DE65689C - Verfahren und Einrichtung zum Walzen von Tafelglas - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Walzen von TafelglasInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B13/00—Rolling molten glass, i.e. where the molten glass is shaped by rolling
- C03B13/02—Rolling non-patterned sheets discontinuously
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Wenn man Glastafeln, die auf keiner oder nur auf einer Seite gewalzt sind, schleifen
will, so müssen die in der Oberfläche vorhandenen Unregelmäfsigkeiten durch den. Abschliff
beseitigt werden, bevor das Poliren stattfindet, und es sind deshalb unverhältnifsmäfsig
dicke Glastafeln nöthig. Diesem Uebelstande
wird nach vorliegendem Verfahren abgeholfen. Dasselbe besteht darin, dafs die Glastafel zunächst auf der einen Seite gewalzt
wird, dafs man sie dann zwischen zwei Platten bringt, darauf die Platten mit den
Glastafeln hebt und sie umdreht und nach Wegnahme der nun oben liegenden Platte die
andere Seite der Glastafel walzt.
Die zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Einrichtung ist auf beiliegenden Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. ι die Seitenansicht derselben,
Fig. 2 einen Längsschnitt mit theilweiser Ansicht,
Fig. 3 die Vorderansicht,
Fig. 4 die Ansicht der Vorrichtung zur Drehung der Glastafeln mittelst der Platten,
Fig. 5 die Endansicht und
Fig. 6 den senkrechten Schnitt,
Fig. 7 den waagrechten Schnitt durch die Lagerhülse für die Hohlzapfen der Platten,
Fig. 8 eine veränderte Stellung der Theile
(Fig- 7Ϊ ■
Fig. 9 die Endansicht der Platten;
Fig. 10 und 11 zeigen Einzelheiten derselben,
Fig. 12 und 13 Schnitte der Rollenführungen,
Fig. 14 und 15 obere Ansichten der Führung;
Fig. 16 zeigt die obere Ansicht einer der Platten mit theilweisem Schnitt,
Fig. 17 die Seitenansicht der Platten mit den Lagerhülsen und der Klemmvorrichtung,
Fig. 18 die Endansicht der Platten, und
Fig. ig bis 22 zeigen eine Abart der Rollenführung
;
Fig. 21 zeigt einen Schnitt nach Linie 1-1,
Fig. 19, und
Fig. 22 einen Schnitt nach Linie 2-2, Fig. 20.
Das Gestell A, an welchem eine Dampfmaschine oder eine sonstige Kraftmaschine B
angebracht ist, ist mit den auf den Schienen al
laufenden Rädern α versehen und fahrbar, doch kann es auch fest sein. Dasselbe besteht
aus einem langen Untertheil a2 mit oberen
festen Rollenführungen a3 und seitlich verschiebbaren Rollenführungen C, die sich hinten
an der Maschine befinden. Auf diesen Führungen, welche annähernd so lang wie die
Platten DD1 sind, werden die Platten beim
Walzen des Glases hin- und hergeschoben.
Die an dem Gestelltheira2 befestigten senkrechten
Ständer E sind mit offenen Lagern e versehen (Fig. 1 und 2), in welchen die
Zapfen f und die Excenter f1 der Zapfen gelagert
sind. Die Druckwalze F hat mit der Triebwelle b, Fig. 2, der Kraftmaschine B
durch die Räder b' _/2 und f Antriebsverbindung. Durch Drehung der Arme f3,
deren Stift y4 in Löcher eines zur Achse der
Druckwalze F concentrischen Bogens f6 eingeführt
werden kann, läfst sich mittelst der
Excenter f1 der Rollenzapfen f die Druckwalze
F höher oder tiefer einstellen, so dafs man die Walzenstellung verschieden dicken
Glastafeln anpassen und eine Aenderung des Walzendruckes erzielen kann. Die Zahnstangen
d der Platten D Dl greifen in die
Zahnräder/7 der Druckwalzenachse ein, und das eine Ende dieser Platten ist mit seitlichen
Vertiefungen d1 zur Aufnahme der Enden der Zahnstangen g', Fig. 2, versehen, die bei g'2
mit den Zahnstangen G in Verbindung sind, welche auf vor den Platten befestigten Führungen
as liegen.
An den senkrechten Ständern a* ist ein in
senkrechter Richtung verschiebbarer Rahmen H angeordnet, der durch Kegelschrauben A,
Fig. i, einer Welle A1 gehoben und gesenkt werden kann. Die Welle A1 ist in den Ständern
λ4 so gelagert, dafs eine Verschiebung in
der Längsrichtung mittelst eines Hebels A'2 stattfinden kann. Das Kegelrad h3 der Welle A1
greift in das Rad V2 ein, das durch die Kegelräder
b3 b* mit der Antriebswelle b der Kraftmaschine
Antriebsverbindung hat, und hat mit Welle h1 Nuth- und FedereingrifF, so dafs die
Welle A1 verschoben und bei ihrer Drehung der Rahmen H gehoben und gesenkt werden
kann. Durch ein Lagerstück A4, das an der Kraftmaschine B festsitzt, wird das Rad A3
mit dem Rad V2 immer in Eingriff gehalten.
Eine in den Ständern λ4 gelagerte Welle I
hat Nuth- und Federeingriff mit einem mit dem Ausrückhebel i', Fig. 1, versehenen Kegelrad
i, das dadurch in das Rad b3 ein- bezw. aus demselben ausgerückt werden kann. Am
anderen Ende der Welle I ist ein Zahnrad V2 mit Lagerstück i3 angebracht, das an den
Zapfen ii eines Rades i5 greift; das Ende des
Zapfens ii liegt in einem Schlitz i6 des Rahmens
H, Fig. 3. Unten am Rahmen H sind von Hülsen A6 umschlossene Zapfen A5 angeordnet,
die aus den Hülsen hervorragen (Fig. 6 bis 10), und zwischen den Hülsen Aß und den
zur Aufnahme der hohlen Halbzapfen d'2 der Platten D D1 dienenden Lagerzapfen A5 liegen
,mit Schlitzen A8 versehene verschiebbare Hülsen A7. In den Lagerplatten A10, die in
den Schlitzen A" der Hülsen A8 liegen, sind
die Excenter A11 gelagert, die am Ende des
Rahmens H auf senkrechten Wellen A12 befestigt sind, deren obere Zahnräder h13, Fig. 2,
mit einer verschiebbaren Zahnstange A14, Fig. 1,
in Eingriff stehen, wodurch die Hülsen A7 mittelst der Excenter und der Lagerplatten
nach innen und aufsen verschoben werden können.
An den Hülsen Λ6· drehbare, mit Mitnehmerzapfen A16, Fig. 3, versehene Zahnräder A15
übertragen durch Räder i* die Bewegung auf die Räder i'2 und somit auf die Welle /. Die
seitlich verschiebbaren Rollenführungen C, Fig. 12 bis 15, auf der am Gestelltheil a2 befestigten
Führung c sind mit abwärts gerichteten Zapfen c1 versehen, welche durch
gerade Schlitze c2 der Führungen c und durch Schubschlitze c3 der verschiebbaren Platten c*
hindurchgehen. Die Schubschlitze c3 sind derart winkelförmig (Fig. 14 und 15), dafs, wenn
die Platten c4 in einer Richtung verschoben werden, die Rollenführungen C durch den
Zapfen c1 nach der einen Richtung und bei Bewegungsumkehr der Platten nach der anderen
Richtung seitlich sich verschieben. Die Platten c4 sind mit abwärts gerichteten Zapfen c5, welche
durch Schlitze c6, Fig. 14, oben am Gestelltheil
a2 hindurchgehen, versehen und durch Stange c7 mit dem Hebel c8 verbunden (Fig. 1),
mittelst dessen die Rollenführungen C behufs Ermöglichung der Umdrehung der Platten DD1
auf die Seite gerückt werden können. Mitten an den Enden der Platten DD1 sind hohle
Halbzapfen angebracht, so dafs sie von den Lagerzapfen A5 des Gestelles getragen werden
können. Beide Platten sind einander gleich. Eine derselben, z. B. D1, Fig. 1, befindet sich
in Stellung am Ende des Rahmens H und die andere jD auf den festen Rollenführungen a3
vor der Druckwalze F.
Die Druckwalze F wird je nach Dicke der Glastafeln eingestellt. Nachdem die Glastafel χ
auf die vor der Druckwalze befindliche Platte gebracht ist, werden die Zapfen der Zahnstangen
gl in die Löcher d1 der Platte eingesetzt,
und die Zahnstangen d verschieben infolge Eingriffes mit der Druckwalze die
Platte in Richtung des Pfeiles 1 , wodurch die Glastafel auf einer Seite gewalzt wird. In
dieser Richtung verschiebt sich die Platte, bis sie unter die vom Rahmen H getragene Platte -D1
gelangt, indem die Zahnstangen g' und G
mit dem Rad f~ der Druckwalze in Eingriff bleiben.
Dann werden die Zahnstangen gl mittelst
des Hebels g3 ausgelöst (Fig. 2), die weitere Drehung der Druckwalze wird unterbrochen
und die Welle A1 behufs Senkens des Rahmens H und der Platte D1 verschoben, bis
letztere auf Platte D sich auflegt (Fig. 2); mittelst der Zahnstangen A14 werden dann die
Hülsen A7 auf die hohlen Halbzapfen d'2 der
zusammengelegten Platten vorgeschoben.
Hierauf werden die Platten durch Ingangsetzen der Welle A1 gehoben und gleichzeitig
die Rollenführungen C mittelst des Hebels cB
auf die Seite gerückt, um beide Platten umdrehen zu können, ohne sie zu sehr heben
zu müssen. Sind die Platten genügend gehoben, so wird die Welle A1 stillgesetzt und
die Räder Α1δ durch Ingangsetzen der Welle /
in Drehung versetzt. Die an ihnen , angebrachten Zapfen A16, Fig. 4, drehen dann die
Platten um, wobei die Platte D und die noch
nicht gewalzte Seite der Glastafel nach oben zu liegen kommt.
Hierauf werden die Platten durch Ingangsetzen der Welle h' gesenkt und gleichzeitig
mittelst des Hebels c8 die Rollenführungen C in die Ausgangsstellung geführt.
Nun werden mittelst des Ausrückhebels hu
die Hülsen W von den Hohlzapfen der Platten abgerückt und mittelst der Welle h1 die obere
Platte von der unteren abgehoben, wobei die Glastafel auf der unteren Platte zurückbleibt.
Der Zapfen der Zahnstange gl wird dann in
die Einschnitte der Platte dl eingelegt, worauf
die Druckwalze F in umgekehrter Richtung des Pfeiles i, Fig. i, verschoben und die andere
Seite der Glastafel gewalzt wird.
Die Platten D D1 können mit Hakenarmen K versehen, sein (Fig. 17 und 18), die zum Angriff
an Zapfen k1 der Gegenplatte gebracht werden können, um die Platten während der
Drehung zusammenzuhalten. Diese Haken k können durch Kniehebel k2 ks, Fig. 16, und
Hebel A:4 A:5, welche mit Federn k6 versehen
sind, verbunden werden. Das Ende der Hebel k3 steht in Richtung mit dem inneren
Ende der Hülsen h7 derart, dafs, wenn letztere die hohlen Halbzapfen d2 der Platten DD1
zusammenklemmen, die Hülsen auf die Hebel A^ wirken und die Haken k zum Angriff an die
Zapfen A:1 bringen.
Werden die Hülsen ausgelöst, so werden die Hakenarme k von den Zapfen k1 mittelst der
Hebel Ar1A:2 und der Feder /c6 abgerückt.
Statt der "Einrichtung der Rollenführung C nach Fig. 12 bis 15 kann auch nach Fig. 19
und 22 eine Platte / mit Excenter P angeordnet werden, welcher durch ein Zahnrad /2
in eine verschiebbare Zahnstange eingreift (Fig. ig bis 22). Um das Abschrecken der
Glastafeln zu verhindern, können an den Platten DD1 besondere Heizröhren mm1, Fig.. 1,
angebracht werden.
Durch diese Anordnung erhält man auf beiden Seiten glatt und gleichmäfsig gewalzte
Glastafeln, so dafs das nachfolgende Schleifen hauptsächlich nur noch zum Glätten vor dem
Poliren dient.
Hierbei brauchen aber die Glastafeln bei ■weitem nicht so lange geschliffen zu werden,
als dies ohne vorhergehendes Walzen oder, wenn man nur eine Seite walzen würde, der
Fall wäre; die Glastafeln brauchen also auch nicht unverhältnifsmäfsig dick zu sein.
Claims (3)
1. Verfahren zum Walzen von Tafelglas, darin bestehend, dafs man zuerst die eine
Seite der Glastafel walzt, hierauf die Glastafel zwischen zwei Platten (D D1J bringt,
darauf die Platten mit der Glastafel hebt und sie umdreht, und nach Wegnahme der nun oben liegenden Platte die andere
Seite der Glastafel walzt.
2. Zur Ausführung des in 1. gekennzeichneten Verfahrens, eine Einrichtung, bei welcher
die von einer Platte getragene Glastafel behufs Walzens der nach oben gekehrten Glastafelseite zunächst unter einer Druckwalze
(F) durchgeschoben wird, und bei welcher an einem senkrecht geführten Rahmen
(H) Lagerhülsen angeordnet sind, welche die zusammengestellten Platten (DD1)
mittelst des Rahmens zu heben und nach Umdrehung zu senken gestatten, so dafs
nach Wegnahme der nun oben liegenden Platte sodann das Walzen der anderen Seite der Glastafel stattfinden kann.
3. Bei der zu 2. bezeichneten Einrichtung:
a) die zum Heben und Senken des Rahmens (H) dienende Einrichtung,
bei welcher die Kegelschrauben (h) auf einer Welle (hl) angeordnet sind,
die, mit der Kraftmaschine (B) in Antriebsverbindung stehend, unter Verschiebung
mittelst Handhebels (h'2) bei ihrer Drehung auf Hebung (bezw. Senkung) wirkt;
b) die Anordnung der von Hülsen (h6)
umschlossenen Zapfen (h5) zur Aufnahme
der hohlen Halbzapfen (d2), der Platten (D D1) und der zwischen
(h6) und (ha) liegenden Hülsen (Ιιη),
die mittelst Excenters (h1]) im Rahmen
(H) gelagerter Wellen (hx-) gegen
die Halbzapfen (d2) hin und davon hinweg verschoben werden können;
c) die Verbindung der Rollenführungen (C) mit den verschiebbaren Platten (ci),
deren Schubschlitze (cs) ein Zurseiterücken der Führungen (C) mittelst des
Handhebels (cB) behufs Ermöglichung der Umdrehung beider zusammengelegter
Platten (DD1) gestatten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE65689T | 1891-11-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE65689C true DE65689C (de) | 1892-11-24 |
Family
ID=34624674
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189165689D Expired DE65689C (de) | 1891-11-03 | 1891-11-03 | Verfahren und Einrichtung zum Walzen von Tafelglas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE65689C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4598144A (en) * | 1984-03-23 | 1986-07-01 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for the production of high molecular weight, optionally branched polyarylene sulphides |
-
1891
- 1891-11-03 DE DE189165689D patent/DE65689C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4598144A (en) * | 1984-03-23 | 1986-07-01 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for the production of high molecular weight, optionally branched polyarylene sulphides |
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