DE660819C - Elektrischer Schalter fuer Gleich- und Wechselstrom, insbesondere fuer Hochleistungsstromkreise - Google Patents
Elektrischer Schalter fuer Gleich- und Wechselstrom, insbesondere fuer HochleistungsstromkreiseInfo
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- DE660819C DE660819C DESCH105129D DESC105129D DE660819C DE 660819 C DE660819 C DE 660819C DE SCH105129 D DESCH105129 D DE SCH105129D DE SC105129 D DESC105129 D DE SC105129D DE 660819 C DE660819 C DE 660819C
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Description
Es sind bereits elektrische Schalter für Hochleistungsstromkreise bekannt, bei welchen
das Trennen der Elektroden innerhalb einer ruhenden oder strömenden Flüssigkeit,
der sog. Schaltflüssigkeit, erfolgt.
Es sind ferner Schalter mit bei der Trennung aufeinandergleitenden Kontakten (Gleitkontakten
) bekannt, deren Kontaktflächen an ihrer Oberfläche mit Rillen versehen sind, die
zwischen den unmittelbar aneinanderliegenden vollen Kontaktflächen Zwischenräume bilden,
im Augenblick des Schaltens wird in diese Zwischenräume Schaltflüssigkeit unter Druck
zugeleitet, die kleine miteinander in Verbindung stehende Flüssigkeitsbehälter bzw. eine
durch Adhäsions- und Kapillarwirkung sich ausbreitende Flüssigkeitsschicht mit Verästelungen
bildet. Da derartige mechanisch hergestellte Rillen einen gewissen Feinheitsgrad
nicht überschreiten können, ist bei der Trennung der Kontakte ein Überspringen des
Lichtbogens an den massiven vorstehenden Metallteilen dennoch möglich, und auf den
Lichtbogen wirkt nur eine durch diese Flüssigkeitsbehälter hervorgerufene Oberflächenkühlung,
die, wie die Forschung ergeben hat, einen verhältnismäßig geringen Einfluß auf das Löschen des Lichtbogens hat, außerdem
aber deshalb in geringem Maße wirksam ist, weil das Kopfende des inneren Kontaktes
beim Trennen der Kontakte freiliegt.
Es ist auch ein elektrischer Schalter bekannt, bei dem das massive Kontaktmaterial
der einen Elektrode mit einer Anzahl mechanisch hergestellter glatter öffnungen versehen
ist, durch welche aus einem Hohlraum Ströme von Luft oder eines anderen Mittels gegen die
zweite volle Elektrode geblasen werden. Da auch hier infolge der mechanischen Herstellung
dieser Öffnungen ein bestimmter Feinheitsgrad nicht überschritten werden kann, ist ein Überspringen des vollen Lichtbogens
von den massiven Stellen des Kontaktmaterials ohne weiteres möglich, und dieser volle
Lichtbogen ist naturgemäß schwer zu entionisieren bzw. zu löschen. Die funkenlöschende
Wirkung dieses Schalters ist die, daß durch die Luftströme der Fluß der negativen
Ionen in der einen Richtung (entgegen der Strömungsrichtung der Luft o. dgl.) verhindert
wird; außerdem s'ollen durch diese Luftströme die Gase des Lichtbogens außer
Berührung mit dem Kontakt geblasen werden.
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung ein elektrischer Schalter, bei dem die
Elektroden oder deren Kontakt bildende Teile aus porösen Metallen oder Metallegierungen
bestehen, die mit einer Schaltflüssigkeit getränkt sind.
Versuche mit Elektroden aus porösen Metallen, die mit Wasser oder einer anderen
Flüssigkeit getränkt sind, haben ergeben, daß
beim öffnen des Stromkreises (versucht wurde hochgespannter Gleichstrom) ein Lichtbogen
von derart geringer Intensität entsteht, daß derselbe schon bei ganz kleinem Kontakt-·
abstand erlischt. Untersuchungen in dieser Richtung mit dem Oszillographen haben einwandfrei gezeigt, daß Kontaktstellen aus
porösem, mit Flüssigkeit vollgesaugtem Metall nur einen Bruchteil der Löschzeit ergeben
ίο wie der Vergleichsschalter mit dichten Kontakten.
Beim Erfindungsgegenstand ist die Bereitstellung von Schaltflüssigkeit zwischen den
Kontaktflächen nur eine sekundäre Begleiterscheinung. Wesentlich ist, daß poröse Metalle bei Einhaltung gewisser Vorsichtsmaßregeln
8000 bis 9000 und auch wesentlich mehr Poren auf den Quädratmillimeter aufweisen,
und diese unvergleichliche Kleinheit, Unzahl und dichte Lage der durch Tränken
mit Schaltflüssigkeit entstehenden Tümpel bewirkt, daß der Lichtbogen an seiner Basisfiäche
viele solche Tümpel einschließt. Diese Tümpel verhindern einerseits das Entstehen
eines Vollichtbogens, ermöglichen also nur die Bildung eines von einer zerrissenen Basisfläche
abgehenden Restlichtbogens, und bewirken anderseits, daß in das Innere dieses
Restlichtbogens Flüssigkeits- und Dampfteilchen hineingeschleudert werden, die außer
einer Oberflächenkühlung eine viel wirksamere Volumskühlung des Restlichtbogens
herbeiführen, so daß dieser rasch entionisiert und gelöscht wird.
Die Verwendung von porösem und mit Schaltflüssigkeit getränktem Metall stellt
wegen der vorhandenen Vielheit der Poren und Tümpel die wirkungsvollste und zugleich
einfachste Art des Intensitätsentzuges für Lichtbogen dar.
Auch das sonst während der kurzen Pause des Stromnulldurchganges auftretende Weißglühendwerden
der Kontaktspitze wird durch sehr wirksame Kühlung der Kontaktflächen
durch Schaltflüssigkeit vermieden.
In einer praktischen Ausführung der Erfindung wird die Schaltflüssigkeit vor und
während der Trennung der Elektroden einem oder beiden porös, en Elektroden bzw. Kontaktteilen
zugeführt, zweckmäßig in der Weise, daß die Schaltflüssigkeit durch die
eine hohle Elektrode den Kontaktflächen zugeführt wird und dabei in die zweite poröse
Elektrode bzw. deren Kontaktteil eintritt.
Die porösen Körper können eine beliebige
Form haben; insbesondere eignet sich die Form von Hohlkörpern und Platten. Zweckmäßig
haben die porösen Körper die Form eines vertieften Hohlkörpers und eines dazu
passenden Gegenkörpers, insbesondere eines Hohlkonus und Gegenkonus.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längsschnitt.
ι und 2 sind die beiden Elektroden und 3, 4 deren Kontakt bildende Teile, die aus porösem
Metall oder einer Metallegierung bestehen. Es eignen sich hierfür die verschiedensten
Metalle oder Metallegierungen von höherem Schmelzpunkt, z. B. Kupfer, Silber, Wolfram
o. dgl.
Es ist zweckmäßig, dem einen porösen Kontaktteil 3 die Form eines vertieften Hohlkörpers,
insbesondere eines Hohlkonus, und dem zweiten Kontaktteil 4 die Form eines dazu passenden Gegenkörpers, insbesondere
Gegenkonus, zu geben. Beide Kontaktteile 3, 4 bilden poröse Hohlkörper von geringer Wandstärke
und sind auf die hohlen Elektroden 1 bzw. 2 aufgesetzt, und zwar der Kontaktteil 3
zweckmäßig in der Weise, daß er einen Hohlraum 5 am offenen Ende der hohlen Elektrode
ι abschließt. Ein rohrförmiger Fortsatz
1' der hohlen Elektrode 1 ragt in ein die Schaltflüssigkeit aufnehmendes Gefäß 6 bis
fast zum Boden, und an dieses Gefäß ist z. B. eine Luftpumpe/ angeschlossen. Elektrode
und Gefäß sind von einem isoliermantel 8 umgeben.
Werden die Elektroden z. B. durch Anheben der Elektrode 2 voneinander getrennt,
dann wird durch das diese Bewegung ausführende nicht dargestellte Organ, z. B. durch
einen Schalthebel, schon vor dem Abheben der Elektrode 2 die Luftpumpe 7 betätigt und
dadurch der Luftraum in dem Behälter 6 unter Druck gesetzt. Die Schaltflüssigkeit
steigt im Rohr 1' hoch, füllt den Hohlraum 5 aus, dringt in den porösen Hohlkörper 3 ein
und gelangt von diesem in die Poren des Hohlkörpers 4. Gleichzeitig gelangt die
Schaltflüssigkeit durch eine öffnung 3' im Hohlkörper 3 unmittelbar zum porösen Hohlkörper
4 und dringt in diesen ein, wodurch das rasche Tränken des Hohlkörpers 4 gesichert
werden soll. Beim folgenden Trennen der Elektroden sind beide Hohlkörper 3, 4 mit
Schaltflüssigkeit genügend getränkt, um die beschriebene Wirkung herbeizuführen. Die
in der hohlen Elektrode i, 1' befindliche Flüssigkeit
fließt nach erfolgter Stromunterbrechung
und rascher Beseitigung des Überdruckes in das Gefäß 6 zurück.
Dadurch, daß kurz vor dem Öffnungsvorgang als auch während desselben Schaltflüssigkeit
durch die porösen Körper 3, 4 hindurchgepreßt wird, wird erreicht, daß der sich bildende Lichtbogen schon im ersten Stadium
der Trennung der Elektroden eine intensive Innenkühlung erfährt und damit weitgehend
entionisiert wird. Da ferner durch die Poren der porösen Körper 3, 4 selbst in sehr kurzer
Zeit Flüssigkeit schon im ersten Stadium der
Schaltbewegung zwischen die sich entfernenden Elektroden befördert wird, wird auch eine
intensive Kühlung der Kontaktflächen erzielt.
Claims (4)
1. Elektrischer Schalter für Gleich- und Wechselstrom, insbesondere für Hochleistungsstromkreise,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden oder deren Kontakt bildende Teile aus porösen Metallen
oder Metallegierungen bestehen, die mit Schaltflüssigkeit getränkt sind.
2. Schalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltflüssigkeit
vor und während der Trennung der Elektroden durch eine oder beide poröse Elektroden
bzw. Kontaktteile hindurch den Kontaktflächen zugeführt wird und im ersten Fall von der einen Elektrode in die
andere Elektrode eintritt.
3. Schalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die porösen
Elektroden oder Kontaktteile die Form eines vertieften, gegebenenfalls mit öffnung
(3') versehenen offenen Hohlkörpers (3) und eines dazu passenden Gegenkörpers (4), insbesondere eines Konus und
Gegenkonus, haben.
4. Schalter nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse
plattenartige oder hohle Kontaktteil (3 bzw. 4) einen-Hohlraum (5) der Elektrode
(1 bzw. 2) abschließt, durch dessen Füllung mit Schaltflüssigkeit der ganze
Kontaktteil rasch getränkt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT660819X | 1934-09-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE660819C true DE660819C (de) | 1938-06-03 |
Family
ID=3678411
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH105129D Expired DE660819C (de) | 1934-09-03 | 1934-09-09 | Elektrischer Schalter fuer Gleich- und Wechselstrom, insbesondere fuer Hochleistungsstromkreise |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE660819C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1107326B (de) * | 1956-08-23 | 1961-05-25 | Continental Elektro Ind Ag | Schaltstueck fuer elektrische Schalter, insbesondere fuer Druckgasschalter |
-
1934
- 1934-09-09 DE DESCH105129D patent/DE660819C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1107326B (de) * | 1956-08-23 | 1961-05-25 | Continental Elektro Ind Ag | Schaltstueck fuer elektrische Schalter, insbesondere fuer Druckgasschalter |
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