DE688371C - Treibstoff fuer Schweroelmotore - Google Patents

Description

• Treibstoff für Schwerölmotore Es ist bereits bekannt, eine Lösung von Kohlebitumen zum Betrieb von Schweröhmotoren, insbesondere Dieselmaschinen, zu verwenden. Der Versuch, die halbfesten oder festen Druckextrakte oder Rückstände der Druckhydrierung von Kohlen in durch Erwärmen verflüssigter Form für den gleichen Zweck zu verwenden, stößt praktisch auf Schwierigkeiten, da diese Stoffe zu Abscheidungen neigen, bevor der Treibstoff in den Motor gelangt. Hierdurch treten bald Verstopfungen der Leitungen, der Einspritzdüse sowie Verpichungen der Zylinderwandung ein.
• Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile bei der Verwendung der genannten Stoffe behoben werden, wenn man ihnen nach zuvoriger Erwärmung gewisse Schutzstoffe zusetzt.
• Zu diesen Schutzstoffen gehören höhermolekulare organische Verbindungen, wie Oxyverbindungen, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen, zweckmäßig cyclischer Natur. Diese Stoffe bilden in dem Schweröl keine Asphalte, sondern harzartige Verbindungen, die annähernd das gleiche Molekulargewicht wie die Treibstoffe aufweisen, daher diesen verwandt sind und keine schädliche Wirkung ausüben. Außerdem können sauerstofffreie metallorganische Verbindungen Verwendung finden. Es seien beispielsweise folgende Verbindungen genannt: Pyridin, Chinolin, Piperidin, Naphthylamin, Butylamin, Diäthanolamin, - Äthyldiäthanolamin, Tributylamin, Äthylendiphenyldiamin, Kondensationsprodukte von Ketonen oder Phenolen mit Aminen, ferner Aminosäuren, Aminophenole, wie Acetylaminophenol oder Phenole, Pyrogallol, Hydrochinon oder Schwefelverbindungen, insbesondere organische Di- und Polysulfide, z. B. Thiokresol, Thionaphthol, hochsiedende Mercaptane, Phenyldisulfid, Diphenyldisulfid oder Tetraäthylblei, Phenyltr ibenzylzinn u. dgl. oder ungesättigte, insbesondere Aminogruppen enthaltende Verbindungen, wie Alkylendiamine, Äthylendiphenyldiamin.
• Es hat sich gezeigt, daß Rohprodukte, aus denen die meisten der in Frage kommenden Stoffe gewonnen werden, besonders gut geeignet sind. In erster Linie seien als ganz besonders wertvoll Holzteer und hochsiedende Fraktionen desselben erwähnt. Weiterhin sind mit Vorteil die Extrakte aus Teeren, insbesondere solchen von Braunkohle oder Torf, zu verwenden, die durch Behandlung mit stark alkalischer Lauge und Ansäuern der Lösung oder durch Säurebehandlung und Zugabe alkalischer Stoffe zu der Lösung bzw. Verdünnung derselben mit Wasser gewonnen werden.
• Die Zusätze erfolgen zweckmäßig in Mengen von o,i bis 5 °/o, zweckmäßig o,5 bis a °%o. Als Ausgangsstoffe kommen hochsiedende Rückstände aus der Druckhydrierung von Kohlen und Torf sowie aus der Druckextraktion dieser Stoffe in Betracht. -Beispiel Ein durch Druckextraktion von Braunkohle mittels Tetrahydronaphtbalin als Lösungsmittel gewonnener Extrakt wird durch Zentrifugieren von den festen Stoffen und durch Destillation von den bis 325° siedenden Anteilen befreit. Zu diesem Produkt wird i °%o eines Fichtenholzteeres zugesetzt. Der Treibstoff wird dann in einem Vorratsbehälter auf 15o° erwärmt und einem Dieselmotor als Brennstoff zugeführt.
• Wird dagegen das -Produkt ohne Zusatz von Holzteer in gleicher Weise verwendet, so findet sehr bald ein Absitzen im Vorratsbehälter statt. Durch rasches Verstopfen der Brennstoffzuleitung und besonders der Düse wird die Brennstoffzufuhr zum Motor unterbrochen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Treibstoff für Schwerölmotore, bestehend aus halbfesten oder festen durch Erwärmung verflüssigbaren Druckextrakten oder Rückständen der Druckhydrierung von Kohlen und Torf mit einem Gehalt bis 5 °1o, vorzugsweise o,5 bis a % an solchen höhermolekularen organischen Verbindungen, wie Oxyverbindungen, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen, zweckmäßig cyclischer Natur, die Polymerisationen, Kondensationen und Oxydationen zurückdrängen. z. Treibstoff gemäß Anspruch i, gekennzeichnet durch einen geringen Gehalt an Holzteer.