DE666987C - Zahnreinigungsmittel - Google Patents

Description

• Zahnreinigungsmittel Zahnpasten und Zahnpulver enthalten als mechanische Reinigungsmittel bzw. Füllstoffe meistens gepulverte Mineralstoffe oder Salze, wie Schlämmkreide, Calciumphosphat, Gips, Kieselsäure usw. Diese Stoffe haben den Nachteil, daß sie, teils wegen ihrer Härte, teils weil sie auch in feinst gepulvertem Zustand Kristallbruchstücke enthalten, den Zahnschmelz abnutzen.
• Es wurdegefunden, daß Kunstharzeund/oder die bei ihrer Herstellung anfallenden festen Zwischenprodukte in Pulverform sich ausgezeichnet als Zusätze für Zahnreinigungsmittel eignen. Nach ihrer Härte und infolge des Fehlens jeder Kristallecken oder -kanten sind sie als schonende und doch wirksame mechanische Reinigungsmittel in Zahnpasten und Zahnpulvern zu betrachten.
• Als brauchbare Kunstharze haben sich z. B. solche erwiesen, die durch Kondensation von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, und Phenolen bzw. Harnstoff, Thioharnstoff, Cyanamid, Dicyanamid, Guanidinoder aromatischen Aminen, oder von Aldehyden unter sich, die unter dem Einfluß von Alkali vor sich geht, oder von Aldehyden mit Naphthalin in Gegenwart von Schwefelsäure oder von mehrwertigen Alkoholen und aromatischen Carbonsäuren, beispielsweise des Phthalsäure=Glycerin-Typs, erhalten werden. Ferner kommen in Frage Polyvinylverbindungen, z. B. Mischpolymerisate aus Vinylchlorid einerseits und Vinyl-bzw. Akrylester andererseits oder Polystyrolprodukte. Auch gehärtete Caseinprodukte haben sich als geeignet erwiesen.
• An Stelle der fertigen Kunstharze kann man auch die bei ihrer Herstellung anfallenden Zwischenprodukte, sofern sie fest sind, verwenden. Es kommen beispielsweise in Frage Zwischenerzeugnisse, die beim Herstellen von Formaldehyd - Phenolkondensationsprodukten anfallen und unter dem Namen Resite bekannt sind.
• Als besonders geeignet haben sich Kunstharze, die durch Kondensation von Formaldehydharnstoff gewonnen werden, bzw. die bei dieser Kondensation anfallenden festen Zwischenerzeugnisse erwiesen.
• Die Kunststoffe können in Form von Preßpulvern zur Anwendung kommen, oder man kann z. B. die fertigen Erzeugnisse bzw. die Verarbeitungsabfälle zu Pulver vermahlen. Die Erzeugnisse werden zweckmäßig in feinst gemahlenem und gesiebtem Zustand den Zahnpasten bzw. -pulvern zugesetzt, die die sonstigen aus kosmetischen oder hygienischen Gründen, erforderlichen Bestandteile enthalten.
• Die Zusätze können in verschiedenen Mengenverhältnissen je nach_ den Anfordqrungen, die an das Zahnreinigungsmittel. stellt werden, zugesetzt werden. So hat s@ z. B. eine Zahnpasta, die 4o bis 5o % eine§ Harnstoff - Formaldehydkondensationserzeugnisses enthält, gut bewährt.
• Die Zahnpasten nach der Erfindung können noch Zusätze, die z. B. aus medizinischhygienischen oder kosmetischen Gründen erwünscht sind, enthalten. Als solche Stoffe kommen beispielsweise Desinfektionsmittel, wie Gemische hochmolekularer Alkyldimethylbenzylammoniumchloride, zahnsteinlösende Mittel, wie phenolsulfosaure Alkalisalze, oder geschmacks- und geruchsverbessernde Substanzen, wie Pfefferminzöl, in Frage.
• Als Zahnpasten nach der Erfindung kommen z. B. die folgenden in Betracht: .

  i. Gepulvertes Harnstoff -Formalde-

  hydkondensationsprodukt........ 47 g

  Glycerin...................... 53 g

  2. Preßpulver aus einem Harnstoff-

  Formaldehydkondensationsprodukt 43 g

  Glycerin,..................... 57 g

  3. Harnstoff -Formaldehydkondensa-

  tionsprodukt ................. 32 g

  Aluminiumsilicat ............ 2o g

  Glycerin . . . . . . . . . . . . . . . . . ... 48 g

  4. Mischpolymerisat aus Vinylchlorid

  und Acrylsäuremethylester....... 45 g

  Glycerin...................... 55 g

  5. Styrolemulsionspolymerisat ...... 18 g

  Glycerin...................... 82 g

  6. Nicht nachchloriertes Polyvinyl-

  chlorid ....................... 35 g

  Glycerin......................- 65 g

  7. Kondensationsprodukt aus Form-

  aldehyd und Cyanamid .. ..... 43 g

  Triglykolamidsaures Natrium als

  zahnsteinlösender Zusatz . . . . . . . . 4 g

  Glycerin . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . 52 - g

  Ätherische Öle ................ I g

  B. Preßmischung gemäß 2 . . . . . . . . 35 g

  Triglykolamidsaures Natrium als

  zahnsteinlösender Zusatz . . . . . . . . 4 g

  Talkum ....,................. 3 g

  Glycerin.. ................. 57 g

  Ätherische Öle . . . . . . . . . . . . . . . . I g

  9. Triglykolamidsaures Natrium ... 4 g

  Aluminiumsilicat .. ..... 6 g

  Met4ylenharnstoff-Kondensatioiis-

  produkt ...................... 2o g

  Talkum .... .. ... 2o g

  N # N'-Tetramethyl-N#N'-dido-

  decyl - ß - oxypropylendialnmoni uuI-

  bromid i o °/oig . . . . . . . . . . . . . . . . 2 g

  Gummi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,2 g

  Aqua dest..................... 2o g

  Glycerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,5 g

  Ätherische Öle . . . . . . . . . . . . . . . . 1139

  Zu diesen Zahnpasten können nach Belieben noch die vorgenannten Zusatzstoffe zugefügt werden sowie auch z. B. Gummiarabikum, Karayagummi und Traganth.

Claims (2)

1. PATIENTANSL'RÜCIII:: i. Zahnreinigungsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an pulverförmigen Kunstharzen und/oder bei ihrer Herstellunganfallenden festen Zwischenprodukten,
2. 2. Zahnreinigungsmittel nachAnspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Kunstharze, die durch Kondensation von Formaldehyd-Harnstoff gewonnen werden, bzw. die im Verlauf dieser Kondensation anfallenden festenZwischenprodukteverwendet werden.