DE636207C

DE636207C - Verfahren zur Herstellung von Buntreserven unter Anilinschwarz mit Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen

Info

Publication number: DE636207C
Application number: DED69529D
Authority: DE
Original assignee: Durand and Huguenin AG
Current assignee: Durand and Huguenin AG
Priority date: 1935-01-15
Filing date: 1935-01-15
Publication date: 1936-10-06

Description

Verfahren zur Herstellung von Buntreserven unter Anilinschwarz mit Estersalzen ' von Leukoküpenfarbstoffen ' Es wurde gefunden, daß man Buntreserven unter Anilinschw arz in vorteilhafter Weise herstellen kann, indem man auf den weißen Stoff denAnilinschwarzklotz aufbringt, trocknet, dann eine Buntreserve, enthaltend ein Alkalisalz einer nicht flüchtigen organischen Säure, ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffs und Aluminiumchlorat, aufdruckt und wieder trocknet oder umgekehrt verfährt und Schließlich in beiden Fällen ungefähr 2 Minuten dämpft. Durch dieses kurze Dämpfen wird nicht nur das Anilinschwarz, sondern auch der Buntreserveeffekt vollständig entwickelt.
Es sind zwei Verfahren bekannt, nach denen Buntreserven mit Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen unter Anilinschwarz hergestellt werden können. Das aus der Patentschrift 438 225 bekannte Verfahren beruht darauf, daß ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes zusammen mit einer sauer wirkenden Verbindung auf ein mit Anilinschwarzansatz v orgeklotztes und getrocknetes Gewebe gedruckt wird. Die Entwicklung der Färbung durch Oxydation erfolgt nun beim Estersalz viel leichteralsbeimAnilinschwärz. Demnach wirkt das Estersalz selbst als Reserve. Beim Dämpfen wird das gewünschte Ergebnis, Buntreserven unter Anilinschwarz, erhalten. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß zum Entwickeln des Anilinschwarzes und er Leukoester (Indigosole) eine verschieden lange Dämpfdauer erforderlich ist. Die Anil.inschwarzfärbung erfordert zur vollen Entwicklung eine Dämpfdauer von 2 bis q. Minuten. Ein Überschreiten dieser Zeit bringt die Gefahr einer-Schädigung der Faser mit sich. Bei dieser für Anilinschwarz längsten Dämpfdauer werden jedoch nicht alle Estersalze voll entwickelt. Um dies zu erreichen, muß man im allgemeinen 6 bis 8 Minuten dämpfen. Weiter ist es schwer, die erforderlicheMenge der sauer wirkendenVerbindung genau festzustellen. Verwendet man zu geringe Mengen, so ist eine ungenügende Entwicklung der Bunteffekte die Folge. Verwendet man zu große -Mengen, so wird das Anilinschwarz mangelhaft reserviert.
Das weiter aus der Patentschrift 551 5o8 bekannte Verfahren besteht darin, daß Estersalze von Leukoküpenfarbstoifen zusammen mit den üblichen Anilinschwarzreservierungsmitteln auf den weißen Stoff aufgedruckt werden. Es wird gegebenenfalls gedämpft, dann die Anilinschwarzgrundfärbung in bekannter Weise entwickelt, und zum Schluß Werden die Reserveeffekte durch eine die Anilinschwarzfärbung nicht schädigende, jedoch eine volle Entwicklung der Estersalzfärbungen bewirkende, ganz kurze Passage durch ein saures Bichromatbad mit anschließender Luftpassage entwickelt. Dieses Verfahren ist weitaus umständlicher als das vorliegende Verfahren; denn nach dem neuen Verfahren wird einmal, und zwar unter Einhaltung einer für Anilinschwarz zulässigen Dämpfdauer von ungefähr a Minuten gedämpft und dah @, Grundfärbung und Reservefärbung vollstäxt=>: dig und einwandfrei entwickelt.
Es ist hervorzuheben, daß die Entwicklung der Färbung aus dem Estersalz nach vorliegendem Verfahren nur auf mit Anilinschwarzansä.tz geklotzter Ware, nicht aber auf weißem Stoff ausgeführt werden kann, und zwar ist es, wie anfangs vermerkt, gleichgültig, ob das Klotzen mit Anilinschwarzansatz vor oder nach dem Aufdrucken der Buntreserven vorgenommen wird.
Das Verfahren wird, jedoch nicht in beschränkendem Sinne, durch die folgenden Beispiele erläutert: Beispiele r, 2 und 3 Baumwollstoff wird mit einer gebräuchlichen Anilinschwarzklotzlösung geklotzt und getrocknet. Dann wird eine der folgenden Buntreserven ausgedruckt:

r Nach dem Trocknen wird ungefähr 2 Minuten im Mather-Platt gedämpft, dann gewaschen, kochend geseift und gespült.

Es werden goldgelbe, orange und blaue Muster auf schwarzem Grunde erhalten. Beispiele 4 und 5 Der Stoff wird wie oben in üblicher Weise 4rn@it einer Anilinschwarzklotzlösung geklotzt, ocknet und mit einer der folgenden Bunte, &edruckpasten bedruckt:

4 5

Estersalz von Leuko-4, 4'-di-

methyl-6; 6'-dichlorthio-

indigo . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 - Teile

Estersalz von Leuko-5, 6, 7-

trichlor-5', 7'-dichlorthio-

indigo ................. - 8o -

Äthylenthioglykol......... 8o 8o -

Harnstoff ................ ioo 50 -

Wasser .................. 150 150 -

Stärketragantverdickung... 500 500 -

Natriumcitrat ............ ioo - -

Natriumlactat ............ - ioo -

Aluminiumchloratlösung

(25° B6)..:............. 40 40 -

iooo I iooo Teile

Es wird getrocknet, ungefähr 2 Minuten im Mather-Platt gedämpft, gewaschen, kochend geseift und gespült.

Man erhält rosa und violette Muster auf schwarzem Grunde.
Außer den erwähnten Alkalisalzen von nicht flüchtigen organischen Säuren können auch andere derartige Alkalisalze, z. B. Natriumglykolat, Natriumtartrat, Natriumoxalat, verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Buntreserven unter Anilinschwarz mit Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ware vor oder nach dem Klotzen mit Anilinschwarzansatz mit einer Buntreserve bedruckt, die ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffs, ein Alkalisalz einer nicht flüchtigen organischen Säure und Aluminiumchlorat enthält und die nach dem Aufdruck der Buntreserve und Klotzen mit Anilinschwarzansatz jedesmal getrocknete Ware zur gleichzeitigen Entwicklung von Grundfärbung und Reserveeffekt ungefähr 2 Minuten dämpft.