DE669550C - Process for fermentation of tobacco - Google Patents

Description

Verfahren zur Fermentation von Tabak Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Tabakfermentation durch gerichtete Gärung.Method for Fermenting Tobacco The invention relates to a method for tobacco fermentation through directional fermentation.

Sie geht von der Tatsache aus, daß drei verschiedene, genetisch aufeinanderfolgende Aromata in ein und demselben Tabakblatt zu unterscheiden sind, nämlich das Aroma des geernteten unfermentierten Blattes, das Aroma des frisch vergorenen fermentiertem Blattes und das Aroma des abgelagerten, zur Verarbeitung fertigen Blattes. Es ist also zu unterscheiden i. das primäre oder Pflanzenbukett, 2. das sekundäre oder Gärbukett, 3. das tertiäre oder Lagerbukett.It starts from the fact that three different, genetically consecutive Aromata are to be distinguished in one and the same tobacco leaf, namely the aroma of the harvested unfermented leaf, the aroma of the freshly fermented fermented one Leaf and the aroma of the seasoned leaf ready for processing. It is so to distinguish i. the primary or plant bouquet, 2. the secondary or Fermentation bouquet, 3. the tertiary or storage bouquet.

Die Verbesserung des sekundären Buketts ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Vor Jahrzehnten wurde schon die Möglichkeit ,angenommen, daß der Fermentation.svorgang des Tabaks eine Gärung sein, und vorgeschJa,gen, den Tabak mit bestimmten, in besonderer Weise gezüchteten Mikrolebewesen zu, impfen und dadurch die Gärung zu richten. Diese Vorschläge hatten jedoch keinen praktischen Erfolg, weil der Einfluß des Sauerstoffs auf den Gärungsvorgang außer acht blieb. Das gleiche gilt auch von allen seither vorgeschlagenen Neuerungen auf diesem Gebiet, z. B. von dem Vorschlag, die Fermentation in .abgeschlossenen Räumen.--oder Behältern vorzunehmen. Der in solchen Räumen .oder Behältern, wenn auch in geringer Menge vorhandene Sauerstoff reicht nach den Untersuchungen der Erfinder durchaus für das Wachstum ,aerober, d. h. die gerichtete Gärung verhindernder Mikrolebewesen hin.The improvement of the secondary bouquet is the subject of the present Invention. Decades ago it was already assumed that the fermentation process of tobacco should be a fermentation, and it is suggested that tobacco be with certain, in particular Assign, inoculate and thereby direct fermentation to cultured microorganisms. These However, proposals have not met with practical success because of the influence of oxygen did not pay attention to the fermentation process. The same has been true of everyone since then proposed innovations in this area, e.g. B. from the proposal to fermentation in .closed rooms - or containers. The one in such rooms. Or Containers, even if there is a small amount of oxygen, is sufficient according to the investigations the inventor quite for the growth, more aerobic, d. H. preventing directed fermentation Micro-organisms.

Das trifft auch auf die bekannte Fermentation von Tabak in gepreßte@n Ballen zu. Die in diesen gepreßten Ballen vorhandene Sauerstoffmenge reicht ebenfalls erfahrungsgemäß hin, um aerobe Mikrolebewesen zum Wachsen zu bringen, was an dem hierbei häufig beobachteten Verbrennen des Tabaks und an der Schimmelbildung im Innern der Ballen erkennbar ist.This also applies to the well-known fermentation of tobacco in pressed @ n Bales closed. The amount of oxygen present in these pressed bales is also sufficient experience has shown that to make aerobic micro-organisms grow, what about the frequently observed burning of tobacco and mold formation in the Inside the bale can be seen.

Das bekannte Verfahren, den Tabakineiner Wasserstoffatmosphäre zu behandeln, bezweckt lediglich eine chemische Beeinflussung durch Erhöhung der W.asserstoffionenkonzen: tration, bezieht sich ,aber nicht auf eine Gärung des Tabaks -unter dem Einfluß von Mikrolebewesen.The known method of adding tobacco to a hydrogen atmosphere treat, only aims at a chemical influence by increasing the hydrogen ion concentration: tration, refers but not to fermentation of tobacco under the influence of micro-organisms.

Alle bisherigen wirklichen Fermentationsverfahren des Tabaks sind bei der Anwesenheit von Sauerstoff durch das Auftreten einer mehr .oder minder intensiven Oxydation als Begleiterscheinung gekennzeichnet, Darum treten bei ihnen allen ;neben den Verlusten durch Verderbnis (Schimmel, Muffigwerden, Verbrennen )erhebliche Mineralverluste auf, die sich in einer Gewichtsabnahme bis zu i 8 % zeigen.All previous real fermentation processes of tobacco are in the presence of oxygen by the occurrence of a more or less intense one Oxidation marked as a concomitant phenomenon, therefore step with them all; beside losses through spoilage (mold, musty, burning) considerable mineral losses which show up in a weight loss of up to i 8%.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Tabak unter völligem Ausschluß jeglichen Sauerstoffs zu fermentieren. Dadurch entfallen sowohl die Verluste durch Verderb des Materials als auch die Gewichtsverhiste durch Oxydation des Rohstoffs.The essence of the present invention consists in the tobacco under to ferment in the absence of any oxygen. This eliminates both the losses through Spoilage of the material as well as the weight loss by oxidation of the raw material.

In weiterer Ausführung des Verfahrens kann man den Tabak vor der Fermentierung # bekannter Weise mit geeigneten Bakterien, d# bei Sauerstoffmangel zu wachsen vermagei` insbesondere mit aus Edeltabaken gezüchtetL4 Bakterien, oder auch mit Hefen impfen. Hierdurch kann das Bukett des Tabaks in gewünschter Weise beeinflußt werden.In further execution of the process one can the tobacco before the fermentation # known way with suitable bacteria, d # able to grow in a lack of oxygen especially with L4 bacteria grown from noble tobacco, or vaccinate with yeast. In this way, the bouquet of the tobacco can be influenced in the desired manner.

Man hat auch schon den Vorschlag gemacht, Tabak mit Reinkulturen von Tabakbakteren und auch mit Hefe zu fermentieren, aber immer in Gegenwart von freiem Sauerstoff. In diesem Fälle kann. wegen des Wachstums aerober. Mikrolebewesen das Bukett des Tabaks nicht in die gewünschte Richtung gebracht werden im Gegensatz zu der vorliegenden Erfindung, die dieses durch den vollständigen Ausschluß des freien Sauerstoffs erreicht. Es kommen vor allem für die, inländischen Tabake die auf ausländischen Tabaken lebenden Mikrofloren in Betracht, .aber auch Reinkulturen von Weinhefen unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die täbiaktragenden Böden .auch mit boden- bzw. landeigenen Weinhefen -besiedelt sind.The proposal has already been made to use pure cultures of tobacco To ferment tobacco bacteria and also with yeast, but always in the presence of free Oxygen. In this case it can. aerobic because of growth. Microorganisms that As opposed to the bouquet of the tobacco cannot be brought in the desired direction to the present invention, which this by the complete exclusion of the reached free oxygen. It mainly come for the, domestic tobaccos Microflora living on foreign tobacco are considered, but also pure cultures of wine yeasts taking into account the fact that the soils bearing the tarpaulin . are also colonized with local or local wine yeasts.

Es können mehrere Fermentationen nacheinander durchgeführt werden.Several fermentations can be carried out one after the other.

Gleichzeitig bedingt der Ausfall des Wachstums aerober Mikrolebewesen; wie etwa der Schimmelpilze, und somit das Unterbleiben jeder Störung der anaeroben Flora bei ihrer Tätigkeit eine Abkürzung des Fermentationsverfahrens von Monaten bei der Haufenfermentation, auf Tage bei genügendem Reichtum an Mikroflora, z. B. bei Verwendung der Eigenflora.At the same time, the failure of the growth of aerobic micro-organisms causes; such as the mold, and thus the omission of any disturbance of the anaerobic Flora shortened the fermentation process of months in her work in heap fermentation, for days with sufficient abundance of microflora, e.g. B. when using your own flora.

Darüber hinaus gewährleistet das @erfindungsgemäße Verfahren ein vollkommen gleiches Bukett für den gesamten Tabak.In addition, the method according to the invention ensures a perfect same bouquet for all tobacco.

Es ergibt sich, wie bekannt ist, ;auch ein erheblicher Nikotinabbau, -der mit den, Gärungsvorgängen verbunden ist: Der Ausschluß des Sauerstoffs geschieht durch die Entfernung der atmosphärischen Luft. Diese wird entfernt durch Verdrängung, und zwar wird sie durch geeignete Gase, beispielsweise durch Kohlensäure, verdrängt, wobei es gleichgültig ist, ob diese Gasse in den Gärkasten reimgeblasen oder im. Gärkastcu erzeugt werden. Den während der Fermentation entstehenden. Gasen; die einen überdruck her-Torrufen, wird ein Entweichen ermöglicht, ohne daß der Eintritt von. Außenluft in den :asten zugelassen wird.As is known, there is also a considerable reduction in nicotine, -which is connected with the fermentation processes: the exclusion of oxygen occurs by removing the atmospheric air. This is removed by repression, and it is displaced by suitable gases, for example carbon dioxide, it does not matter whether this alley is rhymed in the fermentation box or in the. Gärkastcu are produced. Those created during fermentation. Gases; the an overpressure gate call, an escape is made possible without the entry from. Outside air is allowed in the branches.

Am Schluß der Fermentation wird die Weitergärung verhindert und ein Neuauftreten einer Gärung -dadurch ausgeschlossen, däß der rabak unter Luftzutritt bis .auf 6o bis 65° C 3rwärmt wird: Zusammenstellung der durch das erfindungsgem.ä,ße Verfahren erreichten Vorteile: i. Wegfall des Materialverlustes (Verderb, Gewichtsabnahme ), @`. Möglichkeit, die Fermentation zu lenken; r t. Verbesserung des Aromas, 4. Nikotinabbau, 5. Gleichmäßigkeit der Fermentation im Gesamtrohstoff und damit 6. Kontrollierbarkeit des Gesamtfermentationsvorgangs durch Kontrolle nur einer Stelle, 7. Abkürzung der Ferm.entationsdaner. Beispiel zur Ausführung des Verfahrens Es werden Kästen verwandt; die aus Itiftundurchlässigem Material, z. B. Metall; bestehen. Diese Kästen. haben zweckmäßig eine solche Größe, daß sie etwa Zoo bis 225 kg eingestampften Tabak fassen: Die Kästen haben zweckmäßig am oberen Randeine Rille, die mit Flüssigkeit gefüllt wird und in. die der Deckel mit seinem Rande hineinpaßt. Unmittelbar über dem Boden befindet- sich ein Hahn, ebenso im Deckel. Soll der Tabak in seiner eigeneg ,anaeroben Flora fermentiert werden, so wird der Kasten mit CO_, beispielsweise durch den :unteren Hahn gefüllt. Dann wird, während langsam CO. einströmt, der Tabakeingelegt und von Zeit zu Zeit festgedrückt bzw. eingetreten. Schließlich wird der Deckel ;aufgelegt, Wasser oder Glycerin in die Rille gefüllt, am oberen Hahn festgestellt, wann nur noch reines CO2 ausströmt, der Kästen also von atmosphärischer Luft frei ist; und es werden beide Hähne geschlossen und der Kohlensäurestrom natürlich gleichfalls abgestellt. Es können auch fertige Ballen eingelegt werden. Wird die PH-Kontrolle üi diesem Kasten gewünscht, so wird vor Schließen des Kastens -eine geeignete Elektrode und in der Nähe eine Kalom@elelektrode im Tabak versenkt und durch isolierte Drähte 'mit -einem geeigneten. Ionometer verbunden. Vor dem endgültigen Schließen wird der PH-Wert, der bei urfermentiertem deutschem Tabak zwischen 6 und 7 liegt, gemessen. Die geschlossenen Kästen werden min meinen Raumgestellt, der auf eine für das Wachstum der ,gewünschten Flora geeignete Temperatur gebracht und konstant gehalten ist Bereits nach 24 Stunden wird man, an den Bewegungen des PH, die am Ionometer festgestellt werden, das Besinnen der Gärung wahrnehmen können. Nach etwa 6 Tagen ist im allgemeinen ein PH-Wert von etwa 5 erreicht und damit die Fermentation beendet. Der Kasten wird geöffnet, der Tabak herausgenommen und etwa für z o Minuten durch einen Raum mit einer Temperatur von etwa 6o bis 65° C geführt. Der Tabak wird in üblicher Weise in Ballen gepackt und, wie üblich, ;aufbewahrt.At the end of the fermentation, further fermentation is prevented and a new fermentation is excluded by the fact that the rabak is warmed up to 6o to 65 ° C with the admission of air: Summary of the advantages achieved by the method according to the invention: i. Elimination of material loss (spoilage, weight loss), @ `. Possibility of directing fermentation; r t. Improvement of the aroma, 4. Nicotine breakdown, 5. Uniformity of fermentation in the entire raw material and thus 6. controllability of the entire fermentation process by checking only one point, 7. Abbreviation of the fermentation daner. Example for carrying out the method Boxes are used; made of non-permeable material, e.g. B. Metal; exist. These boxes. suitably have such a size that they hold about zoo to 225 kg of crushed tobacco: the boxes suitably have a groove on the upper edge which is filled with liquid and into which the lid fits with its edge. Immediately above the floor there is a tap, also in the lid. If the tobacco is to be fermented in its own anaerobic flora, the box is filled with CO_, for example through the: lower tap. Then, while slowly CO. flows in, the tobacco is inserted and pressed down or entered from time to time. Finally, the lid is put on, water or glycerine is poured into the groove, and the upper tap is used to determine when only pure CO2 is flowing out, i.e. when the box is free of atmospheric air; and both taps are closed and, of course, the flow of carbonic acid is also turned off. Finished bales can also be inserted. If the pH control is desired in this box, then before closing the box - a suitable electrode and a caloma electrode nearby - is sunk into the tobacco and connected to a suitable one through insulated wires. Ionometer connected. Before the final closing, the pH value, which is between 6 and 7 for urfermented German tobacco, is measured. The closed boxes are placed in my room, which is brought to a temperature suitable for the growth of the desired flora and kept constant . After about 6 days, a pH value of about 5 is generally reached and the fermentation is ended. The box is opened, the tobacco is removed and passed through a room with a temperature of about 60 to 65 ° C for about ten minutes. The tobacco is packed in bales in the usual way and, as usual, stored.

Bei Impfung mit fremder Flora ioder bei Zugabe fremder Mikroiorganismen, wie etwa, geeigneter Weinhefen, wird die Dauer d@ Fermentation meist etwas verlängert, weil die Entwicklung eine langsamere ist. Die Verlangsamung wird verursacht durch die Verringerung der Zahl der zur Fermentierung im Anfang ,auf dem Tabak vorhandenen Lebewesen.When vaccinating with foreign flora or when adding foreign micro-organisms, like, for example, suitable wine yeast, the duration of the fermentation is usually somewhat lengthened, because the development is slower. The slowdown is caused by reducing the number of those present on the tobacco for fermentation in the beginning Creature.

Claims (6)

PATRNTANSPRÜCIIR: i. Verfahren zur Fermentation von Tabak, dadurch gekennzeichnet, daß die Fermentatiion unter Ausschluß jeglichen freien Sauerstoffs durchgeführt wird. PATENT CLAIM: i. Process for fermenting tobacco, thereby characterized in that the fermentation with the exclusion of any free oxygen is carried out. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak vor der Fermentation. mit geeigneten Mikrolebewesen, die bei Sauerstoffmangel zu wachsen vermögen, insbesondere mit von Edeltabaken gezüchteten Mikrolebewesen, geimpft wird. 2. The method according to claim i, characterized in that the Tobacco before fermentation. with suitable micro-organisms that are exposed to a lack of oxygen are able to grow, especially with micro-organisms bred from noble tobacco, is vaccinated. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak mit anaeroben Hefen geimpft wird. 3. The method according to claim i, characterized in that the tobacco vaccinated with anaerobic yeasts. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am Schluß der Fermentation unter Luftzutritt zum Tabak seine Temperatur auf 6o bis 65° C erhöht wird. 4. The method according to claim i, characterized in that that at the end of the fermentation with air admission to the tobacco its temperature 6o to 65 ° C is increased. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d.aß die sauerstoffhaltige Luft .aus den Fermentationskästen durch Kohlensäure verdrängt wird, und zwar entw eder durch Einblasen oder durch Erzeugung im Fermentationskasten. 5. The method according to claim i, characterized in that The oxygen-containing air was displaced from the fermentation boxes by carbon dioxide is, either by blowing in or by generation in the fermentation box. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Fermentationskästen geeignete Vorrichtungen getroffen werden (etwa durch Anbringen von Gärröhren), die den überschüssigen Gasen den. Austritt aus den Kästen erlauben,ohne der Außenluft einen Zutritt zu gestatten.6. The method according to claim i, characterized in that the fermentation boxes suitable devices are taken (for example by attaching fermentation pipes), the the excess gases. Allow exit from the boxes without the outside air to allow access.