DE661965C

DE661965C - Verfahren zur Herstellung von Waermeschutzmassen

Info

Publication number: DE661965C
Application number: DEP73369D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM POLLE
Current assignee: WILHELM POLLE
Priority date: 1936-06-17
Filing date: 1936-06-17
Publication date: 1938-07-01

Description

Verfahren zur Herstellung von Wärmeschutzmassen Es ist bereits vorgeschlagen worden, Wärmeschutzmassen aus Wasserglas und Füllstoffen in der Weise herzustellen, daß man das Gemenge zur Erzielung eines porigen Gefüges über r oo° C ierhitzt, wobei die entweichenden Wasserdämpfe das Wasserglas aufblähen. Es wurde auch schon eine Verbesserung solcher Verfahren vorgeschlagen, und zwar dadurch, daß eine Mischung aus Wasserglas und einer Kochsalzlösung verwendet wurde. Durch die Verdickung dieser Mischung entsteht eine innige Verbindung von-Wasserglas, Kochsalz und Wasser, was zur Folge hat, daß der so gebildete Körper sich gleichmäßiger beim Erhitzen aufbläht als das Wasserglas allein. Ungleich größer und gleichmäßiger aber als bei der Mischung von Wasserglas und Kochsalz ist das Aufblähen und somit auch die Wirtschaftlichkeit der Wärmeschutzmassen, wenn man gemäß der vorliegenden Erfindung alkoholische Flüssigkeiten, z. B. Spiritus, mit Wasserglas vermischt. Beim Trocknen der Masse in großer Hitze geht der Alkohol in Dampfform über und zersetzt sich, wodurch er nicht nur das an sich bekannte Aufblähen des Wasserglases allerstärkstens unterstützt, sondern auch eine Unmenge kleinster Luftbläschen bildet, welche in der neuen Wärmeschutzmasse cingeschlossen sind und derselben eine verblüffende Leichtigkeit und äußerst gute Wärmeschutzwirkung verleihen. Die neue Masse hat ein fast um die Hälfte geringeres Raumgewicht als die früher vorgeschlagene Masse der Mischung von Wasserglas und Kochsalz. Ein weiterer großer Vorteil ist der, daß die Masse gemäß der vorliegenden Erfindung sich viel besser und schneller trocknen läßt, wobei die Zersetzung des Alkohols von großem Vorteil ist. Sodann hat die in Rede stehende Wärm@eschutzmasse den nicht zu unterschätzenden Vorzug, daß man aus derselben hergestellte Formstücke, wie Steine, Platten, Kreisabschnitte, fugenlos mittels Wasserglases aneinanderkleben kann, denn wenn das Formstück auf den zu schützenden warmen Körper, z. B. auf ein Rohr mit überhitztem Dampf, gebracht ist, so bläht das zum Kleben benutzte Wasserglas sich auf, und die Fuge wird vollständig verdeckt, so daß irgendwelche Wärme durch dieselbe nicht mehr entweichen kann.
Die Herstellung der neuen Wärmeschutzmasse geht in der Weise vor sich, daß in das Wasserglas alkoholische Flüssigkeit, z. B. Spiritus, gegeben und das Ganze so lange verrührt wird, bis sich gallertartiges Wasserglas gebildet hat. An der Luft scheidet sich ein Teil des im Wasserglas und Spiritus enthaltenen Wassers aus, worauf die Masse einer starken Erhitzung in einem Trockenofen o. dgl. ausgesetzt wird. Diese Trocknung geschieht entweder in einer Form, passend für Steine, Platten oder Kreisausschnitte, oder in einem größeren Stück, aus welchem man die gewünschten Formen herausschneidet. Das Aufblähen der Masse kann noch dadurch erhöht und gleichmäßiger gemacht werden, daß man derselben beim Anmachen in bekannter Weise etwas aufgelösten Borax beimischt. Auch übliche Füllstoffe, wie Kieselgur, Glimmer, Tonerde. Kreide, Sägemehl, Holzkohle o. dgl., können beigegeben werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Wärmeschutzmassen durch Aufblähen von wasserglashaltigen Massen beim Erhitzen, dadurch gekennzeichnet. daß als Ausgangsstoff eine Mischung von Wasserglas und alkoholischen Flüssigkeiten verwendet wird.