DE650900C - Verfahren zum Spinnbarmachen von sproeden und glatten animalischen Haaren - Google Patents

Verfahren zum Spinnbarmachen von sproeden und glatten animalischen Haaren

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DE650900C
DE650900C DEK136261D DEK0136261D DE650900C DE 650900 C DE650900 C DE 650900C DE K136261 D DEK136261 D DE K136261D DE K0136261 D DEK0136261 D DE K0136261D DE 650900 C DE650900 C DE 650900C
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hair
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animal hair
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Spinnbarmachen von spröden und glatten animalischen Haaren Gewisse animalische Haare, beispielsweise Roßhaare oder menschliche Kopfhaare, lassen sich nach dem Streichgarnverfahren nicht verspinnen; weil infolge ihrer Glätte und Sprödigkeit eine Florbildung auf der Krempel und infolgedessen auch die Bildung eines geschlossenen Vor- oder Fertiggespinstes nicht möglich ist. Solche- Haare konnte man nur nach anderen Verfahren verspinnen., wenn die Haare eine gewisse Länge haben, oder man mußte die Haare in kleinen Mengen besser verspinnbaren Fasern zusetzen. Infolgedessen ist die Verwendbarkeit der kurzen Haare dieser Art, die jedoch in erheblichen Mengen anfallen, zu Spinn- und Webzwecken sehr beschränkt.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Spinnfähigkeit von Menschen= und Tierhaaren dadurch zu verbessern, daß man die Haare mit verdünnten Alkalien, mit .Seife oder organischen Lösungsmitteln oder mit Gemischen von Seifenlösung und organischen Lösungsmitteln behandelt. Dann soll der ;Überschuß der Lösungen durch -Behändlüng' mit Lösungen von Calciüm= oder Magnesiumchlorid oder deren Gemischen entfernt und die Haare bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur getrocknet werden. Dieses Verfahren löst jedoch die gestellte Aufgabe nicht in befriedigender Weise. Der nicht abgepreßte bzw. nicht abgeschleuderte Rest dieser Chloride verbleibt in den behandelten Haaren und soll hier wahrscheinlich durch seine hygroskopische Wirkung die Spinnfähigkeit erhöhen. Calcium- und Magnesiumchlorid sind nun aber bekanntlich stark dissoziiert. Infolgedessen gelangen auf die Spinnkrempel. Fasern, die mit einem stark sauer wirkenden Mittel beladen sind, wodurch die Beschläge der Krempel unweigerlich verdorben werden. Es kommt hinzu, daß man diese Haare nicht mehr mit pflanzlichen Fasern gemischt verspinnen könnte, di(-, durch das Erdalkalichlorid besonders in der Wäre carbonisiert werden würden. Die Alkalibehandlung der Haare dient bei dem geschilderten bekannten Verfahren nur der Reinigung der Faser und der Empfänglichmachung für die Aufnahme der Erdalkalichloride. Es ist ausdrücklich von einer schonenden alkalischen Behandlung die Rede, die üi Gegensatz gestellt wird zu der ebenfalls bekannten Behandlung der Haare mit Ätzalkalien. Von dieser Behandlung mit Atzalkalien wird jedoch behauptet, daß sie @entweder nur eine Reinigung der Haare herbeiführt, ohne sie weich zu machen, oder daß sie, kräftig ,ausgeübt, die Haare morsch und brüchig werden läßt.
  • Die Erfindung ,geht von der Erkenntnis aus, daß man spröde und glatte animalische Haare nur dann wirklich spinnfähig machen kann, wenn es gelingt; den Haaren eine Oberflächenbeschaffenheit zu verleihen, die beim Vorspinn- und Spinnvorgang genügend Reibung zwischen den einzelnen Haaren liefert. Da eine solche Veränderung der von Natur aus glatten Oberfläche der Menschen-, Vieh-und ähnlichen spröden, glatten animalischen Haare sich wirksam aber nur mit starken Alkalien erreichen läßt, führt die Erfindung
    auf ein Gebiet, das bisher wegen der
    lösenden Wirkung von starken Alkalien
    mieden worden ist..
    Man hat zwar schon vorgeschlagen, @#@'aäs.. Schrumpfen von Wolle oder tierischen lhlern dadurch günstig zu beeinflussen, daß die Fasern mit einer auf unter i g' B6 verdünnten Alkalilauge bei einer zwischen 5 und io° liegenden Temperatur behandelt werden. Allein dieses Verfahren eignet sich nicht zum Spinnbarmachen von solchem glatten und spröden Haar, wie menschliche Kopfhaare und Roßhaare. Wenn man solche Haare mit einer Natronlauge von a6° B6 bei einer Temperatur von 5° behandeln würde, so wären die Haare genau so wenig spinnfähig wie ohne diese Behandlung. Auch eine Abkühlung der Natronlauge auf 4° oder :eine noch tiefere Temperatur würde nicht die gewünschte Wirkung haben.
  • Bekannt ist auch der Vorschlag, seidene Fertigwaren dadurch aufnahmefähiger für Appreturmittel zu machen, daß man z. B. seidene Garne in :eine Kalilauge von 4o° B6 bei 40' eintaucht. Würde man eine so starke Lauge bei dieser Temperatur auf lose Haare oder Wolle einwirken lassen, so würden die Fasern restlos ,aufgelöst werden.
  • Die Erfindung ermöglicht die Verwendung starker Alkalien, z. B. :einer Natronlauge von 26'B6, ohne schädigende Wirkung dadurch, daß die Lauge auf 4° abgekühlt wird. Der Erfolg beruht darauf, daß durch die Anwendung -einer Temperatur von 4" die unmittelbare kolloidchemische Einwirkung des starken Alkalis auf die Haare ausgenutzt werdenkann. Alkali von a6° B6 löst bei Zimmertemperatur die Haarsubstanz vollständig auf. Bei niedrigerer Temperatur fällt jedoch diese ,auflösende Wirkung des Alkalis weg; es tritt aber dafür seine schon im äußeren Habitus der Faser sichtbare Strukturveränderung der Faseroberfläche :ein, die sich durch die völlig veränderten spinntechnischen Eigenschaften des so behandelten Fasergutes kundgibt. Überraschenderweise mindert eine Abkühlung der Lauge unter 4° die Strukturveränderung herab, so daß bei weiteren Temperaturerniedrigungen .der technische Effekt wieder aufgehoben wird. Bei Temperaturerhöhungen über 4° wird auf der anderen Seite wiederum die angreifende Wirkung der Alkalilauge auf die tierischen Fasern so erhöht, daß merkliche Gewichtsverluste eintreten und schleimige Auflösungen der Faseroberfläche und ein Brüchigw:erden der Faser zu beobachten sind. Die Temperatur von 4° ist also optimal und ihre Kenntnis für die Ausführung des IKVerfahrens wesentlich. Ebenso wesentlich ist aber auch die Laugenkonzentration von z6° B6. . - Die Anwendung von Temperaturen unter o°, insbesondere zwischen --io und -i5°, ist bekannt bei der Behandlung von tierischen Fasern mit organischen Lösungsmitteln zwecks Entfettung und Erhöhung der Verfilzbarkeit. Diese tiefe Temperatur soll das in den Haaren enthaltene Wasser zum Gefrieren bringen und dadurch die physikalische Struktur der Faser verändern. Auf diesem Wege ist jedoch die Spinnbarmachung von glatten und spröden Haaren, wie menschlichen Kopfhaaren und Roßhaaren, nicht möglich; jedenfalls bedeutet das Verfahren gemäß der Erfindung demgegenüber eine völlige Neuerung mit überraschendem Erfolg; denn das erstrebte Ziel wird erreicht bei Temperaturen, die über dem Nullpunkt liegen.
  • Die Erfindung beruht auf der völlig neuen, eigenartigen Kopplung :einer Laugenkonzentration von a6° B6 mit der Temperatur von 4°, d. h. auf der Feststellung, daß es sein optimales Gleichgewicht zwischen Laugenstärke und Temperatur gibt, bei dem höchste Wirkung mit der geringsten Schädigung verbunden werden kann.
  • Versuche mit Fasern, die sich in unbehandeltem Zustande nicht einmal verkrempehi, geschweige denn verspinnen lassen, haben :ergeben, daß bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung ein tadelloses zusammienhängendes Vlies auf der Krempel entsteht und daß der Florteiler und die Nitschelbank ein einwandfreies, leicht verspinnbares Vorg .arn liefern.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung arbeitet wirtschaftlich gut; denn die Alkalilauge kann zum größten Teil durch Abtropfen und Abpressen wiedergewonnen und wiederverwendet werden. Man kann diese Lauge nach den aus der Baumwollmercerisation bekannten Verfahren reinigen und wieder verwendbar machen, falls sie durch Aufnahme von Sclunutzteilen aus den Haaren zu stark verunreinigt worden ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Spinnbarmachen von spröden und glatten animalischen Haaren, wie z. B. Roßhaaren oder menschlichen Kopfhaaren, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare mit einer auf 4° gekühlten Natronlauge von z6° B6 behandelt werden.
DEK136261D 1934-12-16 1934-12-16 Verfahren zum Spinnbarmachen von sproeden und glatten animalischen Haaren Expired DE650900C (de)

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