-
Geschlossener Rührbehälter Bei geschlossenen Rührbehältern mit Flügerlrührer
und mehreren am Behälterdeckel durch Stangen befestigten Strombrechern ist es bekannt,
die Stangen mit den an ihnen sitzenden Strombrechern von außen höhenverstellbar
anzuordnen. Bekannt sind auch Bottiche mit einem umlaufenden Schaufelwerk, bei dem
die äußerste Schaufel um eine Vertikalachse drehbar und unter verschiedenen Winkeln
einstellbar ist. Bei diesen bekannten Rührwerkes ist es zwar möglich. durch passende
Verstellung der Strombrecher in der Höhenrichtung oder durch entsprechende Einstellung
der Endschaufeln des umlaufenden Schaufelwerks die Rührarbeitinnterhalb gewisser
Grenzen der Beschaffenheit der in Behandlung genommenen Stoffe anzupassen, jedoch
nur dann, wenn diese Stoffe unter sich einigermaßen ähnliche Eigenschaften aufweisen
und zu ihrer Behandlung einfache Rühr- und Mischwirkungen ausreichend sind.
-
Handelt es sich jledoch um die Behandlung von Stoffen mit sehr verschiedenen
physikalischein Eigenschaften, z. B. um die Behandlung von flüssigen, halbflüssigen,
gasförmigen oder zähen Stoffen untereinander, so reicht die Anpassungsfähigkeit
der bekannten Strombrecher und umlauf, enden Schaufieln nicht aus, um in allen Fällen
den gegebenen Verhältnissen zu entsprechen, d. h. diese verschieden artigen Stoffe
in ein und demselben Behälter so behandeln zu können, wie es ihne Eigenschaften
erfordern.
-
Die Erfindung hilft diesen Mängeln ab.
-
Im wesentlichlen besteht sie darin, daß blei geschlossenen Rührblehältern
der in Frage stehenden Bauart, d. h. bei Rührbehältern mit Flügelrührern und mehreren
von außen zu betätigenden Strombrechern, welche durch höhenverstellbare Stangen
am Deckel des Behälters befestigt sind, die die Strombrecher tragenden Stangen nicht
nur höhenverstellbar, sondern auch um ihre Vertikalachse drehbar und unter verschiedenen
Winkeln einstellbar angeordnet sind, wobei auBerdem den Stnombrechern an der einen
dieser Stangen ein anderer Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen gegeben ist
als den Strombrechern an der andenen Stange.
-
Mit einem in dieser Weise durchgebildeten Rührbehälter kann man infolge
der weitgehenden Anpassungsfähigkeit seiner wirksamen Teile an Stoffeigenschaften
der verschiedensten Art die mannigfaltigsten Rühr-und
Mischeffekte
erzielen, insbesondere in eine und demselben Rührbehälter zur Behandlung verschiedener
Stoffe schreiten, für die ihren Eigenschaften entsprechend bis - -eine entsprechende
Anzahl verschiede Rührvorrichtungen erforderlich war.
-
In der Zeichnung ist ein gemäß der Erfindung gebauter Rührbehälter
dargestellt, und zwar ist: Abb. I ein senkrechter Schnitt, Abb. 2 ein waagerechter
Schnitt durch den Behälter, Abb. 3 ein senkrechter Schnitt durch die Einstellvorrichtung
der Stnombrecher und Abb. 4 der Grundriß zu der Einstellvorrichtung gemäß Abb. 3.
-
Der Rührbehälter 11 ist mit einem dichtschließenden Deckel 12 versehen.
Zum Erhitzen oder Kühlen des zu behandelnden Gutes dient der Mantel 13, der einen
Einlaß 14 und einen Auslaß 15 für das Heiz- oder Kühlmittel besitzt.
-
In den Behälter 1 1 ragt eine Welle 17, deren unteres Ende das Rührmittel,
z. B. schaufelartig gestaltete Schlagarme I8, trägt, die in ähnlicher Weise wie
die Flügel einer Schiffsschraube radial nach außen und schräg nach oben vorspringen.
-
Die Welle 17 mit ihren Schlagarmen 18 wird in beliebiger Weise angetrieben.
Sie ist durch eine Stopfbüchse 19 auf dem Deckel 12 abgedichtet. Über dieser Stopfbüchse
ist auf der Welle I7 ein Kegelrad 20 angeordnet, welches mit einem anderen Kegelrad
21 auf der Ankerwelle eines Motors 22 in Eingriff steht. Dieser Motor kann mit einer
Geschwindigli, eitsreg, elu, ngsvorrichtung ausgerüstet sein, so daß die Umlaufzahl
des Flügelrührers innerhalb weiter Grenzen geändert werden kann.
-
Wenn das Rührwerk (vgl. Pfeil 24 in Abb 2) in Umdrehung versetzt
wird, so wird der Inhalt des Behälters mehr oder weniger in Umlauf gebracht, besonders
wenn der Inhalt aus einem flüssigen oder einem halbflüssigien Stoff von geringer
Viscosität biesteht. Eine befriedigende Durcharbeitung des Stoffes wird dabei abler
nicht erhalten. Um die Drehung des Inhalts in merklichem Umfange zu unterbinden
und eine angemessene Durchrührung des Inhalts zu erreichen, sind ablenkende Strombrecher
vorgesehen, die z. B. aus gekrümmten Schaufeln 26, 126 bestehen, welche am unteren,
Teil 27, 127 einer durch eine Stopfbüchse 28, 128 nach unten in den Behälter II
ragenden Stange angebracht sind.
-
Dier Teil 27, I27 kann die Gestalt leimes Rohres besitzen, das, wie
aus Abb. 2 hervorgeht, leicht flach zusammengedrückt ist, damit les der drehenden
Bewegung des in Behandlung befindlichen, an ihm vorbeistreichenden Stoffes in der
in Abb. 2 mit vollen Linien angedeuteten Stellung einen geringeren Widerstand entgegensetzt,
als wenn les ia einer anderen Lage, z. B. in der in Abb. 2 mit pumktierten Linien
angedeuteten Lage, sich befindet. Die ablenkenden Strombrecher 26, 126 sind an dem
Teil 27, 127 der Stange starr befestigt und laden unter einem bestimmten Neigungswinkel
radial aus. Jeder dieser Strombrecher kann z. B. aus einem abgeflachten Rohrstück
bestehen, um dem sich drehenden Gut eine breite Oberfläche zu bieten, wie aus Abb.
1 zu erkennen ist.
-
Die Strombrecher 26, 126 sind zweckmäßig in der Längsrichtung gekrümmt,
wie in Abb. 2 gezeigt, außerdem schräg nach oben gerichtet.
-
Der Stangenteil 27, I27 kaim zum Zwecke der Einstellung der Strombrecher
26, I26 in verschiedene Stellungen von außen verschoblen werden, damit auf den zu
behandelnden Stoff verschiedenartige Wirkungen ausgeübt werden können. Dies wird
in einfacher Weise dadurch erreicht, daß das obere Ende des Stangenteils 27 oberhalb
der Stopfbüchse 28 als Zahnstange 30 ausgebildet ist, die in einem Schlitz eines
Lagerstückes 31 längs verschiebbar ist, welches in leinem an der Stopfbüchse 28
befestigten Lagerbock 32 drehbar angeordnet ist. Die Zähne der Zahnstange 30 stehen
mit den Zähnen eines an dem Lagerstück 31 angebrachten und mittels eines Kurbelgriffes
36 drehbaren Zahntriebes 35 in Eingriff. Durch Drehen des Kurbelgriffes 36 wird
die Stange 27 gehoben loder gesenkt, um die Strombrecher 26 in die gewünschte Höhenlage
innerhalb des Behälters 11 überzuführen. Durch dieses Anheben oder Senken werden
die Strombrecher nicht ge dreht. Das Lagerstück 3I ist jedoch mit einem Handgriff
38 ausgestattet, der in waagerechter Richtung gedreht werden kann, um das Lagerstück
31 in seinem Lagerbock 32 zu drehen. Diese Drehbewegung wird von dem Lagerstück
auf die Stange 27 übertragen, wodurch der Strombrecher 26 mitgedreht wird. Dadurch
ist es möglich, sie unter verschiedenen Winkeln einzustellen, z. B. in die mit vollen
oder in die mit gestrichelten Linien angedeuteten Stellungen gemäß Abb. 2 zu bringen
oder noch weiter nach der Seitenwand des Behälters hinüberzuführen.
-
Um das Lagerstück 31 in einer gewünschten Stellung zu halten und
an einer zufälligen Drehung zu verhindern, kann leine geeignete Haltevorrichtung,
wie eine Klemmschraube 39 (Abb. 3), vorgesehen sein, durch deren Anziehen das Lagerstück
31 in dem Lagerbock 32 festgeklemmt wird.
-
In der gleichen Weise ist die Einstellvorrichtung für die an der
Stange 127 angeordneten
Strombrecher 126 ausgeführt. Diese Strombrecher
weisen jedoch einen anderen Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen auf als die
Strombrecher 26 der Stange 27.
-
Die zu behandelnden Stoffe können in irgendeiner geeigneten Weise
in den Behälter, z. B. durch die Rohrleitung 46, eingebracht werden und, wenn die
Blehandlung bleendet ist, durch die Rohrleitung 45 abgelassen werden.
-
Die inneren Oberflächen der Behälter teile ii und 12 und auch die
äußeren Flächen der Teile 17, I8, 26, 27, I26 und I27 können in bekannter Weise
mit einem geeigneten sanitüren, korrosionsfesten, nicht verschmutzenden Überzug,
wie Glas, Blei, blankem Stahl, Gummi o. dgl., versehen sein.