DE685744C - Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen im Leder - Google Patents

Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen im Leder

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DE685744C
DE685744C DEC49543D DEC0049543D DE685744C DE 685744 C DE685744 C DE 685744C DE C49543 D DEC49543 D DE C49543D DE C0049543 D DEC0049543 D DE C0049543D DE 685744 C DE685744 C DE 685744C
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DE
Germany
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leather
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tanning agents
tannins
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DEC49543D
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Stockhausen GmbH and Co KG
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Chemische Fabrik Stockhausen GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
    • C14C9/04Fixing tanning agents in the leather

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen im Leder Es ist bekannt, bei der Verarbeitung von Leder, vor allem Vacheleder, nach der Gerbung eine Fixierung des überschüssigen, von der Haut nicht mehr gebundenen Gerbstoffes dadurch zu erzielen, daß man neben anderen Stoffen, wie Bittersalz, Stärke, Dextrin u. dgl., Lösungen von Eiweißstoffen entweder allein oder in Verbindung mit Mineralsalzen, Zucker und sonstigen organischen Verbindungen auf das Leder einwirken läßt. Da sich aber Gerbstoffe und Eiweiß bekanntlich gegenseitig sofort ausfällen, ist eine derartige Behandlung nur in zwei getrennten Arbeitsgängen möglich.
  • Man hat weiterhin auch schon empfohlen, Leder in einem Arbeitsgange mit einem Gemisch von Eiweiß und Gerbstoffen derart zu behandeln, daß man alkalisch eingestellte Eiweißlösungen mit Gerbstofflösungen vermischt, wobei das Alkali die gegenseitige Ausfällung von Eiweiß und Gerbstoff verhindert, worauf man die so erhaltenen Leder mit Säure nachbehandelt. Ganz abgesehen davon, daß die Durchführung dieses Verfahrens nur mit begrenzten Konzentrationen an Eiweiß und Gerbstoff möglich ist, ist das Arbeiten im alkalischen Bad von Nachteil für die Güte des Endproduktes.
  • Es wurde ferner auch schon vorgeschlagen, Gerbstoffe im Leder dadurch zu fixieren, daß man in üblicher Weise vorgegerbtes Leder mit Lösungen von Eiweißspaltprodukten mit einem Abbaugrad von etwa 3o%, beispielsweise im Wallcfaß bei gewöhnlicher Temperatur, behandelt und die mit diesen Lösungen gesättigten Leder entweder in üblicher Weise fertig zurichtet oder nachgerbt. Im ersteren Falle handelt es sich ausschließlich um eine Imprägnierung der Leder, um diese dichter und fester zu machen. Eine weitere Verbesserung des Verfahrens kann dann noch dadurch erzielt werden, daß man die vorgegerbten und mit Eiweißabbauprodukten behandelten Leder einer Nachgerbung unterwirft, wobei also eine Behandlung in zwei Bädern erforderlich ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man auch im sauren Arbeitsbereich und lediglich unter Anwendung eines einzigen Bades eine Fixierung von Gerbstoff und Festigung des Leders in in üblicher Weise vorbehandeltem Leder erzielen kann, wenn man das Leder mit einem sauren Gemisch konzentrierter Lösungen von Eiweißspaltprodukten mit einem Abbaugrad von etwa 30% und Gerbstofflösungen behandelt.
  • Derartige konzentrierte Lösungen von Eiweißabbauprodukten und Gerbstoffen stellen in jedem Mischungsverhältnis klare Mischprodukte dar, deren p,i-Wert im sauren Bereich zweckmäßig von etwa q. bis 5 gehalten wird. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, zu diesen Gerbstoffeiweißmischungen noch netzende Stoffe zuzugeben, beispielsweise hochsulfonierte öle, synthetische Gerbstoffe usw. Die bei Durchführung des Verfahrens angewandten Eiweißabbauprödukte können in üblicher Weise erhalten werden, z. B. durch Behandlung von Eiweißstoffen, wie Leim oder Blutalbumin mit Säuren oder Alkalien USW.
  • fahrens Bei -Durchführung werden gegenüber des vorliegenden dem bisher Ver- Bt°-1 kannten folgende Vorteile erzielt: i. Infolge der Anwendung von konzentrierten Lösungen von Eiweißabbauprodukten und Gerbstoffen ist es möglich, im sauren PH-Bereich zu arbeiten. Es werden infolgedessen alle die Nachteile vermieden, die mit Anwendung des in alkalischer Flotte durchgeführten Einbadverfahrens verbunden sind.
  • 2. Durch Anwendung der konzentrierten Lösungen der genannten Art kann die bisher übliche getrennte Arbeitsweise, Vorbehandlung mit Eiweißlösungen und darauffolgendes Nachgerben, in einen einzigen Arbeitsgang zusammengezogen werden.
  • 3. Infolge der gleichzeitigen Einwirkungsmöglichkeit von Eiweißabbauprodukten einerseits und Gerbstoffen andererseits in löslicher Form findet ein leichteres und infolgedessen tieferes Eindringen der Zusatzstoffe statt, als dies bei der bisherigen zwcibadigen Arbeitsweise möglich. war.
  • q.. Durch den Wegfall des zweiten Arbeitsganges und die dadurch bedingte erhebliche Kürzung der Wallcdauer werden die Leder weniger beansprucht, was in verbesserten Eigenschaften des Leders zum Ausdruck kommt.
  • 5. Durch das einbadige Verfahren bzw. durch die gleichzeitige Anwesenheit von Eiweißabbauprodukten und Gerbstofflösungen findet eine bedeutend gleichmäßigere Fixierung der Gerbstoffe im Leder statt, was durch. Verminderung des Auswaschverlustes zum Ausdruck kommt. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Rendements sowie eine wesentliche Verbesserung des Griffes, was durch Versuche in der Praxis einwandfrei festgestellt wurde.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise derart ausgeführt werden, daß die wie üblich vorgegerbten Leder in der Nachgerbung in konzentrierten Mischungen von gebräuchlichen Gerbextrakten und sauren Lösungen abgebauter Eiweißverbindungen, welche auf eine Konzentration von .mindestens 2o° B6 eingestellt sind, behandelt werden. Die Einstellung sowie die Temperatur dieser Mischungen richtet sich nach dem Rendement, das man erzielen will. Das Mischungsverhältnis von Eiweiß und Gerbstoff kann bis i : i getrieben werden, doch genügt in den meisten Fällen ein Zusatz von 250!o an Eiweißabbauprodukten. Die Leder werden so lange gewalkt, bis die Ehveiß-Gerbstoff-Mischung vollständig aufgenommen ist. Dann werden sie ,bewässert, ausgestoßen, getrocknet und y`,&@;e üblich weiterverarbeitet.
  • ;°,,,pie illä,chfolgenden Beispiele sollen die Anehc@ung des Verfahrens zeigen, ohne dieses ' j(">tiöch in irgendeiner Weise zu beschränken: Beispiel i i 6 kg trockene, bereits vorgegerbte Gewichtsspalte werden zunächst auf beiden Seiten mit kaltem Wasser eingebürstet, dann etwa i/;; Stunde im Walkfaß gewalkt, bis sie ganz gleichmäßig durchfeuchtet sind. Hierauf werden sie nachgegerbt in einer sauren Brühe, bestehend aus 5kg Quebrachoextrakt (3o0;-*o) und 1,5 kg Eiweißlösung (5o o/o ), welche durch Behandlung von tierischem Leim mit Säure gewonnen wurde und einen Abbaugrad von etwa 3001ö aufweist. Die Einstellung der Brühe beträgt 2o° B6, die Temperatur ungefähr 20°. Die Brühe ist in etwa 2 Stunden aufgenommen; die Leder werden dann 2 Stunden in Wasser gelegt, getrocknet und wie üblich weiterverarbeitet. Beispiel e 5o kg vorgegerbte, abgepreßte Leder werden zunächst im Heißluftfaß etwas vorgewärmt, bis sie gleichmäßig durchwärmt sind. Hierauf werden sie nachgegerbt in einer sauren Brühe, bestehend aus 8 kg eines üblichen Nachgerbeextraktes und 2 kg einer 35%igen wie im Beispiel i behandelten Eiweißlösung. Dann gibt- man noch 6o g synthetischen Gerbstoff und 1/,) kg eines- sulfonierten Öles zu. Die Einstellung des Gesamtgemisches beträgt etwa 2o° Be, Temperatur der Mischung etwa 2o°. Die Brühe ist in etwa i1/2 Stunden vom Leder aufgenommen. Hierauf werden die Leder 2 Stunden gewässert und dann wie üblich weiterbearbeitet.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCII: Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen in in üblicher Weise vorgegerbtem Leder durch Behandlung mit Auflösungen von Eiweißspaltprodukten, die einen Abbaugrad von etwa 30% aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder im Einbadverfahren mit einem Gemisch konzentrierter Lösungen solcher Eiweißabbauprodukte -und konzentrierter Gerbstofflösungen mit oder ohne Zusatz von synthetischen Gerbstoffen und Netzmitteln, wie sulfonierten Ölen und Fetten, im sauren PH-Bereich behandelt wird.
DEC49543D 1934-08-14 1934-08-14 Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen im Leder Expired DE685744C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1040174B (de) * 1955-03-04 1958-10-02 Elektrochemische Fabrik Kempen Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln
DE1040175B (de) * 1955-07-23 1958-10-02 Elektrochemische Fabrik Kempen Herstellung von Unterleder

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1040174B (de) * 1955-03-04 1958-10-02 Elektrochemische Fabrik Kempen Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln
DE1040175B (de) * 1955-07-23 1958-10-02 Elektrochemische Fabrik Kempen Herstellung von Unterleder

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