DE68908095T2 - Verfahren zum Entfetten von keramischen Formkörpern. - Google Patents

Verfahren zum Entfetten von keramischen Formkörpern.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Entfetten von Keramikformkörpern, die ein organisches Bindemittel enthalten, das hauptsächlich aus Paraffinwachs besteht, worin das organische Bindemittel innerhalb eines kurzen Zeitraums entfernt wird, ohne daß Risse oder Verformung gebildet werden.
  • In dem Fall, in dem Keramikformkörper wie Turboladerrotoren, Turbinenrotoren oder ähnliches mit komplizierter Gestalt durch Spritz- oder Formgießen gebildet werden, wird in ein Keramikausgangspulver eine große Menge an organischem Bindemittel eingebracht, wie ein thermoplastischer Harz, Wachs oder ähnliches, um die Formbarkeit zu verbessern, und dann zu Keramikformkörpern geformt. Die eine große Menge des organischen Bindemittels enthaltenden Formkörper erfordern einen Entfettungsschritt, um das organische Bindemittel davon durch thermische Zersetzung, Auflösung mit einem organischen Lösungsmittel oder ähnliches vor dem Sintern zu entfernen.
  • Das thermische Entfetten ist ein Verfahren zum Entfernen von organischen Bindemitteln durch deren thermische Zersetzung und Vergasung. Jedoch verursacht der Aufbau von Spannungen aufgrund von Gasen oder Reaktionswärme, die sich während der thermischen Zersetzung der Bindemittel entwickeln, Risse oder Verformung. Insbesondere ist diese Tendenz bei dicken Formkörpern oder kompliziert geformten Artikeln, wie Turboladerrotoren oder ähnlichem, zu bemerken. Daher besteht ein Nachteil insofern, als die Temperatur sehr langsam erhöht werden muß, sodaß das Entfetten üblicherweise 20 bis 30 Tage dauert.
  • Die JP-A-62-78,165 offenbart ein Entfettungsverfahren, worin ein erster Entfettungsschritt bei einer Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur des Bindemittels in einer oxidierenden Atmosphäre durchgeführt wird und dann ein zweiter Entfettungsschritt bei der Zersetzungstemperatur des Bindemittels oder darüber in einer nichtoxidierenden Atmosphäre durchgeführt wird. Jedoch bestehen bei diesem Verfahren Schwierigkeiten insofern, als die Entfettungszeit nicht insgesamt verkürzt wird, da die einmal abgekühlten Formkörper herausgenommen und dann wieder erwärmt werden, daß halbentfettete Formkörper bei der Handhabung leicht beschädigt werden und weiters insofern, als eine nicht-oxidierende Atmosphäre erforderlich ist und ähnliches.
  • Die DE-C-35,07,804 beschreibt ein Verfahren zum Erwärmen eines wachshältigen Formkörpers, bei dem der Temperaturanstieg für einige Stunden im Bereich von 10ºC unterhalb bis 50ºC oberhalb des Schmelzpunkts des Wachses angehalten wird.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die oben beschriebenen Schwierigkeiten zu überwinden, ein neues Verfahren zum Entfetten von Keramikformkörpern zu schaffen, worin ein organisches Bindemittel, das hauptsächlich Paraffinwachs umfaßt, z.B. mit etwa 20-35 C-Atomen, innerhalb eines kurzen Zeitraums entfernt werden kann, ohne daß Risse gebildet werden.
  • Das Verfahren zum Entfetten von Keramikformkörpern gemäß vorliegender Erfindung ist in Anspruch 1 dargelegt.
  • Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, worin:
  • Fig. 1 eine graph. Darstellung ist, die TGA- und DTA-Kurven eines aus einem Keramikformkörper ausgeschnittenen Teststücks zeigt, d.h. das Ziel der vorliegenden Erfindung;
  • Fig. 2 eine graph. Darstellung ist, die auch ein Wärmeausdehnungsverhalten eines Keramikformkörpers zeigt;
  • Fig. 3 eine graph. Darstellung ist, die einen herkömmlichen Entfettungszeitplan zeigt; und
  • die Fig. 4 und 5 graph. Darstellungen sind, die jeweils ein Beispiel des Entfettungszeitplans gemäß vorliegender Erfindung zeigen.
  • Es wird angenommen, daß der Mechanismus der Rißbildung von durch Spritzguß geformten Körpern der ist, daß Risse aufgrund eines Gewichtsverlustes und eines exothermen Peaks im Temperaturbereich von 180-400ºC gebildet werden, wie aus der TGA (thermogravimetrische Analyse)-Kurve bzw. der DTA (Differentialthermoanalyse)-Kurve von aus einem Formkörper ausgeschnittenen Teststücken zu sehen, die in Fig. 1 gezeigt werden. Der Grund dafür ist, daß das Wachs einer Oxidationsreaktion unterliegt, bei der Wärme oder Gase entwickelt werden, wodurch Spannungen aufgebaut werden und Rißbildung verursacht wird. Demgemäß sind die aufgebauten Spannungen bisher durch Durchführung einer allmählichen Oxidationsreaktion des Wachses nach einem sehr langsamen Erwärmungszeitplan wie oben beschrieben abgebaut worden, mit einer so geringen Temperaturanstiegsrate wie 0,5ºC/h, insbesondere im Temperaturbereich von 180-400ºC, oder durch das Erwärmen auf 180ºC für einen vorbestimmten Zeitraum, oder stufenweise Erwärmungen mit konstanter Temperatur.
  • Die vorliegende Erfindung ist durch die Erkenntnis, anhand der Bestimmung der Wärmeausdehnung von Formkörpern, um die Größe des Spannungsaufbaus darin herauszufinden, gemacht worden, daß eine rasche Ausdehnung von Raumtemperatur bis 60ºC auftritt, während im niedrigen Temperaturbereich von 60-70ºC sowie im hohen Temperaturbereich von 180-220ºC eine plötzliche Kontraktion auftritt.
  • Es ist nämlich herausgefunden worden, daß Rißbildung verursachende Spannungen während der Kontraktion aufgebaut werden und daß eine nicht von Gewichtsveränderung begleitete Kontraktion auch zwischen 60ºC und 70ºC stattfindet, die durch die TGA-Kurve nicht festzustellen ist. Dieser Temperaturbereich ist Wachsbindemitteln eigen, wo die Wachsbindemittel von Feststoffen in Flüssigkeiten umgewandelt werden. Da nämlich die Ausdehnung und Kontraktion in diesem Niedrigtemperaturbereich innerhalb eines sehr engen Temperaturbereichs auftreten, treten im fall dicker formkörper die Ausdehnung und die Kontraktion gleichzeitig innerhalb des ganzen Körpers in Relation zur Wärmeübertragung auf und verursachen das Aufbauen hoher Spannungen, die zur Rißbildung führen.
  • Des weiteren ist aufgrund der Tatsache, daß die hohen Spannungen auch bei der Kontraktionstemperatur im hohen Temperaturbereich aufgebaut werden, herausgefunden worden, daß ein Temperaturgradient im Formkörper durch das Anhalten des Temperaturanstiegs und das Beibehalten einer konstanten Temperatur sowohl im niedrigen Temperaturbereich für die Ausdehnung und Kontraktion als auch im hohen Temperaturbereich für die Kontraktion ausgeglichen werden kann, wodurch das Aufbauen von Spannungen eingedämmt werden kann, um Rißbildung zu verhindern. Des weiteren ist auch festgestellt worden, daß es zu keinem Problem kommt, auch wenn die Temperatur in anderen Temperaturbereichen rasch erhöht wird, sofern in diesen beiden Bereichen das Erwärmen bei konstanter Temperatur über einen vorbestimmten Zeitraum durchgeführt wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird in der Folge anhand von Beispielen detaillierter erklärt.
  • Beispiel 1
  • Zunächst wurde eine Thermoanalyse eines Formkörpers durchgeführt, der ein organisches Bindemittel enthielt, das Paraffinwachs als einen Hauptbestandteil enthielt, und seine Ausdehnung und Kontraktion wurden untersucht.
  • Siliziumnitrid(Si&sub3;N&sub4;)-Pulver, in das eine kleine Menge Sinterhilfen eingebaut war, wurde mit einem organischen Bindemittel, das als einen Hauptbestandteil Paraffinwachs (SP-3035, hergestellt von Nippon Seiro K.K.) umfaßte, in Volumsverhältnissen zwischen dem Siliziumnitridpulver und dem organischen Bindemittel von 45/55, 50/50 und 55/45 gemischt. Die Mischungen wurden geknetet, während sie unter Druck erwärmt wurden, und dann pelletisiert, um drei Arten von Spritzgießmassen herzustellen. Jede der drei Arten von Spritzgießmassen wurde mit einer Spritzgußmaschine bei einem Einspritzdruck von 400 kg/cm², einer Spritzgußtemperatur von 70ºC und einer Formtemperatur von 45ºC zu drei Arten von Keramiksäulenkörpern geformt, die bei 2 cm Durchmesser 2 cm lang, bei 4 cm Durchmesser 4 cm lang bzw. bei 6 cm Durchmesser 6 cm lang waren. Zuerst wurde ein Teststück mit 3 mm x 3 mm x 3 mm aus dem Formkörper mit dem obigen Verhältnis 50/50 ausgeschnitten und der Thermoanalyse unterzogen. Das Ergebnis wird in Figur 1 gezeigt. Wie aus Fig. 1 zu entnehmen, beginnt das Gewicht zu sinken, wenn die Temperatur 180ºC überstiegen hat, und wird bei etwa 450ºC im wesentlichen stabil. Alternativ dazu zeigt sich, daß die Reaktionswärme allmählich von etwa 180ºC anzusteigen beginnt, bis sie sich bei etwa 290ºC heftig entwickelt.
  • Um die Wärmeausdehnungseigenschaften der Keramikformkörper zu untersuchen, wurde ein Teststück mit 5 mm Durchmesser und 40 mm Länge zum Messen der Wärmeausdehnung aus jedem der Säulenkörper ausgeschnitten, die jeweils aus den drei Arten von Formmassen geformt worden waren. Unter Einsatz des von Rigaku Denki K.K. hergestellten 2S.2F-TMA-Modells als Meßvorrichtung wurden Messungen bei einer Temperaturanstiegsrate von 1ºC/h von Raumtemperatur bis auf 450ºC durchgeführt. Das Ergebnis wird in Fig. 2 gezeigt. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, wurde beobachtet, daß rasche Ausdehnung und Kontraktion der Keramikformkörper aufgrund der Verflüssigung des Paraffinwachses bei etwa 60ºC auftrat. Des weiteren trat aufgrund von thermischer Zersetzung des Paraffinwachses bei etwa 180ºC auch Kontraktion auf. Es ist festgestellt worden, daß die Ausmaße der Ausdehnung und Kontraktion offensichtlich mit zunehmendem Gehalt an organischem Bindemittel steigen, nämlich die obigen Ausmaße in der Reihenfolge 45/55, 50/50 und 55/45 des Volumsverhältnisses zwischen der Keramik und dem organischen Bindemittel ansteigen.
  • Zweitens wurde der Einfluß des Beibehaltens einer konstanten Temperatur untersucht.
  • Da festgestellt wurde, daß die rasche Ausdehnung und Kontraktion bei etwa 60ºC auftreten, wurde in dem Fall, in dem die Temperatur im Bereich von 50 70ºC gehalten wurde, untersucht, wie sich die Risse im Entfettungsschritt bilden würden. Die bei dem Versuch verwendeten Proben waren 20 Teststücke aus jeweils drei unterschiedlich großen Arten von säulenartigen Spritzgußkörpern, die die gleichen waren, wie die in der vorangehenden Untersuchung verwendeten. Die Teststücke wurden in Tonerdepulver mit 80 100 um Teilchendurchmesser eingebettet und unter Verwendung eines Entfettungsofens vom Hotfluetyp, hergestellt von Kyowa Konetsu Kogyo K.K., in einer Oxidationsatmosphäre entfettet. Der Versuch wurde nach zwei Entfettungszeitplänen durchgeführt: ein herkömmlicher, wie in Fig. 3 gezeigt, der einen Zeitplan von insgesamt 550 Stunden umfaßt, in dem die Temperatur mit einer Temperaturanstiegsrate von 1ºC/h auf 180ºC erhöht wurde, bei welcher Temperatur das Paraffinwachs begann sich thermisch zu zersetzen, und dann 50 Stunden lang bei 180ºC gehalten wurde; und der andere wie in fig. 4 gezeigt, der einen verkürzten Zeitplan mit insgesamt 220 Stunden umfaßt, in dem die Temperatur 30 Stunden lang bei 50 70ºC gehalten wurde, um welche Temperatur das Paraffinwachs verflüssigt wurde, und dann 30 Stunden lang bei 180ºC gehalten wurde. Das Ergebnis wird in nachstehender Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1 - Ausmaß an Rißbildung (%) Keramik/Bindemittel Durchmesser des Teststücks (cm) 30 Stunden lang beibehaltene Temperatur ºC Herkömmlicher 550 Stunden-Zeitplan *1 Die Temperatur wurde mit einer Anstiegsrate von 1ºC/h auf 70ºC erhöht
  • Aus den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen ist festgestellt worden, daß die Rißbildung während des Entfettens weitgehend verhindert werden kann, indem die Temperatur bei 60ºC, d.h. unmittelbar unterhalb der Temperatur gehalten wird, bei der Formkörper beginnen, sich zusammenzuziehen. So ist die Möglichkeit zum Verkürzen des Entfettungszeitplans bestätigt worden.
  • Schließlich wurde der Einfluß der Haltezeit untersucht.
  • Da die Tatsache festgestellt worden ist, daß die Rißbildung während des Entfettens durch das Halten der Temperatur bei etwa 60ºC stark verringert wurde, wurde die Untersuchung in dem Fall durchgeführt, in dem die Haltezeit über 5 70 Stunden variiert wurde. Bei einem in Fig. 5 gezeigten Entfettungszeitplan wurde die Haltezeit bei 60ºC variiert, während die Haltezeit bei 180ºC mit 30 Stunden festgelegt wurde. Die Anzahl der Teststücke und die Entfettungsbedingungen waren die gleichen wie in der vorangehenden Untersuchung. Das Ergebnis wird in nachstehender Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2 - Ausmaß an Rißbildung (%) Keramik/Bindemittel Durchmesser des Teststücks (cm) Haltezeit bei 60 ºC (h)
  • Aus Tabelle 2 ist zu ersehen, daß die Haltezeit umso länger sein sollte, je größer die Formkörper sind und je höher der Bindemittelgehalt ist. Insbesondere bezogen auf das Säulenteststück mit 6 cm Durchmesser, das 55 % Bindemittel enthielt, ist festgestellt worden, daß eine Haltezeit über 70 Stunden oder mehr einen entfetteten Körper ergeben kann, der frei von Rissen ist.
  • Beispiel 2
  • Gemeinsam mit der Temperaturbeibehaltung in Beispiel 1 wurde eine Erwärmung bei konstanter Temperatur von 180ºC durchgeführt, bei welcher Temperatur die zweite Kontraktion von Keramikformkörpern stattfand, und dann wurde die mögliche Rißbildung untersucht. Der Temperaturanstiegszeitplan war wie in Fig. 5 gezeigt, wobei die Temperatur für Säulenkörper mit 2 cm, 4 cm und 6 cm Durchmesser 10 Stunden lang, 30 Stunden lang bzw. 70 Stunden lang bei 60ºC gehalten wurde und die Temperatur dann bei 180ºC gehalten wurde, wobei die Haltezeiten zwischen etwa 0 und 30 Stunden variiert wurden. Bezogen auf die Anzahl der Teststücke und die Entfettungsbedingungen folgte man Beispiel 1. Das Ergebnis wird in nachstehender Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3 - Ausmaß an Rißbildung (%) Keramik/Bindemittel Durchmesser des Teststücks (cm) Haltezeit bei 180ºC (h)
  • Aus dem in Tabelle 3 gezeigten Ergebnis ist festgestellt worden, daß das Ausmaß an Rißbildung, obwohl es von der Größe der Formkörper abhängt, durch das Beibehalten der Temperatur bei 60ºC für einen vorbestimmten Zeitraum herabgesetzt wird, auch wenn die Haltezeit bei 180ºC beträchtlich verkürzt wird. Es ist festgestellt worden, daß gute Produkte, die frei von Rissen sind, erhalten werden können, indem bei Säulenkörpern mit 2 cm, 4 cm und 6 cm Durchmesser zumindest 5 Stunden lang, zumindest 20 Stunden lang bzw. zumindest 30 Stunden lang auf 180ºC gehalten werden.
  • Beispiel 3
  • Drei Arten von Spritzgußmassen, die gleichen wie jene in Beispiel 1, wurden hergestellt und durch Spritzguß in je 30 Stücke von 3 Arten von Keramik-Turboladerrotoren mit Flügelspannweiten von 5 cm, 10 cm und 15 cm geformt. Jeder Formkörper wurde in Tonerdepulver eingebettet und entfettet. Der Entfettungszeitplan war gemäß Fig. 5 festgelegt, worin die Haltezeiten für 5 cm, 10 cm und 15 cm Flügelspannweite bei 60ºC 10 Stunden, 30 Stunden bzw. 70 Stunden betrugen und die Haltezeiten für 5 cm, 10 cm und 15 cm Flügelspannweite bei 180ºC 5 Stunden, 10 Stunden bzw. 30 Stunden betrugen.
  • Nach dem Entfetten wurden die Produkte aus dem Tonerdepulver herausgenommen, und durch visuelle Begutachtung wurde keine Rißbildung beobachtet.
  • Wie oben gezeigt, kann gemäß vorliegender Erfindung beim Erwärmungsschritt beim Entfettungsverfahren von durch Spritzguß geformten Keramikkörpern, die eine große Menge an organischem Bindemittel enthalten, der Temperaturgradient zwischen der Oberfläche und dem Inneren der Formkörper ausgeglichen werden, um Spannungsaufbau zu verringern, und zwar durch das Erwärmen bei einer konstanten Temperatur, bei der die Formkörper sich zum erstenmal zusammenzuziehen beginnen, nämlich bei der das Wachsbindemittel sich zu verflüssigen beginnt, beispielsweise bei 60ºC, für einen geeigneten Zeitraum, der je nach der Größe und Gestalt der Formkörper vorbestimmt ist, und so kann die Rißbildung wirksam verhindert werden.
  • Des weiteren kann Erwärmen mit einer Temperaturanstiegsrate von nicht weniger als zumindest dem Doppelten der herkömmlichen Rath bis zu etwa 180ºC durchgeführt werden, das ist die Temperatur, bei der die Formkörper aufgrund der thermischen Zersetzung der Wachsbindemittel zum zweitenmal beginnen, sich zusammenzuziehen, und weiters kann die Temperaturhaltezeit bei etwa 180ºC verringert werden, sodaß die Entfettungszeit stark verkürzt wird. Außerdem kann gemäß vorliegender Erfindung das Entfettungsverfahren mit einem Entfettungsofen in einer oxidierenden Atmosphäre während des gesamten Verfahrens durchgeführt werden, sodaß das Entfetten leicht durchgeführt werden kann, wobei es weder notwendig ist, halbentfettete Formkörper mitten im Verlauf herauszunehmen, noch, eine nichtoxidierende Atmosphäre herzustellen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Entfetten von Spritzguß-formkörpern, wie nicht nur Elementen von Keramikturboladerrotoren, Gasturbinenrotoren oder ähnlichem, sondern auch Automobilelementen oder Teilen, beispielsweise Keramik-Nachverbrennungskammern, Keramikventilen oder ähnlichem, und Elementen zur industriellen Anwendung, beispielsweise Keramikführungsrollen, Keramikbrennerdüsen oder ähnlichem.

Claims (2)

1. Verfahren zum Entfetten eines Keramikformkörpers, worin ein im Keramikformkörper enthaltenes organisches Bindemittel, das hauptsächlich aus Paraffinwachs besteht, durch Erwärmen in einer oxidierenden Atmosphäre entfernt wird, welches Verfahren es umfaßt, den Körper für einen vorbestimmten Zeitraum bei einer konstanten Temperatur in einem niedrigen Temperaturbereich zu halten, in dem aufgrund von Verflüssigung des genannten Paraffinwachses Kontraktion auftritt, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte konstante Temperatur im genannten niedrigen Temperaturbereich innerhalb des Bereichs von 5 Grad Celsius unterhalb der Temperatur, bei der die genannte Kontraktion aufgrund von Verflüssigung des genannten Paraffinwachses auftritt, bis zur genannten Temperatur, bei der die genannte Kontraktion auftritt, liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin der Körper auch in einem hohen Temperaturbereich, in dem Kontraktion aufgrund von thermischer Zersetzung des genannten Paraffinwachses auftritt, bei einer konstanten Temperatur unmittelbar unter der Temperatur gehalten wird, bei der die Kontraktion beginnt.
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