DE68906700T2 - Verwendung eines polypeptids zur herstellung einer zusammensetzung zur behandlung von pankreatitis. - Google Patents

Verwendung eines polypeptids zur herstellung einer zusammensetzung zur behandlung von pankreatitis.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Human-Cu,Zn-SOD oder eines Muteins davon bei der Herstellung einer Zubereitung für die Behandlung von Pankreatitis. Der Pankreas umfaßt exokrines Drüsengewebe, das 90 % des Organs ausmacht, und endokrines Gewebe, das aus Laangerhans'schen Inseln besteht. Enzyme mit Ursprung aus dem Pankras sind bekannt, beispielsweise Protease, z. B. Trypsin, Chymotrypsin, Elastase oder Leucinaminopeptidase, α-Amylase, welche α-1,4-glycosidische Bindungen hydrolysiert (diese wird nachfolgend als "Amylase" bezeichnet), Lipase, die neutrales Fett zu Monoglycerid und Fettsäure hydrolysiert, Cholesterinesterase und Phospholipase. Insulin wird aus B-Zellen in den Langerhans'schen Inseln abgeschieden, und Pankreas-Glucose wird aus Pankreas-A-Zellen abgeschieden. Der Pankreas scheidet auch verschiedene Peptidhormone ab; seine Funktion wird durch andere Peptidhormone geregelt.
  • Pankreatitis wird nach vier Krankheitstypen entsprechend der Marseilles' Klassifikation klassifiziert, nämlich akute Pankreatitis und chronische Pankreatitis, bei denen jeweils zwei Typen unterschieden werden, d.h. akute Pankreatitis, ständig wiederkehrende akute Pankreatitis, chronische Pankreatitis und chronische wiederkehrende Pankreatitis.
  • Die Hauptursachen von Pankreatitis sind Cholelithiasis und fortdauerender übermäßiger Trinkgenuß von Alkohol. Andere Typen von Pankreatitis sind beispielsweise postoperative Pankreatitis, Parotiddrüsen-Pankreatitis, parathyroide Pankreatitis oder durch Arzneimittel induzierte Pankreatitis. Durch ein verabreichtes Steroid, Chlorthiazid oder Tetracyclin induzierte Pankreatitis sind ebenfalls bekannt. Eine klinische Diagnose von Pankreatitis erfolgt durch Test auf erhöhte Lipase-Aktivität oder Amylase-Aktivität im Serum und im Urin.
  • Es war bekannt, daß von den Polypeptiden mit Superoxiddismutase-Aktivität (SOD-Aktivitit) ein Kupfer und Zink enthaltendes Polypeptid (Cu,Zn-SOD), ein Mangan enthaltendes Polypeptid (Mn-SOD) und ein Eisen enthaltendes Polypeptid (Fe-SOD) in Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen weit verbreitet sind (Advances in Enzymology 41 (1974), 35 bis 97). Superoxiddismutase katalysiert die nachfolgend genannte Reaktion, bei der aus einem Superoxidanion-Radikal (O&sub2;&supmin;) Wasserstoffperoxid (H&sub2;O&sub2;) und molekularer Sauerstoff gebildet werden.
  • 2 O&sub2;&supmin; + H&spplus; T O&sub2; + H&sub2;O&sub2;
  • Das Polypeptid mit Superoxiddismutase-Aktivität (Superoxiddismutase wird nachfolgend als "SOD" bezeichnet) ist in der Weise nützlich, daß es Superoxidanion-Radikale abfängt, die schädlich für Zellen und Gewebe sind. Es wurde bei der Behandlung von rheumatischer Arthritis (Current Therapeutic Res., 20 (1976), 62 bis 69) und als entzündungshemmendes Mittel für die Haut verwendet (PCT-Anmeldung Nr. 62-501, 072).
  • Es sind keine Berichte bekannt, gemäß denen ein Polypeptid mit SOD-Aktivität per se einen Heileffekt bei Pankreatitis hat.
  • Es wurde gefunden, daß ein Polypeptid mit SOD-Aktivität bei Verabreichung per se an Tiere mit durch Arzneimittelinjektion induzierter Pankreatitis keinen unerwarteten Abbau der Lipase- und Amylase-Aktivitätswerte im Serum, die ein Marker für Pankreatitis sind, ergab.
  • Es wurde jedoch gefunden, daß eine liposomale Zubereitung eines Polypeptids mit SOD- Aktivität, die an Tiere verarbreicht wurde, welche an Pankreatitis leiden, in unerwarteter Weise die Lipase- und Amylase-Aktivitätswerte im Serum wirksam verringert.
  • Die vorliegende Erfindung stellt die Verwendung von Liposomen, die ein Polypeptid mit Superoxiddismutase-Aktivität umfassen, bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Pankreatitis bereit, wobei das Polypeptid Human-Cu,Zn-Superoxiddismutase oder ein Mutein davon ist, worin der Cystein-Rest in Position 111 durch Serin ersetzt wurde.
  • Vorzugsweise wird ein extrahiertes und gereinigtes Polypeptid natürlichen Ursprungs, ein durch chemische Synthese oder mittels Genetic Engineering hergestelltes Polypeptid oder ein Mutein (Glossary of Genetics and Cytogenetics, 4. Auflage (1976), Seite 381) verwendet, welches ein partiell modifiziertes Ploypeptid mit SOD-Aktivität ist, das durch chemisch Synthese oder Genetic Engineering bereitgestellt wird. Das Polypeptid enthält Kupfer und Zink, ist ein Dimer und weist ein Molekulargewicht von etwa 32.000 auf. Es ist im Menschen weit verbreitet.
  • Das Human-Cu,Zn-SOD-Polypeptid besteht aus wenigstens 153 Aminosäuren und kann durch die folgenden Verfahrensweisen erhalten werden.
  • RNA wird aus menschlichem Lebergewebe isoliert. Danach wird davon c-DNA durch ein übliches Genetic Engineering-Verfahren synthetisiert. Die c-DNA wird in ein Plasmid eingesetzt, um einen Expressionsvektor herzustellen. Dieser wird danach in einen Mikroorganismus wie beispielsweise E. coli oder Hefe überführt. Diese Mikroorganismen werden unter Herstellung eines dimeren Polypeptids mit SOD-Aktivität kultiviert. Diese Genetic Engineering-Verfahrensweisen sind offenbart in den ungeprüften japanischen Patentveröffentlichungen Nr. 60-137,286, Nr. 61-111-690, Nr 61-139,390, Nr. 62-115,277 und Nr. 62-130,689.
  • Das Polypeptid kann auch ein Mutein-Polypeptid sein, in dem der Cystein-Rest in Position 111 durch einen Serin-Rest unter Aufrechterhaltung der SOD-Aktivität ersetzt wurde. Beispielsweise wird der Expressionsvektor, der wie oben beschrieben hergestellt wurde, einer Site-spezifischen Rekombination unterworfen. Es wird nämlich ein kreisförmig geschlossener Plasmid-Vektor, der eine große DNA enthält, die einem Polypeptid mit natürlicher menschlicher SOD-Aktivität entspricht, mit dem Restriktionsenzym BAM HI in Gegenwart von Ethidiumbromid im Dunkeln unter unter Herstellung einer offenen kreisförmigen DNA behandelt, die dann mit Exonuclease II behandelt wird. Danach wird die behandelte DNA mit einer weiteren einsträngigen DNA wärmebehandelt, die eine Basensequenz enthält, die für eine zu modifizierende Aminosäure kodiert. Die Mischung wird mit DNA- Polymerase und T&sub4;-Ligase in Geganwart von dNTP behandelt, um die synthetische DNA in einen Plasmid-Vektor einzubinden (Experimental Manipulation of Gene Expression, Academic Press (1983), Seiten 291 bis 303).
  • Der so erhaltene Vektor, in dem die erwartete spezifische Stelle der DNA-Sequenz modifiziert ist, wird mittels eines allgemein üblichen Genetic Engineering-Verfahrens in Mikroorganismen überführt, um das dimere Polypeptid zu exprimieren. Dieses wird durch ein allgemein bekanntes Verfahren isoliert. Diese Genetic Engineering-Verfahren sind offenbart in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung Nr. 62-130,684. In einem Mutein-Polypeptid mit natürlicher menschlicher SOD-Aktivität, d.h. in einem dimeren Cu,Zn-SOD, das aus 153 Aminosäuren mit einem Alanin-Rest am N-terminalen Ende in Position 1, einem Cystein-Rest in Position 6 und/oder in Position 111 besteht, wird der Cystein-Rest in Position 111 gegen Serin ausgetauscht. Das N-terminale Ende ist Wasserstoff oder eine acetylierte Gruppe. Der Cystein-Rest in Position 6 ist per se ein Cysteinrest, oder dieser ist in eine neutrale Aminosäure wie beispielsweise Serin, Alanin oder Threonin umgewandelt.
  • Diese Polypeptide können auch in Form eines nichttoxischen, löslichen Salzes hergestellt werden.
  • Ein Liposom ist ein schmales Vesikei, das aus einer Lipiddoppelschicht besteht, die eine Wasserphase und eine innere Kruste enthält.
  • Eine Liposomen-Zubereitung, die das Polypeptid mit SOD-Aktivität enthält, kann mittels bekannter Verfahrensweisen hergestellt werden. Beispiele hierfür sind die Verfahrensweisen, die in folgenden Literaturstellen offenbart sind: Biochem. Biophys. Acta 135 (1967), Seiten 624 bis 638, ibid. 443 (1976), Seiten 629 bis 643, ibid. 601 (1980), Seite 559, ibid. 542 (1978), Seite 137, ibid. 649 (1981), Seite 129, ibid. 394 (1975), Seite 483, ibid. 646 (1981), Seite 1, ibid. 728 (1983), Seite 339, ibid. 770 (1984), Seite 109, ibid. 817 (1985), Seite 193, US-Patent 4,235,871, Biochemistry 8 (1969), Seite 344, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 76 (1979), Seite 145, ibid. 75 (1978), Seite 4194, Ann. Rev. Biophys. Bioeng. 9 (1980), Seite 467 oder J. Am. Chem. Soc. 106 (1984), Seite 1897.
  • Viele Arten von Typen und Formen von Liposomen können verwendet werden, beispielsweise ein kleines, unilamellares Vehikel (small unilamellar vehicle; SUV), ein großes unilamellares Vehikel (large unilamellar vehicle; LUV), ein oligolamellares Vehikel (oligolamellar vehicle; REV), ein multilamellares Vehikel (multilamellar vehicle; MLV) und ein stabiles plurilamellares Vehikel (stable plurilamellar vehicle; SPLV).
  • Das Liposom selbst ist im wesentlichen zusammengesetzt aus Phospholipid, stabilisierendem Mittel und elektrische Ladung verleihendem Mittel. Beispiele für Phospholipide sind natürliche oder synthetische Phospholipide, vorzugsweise natürliches Phosphatidylcholin wie z. B. Eilecithin oder Sojabohnenlecithin oder ihre Hydrierprodukte, gesättigtes synthetisches Lecithin wie beispielsweise Dimyristoylphosphatidylcholin, Dipalmitoylphosphatidylcholin und Distearoylphosphatidylcholin, oder ungesättigtes synthetisches Lecithin wie beispielsweise Dioleoylphosphatidylcholin und Dilinoleoylphosphatidylcholin oder eine Mischung daraus oder ein anderes Phospholipid wie beispielsweise Sphingomyelin, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylglycerin, Phosphatidylsermin und Ceramidphosphorylethanolamin, ein Lipid eines stabilisierenden Mittels wie beispielsweise Cholesterin, ein ein Liposom kationisch elektrisch aufladendes Mittel wie beispielsweise Cetylamin und Stearylamin, und ein ein Liposom anionisch elektrisch aufladendes Mittel wie beispielsweise Diacetylphosphat, Phosphatidylserin und Phosphatidsäure. Im allgemeinen liegen die Verhältnisse von Phospholipid : stabilisierendem Mittel : Mittel zur elektrischen Aufladung bei 100 bis 50 Gew.-Teile: 0 bis 30 Gew.-Teile : 0 bis 20 Gew.-Teile, vorzugsweise 75 : 60 : 20 bis 15 15 : 10 Gew.-Teile. Ein weiteres bevorzugtes Beispiel ist eine Lipidzubereitung aus Phospholipid und Mittel zur elektrischen Aufladung mit Mengenverhältnissen im Bereich von 90 bis 85 : 10 bis 15 Gewichtsteile. Sofern erforderlich kann ein ein Lipid stabilisierendes Mittel wie beispielsweise Tocopherol oder β-Carotin zugesetzt werden.
  • Eine wie oben beschrieben hergestellte Lipidzubereitung wird in einem einzigen Lösungsmittel oder in einer Lösungsmittelmischung gelöst. Beispiele hierfür sind ein flüchtiges lösliches Medium wie beispielsweise Diethylether, Chloroform, Methylenchlorid, Ethylacetat, Petrolether oder Methanol.
  • Die oben beschriebene Lipidzusammensetzungs-Lösung wird in einen Rundkolben gegossen, und das Lösungsmittel wird entfernt, beispielsweise mittels eines Rotationsverdampfers, um eine dünne Lipidzubereitungsschicht auf der Innenseite des Kolbens zu bilden. Sofern erforderlich, wird der Verfahrensschritt des Zusetzens und Entfernens von Lösungsmittel wiederholt. Letztendlich sollte das Medium vollständig im Vakuum entfernt werden.
  • Eine Lösung des Polypeptids (0,01 bis 100 mg/ml) mit SOD-Aktivität, gelöst in destilliertem Wasser oder einer zur Injektion geeigneten Pufferlösung, wird der Lipidzubereitung in dem Kolben in einem Verhältnis von 5 bis 200 Gew.-Teilen der Lösung zu 1 Gew.-Teil der Lipidzubereitung zugesetzt. Die Menge Polypeptid kann 0,01 bis 0,5 Gew.-Teile pro 1 Gew.-Teil Lipidzubereitung sein. Die Mischung wird - sofern erforderlich - auf eine Temperatur im Bereich von 35 bis 60 ºC in einem Wasserbad aufgewärmt, gerührt und suspendiert, um eine Liposomenlösung zu erhalten. Die Suspension wird mit Ultraschall bei 10 KC für eine Zeit von 1 bis 30 Minuten unter Erhalt von Liposomen einheitlicher Größe behandelt. Durch die Ultrabeschallung können Liposomen hergestellt werden, die das Polypeptid mit SOD-Aktivität enthalten, die hauptsächlich aus MLV (multilamellaren Vehikeln) mit einem Durchmesser von 50 bis 550 nm bestehen.
  • Die so hergestellten Liposomen können durch Zentrifugieren bei 10.000 bis 20.000 G für eine Zeit von 15 bis 60 Minuten isoliert werden. Die Liposomen können zur Konzentration auch mittels Ultrazentriftigation oder zur Sterilisation auch mittels Membranfiltration behandelt werden.
  • Injizierbare pharmazeutische Zubereitungen können dadurch hergestellt werden, daß man die Liposomen in einer Flüssigkeit zur Injektion unter Herstellung einer Suspension suspendiert oder daß man ein Lyophilisations-Stabilisationsmittel wie beispielsweise Glucose, Sucrose, Mannitol oder Sorbitol in einer Konzentration im Bereich von 0,5 bis 10 % der Liposomenlösung und anschließende Lyophilisation unter Herstellung einer Suspension für eine intramuskuläre, subkutane oder intravenöse Injektion vor dem Gebrauch zusetzt. Die Konzentration des Polypeptids mit SOD-Aktivität liegt vorzugsweise bei 0,01 bis 10 mg pro 1 ml des Medikaments für eine einmalige bis fünfmalige Verabreichung an einem Tag bei 0,1 bis 2 ml in einer Injektion. Der Liposomenzubereitung können gegebenenfalls ein Mittel zur Regelung des osmotischen Drucks, antiseptische Mittel oder ein Mittel zur Regelung des pH-Wertes zugesetzt werden.
  • Zäpfchen (Suppositorien) der Liposomenzubereitung können ebenfalls hergestellt werden. Dies geschieht dadurch, daß man ein Liposom mit einem oder mehreren ölhaltigen Grundstoffen, beispielsweise einem Fett oder Öl wie z. B. Olivenöl, Erdnußöl, Sesamöl, Sojabohnenöl, Rapssamenöl, Kamelienöl, Kakaobutter, Schweineschmalz, Lanolin und Rindertalg, hydrierten oder acetylierten Derivaten davon und emulgiertem Fett und Öl, und mit einem oberflächenatttiven Mittel mischt und außerdem einen oder mehrere wäßrige Grundstoff(e) wie beispielsweise Glycerogelatine und Propylenglykol zusetzt, um eine Suppositorienformulierung mit einer Menge von 1 bis 2 g pro Einheit herzustellen.
  • Es können auch Granulatformulierungen, Kapselformulierungen oder Sirupformulierungen hergestellt werden. Dies geschieht durch Zusetzen von Bestandteilen wie beispielsweise Füllstoffen, Gleitmitteln, Süßmachern, Färbemitteln oder Aromastoffen.
  • Die so hergestellten, das Polypeptid mit SOD-Aktivität enthaltenden Liposome sind - wie in den folgenden Beispielen veranschaulicht wird - nützlich für therapeutische Arzneimittelzubereitungen gegen Pankreatitis, die das Niveau der Lipase- und Amylase-Aktivität im Serum bei durch Arzneimittel induzierter Pankreatitiszellenschädigung verringern können.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen weiter die vorliegende Erfindung.
  • Beispiel 1 Herstellung von Liposomen, die ein Polypeptid mit SOD-Aktivität enthalten
  • Es wurde eine Chloroformiösung hergestellt, die 7 mM L-α-Dipalmitoylphosphatidylcholin (nachfolgend als L-α-DPPC bezeichnet), 1 mM Cholesterin und 2 mM Stearylamin enthielt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum aus einer 250 ml-Probe der obigen Chloroformlösung entfernt, die die drei oben genannten Lipide in einer Menge von 2,5 mM enthielt. Die Mischung wurde danach im Vakuum von wenigen mm Hg mit einer Öl-Rotations- Vakuumpumpe 3 Stunden lang behandelt, um das Lösungsmittel weiter zu entfernen und um eine dünne Lipidmembranschicht herzustellen. Eine Phosphatpufferlösung (4 mM, pH 7,2, 100 ml) eines Polypeptids mit Human-Cu,Zn-SOD-Aktivität (nachfolgend als SOD-1 bezeichnet; 100 mg, spezifische Aktivität: 3.200 U/mg), in dem der Cysteinrest in Position 111 Site-spezifisch durch einen Serinrest ersetzt war, und das durch Kultivieren von das Plasmid pSOD14 tragendem E. Coli DH1 erhalten worden war, weiches gemäß dem in JP-A 62-130,684 offenbarten Verfahren hergestellt worden war, wurde zugesetzt, und die Mischung wurde 6 Minuten auf 40 ºC erwärmt, um das Lipid zu dispergieren. Die Mischung wurde danach durch Ultrabeschallung behandelt.
  • Die so erhaltene Suspension ließ man 3 Stunden bei Raumtemperatur und danach über Nacht bei 15 ºC stehen. Nicht eingekapseltes freies SOD-1 wurde durch Zentrifügieren bei 12.000 Upm bei 4 ºC für eine Zeit von 60 Minuten entfernt.
  • Die so hergestellten, SOD-1 enthaltenden Liposome (nachfolgend als L-SOD-1 bezeichnet) hatten die folgenden Eigenschaften:
  • - Teilchengröße: 205 bis 550 nm;
  • - mittlerer Durchmesser 340 bis 370 nm;
  • - Einkapselungsverhältnis SOD-1: 87 %;
  • - Spezifische Aktivität von SOD-1: 3.200 U/mg; und
  • - Gewinnung von SOD-1: 84 %.
  • Die obigen Eigenschaften wurden gemäß den folgenden Verfahrensweisen und Gleichungen berechnet:
  • Einkapselungsverhältnis (%) = Gesamte SOD-Aktivität - SOD-Aktivität in der überstehenden Flüssigkeit/Gesamte SOD-Aktivität x 100
  • Die gesamte SOD-Aktivität wurde in der Weise gemessen, daß man einer Probe 1 % Triton X-100 zusetzte und bei 37 ºC 30 Minuten inkubierte.
  • Die SOD-Aktivität in der überstehenden Flüssigkeit wurde gemessen nach Zentrifugieren der Probe bei 14.000 Upm (etwa 20.000 G) für eine Zeit von 30 Minuten bei 4 ºC.
  • Die SOD-Aktivität wurde in Übereinstimmung mit einem NBT-Verfahren getestet (Anal. Biochem. 44 (1971), Seiten 276 bis 287).
  • Spezifische Aktivität (U/mg) = Gesamte SOD-Aktivität/Gesamtmenge Protein (Gewicht)
  • Die Menge an Protein wurde gemäß der Verfahrensweise von Lowry et al. gemessen.
  • Gewonnene Menge (%) = Menge SOD in den Liposomen/insgesamt eingesetzte SOD-Menge x 100
  • Beispiel 2
  • Das in Beispiel 1 verwendete SOD-1 wurde durch ein Cu,Zn-SOD ersetzt, das aus menschlichen Erythrocyten extrahiert worden war (nachfolgend als SOD-2 bezeichnet) (Development in Biochemistry, Biological and Clinical Aspects of Superoxide and Superoxide Dismutase 11B, 348 (1980)). So erhielt man Liposome, die SOD-2 enthielten (nachfolgend als L-SOD-2 bezeichnet).
  • Versuch 1
  • Die Wirkung von L-SOD-1 und L-SOD-2 auf durch Arzneimittel induzierte Pankreatitis unter Verwendung von 4-Hydroxyaminochinolin-1-oxid (nachfolgend als 4-HAQO bezeichnet) wurde wie folgt bestimmt:
  • Weibliche Wister-Ratter wurden in 5 Gruppen aufgeteilt, von denen jede aus 5 bis 7 Ratten bestand. Jede Gruppe wurde wie folgt aufgeteilt:
  • Gruppe I:
  • Kontrollgruppe, nicht behandelt.
  • Gruppe II:
  • 4-HAQO wurde in destilliertem Wasser zur Injektion gelöst und intravenös in einer Menge von 20 mg/kg Körpergewicht verabreicht.
  • Gruppe III:
  • 4-HAQO wurde in destilliertem Wasser zur Injektion gelöst und intravenös in einer Menge von 20 mg/kg Körpergewicht verabreicht, und gleichzeitig wurde L-SOD-1, suspendiert in destilliertem Wasser zur Injektion, intraperitoneal in einer Menge von 16 mg (Gewicht an SOD-1)/kg Körpergewicht verabreicht. Nach 12 Stunden wurde dieselbe Menge an L-SOD-1 (16 mg Equivalent SOD-1) erneut intraperitoneal verabreicht.
  • Gruppe IV:
  • 4-HAQO wurde in destilliertem Wasser zur Injektion gelöst und intravenös in einer Menge von 20 mg/kg Körpergewicht verabreicht, und gleichzeitig wurde L-SOD-2, suspendiert in destilliertem Wasser zur Injektion, intraperitoneal in einer Menge von 16 mg (Gewicht an SOD-2)/kg Körpergewicht verabreicht. Nach 12 Stunden wurde dieselbe Menge an L-SOD-2 (16 mg Equivalent SOD-1) erneut intraperitoneal verabreicht.
  • Gruppe V:
  • 4-HAQO wurde in destilliertem Wasser zur Injektion gelöst und intravenös in einer Menge von 20 mg/kg Körpergewicht verabreicht, und gleichzeitig wurde Nicht-Liposomen-SOD-1 (freies SOD-1), das in destilliertem Wasser zur Injektion gelöst war, intraperitoneal in einer Menge von 16 mg/kg Körpergewicht verabreicht. Nach 12 Stunden wurde dieselbe Menge an freiem SOD-1 (16 mg/kg) erneut intraperitoneal verabreicht.
  • Alle Tiere wurden mit Ether 24 Stunden nach der Verabreichung des 4-HAQO anästhesiert. Blut wurde aus der Abdominal-Aorta gesammelt. An den Tieren wurde danach eine Autopsie vorgenommen.
  • Das Ausmaß der Pankreatitiszellschädigung wurde beurteilt, indem man die Lipase-Aktivität (Autopack Lip; Handelsname der Firma Boehringer Mannheim Co.) (Ziegenherm, J. et al., Clin. Chem., 25 (1979) Seite 1067; und Verduin, C. A. et al., Clin. Chim. Acta, 46 (1973) Seite 11) und Amylase-Aktivität testete (Clinimate AMY-C; Handelsname der Firma Daiichi Kagaku Co.) (Okawa, J., Clinical Test Technique, Band 12 (1984), Seite 225, und Kanai, I. (Hrsg.), Clinical Laboratory Tests Commentary, 29. Auflage (1983), Seite 772).
  • Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1 Gruppe Anzahl der Tiere zu Beginn bei der Biopsie Lipase (10 U/l) Amylase (100 s. u.) Anmerkungen: 1): Mittelwert ± Standardabweichung *): Ein signifikanter Unterschied zu den Tieren der Gruppe II und der Gruppe V ergibt sich bei p < 0,05.
  • Wie oben veranschaulicht, wurde ein signifikanter Schutz gegen erhöhte Lipase- und Amylase-Konzentrationen im Serum, die durch 4HAQO-induzierte Schädigungen der Pankreaszellen bei Pankreatitis hervorgerufen wurde, durch Verabreichung von L-SOD-1 und L-SOD-2 erreicht. Andererseits wurde keine Verbesserung bei der klinischen Prüfung von durch Arzneimittel induzierter Pankreatitits beobachtet, wenn freies SOD-1 verabreicht wurde.

Claims (4)

1. Verwendung von ein Polypeptid mit Superoxiddismutase-Aktivität umfassenden Liposomen bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Pankreatitis, worin das Polypeptid Human-Cu,Zn-Superoxiddismutase oder ein Mutein davon ist, worin Cystein in Position 111 durch Serin ersetzt wurde.
2. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Polypeptid ein natürliches Polypeptid ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Polypeptid ein Mutein-Polypeptid ist.
4. Verwendung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, worin das Polypeptid in einer Menge von 0,01 bis 100 mg pro 1 ml Medikament zugegen ist.
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