DE664304C - In zwei aufeinander senkrecht stehenden Koordinatenebenen selbsttaetig einstellbare Reibahle - Google Patents

Description

Es sind bereits Reibahlen bekannt, bei denen die quer geteilten Messer der Reibahlen in einem quer durch die Achse des Messerträgers verlaufenden Schlitz federnd geführt sind, so daß sie in der Richtung ihrer Achse beiderseits sich leicht bewegen können. Dadurch wird die, Möglichkeit geschaffen, daß die Messer sich unter dem Schnittdruck so einstellen, daß sich der Schnittdruck auf beide Schneiden gleichmäßig verteilt.

Dagegen besteht bei diesen Reibahlen an sich noch, keine Möglichkeit, beliebige Achsmittenverlagerungen bei sich drehendem oder stillstehendem Werkzeug auszugleichen. Soll z. B. die Reibahle auf einer Revolverbank benutzt werden, deren Schlittenführung ausgeschlissen ist, so daß eine nach Maß und Lage nicht bekannte Achsmittenverlagerung vorliegt, so genügt die Beweglichkeit der Messer in ihrem Messerträger auf einem Durchmesser offenbar nicht, um diesen Fehler auszugleichen.

Es sind ferner auch einstellbare Reibahlen bekannt, bei denen sich die Messer mit Hilfe eines Universalgelenks in zwei senkrecht aufeinanderstellende Ebenen einstellen können. Indes stellen sich hierbei die Reibahlenmesserschneiden schief zur Achse und erzeugen Riefen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe, bei einer Reibahle mit axial geführten, geteilten, paarig angeordneten Messern den selbsttätigen Ausgleich beliebiger Achsmittenverlagerung bei ruhendem oder sich drehendem Werkzeug zu schaffen, dadurch gelöst, daß die Einstellung in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Geradführungen erfolgt. Der Messerführungsschlitz bildet die eine Geradführung. Die andere besteht z. B. in quer zur ersten Geradführung gelegten Führungsleisten im Reibahlengrundkörper, denen eine hammerkopfartige Führung am Messerkörper entspricht. Durch die Wirkung der gekreuzten Führungen wird die selbsttätige Einstellung auf den Bohrungskreis durch den Schnittdruck auch bei beliebig gerichteter Verlagerung gesichert. Die Schneiden bleiben vermöge dieser Anordnung von Geradführungen stets p'arallel zur Arbeitsachse, und der Ausgleich des Sehnittdrucks ist auch bei beliebiger und in ihrer Richtung unbekannter Achsmittenverlagerung auf allen Durchmessern vollkommen.

Die neue Anordnung bringt insbesondere dann Vorteile, wenn Messer benutzt werden, die nicht, wie bisher üblich, in der Querrichtung, sondern in der Längsrichtung geteilt und derart nebeneinander angeordnet sind, daß die beiden Messerhälften aufeinanderliegen.

Für den Reibvorgang ist die Güte der Führung ausschlaggebend, die wiederum von dem Verhältnis der Länge der Führungsflächen zur Breite des Führungsschlitzes abhängig ist. Die Verlängerung der Führung, wie sie durch Anwendung längs geteilter Messer erzielt wird, ist bei kleinen Bohrungen besonders wichtig.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt.

Abb. ι und 2 sind schematische Darstellungen, welche die Verhältnisse bei exzentrischer Lage der Reibahle in der Bohrung veranschaulichen.

Abb. 3 und 4 zeigen um 90⁰ versetzte Längsschnitte einer erfindungsgemäß ausgestalteten Reibahle.

Im einzelnen bezeichnet in Abb. 1 und 2 das Bezugszeichen e das Maß einer gedachten Achsmittenverlagerung. Die Schneidekanten der Messer treten in diesem Fall über den Bohrungskreis hinaus und erzeugen bei sich drehendem Werkzeug eine größere Bohrung, bei stillstehendem Werkzeug eine unregelmäßige Bohrung. In beiden Fällen wird die Bohrung also ungenau.

Nach Abb. 3 und 4 erfolgt die Führung der Messer i, 2 in einem gemeinsamen Schlitz, für den der ganze Durchmesser des die Messer enthaltenden Körpers 3 voll ausgenutzt wird. Der Messerkörper 3 besitzt einen hammerkopfartigen Ansatz 4, der zwischen den Leisten 5 und 6 des Reibahlenkörpers 7 senkrecht zur Richtung des Messerführungsschlitzes geführt wird. Um den Messerkörper 3 in seiner Mittellage zu halten oder jeweils in diese zurückzuführen, können zweckmäßig auf ihn wirkende elastische Glieder, z.B. beiderseits in entsprechenden Aussparungen des Messerkörpers 3 angeordnete Druckfedern 8 angeordnet sein.

Die Durchmessereinstellung erfolgt bei der Anordnung gemäß Abb. 3 und 4 durch eine die Messerbewegung nicht mitmachende Verstelleinrichtung, z. B. eine Schraube 9 mit an der Drehung verhinderter, jedoch axial verschiebbarer Mutter 10, die in einem T-förmigen Schlitz des die Messerbewegung mitmachenden Keiles 11 eingreift. Der Kopf 12 der Schraube 9 wird z. B. zylindrisch ausgeführt und erhält eine beliebige Einteilung, z. B. nach Hundertstel Millimetern.

Die Einstellung des Abstandes der Messerschneiden erfolgt mit Hilfe von an den Messern angeordneten versetzten Schlitzen 13 und 14, in die der Keil 11 eingreift.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   In zwei axifeinander senkrecht stehenden Koordinatenebenen selbsttätig einstellbare Reibahle mit quer durch die Mittelebene gehendem Führungsschlitz und in diesem beweglichen Messern, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgleich von Achsmittenverlagerungen in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Geradführungen senkrecht zur Arbeitsachse derart erfolgt, daß der die Messer axial verschieblich führende und die Verstellvorrichtung enthaltende Teil rechtwinklig dazu im Reibahlenkörper geradlinig geführt ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen