DE632225C - Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger kohlenstoffhaltiger Duengemittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger kohlenstoffhaltiger Duengemittel

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Publication number
DE632225C
DE632225C DEI45098D DEI0045098D DE632225C DE 632225 C DE632225 C DE 632225C DE I45098 D DEI45098 D DE I45098D DE I0045098 D DEI0045098 D DE I0045098D DE 632225 C DE632225 C DE 632225C
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DE
Germany
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fertilizers
carbonaceous
shelf
ammonia
manufacture
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Expired
Application number
DEI45098D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Josef Jannek
Dr Hugo Weitzel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE632225C publication Critical patent/DE632225C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B11/00Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes
    • C05B11/04Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid
    • C05B11/06Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid using nitric acid (nitrophosphates)

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung lagerbeständiger kohlenstoffhaltiger Düngemittel Es wurde gemäß der vorliegenden Erfindung gefunden, daß man ausgezeichnete lagerfähige kohlenstoffhaltige Düngemittel erhält, wenn man auf kohlenstoffhaltige Substanzen, wie Kohle, Braunkohle, Humuskohle, Torf, Lignin, organische Abfallstoffe, die zweckmäßig in naturfeuchtem oder angefeuchtetem Zustande verwendet werden, im Gemisch mit Rohphosphaten Stickoxyde oder Salpetersäure in dampfförmigem oder flüssigem Zustand einwirken läßt und die durch den Aufschluß erhaltene saure Aufschlußmasse neutralisiert.
  • DerAufschluß wird zweckmäßig in derArt vorgenommen, daß man die Mischung aus Rohphosphat und kohlehaltigem Material in säurebeständige Behälter einfüllt und einen stickoxydhaltigen Gasstrom durch die Mischung bzw. durch die damit beschickten, gegebenenfalls hintereinander angeordneten Behälter durchleitet. Besonders geeignet sind hierfür die nitrosen Gase, die bei der katalytischen Verbrennung von Ammoniak erhalten werden. Eine besondere Zuführung von Feuchtigkeit ist in diesem Falle meistens überflüssig, da die der Am#moniakverbrennung entstammenden Gase im allgemeinen Wasserdampf mit sich führen. Bei Verwendung naturfeuchter Kohle kann es andererseits zweckmäßig sein, den nitrosen Gasen ihren Feuchtigkeitsgehalt zuvor ganz oder zum Teil zu entziehen. Bei Verwendung stark fluorhältiger Phosphate kann eine Vorbehandlung der Phosphate mit geringen Mengen Mineralsäuren zwecks Zersetzung der Fluorv erbindungen vorgenommen werden.
  • Das saure Aufschlußprodukt wird durch Behandlung mit Basen in einen Phosphatdünger von neutraler Beschaffenheit übergeführt. Bei Anwendung eines größeren Zusatzes von Neutralisationsmittel wird die Phosphorsäure bzw. das Monocalciumphosphat ganz oder zu einem beträchtlichen Teil zu Dicalciumphosphat umgesetzt.
  • Als Neutralisationsmittel kommt besonders Ammoniak in gasförmiger, wäßriger oder flüssiger Form in Betracht; hierbei wird Stickstoff nicht nur als Ammonsalz anorganischer Säuren, sondern auch in Form von was= serlöslichen Kohle-Stickstoff-Verbindungen nach Art der Ammonhumate in dem Produkt gebunden. Durch die vorangegangene Einwirkung der Stickoxyde bzw. der Salpetersäure.auf die kohlenstoffhaltigen Substanzen ist deren Aufnahmefähigkeit für Ammoniak erhöht.
  • An Stelle des Ammoniaks können ganz oder teilweise auch Ammoniumcarbonat b.zw. -bicarbonat oder Ammoniak und; Kohlensäure verwendet werden, wobei kohlensaurer Kalk gebildet wird. Ammoniak und Kohlensäure können hierbei mit oder ohne Anwendung von Druck, ferner in gasförmigem oder flüssigem Zustand oder in wäßriger Lösung zur Einwirkung gebracht werden.
  • Dem Kohle-Phosphat-Gemisch kann :vbrdem Aufschluß ein wasserlösliches Suf2ft,"= vorzugsweise Alkali- oder Ammonsulfat, be.1.' gemischt werden, wobei eine Überführun des Calciumnitrats in Gips stattfindet. Ferner können vor, während oder nach dem Aufschluß bzw. nach der Neutralisation weitere Stoffe mit Düngewirkung, z. B. Kaliumchlorid, zugesetzt werden. Auf diese Weise kann man einen Volldünger erhalten, der sämtliche Pflanzennährstoffe in zweckmäßiger und für die Pflanze gut aufnehmbarer Form enthält und der außerdem noch durch einen beträchtlichen Gehalt an löslicher Kohle, die ebenfalls eine günstige Wirkung .auf das Wachstum der Pflanzen ausübt, ausgezeichnet ist. Derartige Dünger besitzen eine gute Streufähigkeit und Lagerbeständigkeit, so daß sie selbsf bei langer Lagerung unter hohem Feuchtigkeitsgrad im Gegensatz zu. vielen nitrathaltigen Düngemitteln vollkommen trocken und streufähig bleiben. Durch Beimischung solcher Dünger zu Düngesalzen, die zum Backen neigen, kann .I4eren Lagerfähigkeit sogar wesentlich ver-'ssert werden.
  • esonders bemerkenswert ist die überralend gute Lagerbeständigkeit der erfin-'°ungsgemäß hergestellten Düngemittel, weiche aus folgenden Vergleichsversuchen hervorgeht Proben gemäß der Erfindung hergestellter Düngemittel.(I-IV) -wurden zusammen mit einem aus Stickstoff-, Phosphor- und Kalisalzen hergestellten Mischdünger als Vergleichsprobe (V) einerseits bei einer relativen Feuchtigkeit von 75 0[0, andererseits bei einer relativen Feuchtigkeit von go 0f0 gelagert. Bei go 0f0 relativer Feuchtigkeit und nach 3tägiger Lagerung bzw. bei 75 % und nach 6wöchiger Lagerung war die Vergleichsprobe zusammengebacken, während die gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellten Proben ihre Streufähigkeit trotz teilweise höherer Wasseraufnahme fast ungemindet bewahrt hatten.
    Nährstoffgehalt in 0/0 Gewichtszunahme während der
    Lagerung Äußerer Zustand
    Bezeichnung unmittelbar nach der
    - 1V P O. K,0 3 Tage - q2 Tage Lagerung
    2 ° bei 9,o0/,) rel. F. bei 75 % rel. F.
    I 9,0 7,5 r10,5 14,6 9,5
    II 11,7 7,9 11,2 13,7 107 locker; Streufähig-
    111 1,0,8 . 8,4 10,8 20,3 193 keit noch vor-
    handen
    9,5 8.1 8,5 -_ 1=,9 5,3
    V 15,1 12,_3 26,3 15,6 719 zusammengebacken;
    - haftet an der
    ' Gefäßwand
    Bei einem weiteren Versuch, .der bei go@ 0/#o relativer Feuchtigkeit über 1 Jahr lief, waren die zum Vergleich herangezogenen- anorganischen Düngesalze, wie Ammonsulfat, Harnstoff, N-P-K-Mischdünger, nach 1 bis 2 Monaten flüssig geworden, während die gleichzeitig eingelagerten, nach dem Verfahren der,vorliegenden Erfindung hergestellten kohlehaltigen Düngemittel zum Teil erst nach mehr als der doppelt so langen Zeit feucht wurden, zum. Teil sogar nach .Ablauf eines vollen Jahres noch völlig trocken und streubar waren.
  • Ausführungsbeispiel - Man vermischt 8oo Gewichtsteile Humuskohle innig mit 3oo Gewichtsteilen. Pebblephosphat und leitet dann durch das Gemisch während mehrerer Stunden stickoxydhaltige Gase, die durch katalytische Verbrennung von Ammoniak erhalten sind. Das saure Aufschlußprodukt wird sodann mit Ammoniak behandelt; das Endprodukt weist folgende Gehalte an aufnehmbaren Pflanzennährstoffen auf
    N . insgesamt ........ 8,67 04,
    wasserlöslich ..... 7,I7 0/u,
    in N H37 Form. . . . . 4z I9 %,
    in NOg Form..... 2,86
    P205 insgesamt ........ g,io 0/0,
    wasserlöslich ..... o,48 %,
    citrelöslich ...... 8,73 %.
    Es ist bereits bekannt, auf Gemische aus kohlenstoffhaltigen Materialien und Rohphosphaten Chlor, Salzsäuregas oder Schwefeltrioxyd bzw. Schwefeldioxyd und Sauerstoff zur Einwirkung zu bringen sowie Rohphosphat in Gegenwart kohlenstoffhaltiger Materialien mit Schwefelsäure oder Phosphorsäure aufzuschließen und das Reaktionsprodukt mit Ammoniak zu neutralisieren. Ebenso ist es bekannt, Rohphosphate allein mit Salpetersäure bzw. Stickoxyden aufzuschließen. Aüch ist schon vorgeschlagen worden, kohlenstoffhaltige Materialien für sich mit Stickoxyden zu behandeln, wobei saure huminsäureartige Verbindungen entstehen, die mit Alkalien neutralisiert und wasserlöslich gemacht werden können.
  • Demgegenüber wird durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung ein neuer, technisch wertvoller Weg eröffnet, durch Einwirkung von Stickoxyden oder Salpetersäure auf ein Gemisch von kohlenstoffhaltigen Stoffen und Rohphosphaten gleichzeitig das Phosphat aufzuschließen und daneben die kohlenstoffhaltigen Materialien einer Veränderung zu unterwerfen, durch welche sie bei der nachfolgenden Neutralisation mit Ammoniak zur Aufnahme größerer Stickstoffmengen als ohne diese Vorbehandlung befähigt und zugleich weitgehend in wasserlösliche Form gebracht werden, und so zu einem Mischdünger bzw. durch Zuschlag von Kalisalz zu einem Volldünger zu gelangen, der trotz seines Gehaltes an hygroskopischen Salzen eine überraschend große Lagerbeständigkeit aufweist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung lagerbeständiger kohlenstoffhaltiger Düngemittel durch Behandlung eines Gemisches aus kohlenstoffhaltigen Materialien, wieKohle, Braunkohle, Humuskohle, Torf, Lignin oder organischen Abfallstoffen, und Rohphosphaten mit Säuren oder sauren Gasen in Gegenwart von Wasser und Neutralisation der erhaltenen sauren Aufschlußmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das Gemisch aus kohlenstoffhaltigem Material und Rohphosphaten Stickoxyde oder Salpetersäure in dampfförmigem oder flüssigem Zustand einwirken läßt.
DEI45098D 1932-08-13 1932-08-13 Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger kohlenstoffhaltiger Duengemittel Expired DE632225C (de)

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DE (1) DE632225C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1247351B (de) * 1959-03-06 1967-08-17 Hokkaido Tanko Kisen Kabushiki Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Phosphatduengemitteln

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1247351B (de) * 1959-03-06 1967-08-17 Hokkaido Tanko Kisen Kabushiki Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Phosphatduengemitteln

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