DE637916C

DE637916C - Verfahren zur Herabsetzung des Ausdehnungskoeffizienten von Steatit

Info

Publication number: DE637916C
Application number: DES89093D
Authority: DE
Original assignee: FELIX SINGER DR ING DR
Current assignee: FELIX SINGER DR ING DR
Priority date: 1928-12-25
Filing date: 1928-12-25
Publication date: 1936-11-06

Description

Verfahren zur Herabsetzung des Ausdehnungskoeffizienten von Steatit Gegenstand des Hauptpatents 6o5 237 ist ein Verfahren zur Herabsetzung des Ausdehnungskoeffizienten von specksteinhaltigen keramischen Massen aller Art und anderer keramischer Massen finit Magnesiabestandteilen mit Gehalten von M90 5,1 bis 27,5°j", AI,Og 17,6 bis q.7,2 "1" und Si02 33,9 bis 57,504, bei denen die genannten Ausgangsstoffe mit Aluminiumverbindungen in festem Zustande gemischt und in keramischer Behandlung bis zur Entstehung von mindestens drei Phasen erhitzt werden, von denen die eine ein Glas, die andern beiden Kristallfite sind. Hierbei besteht von den letzteren die eine im wesentlichen aus Sillimanit, Mullfit und Sillimanitmullitkristallen mit Magnesiumsilicaten oder Magnesiumtonerdesilicaten, - die zweite aus Enstatit oder Forsterit.
Die mit dem Ziele einer weiteren Herabsetzung des Ausdehnungskoeffizienten - vom Erfinder angestellten Versuche haben überraschenderweise gezeigt, daß noch wesentlich günstigere Ergebnisse als nach dem Verfahren des Hauptpatents dann erzielt werden,. wenn man die bei der Erhitzung bis zur Höchsttemperatur und annähernd gleichzeitigem Beginn der Abkühlungsperiode nach dem Verfahren des Hauptpatents entstehende glasige Phase ebenfalls im wesentlichen vollständig in eine kristalline überführt, was in einfacher Weise dadurch geschehen kann, daß die Höchsttemperatur oder die annähernde Temperaturspitze während einer gewissen genau bestimmten Zeitdauer ungefähr und einigermaßen gleichmäßig innegehalten wird. Es erfolgen dann im wesentlichen physikalische Umwandlungen der glasigen Phase in Kristallfite chemisch ungefähr gleicher Ziisainn-iensetzung, und zwar stufenweise je nach der Dauer, his zu der die Höchsttemperatur aufrechterhalten bleibt, zunächst eine Umbildung in Körper der NTephelingruppe, später in Körper der Plagioklasgruppe, und bei noch längerer Aufrechterhaltung des Einflusses der Höchsttemperatur entstehen Körper der Cordieritgruppe. Die Übergänge erfolgen hierbei allmählich, so daß auch gleichzeitig Körper der verschiedenen Nachbargruppen vorhanden sein können.
Bei den eingehenden in dieser Richtung durchgeführten Versuchen ist festgestellt worden, daß bei Aufrechterhaltung der Höchsttemperatur für etwa die Dauer 1/2 Stunde hexagonal kristallisierte Körper der Nepheliügruppe mit der Zusammensetzung R20 # A1203 # 2 Si 02, von da bis zur Dauer etwa i Stunde Körper von der entsprechenden allgemeinen Zusammensetzung der triklin kristallisierten Mineralien der Plagioklasgruppe R. O # A1203 # 2 Si O2 und bei noch längerer Dauer solche von der allgemeinen Zusammensetzung der Cordieritgruppe 2 R O # 2 A12 03 # 5 S02 entstehen..
Entsprechend dieser stufenweisen Bildung verschieden zusammengesetzter Kristallite bzw. der stufenweise immer weitergehenden Veränderung der ursprünglich glasigen Phase verringert sich der Ausdehnungskoeffizient der keramischen Masse. Es ist in dieser Weise möglich gewesen, beispielsweise den Ausdehnungskoeffizienten von Steatit bis auf 1,5 X io-ß zu erniedrigen und damit kerainische Massen zu erzeugen, deren Ausdehnungskoeffizient nicht nur ganz beträchtlich unter dem entsprechenden Wert für Porzellan, sondern sogar noch wesentlich nicdrigeilicl;t, als er nach (lein Verfahren des 1(atiptpatents 6o5 237 erreicht werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herabsetzung des Ausdehnungskoeffizienten von specksteinhaltigen keramischen Massen aller Art und anderer keramischer Massen mit Magnesiumbestandteilen mit Gehalten von Mg0 5,1 bis 27,811, A1203 17,6 1)1s 47,2%, Si02 33,9 bis 57,5'/, nach Patent 605237, dadurch gekennzeichnet, daB das Gemisch der Ausgangsstoffe auf Temperaturen zwischen iioo und 255o° C je nach der Zusammensetzung der Ausgangsstoffe erhitzt und die im Einzelfall zweckmäßige Höchsttemperatur so lange aufrechterhalten wird, bis eine im ,vesentlichen vollständige Umwlndlnnr der glasigen Phase in kristalline- Phasen erfolgt ist.