DE69000717T2 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von stranggepressten keramischen formkoerpern. - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von stranggepressten keramischen formkoerpern.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von extrudierten Keramikrohlingen und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen mit Bienenwabenstruktur als Katalysatorträger.
- Zur Herstellung von, z.B. Erzeugnissen mit Bienenwabenstruktur , wird bei einem bekannten Verfahren ein keramisches Material in einer Kneteinrichtung gemischt und geknetet, das geknetete Erzeugnis wird von einer Unterdruck-Schneckenfördermaschine als säulenförmige Körper geeigneter Größe extrudiert, und die säulenförmigen Körper werden einer Kolbenformgebungsmaschine zugeführt, von der die Körper extrudiert werden.
- Fig. 1 zeigt eine für den vorstehend beschriebenen Zweck geeignete Unterdruck-Schneckenfördermaschine. Die Unterdruck- Schneckenfördermaschine umfaßt einen Unterdruckknetabschnitt, der ein Schneckenmahlwerk 23 und eine Unterdruckkammer 24 zum Kneten des keramischen Materials aufweist, um keramische Chargen zur Ausbildung der Erzeugnisse zu erhalten, einen Überführungsabschnitt für die keramischen Chargen, der einen Schneckenförderer 25 zum Überführen der keramischen Chargen in der Unterdruckkammer 24 aufweist, und einen Formabschnitt für das Roherzeugnis umfaßt, der einen Säulenformring 1 zum Ausformen der von dem Schneckenförderer 25 überführten keramischen Chargen in säulenförmige Roherzeugnisse umfaßt. Diese Abschnitte sind auf einem Rahmen 27 angeordnet.
- Das Schneckenmahlwerk 23 wird benutzt, um das von einer Zuführöffnung 22 zugeführte keramische Material in die Unterdruckkammer 24 zu überführen, während das keramische Material geknetet wird. In der Unterdruckkammer 24 werden Luftbläschen und dgl. beseitigt, die in den als geknetete Chargen zugeführten keramischen Chargen zur Ausformung beseitigt. Die keramischen Chargen werden abgelöst, wenn sie unter der Schwerkraft nach unten fallen, und sie werden sodann dem Abschnitt zum Überführen der keramischen Chargen zugeführt.
- Die dem Überführungsabschnitt zugeführten keramischen Chargen werden überführt, während sie von dem Schneckenförderer verdichtet werden. Wenn die keramischen Chargen durch den Schneckenförderer überführt werden, dann passieren sie eine Gittertrommel 9, damit sie zerstückelt und aufgelöst werden, um in den keramischen Chargen enthaltene Schichtungen zu beseitigen. Die keramischen Chargen bewegen sich sodann durch einen Führungskanal 19 des Säulenformrings 1, der sie in ein säulenförmiges Rohrerzeugnis formt, das sodann an einer Extrudieröffnung 11 extrudiert wird, wie mit einem Pfeil A in Fig. 1 gezeigt.
- Das erhaltene säulenförmige Roherzeugnis wird von einer an einer Seite des Auslasses des Säulenformrings 1 angeordneten (nicht gezeigten) Schneideinrichtung in bestimmte Längen zerschnitten. Die säulenförmigen Erzeugnisse mit der bestimmten Länge werden dann einer (nicht gezeigten) Kolbenformmaschine zugeführt, als Vorbereitung für ein nachfolgendes Verfahren. Dabei müssen die säulenförmigen Erzeugnisse einen Durchmesser und eine Länge haben, die es ermöglichen, die Erzeugnisse in einen Zylinder der Kolbenformmaschine einzusetzen. Diese säulenförmigen Erzeugnisse werden dann durch ein Extrudiergesenk der Kolbenformmaschine hindurchbewegt, wodurch Bienenwabenstrukturen erzeugt werden.
- Das vorstehend erläuterte Verfahren ist ein sogenannter "Chargenvorgang", bei dem die aus der Extrudieröffnung 11 der in Fig. 1 gezeigten Unterdruck-Schneckenfördermaschine extrudierten säulenförmigen Erzeugnisse für den nachfolgenden Vorgang mit einer beweglichen Lademaschine nacheinander in die Kolbenformmaschine eingebracht werden müssen.
- Während dieses Ladevorgangs bleiben die säulenförmigen Erzeugnisse üblicherweise für eine Zeitdauer in einem Vorratslager, bis sie in die Kolbenformmaschine gebracht werden. Während dieser Wartezeit neigt Feuchtigkeit zur Verdunstung an den Oberflächen der säulenförmigen Erzeugnisse, was ein örtliches Austrocknen und Aushärten bewirkt. Darüberhinaus kann ein solches Austrocknen erfolgen, bis sie in dem nachfolgenden Vorgang aus einem Kolbenzylinder der Kolbenformmaschine extrudiert werden.
- Die getrockneten Außenflächen der säulenförmigen Erzeugnisse beeinträchtigen die erhaltenen Erzeugnisse, die eine bestimmte Form haben, die von einem Extrudiergesenk durch Betätigen eines Stößelkopfes mittels einer Hydraulikkolbens erhalten wird. Die erhärteten Oberflächen machen insbesondere die Außenflächen der extrudierten Bienenwabenkörpere rauh, oder die erhärteten Bereiche der Keramikchargen vermischen sich mit dem inneren Material der ausgeformten Erzeugnisse, wodurch innere Spannungen verursacht werden, oder Formnuten eines Formgesenks werden von dem erhärteten Keramikmaterial teilweise verstopft, was fehlerhafte extrudierte Bienenwabenerzeugnisse bewirkt.
- Bei dem Chargenvorgang bleiben die aus der Kolbenformmaschine extrudierten Erzeugnisse im übrigen bis zum nachfolgenden Trocknungsvorgang so wie sie extrudiert wurden. Die Bienenwabenerzeugnisse werden daher in der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben teilweise getrocknet, und sie leiden an Sprüngen, oder eine gleichförmige Ausbildung der Erzeugnisse kann in dem nachfolgenden Trocknungs- und Brennvorgang nicht erzielt werden, so daß in den Erzeugnissen unvermeidlich Spannungen verbleiben. Im allgemeinen werden die Außenflächen der extrudierten Erzeugnisse durch die Reibungswärme nennenswert getrocknet, die durch den Reibungswiderstand zwischen den Keramikchargen und den Extrudiergesenken entsteht.
- Im Stand der Technik offenbart die CH-A-629414 (Gerhaher) die Verringerung der Verformung eines extrudierten Keramikstreifens infolge Verdampfung von seinen Oberflächenbereichen durch Beschichten mit Öl, Firnis oder Fett auf die Oberfläche des Streifens, nachdem dieser aus der Extrudieröffnung austritt. Die Beschichtung wird durch einen von einem Tropföler versorgten Schwamm bewirkt.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nach einem ersten Gesichtspunkt ein Verfahren zur Herstellung eines stranggepreßten keramischen Erzeugnisses geschaffen, bei dem ein eine Keramik bildendes Material aus einer Extrudieröffnung extrudiert und eine bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit auf eine Oberfläche des austretenden stranggepreßten Materials aufgebracht wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die nicht flüchtige Flüssigkeit an der Extrudieröffnung auf die Umfangsfläche des Materials aufgebracht wird und sich durch die Kapillarwirkung zwischen der Öffnung und dem Material um die Umfangsfläche herum verteilt.
- Die hierbei verwendete, bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit ist vorzugsweise eine Flüssigkeit, die bei gewöhnlicher Raumtemperatur einen geringen Dampfdruck hat, beispielsweise ein Mineralöl, wie Kerosin, Leichtöl, Spindelöl oder eine Mischung hiervon. Bei der Beschichtung wird das Öl mit Hilfe der Kapillarwirkung auf Oberfläche des extrudierten Erzeugnisses verteilt, um einen Ölfilm zu bilden.
- Der hier verwendete Ausdruck "keramisches Formgebungsmaterial" umfaßt sowohl eine Keramikcharge als auch ein keramisches Roherzeugnis nach seiner Ausformung in eine bestimmte Form (beispielsweise einen zylindrischen Körper). Die hier verwendete "Extrudieröffnung" kann eine einfache Öffnung sein, es kann aber auch eine Öffnung sein, wie z.B. ein Extrudiergesenk mit Formgebungsnuten.
- Nach einem zweiten Gesichtspunkt wird eine Vorrichtung zur Herstellung eines stranggepreßten keramischen Erzeugnisses geschaffen, umfassend einen vorderen Endbereich, der eine Extrudieröffnung, aus der im Gebrauch ein eine Keramik bildendes Material extrudiert wird, und einen zu der Extrudieröffnung führenden Führungskanal aufweist, die gekennzeichnet ist durch eine Flüssigkeitsaufbringeinrichtung, die an dem vorderen Endbereich angeordnet ist, um eine bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit an der Extrudieröffnung auf die Umfangsfläche des stranggepreßten Materials aufzubringen, so daß die Flüssigkeit durch die Kapillarwirkung zwischen der Oberfläche des Materials und der Öffnung um die Umfangsfläche des Materials herum verteilt werden kann.
- Nach einem dritten Aspekt wird eine Beschichtungseinrichtung zum Beschichten eines stranggepreßten keramischen Erzeugnisses mit einer bei Raumtemperatur nicht flüchtigen Flüssigkeit geschaffen, umfassend eine Extrudieröffnung, durch die ein eine Keramik bildendes Material extrudiert wird, und einen Führungskanal zum Führen des Materials zu der Öffnung, die gekennzeichnet ist durch Mittel zum Aufbringen der Flüssigkeit an der Extrudieröffnung auf die Oberfläche des aus dieser austretenden Materials, so daß diese Flüssigkeit durch die Kapillarwirkung zwischen dem Material und der Öffnung um die Umfangsfläche herum verteilt werden kann.
- Bevorzugte Merkmale sind in den Patentansprüchen angegeben.
- Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung stranggepreßter keramischer Erzeugnisse eine bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit auf die Oberflächen der stranggepreßten keramischen Erzeugnisse aufgebracht wird, wird auf diesen ein Flüssigkeitsfilm gebildet, um die Feuchtigkeit in der Nähe der Oberflächen der keramischen Erzeugnisse an einer Verdunstung zu hindern. Der Film kann daher ein örtliches Austrocknen, und Erhärten und eine Änderung der Eigenschaften der Oberflächen der Erzeugnisse verhindern, so daß gleichförmige keramische Erzeugnisse erhalten werden können.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung stranggepreßter keramischer Erzeugnisse umfaßt am vorderen Ende eine Flüssigkeitsaufbringeinrichtung, der eine bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit zugeführt wird, so daß die Oberfläche des extrudierten keramischen Erzeugnisses durch Kapillarwirkung mit der Flüssigkeit beschichtet wird, während das Erzeugnis aus der Extrudieröffnung der Vorrichtung extrudiert wird.
- Die Erfindung wird aufgrund der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und der Ansprüche in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen noch besser verständlich.
- Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine herkömmliche Unterdruck- Schneckenförderermaschine;
- Fig. 2 ist eine teilweise geschnittene perspektivische Darstellung eines Bereichs in der Nähe der Extrudieröffnung einer erfindungsgemäßen Unterdruck-Schneckenfördermaschine;
- Fig. 3 ist ein Schnitt, der den in Fig. 2 gezeigten Bereich veranschaulicht;
- Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3;
- Fig. 5 ist eine perspektivische Darstellung, die zeigt, wie Öl gegen eine Endfläche eines säulenförmigen keramischen Erzeugnisses gespritzt wird;
- Fig. 6 ist ein Schnitt, der einen Bereich in der Nähe der Extrudieröffnung einer erfindungsgemäßen Kolbenformmaschine veranschaulicht; und
- Fig. 7a und 7b zeigen eine quadratische pyramidenförmige Öffnung, und die Fig. 7c und 7d zeigen eine konische Öffnung als Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Flüssigkeitszuführeinrichtung.
- Es wird eine Ausführungsform erläutert, bei der die Erfindung bei einer in Fig. 1 gezeigten Unterdruck-Schneckenfördermaschine angewendet wird. Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung, die ein vorderes Ende eines teilweise geschnittenen Säulenformrings 1 zeigt, und Fig. 3 ist ein Schnitt des Säulenformrings 1. Fig. 4 ist ein Schnitt des Säulenformrings 1 nach der Linie IV-IV in Fig. 3.
- Bei dieser Ausführungsform ist der Säulenformring 1 an einer Kante einer vorderen Stirnfläche 3 mit einer Kerbe 2 versehen, die eine dreieckige Pyramidenform hat. Ein Ende 2a der Kerbe 2 befindet sich an einer Kante einer Extrudieröffnung 11 des Säulenformrings 1. Zwei Sprühdüsen 6 sind in der Nähe der Extrudieröffnung 11 angeordnet. Über der Kerbe 2 ist eine Ölzuführeinrichtung 4 befestigt, von deren unterem Ende Öl 5, wie z.B. ein Gemisch aus Kerosin, Leichtöl und Spindelöl, der Kerbe 2 mit einer konstanten Geschwindigkeit unter stabilen Bedingungen zugeführt wird.
- Eine Keramikcharge 10 wird von einem (nicht gezeigten) Schneckenförderer extrudiert und von einer Gittertrommel 9 zerkleinert und aufgelockert. Die aufgelockerte Keramikcharge 10 wird durch einen Führungskanal 19 des Säulenfomrings 1 hindurchbewegt und sodann aus dem Säulenformring 1 extrudiert, wie durch den Pfeil A veranschaulicht.
- Während des Extrudierens fließt das von der Ölzuführeinrichtung 4 auf die Kerbe 2 zugeführte Öl in der Kerbe 2 nach unten und gelangt zum Ende 2a der Kerbe 2. Wenn die Keramikcharge 10 aus der Extrudieröffnung 11 extrudiert wird, dann entsteht andererseits ein in Fig. 2 und 3 nicht gezeigter) Spalt 40 zwischen der Innenwand des Führungskanals 19 und der Keramikcharge 10. Demzufolge erstreckt sich das Öl 5 unter der Kapillarwirkung über die zylindrische Außenfläche der Keramikcharge 10, und es haftet an der Außenseite. Es wird daher ein Ölfilm 8 gebildet, der die gesamte Außenseite des keramischen Formkörpers 7 bedeckt, während die Keramikcharge 10 in Richtung des Pfeils A extrudiert wird.
- Wenn der keramische Formkörper 7 auf eine bestimmte Länge extrudiert ist, dann wird er mit einer Schneideinrichtung, wie z.B. einer (nicht gezeigten) Drahtsäge od. dgl., abgeschnitten, um säulenförmige Erzeugnisse 7A zu erhalten, wie in Fig. 5 gezeigt. Die Extrudiermaschine und dgl. sind in Fig. 5 weggelassen.
- Ferner wird Öl mit Einspritzdüsen 6 auf eine Endfläche 7a des säulenförmigen Erzeugnisses 7A gesprüht, wie mit Pfeilen B gezeigt, so daß die Endfläche 7a ebenfalls mit einem Ölfilm bedeckt ist. Wenn auf der vorderen Endfläche 7b des säulenförmigen Erzeugnisses 7A ein Ölfilm gebildet wird (Fig. 2), dann kann das Öl mit den Sprühdüsen 6 auf die vordere Endfläche gesprüht werden.
- Da bei dieser Ausführungsform das gesamte säulenförmige Erzeugnis 7A mit einem Olfilm 8 bedeckt wird, kann die in dem säulenförmigen Erzeugnis 7A enthaltene Feuchtigkeit nicht verdunsten, so daß ein Austrocknen, Erhärten und eine Änderung der Eigenschaften verhindert wird. Bei der Ausformung und Behandlung des säulenförmigen Erzeugnisses 7A in der Kolbenformmaschine besteht daher keine Gefahr, daß die Außenfläche des behandelten Formkörpers rauh wird, oder, daß sich erhärtetes Keramikmaterial mit dem Formkörper vermischt und innere Spannungen bewirkt, oder daß Formnuten eines Extrudiergesenks mit erhärteter Keramikmasse verstopft werden.
- Da der Ölfilm 8 vorzugsweise durch die Kapillarwirkung und Aufsprühen erzeugt wird, kann auch ein dünner und gleichförmiger Ölfilm zuverlässig gebildet werden.
- Ferner muß nur eine Kerbe 2 vorgesehen sein, damit die erforderliche Wirkung auf einfache Weise erzielt werden kann, ohne die vorhandene Maschine zu modifizieren. Da das Öl 5 der Kerbe 2 unter stabilen Bedingungen zugeführt wird, hat der Ölfilm 8 eine gleichförmige Dicke, so daß die Überwachung der Bildung des Ölfilms einfach bewirkt wird.
- Außerdem wird die Schmierwirkung zwischen der Keramikcharge 10 und der Umgebung der Extrudieröffnung 11 durch den Ölfilm 8 verbessert, so daß das Strangpressen glatter durchgeführt wird.
- Bei der vorstehenden Ausführungsform ist die geneigte Kerbe 2 in der Nähe der Extrudieröffnung 11 angeordnet. Anstelle einer solchen Kerbe 2 kann eine abweichende Ölzufuhreinrichtung an dem Säulenformring 1 vorgesehen sein. Der Säulenformring 1 kann beispielsweise mit einer kleinen Öffnung 42 versehen sein, die sich nach innen verjüngt (beispielsweise in Form einer quadratischen Pyramide oder eines Kegels, wie in den Fig. 7a bis 7d gezeigt), und das Öl 5 wird in ein erweitertes Ende der kleinen Öffnung an einer Außenseite eingespeist, um das Öl durch das verjüngte Ende der Öffnung in den Führungskanal 19 zuzuführen, so daß durch die Kapillarwirkung in der gleichen Weise wie vorstehend erläutert ein Ölfilm gebildet wird.
- Eine andere Ausführungsform wird nachfolgend erläutert, die eine Anwendung der Erfindung bei einer Kolbenformmaschine ist.
- Fig. 6 zeigt die Umgebung eines Extrudiergesenks der Kolbenformmaschine.
- Ein Stößelkopf 16 ist in einem Ausstoßzylinder 15 angeordnet, so daß er in Zusammenwirkung mit einem (nicht gezeigten) Hydraulikzylinder bewegbar ist, um ein säulenförmiges Erzeugnis 7A mit Druck zu beaufschlagen. Das säulenförmige Erzeugnis 7A wird unter der Druckbeaufschlagung durch den Stößelkopf 16 in einen Führungskanal 19 am vorderen Ende des Ausstoßzylinders 15 in Richtung des Pfeils C bewegt, so daß das säulenförmige Erzeugnis 7A durch ein am vorderen Ende des Ausstoßzylinders 15 befestigtes Extrudiergesenk in eine bestimmte Form gebracht wird, um ein Bienenwabenstruktur-Erzeugnis zu erhalten. Vorzugsweise ist eine Gittertrommel 9 unmittelbar vor dem Extrudiergesenk 18 angeordnet, um das säulenförmige Erzeugnis 7A zu zerkleinern und aufzulockern. Das Gesenk 18 und das Erzeugnis 17 sind nicht näher dargestellt.
- Das Extrudiergesenk 18 ist mit einer Kerbe 2a mit dreieckiger Pyramidenform versehen, ähnlich wie in Fig. 2 gezeigt. Über der Kerbe 2a ist eine Einrichtung 4 zum Zuführen einer konstanten Ölmenge angeordnet. Öl wird von einem Ende 2a der Kerbe 2 durch die Kapillarwirkung auf eine Außenfläche des Bienenwabenstruktur-Erzeugnisses 17 zugeführt, um auf der Außenfläche des Erzeugnisses 17 in der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben einen Ölfilm zu erzeugen. Auch auf beiden Endflächen des Bienenwabenstruktur-Erzeugnisses 17 kann ein Ölfilm erzeugt werden, indem das Öl 5 mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Sprühdüsen aufgesprüht wird.
- Bei dieser Ausführungsform kann das örtliche Austrocknen der Oberfläche des Bienenwabenstruktur-Erzeugnisses 17 verhindert werden, so daß bei den nachfolgenden Trocknungs- und Brennvorgängen ein gleichförmiges Schrumpfen des Bienenwabenerzeugnisses erzielt werden kann, ohne daß in einem gesinterten Erzeugnis Spannungen zurückbleiben.
- Bei der vorstehenden Ausführungsform werden die säulenförmigen Erzeugnisse nach der Herstellung nacheinander in den Stößelzylinder eingebracht, um die bienenwabenförmigen Erzeugnisse herzustellen. Nachdem die Keramikchargen geknetet wurden, können sie jedoch unmittelbar kontinuierlich durch das Extrudergesenk hindurchbewegt werden, um bienenwabenförmige Erzeugnisse herzustellen, die sodann getrocknet und gebrannt werden. In diesem Fall kann durch Anwendung der in den Fig. 2 oder 6 gezeigten Anordnung eine ähnliche Wirkung erzielt werden, wie sie in Fig. 6 gezeigt ist.
- Da gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Herstellung extrudierter keramischer Formkörper eine bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit auf die Oberfläche der extrudierten keramischen Formkörper aufgebracht wird, kann der Flüssigkeitsfilm die Feuchtigkeit in der Nähe der Oberflächen des keramischen Erzeugnisses an einer Verdunstung hindern. Demzufolge kann der Film ein örtliches Austrocknen und Härten und eine Änderung der Eigenschaften der Oberflächen des Erzeugnisses verhindern, so daß gleichförmige keramische Erzeugnisse erhalten werden können. Infolgedessen kann eine Aufrauhung und eine Abschälung erhärteter Bereiche verhindert werden. Darüberhinaus zeigt das extrudierte keramische Erzeugnis bei einer Trocknungs- oder Brennbehandlung eine gleichförmige Schrumpfung in seiner Gesamtheit, so daß keine Spannungen in dem Erzeugnis verbleiben.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung extrudierter keramischer Erzeugnisse umfaßt an ihrem vorderen Ende eine Flüssigkeitszuführeinrichtung, der eine bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit zugeführt wird, so daß die Oberfläche des extrudierten keramischen Erzeugnisses mit der Flüssigkeit überzogen wird, wenn das Erzeugnis aus der Extrudieröffnung der Vorrichtung extrudiert wird.
- Bei der erfindungsgemäßen Flüssigkeits-Beschichtungseinrichtung ist eine Beschichtungseinrichtung vorgesehen, die Oberflächen eines aus der Extrudieröffnung extrudierten keramischen Erzeugnisses mit einer bei Raumtemperatur nicht flüchtigen Flüssigkeit beschichten oder überziehen kann, so daß die Oberflächen des extrudierten keramischen Erzeugnisses selbst nach dem Strangpressen mit der Flüssigkeit überzogen sein können.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines stranggepreßten
keramischen Erzeugnisses, bei dem ein eine Keramik bildendes Material
aus einer Extrudieröffnung (11) extrudiert und eine bei
Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit (5) auf eine Oberfläche
des austretenden stranggepreßten Materials aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichziet, daß die nicht flüchtige Flüssigkeit an
der Extrudieröffnung (11) auf die Umfangsfläche des Materials
(7, 17) aufgebracht wird und sich durch die Kapillarwirkung
zwischen der Öffnung und dem Material um die Umfangsfläche
herum verteilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die gesamte
Außenfläche des stranggepreßten Materials (7, 17) mit der Flüssigkeit
(5) bedeckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das
stranggepreßte Material (7) stromabwärts von der Extrudieröffnung (11)
in Längenabschnitte zerschnitten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine
bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit zumindest auf
eine Endfläche (7a, 7b) des stranggepreßten Materials
aufgesprüht wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das stranggepreßte Material (7, 17) zylindrisch ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das stranggepreßte Material eine Keramik (17) mit
Bienenwabenstruktur ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die nicht flüchtige Flüssigkeit (5) ein Öl ist.
8. Vorrichtung zur Herstellung eines stranggepreßten
keramischen Erzeugnisses, umfassend einen vorderen Endbereich (1,
18), der eine Extrudieröffnung (11), aus der im Gebrauch ein
eine Keramik bildendes Material extrudiert wird, und einen zu
der Extrudieröffnung (11) führenden Führungskanal (19)
aufweist, gekennzeichnet durch eine
Flüssigkeitsaufbringeinrichtung, die an dem vorderen Endbereich (1, 18) angeordnet ist, um
eine bei Raumtemperatur nicht flüchtige Flüssigkeit (5) an der
Extrudieröffnung auf die Umfangsfläche des stranggepreßten
Materials aufzubringen, so daß die Flüssigkeit durch die
Kapillarwirkung zwischen der Oberfläche des Materials und der
Öffnung (11) um die Umfangsfläche des Materials herum verteilt
werden kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die
Flüssigkeitsaufbringeinrichtung aus einer Kerbe (2) besteht, die im vorderen
Endbereich (1) neben der Extrudieröffnung (11) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Kerbe (2) eine
dreieckige Pyramidenform hat.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die
Flüssigkeitsaufbringeinrichtung aus einer kleinen, sich nach innen
verjüngenden Öffnung (42) in Form einer quadratischen Pyramide oder
eines Konus im vorderen Endbereich (1) neben der
Extrudieröffnung (11) besteht.
12. Beschichtungseinrichtung zum Beschichten eines
stranggepreßten keramischen Erzeugnisses mit einer bei Raumtemperatur
nicht flüchtigen Flüssigkeit, umfassend eine Extrudieröffnung
(11), durch die ein eine Keramik bildendes Material extrudiert
wird, und einen Führungskanal (19) zum Führen des Materials zu
der Öffnung (11), gekennzeichnet durch Mittel zum Aufbringen
der Flüssigkeit (5) an der Extrudieröffnung (11) auf die
Oberfläche des aus dieser austretenden Materials, so daß diese
Flüssigkeit (5) durch die Kapillarwirkung zwischen dem Material
und der Öffnung (11) um die Umfangsfläche herum verteilt werden
kann.
13. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 12, wobei die
Mittel zum Aufbringen der Flüssigkeit (5) aus einer an der
Extrudieröffnung (11) ausgebildeten Kerbe (2) bestehen.
14. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 13, wobei die
Kerbe (2) eine dreieckige Pyramidenform hat.
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