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Vorrichtung zum trockenen Abscheiden von Staub aus Gasen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden von Staub aus strömenden Gasen. Bei bekannten
Anordnungen dieser Art hat man staubhaltige Gase meist durch Filter hindurchgeleitet,
die den Staub zurückhalten. Ein Nachteil derartiger Einrichtungen besteht darin,
daß sie dem Gasstrom einen erheblichen, und zwar veränderlichen Widerstand entgegensetzen
und daß sie sich infolge der Ansammlung des Staub es leicht zusetzen und daher ständiger
Wartung bedürfen. Es ist fernerhin vorgeschlagen worden, die staubhaltigen Gase
durch einen Raum hindurchzuleiten, in dem rotierende Schlagflügel angeordnet sind
und gleichzeitig ein Sprühregen vorgesehen ist. Das Gas soll hierbei stark durcheinandergewfrbelt,
und die Staubteile sollen derart befeuchtet werden, daß sie in dem Behälter zu Boden
sinken. Die Befeuchtung des Gases ist nicht für alle Fälle zulässig; insbesondere
nicht, wenn der abgeschiedene Staub unmittelbar wieder einem Hochofen zugeführt
werden soll. Schließlich ist auch vorgeschlagen worden, als Stawbabscheider zwei
gegenläufig rotierende Trommeln waagerecht in einem Staubabscheidungsraum anzuordnen,
wobei das Gas von unten in den Raum eingeführt und über den Trommeln abgezogen wird.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß die Trommeln in einem erheblichen Abstand
voneinander angeordnet sind und deshalb nicht alle Teile des Gasstromes beeinflussen
können und daß anderseits auch die abgeschleuderten Staubteilchen durch den zugeführten
Gasstrom hindurch zu Boden sinken müssen, wodurch sich eine recht mangelhafte Abscheidung
ergibt.
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Gemäß der Erfindung gelingt eine wesentlich vollkommenere trockene
Abscheidung des in einem strömenden Gase enthaltenen Staubes dadurch, daß eine waagerecht
angeordnete Zuleitung für die zu reinigenden Gase etwa radial auf eine den ganzen
Kanalquerschnitt überdeckende Trommel unmittelbar vos dieser' mündet. Dadurch wird
dem gesamten Gasstrom unter gleichzeitiger Beschleunigung eine energische Richtungsänderung
mitgeteilt. Er wird zunächst nach abwärts bewegt; die pon den ausfallenden Staubteilchen
befreiten Gase gelangen dann in absteigender Richtung in eine Abzugsleitung. Die
Wirkung der Staubabscheidung kann noch dadurch erhöht werden, daß in dem Abscheidungsraum
etwa radial zu der rotierenden Trommel Leitschaufeln angeordnet sind, durch die
der den Staub führende Gasstrom noch ein weiteres Stück abwärts gelenkt wird, wobei
sich der Staub infolge seines Gewichtes und def ihm mitgeteilten lebendigen Kraft
von den Gasen trennt, die ihrerseits, wieder aufsteigend, dem abziehenden Gasstrom
zugeführt werden.
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Leitschaufeln zur Lenkung von Gasströmen sind an sich bekannt; sie
werden insbesondere in Rohrkrümmern verwendet, um eine gleichmäßige Verteilung des
Gases über den Krümmerquerschnitt zu erzielen.
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Entstaubungsvorrichtungen nach der Erfindung
können
bei den verschiedenartigsten technischen Betrieben angewendet werden, z. B. in der
Zementindustrie, der Braunkohlenindustrie und in Werken zur Gewinnung von Eisen
oder Metallen. Der ausgeschiedene Staub besitzt vielfach für den Betrieb einen hohen
wirtschaftlichen Wert, und zur Staubabscheidungsanlage gehört eine Vorrichtung,
mit deren Hilfe- der Staub dem Fabrikationsprozeß wieder zugeführt wird, z. B. der
Staub aus dem Gichtgas eines Hochofens wieder in den Hochofen gebracht wird.
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Einzelheiten der Erfindung werden beispielsweise durch eine schematische
Zeichnung erläutert.
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Die Figur zeigt ein Anwendungsbeispiel der Erfindung bei einem Hochofen.
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Der Hochofen 1 weist einen oberen Abschluß 2 auf; in diesem sammeln
sich die Gichtgase, die durch Rohrleitungen 3 fortgeleitet werden. Durch nicht dargestellte
Absperrvorrichtungen können die beiden Rohre 3 einzein abg, esperrt werden, damit
etwa notwendig gewordene Arbeiten an diesen Rohren oder den damit zusammenhängenden
Anlageteilen ohne Rücksicht auf den Betrieb des Hochofens durchgeführt werden können.
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Aus dem Rohr 3 kommend trifft der staubhaltige Gasstrom unmittelbar
auf die in Pfeilrichtung sich schnell drehende Trommel 4 auf, zu deren Antrieb ein
nicht dargestellter elektrischer Motor vorgesehen ist. Durch die Rotation der Trommel
4 wird das Gichtgas mit nach unten gerissen, wobei es in einen Raum 5 gelangt, in
dem sich das Gas beruhigt, so daß es mit erheblich verlangsamter Geschwindigkeit'
in Richtung zum Auslaßrohr 30 abzieht. Oberhalb des Raumes 5 sind Leitschaufeln6
mit etwa 100 mm lichtem Abstand angeordnet, deren Aufgabe es ist, die vom Luftwirbel
um die Trommel 4 erfaßte Gasmenge und insbesondere auch die Staubpartikeln senkrecht
nach unten zu lenken.
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Da-das Gas aus dem Raum 5 in hofizontaler Strömung abzieht, vermögen
sich die mit großer Geschwindigkeit senkrecht dazu fliegenden Staubkörner, sich
geradeaus bewegend, von der Gasströmung zu befreien, indem sie durch einen oder
mehrere Stabroste 7 hindurchfallen in einen Auffangraum IO. Die Zahl der Leitschaufeln
in der Darstellung ist willkürlich gewählt.
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Die Stabroste 7 schließen den Raum 5 gegen den Auffangbehälter IO
derart ab, daß unter diesen Rosten keine Strömung herrscht, die in der Lage ist,
den bereits abgelagerten Staub wieder mitzureißen. Es ist zweckmäßig. die 4ç Stäbe
wenigstens bei einem Stabrost, wie ein. % der Zeichnung angedeutet ist, quer zur
Gas strömung im Raum 5 zu legen, weil dadurch das Eindringen der Strömung in den
Raum unter dem Rost 7 besonders wirksam verhindert wird. Die Anzahl der Stabroste
sowie die Zahl und senkrechte Höhe der einzelnen Stäbe kann man den praktischen
Verhältnissen anpassen. Das gleiche gilt auch von den Leitschaufeln. Um den Ersatz
dem Verschleiß ausgesetzter Teile zu erleichtern, ist es zweckmäßig, die Leitschaufeln
aus mehreren Teilen zusammenzusetzen. Es empfiehlt sich, wenigstens die oberen Stücke
der Leitschaufeln auswechselbar zu machen, weil diese der Abnutzung am stärksten
ausgesetzt sind.
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Der Staub gelangt aus dem Behälter 10 durch ein Stück Rohr zu einer
Vorrichtung II, I2 und I3, durch die der Staub wieder in den Hochofen- zurückgeleitet
wird. Weil es im Hochofengichtgas Staub von ganz verschiedener Korngröße gibt, ist
zweckmäßig ein Sieb 8 angebracht, über dem sich die gröberen Stücke sammeln. Durch
einen Auslaß 9 können diese Stücke entfernt werden; infolge der schrägen~Lage des
Siebes ist die Entleerung besonders einfach. Man kann nach Bedarf ein oder mehrere
Siebe mit verschieden weiten Maschen anordnen und kann sie so ausbilden, daß jedes
Sieb bei seiner Entleerung geschüttelt wird.