DE649312C - Verfahren zur Herstellung von Schleifkoerpern o. dgl. aus koernigem Gut und einem keramischen Bindemittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schleifkoerpern o. dgl. aus koernigem Gut und einem keramischen Bindemittel

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DE649312C DEN37370D DEN0037370D DE649312C DE 649312 C DE649312 C DE 649312C DE N37370 D DEN37370 D DE N37370D DE N0037370 D DEN0037370 D DE N0037370D DE 649312 C DE649312 C DE 649312C
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung voni Gegenständen, insbesondere Schleifkörpern, aus keramisch gebundenem körnigem Gut, z. B. kristalliner Tonerde oder Siliciumcarbid.
Bindemittel, "die ungefähr bei Segerkegel 12 sintern und die im allgemeinen zur Herstellung von Schleif körpern verwendet werden, lassen sich aus Mischungen her-
xo stellen, die Feldspat, Pfeifenton, Glasur, Kaolin, Flint usw. enthalten. Dabei machen die plastischen Tone die Massen im rohen Zustand formbar. Flußmittel, die in den natürlichen Rohstoffen enthalten sind, bringen das Bindemittel beim Brennen zum Reifen unter Bildung von zwischenräumlichen, verbindenden Glasphasen. Typische chemische Zusammensetzungen derartiger Bindemittel nach dem Brennen sind die nebenstehenden (Tabelle I).
Bei diesen bekannten Bindemitteln stellen Soda, Pottasche, Kalk, Magnesia und Eisenoxyd die hauptsächlichen Flußmittel dar. Zeitweilig ist auch Boftrioxyd als ein weiterer bekannter Bestandteil vorhanden.
Die Brauchbarkeit eines keramischen Bindemittels hängt von vielen Eigenschaften ab, im allgemeinen muß es jedoch das rohe Gemisch von Korn und Bindemittel hinrei- ■ chend formbar machen und nach dem Bren- 3o nen dem Körper die nötige Festigkeit gegen
Tabellel
bindemittel
für
Schleifmittel
aus Tonerde
%
Bindemittel
für
Schleifmittel
aus
Siliciumcarbid
°/o
SiO2
Al2O3
Fe2O3
MgO
CaO...
Na2O
K2O
TiO2.
64,0
17,6
5.3
2,6
5.0
1.5
2,8
i,z
70,7
19.9
0,6
0,2
o,4
2,1
5,5
0,6
zusammen .... 100,0 100,0
alle im Gebrauch vorkommenden z. B. thermischen und mechanischen Beanspruchungen verleihen, und darf keine schädlichen Eigenschaften, wie z. B. Wasserlöslichkeit, Flüchtigkeit, Quellen oder schädliche Kristallbil- 55 düngen aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, mittels dessen keramisch gebundene Schleifkörper o. dgl. hergestellt werden kön-, nen, die den vorerwähnten Erfordernissen be.-· sonders gut entsprechen. Nach diesem VeTrV fahren wird ein Bindemittel verwendet, des-, sen Massebestandteile neben Tonerde und' Kieselerde mindestens ι °/0 nach Gewicht Phosphoroxyd und gegebenenfalls Borsäure ίο oder einen boroxydhaltigen Stoff enthalten.
Es ist festgestellt worden, daß die Anwendung des Phosphatradikals in einer keramischen Silicatbindung für feuerfestes Korn die Eigenschaften des gebundenen Gegenstands günstig beeinflußt. Ein solches Bindemittel ist vorzugsweise Phosphorpentoxyd in Verbindung mit Kieselerde und Tonerde. Diese Bestandteile können in verschiedenen Verhältnissen zueinander stehen, doch wird vorzugsweise die Tonerde in einer Menge verwendet, die der verwendeten Phosphoroxydmenge mindestens äquivalent auf der Grundlage des molekularen Verhältnisses von Al2 O3: P2 O5 entsprechend dem Verhältnis im Aluminiumphosphat (AlPO4) ist.
Die Phosphorpentoxydmenge, die in dem Bindemittel verwendet wird, läßt sich innerhalb weiter Grenzen verändern, doch muß sie genügen, um dem Bindemittel die erwünschten Eigenschaften zu verleihen. In gewissen Fällen hat sich schon 1 °/0 des Bindemittels als vorteilhaft erwiesen, jedoch ist es, wie im nachstehenden erläutert, gewöhnlich besser, daß der Phosphor, der als P2O5 berechnet wird, in etwas größeren Mengen vorhanden ist, und es ist sogar möglich, 40 °/0 oder mehr zu verwenden. Man nimmt so viel Kieselerde, daß bei der durch entsprechende Wärmebehandlung erfolgenden Entwicklung des Bindemittels eine Glasphase in den Kornzwischenräumen gebildet wird.
Man kann Phosphate als Verbindungen betrachten, die aus der Zusammensetzung von Phosphorpentoxyd mit a'nderen (im allgemeinen mehr basischen) Oxyden entstehen. Phosphorpentoxyd ist, wenn es allein als Derivat von Verbindungen, wie Phosphorsäure oder Ammoniumphosphat, gebraucht wird, nicht für das Binden von körnigem Gut, wie Tonerde, geeignet, da es entweder durch Verflüchtigung im Brennofen verlorengeht oder das körnige Schleifmittel erheblich angreift. Es ist als Bestandteil keramischer Bindemittel im angedeuteten Sinne nur dann von Wert, wenn die Zusammensetzungen der Bindemittel so gewählt werden, daß sie das Phosphorpentoxyd während der zum Reifen der Bindung der Erzeugnisse erforderlichen Wärmebehandlung festhalten. Das Phosphatradikal in Verbindung mit der Tonerde wirkt in Silicatverbindungen in gewisser Hinsicht als Schmelz- oder Flußmittel, obgleich Aluminiumphosphat selbst --feuerbeständig ist. Diese Schmelzwirkung in i^eramischen Silicatbindemitteln ermöglicht y'jmher eine Herabsetzung der Brenntemperatur. Das Phosphatradikal in Verbindung "mit Tonerde verleiht den Verbindungen, in denen es vorhanden ist, eine höhere Wasserfestigkeit. Es erhöht wenig oder gar nicht die Wärmedehnung des Bindemittels. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß gesinterte bzw. verglaste Bindemittel mit niedrigen Elastizitätsmodulen erzeugt werden, die daher bruchfester gegen Stöße als die gewöhnlichen Bindemassen sind. In einigen Fällen ist eine erhöhte mechanische Festigkeit durch die Verwendung von Phosphat mit Tonerde in einer Silicatbindung erzielt worden.
Das Bindemittel kann je nach Wunsch weitere Oxyde, z. B. von Eisen, Magnesium, Calcium, Natrium, Kalium, Titan, Bor, enthalten.
Das Phosphatradikal kann man in verschiedenen Formen anwenden. Man kann es z. B. als Phosphorsäure oder in Form ver- / schiedener Salze, wie z. B. Ammoniumphosphat, Natriumphosphat oder Aluminiumphosphat, zusetzen. Natürliche mineralische Phos-" phatquellen, wie Wavellit, das im wesentliehen Aluminiumphosphat ist, oder Amblygonit, das Phosphat, Tonerde und Alkalien enthält, können verwendet werden.
Die Bestandteile des Bindemittels können zum Teil oder sämtlich in rohem Zustand beim Formen der Mischung des körnigen, feuerfesten Gutes verwendet werden. Ebenso können Bestandteile des Bindemittels zu einem Glas zusammengefrittet (gesintert) werden, und das gepulverte Glas kann mit den übrigen Bestandteilen des Bindemittels vermischt werden, ehe es mit dem körnigen Gut vermischt wird. Es kann sogar das gesamte Bindemittel erst in ein Glas verwandelt werden, das dann gepulvert und mit einem provisorischen plastischen Bindemittel gebraucht wird, mit Hilfe dessen aus dem Bindemittel und den Körnern ein Formkörper hergestellt werden kann. Kieselerde und Tonerde können aus natürlichen Mineralien, wie z. B. den verschiedenen Ton- und Feldspatarten, gewonnen werden oder können in Oxydform als Flint, Tonerde oder Aluminiumhydrat zugesetzt werden. Schmelzmittel, wie z. B. Soda, Pottasche, Eisenoxyd, Kalk und Magnesia, können aus natürlichen Quellen gewonnen ■ oder nach Wunsch in anderen chemischen Verbindungen zugesetzt werden. Boroxyd läßt sich als Borsäure, Borax oder als natürliches Mineral, wie z. B. Ulexit, zusetzen, das iao Boroxyd, Soda und Kalk enthält. Titanoxyd und verschiedene andere in keramischen
Bindemitteln vorhandene Oxyde kann man gleichfalls in bekannter Weise in jeder geeigneten Form zusetzen. Die Wahl der Oxyde oder der anderen zweckdienlichen Verbindungen richtet sich nach den gewünschten Eigenschaften des gebrannten Gegenstandes. Die Bestandteile des Bindemittels sind so zu wählen, daß das gesamte Bindemittel oder die zwischenräumliche Glasbindung, die -das
ίο eigentliche Bindemittel in einer porzellanartigen Mischung darstellt, eine glasige Phase ist, die Kieselerde und das Phosphatradikal oder Phosphorpentoxyd in Verbindung mit Tonerde enthält.
Hoher Calciumgehalt in Verbindung mit Phosphat erzeugt jedoch Bindemittel, denen manche wünschenswerte Eigenschaften fehlen, die sich andernfalls durch die Erfindung • ergeben, und es ist daher nicht ratsam, das
ZQ gesamte Phosphat in der Form von Calciumphosphat zuzusetzen oder so viel Calcium in dem Bindemittel zu lassen, daß es der Gesamtmenge von P2O5 entspricht, die in dem Molekularverhältnis von Calcmmphosphat, d.h. 3 CaO: ι P2O5, vorhanden ist.
Die' folgenden typischen Beispiele veranschaulichen das Wesen der Erfindung. Wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht,, sind zwei Bindemittel für körnige Schleifmittel aus Glasurton und Pfeifenton hergestellt worden, deren erstes kein Phosphoroxyd enthielt.
Tabelle!!
Glasurton
Pfeifenton
Aluminiumphosphat
zusammen
Bindemittel Nr. ι
75 Teile 25 -
0 -
Bindemittel Nr. 2
75 Teile
25 .-
20
100 Teile |' 120 Teile
Berechnete Zusammensetzungen
SiO2
Al2O3
Fe2O8
MgO
CaO
Na2O
K2O
TiO2
P2O5 ^
zusammen,
Bindemittel Nr. ι
65,0
17.4
4,9
2,7
4,9 1,0 2,8
i,3 0,0
Bindemittel
Nr. 2
ο/ /ο
53,1
2Γ,9
4,ο 2,3 4,ο 0,9 %3
I,O
10,5
100,0
100,0 Diese beiden Bindemittel wurden mit kristallinem Tonerdeschleifmittel von einer der Siebnummer 5 nach Din entsprechenden Korngröße im Verhältnis von· 100 g Rohbindemittel auf 45Sg Schleifkorn verwendet unter Beifügung von etwas Wasser und Dextrin, um der Mischung erhöhte Formbarkeit und größere Festigkeit im Rohzustande zu verleihen. Von jeder dieser Zusammensetzungen wurden drei Stäbe gepreßt. Nach dem Brennen in einem Brennofen, um das Bindemittel zur Reife zu bringen, wurden die Stäbe auf Biegefestigkeit geprüft. Die Ergebnisse für die Bruchmodule waren die folgenden:
Tabelle III
Stab Nr.
Bindemittel
Nr. ι
ι 92 kg/cm2
2 84 kg/cm2
3 82,5 kg/cm2
Durchschnitt 86 kg/cm2
Bindemittel
Nr. 2
147 kg/cm2 147 kg/cm2 143,5 kg/cm2
146 kg/cm2
Hieraus ist ersichtlich, daß die mit dem phosphathaltigen Bindemittel Nr. 2 hergestellten Stäbe im Durchschnitt etwa 70 °/0 fester waren als die mit dem Bindemittel Nr. 1 der früheren Art,hergestellten.
Die Schmelzeigenschaften des Phosphatradikals in Verbindung mit Tonerde sind in den nachstehenden Tabellen veranschaulicht. In jedem Falle wurden die Bindemittel zu Pillen geformt und auf feuerbeständigen Platten gebrannt, und es wurden verschiedene Rückschlüsse auf ihren Schmelzzustand bei der angewendeten Brennofenbehandlung und auf ihre Eignung als Bindemittel gezogen. Einige . der typischen Zusammensetzungen und der bei dem Brennen 'der Pillen bei etwa 11250C erhaltenen Ergebnisse werden nachstehend aufgeführt.
105 Tabelle IV
Mischung A3
0/ /0
SiO2
Al2O3
Fe2O3
MgO
CaO
Na2O
K2O
TiO2
P2O5
zusammen.
Grund
mischung
Mischung
Ai Aa
Q/
/0
%
66,0 48,1
19,2 24,8
0,3 0,3
2.3 2,3
2,4 2,4
2,9 2,9
6,3 4.0
0,6 0,6
0,0 14,6
19,0
34.2
0,3
2,3
2,4
2,9
0,3
0,6
38,0
100,0
100,0
100,0
Diese drei Beispiele der Tabelle IV sind einer langen Versuchsreihe entnommen, die dadurch erhalten wurde, daß in der Ausgangsmischung A ι steigende Gewichtsmengen Aluminiumphosphat an die Stelle von gleichen Mengen Feldspat gesetzt wurden. Es wurde festgestellt, daß die Flüssigkeit anfangs bei Zusatz von mehr Aluminiumphosphat zunahm, ungefähr bei der Zusammensetzung A 2
ίο einen Höchstwert erreichte und bei weiterer Erhöhung des Aluminiumphosphatgehaltes wieder abnahm. Obgleich somit die größte Flüssigkeit sich bei oder in der Nähe der Zusammensetzung A 2 ergibt, ist doch ein großer Spielraum nach beiden Seiten vorhanden, der wiederum von den gewünschten Bindungseigenschaften abhängt. So könnte z. B. für feuerfestere Körper vielleicht das Bindemittel A 3 geeignet sein, und erhöhter Fluß könnte durch Erhöhung der Brenntemperatur erreicht werden.
Tabelle V
In der obigen Tabelle V enthielt die Ausgangsmischung Bortrioxyd neben den in der Tabelle IV enthaltenen Bestandteilen. Der Borgehalt blieb in dieser Reihe konstant. Die Ausgangsmischung B 1 ist bedeutend flüssiger als die Ausgangsmischung A 1. Das Zufügen von Phosphat gestaltete die Mischung flüssiger, bis ein Höchstfluß in der Nähe der Zusammensetzung B 2 erreicht wurde. Diese Zusammensetzung wurde bei der angewendeten Brennofentemperatur sehr glasig. Die Flüssigkeit nahm bei einer Erhöhung des Phosphorpentoxydgehaltes über die Zusammeu-Setzung B 2 hinaus ab. Die Zusammensetzung B 3 war bei den in diesem Falle angewendeten Brennverhältnissen verhältnismäßig feuerfest.
In einer weiteren Reihe von Verbindungen gemäß Tabelle VI wurde das Phosphat als Monoammonphosphat zugefügt, und es wurde
Ausgangs-
mischung
Bi
"L
Mischung
Bj
Mischung
B3
7o
Al2O3
Fe2O3
MgO
CaO
K„0
TiO2
P2O5
B2O3
62,0,
18,0
0,3
2,3
2,5
4,5
5,3
0,6
0,0
4.5
49,3
22,1
0,3
2,3 ·
2,5
4.5
4,0
0,6
9-9
4.5
19.8
31.4
0.3
2,5
4.5
0,5
0,6
33.6
4-5
zusammen.... 100,0 100,0 100,0
Tabelle VI
SiO2
Al2O3 ...
Fe2O3 ...
MgO ....
CaO
Na2O
K2O
TiO2
P2O5
B2O3
zusammen.
Ausgangs
mischung
Mischung
C ι Cz
57.0 44,3
17,0 20,5
o,3 0,3
2,5 2,5
2,7 2,7
6,0 5.7
5.0 3.3
0,7 0,7
0,0 10,4
8,8 9.6
Mischung C3
29,7 24,8
0,3 2,5 2,7
3.5 1,3
0,7 23.5 11,0
100,0
100,0
100,0
Tabelle VII
SiO2 .
Al2O3
Fe2O3
MgO .
CaO .
Na,, O.
K2O .
TiO2 .
P2O5 .
B2O3 .
Ausgangs-
mischung
Mischung
Di D2
% 0/
/0
42,6 38,5
l6,0 24,0
o,3 o,3
2,8 2,5
2,8 2,5
5,6 5,1
2.5 2,3
0,9 0,8
16,2 14.7
10,3 9.3
Mischung
70
75
80
mit ihm etwas Aluminiumhydroxyd verwendet, jedoch machte der Zusatz von Al2O3 zu P2O5 nur 75 °/o des für die Verbindung Al P O4 erforderlichen Zusatzes aus. Hier werden wiederum drei der einen Bereich von ο bis 23,50/0 P2O5 umfassenden Reihen aufgeführt. Der größte Fluß wurde in der Nähe der Zusammensetzung C 2 erzielt, die ziemlich glasig wurde, während C 3 unter den 9« angewendeten Brennverhältnissen so feuerbeständig war, daß für sie höhere Brenn- ' temperaturen wünschenswert sein würden.
95
34,8
31.2
0,3
2,3 2,3
4.6 2,0 0,8 13.3 8,4
zusammen....
100,0
100,0
100,0
Tonerde ist selbst feuerbeständig, jedoch waren alle in Tabelle \rIl enthaltenen Bindemittel glasig, trotz ihres hohen Tonerdegehaltes. Die Erfindung ermöglicht es, auch bei sehr hohem Tonerdegehalt einen hinreichenden Fluß bei Temperaturen zu erhalten, die in den für Bindungsverfahren zulässigen Grenzen liegen. Es wurde bei dieser Versuchsreihe festgestellt, daß ein Bindemittel,
das Phosphat zusammen mit etwas Tonerde enthielt, anfangs durch die Zufügung weiterer Tonerde etwas dünnflüssiger und durch weitere Zufügungen dann dickflüssiger wurde. Die niederen Glieder der Bindemittelreihen mit geringerem Tonerdegehalt waren durchscheinende Glasarten, während die höheren Glieder vollkommen durchsichtig waren, jedoch etwas Tonerde zu enthalten schienen, die
ίο sich noch nicht aufgelöst hatte. Eine noch größere Menge Tonerde als die tatsächlich in dem höchsten Glied vorgefundene hätte sich zweifellos auf Wunsch zufügen lassen.
Für das Binden kristalliner Tonerde oder anderer Schleifmittel mit hohem Tonerde-gehalt wählt man zweckmäßig die Zusammensetzung der Bindemittel so, daß Tonerde mindestens in genügender Menge vorhanden ist, um sich mit dem gesamten Phosphoroxyd zu verbinden. Dadurch wird die chemische Reaktion zwischen dem Phosphoroxyd des Bindemittels und den Tonerdeschleifkornchen ' während des Brennvorganges auf ein Mindestmaß beschränkt, weil das Phosphoroxyd bereits mit Tonerde gesättigt ist. Da es nun •möglich ist, Bindemittel der neuen Art herzustellen, die einen sehr hohen Tonerdegehalt haben, ist es offensichtlich, daß der Einfluß einer Vermehrung der Tonerdemenge des Bindemittels durch Tonerdeaufnahme aus den tonerdehaltigen Schleifmittelkörnern auf die physikalischen oder Festigkeitseigenschaften des Bindemittels sehr wahrscheinlich geringer ist als bei gewöhnlichen Bindemitteln, weil die aufgenommene Tonerdemenge einen kleineren Prozentsatz der bereits im Bindemittel vorhandenen Tonerde darstellt.
Um einige Vorteile keramischer Bindemittel mit Gehalt an Phosphoroxyd für die Bindung von Tonerdeschleifmitteln zu zeigen,
Tabelle VIII
45
55
* Bindemittel
F
%
Bindemittel
G
%
SiO2
Al2O3
Fe2O3
MgO
CaO
Na2O
K2O
P2O5
TiO2
B2O3
65,7
18,5
3,9
1,8
2,8
4,8
0,9
38,8
26,6
0,4
2,5
3.2
4,0
2,3
13,9
o,9
6,9
lassen sich die in der obigen Tabelle VIII enthaltenen Daten verwenden. Zwei Sätze Stäbe wurden zu Prüfzwecken aus Bindemittel und kristallinem Tonerdeschleifmittel von der Korngröße entsprechend Sieb Nr. 5 nach Din hergestellt. Davon wurde ein Satz mit einem keramischen Bindemittel der Zusammen-Setzung F, d. h. der gewöhnlichen handelsüblichen Art, hergestellt während der andere Satz aus der Zusammensetzung G, d. h. der neuen Art, angefertigt wurde. Jeder Stabsatz wurde mit steigenden Mengen des Bindemittels hergestellt. Die Stäbe wurden in einem keramischen Brennofen so hoch gebrannt, daß die rohen Bindemittel in Glas von genügender Flüssigkeit verwandelt wurden. Dann wurden die Stäbe mit Hilfe einer Prüfmaschine 7S auf ihren Bruchmodul untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß die Festigkeit um so höher war, je mehr Bindemittel angewandt wurde, und daß die Werte zwischen 110 und 170 kg/cm2 bei den mit dem Bindemittel F hergestellten Stäben und zwischen 175 und 260 kg/cm2 bei den mit dem Bindemittel G hergestellten Stäben lagen. Das Binde- " mittel G, das Phosphoroxyd und Bortrioxyd enthielt, erzeugte demnach Stäbe, die 40 bis 5°'o/o fester waren als die ohne diese Bestandteile hergestellten Stäbe.
In ähnlicher Weise wurden zwei Sätze Schleifscheiben mit den beiden Bindemitteln nach Tabelle VIII hergestellt. Diese Scheiben besaßen einen Durchmesser von 61 cm und eine Stärke von 5 cm und waren mit einer Bohrung von 5 cm versehen. Sie wurden bis zu ihrem Zerspringen auf Geschwindigkeit geprüft mit den in Tabelle IX aufgeführten Ergebnissen.
Tabelle IX
Körnung, Härte-
und Struktur
bezeichnung
Bindung Spreng
geschwindigkeit
(Umfangs
geschwindigkeit
in m/Sek.)
5-R5
5-R5
5-T5
5-T5
F
G
F
G
73
81
75
85
Jede dieser Scheiben wurde aus einem Schleifmittel der dem Sieb "Nr. 5 nach Din entsprechenden Korngröße so hergestellt, daß sich das Nortongefüge Nr. R5, d.h. etwa 54 7o Schleifmittel, i5°/0 Bindung, 31% Porenraum bzw. g£, d. h. etwa 54 % Schleifmittel, 17,5 °/o Bindung, 28,5 °/0 Porenraum, ergab. Die Härte war im ersten Fall R und im zweiten F"all T der Nortonhärteskala. Wie ersichtlich, war das Bindemittel G, das Phosphoroxyd enthielt, bedeutend Widerstandsfähiger gegen die Fliehkraft. Da die Festigkeit proportional dem Quadrat der Spreng-
T 5
geschwindigkeit ist, geht daraus hervor, daß die mit dem Bindemittel G erzeugten Schleifscheiben ungefähr 25 °/o fester sind als die mit dem Bindemittel F erzeugten. Präk'tisch/e^ Schleiiversuche unter außergewöhnli^llschweS"· ren und strengen Betriebsbedingungeir'habßjf gezeigt, daß die mit dem Bindemittel G höjrgestellten Scheiben ausgezeichnet schleifen und bedeutend weniger zum Bruch infolge der Schleifwänne neigten als die mit dem Bindemittel F hergestellten gleichartigen Scheiben. Zur Erzielung oder Erhöhung der Formbarkeit oder Gießfähigkeit kann man der Masse in üblicher Weise nach Bedarf plastisehen Ton, Stärkekleister o. dgl., ferner vorübergehend wirkende Bindemittel, wie Dextrin, Melasse, Lignin und andere, oder zusätzliche Bindemittel, wie Natriumsilicat, zusetzen.
Die Bindung der Schleifkörper besteht aus einer zwischenräumlichen, glasigen Sinterungsphase und nicht aufgelösten Bestandteilen, deren Mengenverhältnis sich nach der ursprünglichen Zusammensetzung, der Wärmebehandlung und anderen Umständen richtet. Die Bezeichnung Schleifkörper o. dgl. soll auch andere Körper, wie z. B. feuerfeste Gegenstände, Ziegel, poröse Platten, umfassen, die aus den erwähnten Stoffen nach dem angegebenen Verfahren hergestellt werden.
Die Bezeichnung Phosphoroxyd ist gebraucht für alle sauerstoffhaltigen Verbindungen des Phosphors, die sich zur Verwendung in dem neuen Verfahren eignen, und zwar ohne Rücksicht auf die wirkliche chemische Beschaffenheit der die Phosphorverbindung enthaltenden Rohmasse oder fertigen Bindung. Der Einfachheit halber ist unterstellt 'Worden, daß Phosphor und Aluminium in der fertigen Bindung in der Form einfacher Oxyde vorhanden sind.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Schleifkörpern o. dgl. aus körnigem Gut und einem keramischen Bindemittel, das Tonerde und Kieselerde nebst Flußmitteln enthält und beim Brennen des aus der 5» Rohmasse gebildeten Körpers eine Glasphase ergibt, dadurch gekennzeichnet, daß als Flußmittel phosphorhaltige Stoffe in einer solchen Menge verwendet werden, daß der gebrannte Körper mindestens 1 °/o Phosphoroxyd, berechnet auf die gesamte Bindemasse, enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerdemenge des Bindemittels der vorhandenen Phosphoroxydmenge mindestens molekularäquivalent auf der Grundlage des molekularen Verhältnisses von Al2O3: P2O5 ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Gehalt des Bindemittels an Calciumoxyd die vorhandene Phosphoroxydmenge den Bedarf für die Bildung von Tricalciumphosphat mit dem gesamten vorhandenen Calcium übersteigt.
    BERLIN. GEDRUCKT IN DKK
DEN37370D 1933-11-08 1934-11-06 Verfahren zur Herstellung von Schleifkoerpern o. dgl. aus koernigem Gut und einem keramischen Bindemittel Expired DE649312C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2445296A (en) * 1942-10-20 1948-07-13 Wejnarth Axel Richard Process of manufacturing resistance elements durable at high temperature and proof against chemical action
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