DE641635C - Process for tanning bare animals - Google Patents

Description

Verfahren zum Gerben von tierischen Blößen Bekanntlich kann man mit Aldehyden, insbesondere mit Formaldehyd, Blößen aller Art in Leder überführen. Hierbei pflegt man nach erfolgter Gerbung das Leder zwecks Abbindung der entstandenen Säure mit Soda o. dgl. zu neutralisieren. Auch wurde bereits vorgeschlagen, die Gerbbrühe selbst sodaalkalisch zu halten, jedoch haben die reinen Formaldehydleder mannigfache Nachteile. Sie weisen vielfach einen gezogenen Narben auf und lassen auch hinsichtlich des Griffes viel zu wünschen übrig. Man hat ferner versucht, mit Kondensationsprodukten der Aldehyde, insbesondere des Formaldehyds, und anorganischen sowie organischen stickstoffhaltigen Basen Leder herzustellen. Jedoch haben sich auch diese Verfahren in der Praxis nicht einbürgern können, zumal mit den so erhaltenen Gerbstoffen trotz Anwendung relativ großer Mengen eine Erzielung völlig garer Leder nur schwer zu erreichen ist.Process for tanning animal pelts As is well known, one can use Converting aldehydes, especially with formaldehyde, pelts of all kinds into leather. Here After tanning, the leather is cared for to bind the acid that has formed to neutralize with soda or the like. It has also been suggested to use the tanning broth even to keep them soda-alkaline, however, the pure formaldehyde leathers have manifold Disadvantage. They often have drawn scars and also leave with regard to the handle left a lot to be desired. Attempts have also been made with condensation products of aldehydes, especially formaldehyde, and inorganic and organic nitrogenous bases to manufacture leather. However, these procedures have also changed in practice not being able to naturalize, especially with the tannins obtained in this way Use of relatively large amounts makes it difficult to achieve completely cooked leather is to achieve.

Es wurde. nun ein Verfahren gefunden, welches weder die Nachteile der reinen Aldehydgerbung noch diejenigen der Gerbungen mit Kondensationsprodukten aufweist. Es gelingt durch partielle Kondensation aus Aldehyden mit anorganischen Basen Gerbstoffe zu gewinnen, die in ihrer Gerbwirkung sowohl die reinen Aldehyde als auch die durch vollständige Kondensation-erhaltenen Umsetzungsprodukte weit übertreffen. Als besonders günstig wurden diejenigen Gerbmittel erkannt, bei denen höchstens die Hälfte des ursprünglich vorhandenen Aldehyds mit konzentrierter Ammoniaklösung in ein Kondensationsprodukt übergeführt wird. Als Ursache für die guten Gerbresultate dürfte die günstige Wasserstoflionenkonzentration der so gewonnenen Gerbstoffbrühen bzw. die puffernde Wirkung der Kondensationsprodukte zu betrachten sein.It was. now a method has been found which neither has the disadvantages the pure aldehyde tanning still those of the tanning with condensation products having. It is achieved through partial condensation of aldehydes with inorganic ones Bases to win tanning agents, which in their tanning effect both the pure aldehydes as well as the reaction products obtained by complete condensation surpass. Those tanning agents where at most half of the originally present aldehyde with concentrated ammonia solution is converted into a condensation product. As the reason for the good tanning results the favorable hydrogen ion concentration of the tannin broth obtained in this way is likely or the buffering effect of the condensation products must be considered.

Zur Durchführung des Gerbverfahrens setzt man Aldehydlösungen, insbesondere die Lösungen des technischen Formaldehyds, mit konzentrierter Ammoniaklösung um. An Stelle des Farmaldehyds sind natürlich auc4 seine Polymeren, wie p-Formaldehyd, a-Trioxymethylenoder die Piolyoxymethylene, zu verwenden. Ebenso sind die höher molekularen Aldehyde, wie Acetaldehyd, Paraldehyd usw., anwendbar. Die Kondensationen werden so durchgeführt, daß im Höchstfalle die Hälfte des angewandten Formaldehyds in ein Kondensationsprodukt umgewandelt wird. Gegebenenfalls werden Katalysatoren mitverwendet. . Beispiel i Eine geeignete Gerbstoffbrühe wird durch allmähliches Verrühren von i oo Gewichtsteilen einer 35%igen Formaldehydlösung mit 25 Gewichtsteilen eines technischen konzentrierten Ammoniaks gewonnen. Bei der Reaktion tritt eine ziemliche Wärmeentwicklung auf. Der in Lösung befindliche Gerbstoff besteht etwa aus 39% Kondensationsprodukt und 61% Formaldehyd. Beispiel 2 i oo kg gepickelte Schafblößen werden mit . io kg eines Gerbstoffgemisches nach Beispiel i und go 1 Wasser gegerbt. Nach sechs: stündiger Gerbung werden i 1/2 % Natriurri'@: :-thiosulfat vom Blößengewicht hinzugefügt*..; Nach weiteren 6 Stunden ist die Gerbung völlig beendet, worauf mit einer i %igen Sololösung gewaschen und in üblicher Weise, beispielsweise mit sulfoniertem Klauenöl, gefettet wird. Das so gewonnene Schafleder ist von weißer Farbe, guter Narbenfestigkeit und vorzüglichem Griff. Beispiel 3 i oo kg Kalbineblößen werden mit 8 kg eines Gerbstoffgemisches nach Beispiel i und 92 1 Wasser, genau wie in Beispiel 2 beschrieben, ausgegerbt. Nach beendeter Gerbung werden die Häute mit Sodalösung gewaschen und erhalten dann einen Pickel von 8 0!o Kochsalz, i % Salzsäure und iooo/o Wasser, berechnet auf Blößengewicht. Nunmehr werden sie mit 2,50Jo Chromalaunlösung (4/12 basisch) innerhalb i Stunde chromiert, gespült und die Chromgerbung mit etwas Bariumchlorid fixiert. Man stellt dann durch nochmaliges Spülen und übliches Fetten die Semichromleder fertig und erhält eine außerordentlich helle Ausgerbung, die für weiße Pigmentierung sehr geeignet ist. Beispiel q. Ein Dutzend vegetabilisch gegerbter Ziegenleder ostindischer Provenienz wird naß gemacht, gefalzt und q. bis 6 Stunden in lauwarmem Wasser ausgewalkt. Die so vorbehandelten Leder werden mit 50i0 der Gerbstoffmischung nach Beispiel i in ioo% Wasser, beides berechnet auf das Falzgewicht, i Stunde lang nachgegerbt. Zum Schluß der Gerbung werden noch 20/0 N,atriumthiosulfat, in wenig Wasser gelöst, hinzugefügt. Nach der Gerbung wird ganz kurz gespült und im Bedarfsfalle mit Oxalsäureoder Bleizucker aufgehellt. Die so behandelten Leder zeigen einen schönen festen Narben und einen vollen Griff. Sie werden in üblicher Weise gefärbt und mit ,Deckfarben zugerichtet.Aldehyde solutions, in particular, are used to carry out the tanning process the solutions of technical formaldehyde, with concentrated ammonia solution. In place of farmaldehyde, of course, are also its polymers, such as p-formaldehyde, α-trioxymethylene or the piolyoxymethylenes. They are also higher molecular aldehydes such as acetaldehyde, paraldehyde, etc. are applicable. The condensations are carried out in such a way that at most half of the formaldehyde used is converted into a condensation product. If necessary, catalysts are used used. . Example i A suitable tanning broth is prepared by gradual Stirring 100 parts by weight of a 35% formaldehyde solution with 25 parts by weight obtained from a technical concentrated ammonia. When the reaction occurs, a quite a heat build-up. The tannin in solution is about from 39% condensation product and 61% formaldehyde. Example 2 i oo kg of pecked sheep pelts are included. 10 kg of a tanning mixture according to the example i and go 1 water tanned. After six hours of tanning, i 1/2% Natriurri '@: : -thiosulphate of pelt weight added * ..; The tanning takes place after a further 6 hours completely finished, whereupon washed with an i% strength solo solution and in the usual way, for example with sulfonated nipple oil, is greased. The sheepskin obtained in this way is white in color, has good grain resistance and an excellent handle. Example 3 100 kg of veal pelts are mixed with 8 kg of a tannin mixture according to Examples 1 and 2 92 liters of water, exactly as described in Example 2, tanned. After the tanning is finished the skins are washed with soda solution and then get a pimple of 8 0! o Table salt, 1% hydrochloric acid and 100% water, calculated on the pelt weight. Now they are chromed with 2.50Jo chrome alum solution (4/12 basic) within 1 hour, rinsed and the chrome tanning is fixed with a little barium chloride. You then put through Repeated rinsing and the usual greasing finish the semi-chrome leather and get a exceptionally light tan, which is very suitable for white pigmentation. Example q. A dozen vegetable-tanned goatskin of East Indian provenance is made wet, folded and q. Rolled out in lukewarm water for up to 6 hours. the Leathers pretreated in this way are treated with 50% of the tanning mixture according to Example i in 100% water, both calculated on the shaved weight, retanned for 1 hour. To the At the end of the tanning, 20/0 N atrium thiosulphate are dissolved in a little water, added. After tanning, it is rinsed very briefly and, if necessary, with oxalic acid or Lightened lead sugar. The leathers treated in this way show a beautiful, firm grain and a full handle. They are colored in the usual way and with, opaque colors mangled.

Die nach vorstehenden Beispielen gewonnenen Ausgerbungen entsprechen den Anforderungen der Praxis weit mehr als die reinen Formaldehydgerbungen. Sie sind vor allen Dingen auch den Gerbungen, welche mit Kombinationen von Formaldehyd und Alk;#lihydroxyden oder Alkalicarbonaten gewon-.@e@Y'werden, hinsichtlich Fülle, Griff und Nar-,,neschaffenheit überlegen. Das beschrie-`#beri.e- Gerbverfahren kann mit allen bekann-,.ten'Gerbmethoden kombiniert werden. So können in beliebiger Weise vor oder nach dem beschriebenen Gerbverfahren vegetabilische oder mineralische Gerbungen mit Chrom-, Aluminium- oder Magnesiumsalzen eingeschaltet werden. Mitunter ist es auch möglich, die vorstehend beschriebene Gerbung mit anderen Gerbmethoden in einer Operation durchzuführen. Auch mit Fettgerbungen kann das Verfahren in verschiedenartigster Weise kombiniert werden. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß auch die kondensierten, als Gerbstoffe geeigneten Sulfonsäuren besonders als Nachgerbstoffe zu den vorstehend beschriebenen Gerbungen oder zu Kombinationsgerbungen herangezogen werden können.The tannings obtained according to the preceding examples correspond the requirements of the practice far more than the pure formaldehyde tanning. she are above all the tanning, which is done with combinations of formaldehyde and alk; #lihydroxides or alkali carbonates obtained -. @ e @ Y ', with regard to abundance, Handle and neckline superior. The described-`# beri.e- tanning process can can be combined with all known tanning methods. So can in any way before or after the described tanning process vegetable or mineral tanning be switched on with chromium, aluminum or magnesium salts. Sometimes it is It is also possible to combine the above-described tanning with other tanning methods in one To perform surgery. The process can also be used in a wide variety of ways with fat tanning Way to be combined. Finally it should be pointed out that the condensed, Sulphonic acids suitable as tanning agents, especially as retanning agents to the above described tanning or can be used for combination tanning.

Es ist bereits ein Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen unter Verwendung von Formaldehyd und Chinolin bekanntgeworden. Abgesehen davon, daß in vorliegender Erfindung die Verwendung von Chinolin nicht beansprucht wird, ist auch das bekannte Arbeitsverfahren ein ganz anderes. Es wird hier laut Ausführungsbeispielen mit verschiedenen anderen Zusatzstoffen phenolartiger Naturgearbeitet, und zwar in einer sehr starken Verdünnung. Nach dem vorliegenden Verfahren wird zunächst durch Vermischen des Formaldehyds und der anorganischen Base in konzentrierter Form ein Kondensationsprodukt hergestellt und dieses dann mit Wasserweiter auf die in Frage kommende Stärke der Gerbbrühe eingestellt.There is already a process of tanning hides and skins underneath Use of formaldehyde and quinoline became known. Apart from the fact that in present invention does not claim the use of quinoline is also the well-known working method is completely different. It is here according to the exemplary embodiments worked with various other additives of phenolic nature, namely in a very strong dilution. According to the present procedure, first by mixing the formaldehyde and the inorganic base in concentrated form a condensation product is produced and this is then added to the in Question coming strength of the tanning broth set.

Claims (1)

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gerben von tierischen Hautblößen unter Verwendung von Kondensationsprodukten von Aldehyden und anorganischen Basen als Gerbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß als Gerbstoffe solche wäßrigen Aldehyd-, insbesondere Formaldehydlösungen verwendet werden, welche höchstens bis zur Hälfte des Aldehydgehaltes mit konzentrierter Ammoniakl.ösung kondensiert sind.PATENT CLAIM: Process for tanning animal hide underneath Use of condensation products of aldehydes and inorganic bases as Tanning agents, characterized in that such aqueous aldehyde, in particular formaldehyde solutions are used, which at most up to half of the aldehyde content are condensed with concentrated ammonia solution.