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Elektrische Sicherungseinrichtung für große Stromstärken Zusatz zurrt
Patent 666 262 Die Erfindung bildet eine weitere Ausbildung der elektrischen Sicherungseinrichtung
für große Stromstärken nach Patent 666 267- Bei dieser Sicherungseinrichtung
wird die Trennstelle von einer zusätzlichen Heizeinrichtung beeinflußt; die aus
einer offenen Kapsel besteht, die mit einer einen Zünddraht umgebenden, bei der
Entzündung durch diesen eine starke Hitze entwickelnden Zündmasse - gefüllt ist.
Wesentlich ist dabei, daß die Kapsel mit Teilen der Sicherungseinrichtung zu einer
baulichen Einheit derart vereinigt ist, daß die .Kapselöffnung an Teilen der Sicherungseinrichtung
anliegt.
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Obwohl bei dieser Sicherungseinrichtung die Abschaltung in einer zufriedenstellenden
Weise erfolgte und durch entsprechende Wahl der zündfähigen Masse auf eine bestimmte
Schaltzeit bemessen werden konnte, so bestand doch der praktische Nachteil, daß
die bei der Entzündung der Masse auftretende Flamme und Gasentwicklung störend wirkten.
Dieser Mangel trat besonders stark in Erscheinung, wo man mit Rücksicht auf sehr
kurze Abschaltzeiten die Zündmasse so wählen mußte, daß plötzlich eine hohe Temperatur
entwickelt wurde, die mit einer entsprechend erhöhten Flammenbildung und Gasentwicklung
verbunden war.
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Nach der Erfindung wird dieser Mangel dadurch behoben, daß die mit
der Zündmasse gefüllte und den Zünddraht aufnehmende Kapsel als druckfester und
gasdicht abgeschlossener Hohlkörper ausgebildet ist. Praktische Versuche haben gezeigt,
daß es ohne weiteres möglich igt, die Entzündung und Wärmeentwicklung der Masse
in der oder den Kapseln durchzuführen, ohne daß die Kapsel durch die Temperatur
und durch den notwendigerweise auftretenden hohen Druck zerstört wird.
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Die Abschaltung der Sicherung erfolgt dem-. gemäß ohne irgendwelche
außen in Erscheinung tretende Lichtwirkung und Gasentwicklung.
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Bei der Ausbildung der Zündkapsel als druckfester und gasdicht verschlossener
Hohlkörper besteht jedoch in erhöhtem Maße die Gefahr, daß der Zündstromkreis geschlossen
bleibt, indem der schmelzflüssig werdende Zünddraht eine leitende Brücke zwischen
den Zuführungen bildet. Im Falle einer nicht druckfesten Ausbildung der Kapsel besteht
diese Gefahr praktisch nicht, weil bei der explosionsartigen Entzündung der Masse
der gesamte Kapselinhalt ausgeschleudert wird.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, den
Zündstromkreis so zu führen bzw. mit solchen Mitteln auszustatten, daß beim Abschalten
der Sicherung der Zündstromkreis gleichzeitig unterbrochen wird. Hierfür stehen
zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenigstens
einen der Zuführungsdrähte des Zündstromkreises außen an der Durchführungsstelle
der Zündkapsel festzulöten und durch
eine Feder zu belasten: Durch
die entwickelte Hitze schmilzt die Lötstelle, so däß die Feder den Zuführungsdraht
von der Durchführungsstelle wegreißt.
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Eine zweite vorteilhafte Möglichkeit für äie Unterbrechung des Zündstromkeises
bestellt: bei Sicherungen mit ablösbarem Sicherungsteil darin, daß letzterer gegebenenfalls
unter Vermittlung von Hilfskontakten gleichzeitig wenigstens eine der Zuführungsleitungen
des Zündstromkreises unterbricht.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in den Abb: i bis
q in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Die mit der Speisequelle, z. B. dem Transformator, in Verbindung stehende
Zuführung i der Sicherungsanordnung ist über die Brücke 2 mit der an den Verbraucher,
z. B. ein Maschennetz, angeschlossenen Zuführung 3 verbünden. Die Brücke 2 ist mit
den Zuführungen i und 3 an den Stellen q: und 5 durch Lot verbunden.
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An den winkligen Abbiegungen der Zuführungen i und 3, und zwar in
unmittelbarer Nähe der Lötstellen q. und 5 sind Kapseln 6 befestigt, welche die
entzündbare Masse enthalten und als druckfeste und gasdicht verschlossene Hohlkörper
ausgebildet sind. In . jeder der Kapseln 6 liegt ein Zünddraht 7; dessen eines Ende
über den Draht 8 an die Kapselwandung bzw. an die Zuführung i oder 3 angeschlossen
ist, während das andere Ende über den Draht g an den isoliert in der Kapselwandung
gelagerten Durchführungsstift io angeschlossen ist. An dem äußeren Ende dieses Stiftes
ist bei ii die zurr Gegenpol der Stromquelle führende Leitung 12 angelötet. Die
Leitung z2 steht unter der Spannung einer Feder 13, welche die Lötstelle ii belastet.
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Bei der Entzündung der in den Kapseln 6 enthaltenen Masse wird eine
große Hitze entwickelt; die an die Lötstellen q. und 5 geleitet wird, so daß die
Strombrücke 2 abfällt. Die Hitze in den Kapseln 6 bewirkt gleichzeitig ein Schmelzen
der Lötstelle ii, so daß die Federn 13 die Zuführungsdrähte 12 von dem Durchführungsstift
entfernen und dadurch den Zündstromkreis zuverlässig unterbrechen.
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Abweichend von der Darstellung in Abb. i könnten die beiden Kapseln
6 auch an der Strombrücke 2 befestigt werden (Abb. 3). Die Wirkungsweise bliebe
dabei unverändert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.2 sind die Kapseln 6 in der gleichen
Weise an den Zuführungen i und 3 befestigt wie bei Abb. _. Auch der einseitige Anschluß
des Zünddrahtes 7 über den Draht 8 an die Kapselwandung bzw. die Stromzuführungen
i und 3 ist der gleiche. Abweichend von der Ausführung nach Abb. _ sind die isoliert
durch die Kapselwandung hindurchgeführten Drähte g mit dem Kontaktpol 1q. verbunden,
der über die Hilfskontaktbrücke 15 mit dem zweiten Pol 16 verbunden _feie '#ist,
Hilfskontaktbrücke an welchen sich die 15 Leitung ist mittels 12 des anschließt.
Isolierstücks 17 an der Strombrücke 2 befestigt.
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Die Unterbrechung des Zündstromkreises erfolgt hierbei im gleichen
Augenblick wie die Unterbrechung des Hauptstromkreises, nämlich beim Abfallen der
Strombrücke ?-
Nach Abb. 3 sind die Kapseln 6 an der Strombrücke 2 befestigt,
wobei die Drähte 8 des Zünddrahtes 7 wiederum mit dem Kapselgehäuse und somit mit
der Strombrücke 2 verbunden sind. Die Drähte g sind isoliert durch die Kapselwandung
bindurchführt. Auch hierbei erolgt die Unterbrechung des Zündstromkreises im gleichen
Augenblick wie die Unterbrechung des Hauptstroms.
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Bei sämtlichen dargestellten Ausführungen und insbesondere in all
den Fällen, wo die Strombrücke 2 als Träger der Kapseln dient oder als Unterbrecher
des Zündstromkreises wirkt, -empfiehlt es. sich, die Brücke nicht frei abfallen
zu lassen, sondern sie abklappbar anzuordnen. Eine Ausführungsmöglichkeit ist in
Abb. q. gezeigt, wobei die Brücke 2 mittels der Hebel 18 bei i9 angelenkt ist. Zur
Beschleunigung der Klappbewegung der Strombrücke ? kann der Hebel 18 unter Wirkung
einer Feder stehen.