DE688665C - Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe - Google Patents

Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe

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DE688665C
DE688665C DE1935H0144983 DEH0144983D DE688665C DE 688665 C DE688665 C DE 688665C DE 1935H0144983 DE1935H0144983 DE 1935H0144983 DE H0144983 D DEH0144983 D DE H0144983D DE 688665 C DE688665 C DE 688665C
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yeast
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DE1935H0144983
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Hefeindustrie Ver E V
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/22Processes using, or culture media containing, cellulose or hydrolysates thereof

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Description

  • Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe Bei der modernen Hefefabrikation nach dem Lufthefeverfahren wird die Hefe in der Hauptsache mit synthetischem Ammoniakstickstoff ernährt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß man mit diesem Nährstoff allein nicht auskommt, sondern stets eine bestimmte Menge organischen Stickstoffs in assimilierbarer Form mitverwenden muß. Dies wurde insbesondere auch dann beachtet, wenn man Hefe aus Holzzuckerlösungen gewinnen wollte, die praktisch frei von organischem Stickstoff sind und deren Verarbeitung an sich schon erhebliche Schwierigkeiten bietet. Die Menge an organischem Stickstoff, die neben Ammoniakstickstoff benötigt wurde, war von verschiedenen Umständen, wie dem erstrebten Endziel und auch von der Art der Hefe abhängig. Als Stickstoffträger organischer Katur kommen bei den bekannten Verfahren vornehmlich Stoffe pflanzlichen Ursprungs, wie Malzkeime, Melasse u. a., in Frage. Es ist auch bekannt, die Schlempen der Melassebrennereien und Rückstände aus Zucker- oder Hefefabriken als alleiniges Mittel für die Hefekultur zu verwenden.
  • Die vorliegende Erfindung fußt auf der Erkenntnis, daß es bei Verarbeitung von Holzzuckerlösungen auf Futterhefe nachdem Lufthefeverfahren möglich ist, die stets erforderliche Menge an organischem Stickstoff durch von Hefen selbst ausgeschiedenem Stickstoff zu decken. So ist z. B. gefunden worden, daß man mit Holzzuckerlösungen und nur dem von der Hefe selbst in der vorhergehenden Gärung wieder ausgeschiedenen Stickstoff als organischem Nährstoff Futterhefe herstellen und diesen Vorgang mehrmals wiederholen kann. Diese Lehre steht im Widerspruch zu den Angaben des früheren Schrifttums (vgl. z. B. Euler-Lindner, Chemie der Hefe, 1915, S.229), weil diese sich hauptsächlich auf stille Gärungen oder die Vergärung nicht intensiv belüfteter Würzen bezieht. Praktische Versuche haben jedoch ergeben, daß man bei der Verarbeitung von Holzzuckerlösungen ganz ohne zusätzlichen organischen Stickstoff auskommen kann.
  • Nach der Erfindung wird daher bei der Gewinnung von Futterhefe aus Holzzuckerlösungen mittels gemischter Stickstoffnahrung der für die Ernährung und Vermehrung der Hefe erforderliche organische Stickstoff von dem von Hefen selbst ausgeschiedenen Stickstoff geliefert. Die Erfindung läßt sich insbesondere bei Lufthefeverfahren, die fortlaufend arbeiten, anwenden.
  • Es ist bekannt, Hefe aus Rohzucker und Ammoniumsalzen zu gewinnen. Rohzucker enthält jedoch immer einen gewissen Teil Melasse, so daß bei dem bekannten Verfahren organischer Stickstoff in Form von Melasse vorhanden war.
  • Ferner sind zur Beschaffung von Unterlagen für die Herstellung von Preßhefe aus Melasse und lediglich anorganischen Salzen vor geraumer Zeit wissenschaftliche Versuche in reinen Zuckerlösungen mit mineralischen Nährsalzen durchgeführt worden. Bei diesen Versuchen wurde gefunden, daß eine befriedigende Hefevermehrung und Gärung in Zuckerlösungen mit Ammoniak als alleiniger Stickstoffquelle nur stattfindet, wenn große Hefemengen zur Einsaat kommen oder höher zusammengesetzte Stickstoffverbindungen, wie sie z. B. in Bierwürze, Hefewasser usw. enthalten sind, zugesetzt werden. Auf die Herstellung von Hefe für Ernährungszwecke sowie die Verarbeitung von Holzzuckerlösungen bezogen sich diese Versuche nicht.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann zweckmäßig in verschiedenen Gärabschnitten durchgeführt werden, wobei insbesondere der letzte zweckmäßig aus verschiedenen Stufen besteht, von denen jede größer ist als die vorhergehende.
  • Nach Beendigung des Gärverfahrens wird die. Würze in bekannter Weise, gegebenenfalls nach Waschung, ausgeschleudert und der Hefebrei entweder nach Vorentwässerung oder unmittelbar getrocknet.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich besonders für die Gewinnung von Futterhefe aus Holzzuckerwürze im Großbetrieb. Da die Halzzuckerwürze nur sehr geringe Mengen von organischem, Stickstoff enthält, kommt es, besonders wenn die Fabrikation in sehr großem Ausmaß durchgeführt werden soll, sehr darauf an, möglichst ohne jeglichen Zusatz von organischem Stickstoff auszukommen. Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet hierzu die Möglichkeit.
  • Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, daß man in den beiden ersten Gärabschnitten den in den Schlempen oder Abwürzen vorhandenen organischen Stickstoff, der bisher verlorenging, als organische Stickstoffnahrung verwendet und dann eine Reihe von Gärungen nur mit dem von der Hefe selbst ausgeschiedenen Stickstoff durchführt. Der bei allen Gärungen sonst noch zur Ernährung und Vermehrung der Hefe erforderliche Stickstoff wird in Form von Ammoniumverbindungen zugegeben.
  • Beispiel I Bei allen Gärungen wird in bekannter Weise unter Lüften nach dem Zulaufverfahren gearbeitet.
  • i. Gärabschnitt: Man züchtet 5 kg Torula utilis in Melasselösung unter Zusatz von Ammoniakstickstoff. 2. Gärabschnitt: Mit der Hefe aus dem i. Gärabschnitt verarbeitet man i2 kg vergärbaren Holzzucker in i Zoo 1 Flüssigkeit. Hierbei erfolgt ein Zusatz von o,i2 kg assimilierbarein, organischem Stickstoff in Form von Abwürze der Hefefabrikation. Der noch fehlende Stickstoff wird in Form von Ammoniumverbindungen zugeführt.
  • 3. Gärabschnitt Bei den Gärungen dieses Abschnittes wird kein organischer Stickstoff mehr zugeführt. Der Hefe steht als organische Stickstoffnahrung nur der von ihr selbst ausgeschiedene Stickstoff zur Verfügung. Die Gärungen finden in folgenden Stufen statt: a) Mit der vergorenen Würze einschließlich der darin befindlichen Hefe aus dem 2. Gärabschnitt werden 6o kg vergärbarer Holzzucker in 6 ooo 1 Flüssigkeit verarbeitet.
  • b) Mit der vergorenen Würze von a) einschließlich der darin befindlichen Hefe werden 3oo kg vergärbarer Holzzucker in 300001 Flüssigkeit verarbeitet.
  • c) Mit der vergorenen Würze von b) einschließlich der darin befindlichen Hefe werden i 50o kg v ergärbarer Holzzucker in 15o ooo 1 Flüssigkeit verarbeitet.
  • Bei allen drei Gärungen wird der für die Ernährung und Vermehrung der Hefe sonst noch erforderliche Stickstoff in Form von Ammoniumverbindungen zugegeben. Außerdem wird bei allen Gärungen die erforderliche Phosphorsäure zugeführt.
  • Es werden 3 936 kg abgepreßte Hefe mit 54% Eiweißgehalt in der Trockensubstanz geerntet, was einer Ausbeute von 2 i o °%o, bezogen auf den vergärbaren Holzzucker, entspricht.
  • Beispiel II 5 kg Torula utilis werden in Holzzuckerlösung, der Abwürze der Hefefabrikation und Ammoniakstickstoff zugesetzt sind, herangezüchtet. Darauf wird, wie nach Beispiel I in dem 2. und 3. Gärabschnitt, weitergearbeitet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe nach dem Lufthefeverfahren aus Holzzuckerlösungen mittels gemischter Stickstoffnahrung, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Ernährung und Vermehrung der Hefe erforderliche organische Stickstoff von dem von den Hefen selbst ausgeschiedenen Stickstoff geliefert wird.
DE1935H0144983 1935-09-15 1935-09-15 Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe Expired DE688665C (de)

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DE688665C true DE688665C (de) 1940-02-27

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DE1935H0144983 Expired DE688665C (de) 1935-09-15 1935-09-15 Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE925341C (de) * 1942-12-06 1955-03-21 Phrix Werke Ag Verfahren zur Gewinnung von Hefe

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE925341C (de) * 1942-12-06 1955-03-21 Phrix Werke Ag Verfahren zur Gewinnung von Hefe

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