DE640921C

DE640921C - Verfahren zur Herstellung von Gas- und Lichtbogenschmelzschweissungen

Info

Publication number: DE640921C
Application number: DEF73863D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Franz Leitner
Original assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Current assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Priority date: 1932-08-03
Filing date: 1932-08-03
Publication date: 1937-01-15

Description

Die. zunehmende Anwendung der Schweißung auf dem Gebiete des Hochbaues läßt die Forderung berechtigt erscheinen, Schweißdrähte durchzubilden, die eine hohe Kerb-Zähigkeit bei gleichzeitiger Alterungsunempfindlichfceit derselben besitzen. Die eingehenden. Studien und Versuche haben zu der Feststellung geführt, daß schon bei einem verhältnismäßig geringen Zirkongehalt unter gleichzeitiger Anwesenheit eines Siliciumgehaltes von mindestens o, 15 0/0 und eines Mangangehaltes von mindestens 0,25 o/_o Kerbzähigkeitswerte erzielt werden, die jenen gewöhnlicher Schweißdrähte- um ein Vielfaches überlegen sind. Außerdem ergibt die Verschweißung dieser Legierung ein p.orenfreies Schweißgut.

So betragen z. B. nach durchgeführten Kerbschlagproben, Mesnag^r, Probestab 10X10X60mm, die durchschnittlichen Kerbschlagwerte aus Schweißgut nicht umhüllter Elektroden nach der Erfindung aus zwanzig Versuchen 6,71 kg/mm², während mit einem der· besten am Markt befindlichen nicht umhüllten Draht der Durchschnittswert für die gleiche Versüchszahl 1,76 kg/mm² beträgt.

Es ist bereits bekanntgeworden, unter anderen Metallen auch Zirkon bei Elektroden zu verwenden, um ein. saures Oxyd zu bilden und derweise den Sauerstoff aus der Schweiße fernzuhalten.

Es ist ferner bekannt, bei ummantelten Nickelelektroden Zirkon zu verwenden. Mit dem Gegenstand der Erfindung haben derartige Schweißdrähte jedoch nichts gemeinsam.

Es ist weiter bekannt, zirkonhaltige Schweißdrähte mit höherem Si-Gehalt zur Gußeisenschweißung heranzuziehen. Der Schweißdraht nach der Erfindung ist aber ausschließlich zum Schweißen von Eisenkonstruktionen, Behältern u.dgl: bestimmt.

Alterungsunempfindb'chkeit wird bei Flußeisen im allgemeinen durch weitgehende Desoxydation mit Aluminium erreicht. Als Legierung für Schweißdrähte stört dieses Element jedoch die Schweißeigenschaften in außerordentlichem Maße, so daß, insbesondere für die Lichtbogenschweißung, die Verwendung eines höheren Aluminiumgehaltes, wie er in diesem Falle notwendig wäre, als ungeeignet bezeichnet werden muß. Durch Beilegierung von. Zirkon, das die Schweißeigenschaften in "keiner. Weise stört, und bei gleichzeitiger Anwesenheit eines Mindestsilicium- und -mangangehaltes in den genannten Grenzen wird obige Wirkung auf einfache Weise erreicht. Es ist auch ohne weiteres zulässig, den Silicium- oder Mangangehalt zu steigern. Gleichzeitig können auch andere in der Stahlerzeugung übliche Legierungselemente vorhanden sein, je nachdem, für welche Zwecke der Draht verwendet wird.

Da sich in der Regel bei elektrischem. Schweißen blanker Elektroden mit höherem Siliciumgehalt oder höherer sonstiger Legierung, insbesondere — wie dies zur Er-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben wurden:

Dr.-Ing. Franz Leitnerin Kapfenberg.

zielung eines /besseren Einbrandes erwünscht ist — am Minuspol, Schwierigkeiten ergaben, so ist erfindungsgemäß, vorgesehen, Schweißdrähte nach der vorerwähnten Legierung mit einer an sich bekannten Seele aus z. B. Alkalien, Erdalkalien, Metalloxydverbindungen usw., die auch' Zirkon enthalten kann, zu versehen. Die Zusammemvirkung einer solchen Seele mit der entsprechenden. Legierung ίο ermöglicht in vielen Fällen erst die Erreichung des gewünschten Erfolges unter Aufwendung geringer Herstellungskosten.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur Herstellung von Gas- und Lichtbogenschmelzschweißungen zürn Schweißen von Konstruktionsstählen, Flußeisen und Flußstahl unter Benutzung eines ■,Schweißdrahtes, dadurch "gekennzeichnet, ^;daß der Schweißdraht einen Zirkongehalt von etwa 0,05 bis 3 o/_o bei gleichzeitiger Anwesenheit eines Si-Gehaltes von mindestens ο, 15 0/0 und eines Mn-Gehaltes von mindestens 0,25 0/0 besitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere für Lichtbogenschmelzschweißung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schweißdraht benutzt wird, der außer der Legierung im Schweißdraht eine aus Alkalien, Erdalkalien, Metalloxydverbindungen o. dgl. bestehende Seele besitzt, die . auch Zirkon enthalten kann.

Ergänzungsblatt zur Patentschrift 64O 921 Klasse 21h Gruppe 30/16,

Vom Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden: Dr.-Ing, Franz Leitner in Kapfenberg.