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Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer marmorartigen Lackierung
auf mit einem einfarbigen einseitigen Grundanstrich versehenen Metallbändern, insbesondere
Bandeisen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Erzeugung einer marmorartigen Lackierung auf endlosen Metallbändern, insbesondere
Bandeisen.
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Mit einer gewissen Marmorierung versehene Bleche finden Verwendung
zur Herstellung von Knöpfen in sogenannter Steinnull- oder Galalithimitation.
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Es ist zwar bekannt, in einem kontinuierlichen Verfahren endlose Bänder,
insbesondere Bandeisen, mit sogenanntem Emaillelackanstrich zu versehen, der im
Ofen in bekannter Weise getrocknet und hartgebrannt wird, doch handelt es sich stets
nur um einfarbige Emaillelacke. Dagegen ist es nicht bekanntgeworden, marmorartig
lackierte endlose Bänder, welche eine mehrmalige Auftragung von Farben erfordern,
überhaupt oder in einem kontinuierlichen Verfahren herzustellen. Bislang war es
nur bekannt, Blechtafeln mit einem marmorartigen, ungleichmäßigen Emaillelack zu
versehen. Blechtafeln werden iu bekannter Weise zuerst mit einem Grundlack versehen
und getrocknet. Hierauf wird in einem Spritzverfahren die zweite Farbschicht in
unregelmäßiger Weise aufgetragen. Damit diese Lackfarbe sich unregelmäßig verteilt,
wodurch die Schattierungen in der Farbe zustande kommen sollen, werden die Tafeln
mehr oder weniger senkrecht aufgestellt, so daß die Farbe teilweise verläuft und
ineinander verschwimmt u. dgl. Bei diesem Verfahren werden, infolge Flie-Bens der
aufgespritzten Farbe die hochliegenden Flächen der Blechtafeln weniger, die untenliegenden
Flächen der Blechtafeln den größten Teil der aufgetragenen Farbe aufnehmen. Die
einzelnen Zonen der Blechtafeln sind deswegen sehr ungleichmäßig sowohl im Aussahen
wie auch in der Farbe der aufgetragenen Lackschicht, wodurch die daraus hergestellten
Gegenstände ebenfalls ungleichmäßig ausfallen.
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In einem bekannten Verfahren zum Adern von Politurleisten werden Farbspritzdüsen
in Strahlrichtung und Abstand von der Leiste veränderlich einstellbar am Maschinengestell
angeordnet und sich drehende Bürsten, welche ebenfalls verstellbar zu den Leisten
sind, zur Bildung einer Aderung benutzt. Dieses bekannte Verfahren und die dabei
verwendeten Vorrichtungen können indessen nicht dazu dienen, eine marmorartige Lackierung
auf endlosen Bändern zu erzeugen. Die bekannte verstellbare Farbspritzdüse kann
die Farbe nur .gleichmäßig auftragen, was auch angestrebt wird, aber keine Marmorierung
erzeugen.
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Ein anderes, nur von Hand ausführbares und auch bei Gegenständen mit
plastischer Oberfläche anwendbares Verfahren schreibt vor, .daB der mit einem Grundanstrich
versehene Körper mit einem Ölanstrich und darauf mit einem farbigen Lackanstrich
versehen
werden soll,wobei in letzterem Falle die Farbspritze senkrecht
oder geneigt zu der zu behandelnden Fläche sich befinden kann. Aber auch dieses
Verfahren ist zur Marmorierung von Bandeisen in ,einem kontinuierlichen selbsttätigen
Verfahren nach vorliegender Erfindung nicht anwendbar. Durch letzteres soll im Gegensatz
zum Bekannten nach dem Auftragen und Trocknen der ersten Farbschicht das Auftragen
und Trocknen der zweiten, die Marmorierung herbeiführenden Farbschicht völlig selbsttätig
erfolgen. Eine. vorherige Behandlung der Oberfläche mit Ö1 ist dabei nicht möglich.
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Erfindungsgemäß werden zur Erzeugung von ungleichmäßigen Emaillelackierungen
auf Bandeisen völlig neue Wege eingeschlagen. Ein zunächst in der bekannten Weise
einseitig mit einem einfarbigen, getrockneten und gebrannten Emaillelack überzogenes
Bandeisen -wird erfindungsgemäß in fortlaufender gleichmäßiger Folge über eine zur
Waagerechten geneigte, genügend lange Bahn mit veränderlichem Neigungswinkel, in
.deren Anfang sich eine Farbspritze zum Auftragen einer andersfarbigen zweiten Farbschicht
und an deren Ende sich eine Trockenkammer befindet, geführt -werden, wobei infolge
der Schräglage desBandes die aufgespritzteLackfarbe durch ihr Eigengewicht nach
unten fließt und hierbei eine marmorartige Lackierung liefert.
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Die zur Ausübung des Verfahrens dienende Vorrichtung weist die neuen
Merkmale auf, daß das von einem Haspel ablaufende Metallband durch ein Bad, -welches
eine Schellacklösung enthält, mittels einer Rolle geführt wird, wobei gleichzeitig
ein Abstreifer zur Regelung der Menge der aufgetragenen Schelllacklösung in Tätigkeit
tritt, hinter welchem im Sinne des ablaufenden Bandes die Farbspritze wirksam wird
längs .der durch die Leitrolle bestimmten geneigten Bahn, ferner, daß die Leitrolle
für das ablaufende Band in waagerechten Führungsbahnen o. dgl. verstellbar gelagert
ist. Schließlich ist es neu, die .das Band durch die Schellacklösung führende Rolle.
durch eine Auflage, beispielsweise Kautschuk, geeignet zu machen, die Rückseite
des Bandes dicht abzuschließen und gegen das Auftragen von Schellacklösung zu sichern.
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Auf der Zeichnung ist eine das Verfahren ausführende Vorrichtung schematisch
.dargestellt.
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Ein endloses aufgewickeltes Metallband a, das auf der obenliegenden:
Seite in bekannter Weise bereits emaillelackiert ist, wird von einem Haspel b über
eine Leitrolle c und vermittels einer Rolle d durch ein Bad e geführt, in welchem
sich eine Schellacklösung befindet. Oberhalb des Bades ist ein Abstreifer f vorgesehen,
durch welchen überschüssige Schelllackmengen zurückgestrichen werden und im übrigen
die Schellacklösung gleichmäßig verteilt wird.
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Weiter oberhalb ist eine Farbspritze g vorgesehen, durch welche eine
andere Farbe auf das laufende Band h gespritzt -wird, das in schräger Richtung nach
oben über eine Leitrolle i in: einen Trockenofen bekannter Bauart geführt wird.
Die Farbspritze ist drehbar angeordnet, um den Winkel, unter welchem ,die aufgespritzte
Farbe auf das. Band lt
trifft, verändern zu können, was- zur Folge hat, daß
die aufgespritzte Farbe mehr oder weniger, in Streifen von ungleichmäßiger Form
und Gestalt schon von vorneweg auf das Band lt aufgetragen -wird.
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Auf dem weiteren Wege des schräg liegenden Bandes verteilt sich dann
die Farbe weiterhin, bis dieselbe angetrocknet ist.
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Damit die untenliegende Seite des Bandeisens, -welche nicht lackiert
-wird, mit der Schellacklösung nicht in Berührung kommt, ist die Scheibe d mit einem
Gummimantel 1? versehen, auf welchem das Band dichtschließend liegt. Der Abstreicher
ist als Pinsel ausgebildet und in: senkrechter Ebene drehbar und verstellbar, um
die Schellackmenge, welche auf dem Bande h verbleiben soll, bequem regeln zu können.
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Eine weitere Möglichkeit zur Veränderung der Marmorierung ist erfindungsgemäß
dadurch gegeben, daß die Neigung des ablaufenden Bandes h verstellt -wird, d. h.
mehr oder weniger steil wird. Das kann beispielsweise in der Weise geschehen, daß
.die Leitrolle i in Führungswangen m -waagerecht verschiebbar angeordnet ist. Eine
andere das Band 1a steiler hochführende Stellung ist in strichpunktierten Linien
auf der Zeichnung angedeutet. Es ist. klar, daß die aufgespritzte Farbe länger und
rascher entgegen der Steigerichtungfließen und sich auf der Schellacklösung verteilen
wird, wenn .der Ablaufwinkel des Bandes h steiler wird. Selbstverständlich können
auch: mehrere Bänder nebeneinander gleichzeitig dem Verfahren unterworfen werden.
Jenseits des Ofens, in welchem die vollständige Trocknung und das Hartbrennen des
aufgespritzten Lackes stattfindet, befindet sich ein Auflaufhaspel, so daß in einem
fortlaufenden Zuge von Haspel zu Haspel das Verfahren sich vollzieht.