DE68903838T2 - Statischer ausloeseschalter mit einer schaltung mit sofort-ausloesung, unabhaengig von der versorgungsspannung. - Google Patents
Statischer ausloeseschalter mit einer schaltung mit sofort-ausloesung, unabhaengig von der versorgungsspannung.Info
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Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen elektronischen Auslöser für einen Leistungsschalter, bestehend aus einem Strommeßkreis mit Bereitstellung von analogen, dem Strom in den zu schützenden Leitern proportionalen Signalen, einer mit dem Strommeßkreis verbundenen und an Meßanschlüssen mindestens eine Meßspannung bereitstellende Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung, einer von der Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung gespeisten und mit der Meßspannung beaufschlagten elektronischen Signalverarbeitungsschaltung, die bei Überschreiten bestimmter Schwellwerte durch die genannte Meßspannung an einer Ausgangsklemme einen verzögerten oder unverzögerten Auslösebefehl für den Leistungsschalter liefert, sowie einer von der Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung gespeisten und mit einem Thyristor in Reihe geschalteten Auslösespule, wobei die Ausgangsklemme der elektronischen Signalverarbeitungsschaltung mit dem Gate-Anschluß des Thyristors verbunden ist, so daß die Auslösespule bei Abgabe eines Auslösebefehls durch die elektronische Signalverarbeitungsschaltung das Öffnen des Leistungsschalters bewirkt.
- Bei elektronischen Auslösern bekannter Art (z.B. GB-A-2074804) werden die Auslösespule und der Thyristor zwischen die Ausgangsklemmen der Stromversorgungsschaltung in Reihe geschaltet und ein Auslösebefehl auf den Gate-Anschluß des Thyristors gegeben.
- Die Stromversorgungsschaltung liefert jedoch erst eine gewisse Zeit nach dem Einschalten des Leistungsschalters eine ausreichende Versorgungsspannung. Als Beispiel kann dabei eine Einschwingzeit für die Versorgungsspannung von etwa 35 ms als typisch angesehen werden. Wenn die elektronische Signalverarbeitungsschaltung des Leistungsschalters mit einem Mikroprozessor bestückt ist, benötigt dieser nach dem Anlegen der Spannung außerdem eine relativ lange Initialisierungszeit, typischerweise zwischen 30 und 50 ms, so daß während dieser Zeit kein zuverlässiger Auslösebefehl abgegeben werden kann.
- Dies stellt bei der Durchführung von Abschaltversuchen mit elektronischen Auslösern ein Problem dar. Das Ansprechverhalten des Auslösers wird nämlich durch die Einschwingzeit der Versorgungsspannung überlagert bzw. verzögert. Andererseits ist es aber unerläßlich, daß ein hoher Kurzschlußstrom vom Auslöser verzögerungsfrei erfaßt wird.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen hilfsenergieunabhängigen elektronischen Auslöser mit unverzögerter Auslöseschaltung herzustellen, die auch ohne Versorgungsspannung arbeiten kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Thyristorschaltung mit freier Kathode erreicht, wobei die Meßspannung zwischen Masse und Kathode des Thyristors angelegt wird und eine mit ihrer Anode am Gate-Anschluß des Thyristors und ihrer Kathode an Masse liegende Zenerdiode zur Einstellung des unverzögerten Ansprechwerts des Auslösers dient.
- Nach einer vorzugsweisen Ausführung der Erfindung enthält die Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung eine Gleichrichterschaltung, deren Eingänge mit den Ausgängen des Strommeßkreises verbunden sind, sowie eine Stromversorgungsschaltung, die mit einer die Meßspannung bereitstellenden Meßschaltung zwischen der positiven und der negativen Ausgangsklemme der Gleichrichterschaltung in Reihe liegt, wobei der gemeinsame Anschlußpunkt der Stromversorgungsschaltung und der Meßschaltung mit Masse verbunden ist. Die Meßschaltung besteht vorzugsweise aus einem einfachen Widerstand, der zwischen der negativen Anschlußklemme der Gleichrichterschaltung und Masse geschaltet wird. Während nun an der Auslösespule eine gegen Masse positive Spannung anliegt, wird die Kathode des Thyristors mit einer variablen, dem Strom in dem zu überwachenden Leiter proportionalen negativen Spannung beaufschlagt, wobei der Gate-Anschluß des Thyristors gegenüber der Zenerdiode negativ vorgespannt bleibt, wenn kein Auslösebefehl der elektronischen Signalverarbeitungsschaltung vorliegt. Wenn die Amplitude der an der Kathode des Thyristors anliegenden, negativen Meßspannung einen bestimmten, durch die Zenerdiode festgelegten Schwellwert überschreitet, kommt es zur Zündung des Thyristors und zur Auslösung des Leistungsschalters.
- Wird der Auslöser für einen Mehrpol-Leistungsschalter eingesetzt, kann entweder ein gemeinsamer oder ein für jede Phase getrennter Meßwiderstand verwendet werden. Im letzten Fall umfaßt der Strommeßkreis einen Stromwandler pro Pol, die Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung besteht aus mehreren, den genannten Polen zugeordneten Brückengleichrichtern, deren Eingänge mit den Ausgängen der jeweils zugeordneten Stromwandler verbunden sind, und jeder einem Pol zugeordnete Brückengleichrichter liegt mit einem zugehörigen getrennten Meßwiderstand in Reihe, zwischen den Anschlußklemmen einer gemeinsamen Stromversorgungsschaltung, wobei jeder Messwiderstand einerseits mit Masse sowie andererseits mit der Kathode einer zugeordneten Diode verbunden ist, deren jeweilige Anode mit der Kathode des Thyristors verbunden ist, so daß nur die Meßspannung mit der größten Amplitude an die Kathode des Thyristors gelangt.
- Nach einer vorzugsweisen Ausführung der Erfindung kann der Auslöser darüber hinaus mit einer Schaltung zur vorübergehenden Änderung des Schwellwerts für die unverzögerte Auslösung bestückt sein. Hierzu werden ein Widerstand zwischen die Kathode der Zenerdiode und Masse sowie ein weiterer Widerstand in Reihe mit einem Kondensator zwischen die Kathode der Zenerdiode und die Kathode des Thyristors geschaltet.
- Weitere Vorteile gehen aus der nachstehenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung hervor, die in den beigefügten Zeichnungen wie folgt dargestellt sind:
- Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen elektronischen Auslösers.
- Figur 2 zeigt eine Ausführungsvariante einer Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung eines erfindungsgemäßen Auslösers für einen Mehrpol-Leistungsschalter.
- Figur 3 zeigt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Auslösers für einen Mehrpol-Leistungsschalter.
- Figur 4 zeigt eine Teilansicht des Auslösers aus Figur 1 mit einer Schaltung zur vorübergehenden Änderung des Schwellwerts für die unverzögerte Auslösung.
- Figur 5 zeigt für den Auslöser aus Figur 4 die Veränderung des Schwellwerts für die unverzögerte Auslösung.
- Figur 1 zeigt einen Leistungsschalter 10 zum Schutz mindestens eines Leiters 12, dessen Abschaltung im Überlast- oder Kurzschlußfall durch einen Schaltmechanismus erfolgt, der von einer Auslösespule 14 angesteuert wird.
- Der Strom im Leiter 12 wird durch einen Stromwandler 16 erfaßt, dessen Primärwicklung von dem zu schützenden Leiter gebildet wird, und dessen Sekundärwicklung ein dem Strom proportionales Signal bereitstellt. Dieses Signal wird an eine Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung 18 weitergeleitet.
- Die Schaltung 18 enthält einen Gleichrichterkreis, der bei Einpol- Leistungsschaltern aus einer Zweiweg-Gleichrichterbrücke 20 besteht, deren Wechselspannungseingänge mit dem Ausgangssignal des Stromwandlers 16 beaufschlagt werden. Das gleichgerichtete Signal wird dann einer Stromversorgungsschaltung 22 sowie einem Meßwiderstand 24 zugeführt. Das an den Klemmen des Meßwiderstands 24 anliegende, dem Strom im Leiter 12 proportionale Meßspannungssignal Vm wird an eine elektronische Signalverarbeitungsschaltung weitergeleitet. Die Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung 18 stellt an den Ausgangsklemmen 28 und 30 gleichzeitig eine erste Versorgungsspannung bereit. Ein aus dieser ersten Spannung abgeleitete zweite Versorgungsspannung steht i.a. zwischen einer Ausgangsklemme 32 der Schaltung 18 und der Klemme 28 zur Verfügung, um die elektronische Signalverarbeitungsschaltung 26 zu speisen. Bei einer mikroprozessorbestückten elektronischen Signalverarbeitungsschaltung 26 beträgt diese zweite Versorgungsspannung vorzugsweise etwa 5 V.
- Bei Einsatz eines Mehrpol-Leistungsschalters wird jedem Leiter des zu schützenden Netzes ein Stromwandler zugeordnet, und das Ausgangssignal der einzelnen Wandler wird der Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung zugeführt 18.
- Der in Figur 2 dargestellte Leistungsschalter 10 dient zum Schutz der Leiter 12R, 12S und 12T eines Dreiphasennetzes. Der Strom in jedem Phasenleiter wird durch die zugeordneten Stromwandler 16R, 16S und 16T erfaßt, deren Sekundärwicklungen mit einem Zweiweg-Brückengleichrichter 20R, 20S und 20T verbunden sind. Die Ausgänge der Gleichrichterbrücken sind in Reihe geschaltet, und das gleichgerichtete Gesamtsignal wird der Stromversorgungsschaltung 22 sowie dem Meßwiderstand 24 zugeführt. Das Meßsignal Vm entspricht in diesem Fall dem höchsten Leiterstrom.
- Das Meßprinzip ist selbstverständlich unabhängig von der Anzahl der Leiter.
- Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich (Figur 3), die Stromversorgungsschaltung 26 mit einem für jede Phase getrennten Meßsignal VmR, VmS und VmT zu beaufschlagen. In diesem Fall werden jeder Gleichrichterbrücke getrennte Meßwiderstände 24R, 24S und 24T zugeordnet. Die Gleichrichterbrücken werden dann in Reihe mit den zugeordneten Meßwiderständen auf die Klemmen der gemeinsamen Stromversorgungsschaltung 22 geschaltet.
- Die elektronische Signalverarbeitungsschaltung 26 gewährleistet auf bekannte Art die kurz- und langzeitverzögerten Auslösefunktionen und ggf. einen Differenzstromschutz, derart daß bei Überschreiten festgelegter Schwellwerte ein Auslösebefehl an den Leistungsschalter 10 gegeben wird. Der auf diese Weise erzeugte Auslösebefehl wird durch die elektronische Signalverarbeitungsschaltung 26 an den Gate-Anschluß eines mit der Auslösespule 14 in Reihe geschalteten Thyristors 34 weitergeleitet.
- Signalverarbeitungsschaltungen dieser Art sind gut bekannt, und zwar sowohl in analoger Ausführung, (vgl. französisches Patent Nr. 2530089) als auch in digitaler Ausführung mit Mikroprozessor (vgl. französisches Patent Nr. 2578092).
- Ein solcher Auslöser wird erfindungsgemäß dahingehend verändert, daß er eine von der Versorgungsspannung unabhängige Schaltung für die unverzögerte Auslösung enthält.
- Wie in den Figuren 1 und 3 dargestellt, ist der Thyristor mit freier Kathode geschaltet. Die Auslösespule 14 und der Thyristor 34 sind also nicht zwischen den Ausgangsklemmen 28 und 30 der Stromversorgungsschaltung 22 in Reihe geschaltet, wie dies von herkömmlichen Auslösern bekannt ist.
- Die Ausgangsklemme 28 der Stromversorgungsschaltung ist mit Masse verbunden, und der Meßwiderstand 24 (Figur 1 und 2) liegt zwischen der negativen Klemme der Gleichrichterschaltung und Masse. Die Meßspannung Vm steht so zwischen Masse (Ausgangsklemme 28) und einer direkt mit der negativen Klemme der Gleichrichterschaltung verbundenen Ausgangsklemme 36 zur Verfügung. Bei Verwendung eines Mehrpol-Leistungsschalters mit getrennter Stromerfassung für jede Phase stehen die einzelnen Meßspannungen VmR, VmS und VmT zwischen der an Masse liegenden Klemme 28 und den Klemmen 36R, 36S bzw. 36T zur Verfügung, die direkt mit der negativen Klemme der zugeordneten Gleichrichterbrücke 20R, 20S und 20T verbunden sind.
- Die Auslösespule 14 und der Thyristor 34 liegen in Reihe zwischen der Ausgangsklemme 30 und einem Leiter 38. Bei Verwendung nur eines Meßwiderstands 24 (Figur 1 und 2) ist der Leiter 38 direkt mit der Ausgangsklemme 36 verbunden.
- Dadurch ist die der Kathode des Thyristors zugeführte Spannung variabel und hängt von der Meßspannung Vm ab. Die Anode einer Zenerdiode 40 ist mit dem Gate-Anschluß des Thyristors, ihre Kathode mit Masse verbunden. Wird von der elektronischen Signalverarbeitungsschaltung 26 kein gegenüber Masse positiver Auslösebefehl an den Gate-Anschluß des Thyristors gegeben, so ist die Spannung am Gate kleiner als die, gegenüber Masse negative, Spannung I VzI, wobei der Wert Vz durch die Zenerdiode bestimmt wird. Solange der Absolutwert der Spannung Vm an der Kathode des Thyristors kleiner ist als Vz, bleibt der Thyristor gesperrt. Bei einem Kurzschluß in dem zu schützenden Leiter überschreitet die dem Kurzschlußstrom proportionale Spannung Vm den Schwellwert aus der Summe der Spannung Vz und der Eigenzündspannung VGK des Thyristors, so daß dieser zündet und ein Strom durch die Auslösespule 14 fließt, der die Abschaltung des Leistungsschalters 10 bewirkt.
- Auf diese Weise entsteht eine Auslöseschaltung, deren Ansprechwert durch die Zenerdiode 40 bestimmt wird.
- Im Augenblick der Auslösung entspricht bei durchgeschaltetem Thyristor die Spannung zwischen der Versorgungsklemme 30 und dem Leiter 38, d.h. die an den Klemmen der Auslösespule 14 anliegende Spannung, der Summe aus der Versorgungsspannung V an der Klemme 30 und der Meßspannung Vm.
- Um ein Auslösen des Leistungsschalters zu gewährleisten, muß die Spannung an den Klemmen der Auslösespule lediglich über deren Abfallspannung liegen. Die Spule ist vorzugsweise mit niedriger Impedanz und sehr kleiner, ggf. bis auf 1 V reduzierter Abfallspannung ausgeführt. Bei einem Kurzschluß mit der Notwendigkeit einer unverzögerten Auslösung ist schon die Meßspannung Vm allein sehr viel größer als die Abfallspannung der Spule und reicht selbst ohne die Versorgungsspannung V aus, um die Abschaltung des Leistungsschalters zu bewirken.
- So dient die Meßspannung Vm bei fehlender oder unzureichender Versorgungsspannung +V gleichzeitig zur Strommessung, als Vergleichswert für einen über die Zenerdiode 40 eingestellten Schwellwert und als Versorgungsspannung für die Auslösespule.
- Wie in Figur 1 dargestellt, ist eine Diode 42 auf herkömmliche Art parallel zur Auslösespule 14 geschaltet. Der zwischen die Versorgungsklemme 30 und Masse geschaltete Kondensator 44 dient im Normalbetrieb des Auslösers zur Stabilisierung der Versorgungsspannung V sowie zur Bereitstellung der Auslöseenergie für die kurz- und langzeitverzögerten Schutzfünktionen bzw. den Differenzstromschutz.
- Bei der Ausführung mit Bereitstellung einer für jede Phase getrennten Meßspannung VmR, VmS und VmT durch die Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung 18 (Figur 3) ist der Leiter 38 an die Anoden der Dioden D1, D2 und D3 angeschlossen, deren Kathoden mit den zugehörigen Anschlußklemmen 36R, 365 und 36T verbunden sind. Die Dioden bilden auf diese Weise eine analoge ODER-Schaltung, die die Kathode des Thyristors mit der jeweils höchsten Meßspannung VmR, VmS oder VmT beaufschlagt.
- Das Funktionsprinzip ist dabei mit dem der Auslöserschaltung aus Figur 1 identisch. Hinsichtlich des Ansprechwerts für die unverzögerte Auslösung addiert sich die Durchlaßspannung der Dioden zu der Spannung Vz und der Zündspannung VGK hinzu.
- Sobald eine der Meßspannungen diesen Ansprechwert für die unverzögerte Auslösung überschreitet, zündet der Thyristor und die Auslöspule 14 wird von einem Strom durchflossen, der ausreicht, um die Abschaltung des Leistungsschalters 10 unabhängig von der Versorgungsspannung V zu gewährleisten.
- Wie in Figur 3 dargestellt, kann ein Widerstand R1 zwischen den Ausgang der elektronischen Signalverarbeitungsschaltung 26 und den Gate-Anschluß des Thyristors geschaltet werden, so daß der Gatestrom begrenzt wird. Ein weiterer Strombegrenzungswiderstand R2 kann in Reihe mit der Zenerdiode 40 zwischen Gate-Anschluß des Thyristors und Masse geschaltet werden.
- RC-Entstörfilter werden vorzugsweise zwischen Anode und Kathode des Thyristors 34 - Widerstand R3 und Kondensator C3 in Reihe - bzw. zwischen Gate-Anschluß und Kathode des Thyristors - Widerstand R4 parallel zu Kondensator C4 - geschaltet.
- Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, die oben beschriebene Schaltung für die unverzögerte Auslösung mit einer vorübergehenden, sogenannten "Override"-Selektivität auszulegen, die während einer sehr kurzen Zeit wirksam ist, um ggf. das Öffnen eines nachgeschalteten Leistungsschalters zu ermöglichen, wenn ein Fehlerstrom zwar den ersten, etwa dem Wert Vz entsprechenden, Schwellwert für die unverzögerte Auslösung überschreitet, einen darüberliegenden zweiten Ansprechwert jedoch nicht.
- Hierzu wird der Ansprechwert S bei Erfassung eines Fehlers durch den Meßwiderstand vorübergehend erhöht.
- Wie in Figur 4 dargestellt, wird dies mit Hilfe einer Schaltung erreicht, die aus einer Reihenschaltung aus einem Widerstand R5 und einem Kondensator C5 besteht, wobei diese Reihenschaltung einerseits mit der Kathode des Thyristors 34 und andererseits mit dem gemeinsamen Anschlußpunkt der Kathode der Zenerdiode 40 und eines zweiten Widerstand R2 verbunden ist, der zwischen der Kathode der Zenerdiode und Masse liegt.
- Liegt kein Fehlerstrom vor, ist die Meßspannung Vm null, der Kondensator C5 entladen und es fließt kein Strom durch die Widerstände R5 und R2. Bei Auftreten eines Fehlers ist die Spannung zum Zeitpunkt t&sub0; nicht mehr null, und es fließt ein Ladestrom durch den Kondensator C5 sowie durch die Widerstände R5 und R2.
- Bei Vernachlässigung der Spannung VGK und des Spannungsabfalls an den Dioden D1, D2 und D3 in einer Schaltungsauslegung gemäß Figur 3 ergibt sich der Absolutwert des Spannungs-Schwellwerts S, den Vm zur Zündung des Thyristors 34 annehmen muß, zu:
- S = Vz . (R5 + R2) / R5
- Der Kondensator C5 wird mit einer Zeitkonstante = (R2 + R5) C5 aufgeladen, so daß nach Ablauf einer Zeit t = die Spannung an den Kondensatorklemmen den Wert Vm erreicht und der Ansprechwert S wieder zu Vz wird. Für die Zeitkonstante kann beispielsweise ein Wert von 10 ms gewählt werden.
- In Figur 5 ist die Veränderung des Ansprechwerts für die unverzögerte Auslösung in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt. Es ist zu sehen, daß der Ansprechwert bei der Erfassung des Fehlers zum Zeitpunkt t&sub0; hoch ist und dann sehr schnell abnimmt, wobei er seinen Nennwert Vz nach Ablauf eines Zeitraums entsprechend der 5-fachen Ladezeitkonstante des Kondensators C5 wieder erreicht.
- Ein im Vergleich zum Widerstand R5 erheblich größerer Entladewiderstand R6 wird parallel zum Kondensator C5 geschaltet, um eine Entladung des Kondensators nach Wegfall des Fehlers zu ermöglichen.
- Da die Meßspannung Vm in einer Zweiwegschaltung gleichgerichtet wurde, hat ihre Amplitude während einer Halbperiode einen sinusförmigen Verlauf. Um ein Entladen des Kondensators C5 zu vermeiden, nachdem die Spannung Vm ihren Scheitelwert durchschritten hat, wird eine Diode 46 in Reihe mit dem Widerstand R5 und dem Kondensator C5 geschaltet.
- Bei einer Versorgungsspannung V von etwa 20 V kann für die Spannung Vz beispielsweise ein Wert von etwa 6 oder 7 V gewählt werden.
Claims (10)
1. Elektronischer Auslöser für einen Leistungsschalter (10), bestehend
aus einem Strommeßkreis (16) zur Bereitstellung von analogen, dem
Strom in den zu schützenden Leitern (12) proportionalen Signalen, einer
mit dem Strommeßkreis verbundenen und an Meßanschlüssen (28, 36)
mindestens eine Meßspannung (Vm) bereitstellende Gleichrichter-, Meß-
und Stromversorgungsschaltung (18), einer von der Gleichrichter-,
Meß- und Stromversorgungsschaltung (18) gespeisten und mit der
Meßspannung (Vm) beaufschlagten elektronischen
Signalverarbeitungsschaltung (26), die bei Überschreiten bestimmter
Schwellwerte durch die genannte Meßspannung (Vm) an einer
Ausgangsklemme einen verzögerten oder unverzögerten Auslösebefehl
für den Leistungsschalter liefert, sowie einer von der Gleichrichter-,
Meß- und Stromversorgungsschaltung (18) gespeisten und mit einem
Thyristor (34) in Reihe geschalteten Auslösespule (14), wobei die
Ausgangsklemme der elektronischen Signalverarbeitungsschaltung (26)
mit dem Gate-Anschluß des Thyristors verbunden ist, so daß die
Auslösespule (14) bei Abgabe eines Auslösebefehls durch die
elektronische Signalverarbeitungsschaltung das Öffnen des Leistungsschalters
(10) bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Thyristor (34) mit freier
Kathode geschaltet ist, die Meßspannung (Vm) zwischen Masse und
Kathode (38) des Thyristors angelegt wird und zur Festlegung eines
Schwellwerts für das unverzögerte Ansprechen des Auslösers eine
Zenerdiode (40) verwendet wird, deren Anode mit dem Gate-Anschluß
des Thyristors und deren Kathode mit Masse verbunden sind.
2. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichrichter-, Meß- und Stromversorgungsschaltung (18) eine
Gleichrichterschaltung (20), deren Eingänge mit den Ausgängen des
Strommeßkreises verbunden sind, sowie eine
Stromversorgungsschaltung (22) umfaßt, die mit einer die Meßspannung Vm
bereitstellenden Meßschaltung (24) zwischen der positiven und der
negativen Ausgangsklemme der Gleichrichterschaltung in Reihe liegt,
und daß der gemeinsame Anschlußpunkt der Stromversorgungsschaltung
(22) und der Meßschaltung (24) an Masse liegt.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßschaltung (24) aus einem zwischen der negativen Anschlußklemme
der Gleichrichterschaltung (20) und Masse liegenden Widerstand (24)
besteht.
4. Auslöser nach Anspruch 2 oder 3 für einen
Mehrpol-Leistungsschalter, dadurch gekennzeichnet, daß der Strommeßkreis pro Pol einen
Stromwandler (16R, 16S, 16T) umfaßt und der Gleichrichterkreis (20)
aus einer Reihenschaltung von Zweiweg-Brückengleichrichtern (20R,
20S, 20T) besteht, deren Eingänge mit den entsprechenden Ausgängen
der Stromwandler verbunden sind.
5. Auslöser nach Anspruch 1 für einen Mehrpol-Leistungsschalter,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strommeßkreis pro Pol einen
Stromwandler (16R, 16S, 16T) umfaßt, die Gleichrichter-, Meß- und
Stromversorgungsschaltung (18) aus mehreren, den genannten Polen
zugeordneten Brückengleichrichtern (20R, 20S, 20T) besteht, deren
Eingänge mit den jeweils zugeordneten Stromwandlern verbunden sind,
und jeder einem Pol zugeordnete Brückengleichrichter mit einem
zugehörigen Meßwiderstand (24R, 24S, 24T) in Reihe liegt, zwischen
den Anschlußklemmen einer gemeinsamen Stromversorgungsschaltung
(22), wobei jeder Messwiderstand einerseits mit Masse sowie
andererseits mit der Kathode einer zugeordneten Diode (D1, D2, D3)
verbunden ist, deren Anoden mit der Kathode des Thyristors (34)
verbunden sind, so daß nur die Meßspannung mit der größten Amplitude
an die Kathode des Thyristors gelangt.
6. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen ersten Begrenzungswiderstand (R1) aufweist, der zwischen
die Ausgangsklemme der elektronischen Signalverarbeitungseinheit und
den Gate-Anschluß des Thyristors (34) geschaltet ist.
7. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen zweiten Begrenzungswiderstand (R2) aufweist, der in Reihe
mit der Zenerdiode zwischen den Gate-Anschluß des Thyristors und
Masse geschaltet ist.
8. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er eine Schaltung zur vorübergehenden Änderung des Schwellwerts
für die unverzögerte Auslösung aufweist, die aus einem zweiten,
zwischen die Kathode der Zenerdiode und Masse geschalteten
Widerstand (R2) und einem dritten, in Reihe mit einem Kondensator
(C5) zwischen der Kathode der Zenerdiode und der Kathode (38) des
Thyristors liegenden Widerstand (R5) besteht.
9. Auslöser nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß er einen
hoch bemessenen, vierten Widerstand (R6) aufweist, der als
Entladewiderstand dient und parallel zum Kondensator C5 geschaltet ist.
10. Auslöser nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß er
eine Diode (46) aufweist, die mit dem dritten Widerstand (R5) und dem
Kondensator (C5) in Reihe geschaltet ist.
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