DE68918762T2 - Kontaktlinse und Verfahren zum Messen der Rotation mit einer solchen Kontaktlinse. - Google Patents
Kontaktlinse und Verfahren zum Messen der Rotation mit einer solchen Kontaktlinse.Info
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Description
- Astigmatismus ist ein Augenfehler, der durch eine Linse mit asymmetrischer Ausbildung korrigiert wird. Die asymmetrische Ausbildung, die auf dem Rezept des Patienten als Zylinder ausgedrückt ist, bewirkt, daß wenigstens ein Teil der Oberfläche der Linse die Form eines torischen Segments aufweist. Daher werden solche Linsen als torische Linsen bezeichnet. Die asymmetrische Ausbildung muß in bezug auf das Auge des Trägers korrekt ausgerichtet sein. Bei einer normalen Brille bereitet dies keine Schwierigkeiten, daß die Linse in der korrekten Ausrichtung fest am Rahmen angebracht und der Rahmen durch die Ohrbügel und den Nasenbügel gegen Drehung gesichert im Gesicht des Trägers gehalten ist. Im Falle einer torischen Linse ist das Ausrichten jedoch schwieriger.
- Ein Verfahren zum Beibehalten der korrekten Orientierung der Linse besteht darin, das beabsichtigte untere Drittel der Linse dicker auszubilden als die beiden oberen Drittel. Der Lidschlag des Patienten schiebt das dickere untere Ende der Linse zum unteren Ende des Auges. Wegen der Unregelmaßigkeiten in der Form der Kornea, Beeinflussung durch das untere Lid, etc., liegt das untere Ende der Linse nicht immer genau am unteren Ende des Auges. Ein anderes Verfahren zur Beibehaltung der Linsenorientierung besteht darin, die Linse mit einem relativ dicken Mittelbereich und dünneren oberen und unteren Bereichen auszubilden. Jedoch können auch diese Linsen in einer von der beabsichtigten Position verschiedenen Position zu liegen kommen. Sehr häufig kommen Linsen beider Typen in einer Position zu liegen, die um 5 Grad oder mehr gegenüber der beabsichtigte Position versetzt ist. Diese Drehung, d.h. Winkelverschiebung bezüglich der genschten Winkelausrichtung, muß gemessen und im Zylinderbereich der Linsenausbildung berücksichtigt werden.
- Bekannte Kontaktlinsen und Verfahren zum Messen der Linsendrehung unter Verwendung von bekannten sowie erfindungsgemäße Linsen und Verfahren zum Messen der Linsendrehung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Linsen werden im folgenden unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen beschrieben, welche zeigen:
- Fig. 1 - ein bekanntes Verfahren zum Messen der Drehung, bei dem die Linse am beabsichtigten unteren Ende einen kleinen ausgenommenen Kreis (z.B. eine Vertiefung) aufweist;
- Fig. 2 - ein anderes bekanntes Verfahren , bei dem die Linse um 30 voneinander versetzte Liniensegmente aufweist;
- Fig. 3 - ein weiteres bekanntes Verfahren, bei dem die Linse auf ihrem "Äquator" zwei horizontale Striche aufweist;
- Fig. 4 - ein weiteres bekanntes Verfahren, bei dem die Linse am unteren Ende verkürzt ist, d.h. das untere Ende ist entfernt;
- Fig. 5 - wurde gestrichen;
- Fig. 6 - ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem die Linse um 20º voneinander versetzte radiale Liniensegmente aufweist;
- Fig. 7 - ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem die Linse zusätzlich zu den radialen Liniensegmenten ein horizontales Liniensegment aufweist;
- Fig. 8 - eine schematische Darstellung des Querschnitts der Linsen der Figuren 1, 2 und 6, 7, wobei erkennbar ist, daß diese Linsen am unteren Ende dicker sind als am oberen Ende;
- Fig. 9 - einen Querschnitt durch die Linse der Figur 3, wobei der relativ dicke Mittelbereich und die dünneren oberen und unteren Bereiche zu erkennen sind;
- Fig. 10 - eine schematische Querschnittsdarstellung der Linse von Figur 4, die zeigt, daß diese Linse am oberen Ende dicker ist als am unteren Ende;
- Fig. 11 - die Abmessungen der erfindungsgemäßen Liniensegmente;
- Fign. 12 bis 18 - alternative Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung.
- Sämtliche in den Figuren 1 bis 4 (Stand der Technik) und 6 und 7 (vorliegende Erfindung) dargestellte Linsen sind derart ausgebildet, daß sie beim Tragen eine fixierte Drehausrichtung beibehalten. Die bekannten Linsen der Figuren 1 und 2 und die erfindungsgemäßen Linsen der Figuren 6 und 7 weisen einen Querschnitt gemäß der Darstellung in Figur 8 auf. Das untere Drittel dieser Linsen ist dicker als die beiden oberen Drittel. Der Lidschlag des oberen Lids des Trägers drückt das untere Ende 100 nach unten, während das obere Ende 101 nahe dein oberen Ende des Auges gehalten wird. Die bekannte Linse der Figur 3 ist in Figur 9 im Querschnitt dargestellt. Der Mittelbereich 102 dieser Linse ist dicker als das obere Ende 101" und das untere Ende 100". Der dickere Bereich der Linse nach Figur 3 befindet sich zwischen den gestrichelten Linien in Figur 3. Figur 10 ist eine Querschnittsdarstellung der bekannten Linse von Figur 4. Dieser Querschnitt ist gleich demjenigen der Figur 8, mit der Ausnahme, daß ein durch gestrichelte Linien angezeigter kleiner Teil des unteren Endes der Linse entfernt ist.
- Die genaue Ausbildung der erfindungsgemäßen Linse ist nicht Teil dieser Erfindung. Obwohl der Querschnitt gemäß Figur 8 bevorzugt wird, genügt jede beliebige äquivalente Ausbildung, die der Beibehaltung der Drehausrichtung dient.
- Die in Figur 1 dargestellte Linse 10 weist einen kleinen sichtbaren Kreis 11 in ihrem unteren Endbereich auf. Der Kreis ist in die Linse hineingebohrt und im hellen Licht einer Spaltlampe gut erkennbar. Zum Messen der Verdrehung der Linse von Figur 1 setzt der Arzt eine Versuchslinse auf das Auge eines Trägers und projiziert mittels einer Spaltlampe einen schmalen Lichtstrahl durch die Mitte 12 der Pupille des Patienten 12 und den Punkt 11. Der von dem schmalen Lichtstrahl und der Vertikalen 17 gebildete Winkel wird als Drehung der Linse angesehen. Jedoch weist dieses Drehungsmeßverfahren mehrere Nachteile auf:
- 1) Der Strahl der Spaltlampe muß durch die Mitte der Pupille in das Auge des Patienten gehen. Dies ist für die meisten Patienten unangenehm, da dies gleich einem 10 bis 15 Sekunden andauernden Blicken in einen kontinuierlich leuchtenden Blitz eines Fotoapparates sein kann.
- 2) Nicht alle Pupillen sind innerhalb der Hornhaut zentriert. In Figur 1 ist die Mitte 12 der Pupille 13 als rechts von der geometrischen Mitte 16 der Hornhaut 14 gelegen dargestellt. Anatomisch ausgedrückt, wird die Mitte 12 der Pupille als nasal zu der geometrischen Mitte 16 der Hornhaut gerichtet (d.h. zur Achse N' der Nase N gerichtet) bezeichnet. Ferner nehmen Kontaktlinsen meist eine Position ein, in der ihre Mitte sich nicht auf dem geometrischen Mittelpunkt der Hornhaut befindet. Stattdessen nimmt der Mittelpunkt der Linse eine Position über dem Apex der Hornhaut ein. In Figur 1 ist die Mitte 15 der Linse 10 links vom geometrischen Mittelpunkt 16 der Hornhaut 14 angeordnet. Anatomisch ausgedrückt sind die Mitte der Linse und der Hornhautapex 15 temporal in bezug auf den geometrischen Mittelpunkt 16 der Hornhaut angeordnet (d.h. von der Achse N' der Nase N weggerichtet). Dies ist die übliche Zentrierposition von sowohl weichen als auch harten Kontaktlinsen. Solche außermittigen Lagen können Fehler bei der Messung der Linsendrehung verursachen. In Figur 1 ist der Winkel, der durch den die Mitte 12 der Pupille und den kleinen Kreis 11 passierenden Strahl der Spaltlampe und die Vertikale 17 gebildet ist, als Winkel A bezeichnet. Die Verwendung der Linse von Figur 1 zum Messen der Drehung würde dazu führen, daß der Arzt den Winkel A als Betrag der Winkeldrehung verwendet. Jedoch ist der von einer sich durch die tatsächliche Mitte 15 der Linse und dem Kreis erstreckenden Linie und der Vertikalen 17 gebildete Winkel lediglich der Winkel B. Daher führt die Verwendung des Verfahrens gemäß Figur 1 dazu, daß der Arzt den Winkel A als den Drehungsbetrag verwendet, während der Winkel B die tatsächliche Drehung angibt. Es wird angenommen, daß Fehler bis zu 15º bei Verwendung der Linse nach Figur 1 auftreten können.
- 3) Die bekannten Linsen nach Figur 1 sind hydrophile Linsen, die größer sind als die Hornhaut, und der kleine Kreis 11 befindet sich unterhalb der Hornhaut 14 unter der normalen Position L des unteren Augenlids, wie in Figur 1 dargestellt. Befindet sich die Linse auf dem Auge des Patienten, ist der Kreis von dem unteren Lid bedeckt und der Arzt muß das untere Lid beim Messen abziehen. Dies kann dazu führen, daß die Linse sich aus ihrer bei in seiner Position belassenem unteren Lid normalen Position heraus verdreht.
- 4) Hat der Arzt keine Spaltlampe, besteht keine Möglichkeit, die Drehung mit ausreichender Genauigkeit festzustellen.
- 5) In dem kleinen Kreis 11 können sich Proteinablagerungen ansammeln.
- 6) Obwohl der kleine Kreis 11 für einen Arzt mit Hilfe einer Spaltlampe leicht zu erkennen ist, ist er für den Patienten schwer zu erkennen, wenn er die Linse bei normalem Licht einsetzt. Daher kann der Patient die Linse mit nach oben oder zur Seite gekehrtem unteren Ende einsetzen. Eine derart eingesetzte Linse kann ihre beabsichtigte Ausrichtung trotz ihrer Ausbildung nicht einnehmen.
- Ein zweites bekanntes Verfahren zum Messen der Drehung ist in Figur 2 dargestellt. In diesem Fall weist die Linse 10A drei Liniensegmente 20, 21 und 22 auf, deren Verlängerungen sich durch den Mittelpunkt 15 der Linse erstrecken würden. Die Segmente 20, 21 und 22 sind derart angeordnet, daß die Winkel C und C', die durch die Verlängerungen der Segmente 20 und 21 und der Segmente 21 und 22 gebildet werden, 30º betragen. Die Liniensegmente sind mit einem Laser in die Linse eingebrannt.
- Um die Drehung bei der Linse von Figur 2 zu messen, verwendet der Arzt eine Spaltlampe, um einen schmalen Lichtstrahl vom Mittelpunkt der Pupille 13 zum Mittelsegment 21 zu erzeugen. Der von diesem Strahl und der Vertikalen gebildete Winkel wird als der Drehungsbetrag verwendet. Verfügt der Arzt nicht über eine Spaltlampe, kann er alternativ den Drehungsbetrag aus der Kenntnis heraus schätzen, daß die Segmente 30º voneinander entfernt sind.
- Das Verfahren nach Figur 2 weist jedoch einige Nachteile auf:
- 1) Der Strahl der Spaltlampe muß durch die Pupille gehen, was zu Unbehagen führen kann, wie in Zusammenhang mit dem Verfahren gemäß Figur 1 beschrieben.
- 2) Eine Dezentrierung der Pupille in bezug auf die Mitte der Hornhaut oder der Linse in bezug auf die Mitte der Hornhaut oder beides kann wie bei dem Verfahren nach Figur 1 zu einer ungenauen Messung führen.
- 3) Die Liniensegmente sind unterhalb der Hornhaut 14 unter der normalen Position L des unteren Lids angeordnet, so daß es erforderlich ist, beim Messen das untere Lid wegzuziehen. Dies kann wie bei dem Verfahren nach Figur 1 ebenfalls zu Ungenauigkeiten führen.
- 4) Beim Schätzen der Drehung ohne eine Spaltlampe ist es einfach, eine Drehung um 15º oder 30º Grad festzustellen, jedoch ist es schwierig Drehungen um 5º, 10º, 20º oder 25º festzustellen. Das heißt, daß der 30º-Abstand der Liniensegmente nicht optimal ist.
- 5) Es können sich Ablagerungen auf den eingebrannten Linien 20, 21 und 22 sammeln.
- 6) Die eingebrannten Linien sind für den Patienten schlecht erkennbar, was bei der Linse nach Figur 1 zu einem Einsetzen der Linse mit nach oben oder zur Seite gekehrtem unteren Ende führen kann.
- Figur 3 stellt ein drittes bekanntes Verfahren zum Messen der Drehung dar. Die Linse 10B der Figur 3 weist zwei horizontale Liniensegmente 31 und 32 auf, die sich auf dem horizontalen Äquator 33 der Linse befinden. Die Liniensegmente 31 und 32 sind sehr leicht in die Linse eingeätzt.
- Um eine Drehung bei der Linse nach Figur 3 zu messen, richtet der Arzt dem Strahl einer Spaltlampe entlang den Liniensegmenten 31 und 32. Der Strahl tritt ebenfalls durch die Pupille (13) in das Auge des Patienten ein. Der von dem Strahl und der Horizontalen gebildete Winkel ist der Betrag der Linsendrehung.
- Das Verfahren nach Figur 3 weist mehrere Nachteile auf:
- 1) Der Strahl der Spaltlampe muß wie bei dem Verfahren unter Verwendung der Linse von Figur 1 durch die Pupille gehen.
- 2) Da die Segmente 31 und 32 geringfügig eingeätzt sind, sind sie selbst mit einer Spaltlampe sehr schwer zu erkennen.
- 3) Es ist nicht möglich, die Drehung genau zu schätzen, wenn keine Spaltlampe verfügbar ist.
- 4) In den geätzten Liniensegmenten können sich Ablagerungen ansammeln.
- 5) Die Linse kann sich auf dem Auge verbiegen, wodurch sich die Liniensegmente 31 und 32 vom Äquator der Linse wegbewegen. Ein solches Biegen kann zu falschen Messungen der Linsendrehung führen.
- 6) Es ist schwierig für den Träger, das untere vom oberen Ende der Linse zu unterscheiden, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, daß die Linse mit nach oben oder zur Seite gekehrtem unteren Ende auf das Auge gesetzt wird.
- Figur 4 zeigt ein viertes bekanntes Verfahren zum Messen der Linsendrehung. In diesem Fall ist die Linse 10C gekürzt, so daß sie ein ebenes oder nahezu ebenes unteres Ende 40 aufweist.
- Zur Durchführung des Verfahrens gemäß Figur 4 richtet der Arzt eden Strahl einer Spaltlampe entlang dem Stumpf 40. Der von dem Strahl und der Horizontalen gebildete Winkel gibt den Drehungsbetrag an.
- Auch dieses Verfahren weist einige Nachteile auf:
- 1) Das untere Lid L muß zum Durchführen der Messung weggezogen werden, was wie bei der Linse nach Figur 1 dazu führen kann, daß sich die Linse aus der bei nicht weggezogenem unteren Lid normalen Position heraus verdreht.
- 2) Es ist nicht möglich, die Drehung ohne Spaltlampe zu bestimmen.
- 3) Viele Patienten erachten verkürzte Linsen als unangenehm.
- Das französische Patent 1 552 106 offenbart eine Linse mit mehreren horizontalen Linien, die zur Verwendung beim Messen der vertikalen Verschiebung einer Linse dienen, um eine optimale Anordnung der Kurz- und Weitsichtigkeitssegmente einer bifokalen Linse zu erzielen. Es ist jedoch nichts über das Messen der Drehung einer torischen Linse ausgesagt.
- Ein erster Aspekt der Erfindung läßt sich wie folgt zusammenfassen:
- Kontaktlinse, dazu bestimmt, in einer bestimmten Winkelausrichtung auf einem Auge eines Patienten gehalten zu werden, mit:
- A. einem Kornealbereich zum Bedecken der Hornhaut des Patienten;
- B. einer Achse, die beim Tragen der Linse und in vertikaler Position des Kopfes des Patienten zunächst vertikal verläuft, so daß das obere Ende am oberen Ende des Auges des Patienten und das untere Ende am unteren Ende des Auges des Patienten liegt;
- C. einer Formgebung, die zum Halten der Linse in ihrer gewünschten Winkelausrichtung geeignet ist; und
- D. drei sichtbaren radialen Liniensegmenten, die derart angeordnet sind, daß ihre Verlängerungen durch den geometrischen Mittelpunkt des Kornealbereichs verlaufen, wobei das mittlere der radialen Liniensegmente auf der Achse liegt, die zunächst vertikal verlaufen soll;
- dadurch gekennzeichnet, daß
- (1) die radialen Liniensegmente in dem Kornealbereich angeordnet sind, und
- (2) die radialen Liniensegmente und deren Verlängerungen durch den geometrischen Mittelpunkt des Kornealbereichs zwei 20º-Winkel bilden.
- Ein bevorzugter Aspekt der Erfindung entspricht der zuvor genannten Beschreibung und ist ferner mit einem in dem Kornealbereich befindlichen Pupillenbereich zum Bedecken der Pupille des Patienten und einem vierten sichtbaren Liniensegment, das senkrecht zu der zunächst vertikal verlaufenden Achse verläuft, versehen, wobei das vierte Liniensegment ferner innerhalb des Kornealbereichs derart angeordnet ist, daß sich das vierte Liniensegment und dessen Verlängerungen außerhalb des Pupillenbereichs der Linse befinden.
- Gemäß bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sind die Liniensegmente pigmentiert und/oder ist die Linse eine hydrophile Linse, die ferner einen den Kornealbereich umgebenden Skleralbereich aufweist, und/oder die Linse ferner eine über wenigstens einem Teil des Kornealbereichs angeordnete asymmetrische Ausbildung aufweist. Die pigmentierte Linse erleichtert es dem Patienten erheblich, das untere Ende der Linse vom oberen Ende zu unterscheiden , wodurch ein umgekehrtes Einsetzen im wesentlichen vermieden wird.
- Die Erfindung betrifft auch Verfahren zum Messen der Drehung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Linsen.
- Aus Gründen der Vereinfachung werden die Ausdrücke "beabsichtigte Vertikale" und "beabsichtigte Horizontale" in der restlichen Beschreibung zu "Vertikale" und "Horizontale" abgekürzt.
- Der erste Aspekt der Erfindung ist in Figur 6 dargestellt. Die Linse 60 weist die üblichen Merkmale bekannter Linsen auf, nämlich einen Kornealbereich 14', eine vertikale Achse 17 und eine Form, die zum Halten der Ausrichtung der Linse dient. Wie beim Stand der Technik kann die Linse wenigstens über der Pupille 13 des Patienten eine asyinmetrische Ausbildung aufweisen.
- Zum Messen der Drehung weist die Linse drei sichtbare radiale Liniensegmente 61, 62 und 63 auf, die im Kornealbereich 14' angeordnet sind. Die Liniensegmente 61, 62 und 63 sind vorzugsweise pigmentiert. Ein erstes radiales Liniensegment 62 ist auf der vertikalen Achse 17 angeordnet. Das zweite und das dritte Liniensegment 61 und 63 befinden sich jeweils auf einer Seite des ersten Liniensegments 63, derart, daß ihre gestrichelt dargestellten Verlängerungen durch den geometrischen Mittelpunkt 15' des Kornealbereichs 14' unter Bildung zweier 20º-Winkel D und E verlaufen würden.
- Zur Verwendung der Linse nach Figur 6 beim Messen der Drehung richtet der Arzt einen Spaltlampenstrahl über das Segment 62 und die Mitte 15' der Pupille 13 und verwendet den von dem Strahl und der wahren Vertikalen gebildeten Winkel als das Maß der Drehung. Das Verwenden der Linse nach Figur 6 zum Messen der Drehung hat einige der Nachteile der Verwendung der Linse von Figur 2, dahingehend, daß der Strahl der Spaltlampe durch die Pupille des Patienten gehen muß und die Dezentrierung der Pupille oder Linse zu Ungenauigkeiten führen kann. Jedoch wird die potentielle Ungenauigkeit, die durch das Abziehen des unteren Lides entsteht, vermieden, da die Liniensegmente auf dem Kornealbereich der Linse angeordnet sind. Ferner ist ihr Gebrauch durch die pigmentierten Liniensegmente vereinfacht.
- Ohne eine Spaltlampe kann der Arzt seine Kenntnis darüber, daß die Segmente um 20º voneinander entfernt sind zum Schätzehn der Drehung verwenden. Das Verwenden der Linse nach Figur 6 beim Messe der Drehung ohne eine Spaltlampe weist gegenüber der Verwendung der Linse gemäß Figur 2 folgende Vorteile auf:
- (a) das untere Lid muß zum Erkennen der Liniensegmente nicht abgezogen werden, und
- (b) Der 20º-Abstand der radialen Liniensegmente macht das Schätzen von Drehungen um 5, 10, 15 und 20º und, durch Extrapolation, von 25º und 30º sehr einfach.
- Figur 7 zeigt ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Linse 70 weist die üblichen Elemente der bekannten asymmetrischen Kontaktlinsen auf. Ein Kornealbereich 14' soll beim Tragen die Hornhaut des Trägers bedecken. Im Kornealbereich 14' befindet sich ein Pupillenbereich zum Bedecken der Pupille 13 des Trägers. Ist die Linse hydrophil, so weist sie einen äußeren oder skleralen Bereich 51 auf, der den Kornealbereich 14' umgibt. Eine imaginäre vertikale Achse 17 hat ein oberes Ende 17', das am oberen Ende des Auges des Trägers angeordnet sein soll, und ein unteres Ende 17", das am unteren Ende des Auges des Trägers angeordnet sein soll. Die Linse hat eine Form, die zum Halten der Linse in ihrer beabsichtigten Ausrichtung vorgesehen ist. Vorzugsweise ist das untere Ende der Linse verhältnismäßig dicker als das obere Ende, wie schematisch in Figur 7 dargestellt, um die Linse in der beabsichtigten Ausrichtung zu halten, d.h. mit dem oberen Ende 17' der Achse 17 am oberen Ende des Auges und dem unteren Ende 17" der Achse 17 am unteren Ende des Auges. Selbstverständlich sind auch andere Formen, beispielsweise die in den Figuren 3 und 9 und den Figuren 4 und 10 dargestellten Formen, geeignet, die Linse in der beabsichtigten Ausrichtung zu halten,.
- Zusätzlich zu den Liniensegmenten 61, 62 und 63 weist die Linse nach Figur 7 ein sichtbares horizontales Liniensegment 52 auf. Die Drehung der Linse ist der Winkel, der von der vertikalen Achse 17 und der wahren vertikalen Achse des nicht dargestellten Auges des Trägers gebildet ist. Wenn der Arzt die Drehung unter Verwendung der Linse von Figur 7 auf die noch zu beschreibende bevorzugte Art und Weise mißt, mißt er eigentlich den Winkel zwischen dem Liniensegment 52 und der wahren Horizontalen, der gleich dem im vorhergehenden Satz beschriebenen ist. Das Liniensegment 52 befindet sich senkrecht zur vertikalen Achse 17 im Kornealbereich 14', derart, daß das Liniensegment 52 und dessen Verlängerungen sich außerhalb des Pupillenbereichs der Linse befinden. Vorzugsweise befindet sich das Segment 52 unterhalb der Pupille 13 des Patienten, wie in der Zeichnung dargestellt.
- Zur besseren Erkennbarkeit sind die Liniensegmente 61, 62 und 63 vorzugsweise pigmentiert, d.h. durch Tinte, Farbe oder ein anderes Pigment enthaltendes Material gebildet. Verfahren zum Ablagern einer pigmentierten Markierung auf der Oberfläche einer Linse sind in US-Patent 4 668 240 (Loshaek) offenbart. Bei einem bevorzugten Verfahren wird, kurz gesagt, eine Kontaktlinse, die aus einem Polymer mit Funktionsgruppen besteht, die wenigstens aus einem der Stoffe -COOH, -OH und -NH-R gewählt sind, wobei R Wasserstoff oder ein C&sub1; bis C&sub8;-Alkyl vorgesehen ist. Es können zum Beispiel herkömmliche hydrophile Linsen verwendet werden, die zum Teil aus Polyhydroxyethylmethacrylat bestehen und die Funktionsgruppen -OH haben. Es wird eine Farbe bereitet, die ein Pigment, Bindepolymer, mit unter -COOH, -OH oder -NH-R ausgewählten Funktionsgruppen und eine zusätzliche Zusammensetzung mit wenigstens zwei Gruppen -NCO oder Epoxid pro Molekül. Die horizontale Linie 52 wird auf die Linse unter Verwendung der Farbe aufgebracht und die Farbe wird beispielsweise durch Wärme gehärtet. Selbstverständlich sind andere Verfahren zum Aufbringen des Liniensegments 52 auf der Linse möglich, z. B. durch Schneiden in die Linse mit einem Laser oder durch leicht abrasives Ätzen. Jedoch sind solche Linien nicht so leicht erkennbar wie pigmentierte Linien. Ferner können geschnittene oder geätzte Liniensegmente Ablagerungen aufnehmen; daher sind pigmentierte Linien höchst bevorzugt. Außer auf das Liniensegment 52 bezieht sich dieser Absatz auf alle anderen erkennbaren Liniensegmente dieser Erfindung.
- Um die Linse gemäß Figur 7 zum Messen der Drehung zu verwenden, ordnet der Arzt die Linse auf dem Auge des Patienten an und richtet einen schmalen Lichtstrahl auf das Liniensegment 52, wobei sich der Kopf des Patienten in einer vertikalen Position befindet. Der von dem Lichtstrahl und der wahren Horizontalen des Auges des Patienten gebildete Winkel stellt den Drehungsbetrag der Linse dar.
- Nach dem Messen wird eine Linse mit demselben Durchmesser und derselben Wölbung wie die Linse 52 hergestellt und die der Verschreibung für den Patienten entsprechende asymmetrische Ausbildung der Linse wird unter Berücksichtigung des Drehbetrags in die Linse gedreht, geformt oder durch Schleuderguß ausgebildet. Diese neue Linse weist ebenfalls die Segmente 52, 61, 62 und 63 auf, so daß:
- (1) Der Arzt die Drehung der neuen Linse auf dem Auge des Patienten messen kann, und
- 2) der Patient die Liniensegmente 52, 61, 62 und 63 verwenden kann, um ein umgekehrtes oder zur Seite hin verdrehtes Einsetzen der Linse zu vermeiden. Dies ist erwünscht, da eine umgekehrt oder seitlich verdreht eingesetzte Linse sich nicht immer ausrichtet und zu verschlechterter Sicht führt.
- Eine genauere Messung der Drehung der eigentlichen dem Patienten verschriebenen Linse kann erreicht werden, wenn die zum anfänglichen Messen der Drehung verwendete Linse eine Ausbildung aufweist, die ungefähr gleich der dem Patienten verschriebenen ist. Die zum anfänglichen Messen der Drehung verwendete Linse weist daher vorzugsweise eine asymmetrische Ausbildung auf, die sich wenigstens über einen Teil ihres Kornealbereichs erstreckt. Selbstverständlich weist auch die schließlich an den Patienten ausgegebene Linse eine solche Ausbildung auf.
- Die Verwendung der Linse nach Figur 7 zum Messen der Drehung weist gegenüber der Verwendung bekannter Linsen einige Vorteile auf:
- 1. Das Unwohlsein des Patienten wird vermieden, da der Strahl der Spaltlampe nicht durch die Pupille des Patienten gehen muß. Die Verwendung der bekannten Linsen gemäß den Figuren 1, 2, und 3 weist diesen Vorteil nicht auf.
- 2. Die Mitte der Pupille wird nicht als Bezugspunkt verwendet. Daher werden die Ungenauigkeiten, die beim Verwenden der Linsen nach den Figuren 1 und 2 möglich sind, vermieden.
- 3. Es ist nicht erforderlich, das untere Lid des Patientenauges zum Messen der Drehung abzuziehen. Daher werden die Uncenauigkeiten, die beim Verwenden der Linsen nach den Figuren 1, 2 und 4 möglich sind, vermieden.
- 4. Wenn die Liniensegmente 52, 61, 62 und 63 pigmentiert sind, bestehen keine Vertiefungen in der Linse, in denen sich Ablagerungen ansammeln können, wie dies bei den Linsen nach den Figuren 1 bis 3 der Fall ist.
- 5. Wenn die Liniensegmente 52, 61, 62 und 63 pigmentiert sind, sind sie leichter zu erkennen als die geätzten oder gebohrten Markierungen gemäß den Figuren 1 bis 3.
- 6. Eine Verkürzung der Linse, die von vielen als unangenehm empfunden wird, ist nicht erforderlich.
- 7. Linsenbiegungseffekte beeinflussen die Meßgenauigkeit nicht, anderes als bei der Linse gemäß Figur 3.
- Wenn keine Spaltlampe zur Verfügung steht, kann der Arzt selbstverständlich die Liniensegmente 61, 62 und 63 zum genauen Schätzen der Drehung verwenden, ohne dabei das untere Lid abzuziehen.
- Figur 11 zeigt die bevorzugten Abmessungen für erfindungsgemäße sichtbare Liniensegmente, und zwar:
- 90 - Länge des horizontalen Liniensegments, vorzugsweise von 1,5 bis 5 mm, höchst vorzugsweise ungefähr 3,5 mm;
- 91 - Länge des mittleren radialen Liniensegments, vorzugsweise von 0,5 bis 3,5 mm, höchst vorzugsweise ungefähr 1,67 mm;
- 92 - Abstand zwischen dem geometrischen Mittelpunkt der Linse 15' zum horizontalen Liniensegment, vorzugsweise von 0 bis 6 mm, höchst vorzugsweise 3,5 bis 6 mm und meist bevorzugt ungefähr 4,2 mm.
- 94 - Dicke aller Liniensegmente, falls pigmentiert, vorzugsweise ungefähr 0,01 bis 1,0 mm, höchst vorzugsweise ungefähr 0,3 mm. Bei Verwendung der höchst bevorzugten Dicke sind die Liniensegmente für den Patienten und den Arzt aus kurzer Distanz gut zu erkennen, jedoch beim Tragen der Linse aus normalem Sichtabstand nicht leicht zu erkennen. Bei hydrophilen Linsen verstehen sich diese Maßangaben im hydrierten Zustand.
- Der Abstand 93 ist normalerweise größer als 0. Selbst wenn sich jedoch das horizontale Liniensegment auf dem geometrischen Mittelpunkt 15' befindet, d. h., selbst wenn der Abstand 93 null ist, ist die Linse zum Messen der Drehung bei Testlinsen immer noch verwendbar.
- Die Figuren 12 bis 17 zeigen einige alternative Ausführungsbeispiele der Erfindung gemäß Figur 7. In Figur 12 erstreckt sich das horizontale Segment nicht über die radialen Liniensegmente hinaus.
- In Figur 13 kreuzen die radialen Liniensegmente das horizontale Liniensegment, das sich nicht über die radialen Liniensegmente hinaus erstreckt.
- In Figur 14 kreuzen die radialen Liniensegmente das horizontale Liniensegment, das sich über die radialen Liniensegmente hinaus erstreckt.
- In Figur 15 schneiden nur die (gestrichelten) Verlängerungen der radialen Liniensegmente das horizontale Liniensegment.
- In Figur 16 schneidet das mittlere radiale Segment das horizontale Segment, während nur die Verlängerungen der äußeren Liniensegmente das horizontale Segment schneiden.
- In Figur 17 schneiden nur die Verlängerungen des horizontalen Liniensegments nur die Verlängerungen der äußeren radialen Segmente. Das mittlere radiale Segment kreuzt das horizontale Segment.
- In Figur 18 ist eines der äußeren radialen Liniensegmente, d.h. eines der Segmente, die nicht auf der vertikalen Achse angeordnet sind, kürzer als das andere äußere Liniensegment. Dies ermöglicht es dem Patienten, zu bestimmen, ob die Linse unbeabsichtigterweise umgestülpt wurde. Wenn der Patient beispielsweise weiß, daß das kurze Liniensegment auf der rechten Seite der Linse sein muß, erkennt der Patient, daß die Linse umgestülpt ist, wenn sich das kürzere Segment auf der linken Seite der Linse befindet.
- Selbstverständlich sind andere, den beigefügten Ansprüchen entsprechende alternative Ausführungsbeispiele verwendbar.
- Es ist ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung ein Verfahren und Linsen zum Messen der Drehung einer Linse schafft, die in ihren bevorzugten Ausführungsformen sämtliche Nachteile des Standes der Technik überwinden.
Claims (7)
1. Kontaktlinse, dazu bestimmt, in einer bestimmten
Winkelausrichtung auf einem Auge eines Patienten gehalten zu
werden, mit:
A. einem Kornealbereich (14') zum Bedecken der Hornhaut des
Patienten;
B. einer Achse (17), die beim Tragen der Linse und in
vertikaler Position des Kopfes des Patienten zunächst vertikal
verläuft, so daß das obere Ende am oberen Ende des Auges des
Patienten und das untere Ende am unteren Ende des Auges des
Patienten liegt;
C. einer Formgebung, die zum Halten der Linse in ihrer
gewünschten Winkelausrichtung geeignet ist; und
D. drei sichtbaren radialen Liniensegmenten (61, 62, 63),
die derart angeordnet sind, daß ihre Verlängerungen durch
den geometrischen Mittelpunkt des Kornealbereichs verlaufen,
wobei das mittlere der radialen Liniensegmente auf der Achse
(17) liegt, die zunächst vertikal verläuft;
dadurch gekennzeichnet, daß
(1) die radialen Liniensegmente in dem Kornealbereich
angeordnet sind, und
(2) die radialen Liniensegmente (61, 62, 63) und deren
Verlängerungen durch den geometrischen Mittelpunkt des
Kornealereichs zwei 20º-Winkel bilden.
2. Linse nach Anspruch 1, ferner mit einem in dem
Kornealbereich befindlichen Pupillenbereich zum Bedecken der Pupille
(13) des Patienten und einem vierten sichtbaren
Liniensegment
(52), das senkrecht zu der zunächst vertikal
verlaufenden Achse (17) verläuft, wobei das vierte Liniensegment
ferner innerhalb des Kornealbereichs derart angeordnet ist,
daß sich das vierte Liniensegment und dessen Verlängerungen
außerhalb des Pupillenbereichs der Linse befinden.
3. Linse nach Anspruch 1 oder 2, mit einer torischen
Ausbildung über wenigstens einen Teil des Kornealbereichs
(14').
4. Verfahren zum Schätzen der Winkelverschiebung einer
Kontaktlinse in bezug auf ihre ursprüngliche Winkelausrichtung
auf dem Auge eines Patienten, mit den folgenden Schritten:
A. Anordnen der Linse nach einem der Ansprüche 1 oder 2 auf
dem Auge des Patienten; und
B. Vergleichen der Positionen der radialen Liniensegmente
(61, 62, 63) mit der Vertikalen und Schätzen der
Winkelverschiebung der Kontaktlinse in bezug auf ihre ursprüngliche
Winkelausrichtung, wobei sich der Kopf des Patienten in
vertikaler Position befindet.
5. Verfahren zum Messen der Winkelverschiebung einer
Kontaktlinse in bezug auf ihre ursprüngliche Winkelausrichtung
auf dem Auge eines Patienten, mit den folgenden Schritten:
A. Anordnen der Linse nach Anspruch 2 auf dem Auge des
Patienten;
B. Projizieren eines schmalen Lichtstrahls auf das vierte
Liniensegment (52); und
C. Messen des zwischen dem schmalen Strahl und einer wahren
Horizontallinie gebildeten Winkels, wobei sich der Kopf des
Patienten in vertikaler Position befindet.
6. Linse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die
Liniensegmente pigmentiert sind.
7. Linse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, oder 6, die
hydrophil ist und ferner einen den Kornealbereich umgebenden
Skleralbereich (51) aufweist.
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