DE680518C - Verfahren zum Gewinnen von Metallen, wie Blei, Silber oder Quecksilber, aus Erzen und anderen Rohstoffen, die Metallsulfide oder freies Metall enthalten - Google Patents

Verfahren zum Gewinnen von Metallen, wie Blei, Silber oder Quecksilber, aus Erzen und anderen Rohstoffen, die Metallsulfide oder freies Metall enthalten

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DE680518C
DE680518C DEN40874D DEN0040874D DE680518C DE 680518 C DE680518 C DE 680518C DE N40874 D DEN40874 D DE N40874D DE N0040874 D DEN0040874 D DE N0040874D DE 680518 C DE680518 C DE 680518C
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DE
Germany
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lead
ores
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metal
silver
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Expired
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DEN40874D
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Inventor
Dipl-Ing John Pande
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NORSK RAFFINERINGSVERK AS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B3/00Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
    • C22B3/04Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes by leaching
    • C22B3/06Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes by leaching in inorganic acid solutions, e.g. with acids generated in situ; in inorganic salt solutions other than ammonium salt solutions
    • C22B3/065Nitric acids or salts thereof
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
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Description

  • Verfahren zum Gewinnen von Metallen, wie Blei, Silber oder Quecksilber, aus Erzen und anderen Rohstoffen, die Metallsulfide oder freies Metall enthalten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen von Metallen, wie Blei, Silber, Quecksilber, deren Chloride in kaltem Wasser unlöslich oder schwer löslich sind, aus Erzen oder anderen Rohstoffen, in denen die genannten Metalle als Sulfide oder in metallischem Zustande enthalten sind, durch Auslaugen mit einer oxydierenden Metallsalzlösung, deren negatives Radikal leicht lösliche Verbindungen eingeht mit dem Metall oder den Metallen, welche man in Lösung bringen will.
  • Ferrinitrat- und Ferriacetatlösungen haben sich als besonders gute Auslaugungsmittel erwiesen.
  • Mit Zuhilfenahme von Auslaugungsmitteln von obengenannter Art ist es nicht nur möglich, die Auflösung des Gehaltes der Rohstoffe an Blei, Silber, Quecksilber usw. (als Sulfid oder freies Metall) zu bewerkstelligen, sondern auch eine auswählende Auflösung dieser Metalle auszuführen in der Art und Weise, daß Metalle, deren Sulfide eine hohe Bildungswärme besitzen, ungelöst im Rückstand verbleiben.
  • Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Verarbeitung von komplexen Zinkbleierzen. Behandelt man z. B. ein solches Erz mit kalter, verdünnter Ferrinitratlösung, so erhält man praktisch das ganze Blei in Lösung, während nur Spuren von Zink aufgelöst werden. Die Erfindung kann auch bei einer großen Anzahl anderer Sulfidgemenge mit Vorteil benutzt werden.
  • Ferrisalze sind schon zum Auslaugen von sulfidischen Bleierzen vorgeschlagen worden,, und zwar Ferrichlorid. Dies hat den \Tachteil, daß man mit heiß konzentrierten Eisenchloridlösungen arbeiten muß, da die zu gewinnenden Metalle schwer lösliche Chloride ergeben.
  • Auch ist vorgeschlagen worden, gemischte sulfidische Blei- und Zinkerze, und zwar nach dem Rösten, mit Essigsäure auszulaugen. Hierbei gehen beide Metalle zugleich in Lösung, und die Auflösung des einen Metalls vor dem anderen kommt nicht in Betracht.
  • Diesen bekannten Verfahren gegenüber hat das vorliegende den Vorteil, daß mit kalten Lösungen gearbeitet, also beträchtlich an Energie gespart werden kann, und daß z. B. bei der Behandlung von Zinkbleierzen im wesentlichen nur das Blei gelöst wird.
  • Beispiel i Die zur Anwendung kommende Mischung von Zn S und Pb S war in Form von komplexem Zinkbleierz mit einem Gehalt von 19,5 3 % Pb und 15,78'/, Zn vorhanden. Das fein gemahlene Erz wurde unter Rührung mit einer kalten, verdünnten, neutralen, wäßrigen Lösung mit a16 g krystallisiertem Ferrinitrat im Liter behandelt, entsprechend 30 g Fe je Liter. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit schlug die Farbe der Lauge von braun in hellgrün um. Dieses war das äußere Kennzeichen dafür, daß sämtliches Ferrieisen in der Lösung in Ferroeisen umgewandelt war. Eine quantitative chemische Analyse zeigte, daß eine Menge Blei in Lösung gegangen war, die praktisch folgender Reaktionsgleichung entsprach 'a Fe (N O3)3 -E- Pb S = Pb (N O3)#x 2 Fe (N O3)2 -1- S. (i) Zu Beginn war Schwefel, solange die Lauge Ferrieisen enthielt, kolloidal, fiel aber bei beendeter Reaktion (Farbenumschlag in grün) in gut filtrierbarem Zustande aus. Von Zink waren nur Spuren in Lösung gegangen. Die Lösung wurde filtriert und das Filtrat auf Blei verarbeitet.
  • Beispiel Eine verdünnte Ferrinitratlösung wurde unter Anwendung des Gegenstromprinzips durch mehrere Schichten von Komplexerz (von der in Beispiel i angegebenen Art) im Kreislauf gehalten. Aus der Laugerei gelangte die Ferrinitratlösung durch eine Filtrieranlage in einen Elektrolysierbottich mit Bleikathoden und Graphitanoden. Man kann sowohl mit als auch ohne Diaphragtna arbeiten.
  • In der Laugerei wurde die Lösung durch die Mitwirkung des Erzes vollständig zu Ferronitrat reduziert und besaß somit beim Eintritt in die Zelle immer einen konstanten Bleigehalt. Infolgedessen war Ferronitrat stets im Überschuß in der Zelle zugegen. An der Anode wurde vom Ferronitrat eine kräftige Depolarisation bewerkstelligt. Blei fiel in krystallinischem Zustand aus. Die Reaktion in der Zelle kann folgendermaßen veranschaulicht werden: Elektrische Energie + Pb (N O3)2 -f- z Fe (N O3)2 = Pb + z Fe (N O3)3. (i i) Die Voraussetzung hierfür ist, daß man für mäßige Stromdichten und guten Laugenumlauf sorgt. Werden die Reaktionsgleichungen i und i i addiert, so erhält man Elektrische Energie + Pb S = Pb + S. Das Erz, wird so lange der umlaufenden Lösung ausgesetzt, bis es den erwünschten schwachen Gehalt an Blei oder praktisch genommen, bis der Bleigehalt den Wert Null erreicht hat.
  • Die zweckmäßige Wahl von Temperatur und Metallsalzkonzentration der Lösung nebst der Verwendung eines geeigneten negativen Radikals (in diesem Falle N 03) ermöglicht es, ein Metall mit kleinerer Bildungswärme als Metallsulfid aus jeder beliebigen Mischung von anderen Metallsulfiden zu trennen. Ein großer Vorteil besteht darin, daß die Laugerei ohne jegliche Wärmezufuhr arbeitet; die Konzentration ist für die Stärke des Oxydationsmittels und somit auch für die Auslaugungsgeschwindigkeit maßgebend.
  • Weiter beruht ein wesentlicher Vorteil darauf, daß bei der Wahl eines geeigneten negativen Radikals im Metallsalz dem Metalle, welches man zur Ausfällung bringen will, die Möglichkeit gegeben wird, als selbständiges positives Metallion und nicht als komplexes negatives Ion in Lösung zu gehen. In verdünnten Elektrolyten ist dieses voll größter Bedeutung für die Aufrechterhaltung einer möglichst hohen Metallionenkonzentration.
  • Beispiel 3 Es wurde wie in Beispiel i gearbeitet, nur mit dem Unterschied, daß anstatt des Ferrinitrats eine kalte Ferriacetatlösung angewandt wurde. In diesem Falle ging Blei als Bleiacetat in Lösung. Nur Spuren von Zink wurden in der Lösung nachgewiesen. Um eine Hydrolyse von Ferriacetat zu vermeiden; ist es empfehlenswert, eine schwach essigsaure Lösung zu verwenden.
  • In den vorhin erwähnten Beispielen arbeitet man mit kalten, schwach sauren oder neutralen Lösungen.
  • Zur Vermeidung der Hydrolyse kann es wünschenswert sein, mit schwach sauren Lösungen zu arbeiten, aber die saure Reaktion muß dann durch Zufügen kleiner Mengen einer schwachen Säure bewerkstelligt werden. Von großer Bedeutung ist es auch, daß man bei niedriger Temperatur und mit kleinem Salzgehalt arbeitet, denn dadurch wird die Auflösung von Metallsulfiden mit höherer Bildungswärme vermieden (Beispiel z, a, und 3).
  • Die vorhergehende Beschreibung setzt voraus, daß die beschriebenen Lösungen für das auswählende Auslaugen von Mischungen mehrerer Metallsulfide benutzt werden.
  • Die Erfindung umfaßt aber auch die Anwendung der Lösungen für solche Rohstoffe, die nur ein Metall als Sulfid (oder als freies Metall) enthalten.
  • Beispiel q.
  • Ein Quecksilbererz, das neben Quecksilbersulfid auch metallisches Quecksilber enthält, wird mit einer Ferrinitratlösung ausgelaugt. Bei dieser Behandlung wird sowohl das metallische Quecksilber als auch der Quecksilbergehalt des Sulfids vollständig gelöst.
  • Beispiel s Ein norwegisches, gediegenes Silber enthaltendes Erz' wird wie in Beispiel 4 beschrieben behandelt. Silber wird vollständig gelöst. Es wird aus der Lösung elektrolytisch gefällt. Die entstehende Lösung wird behandelt wie in Beispiel a beschrieben.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zum Gewinnen von Metallen, wie Blei, Silber, Quecksilber, deren Chloride in kaltem Wasser unlöslich oder schwer löslich sind, aus Erzen oder anderen Rohstoffen, in denen die genannten Metalle als Sulfide oder in metallischem Zustande enthalten sind, durch Auslaugen mit Ferrisalzlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff mit der verdünnten wäßrigen, vorzugsweise neutralen Lösung eines Eisenoxydsalzes, z. B. Eisenoxydnitrat oder Eisenoxydacetat, dessen negatives Radikal imstande ist, mit dem zu gewinnenden Metall ein in kaltem Wasser leicht lösliches Salz zu bilden, ausgelaugt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z zur selektiven Scheidung von Blei und Zink in komplexen Erzen, die Sulfide von Zink und Blei nebeneinander enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man mit verdünnter, kalter Ferrisalzlösung arbeitet.
DEN40874D 1936-09-26 1937-06-24 Verfahren zum Gewinnen von Metallen, wie Blei, Silber oder Quecksilber, aus Erzen und anderen Rohstoffen, die Metallsulfide oder freies Metall enthalten Expired DE680518C (de)

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