DE65244C

DE65244C - Nachtstuhl-Einrichtung für Krankenbetten

Info

Publication number: DE65244C
Application number: DENDAT65244D
Authority: DE
Original assignee: E. SEVERIN in Hagen i. W., Körnerstrafse 18
Anticipated expiration: 1911-12-15

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. V

Der Zweck dieses Krankenbettes ist folgender: Man braucht kranke Personen von ihrem Lager nicht auf einen Nachtstuhl oder in die Höhe zu heben, um ein Steckbecken unterzuschieben, sondern jeder Kranke kann auf seinem Lager bleiben, um seine Bedürfnisse zu verrichten.

Das Bett besteht im wesentlichen aus einer Matratze, an der zugleich die vier Füfse des Bettgestelles und das Keilkissen angebracht sind.

Die Matratze ist eine Sprungfedermatratze, mit Haaren überpolstert.

Die Haupttheile der Nachtstuhleinrichtung sind, wie auch aus der beiliegenden Zeichnung hervorgeht, folgende:

Ein in Feder und Nuth laufender Kasten A unter der Matratze, in dem sich die schräg angebrachten Laufleisten C und B befinden. Ferner die in den Wangen α und b der Matratze gleitenden Führungen D mit je einem Rädchen am unteren Ende.

Ein Kasten F mit dem die Matratze schliefsenden Polster auf der einen, mit dem Nachtgeschirr auf der anderen Seite, dessen Achsen in den Führungen D lagern.

Die zwei Leisten H dienen dazu, das Nachtgeschirr E in seinen vorstehenden Rändern beim Auswechseln zu führen.

Der Längsschnitt und der Querschnitt A zeigen die Matratze im geschlossenen Zustand mit dem Nachtgeschirr nach unten.

Querschnitt B zeigt die Matratze in geöffnetem Zustand, — gleichzeitig, wie das Nachtgeschirr ausgewechselt wird.

Die Handhabung des Krankenbettes ist folgende :

Man zieht den unter der Matratze befindlichen Kasten A so weit hervor, wie es geht, dadurch bewegen die Leisten C die Führungen D, in denen das Polster mit Closet F und E lagert, senkrecht abwärts. Das Polster kippt durch sein Uebergewicht um, so, dafs das Polster nach unten hängt und das Nachtgeschirr nach oben gerichtet ist, wie Querschnitt B erkennen läfst.

Dann wird durch geringes Einschieben des Kastens unter der Matratze das Nachtgeschirr so hoch gehoben, wie man es für den Kranken nöthig hält. Zum Entleeren zieht man das Nachtgeschirr, in den Nu then H der Matratze geführt, hervor (Querschnitt B).

Dann schiebt man das gereinigte Nachtgeschirr auf demselben Wege wieder hinein und dreht durch Ziehen an der Schnur i den Kasten F wieder so, dafs das Polster nach oben gerichtet ist, wobei die Sperrknaggen G ein Ueberkippen nach der entgegengesetzten Richtung verhindern.

Dann wird der Kasten A so weit wie möglich zurückgeschoben, wodurch der Kasten F, durch die Führungen D D in den Wangen a und b gerade geführt, durch die schrägen Laufleisten C und B derart angehoben wird, dafs er mit nach oben stehendem Polster und nach

unten hängendem Nachtgeschirr die Matratze wieder abschliefst.

Claims

Patent-Anspruch:

An Krankenbetten die Anordnung einer Nachtstuhl-Einrichtung derart, dafs ein mittlerer, auf seiner Unterseite ein Nachtgeschirr E tragender PolstertheilFin den Schiebeleisten D drehbar aufgehängt. ist, welche sich beim Vorziehen eines Kastens A unter yermittelung ihrer Stützrollen -R und der auf diese einwirkenden, im Kasten A angeordneten schrägen Führungsschienenpaare C und B zwangläufig senken, wobei der Polstertheil, aus seiner■ Matratzen-Öffnung heraustretend, sich selbstthätig um 18o° dreht und dadurch das auf seinem Boden sitzende Nachtgeschirr in die Gebrauchslage bringt, während nach erfolgtem Wenden des Pqlstertheils F mittels der Schnur / durch Einschieben des Kastens A mittels seiner Schienenpaare B und C ein Wiederanheben des Polstertheiles und Einführen desselben in die Matratze stattfindet.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.