der dem mathematischen Rechenergebnis entspricht.
  • Da wie aus den vorstehenden Ausführungen ersichtlich die Gleichung (8) die Übertragungsfunktion in Form eines Ausdrucks 3. Ordnung / Ausdruck 3. Ordnung unter Einschluss eines Aufhängungslenkparameters sowie von Gier- und Querverschiebungsparametern darstellt, beinhaltet der mathematisch ermittelte Hinterrad-Ziellenkwinkel δr einen die Aufhängungslenkung berücksichtigenden Winkel. Es versteht sich, dass diese Hinterrad-Lenksteuerung verhindert, dass die Zunahme des Hinterrad-Lenwinkels durch die Aufhängungslenkung reduziert wird. Die Gierungszunahme sowie der Phasenwinkel sind durch die Kurven E und F in Figur 5 gegeben. Die Änderung der Gierungszunahme und der Phasenverzögerung bleiben selbst bei hoher Lenkfrequenz reduziert.
  • Das vorbeschriebene Hinterrad-Steuersystem erfordert jedoch den Einsatz eines schnellen Rechners sowie eines Digitalfilters, was beispielsweise mit hohen Kosten und einer komplexen Steuerschaltung verbunden ist. Zur Senkung dieser Kosten sowie zur Vereinfachung der Steuerschaltung lässt sich entsprechend wie nachfolgend beschrieben zur Steuerung des Hinterrad-Lenkwinkkels näherungsweise ein Ausdruck für die Übertragungsfunktion beistellen.
  • Ein Hydrauliksystem zur Lenkung der Hinterräder tendiert im allgemeinen dahingehend, dass eine Verzögerungszeit erster Ordnung entsteht. Bei einer Konstante T für diese Verzögerungszeit erster Ordnung lässt sich die hydraulische Verzögerung in der Hinterrad-Lenksteuerung ausdrücken durch 1 / (1 + TS). Somit kann die Gleichung (8) multipliziert werden mit (1 + TS), um die Übertragungsfunktion G der mathematisch ermittelten Hinterrad-Ziellenkwinkels δ relativ zum tatsächlich gelenkten Vorderrad-Lenkwinkel δf näherungsweise zu bestimmen und die hydraulische Verzuögerung zu kompensieren.
  • Somit ergibt sich die folgende Gleichung:
  • In der Annahme, dass der Wert des Gliedes S in der obigen Gleichung extrem klein ist, lässt sich die Gleichung wie folgt umschreiben:
  • Eine weitere Umschreibung ist möglich zu:
  • Wird in der vorstehenden Gleichung aus Gründen der Vereinfachung jedes der Glieder {τ&sub1; +K(T - T&sub1;)}S und {τ&sub2; + τ&sub1;(T - T&sub1;) - K&sub2;T - T²&sub2; + T&sub1;T)} ersetzt durch τ und τ', so ergibt sich die folgende Gleichung für das Verhältnis zwischen dem tatsächlich gelenkten Vorderradwinkel δf und dem Hinterrad-Ziellenkwinkel δ :
  • Somit wird aufgrund der hydraulischen Verzögerung die Relation zwischen dem tatsächlich gelenkten Vorderradwinkel δf und dem tatsächlich gelenkten Hinterradwinkel δr wie folgt dargestellt:
  • Die im Hinblick auf die hydraulische Verzögerung durchzuführende Hinterrad-Lenkwinkelsteuerung ist beschrieben in der am 10. Oktober 1989 von Kasunori et al. eingereichten und an NISSAN MOTOR CO., LTD. abgetretenen US Patentanmeldung Nr. 419 161 mit dem Titel "HINTERRAD-LENKWINKELSTEUERSYSTEM FÜR KRAFTFAHRZEUGE", auf die vollinhaltlich Bezug genommen wird.
  • Figur 6 zeigt die Steuerkonstanten K, τ und τ' der vorstehenden Annäherungsgleichung. Für die Hinterrad-Lenksteuerung unter Einsatz dieser Annäherungsgleichung auf der Basis der Gierungszunahme und des Phasenwinkels als Steuerparameter gelten die Kurven G bzw. H in Figur 7, wobei gleiche Bezugsziffern jeweils gleiche Charakteristiken bezeichnen. Da die Termini höherer Ordnung des Laplace-Operators S bei der Berechnung der Annäherungsgleichung vernachlässigt wurden, ist eine Fehlerzunahme zwischen den logischen Kurven C und E und den tatsächlichen Kurven G und H in den Bereichen höherer Lenkfrequenz zu verzeichnen.
  • Figur 8 zeigt die Hinterrad-Lenkzunahmen aufgrund der Ausdrücke K/(1 + TS), τS/(1 + TS) sowie τ'S²/(1 + TS) der Annäherungsgleichung. Wie ersichtlich vergrössert die Zunahme beim Terminus τ' nur den Bereich hoher Lenkfrequenz. Damit vermag der grosse Absolutwert von τ' die Verschiebung zwischen dem logischen und dem tatsächlichen Wert wirksam zu kompensieren. Vergrössert sich beispielsweise der Absolutwert von τ' um das Zweieinhalbfache des Wertes in Figur 6, so verändern sich Gierungszunahme und Phasenwinkel von den Kurven G und H zu den Kurven I und J in Figur 7, was zu einer stark verbesserten Annäherungsgenauigkeit bezüglich der logischen Charakteristika C und E führt.

Claims (2)

1. System zur Steuerung eines Hinterrad-Lenkwinkels für ein Fahrzeug, mit
einem Geschwindigkeitssensor (19) zum Abtasten der Fahrzeuggeschwindigkeit und Liefern eines entsprechenden Signals,
einem Lenkungssensor (18) zum Abtasten eines gelenkten Winkels des Lenkrades des Fahrzeugs zur Bestimmung eines tatsächlich gelenkten Winkels der Vorderräder, der eine gelenkte Winkelkomponente der Vorderräder einschließt die durch die Aufhängungs-Lenkung der Vorderräder bestimmt sind, auf der Basis des Signals des Geschwindigkeitssensors, und Liefern eines entsprechenden Signals,
einer Steuereinrichtung (17), die auf das Signal des ersten und zweiten Sensors anspricht und einen Ziel-Lenkwinkel der Hinterräder bestimmt und ein entsprechendes Signal abgibt, und
einer Lenkeinrichtung (12,9), die auf das Signal der Steuereinrichtung (17) anspricht und die Hinterräder (2L,2R) entsprechend dem Ziel-Lenkwinkel lenkt
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (17) den Ziel-Lenkwinkel der Hinterräder (2R,2L) entsprechend der folgenden Gleichung bestimmt
δr(S)/δf(S) = (K + τ&sub1;S + τ&sub2;S² + τ&sub3;S³)/(1 + T&sub1;S² + T&sub2;S³)
In dieser Gleichung ist δr(S) ein Wert, in den der gelenkte Hinterradwinkel transformiert wird entsprechend einer Laplace-Transformation, δf(S) ein Wert, in den ein Vorderrad-Lenkwinkel transformiert wird entsprechend einer Laplace-Transformation, K,τ&sub1;,τ&sub2;,τ&sub3;,T&sub1;,T&sub2; und T&sub3; Funktionen, die sich beziehen auf die Fahrzeuggeschwindigkeit, und S ein Laplace-Operatur.
2. System zur Steuerung eines Hinterrad-Lenkwinkels eines Fahrzeugs, mit
einem Geschwindigkeitssensor (19) zum Abtasten der Fahrzeuggeschwindigkeit und Liefern eines entsprechenden Signals,
einem Lenkungssensor (18) zum Abtasten eines gelenkten Winkels des Lenkrades des Fahrzeugs zur Bestimmung eines tatsächlich gelenkten Winkels der Vorderräder, der eine gelenkte Winkelkomponente der Vorderräder einschließt, die durch die Aufhängungs-Lenkung der Vorderräder bestimmt sind, auf der Basis des Signals des Geschwindigkeitssensors, und Liefern eines entsprechenden Signals,
einer Steuereinrichtung (17), die auf das Signal des ersten und zweiten Sensors anspricht und einen Ziel-Lenkwinkel der Hinterräder bestimmt und ein entsprechendes Signal abgibt, und
einer Lenkeinrichtung (12,9), die auf das Signal der Steuereinrichtung (17) anspricht und die Hinterräder (2L,2R) entsprechend dem Ziel-Lenkwinkel lenkt
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (17) den Ziel-Lenkwinkel der Hinterräder (2R,2L) entsprechend der folgenden Annäherungsgleichung bestimmt zur Kompensation einer Reduktion der Gierdämpfung, die verursacht ist durch Aufhängungs-Lenkung:
In dieser Gleichung ist δf(S) ein Wert, in den der gelenkte Vorderradwinkel umgewandelt wird entsprechend einer Laplace-Transformation, δr(S) ein Wert, in den der Hinterrad-Lenkwinkel umgewandelt wird entsprechend einer Laplace-Transformation, K, τ und τ' Funktionen, die sich auf die Fahrzeuggeschwindigkeit beziehen, S ein Laplace-Operator und T eine Konstante einer Verzögerungszeit erster Ordnung des Systems.
DE1990605148 1989-02-21 1990-02-20 Hinterradlenkwinkelsteuersystem für ein Fahrzeug. Expired - Fee Related DE69005148T2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP3925189A JP2510279B2 (ja) 1989-02-21 1989-02-21 後輪舵角制御方法

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69005148D1 DE69005148D1 (de) 1994-01-27
DE69005148T2 true DE69005148T2 (de) 1994-05-26

Family

ID=12547919

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1990605148 Expired - Fee Related DE69005148T2 (de) 1989-02-21 1990-02-20 Hinterradlenkwinkelsteuersystem für ein Fahrzeug.

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP0384400B1 (de)
JP (1) JP2510279B2 (de)
DE (1) DE69005148T2 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2019012073A1 (de) 2017-07-13 2019-01-17 Rolf Meissner Verfahren zur beibehaltung der spur eines zweispurigen fahrzeugs
DE102022109861A1 (de) 2021-12-28 2023-06-29 Hyundai Mobis Co., Ltd. Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Vierradlenkung

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2001334949A (ja) * 2000-05-26 2001-12-04 Aisin Seiki Co Ltd 後輪操舵制御装置
FR2908726B1 (fr) * 2006-11-21 2009-01-09 Renault Sas Procede et dispositif de rejet de perturbations avec un systeme de braquage d'un vehicule automobile.
CN102837732B (zh) * 2012-08-30 2015-09-02 浙江诺力机械股份有限公司 一种步行式电动工业车辆电转向控制装置及方法
EP2712782B1 (de) * 2012-09-28 2018-01-31 Hitachi, Ltd. Verfahren und Vorrichtung zur Fahrhilfedurchführung

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS61295175A (ja) * 1985-06-22 1986-12-25 Mazda Motor Corp 車両の4輪操舵装置
US4787645A (en) * 1986-07-08 1988-11-29 Fuji Jukogyo Kabushiki Kaisha System for steering rear wheels of a motor vehicle
US4786066A (en) * 1987-02-05 1988-11-22 Mazda Motor Corporation Rear wheels steering apparatus for vehicles
JPS63275482A (ja) * 1987-05-01 1988-11-14 Mazda Motor Corp 車両の4輪操舵装置

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2019012073A1 (de) 2017-07-13 2019-01-17 Rolf Meissner Verfahren zur beibehaltung der spur eines zweispurigen fahrzeugs
DE102018116935A1 (de) 2017-07-13 2019-01-17 Rolf Meissner Verfahren zur Beibehaltung der Spur eines zweispurigen Fahrzeugs
DE102018116935B4 (de) 2017-07-13 2019-06-19 Rolf Meissner Verfahren zur Beibehaltung der Spur eines zweispurigen Fahrzeugs
DE102022109861A1 (de) 2021-12-28 2023-06-29 Hyundai Mobis Co., Ltd. Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Vierradlenkung

Also Published As

Publication number Publication date
EP0384400A1 (de) 1990-08-29
DE69005148D1 (de) 1994-01-27
EP0384400B1 (de) 1993-12-15
JP2510279B2 (ja) 1996-06-26
JPH02220973A (ja) 1990-09-04

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3133985C2 (de)
DE69105460T2 (de) Anhänger mit lenkbaren Rädern und Lenkvorrichtung für eine Zugmaschine-Anhänger-Kombination.
DE69012133T2 (de) Steuervorrichtung für kraftfahrzeuge.
DE3145618C2 (de)
DE3930445C2 (de)
DE3610461C2 (de) Lenkeinrichtung für ein Fahrzeug
DE3532247C2 (de)
DE3929176C2 (de) Servolenkung
DE69007132T2 (de) Lenkvorrichtung für die Hinterräder eines Fahrzeuges.
DE102005018069B4 (de) Steuerung für aktive Radlenkung
DE10348738B4 (de) Steuerungssystem für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zum Steuern eines Kraftfahrzeugs
DE2922983C2 (de)
DE3124821A1 (de) "verfahren zum lenken eines radfahrzeugs"
DE3612122C2 (de)
DE19831071A1 (de) Lenksysteme für Kraftfahrzeuge
DE3705520A1 (de) Regelungseinrichtung zur beeinflussung der radaufstandskraefte eines fahrzeugs
EP1640311A2 (de) Verfahren zur Kippvermeidung von hinterradgelenkten Fahrzeugen, insbesondere Flurförderzeugen
WO2017001116A1 (de) Verfahren zum lenken eines fahrzeuges, steuerung für ein kraftfahrzeug sowie kraftfahrzeug
DE10015682A1 (de) System zum Lenken eines Fahrzeugs auf der Basis des Fahrzeug-Schwimmwinkels
DE3816486C2 (de)
DE3917386C2 (de)
DE4106400C2 (de)
DE69908784T2 (de) Fahrzeugaufhängungen
DE68916483T2 (de) Steuerung einer Hinterradlenkung für ein Fahrzeug.
DE3905819A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum geregelten lenken der hinterraeder von kraftfahrzeugen

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee