DE655536C - Selbsttaetiger Streckenblock - Google Patents

Description

Beim selbsttätigen Streckenblock sind verschiedene Erfordernisse zu beachten: Sicherheit beim Versagen eines Relais, Sicherheit beim Verlöschen einer Lampe, Deckung eines Zuges durch das vorhergehende Signal, wenn das hinter ihm liegende Signal nicht auf Halt gegangen ist u. dgl. mehr. Diese Erfordernisse haben zu verwickelten Schaltungen geführt mit derartigen Abhängigkeiten, daß beim Aussetzen der Hauptstromquelle die Einrichtung nicht selbsttätig wieder in die Grundstellung zurückkehren kann. Die Blockrelais werden z. B. über Selbstschlußkontakte gespeist, so< daß sie nach einmaligem Abfallen über das Gleis allein nicht wieder zum Anziehen gebracht werden können. Der selbsttätige Streckenblock bezweckt nun, gerade eine möglichst große Zugfolge zu ermöglichen. Kurzzeitige Störungen an der Stromquelle können in diesem Falle schon erhebliche Zugverzögerungen und Störungen im Betrieb hervorrufen. Viel unangenehmer ist aber, daß nach einer, wenn auch nur ganz kurzzeitigen Unterbrechung der Stromzuführung es nachher eine erhebliche Zeit in Anspruch nimmt, bis sämtliche Blockrelais und Signale der Strecke wieder in die Ursprungslage zurückgeführt sind.

Die Erfindung bezweckt nun im besonderen bei Streckenblockanlagen, bei denen eine Abhängigkeit durch Umpolung o. dgl. über die Gleise bewirkt wird, bei denen also keine besonderen Blockleitungen erforderlich sind, zu erreichen, daß nach einer Stromunterbrechung von seiten der Stromquelle her beim Wiedererscheinen des Stromes die Anlage selbsttätig in den betriebsfertigen Zustand zurückgeführt wird. Die Verwendung von Schrittschaltern oder ähnlichen Einrichtungen beim selbsttätigen Block ist an sich bekannt, jedoch sind diese Einrichtungen für den angegebenen Zweck noch nicht verwendet worden. Die Erfindung hat noch besondere Vorteile. Bei Strecken, die normalerweise nur in einer Richtung befahren werden, tritt z. B. bei den bisher bekannten Schaltungen auch eine Störung ein, sobald ein Zug aus irgendwelchen Gründen einmal gezwungen ist, rückwärts in die vorherige Blockstrecke zu fahren, ferner, wenn ein Bahnmeisterwagen auf den Gleisen verschoben wird und nicht den normalen Weg von der einen in die andere Blockstrecke weiterfährt, sondern an irgendeiner Stelle ausgesetzt wird. Alle derartigen Störungen, die ein Außertrktfallen zur Folge haben, werden selbsttätig behoben bei der Anordnung gemäß der Erfindung, sobald die Störungsursache beseitigt ist.

Gemäß der Erfindung wird nun den obigen Erfordernissen dadurch genügt, daß sowohl fio die Gleis- als auch die Hilfsphasen der Gleisrelais durch ein Schaltrelais, einen

Schritt-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Gotthold Rehschuh in Berlin-Charlottenburg.

schalter oder eine Achszähleinrichtung umgepolt werden, wobei diese Einrichtungen unmittelbar durch die Zugachsen betätigt werden.

Der Gegenstand der Erfindung ist in,
Abbildungen beispielsweise an Hand ei
. Blockschalt«ng, bei welcher die Abhängig]
zwischen den Blockstrecken durch Umpoli
hergestellt ist, näher erläutert.

In Abb. ι befinden sich in den Blockstrekken 2, 3' die Blockrelais io, 20, durch welche mit Hilfe der Schalter 11 und 12 bzw. 21, 22 die Umpolung der Hilfswicklungen 13 bzw. 23 und der Eingangswicklungen der Transformatoren 4 und 5 in bekannter Weise bewirkt wird. Die Umpolung soll aber nur stattfinden, Avenn eine Zugfahrt erfolgt, dagegen nicht, wenn die Stromzuführung versagt. Um dies zu erreichen, wird die Umpolung nicht lediglich in Abhängigkeit von Relais, z. B. vom Blockrelais, bewirkt, sondern durch die Zugachsen gesteuert. Zu diesem Zweck ist in Abb. 1 ein Schrittschalter 30 vorgesehen, der die Schalter 11, 12 betätigt. Der Schrittschalter kann unmittelbar über einen Schienenkontakt 6 betätigt werden, wie aus Abb. 2 ersichtlich, oder unter Vermittlung eines Hilfsrelais 50, das über den Schienenkontakt 6 betätigt wird. In dem Stromkreis des Schrittschalter 30 befinden sich nun ein Kontakt 14 am Blockrelais 10, ein Kontakt 51 des Hilfsrelais 50 und ein Signalflügelkontakt 8. Durch diese Abhängigkeitskontakte wird erreicht, daß der Schrittschalter gleichzeitig das Arbeiten des Blockrelais, des Signalflügels und des Hilfsrelais überwacht. Der Schienenkontakt 6 oder das Relais 50 können mit Verzögerungen versehen werden, so daß der Schrittschalter durch eine Anzahl von zusammenhängenden Zugachsen nur einmal betätigt wird.

, Abb. 3 zeigt eine andere Ausführung, bei i;yfelcher eine Aus- und Einzahlung der Achbewirkt wird. Hier sind zwei Schienen-

:ontakte6 und 9 vorgesehen, über welche die Ein- und Auszählrelais 70 und 71 betätigt werden. In der Nullstellung der Zählrelais wird ein Kontakt 72 im Stromkreis des Schrittschalters 30 geschlossen. In allen Fällen wird erreicht, daß die Umpolung nur bei einer Zugfahrt erfolgt, dagegen nicht beim Ausbleiben der Stromquelle. Die Umpolung abhängig von der Zugfahrt kann auch in anderer Weise erfolgen, z. B. durch irgendeine Fernbeeinflussung, durch einen induktiven Kontakt. Man kann auch eine isolierte Schiene anordnen, die nach dem Arbeitssystem wirkt und an die Fernstromquelle angeschlossen ist oder mittels eines besonderen Stromsammlers nach dem Ruhestromverfahren arbeitet und bei jeder Betätigung durch Zugachsen die Umpolung vornimmt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Selbsttätiger Streckenblock, wobei die einzelnen Blockstrecken durch Umpolung o. dgl. über die Gleise ohne Verwendung besonderer Blockleitungen voneinander abhängig gemacht sind, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Gleis- wie auch die Hilfsphasen der Gleisrelais durch, ein Schaltrelais, einen Schrittschalter oder eine Achszähleinrichtung umgepolt werden, wobei diese Einrichtungen unmittelbar durch die Zugachsen betätigt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen