DE689980C - Saatguttrockenbeizmittel - Google Patents

Description

• Saatguttröckenbeizmittel Zur Verwendung als Saatgutbeizmittel sind Verbindungen bekanntgeworden, die durch Anlagerung von Quecksilbersalzen an ungesättigte Verbindungen, gegebenenfalls in wäßriger, alkoholischer oder Benzollösung,_ erhalten werden _ (vgl. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 33, S. 1340 ff. und 2692, Anhälen der Chemie, Bd.329, S. 137, und die Patentschrift 509 379}'. Doch rufen diese Verbindungen Reizwirkungen und Schädigungen der Haut hervor und sind deshalb verbesserungsbedürftig.
• In Analogie zu diesem Verfahren erhält man bei der Anlagerung von Quecksilbersalzen an Kohlenstoffverbindungen .mit einer Doppelbindung in Gegenwart von Chloral bzw. seinem Hydrat oder Halbacetal, gegebenenfalls bei Anwesenheit von Alkohol, Quecksilberverbindungen von der allgemeinen Formel in- der Ar-. einen Säurerest, Reinen substituierten oder nichtsubstituierten, aliphatischen, aligycliscben oderaromatischen Rest, der so mit der Ac_- Hg- und der-- ist, daß eine "Gruppierung verknüpft - Hg - C - C.- O - entsteht, und X entweder Wasserstoff oder einen substituierten oder nichtsubstituierten aliphatischen Rest bedeuten. So entsteht z. B. a -Trichlor - f8 - oxy"- p - acetoxymercuriäthoxyäthan, wenn man in eine Schmelze von äquivalenten Mengen Chloralhydrat und Quecksilberacetat Äthylen einleitet gemäß folgender Gleichung: - Es wurde nun gefunden, daB diese Quecksilberverbindungen nicht die erwähnten unangenehmen Eigenschaften bei der Verwendung als Saatgutbeizmittel wie die beschriebenen zeigen. Sie sind daher mit Vorteil als Saatguttrockenbeizmittel geeignet. Wie vergleichende Freilandversuche ergeben haben, erwies sich die Wirksamkeit der neuen Beiz-

  Winterweizen .......................... 1 11

  Aufwandmenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 : looo 1,5: 1000 2 : 1000

  Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33,2% 34,7 0/0 34,7 % Befall

  Vergleichsmittel 1 mit 3 0/0 Hg . . . . . . . . . . 0,00/0 o,o 0/0 °,o 0/0

  Vergleichsmittel 2 mit 3 0/0 Hg . . . . . . . . . . 0,1 0/0 o,o 0/0 0,10/,)

  a-Trichlor-ß-methoxy-ß-acetomercuriäthoxy-

  äthan mit 3 0/0 Hg . . . . . . . . . . . . . . . ... o,o 0/0 nicht geprüft

  a-Trichlor-ß-äthoxy-ß-acetomercuriäthoxy- mit 2,5% Hg mit 2,5% Hg -

  äthan mit 3 0/0 Hg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,00/10 o,o 0/0 o,o 0/0

  a-Trichlor-ß-isopropyloxy-ß-acetomercuri-

  äthoxyäthan mit 3 0/0 Hg . . . . . . . . . . . . . o,o 0/0 nicht geprüft

  a-Trichlor-ß-isoamyloxy-ß-acetomercuriäth-

  oxyäthan mit 3 0/0 Hg . . . . . . . . . . . . ... . o,1 0% nicht geprüft

  a-Trichlor-ß-n-butyloxy-ß-acetomercuriäth-

  oxyäthan mit 3 0/0 Hg . . . . . . . . . . o,o 0/0 nicht geprüft

  mittel gegenüber denen aus bekannten Quecksilberverbindungen bei den verschiedensten Saatgutkrankheiten, wie beim Weizensteinbrand, Haferflugbrand oder bei der Streifenkrankheit der Gerste, als recht gut.
• So ergab sich beispielsweise bei der Bekämpfung von Weizensteinbrand folgendes Bild: Beim Haferflugbrand - zeigte sich folgendes Ergebnis

  Hafersorte ............................ 1 11

  Aufwandmenge ........................ 3:100o q.:1000 3:100o 4:100o

  Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r7,2 0/0 17,2% 22,30/0 22,3 0/0 Befall

  Vergleichsmittel 1 . . . . . . . . . . . . . . .. ....... 1,1 0/0 0,90/0 1,0 0/, 0,7%

  Vergleichsmittel 2 . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . 4,80/0 4,1 % 1,3 % 1,l 0/0

  Vergleichsmittel 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . o,1 0/0 0,00/0 0,00/0 o,1 %

  a-Trichlor-ß-äthoxy-ß-acetomercuriäthoxy-

  äthan mit 2,5 0/0 Hg . . . . . . . . . . . . . . . . . o,1 0/0 0,10/0 0,1 0/0 0,1 0/0

  Auch gegenüber Fusarium beim Roggen ist :die Wirksamkeit bei Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel recht günstig, wie nachstehende Vergleichsversuche in Schalenver-'suehen mit je i oo Körnern bei einer Aufwandmerge von o, 15 g des Beizmittels ergeben

  Stark Mittel Schwach Nicht

  befallen

  Kontrolle ................ . ........................ 41 34 25 0

  1. a-Trichlor-ß-äthoxy-ß-acetomercuriäthoxyäthan

  1,25 0/0 Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 18 55 25

  2. a-Trichlor-ß-methoxy-ß-acetomercuriäthoxyäthan

  1,25 0/0 Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 12 57 29

  3. a-Trichlor-ß-isopropyloxy-ß-acetomercuriäthoxyäthan

  1,5 0/0 Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 18 56 25

  4. a-Trichlor-ß-butoxy-ß-acetomercuriäthoxyäthan

  1,5 0/0 Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 20 51 28

  5. a-Trichlor-ß-isoamyloxy-ß-acetomercuriäthoxyäthan

  1,5 0/0 Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 2 14 58 26

  . Stark ' Mittel Schwach Nicht

  befallen

  6. a-Trichlor-ß-methoxy-ß-acetomercuricyclohexyloxyäthan

  1,5 °/o Hg-Gehalt . . . . . . . . . . .'. . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . 2 20 58 20

  7. a-Trichlor-ß-äthoxy-ß-acetomercuriisopropyloxyäthan

  1,5 °/o Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . . . 2 14 55 29

  B. a-Trichlor-ß-äthoxy-ß-chloromercuripropyloxyäthan

  2 °/o Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 15 57 26

  Standardvergleichsmittel 2 °/o Hg-Gehalt . . . . . . . . . . . . 2 25 54 I9

  Terpinolenquecksilberacetat 2 °/o Hg-Gehalt .... ***''' 12 31

  Acetoxycyclohexylquecksilberchlorid 2,5 °/o Hg-Gehalt 6 18

  Äthanolquecksilberchlorid 60/, Hg-Gehalt .... . ...... 5 14

  Die neuen quecksilberhaltigen Anlagerungsprodukte können entweder für sich allein oder im Gemisch mit anderen Fungiciden. Stimulations-, Haft-, staubbindenden Mitteln u. dgl. verwendet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Saatguttrockenbeizmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an organischen Quecksilberverbindungen der allgemeinen Formel .-in der Ac einen Säurerest, R einen substituierten oder nichtsubstituierten al.iphatischen, alicyclischen oder aromatischen Rest, der so mit der Ac-Hg- und der verlaiüpft - ist, daß eine Gruppierung - Hg - C - C - O - entsteht, und X entweder Wasserstoff oder einen substituierten oder nichtsubstituierten aliphatischen Rest bedeuten.